04. Juli 2008 | 16:47 Uhr Angler findet Babyleiche in der Weser
Ein Angler hat am Donnerstagabend in der Weser bei Bad Oeynhausen ein totes Baby
gefunden. Nach Angaben eines Polizeisprechers wurde der Säugling im Uferbereich
entdeckt. Die Spurensicherung am Fundort wurde durch starken Regen erheblich
beeinträchtigt. Wegen des steigenden Wasserstandes der Weser musste die Leiche
des Mädchens kurzfristig geborgen werden.
Aktuelle Nachrichten - Bad Oeynhausen (ddp-nrw). Ein Angler hat am
Donnerstagabend in der Weser bei Bad Oeynhausen ein totes Baby gefunden. Nach
Angaben eines Polizeisprechers wurde der Säugling im Uferbereich entdeckt.
Die Spurensicherung am Fundort wurde durch starken Regen erheblich
beeinträchtigt. Wegen des steigenden Wasserstandes der Weser musste die Leiche
des Mädchens kurzfristig geborgen werden.
Wie die Obduktion ergab, lag die Geburt des Kindes maximal drei Tage zurück. Wie
lange die Leiche schon im Wasser gelegen hat, steht noch nicht fest. Unklar ist
auch, an welcher Stelle das Kind in die Weser kam. Die Ermittler der
Mordkommission gehen davon aus, dass das Kind an der Fundstelle angeschwemmt
wurde.
Die Mutter hat sich vermutlich im achten Schwangerschaftsmonat befunden. Das
Kind war voll ausgereift und lebensfähig. Am Körper waren keinerlei Anzeichen
von äußerer Gewaltanwendung zu erkennen.
Die Mordkommission hofft nun auf Hinweise von Anwohnern, Freizeitsportlern,
Anglern oder Radfahrern, die auffällige Beobachtungen an der Weser gemacht
haben.
(ddp)http://www.ad-hoc-news.de/Aktuelle-Nachrichten/de/18107148/Angler+findet+Babyleiche+in+der+Weser
07. Juli 2008 | 15:17 Uhr Nur wenige Hinweise zu Babyleiche in der Weser
Nach dem Fund einer Babyleiche in der Weser bei Bad Oeynhausen sind am
Wochenende nur vier Hinweise bei der Polizei eingegangen. Keiner davon sei «vielversprechend»,
sagte ein Polizeisprecher am Montag.
Aktuelle Nachrichten - Bad Oeynhausen (ddp-nrw). Nach dem Fund einer Babyleiche
in der Weser bei Bad Oeynhausen sind am Wochenende nur vier Hinweise bei der
Polizei eingegangen. Keiner davon sei «vielversprechend», sagte ein
Polizeisprecher am Montag.
Ein Angler hatte am Donnerstagabend den toten Säugling im Uferbereich entdeckt.
Die Ermittler der Mordkommission gehen inzwischen davon aus, dass das Baby
höchstwahrscheinlich zwischen Dienstag und Donnerstag der vergangenen Woche
geboren wurde. Es wird vermutet, dass der Säugling möglicherweise in Rinteln,
Vlotho, Bad Oeynhausen oder Porta Westfalica in den Fluss geworfen wurde.
Das Kind war laut Polizeiangaben lebensfähig. Am Körper waren keinerlei
Anzeichen von äußerer Gewaltanwendung zu erkennen. Möglichen Hinweisgebern
sicherte die Mordkommission Vertraulichkeit zu.
(ddp) http://devisen.ad-hoc-news.de/Aktuelle-Nachrichten/de/18146349/Nur+wenige+Hinweise+zu+Babyleiche+in+der+Weser
Babyleiche in der Weser -Suche nach der Mutter
Trügerische Idylle: Am Ufer der Weser lag ein totes Baby
11. Juli 2008 Im Fall der in der Weser bei Bad Oeynhausen (Kreis
Minden-Lübbecke) entdeckten Babyleiche sucht die Polizei weiter nach der Mutter
des Kindes. Die Ermittler gehen davon aus, dass das Baby getötet wurde.
Wie Polizei und Staatsanwaltschaft am Freitag mitteilten, hatte das neugeborene
Mädchen bei der Geburt gelebt und starb offenbar eines unnatürlichen Todes. Dies
habe eine rechtsmedizinische Untersuchung ergeben. Zur Todesursache wurden keine
näheren Angaben gemacht, hierzu sollen weitere Laboruntersuchungen erfolgen.
Noch keine heiße Spur
Ein Angler hatte in der vergangenen Woche den toten Säugling im Uferbereich
entdeckt. Die Ermittler der Mordkommission gehen davon aus, dass das Baby
höchstwahrscheinlich zwischen Montag und Donnerstag der vergangenen Woche
geboren wurde.
Es wird vermutet, dass der Säugling in Rinteln, Vlotho, Bad Oeynhausen oder
Porta Westfalica in den Fluss geworfen wurde. Die ermittelnde Mordkommission hat
keine heiße Spur. Sie gehe lediglich „sechs vagen Hinweisen“ nach, hieß es. Die
Polizei sucht unter anderem nach Personen, die Hinweise auf eine Frau geben
können, die schwanger war und ihr neugeborenes Kind nicht vorweisen kann.
http://www.faz.net/s/Rub77CAECAE94D7431F9EACD163751D4CFD/Doc~E9B4571FE141C45BE933241ABCA89DA82~ATpl~Ecommon~Scontent.html
Bad Oeynhausen: Totes Baby aus der Weser wurde getötet
11. Juli 2008
Bei der in der Weser bei Bad Oeynhausen (Kreis Minden-Lübbecke) gefundenen
Babyleiche gehen die Ermittler nunmehr von einem Tötungsdelikt aus. Wie Polizei
und Staatsanwaltschaft am Freitag bekannt gaben, hat das neugeborene Mädchen bei
der Geburt noch gelebt und ist offenbar eines unnatürlichen Todes gestorben.
Dies wurde bei der rechtsmedizinische Untersuchung festgestellt. Zur
Todesursache wurden bisland noch keine Angaben gemacht, hierzu müssen weitere
Laboruntersuchungen vorgenommen werden.
Ein Angler hatte in der vergangenen Woche den toten Säugling im Uferbereich
entdeckt. Die Ermittler der Mordkommission gehen davon aus, dass das Baby
höchstwahrscheinlich zwischen Montag und Donnerstag der vergangenen Woche
geboren wurde. Es wird vermutet, dass der Säugling in Rinteln, Vlotho, Bad
Oeynhausen oder Porta Westfalica in den Fluss geworfen wurde.
Die ermittelnde Mordkommission hat keine heiße Spur. Sie gehe lediglich «sechs
vagen Hinweisen» nach, hieß es. Die Polizei sucht unter anderem nach Personen,
die Hinweise auf eine Frau geben können, die schwanger war und ihr neugeborenes
Kind nicht vorweisen kann. (ddp)
http://www.die-topnews.de/bad-oeynhausen-totes-baby-aus-der-weser-wurde-getoetet-312135
Grabmal erinnert an tot aufgefundenen Säugling "Mose" übersicht
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Hannover (epd). Das Grab des vor dem "Babykörbchen" in Hannover tot
aufgefundenen Säuglings "Mose" hat am Dienstag einen Gedenkstein erhalten. Die
hannoversche Landesbischöfin Margot Käßmann sagte bei der Einweihung auf dem
Stöckener Friedhof, ihr sei es wichtig, dass das Kind ein würdiges Grab habe.
Sie wünsche sich, dass auch seine Mutter eines Tages die Kraft finde, sich dort
von ihm zu verabschieden. Die Bischöfin hatte den Säugling im Januar in einem
Gräberfeld für totgeborene Kinder beerdigt.
Der hannoversche Steinbildhauer Uwe Spiekermann spendete den Stein zur
Erinnerung an das Baby und sein Schicksal. Das Grabmal zeigt ein kleines Boot
aus grün-schwarzem Diabas-Stein auf Sandstein. In die Platte sind der Name und
"im Januar 2008" als Lebensdatum des Kindes gemeißelt. Mose wurde am 2. Januar
in einer Stofftasche und in ein Handtuch gehüllt auf dem Betonboden in
unmittelbarer Nähe des "Babykörbchens" am Friederikenstift gefunden.
Sie habe ihm den symbolischen Namen "Mose" gegeben, sagte Käßmann, "weil wir
gehofft hatten, dass wir ein Körbchen hätten, das ihn rettet". Die Bischöfin ist
Mitbegründerin des Netzwerks "Mirjam", das das Babykörbchen betreibt. Nach
Angaben des Bildhauers ist die Gestaltung des Grabmals an die biblische
Mose-Geschichte angelehnt. Darin setzt die Mutter des Mose ihr Kind in einem
Korb aus, damit es die Tochter des Pharaos finden konnte. Diese adoptierte Mose
und zog ihn auf.
Der Junge, dessen Nabelschnur noch nicht abgetrennt war, starb laut
Obduktionsbericht an Unterversorgung und Kälteeinfluss. Nach einem Gutachten der
Staatsanwaltschaft war die Klappe zum Babykörbchen verzogen. Am Griff wurden
DNA-Spuren der Mutter gefunden. Hinter der Klappe befindet sich ein Wärmebett,
in das Säuglinge hineingelegt werden können. "Wir wissen immer noch nicht, was
sich in dieser Nacht genau abgespielt hat. Auch das ist für viele bedrückend",
sagte die Bischöfin. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft gibt es weiterhin keine
Hinweise auf die Mutter oder den Vater des Kindes.
Käßmann zufolge will das Projekt "Mirjam" am 22. August ein neues Babykörbchen
mit Klappe und Wärmebett sowie den nötigen Sicherheitsvorkehrungen am
Friederikenstift in Betrieb nehmen. Die Kontrollfrequenz werde noch einmal
erhöht, sagte sie. Acht Kinder hätten durch die Einrichtung bereits ein
glückliches Schicksal erfahren.
Das Projekt "Mirjam - ein Netzwerk für das Leben" wurde im Jahr 2001 von Käßmann
und dem Diakonischen Werk gegründet. Es unterhält neben dem Babykörbchen auch
ein Notruf-Telefon für schwangere Frauen. Unter der Nummer 0800/60 500 40 werden
die Anruferinnen rund um die Uhr beraten.
(Spendenkonto Netzwerk Mirjam: Nr. 101 030 872 bei der Nord LB Hannover, BLZ 250
500 00, Kennwort "Mirjam")
http://www.evlka.de/content.php?contentTypeID=4&id=8785
Toter Säugling von Horb
Baby ist in der Kühltruhe erstickt
Stuttgart/Horb - Die Umstände, die zum Tod des Babys in einem Gefrierschrank in
Horb geführt haben, sind weitgehend aufgeklärt. Das besagt nach Informationen
unserer Zeitung der jetzt vorliegende Untersuchungsbericht. „Das Kind ist
erstickt“, sagte Albrecht Foth, Leitender Oberstaatsanwalt bei der
Staatsanwaltschaft Rottweil. Die Mutter sitzt weiterhin in Untersuchungshaft.
Ende Mai war das Familiendrama in Horb am Neckar bekannt geworden. Eine
20-jährige gebürtige Schweizerin hatte gestanden, einige Wochen zuvor ihr Baby
unmittelbar nach der Geburt in eine Plastiktüte gepackt und dann in die
Kühltruhe der Familie gelegt zu haben. Zum Zeitpunkt der Entbindung seien weder
ihr Verlobter noch dessen Eltern zu Hause gewesen. In den ersten Vernehmungen
gab sie bei der Polizei an, sie habe nie etwas von ihrer Schwangerschaft bemerkt
und sei im Moment der Geburt deshalb völlig überrascht gewesen. „Sie hat uns
gesagt, das Kind habe sich nicht bewegt und auch nicht geschrien“, zitierte
Oberstaatsanwalt Foth damals die junge Frau. Nun aber hat die so genannte
feingewebliche Untersuchung des Leichnams durch Spezialisten der Gerichtsmedizin
ergeben, dass das Kind nach der Geburt nicht nur lebensfähig war, sondern durch
das Verschließen der Kühltruhe erstickt ist. „Die lebenden Zellen sind an
Sauerstoffmangel zu Grunde gegangen“, sagte Foth dem Blatt. Kurz nach
Bekanntwerden der Tat war spekuliert worden, das Baby sei erfroren.
Die Ermittler hoffen nun darauf, weitere Hintergründe zu den Vorgängen
möglicherweise bei Ermittlungen in der Schweiz zu erhalten. Nach unseren
Informationen hat die Schweiz nach wochenlangem Zögern ein entsprechendes
Rechtshilfeersuchen der Staatsanwaltschaft Rottweil jetzt gebilligt. Foth sagte,
Ermittler aus Baden-Württemberg würden nun alsbald in das Nachbarland fahren, um
Kontakt mit den Großeltern der Frau aufzunehmen. Während die junge Frau
unmittelbar nach Bekanntwerden des Falls von Horb betont hatte, dies sei ihre
erste Schwangerschaft gewesen, hatten ihre Angehörigen in der Schweiz gesagt,
sie habe bereits mit 17 Jahren in Zürich ein Kind zur Welt gebracht. Dies sei
unmittelbar nach der Geburt zur Adoption freigegeben worden.
18.07.2008 - aktualisiert: 18.07.2008 18:24 Uhr
http://www.stuttgarter-nachrichten.de/stn/page/1765208_0_2147_toter-saeugling-von-horb-baby-ist-in-der-kuehltruhe-erstickt.html
20.07.08, http://www.focus.de/panorama/welt/horror-verbrechen-moerder-schlitzt-schwangere-auf_aid_319147.html
Mörder schlitzt Schwangere auf
Grausames Verbrechen im US-Staat Pennsylvania: Ein Unbekannter hat einer
18-Jährigen das Baby aus dem Leib geschnitten. Dringend tatverdächtig ist eine
Frau.
Totes Baby in Wohnung gefunden In einer Wohnung der Ortschaft Wilkinsburg fand
die Polizei die aufgeschlitzte Leiche einer Frau, der offensichtlich das Baby
aus dem Mutterleib geschnitten wurde. Zuvor war die 38-jährige
Wohnungsbesitzerin in einer Klinik mit einem Neugeborenen erschienen, das sie
nach eigenen Angaben gekauft hatte. Die Polizei versuchte am Sonntag zu
ermitteln, ob es sich dabei um das Kind der Getöteten handeln könnte.
Die 38-Jährige erklärte nach Behördenangaben, sie habe kürzlich eine Fehlgeburt
erlitten, habe dies ihrer Mutter aber nicht mitteilen wollen. Deshalb habe sie
sich für 1000 Dollar ein Baby gekauft. Mediziner bestätigten, dass die Frau
nicht die Mutter des Kindes war, das noch seine Nabelschnur aufwies. Dem
Säugling soll es einigermaßen gut gehen.
Bestialischer Verwesungsgestank
Zum selben Zeitpunkt am Donnerstagabend wurde die Polizei zur Wohnung der
38-Jährigen gerufen, weil den Nachbarn übler Verwesungsgeruch aufgefallen war.
Eine Verwandte der Frau führte die Beamten jedoch zunächst zur falschen Wohnung,
so dass der grausige Leichenfund erst am Freitagmorgen erfolgte. über die
Identität des Opfers, das vermutlich schon zwei Tage tot war, wurde vorerst
nichts mitgeteilt. Nach einem Zeitungsbericht handelt es sich um eine
hochschwangere 18-Jährige, deren Niederkunft auf den 30. Juli terminiert war.
Die 38-Jährige wurde in Untersuchungshaft genommen. Ihr wurde zunächst
Gefährdung des Säuglings und Kinderhandel vorgeworfen. Die Frau ist nach
Medienberichten einschlägig vorbestraft. 1990 soll sie eine Mutter
niedergestochen haben, um deren Kind zu stehlen. Von 1991 bis 1998 verbüßte sie
eine Gefängnisstrafe und kam dann auf Bewährung frei. sms/AP
http://www.focus.de/panorama/welt/horror-verbrechen-moerder-schlitzt-schwangere-auf_aid_319147.html
Polizei ermittelt Mutter von Findelkind Johannes
Fast ein Jahr nach dem Fund des ausgesetzten Babys Johannes (Bild) an der
niedersächsischen Nordseeküste kennt die Polizei jetzt die Mutter. Eine 25 Jahre
alte Kenianerin habe den Jungen vermutlich allein zur Welt gebracht.
Der bei einer Kirche in Schilling (Kreis Friesland) gefundene Säugling Johannes
(undatiertes Polizeifoto).
Das Kind habe sie am 8. August 2007 vor einer Kirche in Schillig (Kreis
Friesland) zurückgelassen, teilte die Polizei in Wilhelmshaven am Montag mit.
Die Frau sei im April 2007 legal in Deutschland eingereist und habe bei einer
Familie nahe Bad Homburg (Hessen) als Au-Pair-Mädchen gearbeitet.
Mit dieser Familie habe die Afrikanerin Urlaub an der Küste gemacht und dort
vermutlich das Kind geboren. Der derzeitige Aufenthaltsort der Frau sei nicht
bekannt, die Ermittlungen dauerten an. Die Polizei sagte eine für Dienstag
geplante Pressekonferenz zu dem Fall ab.
Das Schicksal des Findelkindes Johannes hatte bundesweit für Aufsehen gesorgt.
Ein Kirchenmitarbeiter hatte den nur wenige Stunden alten Säugling entdeckt. Das
50 Zentimeter große, dunkelhäutige Baby war nicht versorgt, stark unterkühlt und
lediglich in eine weiße Strickjacke gewickelt. Der Junge wurde von dem
behandelnden Kinderarzt des Krankenhauses in Wilhelmshaven Johannes genannt und
musste stationär medizinisch behandelt werden. Nach wenigen Tagen wurde er
entlassen und kam in die Obhut einer Pflegefamilie. Der mittlerweile fast
einjährige Johannes entwickelte sich nach weiteren Angaben sehr gut und ohne
erkennbare Auffälligkeiten.
Bei ihren Ermittlungen hatte die Polizei im vergangenen August nicht
ausgeschlossen, dass die Mutter an der Nordseeküste in Urlaub war. Die Fahndung
nach der Frau gestaltete sich jedoch schwierig. Es gab nur wenig konkrete
Hinweise. Plakataktionen in der Region, Presseberichte in Zeitungen, im Radio
und im Fernsehen - fast im gesamten Bundesgebiet - führten nicht zum Erfolg.
Rechtsmediziner der Medizinische Hochschule Hannover erstellten nach
DNA-Untersuchungen ein Abstammungsgutachten. Allerdings brachte auch der
Abgleich mit bestehenden Dateien keine Erkenntnisse.
Der entscheidende Hinweis kam Mitte Juni von der Polizei in Bad Homburg. Dort
hatte eine Beamtin während eines Ermittlungsverfahrens erfahren, dass die
Kenianerin in Fall verwickelt sein könnte. Weitere überprüfungen erhärteten den
Verdacht. Im Umfeld der Afrikanerin soll niemand von der Schwangerschaft gewusst
und sie daher auch nicht im Zusammenhang mit dem Findelkind gesehen haben.
dpa Veröffentlicht am 21.07.2008 18:34 Uhr
http://www.wlz-fz.de/newsroom/weltimspiegel/zentral/weltimspiegel/art699,642818
Kriminalität- Mutter tötet aus Angst vor Jobverlust ihr Baby
21. Juli 2008, 16:12 Uhr
Aus Angst um ihren Arbeitsplatz soll eine 23-Jährige in Wuppertal ihr
neugeborenes Kind getötet haben. Auch ihre Familie soll bei der Tat eine Rolle
gespielt haben. Die junge Frau wird sich von August an wegen Totschlags vor dem
Landgericht der Stadt verantworten müssen.
Foto: DDP
Plüschtiere, Kerzen, Blumen und Plakate stehen in Wuppertal-Elberfeld an und auf
einem Stromkasten vor dem Haus ...
Laut Anklage brachte die Frau das Mädchen im Mai 2007 in der Badewanne zur Welt
und erstickte es, teilte ein Gerichtssprecher mit. Bei ihrer ersten Vernehmung
hatte sie schnell gestanden, das Kind geboren und direkt nach der Geburt getötet
zu haben.
Die Kinderleiche war erst ein halbes Jahr später, im November desselben Jahres,
im Keller in einer Plastiktüte gefunden worden. Nachbarn hatten den
Verwesungsgeruch bemerkt und die Polizei gerufen. Zunächst wurden von den
Beamten nur vereinzelte Blutspuren festgestellt, später dann die Leiche
entdeckt.
Laut Polizei hatte das Neugeborene „seit längerer Zeit“ eingewickelt in Tüten in
einem verschlossenen Holzverschlag des Hauses im Wuppertaler Stadtteil Elberfeld
gelegen. Die Obduktion ergab später, dass das Kind bei der Geburt lebensfähig
war.
Laut psychiatrischem Gutachten ist die Frau vermindert schuldfähig: Die
Metall-Arbeiterin soll die Schwangerschaft verdrängt haben. Sie habe Angst
gehabt, den Job zu verlieren und von der Familie verstoßen zu werden, soll sie
als Motiv für ihre Tat angegeben haben.
Zur Zeit der Geburt hatte die junge Frau noch bei ihren Eltern gelebt –
gemeinsam mit ihren drei Schwestern und ihrem 2003 geborenen Sohn. Die Familie
stammt aus dem Kongo und lebt seit 2005 in Wuppertal. „Die Flüchtlingsfamilie
ist seit zehn Jahren in Deutschland, gilt als integriert“, sagte Staatsanwalt
Rüdiger Ihl damals über die Verhältnisse der Familie in der "Westdeutschen
Zeitung" (Internetausgabe).
http://www.welt.de/vermischtes/article2235524/Mutter_toetet_aus_Angst_vor_Jobverlust_ihr_Baby.html
Prozess Mutter gesteht Kindstötung Im Dezember vergangenen Jahres brachte eine
22-Jährige aus Nauen ihr Kind um, indem sie es in einer Tüte im Schrank
versteckte. Später legte sie die Tüte mit dem toten Baby in einer Scheune ab.
Vor dem Gericht hat sie nun reumütig ihre Tat gestanden.
14.8.2008 13:48 Uhr
Potsdam - Im Prozess um den Tod eines Neugeborenen aus Nauen hat die Mutter
gestanden, ihr Kind getötet zu haben. Sie habe am 14. Dezember 2007 im
Badezimmer ihrer Eltern heimlich einen lebensfähigen Jungen zur Welt gebracht,
sagte die 22-jährige Anne G. am Donnerstag vor dem Potsdamer Landgericht. Nach
der Geburt habe sie den Säugling in ein Handtuch eingewickelt. An Details könne
sie sich nicht erinnern. "Irgendwann saß ich dann unten in der Wohnstube,
alleine", berichtete die Mutter. Sie habe aus der Küche eine Plastiktüte geholt,
den Säugling darin verpackt und im Schrank versteckt.
Anschließend habe sie versucht, die Tat zu verdrängen. "Ich habe bewusst an
etwas anderes gedacht", sagte G., die einen dreijährigen Sohn hat. Sie sei
nervös gewesen und habe schlecht geschlafen. Kurz vor Silvester habe sie die
Tüte aus dem Schrank geholt, sei über den Zaun auf das angrenzende Grundstück
mit einem leerstehenden Haus geklettert und habe das tote Baby in einer Scheune
abgelegt.
Als Anfang Februar die Polizei die Leiche entdeckt und bei ihr geklingelt habe,
sei sie aufgelöst gewesen und habe alles zugegeben, sagte G. Sie bereue die Tat.
"Wenn ich die Zeit zurückdrehen könnte, würde ich es tun." Das Urteil wird für
den 4. September erwartet. (nal/ddp)
http://www.tagesspiegel.de/berlin/Landespolitik-Nauen-Babymord%3Bart124,2593052
Kindsmord - Mutter steht unter Verdacht
Main-Spessart Gegen die Mutter eines tot aufgefundenen Neugeborenen ist am
Dienstag Haftbefehl erlassen worden, nachdem das Kind obduziert worden war. Die
junge Frau steht in dringendem Verdacht, für den Tod des Neugeborenen
verantwortlich zu sein.
Am vergangenen Mittwoch war die zuständige Polizeidienststelle verständigt
worden, nachdem in einer Wohnung im Landkreis Main-Spessart ein totes
Neugeborenes gefunden worden war. Eine Notärztin stellte den Tod des Jungen
fest.
Nach den Ermittlungen geht die Würzburger Polizei davon aus, dass die Mutter das
Neugeborene unmittelbar nach der Geburt in Handtücher eingewickelt hat und das
Baby daran erstickt ist. Gegen die 21-jährige Frau wurde Haftbefehl wegen des
dringenden Verdachts des Totschlags erlassen. pol
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Donnerstag 14.08.2008
http://www.suedwest-aktiv.de/region/tauberzeitung/bad_mergentheim/3769861/artikel.php?SWAID=9f6b38f0048ee38b2733a01a6173e7ed
Treptow Mutter täuscht Baby-Fund vorAus Angst, ihr neugeborenes Kind nicht
versorgen zu können, hat eine Frau am Freitagmorgen der Polizei vorgespielt, sie
habe den Säugling vor einer Haustür gefunden. Ein Straftatbestand liegt
allerdings nicht vor.
15.8.2008 16:40 Uhr
Berlin - Eine Mutter hat am Freitagmorgen versucht, ihr neugeborenes Kind in die
Obhut anderer Leute zu geben. Die 29-jährige Frau rief die Polizei zu einer
Straße in Treptow und gab vor, kurz zuvor einen Säugling, der in eine Decke
eingewickelt war, auf den Stufen eines Hauseingangs gefunden zu haben.
Ermittlungen und ein Fährtenhund führten jedoch zur Wohnung der Anruferin, wie
die Polizei mitteilte.
In der Vernehmung räumte die allein stehende Frau dann ein, das Baby wenige
Stunden zuvor in ihrer Wohnung selbst zur Welt gebracht zu haben. Da sie sich
außerstande sah, das Kind zu versorgen, habe sie sich die Geschichte mit dem
ausgesetzten Baby ausgedacht. Das kleine Mädchen ist wohlauf und wird im
Krankenhaus betreut.
Nach Angaben des Dezernats für Delikte an Schutzbefohlenen liegt in diesem Fall
kein Straftatbestand vor. Die Frau befand sich in einer psychischen
Ausnahmesituation und habe "den Kopf verloren", wie es hieß. Sie habe gehofft,
dass ihr Kind in gute Hände kommt. Die Frau wird psychologisch betreut. (kk/ddp)
http://www.tagesspiegel.de/berlin/Polizei-Justiz-Treptow-Baby-Fund%3Bart126,2594177
Toter Säugling vor Babyklappe: Spur führt nach Tschernobyl
14. August 2008, 02:57 Uhr Hannover - Im Fall des im Januar in Hannover tot
aufgefundenen Säuglings "Mose" sucht die Staatsanwaltschaft mit Gentests weiter
nach der Mutter des Kindes. Dazu seien Speichelproben von 88 Mädchen und Frauen
im Alter zwischen zwölf und 50 Jahren genommen worden, sagte Sprecherin Kathrin
Söfker. Rund ein Drittel der Proben seien bereits ausgewertet. "Bisher waren
alle Ergebnisse negativ." Das Baby war in einer Stofftasche und in ein Handtuch
gehüllt in unmittelbarer Nähe des "Babykörbchens" am Krankenhauses
Friederikenstift entdeckt worden. Weil die Klappe beschädigt war, hatte sie sich
nicht öffnen lassen.
Bei der Untersuchung des Säuglings waren Söfker zufolge Bleiablagerungen
entdeckt worden. Sie könnten darauf hindeuteten, dass die Mutter aus dem Umkreis
des Atomreaktors Tschernobyl komme, erläuterte sie. Deshalb seien nach einem
richterlichen Beschluss Frauen aus Osteuropa zu den Gentests eingeladen worden,
die um die Jahreswende nach Hannover gezogen waren. Von drei bis vier von ihnen,
die wieder verzogen seien, müsse noch die Anschrift ermittelt werden. "Alle
anderen haben freiwillig mitgemacht." Es sei keineswegs sicher, dass die Mutter
in diesem Kreis zu finden sei, sagte die Staatsanwältin weiter. Der Gentest sei
ein Ansatz bei den umfangreichen Ermittlungen. Bisher gebe es keine heiße Spur.
epd
http://www.welt.de/welt_print/article2306516/Toter-Saeugling-vor-Babyklappe-Spur-fuehrt-nach-Tschernobyl.html
Israel-Frühchen irrtümlich für tot erklärt
Tel Aviv (dpa) - Ein irrtümlich für tot erklärtes Frühchen, das nach fünf
Stunden im Kühlraum plötzlich Lebenszeichen zeigte, ist in Israel trotz aller
Rettungsversuche gestorben. Die Mutter habe das nur 600 Gramm schwere Kind in
der 23 Schwangerschaftswoche entbunden, sagte der Sprecher des "Western Galilee
Hospital", Ziv Parver, am Dienstag in Naharija.
Die 26 Jahre alte Frau sei am Sonntagabend mit Schmerzen und Blutungen ins
Krankenhaus gebracht worden. Wenig später hätten die Wehen vorzeitig eingesetzt.
Die ärzte, darunter ein leitender Gynäkologe, hätten das Kind nach der
natürlichen Geburt im Kreißsaal für tot erklärt, weil sie keine Zeichen von
Leben oder einen Puls gespürt hätten.
Die Mediziner hätten dann die Mutter und ihr vermeintlich totes Baby noch für 45
Minuten alleingelassen, sagte der Sprecher weiter. Das Kind sei dann in einen
Kühlraum im Leichenschauhaus gebracht worden. Als der Vater das totgeglaubte
Baby am nächsten Morgen zur Beerdigung abholen wollte, habe sich der Säugling
plötzlich bewegt.
"Als wir unsere Tochter ansahen, bemerkten wir, dass sie sich bewegte. Ich
schrie und rannte mit ihr zu den ärzten", sagte Ali Madschdub dem israelischen
Fernsehsender Channel 2. Das Frühchen wurde danach sofort auf die
Intensivstation gebracht, wo die ärzte um sein Leben kämpften. Am frühen
Dienstagmorgen stellten die Mediziner den Tod des Säuglings fest.
Der Vater erhebt schwere Vorwürfe gegen das Krankenhaus. "Wir sind sehr
unzufrieden, wie die ärzte gehandelt haben. Meiner Meinung nach haben sie meine
Tochter viel zu früh für tot erklärt", sagte er der Tageszeitung "Haaretz". Das
israelische Gesundheitsministerium wird sich nun mit der Sache befassen. Ein
unabhängiger Ausschuss soll untersuchen, ob das Kind zu früh für tot erklärt
worden ist.
http://www.fr-online.de/in_und_ausland/magazin/1570282_Fruehchen-irrtuemlich-fuer-tot-erklaert.html
21.08.2008 MUTTER FESTGENOMMEN Toter Säugling im Garten vergraben
Die Behörden bekamen einen Tipp: In Bräsen in Sachsen-Anhalt hat die Polizei im
Garten eines Wohnhauses eine Säuglingsleiche ausgegraben. Eine 21-Jährige steht
im Verdacht, ihr Neugeborenes getötet und versteckt zu haben.
Bräsen - Es handelt sich um ein kleines Mädchen, das die Beamten in Laken
eingewickelt aus der Erde bargen: Eine 21 Jahre alte Frau aus Bräsen in
Sachsen-Anhalt soll ihre neugeborene Tochter getötet und dort vergraben haben.
Die in Laken eingewickelte Säuglingsleiche wurde im Garten des Wohnhauses der
Frau gefunden, wie Staatsanwaltschaft und Polizei am Donnerstag in Dessau-Roßlau
mitteilten. Die Behörden hatten einen Tipp bekommen.
Nach einem vorläufigen rechtsmedizinischen Befund lebte das Mädchen nach der
Geburt. Die Frau habe sich im Polizeiverhör zu dem Vorwurf geäußert, hieß es von
der Staatsanwaltschaft.
Offen blieb, ob die 21-Jährige die Tat gestand. Die Frau lebt den Angaben
zufolge mit Angehörigen in einem Haus. Die Ortschaft Bräsen liegt in der Nähe
von Wittenberg.
http://www.spiegel.de/panorama/justiz/0,1518,573498,00.html
Kindstötung
Vergrabener toter Säugling - 21-Jährige festgenommenNach dem Fund einer
Babyleiche im sachsen-anhaltinischen Bräsen ist die 21-jährige Mutter
festgenommen worden. Der Säugling war nach einem Hinweis von der Polizei auf
einem Grundstück in der Gemeinde gefunden worden.
21.8.2008 12:34 Uhr
Bräsen - Die junge Frau soll das neugeborene Mädchen getötet und anschließend
vergraben haben, wie Staatsanwaltschaft und Polizei am Donnerstag mitteilten. Am
Mittwoch hatten Kriminalbeamte nach einem Hinweis auf einem Grundstück in der
Gemeinde Bräsen die Leiche des Säuglings gefunden. Das tote Mädchen war in Laken
eingewickelt vergraben worden. Laut Obduktionsergebnis hat das Mädchen nach
seiner Geburt gelebt. Die Mutter des Kindes sollte noch am Donnerstag dem
Ermittlungsrichter vorgeführt werden. (imo/ddp)
http://www.tagesspiegel.de/weltspiegel/Kindstoetung-Sachsen-Anhalt%3Bart1117,2598036
Tragödie über den Wolken
Geburt im Flugzeug - Baby stirbt Auf einem Flug von Brisbane setzen bei einer
Mutter die Wehen ein - sie bekommt ihr Kind. Trotz der Hilfe einer
Krankenschwester überlebt der Säugling aber nicht.
22.8.2008 9:56 Uhr
Wellington - Auf einem Flug nach Neuseeland ist am Freitag ein Kind zur Welt
gekommen, aber schon wenig später gestorben. Wie neuseeländische Medien
berichteten, war die Maschine in der australischen Stadt Brisbane gestartet.
Kurz bevor das Flugzeug Auckland erreichte, hat bei der Mutter die Geburt
eingesetzt. Obwohl mitreisende Krankenschwestern der Mutter halfen und die
Nabelschnur des Kindes mit einem Schnürsenkel abbanden, konnten sie das Baby
nicht retten. (ae/dpa)
http://www.tagesspiegel.de/weltspiegel/Neuseeland-Notfaelle%3Bart1117,2598646
02.09.08, 13:36 | Kindsmord
Frau legte Neugeborenes Biomülltonne
Eine Frau hat ihr neugeborenes Kind im Biomüll eines Restaurants entsorgt. Sie
erklärte das Kind sei tot gewesen, die Obduktion ergab aber, dass das Baby nach
der Geburt lebte.
Mutter und Kind sind wohlauf Eine 29-jährige Frau aus dem rheinland-pfälzischen
Brohl hat gestanden, ihren neugeborenen Sohn in die Biotonne eines Restaurants
gelegt zu haben. Sie erklärte, das Kind sei tot gewesen, aber die Obduktion
ergab, dass es bei der Geburt gelebt hatte. Wie die Staatsanwaltschaft Koblenz
am Dienstag berichtete, wurde die Leiche des toten Kindes am Montagmittag bei
einer Abfallverwertungsfirma in Mayen gefunden.
Die Mutter, die bei einem Restaurant in Andernach als Aushilfe in der Küche
arbeitet, wurde noch am gleichen Abend festgenommen. Wie der Leitende
Oberstaatsanwalt Horst Hund berichtete, muss das Kind nach den ersten
Ergebnissen der noch am Montag durchgeführten Obduktion bei der Geburt gelebt
haben. Die Staatsanwaltschaft beantragte einen Haftbefehl wegen Totschlags gegen
die 29-Jährige.
Nach Hunds Worten ist die Beschuldigte verheiratet und Mutter von bereits drei
Kindern im Alter zwischen sechs und neun Jahren. Als Tatmotiv gehen die
Ermittler von Eheproblemen aus. Die Tatverdächtige sollte noch am Dienstag der
Haftrichterin vorgeführt werden. AP
http://www.focus.de/panorama/boulevard/kindsmord-frau-legte-neugeborenes-biomuelltonne_aid_330108.html
Säugling in Fürther Stadtpark ausgesetzt
07.09.08|Bayern
Fürth - Ein 21-Jähriger hat in der Nacht zum Sonntag einen ausgesetzten Säugling
im Fürther Stadtpark entdeckt. © dpa
In Fürth ist ein Baby ausgesetzt worden. Beim abgebildeten Neugeborenen handelt
es sich jedoch nicht um besagtes Baby.
Nach Angaben des Polizeipräsidiums Mittelfranken hatte der Mann ein Wimmern aus
einem Gebüsch gehört und daraufhin nachgesehen. Er fand ein in Decken
eingewickeltes Baby in einer Tasche, das er sofort in ein Krankenhaus brachte.
Dort stellten die ärzte fest, dass es sich um ein gesundes, nur wenige Stunden
altes Mädchen handelt.
Die Eltern des Babys konnten bislang nicht ermittelt werden.
http://www.tz-online.de/de/aktuelles/bayern/artikel_46212.html
11.09.2008 | 10:30 Uhr POL-MFR: (1581) Mutter des neugeborenen Babys ermittelt
Fürth (ots) - Die Kripo Fürth konnte nur wenige Tage nach dem Auffinden eines
neugeborenen Babys im Fürther Stadtpark durch intensive Ermittlungen die Mutter
des Babys ausfindig machen.
Wie mit Meldung 1550 vom 07.09.2008 und Meldung 1562 vom 08.09.2008 berichtet,
fand ein 21-Jähriger angeblich auf seinem Weg durch den Fürther Stadtpark einen
neugeborenen Säugling in einer Nylontasche, eingewickelt in eine Kinderdecke.
Der Mann brachte das Kind ins Klinikum Fürth.
Laut Auskunft der ärzte handelte es sich um ein gesundes Mädchen, das erst
wenige Stunden alt war. In einem Fahndungsaufruf vom 08.09.2008 bat die Fürther
Kriminalpolizei die Bevölkerung um Mithilfe bei der Fahndung nach der Mutter des
Babys.
Durch zahlreiche Vernehmungen und umfangreiche Behördenrecherchen gelang es den
Kripobeamten die Mutter des kleinen Mädchens nun zu ermitteln. Es handelt sich
um eine Frau mittleren Alters aus Fürth, die das Kind aus einer persönlichen
Notlage heraus nur wenige Stunden nach der Geburt von dem angeblichen Auffinder,
einem 21-jährigen Verwandten, in das Fürther Krankenhaus bringen ließ. Das
kleine Mädchen wurde nicht, wie zunächst behauptet, im Fürther Stadtpark
ausgesetzt und aufgefunden, sondern direkt von der Wohnung der Kindsmutter in
das Krankenhaus gebracht. Der Säugling war somit nie einer Gesundheitsgefährdung
ausgesetzt.
Gegen den 21-Jährigen, der das Baby angeblich im Stadtpark aufgefunden hat und
die Mutter des Babys wird nunmehr wegen Vortäuschens einer Straftat ermittelt.
Das Jugendamt der Stadt Fürth kümmert sich um die weitere Unterbringung des
kleinen Mädchens. / Elke Schönwald/hu
ots Originaltext: Polizeipräsidium Mittelfranken
Digitale Pressemappe: http://www.polizeipresse.de/p_story.htx?firmaid=6013
Fürth: Mutter von Säugling ausfindig gemacht
11.09.08Bayern
Fürth - Die Polizei hat die Mutter eines angeblich in einem Park in Fürth
ausgesetzten Neugeborenen ausfindig gemacht.
Die Frau “mittleren Alters“ habe das kleine Mädchen “aus einer persönlichen
Notlage heraus“ weggeben wollen, teilte eine Polizeisprecherin am Donnerstag
mit. Allerdings sei das Kind nicht ausgesetzt worden.
Ein 21-jähriger Mann hatte das Baby in der Nacht zum Sonntag im Krankenhaus
abgegeben und behauptet, er habe es in einem Gebüsch gefunden. Tatsächlich sei
der 21-Jährige ein Verwandter der Mutter und habe den Säugling direkt von der
Wohnung in das Klinikum gebracht, teilte die Polizei mit. Gegen ihn und die
Mutter wird wegen Vortäuschens einer Straftat ermittelt.
http://www.tz-online.de/de/aktuelles/bayern/artikel_46474.html
AFP-Meldung vom 11.09.2008, 12:00 Uhr
Mutmaßliche Kindsmörderin bringt in Haft überraschend Baby zur Welt
Rennes (AFP) - Eine unter dem Verdacht des Kindsmordes inhaftierte Französin hat
zur allgemeinen überraschung des Gefängnispersonals ein Baby zur Welt gebracht.
Wie ein Justizsprecher in der bretonischen Stadt Rennes sagte, hatten weder der
Gefängnisarzt, noch das Personal und die Mithäftlinge etwas von der
Schwangerschaft bemerkt. Den Angaben zufolge rief die 35-Jährige, die bereits
Mutter von zwei Kindern im Alter von zwei und fünf Jahren ist, Mitte vergangener
Woche nach dem Gefängnisarzt, weil die Wehen einsetzten. Das Baby - ein kleines
Mädchen - kam im Notarztwagen auf dem Weg ins Krankenhaus zur Welt. Die Frau
wartet seit März in der Untersuchungshaft auf ihren Prozess.
http://www.dernewsticker.de/news.php?id=43355
Baby in Fürth wurde doch nicht ausgesetzt
13. September 2008
Im Fall des am letzen Sonntag vermeintlich ausgesetzten Neugeborenen konnte die
Polizei zwischenzeitlich die Mutter ermitteln. Es soll sich um eine Frau
“mittleren Alters” handeln.
Die Mutter hatte das Kind aus einer persönlichen Notlage heraus kurz nach der
Geburt in der Nacht zum Sonntag an einen 21-jährigen Verwandten übergeben, der
mit dem Baby direkt in ein Krankenhaus gefahren ist. Dies teilte die Polizei am
Donnerstag mit.
http://www.die-topnews.de/baby-in-fuerth-wurde-doch-nicht-ausgesetzt-318696
Pulheim - Nach DNA-Test
Kleiner Bert: Seine Mutter ist gefundenDas Rätsel-Raten hat ein Ende: Berts
Mutter ist gefunden!
Neueste Meldungen › Mehr aus Köln › Der Säugling Bert war Ende Juli in Pulheim
ausgesetzt worden ›, seitdem fahndete die Polizei fieberhaft nach seiner Mutter.
Nun der Durchbruch: Sie ist identifiziert!
Berts Mama hat freiwillig eine DNA-Probe abgegeben. Es besteht kein Zweifel,
dass sie die Mutter ist!
Die 28-Jährige wurde inzwischen von der Polizei vernommen - sie hat zugegeben,
ihren Sohn ausgesetzt zu haben. Säugling Bert ist derzeit noch bei einer
Pflegefamilie untergebracht - die Betreuung soll demnächst vom Jugendamt der
Stadt Köln übernommen werden.
http://www.express.de/nachrichten/region/koeln/kleiner-bert-seine-mutter-ist-gefunden_artikel_1220435590959.html
Ein Jahr nach Fund von Babyleiche: Frau aus Haina vor Gericht
Haina/Kassel (da). Weil sie ihr neugeborenes Kind ermordet haben soll, muss sich
eine 32 Jahre alte Frau aus Haina ab nächsten Montag vor dem Kasseler
Landgericht verantworten. Die Anklage wirft ihr vor, den kleinen Jungen getötet
zu haben, weil er ihrer weiteren Lebensplanung im Wege stand.
Die Frau, die gebürtig aus einem Edertaler Ortsteil stammt und längere Zeit in
einer Apotheke in Frankenberg arbeitete, hatte das Kind am 13. Oktober 2007 per
Kaiserschnitt in einem Fritzlarer Krankenhaus zur Welt gebracht. Die
Schwangerschaft soll sie verheimlicht haben. Im Krankenhaus hatte sie sich unter
falschen Personalien angemeldet und die Klinik am Tag nach der Entbindung mit
dem Kind heimlich verlassen.
Die Polizei hatte damals mit einem Bild einer überwachungskamera nach Mutter und
Baby gefahndet. Nach vier Tagen hatten die Ermittler die Frau identifiziert und
bei ihren Eltern in Edertal gefunden.
Mehr in der WLZ-FZ-Zeitungsausgabe vom 23. September.
Veröffentlicht am 22.09.2008 19:57 Uhr
http://www.wlz-fz.de/newsroom/regional/dezentral/landkreis/art7780,691291
Sandersdorf / Halle - Revisionsprozess wegen Kindstötung
In einem Revisionsprozess vor dem Landgericht Halle ist am Freitag eine Frau
wegen der Tötung ihres Babys zu siebeneinhalb Jahren Haft verurteilt wurden. Die
Richter des Bundesgerichtshofes hatten das erste Urteil des Landgerichts
Dessau-Roßlau aufgehoben, weil sie die ursprünglich verhängte Freiheitsstrafe
als unvertretbar hoch einstuften. Die 28-jährige Angeklagte war im November 2007
im ersten Verfahren wegen Totschlags zu einer Freiheitsstrafe von elfeinhalb
Jahren verurteilt worden.
Der Fundort der BabyleicheDie Dessauer Richter hatten es als erwiesen angesehen,
dass die Angeklagte am 28. Februar 2007 in ihrer Wohnung in Sandersdorf bei
Bitterfeld ein gesundes Mädchen zur Welt gebracht und das Kind dann
erstickt hat. Die Leiche des Kindes versenkte sie im Badesee in Sandersdorf.
Zuletzt aktualisiert: 27. September 2008, 09:43 Uhr
http://www.mdr.de/sachsen-anhalt/5797354.html
Säugling vermutlich getötet
Klinik darf Mutter und Kind nicht festhalten
VON GöKÇEN STENZEL - zuletzt aktualisiert: 30.09.2008 - 07:50Düsseldorf (RP) Die
Staatsanwaltschaft Düsseldorf geht weiter fest von einer Kindstötung aus: Die
Mutter (38) aus Grevenbroich, die Mitte Juli im Marienhospital ein Mädchen zur
Welt gebracht hatte, ist laut Staatsanwalt Ralf Herrenbrück „eine geübte
Lügnerin“, der er kein Wort ihrer Version glaube.
Die Frau ist seit Freitag in Haft und behauptet, ihr Baby in einem Düsseldorfer
Hausflur ausgesetzt zu haben. Trotz intensiver Suche fehlt von dem Kind jede
Spur.
Herrenbrück hat jetzt ein psychiatrisches Gutachten angefordert, das klären
soll, inwieweit die Mutter zurechnungsfähig ist. „Wir wissen durch die
Ermittlungen in ihrem Umfeld, dass sie extrem unglaubwürdig ist und sich schon
öfter in regelrechten Lügengebilden eingerichtet hat“, sagt Herrenbrück.
Drei Stunden nach der Geburt verschwunden
So habe die Frau, die ihre Schwangerschaft verheimlicht hatte, Probleme gehabt,
die Stelle, an der sie ihr Kind abgelegt haben will, überhaupt wiederzufinden.
Gegen die Version spreche auch, dass das Mädchen noch das Namensbändchen aus der
Klinik am Handgelenk getragen haben soll: Finder hätten sich wahrscheinlich
sofort gemeldet. Die Frau hatte sich mitsamt dem Neugeborerenen nur drei Stunden
nach der Niederkunft selbst entlassen.
http://www.rp-online.de/public/article/duesseldorf-stadt/620827/Klinik-darf-Mutter-und-Kind-nicht-festhalten.html
Leiche nicht auffindbar
Neusserin soll Baby getötet haben
VON HANS ONKELBACH - zuletzt aktualisiert: 27.09.2008 - 10:50Düsseldorf (RP)
Eine 38-jährige Frau aus Grevenbroich, die am 15. Juli in Düsseldorf ein
gesundes Mädchen zur Welt brachte, ist gestern wegen Totschlagverdachts
verhaftet worden. Der Staatsanwalt glaubt, dass sie ihr Kind unmittelbar nach
der Geburt getötet hat und die Leiche verschwinden ließ.
Der Tatbestand kam vor drei Tagen ans Licht, weil das Jugendamt Grevenbroich
erst vorigen Dienstag die Polizei einschaltete. Seit Mitte Juli hatte man zwar
Kontakt zu der Mutter, aber das Kind tauchte nie auf. Schließlich schöpfte man
Verdacht und informierte die Polizei.
Die Frage, ob das Jugendamt eher hätte reagieren müssen und so Verantwortung auf
sich geladen hat, wollte ein Sprecher der Stadt Grevenbroich gestern nicht
beantworten. Der Staatsanwalt glaubt nicht, dass dem Amt ein Vorwurf zu machen
ist. Denn nach seiner überzeugung hätte der Tod des Kindes auf keinen Fall
verhindert werden können, weil die 38-Jährige das Baby noch am Tag der Geburt
tötete, wie er meint. Die Frau behauptet, das Kind ausgesetzt zu haben.
Mutter verschwand aus dem Krankenhaus
Bisher sind folgende Fakten bekannt: Die 38-Jährige taucht am 15. Juli
hochschwanger im Düsseldorfer Marienhospital auf und bringt dort ein gesundes,
voll ausgetragenes Mädchen zur Welt. Wenige Stunden nach der Geburt verlässt sie
das Krankenhaus, obwohl die ärzte ihr dringend abraten. Sie hinterlässt aber
eine Telefonnummer.
Als das Krankenhaus abends diese Nummer anruft, stellt sich heraus, dass sie
falsch ist. Nun wird das Jugendamt Grevenbroich informiert. Die Behörde findet
die Mutter und nimmt Kontakt auf. Man telefoniert mehrfach, vereinbarte Termine
werden von der 38-Jährigen aber mit verschiedenen Begründungen abgesagt.
Nach Aussagen der Kripo lebt die Frau „in einem völlig normalen Umfeld“.
Möglicherweise hat das dazu beigetragen, dass man sich im Jugendamt über Wochen
hinhalten ließ. Die Nachforschungen der Polizei ergeben, dass die Frau am Tag
der Geburt ihrer Tochter in den Straßen rund um das Düsseldorfer Krankenhaus
unterwegs war, mit dem Neugeborenen auf dem Arm. Zuletzt wird sie mit dem Kind
auf den Stufen vor einem Haus sitzend gesehen.
Bei den Vernehmungen erklärt die Frau, sie habe das Baby in diesem Haus, vor dem
sie gesessen hat, abgelegt. Offenbar glaubte sie, das Kind „ihrem sozialen
Umfeld“ nicht zumuten zu können, hieß es gestern. Sie habe auch die
Schwangerschaft erfolgreich vertuscht.
Dass sie das Kind aussetzte, glaubt die Polizei allerdings nicht, denn von einem
Findelkind ist nichts bekannt. Sie geht daher von einem Tötungsdelikt aus, erste
Suchaktionen nach der Leiche des Kindes waren vergebens.
Die Psychologin Ute Marjanov, die seit sechs Jahren für die
Schwangerschaftsberatung Donum Vitae arbeitet, kennt solche Konfliktsituationen
aus ihrer täglichen Arbeit. Wenn das soziale Umfeld einer Frau die
Schwangerschaft nicht akzeptiere, sei der Druck auf die werdende Mutter sehr
groß und könne zu einem scheinbar unlösbaren Problem werden, vor allem wenn der
Kindsvater das Kind ablehne. Oft werde die Tatsache der Schwangerschaft auch bis
zuletzt geleugnet
http://www.rp-online.de/public/article/duesseldorf-stadt/619885/Neusserin-soll-Baby-getoetet-haben.html
Staatsanwalt glaubt nicht an ausgesetztes Baby
zuletzt aktualisiert: 30.09.2008 - 00:00
Grevenbroich (gök). Im Fall des verschwundenen Säuglings aus Grevenbroich hat
Staatsanwalt Ralf Herrenbrück ein psychiatrisches Gutachten der Mutter
angefordert. Die 38-Jährige war unter dem Verdacht der Kindstötung festgenommen
worden und behauptet, ihr Kind ausgesetzt zu haben. Die Staatsanwaltschaft hält
die Aussage jedoch für ein Gebilde aus Lügen, in das sich die Mutter verstrickt
haben soll. Die Frau hatte sich drei Stunden nach der Niederkunft in einer
Düsseldorfer Klinik selbst entlassen. Seitdem fehlt von dem Baby jede Spur.
Quelle: Rheinische Post
http://nachrichten.rp-online.de/article/panorama/Staatsanwalt-glaubt-nicht-an-ausgesetztes-Baby/15488
EMMA September/Oktober 2008
Die Einsamkeit der Mütter
Nadja N., 23, hat die glatte Haut und die großen Augen eines jungen Mädchens.
Sie sitzt in der Gefängniszelle und antwortet stockend und ehrlich zugleich auf
alle Fragen: Warum sie das Neugeborene damals in ein Handtuch gewickelt, in
einen Karton gelegt – und dann gleich gegenüber vom Haus hinter einen
Stromkasten gestellt hat? Bei 10 Grad minus. Drei Tage später wird die
Babyleiche gefunden – und von da zur Mutter ist es nicht weit.
"Ich hatte Angst vor ihm", sagt sie. Und: "Er wollte schon unser erstes Kind
nicht." Aber warum hat sie Nein gesagt, als er sie gefragt hat, ob sie etwa
schon wieder schwanger sei? "Das war wegen der Drohung. Wegen dem, was er gesagt
hat, was sonst mit mir passiert."
Nadja N. bekommt das Kind nachts um 4.30 Uhr auf der Toilette. Er schläft
nebenan auf dem Sofa. "In meinem Kopf habe ich überhaupt nichts mehr
mitgekriegt. Der Gedanke war nur: Was machst du jetzt?" Als er sie wenig später
fragt, woher das Blut auf der Toilette käme, behauptet sie, sie hätte eine
Fehlgeburt gehabt. Er befiehlt ihr sauberzumachen – und fährt zur Arbeit.
Sprachlosigkeit. Angst. Verdrängung. Sprachlosigkeit in der Beziehung; Angst vor
dem Mann, dem Erzeuger des Kindes; Verdrängung der Schwangerschaft und
bevorstehenden Geburt. Fast immer sind es Hausfrauen oder ganz junge Mädchen.
Und immer sind sie gnadenlos einsam.
Bis 1998 galt für solche Fälle der 2001 abgeschaffte § 217, nach dem bei
unehelichen Kindern der so genannte "Kindsmord", also die Tötung direkt nach
der Geburt, als "erweiterte Abtreibung" mit "nicht unter drei Jahren" bestraft
wurde. Heutzutage wird Kindsmord wie der Mord oder Totschlag eines Erwachsenen
bzw. eigenständig lebenden Kindes bestraft. Nadja N. hat zehn Jahre Gefängnis
bekommen.
Genau wie Sabine S. Auch die 40-jährige Wissenschaftlerin, Ehemann Ingenieur,
sitzt im Gefängnis. Sie ist Mutter von drei Kindern und redet eloquent und
bewusst. Wie also konnte es zu einem solchen Akt der Hilflosigkeit kommen?
"Mein Mann hat gesagt, wenn ich ihm noch einmal eine Schwangerschaft
verheimliche, schmeißt er mich raus!" Sabine S. wird wieder schwanger, von ihrem
Mann. Es ist keineswegs ein Geheimnis im Ort, dass sie schwanger ist. Und er?
"Es ist unwahrscheinlich, dass man eine Schwangerschaft nicht mitbekommt", sagt
sie heute.
Sie bekommt das Kind tagsüber in der Badewanne, wo sie zuvor eine Nagelschere
und Desinfektionsmittel bereit gelegt hat, sie ist schließlich
Wissenschaftlerin. Danach irrt sie in der Dämmerung mit dem Neugeborenen durch
den Ort. Der Arzt? Da ist alles dunkel. Die Kirche? Sabine S. befürchtet, dass
das Kind über Nacht stirbt, wenn es nicht gleich entdeckt wird. Sie kehrt nach
Hause zurück und setzt sich mit dem eingewickelten Kind aufs Sofa. Sie wartet.
Endlich dreht sich der Schlüssel im Schloss. Der Mann öffnet die Wohnzimmertüre,
wirft einen Blick – und schließt die Türe wieder. Sabine S.: "Da hat es bei mir
Klick gemacht. Stromausfall." Als sie wieder zu sich kommt, "bin ich mit der
Hand am Hals des Kindes".
Sabine S. versteckt die Leiche in der Tiefkühltruhe im Keller. In den Wochen
darauf geht sie immer wieder dorthin und steht stundenlang neben dem
Gefrierschrank … Ein halbes Jahr später bittet sie ihren Mann, Fischstäbchen aus
der Kühltruhe im Keller zu holen. Er geht runter – und sagt wieder nichts.
Sieben Wochen später verständigt er die Polizei. Sabine S. bekommt zehn Jahre
Gefängnis. Ihr Mann wird noch nicht einmal angeklagt.
Nie haben sie etwas gemerkt, diese Männer. Und fast immer sind die Frauen, die
es tun, zwar auffallend eingeschüchtert, aber gleichzeitig "ganz normal". So wie
die 44-jährige Hausfrau mit Mann und drei erwachsenen Kindern im sauerländischen
Wenden – deren Sohn im Mai 2008, als die Eltern in Urlaub sind, drei
Säuglingsleichen in der Tiefkühltruhe entdeckt. Oder die 35-jährige Mutter im
sächsischen Erfurt 2007: zwei Babyleichen im Gefrierschrank. Oder Sabine H. 2005
in Brandenburg: neun Babyleichen vergraben in Blumenkübeln auf dem Balkon und
auf einem Grundstück der Eltern. Die bei Entdeckung 39-jährige Mutter, die
drei Kinder liebevoll großgezogen hat, gesteht, zwischen 1988 und 2004 neun
Neugeborene umgebracht zu haben. Der als brutal bekannte Ehemann, der seine
Frau auch schon mal nackt an die Heizung fesselte, wurde lediglich als Zeuge
vernommen. Er sagte aus, er habe von allen neun Schwangerschaften nichts
mitbekommen, die Staatsanwaltschaft Frankfurt/Oder sah "keine Veranlassung
anzunehmen, dass er lügt".
Doch jetzt endlich war ein Staatsanwalt nicht länger bereit, darüber
hinwegzusehen. Ralph Reiter in Landshut, zuständig für den Fall Nadja N.,
verurteilte auch den Vater: zu fünfeinhalb Jahren Gefängnis, davon viereinhalb
Jahre wegen "Totschlag durch Unterlassung" und ein Jahr wegen "sexueller
Nötigung in Tateinheit mit Körperverletzung" (Der Mann hatte seine Frau zum
Oralverkehr genötigt und, als sie nicht mehr wollte, durch Schläge zum
Weitermachen gezwungen).
Oft sei das Problem, so Staatsanwalt Reiter, dass den Vätern nicht bewiesen
werden könne, dass das Kind noch hätte gerettet werden können. Im Fall Nadja N.
jedoch sei der Vater "unmittelbar nach der Geburt anwesend gewesen und habe noch
die Geburtsspuren gesehen". Dieses Urteil ist ein Präzedenzfall, der Hoffnung
macht. Hoffnung darauf, dass zukünftig auch die Väter zur Verantwortung gezogen
werden.
Doch kehren wir zurück zu den Müttern, ihrer Einsamkeit und Angst. Zwei, drei
Dutzend Fälle von Kindstötung werden in Deutschland im Jahr bekannt. ExpertInnen
schätzen die wahre Anzahl jedoch auf ein paar hundert. Was kann man tun? Würden
Babyklappen oder die anonyme Geburt helfen?
Es gibt heute 70 Babyklappen in Deutschland, wo Mütter ihr Neugeborenes heimlich
ablegen können. Und auch die anonyme Geburt wird, obwohl das Recht darauf noch
nicht verankert ist, in Deutschland ab und an praktiziert. Könnte das also die
Tötung ungewollter Neugeborener verhindern?
Die Psychologin Prof. Anke Rohde glaubt nicht daran. Sie hat hundert Fälle von
Kindstötungen im Raum Bonn untersucht und sagt: "Das Problem ist ja gerade,
dass die Frauen keinerlei Art von Hilfsangeboten annehmen können. Weil sie das
Ganze verdrängen." Die Not scheint so groß, dass die Frauen keinen Ausweg sehen.
Die erschütternden Gespräche mit Nadja N. und Sabine S. liefen vor einigen
Monaten in der Reportage "Wir sind doch Kinder" auf 3sat in der Sendung
"Scobel". Der Journalist Manfred Karremann hat die Frauen im Gefängnis besucht.
Und er hat auch mit Ehemännern von Kindsmörderinnen gesprochen. Karremann zu
EMMA: "Ich kann mir inzwischen gut vorstellen, wie so etwas passieren kann."
Eines ist klar: Der einzige wirkliche Schutz, den es für ein Neugeborenes gibt,
wäre die Akzeptanz durch die Mutter – und ihre Stärke, ein eventuell bedrohtes
Kind zu schützen. Darum wäre auch die einzige Lösung dieses traurigen Kapitels
das Ende der Abhängigkeit und Angst der Mütter: Mütter, die nicht einsam sind;
Mütter, die reden, wenn sie Probleme haben; Mütter, die gehen können, wenn
Männer sie erpressen oder bedrohen. Mütter, die es im Konfliktfall auch wagen,
ein ungewolltes Kind zur Adoption freizugeben – ohne Angst vor der "Schande".
Das ist ein langer Prozess und er heißt: Emanzipation.
Ein kurzer Prozess könnte die Wiedereinführung des § 217 sein, aber diesmal
nicht eingeschränkt auf die Tötung "unehelicher", sondern für alle Neugeborenen.
Der alte § 217, der im 19. Jahrhundert ins Strafgesetzbuch aufgenommen wurde,
ging davon aus, dass nur ledige Mütter Probleme haben. Wie wir sehen, ist das
ein Irrtum. Doch die juristische Unterscheidung im alten Recht zwischen
"Kindsmord" – also der Tötung eines Neugeborenen, direkt nach der Geburt und
noch bevor sein Leben beginnt – und der Tötung eines bereits eigenständig
lebenden Kindes oder Erwachsenen war richtig. Es war falsch, diesen
Paragraphen ersatzlos abzuschaffen.
Ein neuer § 217 muss her, der diese einsamen und verzweifelten Mütter nicht auch
noch für Jahrzehnte ins Gefängnis schickt. Das nutzt nämlich niemandem. Es
schützt nicht zukünftige ungewollte Neugeborene vor einer solchen Tat. Es
schafft kein Unrechtsbewusstsein in der Gesellschaft, das existiert schon. Und
vor allem: Es öffnet den Täterinnen nicht die Augen für ihre Tat, denn die
verdrängen entweder weiter oder sterben vor schlechtem Gewissen, so wie Nadja
N. und Sabine S.
übrigens: In den meisten Fällen sind die Frauen, die ein Neugeborenes nicht
leben lassen, schon Mütter – und fast immer gute Mütter. Doch in der Regel gehen
sie dann ins Gefängnis, und ihre Kinder bleiben bei dem Vater zurück. Bei dem
Mann, der wegguckt, schweigt, droht. Und in den meisten Fällen auch schlägt.
Alice Schwarzer, 5/2008
http://www.emma.de/einsamkeit_der_muetter_2008_5.html
09.10.2008 KRIMINALITäT: Susannas Töchter
Seit Jahrhunderten geht die Gesellschaft mit schweren Strafen gegen Kindstötung
vor / Ein Versuch zu verstehen
Die hingerichtete Susanna Margaretha Brandt diente als Vorlage für das Gretchen
in Goethes Faust: Legendär wurde die Schauspielerin Camilla Horn als Gretchen in
der Faust-Verfilmung von 1926. Foto: dpa
Es ist der 14. Januar 1772. Morgengrauen. Unaufhaltsam kündigt sich der neue Tag
über der „Kaiserlichen freien Reichsstadt Frankfurt am Main“ an. Für eine junge
Frau wird es der letzte ihres Lebens sein. Nach monatelanger Haft soll sie an
diesem Morgen dem Scharfrichter übergeben werden. Tod durch enthaupten, lautet
das Urteil. Susanna Margaretha Brandt ist 25 Jahre alt. Der Vorwurf: Sie soll
ihr Neugeborenes am 1. August 1771 gleich nach der Entbindung getötet haben.
Zäh fließen die letzten Stunden vor der Exekution dahin. Die letzte Nacht – eine
Qual für die Verurteilte. Irgendwann öffnet jemand die Tür zu ihrer Zelle. Man
führt Susanna in das „Arme-Sünder-Stübchen“, wo reichlich Speisen und Getränke
aufgetragen werden. Der Ratsschreiber, zwei Geistliche und weitere am Vollzug
der Strafe Beteiligte langen kräftig zu. Die Verurteilte lehnt die letzte
Mahlzeit ab. Es ist etwa 8 Uhr. Nach außen wirkt Susanna gefasst und erstaunlich
ruhig.
9.30 Uhr. Immer mehr Schaulustige finden sich derweil am Richtplatz ein. Mitten
unter ihnen ein Mann, der schweigt. Bald schon wird er Susanna ein ewiges
Denkmal setzen – und er wird einer Frau in ähnlich hoffnungsloser Lage den Tod
bringen. Ein Mann voller Widersprüche. Sein Name: Johann Wolfgang Goethe.
Begleitet von betenden Geistlichen geht Susanna zu Fuß dem Tod entgegen. Ihr
Ziel ist der Platz zwischen Katharinenkirche und Hauptwache. Dort endet ihr Weg.
Dort endet das kurze Leben einer Frau, die von Anfang an auf der Seite der
Verlierer stand, bettelarm, ausgebeutet bis an die Grenze des Erträglichen,
benutzt und weggeworfen. Susanna ist tapfer, lässt sich widerstandslos fesseln
und auf den Richtstuhl binden. Die Gebete der Geistlichen werden lauter und
eindringlicher. Es geht blitzschnell. Mit einem einzigen Hieb enthauptet der
Scharfrichter die verzweifelte junge Frau. Man sagt, ein abgeschlagener Kopf sei
sich seines Schicksals voll bewusst, da die Wahrnehmung erst einige Sekunden
später erlischt…
Susanna wird am 8. Februar 1746 in Frankfurt a. M. geboren. Mit 25 Jahren kann
sie weder lesen noch schreiben und arbeitet als Dienstmagd im Gasthof „Zum
Einhorn“. Sie gilt als anständig und fleißig. Ihr Unglück beginnt, als ihr ein
Reisender Alkohol verabreicht und sich die junge Magd sexuell gefügig macht.
Susanna wird schwanger, verheimlicht ihren Zustand aber aus Angst vor der
strengen Dienstherrin, aus Angst vor dem Verlust der Arbeit und vor der Schande
eines unehelichen Kindes. Allein bringt Susanna das Kind im achten Monat in der
Waschküche zur Welt. Eine Sturzgeburt. Sie kommt völlig überraschend und
versetzt die Gebärende in Angst und Panik. Das Kind fällt mit dem Kopf voran auf
den steinernen Fußboden, röchelt kurz … Ob es den Sturz überlebt hat, ob es
überhaupt gelebt hat, bleibt ungeklärt. In völliger „Raserei“ versteckt die Magd
das Baby im Stall, versucht, die Geburt zu verheimlichen. Vergeblich.
Die sozialen Probleme für junge Mütter sind in vielen Fällen noch immer
erheblich, aber es gibt Hilfsangebote
Am 3. August 1771 wird Susanna verhaftet. Der Prozess gegen sie nimmt einen
unerwarteten Verlauf. Ihr Verteidiger, Dr. Marcus Augustus Schaaf, sagt
unmissverständlich, dass nicht Susannas Verhalten, sondern jener „Bösewicht ...
die moralische Ursache des Unglücks" der Angeklagten sei. Dr. Schaaf setzt sich
mit aller Kraft für seine Mandantin ein, als Rechtsanwalt und als Mensch.
Susanna schämt sich, fühlt sich der Sünde schuldig, obwohl sie zum
Geschlechtsverkehr gezwungen oder zumindest wehrlos gemacht worden war. Sie
fühlt sich schuldig am Tod ihres Kindes, bereut zutiefst und von Anfang an. Dr.
Schaaf spricht klar und deutlich von Vergewaltigung - und bleibt allein mit dem
vergeblichen Versuch, Susannas Leben zu retten.
Die zweifelhafte Rolle des Geheimrats Goethe
Elf Jahre später taucht Goethe erneut im Zusammenhang mit einem Prozess wegen
Kindestötung auf. Er ist längst kein Unbekannter mehr, ebenso wenig wie das
„Gretchen", in dessen Gestalt Susanna für immer im Gedächtnis der Menschheit
weiterleben wird. 1783 ist Goethe Geheimer Rat am Hofe des Herzogs Carl August
von Sachsen-Weimar und einer der drei wichtigsten Berater des Landesherrn.
Wieder hat eine Dienstmagd unter ähnlichen Umständen wie Susanna ihr Kind kurz
nach der Geburt getötet. Johanna Catharina Höhn aus Tannroda bei Weimar ist 24
Jahre alt, trotz härtester Arbeit bettelarm und unehelich schwanger.
Unterstützung hat sie weder vom Kindesvater noch von der eigenen Familie zu
erwarten. Sie müsste das Kind in fremde Hände geben, damit es eine
überlebenschance hat. Es kommt anders. Johanna entbindet allein in ihrer Kammer.
Mit dem Baby kehrt die lange verdrängte Angst zurück - vor der Schmach und vor
noch schlimmerer Armut. Johanna gerät in Panik und tötet das Kind mit einem
Messer. Danach bleibt sie völlig erschöpft liegen und fügt sich in ihr
Schicksal.
Der Schöppenstuhl in Jena verurteilt Johanna zum Tode durch das Schwert. Das
letzte Wort jedoch hat der Herzog. Der verlangt von seinen Ratgebern persönliche
Stellungnahmen zur Frage, ob Johanna hingerichtet oder zu lebenslanger
Zuchthausstrafe begnadigt werden soll. Und nicht nur das: Der Fall der Johanna
Catharina Höhn stellt den Landesherrn schon 1783 vor die grundsätzliche Frage,
ob bei Kindstötung während oder kurz nach der Geburt die Todesstrafe nicht
generell abgeschafft werden müsse. Der erst 26jährige Carl August weiß um die
soziale Not und die Schande der unehelich Schwangeren. Er erwartet von seinen
Beratern Unterstützung für seine progressive Einstellung.
Das Beratergremium des Herzogs besteht aus drei Personen: Christian Friedrich
Schnauss, Jakob Friedrich v. Fritsch und Johann Wolfgang v. Goethe. Schnauss
votiert gnadenlos für die Hinrichtung. Der zweite Berater, v. Fritsch, ist
persönlich zwar der gleichen Meinung, schlägt aber vor, die Verurteilte wählen
zu lassen zwischen Enthauptung und lebenslanger Zuchthausstrafe. Ferner rät er,
Bestrafungen bei Kindstötung generell dem Landesherrn zu überlassen, was hier
zweifellos auf eine Begnadigung hinausgelaufen wäre. Als Letzter votiert Goethe:
Er finde es „räthlicher", an der Todesstrafe festzuhalten, schreibt Goethe am 4.
November 1783. Die Verantwortung für diesen Entschluss verschiebt er grammatisch
geschickt auf die anderen beiden Berater, indem er behauptet, er stimme mit
deren Voten „völlig überein". Da Schnauss und v. Fritsch aber unterschiedlich
votieren, kann sich Goethe gar nicht beiden gleichzeitig anschließen. Dennoch
befürwortet er die Beibehaltung der Todesstrafe. Auch Johanna wird öffentlich
enthauptet. Die Leiche wird zu anatomischen Studien nach Jena gebracht. Dort
verliert sich ihre Spur.
Goethe gilt heute als das humanistische Ideal schlechthin. Ein derart
unvergleichlicher Ruhm muss jedoch auch unangenehme Wahrheiten aushalten können.
Eine dieser unangenehmen Wahrheiten wird heute im Thüringischen
Hauptstaatsarchiv Weimar aufbewahrt.
200 Jahre später: Sprung in die Gegenwart
Eine Frau, die ihr Kind während oder nach der Geburt tötet, vorsätzlich oder
fahrlässig, steht allein vor Gericht, weil sie letztendlich zur Täterin wird.
Dabei darf aber nicht übersehen werden, dass die Situation, die langfristig zu
solchen Tragödien führt, häufig von Personen aus dem unmittelbaren Umfeld der
Frau mit verursacht wird, bewusst oder ungewollt. Die sozialen Probleme und
ängste, die hinter mancher Kindstötung stecken, sind nicht wesentlich anders als
vor über 200 Jahren.
Die allgegenwärtige Furcht vor dem Verlust des Arbeits- oder Ausbildungsplatzes,
die Angst vor überforderung bei fehlendem Partner, mangelndes Selbstbewusstsein
der Schwangeren - das ist nur die Spitze eines Eisberges. Hinter mancher
Tragödie verbergen sich Angehörige, der Mann, der Freund, Eltern, ja sogar
Arbeitgeber, die Schwangerschaft ablehnen, mit Konsequenzen drohen oder zur
Abtreibung drängen. Da ist die Migrantin, die Angst vor der Familie hat. Das
Vergewaltigungsopfer, die Frau, die durch einen Seitensprung schwanger wurde,
Prostituierte, Frauen in einem lebensgefährlichen kriminellen Milieu,
HIV-Infizierte und Drogenabhängige - sie alle laufen Gefahr, nach verheimlichter
Schwangerschaft in akute Notsituationen zu geraten.
Februar 2008. Anne zittert am ganzen Leibe, als die Polizei vor der Tür steht
und gibt sofort zu, die Mutter des toten Babys zu sein, das kurz zuvor in einem
Keller in Nauen gefunden worden war.
Verzweifelt: Anna G. aus Nauen während ihrer Verhandlung. Foto: dpa
Gleich nebenan - der Fall Anne G.
Anne ist 22 Jahre alt und Mutter eines dreijährigen Sohnes, um den sie sich
liebevoll kümmert. Schon ihre erste Schwangerschaft 2004 steht unter keinem
guten Stern. Sowohl ihre Eltern als auch ihr damaliger Partner lehnen das Baby
vehement ab. Annes Arbeitgeber, ein Berliner Zahnarzt, drängt die Auszubildende,
von sich aus zu kündigen und droht ihr anderenfalls ein „unerträgliches
Betriebsklima" an. Anne tut, was man ihr sagt, kündigt, wehrt sich nicht. Sie
hat Angst, schämt sich, erzählt niemandem von der Kündigung. Im August 2004
kommt ihr Sohn zur Welt. Der einzige Mensch, der ihn wirklich liebt, ist Anne.
Anfang 2005 trennt sich die junge Mutter vom Vater des Kindes, der ein
erhebliches Alkoholproblem hat. Mit ihrem Sohn zieht sie zu ihren Eltern nach
Nauen, die alles andere als begeistert sind. Nachbarn bestätigen den „herrischen
Ton" der Eltern gegenüber ihrer Tochter. Trotz oder gerade wegen dieser
Situation versucht Anne beharrlich, einen Ausbildungsplatz als Zahnarzthelferin
zu bekommen. Der zweite Versuch gelingt.
Situation versucht Anne beharrlich, einen Ausbildungsplatz als Zahnarzthelferin
zu bekommen. Der zweite Versuch gelingt.
Doch dann „passiert es" erneut: Trotz Verhütung wird Anne 2007 wieder schwanger.
Sofort sind die ängste wieder da. Auch ihr jetziger Freund lehnt weitere Kinder
ab. An der Einstellung der Eltern hat sich nichts geändert. Anne verschweigt die
Schwangerschaft, sucht allein nach Auswegen. Anonyme Geburt, Babyklappe -
Gedanken, die in lähmender Angst ersticken. Den Notruf für Schwangere kennt Anne
nicht. Anne entbindet im Badezimmer, versorgt das Kind nicht, verliert die
Kontrolle über das Geschehen. Das Baby stirbt ...
Im Gerichtssaal offenbaren sich Hintergründe. Unter Tränen erzählt Anne: „Ich
wollte meine Eltern nicht enttäuschen..." „Keine Ausbildung, schlechter
Hauptschulabschluss, aber dafür ein Kind, so haben sich das meine Eltern nicht
vorgestellt." „Ich habe mich nicht getraut, ich wollte nicht wieder diese
Streitereien, diese Ignoranz."
Anne wird zu drei Jahren Haft verurteilt. Sie ist nicht vorbestraft und hat von
Anfang an tiefe und ehrliche Reue gezeigt. Durch intensive Psychotherapie muss
Anne nun lernen, selbstbewusster zu werden und gemeinsam mit ihrem Kind ihren
Weg zu finden. Die Last, einen schlimmen Fehler gemacht zu haben, wird bleiben
und dennoch wird Anne ihr Baby für immer tief im Herzen tragen.
Annes Eltern, jene Eltern, die sie nicht enttäuschen wollte, wenden sich noch im
Gerichtssaal von ihrer Tochter ab ...
Schon Dr. Schaaf, Susannas Verteidiger, wusste um die soziale Not und
Verzweiflung junger Frauen, die unehelich und ungewollt schwanger geworden
waren. Er forderte daher die Stiftung eines Findelhauses, um solchen Frauen
einen Ausweg zu öffnen, damit deren Kinder leben und sie selbst vor lebenslangem
Unglück bewahrt bleiben. Neu war diese Idee nicht, aber mutig - und sie ist noch
heute aktueller denn je.
„Straff der weyber / so ire kinder todten."
Die Strafen für Kindstötung im ausgehenden Mittelalter waren entsetzlich. Die
zugrundeliegenden Gesetzestexte galten zum Teil bis zum Ende des Heiligen
Römischen Reiches Deutscher Nation (1806) fort:
Ertränkt wurde die Verurteilte, indem man sie in einem verschlossenen,
beschwerten Sack ins Wasser warf. Mitunter wurden auch noch Hunde, Katzen oder
Hühner mit in den Sack gesteckt.
Enthauptet wurde die Täterin durch einen Hieb mit dem Richtschwert.
Pfählen bedeutet, dass der Verurteilten ein vorher eingefetteter, stumpfer Pfahl
in After oder Vagina eingeführt wurde. Dann wurde der Pfahl aufgerichtet, so
dass die Verurteilte auf dem Pfahl „saß". Durch das Körpergewicht drang dieser
Pfahl unter fürchterlichen Schmerzen langsam immer tiefer in den Körper ein und
zerquetschte und zerstörte innere Organe.
Lebendig Begrabene wurden ebenfalls gepfählt, indem man ihnen einen Pfahl durch
den Körper trieb, um „Wiedergänger" zu vermeiden.
Vor allem um Abschreckung ging es bei all dem. Bestraft wurde nur die Tat. Die
Vorgeschichte der Täterin, Umstände und Hergang der Tat zählten nicht.
(Von Mario Lichtenheldt)
http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/beitrag/11328073/492531/Seit_Jahrhunderten_geht_die_Gesellschaft_mit_schweren_Strafen.html
Anonyme Hilfe
Sternipark Hamburg e. V., Projekt Findelbaby
Notruf: 0800 456 0 789 (kostenfrei)
http://sternipark.de/findelbaby/hilfe.asp
KALEB Dresden e. V., Projekt Findelbaby
Notruf: (01804) 23 23 23 (20 Cent pro Anruf),
www.babyklappe-dresden.de/24notruf_x.htm
DONUM VITAE in Bayern e. V., Mosesprojekt
Notruf: 0800 00 66737 kostenfrei oder 0800 00 MOSES auf der Tastatur
www.moses-projekt.de/
Projekt Findelbaby Karlsruhe
Notruf: 0800 62 72 134 kostenfrei
www.findelbaby-ka.de/
Niedersachsen - Baby in Kasernen-Toilette erstickt: Angeklagte schweigt
Die junge Frau hatte ihre Schwangerschaft verheimlichtIm Prozess um den Tod
eines Neugeborenen auf einer Kasernen-Toilette in Schwanewede (Kreis Osterholz)
hat die angeklagte 24-jährige Soldatin aus Sachsen-Anhalt zum Auftakt keine
Aussage gemacht. Sie muss sich wegen Totschlags durch Unterlassen vor dem
Verdener Landgericht verantworten. Der jungen Sanitäterin wird vorgeworfen, ihr
Neugeborenes nach der heimlichen Niederkunft in einer Toilette der
Lützow-Kaserne sterben gelassen zu haben. Von Sachverständigen war nach Angaben
der Anklage festgestellt worden, dass das Mädchen lebensfähig war. Der Tod des
Kindes sei durch Ersticken eingetreten. Der erste Verhandlungstag war mit der
Verlesung der Anklageschrift nach nur wenigen Minuten beendet.
Heimliche Geburt auf der Toilette
Schwanewede: In dieser Kaserne starb das Neugeborene.Nach Angaben der
Staatsanwaltschaft hatte die junge Frau das Baby in der Nacht zum 13. März 2008
unbemerkt über einem Toilettenbecken in der Kaserne zur Welt gebracht. Sie habe
den lebensfähigen Säugling aber nicht sofort aus dem Becken geborgen, das Kind
erstickte. "Sie wusste, dass das Kind noch lebte", sagte Staatsanwältin Simone
Fischer. "Der Tod hätte durch das Herausnehmen aus dem Toilettenbecken
verhindert werden können." Die Angeklagte wollte sich zunächst nicht äußern. Es
sei noch nicht sicher, ob sie im Laufe des Prozesses aussagen werde, sagte ihr
Verteidiger Erwin Bugar. "Entscheidend dafür ist der Verlauf der
Beweisaufnahme." Er glaube, dass seine Mandantin "einer Bestrafung entgegen
geht". Er werde aber versuchen, dass die Strafe so gering wie möglich ausfallen
werde.
Schwangerschaft bis zuletzt verdrängt
Als die Angeklagte für ein paar Minuten allein im Gerichtssaal zurückblieb,
begann sie zu weinen. Die Zeitsoldatin, die vor Gericht Jeans und Turnschuhe
trug, ist derzeit vom Dienst suspendiert. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft
waren die Gewichtszunahme und körperlichen Veränderungen in der Umgebung der
24-Jährigen nicht verborgen geblieben. Die Schwangere habe dies jedoch mit einem
stressbedingten Essverhalten erklärt. Erst zum Ende ihrer Schwangerschaft habe
sie auch für sich den Verdacht zugelassen, schwanger zu sein. Weiter damit
auseinandergesetzt habe sie sich jedoch nicht. Sie sei auch nicht beim
Frauenarzt gewesen. Der Prozess soll am Dienstag fortgesetzt werden. Das
Landgericht Verden hat insgesamt zehn Prozesstage angesetzt. Mehr als 20 Zeugen
sind geladen.
Stand: 23.10.2008 http://www1.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/prozess288.html
Wormser Gymnasiastin tötete ihr Neugeborenes: Bewährung
Worms/Mainz Im Fall des im vergangenen Januar in Worms tot in einer Mülltonne
gefundenen Neugeborenen hat das Mainzer Landgericht die heute 19-jährige Mutter
des Mädchens zu einer Jugendstrafe von einem Jahr wegen fahrlässiger Tötung
verurteilt. Die Strafe wurde zur Bewährung ausgesetzt. Der Gymnasiastin aus
Worms wurden 150 unentgeltliche Arbeitsstunden auferlegt.
Das Gericht folgte damit den Ausführungen des Staatsanwalts, der in seinem
Plädoyer bereits vom ursprünglich erhobenen Vorwurf des Totschlags abgerückt
war. Er forderte eine 15-monatige Bewährungsstrafe, betonte aber, es fehle am
Tötungsvorsatz. Die Schülerin habe ihr Baby nicht willentlich und wissentlich
umbringen wollen, so der Ankläger. Sie habe aber gegen die Sorgfaltspflicht
verstoßen.
Denn sie habe sich nicht um Hilfe bemüht, obwohl sie dies zwanglos hätte tun
können. Wie ein "Vogel Strauß" habe sie den Kopf in den Sand gesteckt und dies
auch noch getan, als sie glaubte, nach der Geburt im Badezimmer ihrer Eltern
einen toten Säugling in den Händen zu halten. Laut Rechtsmedizin hätte es
gereicht, das Mädchen in wärmende Tücher zu wickeln. So aber starb das Baby nach
maximal 30 Minuten an Unterkühlung.
Die Angeklagte hatte berichtet, ihre Schwangerschaft vor ihrer Familie und ihrem
Freund erfolgreich verheimlicht zu haben. Sie selbst habe diese Tatsache völlig
von sich abgespalten. Erst am 25. Januar, als sie mit starken Schmerzen vom
Praktikum nach Hause gehen musste, sei sie mit der Schwangerschaft konfrontiert
worden. "Das Mädchen lag in meinen Armen, es bewegte sich nicht und atmete
nicht", beschrieb die Wormserin ihren Eindruck vom Baby gleich nach seiner
Geburt. Sie habe es noch abgewaschen.
Was dann geschah, daran wollte oder konnte sich die Schülerin nicht mehr
erinnern. Ermittlungen ergaben, dass sie den Säugling in eine Tüte mit Hausmüll
steckte und dann das Bündel in die Restmülltonne vor das Haus legte. Erst am
Abend, als die 19-Jährige wegen anhaltender Schmerzen in die Klinik gefahren
wurde, hatte sie sich dort einer ärztin offenbart.
"Wir wollen hier nicht moralisieren. Aber mit dieser Schuld müssen Sie leben.
Vielleicht ist das Urteil eine Chance, sich mit dem, was Sie getan haben,
auseinanderzusetzen", so das Gericht.
Andrea Krenz http://rhein-zeitung.de/on/08/10/29/rlp/t/rzo493421.html
Politik 22.10.2008 | 11:08 Uhr Soldatin muss sich wegen Tötung ihres
Neugeborenen verantworten Soldatin muss sich wegen Tötung...
Prozess beginnt in Verden
Verden (ddp-nrd). Wegen der Tötung ihres neugeborenen Babys muss sich ab
Donnerstag eine 24 Jahre alte Bundeswehrsoldatin vor der 1. großen Strafkammer
des Landgerichts Verden verantworten. Die Sanitäterin hatte im März in der
Lützow-Kaserne in Schwanewede (Kreis Osterholz) auf der Toilette ein Kind zur
Welt gebracht. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass die Frau das
Neugeborene nicht sofort aus dem Toilettenbecken holte, so dass es erstickte.
Die Mutter habe billigend in Kauf genommen, dass der Säugling wegen ihrer
Untätigkeit sterben könnte. Sie ist deshalb wegen Totschlags angeklagt.
Das tote Kind legte die Frau in einen Eimer, den sie in ihrer Stube in den Spind
stellte. Etwa zweieinhalb Stunden später erzählte sie ihrer Stubennachbarin von
der Geburt. Diese verständigte eine ärztin, die Mutter und Kind in ein
Krankenhaus bringen ließ. Die Obduktion der Babyleiche ergab, dass das Kind
lebend geboren wurde.
Die junge Frau hatte angegeben, die Schwangerschaft bemerkt, aber nicht weiter
beachtet zu haben. Sie sei auch nicht beim Frauenarzt gewesen. Das Gericht hat
zunächst bis zum 22. Dezember zehn Verhandlungstage angesetzt. Ein
Sachverständiger, der die Frage der Schuldfähigkeit der Frau klären muss,
begleitet den gesamten Prozess. Zudem sind nach Angaben des Landgerichts 25
Zeugen geladen. Sie könnten unter anderem die Frage klären, warum die
Schwangerschaft im Umfeld der Frau unbemerkt blieb.
(ddp) Url zum Artikel:
http://www.ad-hoc-news.de/Soldatin-muss-sich-wegen-Ttung-ihres-Neugeborenen--/de/Politik/19773186
http://www.ad-hoc-news.de/Soldatin-muss-sich-wegen-Ttung-ihres-Neugeborenen--/de/Politik/19773186
22.10.2008 18:04 Uhr Neugeborenes in Waschmaschine
Hat die Mutter noch ein Baby getötet?Die Mutter des toten Säuglings, den ihr
Lebensgefährte in der Waschmaschine gefunden hat, könnte noch eine
Schwangerschaft verheimlicht haben. Die Staatsanwaltschaft will prüfen, ob die
Frau schon im Jahr 2007 schwanger war.
Großkugel/Halle - Die Mutter, deren totes Baby in Großkugel (Sachsen-Anhalt) in
einer Waschmaschine gefunden worden ist, hat möglicherweise auch eine frühere
Schwangerschaft verheimlicht. "Wir prüfen, ob die 27 Jahre alte Frau auch im
Jahr 2007 schwanger war", sagte Staatsanwalt Klaus Wiechmann am Mittwoch. Gegen
die 27-Jährige war Haftbefehl erlassen worden, nachdem der Lebensgefährte den
toten Säugling am Sonntag in der Waschmaschine der gemeinsamen Wohnung gefunden
hatte.
Medien berichteten, dass bei Behörden und einer Kinderärztin ihres zweijährigen
Sohnes bereits im vergangenen Jahr der Verdacht bestand, die Frau könne
schwanger sein. Sie hatte dies bestritten und erklärt, es handele sich um einen
Tumor, der später operiert worden sei. Wann mit ersten Ergebnissen der
Untersuchung zu rechnen ist, konnte der Staatsanwalt nicht sagen. Die unter
Totschlagsverdacht stehende Frau wird derzeit in einem Krankenhaus behandelt,
das der Leipziger Justizvollzugsanstalt angegliedert ist. (jg/dpa)
http://www.tagesspiegel.de/weltspiegel/Babymord%3Bart1117,2642796
23.10.08, 12:52 Bundeswehr
Prozess gegen Soldatin wegen Kindstötung
Eine 24-jährige Sanitätssoldatin der Bundeswehr muss sich vor dem Verdener
Landgericht wegen dem Tod ihres Neugeborenen Kindes verantworten. Die
suspendierte Soldatin brachte das Kind auf der Kasernen-Toilette zur Welt und
ließ es in der Toilette liegen.
Nach dem Tod ihres Neugeborenen in einer Kasernen-Toilette muss sich eine 24
Jahre alte Sanitätssoldatin vor dem Verdener Landgericht verantworten. Zum
Prozessauftakt am Donnerstag verweigerte die gefasst wirkende Angeklagte Melanie
S. die Aussage. Die Staatsanwaltschaft wirft ihr vor, den Erstickungstod des
heimlich geborenen Mädchens durch Unterlassen herbeigeführt zu haben.
Laut Anklage brachte die suspendierte Angehörige der Sanitätsstaffel in der
Nacht zum 13. März 2008 auf einer Toilette der Lützow-Kaserne im
niedersächsischen Schwanewede zur Welt. Sie habe es unterlassen, das Mädchen
gleich aus der Toilettenschüssel zu heben, obwohl sie gewusst habe, dass das
Kind sterben könne.
Das Baby sei dann erstickt, erklärte die Staatsanwaltschaft. Entweder sei es mit
dem Kopf unter Wasser oder an die Wände der Schüssel geraten oder von der
Nachgeburt bedeckt worden, sagte Staatsanwältin Simone Fischer. Der Verteidiger
sagte, die Angeklagte behalte sich eine spätere Aussage vor.
Nach den Ermittlungen der Staatsanwaltschaft war die Schwangerschaft unbemerkt
geblieben. Auch habe die aus der Nähe von Haldensleben in Sachsen-Anhalt
stammende Frau „nicht in der Vorstellung gelebt, schwanger zu sein“. Nach der
Niederkunft habe sie die Nachgeburt abgewartet und zusammen mit dem Baby in
einen Eimer gelegt, den sie in ihren Spind stellte. Ihr Verhalten habe sie damit
erklärt, dass sie das Mädchen für tot gehalten habe. Ein Sachverständiger habe
aber festgestellt, dass das Kind nach der Geburt geatmet habe.
Für den Prozess sind zunächst zehn Verhandlungstage bis Weihnachten angesetzt.
Knapp 30 Zeugen und Sachverständige sollen gehört werden. Bei einer Verurteilung
drohen der Soldatin bis zu 15 Jahre Haft. Der Prozess wurde am Donnerstag
vertagt, nachdem die Angeklagte die Aussage verweigert hatte. AP
http://www.focus.de/panorama/welt/bundeswehr-prozess-gegen-soldatin-wegen-kindstoetung_aid_342918.html
Sat, 25. Oct 2008 Deutschland
Toter Säugling in Waschmaschine gefunden
Zum dritten Mal innerhalb weniger Monate ermitteln Polizei und
Staatsanwaltschaft in Sachsen-Anhalt in einem Fall von Kindstötung. Ein toter
Säugling wurde in Großkugel (Saalekreis) in einem Wohnhaus in einer
Waschmaschine gefunden. Der Lebensgefährte der Mutter hatte am Sonntag die
Leiche des Mädchens entdeckt. Die Obduktion ergab, dass das Kind nach der Geburt
gelebt hatte. Die Staatsanwaltschaft beantragte gegen die 27 Jahre alte Mutter
Haftbefehl wegen Totschlags. Die Frau, die mit ihrem Lebensgefährten noch einen
zweijährigen Sohn hat, hatte das Kind am Sonntagmorgen in der Wohnung geboren.
ddp
http://www.welt.de/welt_print/article2603064/Toter-Saeugling-in-Waschmaschine-gefunden.html
Sat, 25. Oct 2008 Deutschland
Toter Säugling in Waschmaschine gefunden
Zum dritten Mal innerhalb weniger Monate ermitteln Polizei und
Staatsanwaltschaft in Sachsen-Anhalt in einem Fall von Kindstötung. Ein toter
Säugling wurde in Großkugel (Saalekreis) in einem Wohnhaus in einer
Waschmaschine gefunden. Der Lebensgefährte der Mutter hatte am Sonntag die
Leiche des Mädchens entdeckt. Die Obduktion ergab, dass das Kind nach der Geburt
gelebt hatte. Die Staatsanwaltschaft beantragte gegen die 27 Jahre alte Mutter
Haftbefehl wegen Totschlags. Die Frau, die mit ihrem Lebensgefährten noch einen
zweijährigen Sohn hat, hatte das Kind am Sonntagmorgen in der Wohnung geboren.
ddp
http://www.welt.de/welt_print/article2603064/Toter-Saeugling-in-Waschmaschine-gefunden.html
Mutter soll Säugling getötet haben
Großkugel/Halle. In einer Wohnung in Großkugel (Sachsen-Anhalt) ist in einer
Waschmaschine ein totes Baby entdeckt worden. Die 27 Jahre alte Mutter sei
verdächtig, das Kind getötet zu haben, sagte Oberstaatsanwalt Andreas Schieweck
gestern in Halle. Gegen die Frau wurde Haftbefehl wegen Totschlags erlassen.
Laut den Untersuchungen der Rechtsmedizin hat das Neugeborene nach der Geburt
gelebt.
Fri, 31. Oct 2008 http://www.morgenweb.de/service/archiv/artikel/667705219.html
31.10.2008: Schrei-Baby nie schütteln!
Lässt sich ein schreiender Säugling nicht beruhigen, darf er keinesfalls
geschüttelt werden. Denn dies kann schwere Schäden hinterlassen oder sogar zum
Tod des Babys führen, warnt der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ)
in Köln.
Eltern sollten als ersten Schritt etwa das Zimmer verlassen oder bis zehn zählen
und tief durchatmen, bevor sie im Affekt handeln und dies später bitter bereuen,
rät der BVKJ. Ein Kinder- und Jugendarzt könne weiterhelfen und zum Beispiel
eine nahe gelegene Schreiambulanz empfehlen, die den Umgang mit dem schwierigen
Säugling erleichtert.
Etwa 100 Säuglinge erleiden hierzulande jedes Jahr schwere Gehirnverletzungen,
weil sie von ihren meist überforderten Betreuern geschüttelt wurden. Diese Zahl
von Kindern mit Schütteltrauma meldet die Erhebungseinheit für seltene
pädiatrische Erkrankungen in Deutschland. Die Dunkelziffer liegt nach
Einschätzung des BVKJ aber vermutlich höher. Als Risikofaktor oder Auslöser für
ein Schütteltrauma haben Experten inzwischen das übermäßige Schreien von Babys
ermittelt. Hirnverletzungen aufgrund von Gewalteinwirkung, die nicht auf
Unfällen beruhen, sind die häufigste Todesursache im zweiten Lebenshalbjahr
eines Säuglings.
"Das Baby hat einen überproportional großen Kopf mit relativ hoch sitzendem,
stark wasserhaltigen Gehirn, sodass schon etwa fünf Sekunden heftiges Schütteln
des Babys ausreichen, um das Gehirngewebe starken Flieh- und Rotationskräften
auszusetzen", erläutert Prof. Hans-Jürgen Nentwich, BVKJ-Vorstandsmitglied.
Blutgefäße und Nervenbahnen reißen, es kann zu Hirnblutungen und
Hirnverletzungen kommen. Auch Blutungen an der Augennetzhaut sind möglich. "über
zwei Drittel der betroffenen Kinder leiden unter Seh-, Hör- und Sprachstörungen
beziehungsweise bleibenden Behinderungen, bis zu einem Viertel sterben an den
Verletzungsfolgen", warnt der Mediziner.
http://www.onmeda.de/aktuelles/news/?id=3122
Hier wird ein Baby ausgesetzt
Klinik Westend, Sonntag, 12.30 Uhr. Ein Mann mit Stirnglatze legt auf den Flur
eine rote Sporttasche ab - in der ein kranker Säugling liegt
Helle Jeanshose, dunkle Lederjacke, Stirnglatze: Hier kommt der Mann mit dem
Baby in der roten Tasche ins Westend-Krankenhauses
In dieser Sporttasche entdeckten die Krankenschwestern am Sonntag das
neugeborene Mädchen
In diesem rosa Handtuch war das Baby eingewickelt
Der Mann mit der roten Sporttasche geht unbemerkt direkt zur Neugeborenenstation
und stellt dort die Tasche ab.
Als Krankenschwestern kurze Zeit später nachsehen, wer die Tasche vergessen hat,
entdecken sie darin ein kleines Mädchen. Die Neugeborene ist in schützende
Handtücher eingewickelt. Das Baby soll erst wenige Stunden alt sein. Ein Arzt
diagnostiziert bei der Kleinen einen guten Allgemeinzustand, sie war nur leicht
unterkühlt.
Aber bei der gründlichen Untersuchung des Säuglings stellen die Mediziner
Kindbettfieber fest. Das Mädchen hat sich infiziert und wird gegenwärtig
antibiotisch behandelt. Es besteht die Gefahr, dass auch die Mutter mit
Kindbettfieber infiziert ist. Sie sollte sich umgehend in ärztliche Behandlung
begeben, rät der Fachmann.
Der Mann, der das Baby ins Krankenhaus brachte, wurde im Eingangsbereich des
Westend-Krankenhauses mit einer überwachungskamera aufgenommen. Er ist zwischen
50 und 55 Jahren alt, etwa 1,75 Meter groß. Am Krankenhaus soll er mit einem
alten Mercedes mit Berliner Kennzeichen vorgefahren sein.
Die Polizei sucht den unbekannten Mann mit heller Jeanshose und dunkler
Lederjacke, der das Baby abgegeben hat und auch die Mutter, die vielleicht
dringend ärztliche Hilfe braucht.
Hinweise bitte an das Landeskriminalamt Telefon: 030/ 4664-912555 oder jede
andere Polizeidienststelle.
http://www.bz-berlin.de/BZ/berlin/2008/11/04/hier-wird-ein-baby-ausgesetzt/hier-wird-ein-baby-ausgesetzt.html
Charlottenburg -Polizei sucht nach Mutter von Neugeborenemärzte fürchten um das
Leben einer unbekannten Mutter, deren Säugling von einem Mann in einer
Berlin-Charlottenburger Klink abgegeben wurde. Das kleine Mädchen ist mit
Kindbettfieber infiziert - eine Krankheit, die bei der Mutter tödlich verlaufen
könnte.
Die Polizei sucht dringend nach der Mutter eines neugeborenen Mädchens, das ein
unbekannter Mann am Sonntagmittag auf der Säuglingsstation im
Westend-Krankenhaus in Charlottenburg abgegeben hat. Bei dem Mädchen, das in
Handtücher gehüllt in einer Sporttasche lag, wurde eine Infektion festgestellt,
die mit Antibiotika behandelt werden muss. Wegen dieser Erkrankung gehen die
ärzte davon aus, dass möglicherweise auch die Mutter erkrankt ist. Sie sollte
deswegen dringend ärztlich behandelt werden, teilte die Polizei am Montagabend
mit.
Der Mann, der das Baby ins Krankenhaus brachte, wurde im Eingangsbereich der
Klinik gefilmt. Er ist zwischen 50 und 55 Jahre alt, zirka 1,75 Meter groß, von
kräftiger Gestalt. Er hat einen dunklen Haarkranz und einen grauen Vollbart.
Bekleidet war er mit einer hellen Jeans und einer dunklen Lederjacke. Er soll
den Angaben zufolge einen dunkelgrauen, älteren Mercedes mit einem Berliner
Kennzeichen fahren. Hinweise nehmen das Landeskriminalamt unter der Nummer
030/4664-912-555 oder jede andere Polizeidienststelle entgegen. sik
Fotos im Internet: www.berlin.de/polizei
(Erschienen im gedruckten Tagesspiegel vom 04.11.2008)
http://www.tagesspiegel.de/berlin/Charlottenburg%3Bart270,2652777
Kindbettfieber - Ausgesetztem Baby geht es wieder gut Polizei sucht die Mutter
des Neugeborenen, das ein unbekannter Mann am Sonntag im Charlottenburger
Westend-Krankenhaus zurückgelassen hatte. Die Mutter des Babys könnte an
Kindbettfieber erkrankt sein.
5.11.2008 11:59 Uhr
Er wolle nur kurz eine Zigarette rauchen gehen. Mehr habe der Mann nicht zu der
Mitarbeiterin des Charlottenburger Westend-Krankenhauses gesagt, nachdem er
vergangenen Sonntag eine Tasche mit einem Säugling auf die Säuglingsstation
gebracht hatte. Doch dann blieb der Unbekannte verschwunden, sagt Angela
Kijewski, Sprecherin der insgesamt sechs DRK-Kliniken in Berlin. Weil der Mann
das Mädchen - zum Zeitpunkt der Abgabe laut Kijewski etwa eine Stunde alt -
nicht anonym in einer Babyklappe, sondern direkt auf einer Säuglingsstation
abgab, hatte ihn eine überwachungskamera des Krankenhauses gefilmt. Jetzt sucht
die Polizei den etwa 50-jährigen Unbekannten mit dunklem Haarkranz und grauem
Vollbart, der etwa 1,75 Meter groß ist. Bislang seien lediglich zwei vage
Hinweise aus der Bevölkerung eingegangen, sagte am Dienstag ein Sprecher der
Polizei.
Dem Baby geht es nach Angaben der ärzte wieder gut. "Das Mädchen war anfangs
leicht unterkühlt, aber Lebensgefahr bestand zu keinem Zeitpunkt", sagt die
Kliniksprecherin Kijewski. Die ärzte im Krankenhaus hatten bei dem Säugling
Kindbettfieber diagnostiziert. "Die Infektion ist nach Behandlung mit einem
Antibiotikum längst wieder weg", sagt die Sprecherin der Kliniken. Allerdings
sei nicht auszuschließen, dass auch die Mutter des Kindes an dieser Erkrankung
leide. Der unbekannten Frau sei deshalb dringend zu empfehlen, sich medizinisch
behandeln zu lassen - ansonsten drohe hohes Fieber und im schlimmsten Fall sogar
der Tod. wek
(Erschienen im gedruckten Tagesspiegel vom 05.11.2008)
http://www.tagesspiegel.de/berlin/Kindbettfieber-Charlottenburg%3Bart270,2653393
Säugling in Klinik abgegeben: Eltern ermittelt
Berlin (dpa/bb) - Die Polizei hat die Eltern des am Sonntag in einer Berliner
Klinik in einer Reisetasche abgegebenen Säuglings gefunden. Zwei Hinweise aus
der Bevölkerung hätten die Ermittler des Landeskriminalamtes zu einem 53 Jahre
alten Mann geführt, teilte die Polizei am Mittwoch mit. Der Mann habe
eingeräumt, der Vater des Mädchens zu sein. Er habe die Beamten auch auf die
Spur der Mutter des Kindes, seiner 40-jährigen Lebensgefährtin, gebracht. Die
Frau wurde einem Arzt vorgestellt und befindet sich in ärztlicher Behandlung.
Das kleine Mädchen bleibt ebenfalls im Krankenhaus. Es war an Kindbettfieber
erkrankt.
© Die Welt erschienen am 05.11.2008 um 16:15 Uhr
http://newsticker.welt.de/index.php?channel=ver&module=dpa&id=19459510
Frank Häßler, Renate Schepker, Detlef Schläfke
Kindstod und Kindstötung
150 Seiten
Mwv Medizinisch Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft
Auflage: 1. (29. Oktober 2007)
Sprache: Deutsch
Kindstod oder Kindstötung? Gewalt an Kindern kann sich in vielfältigen Formen
physischer und psychischer Gewalt oder Vernachlässigung präsentieren. Die
Kindstötung stellt den Kulminationspunkt der Gewalt oder das Resultat einer
psychischen Störung der Täterin/des Täters dar.
Mit erschreckender Regelmäßigkeit berichten die Medien über Kindstötungen. Die
Fälle lösen nicht nur bundesweit Betroffenheit aus, sondern werfen auch Fragen
nach Ursachen und effektiven präventiven Schutzmaßnahmen auf.
Für Deutschland ist von 1–2 % Kindstötungen unter den Tötungsdelikten
auszugehen. Aufgrund der Komplexität der dem Phänomen zugrunde liegenden
Problematiken ist aber eine hohe Dunkelziffer anzunehmen, da sich auch hinter
dem "Plötzlichen Kindstod" Infantizide verbergen können und ein
"Münchhausen-Syndrom by proxy" mit dem akzidentellen oder sogar intendierten
Kindstod enden kann.
Das vorliegende Buch erfasst das Phänomen Kindstod und Kindstötung aus dem
Blickwinkel von forensischen Psychiatern, Pädiatern, Rechtsmedizinern und
Juristen. Ausgehend von historischen Betrachtungen zeigen die Experten anhand
von Untersuchungen und Einzelfällen Spezifika auf, die von großer Bedeutung im
medizinischen und juristischen Alltag sind und die in dieser aktuellen und
umfassenden Form hiermit erstmals zusammengeführt werden.
http://www.carechild.de/literatur/literaturempfehlungen/haessler_schepker_schlaefke___kindstod_und_kindstoetung_408_61.html
06.11.2008 PROZESS: Angeklagte gilt als suizidgefährdet
Frau wegen Kindstötung vor Gericht
COTTBUS - Die Pressefotografen haben den Saal längst verlassen, als Stefanie R.
zögernd Kapuze und Mütze vom Kopf zieht. Fast geduckt sitzt sie neben ihrem
Verteidiger. Wegen des Anklagevorwurfes des Totschlags wird seit gestern vor dem
Landgericht Cottbus gegen die 25-Jährige verhandelt. Sie soll am 21. April gegen
drei Uhr morgens in ihrem Bad einen Jungen geboren und das schreiende Kind erst
in ein Handtuch gewickelt und dann so lange fest an sich gedrückt haben, bis es
kein Lebenszeichen mehr von sich gab. Am nächsten Abend soll sie das
wahrscheinlich tote Neugeborene an den Gräbendorfer See gebracht und vergraben
haben.
Ehe Staatsanwalt Tobias Pinder diesen Vorwurf vortragen kann, wendet sich
Stefanie R.s Verteidiger Sven Bartholdtsen mit einer Reihe von Anträgen an das
Gericht, die vor allem das Ziel haben, den Prozess zu verschieben – zumindest
bis seine Mandantin die Therapie in einer Klinik abgeschlossen hat, der sie sich
seit Oktober unterzieht. „Es geht mir nicht darum, den Prozess hinauszuzögern“,
sagt der Verteidiger und schildert dann, wie Stefanie R. kurz vor der
Verhandlung zitternd in seinem Büro gesessen habe, kaum in der Lage zuzuhören.
Eine Aussage zum Geschehen könne sie derzeit nicht machen, betont der
Verteidiger.
Ist die in Lauchhammer geboren Frau, die in Cottbus lebt, überhaupt
verhandlungsfähig? Diese Frage hatte die Richter veranlasst, den forensischen
Psychiater Alexander Böhle mit einem Gutachten zu beauftragen. Der erfahrene
Arzt hatte der jungen Frau dringend zu einer sofortigen Therapie geraten. Als
depressiv und latent suizidgefährdet beschreibt er ihren Zustand. Doch Böhle
hebt auch Stefanie R.s feste Beziehung zu ihrem Verlobten hervor, den Halt in
der Familie – und vor allem die stabilisierende Wirkung der Therapie.
Ob es nicht besser sei, den Prozess zu führen, da Stefanie R. nun sicher unter
ärztlicher Obhut ist, fragt der Staatsanwalt. Böhles Zustimmung überzeugt nicht
nur die Kammer unter dem Vorsitz von Frank Schollbach, sondern auch den
Verteidiger. Morgen, wenn die Verhandlung fortgesetzt wird, so verspricht der
Anwalt, werde Stefanie R. zum Tatvorwurf aussagen. (Von Rose Black)
http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/beitrag/11352976/62249/Frau-wegen-Kindstoetung-vor-Gericht-Angeklagte-gilt-als.html
Cottbus - Mutter steht nach Kindstötung vor Gericht
Mittwoch, 5. November 2008 15:42
Die angeklagte Mutter verschwand fast hinter dem Staatsanwalt, als die Anklage
verlesen wurde: Die 25-Jährige habe ihr gerade geborenes, schreiendes Baby an
ihrem eigenen Körper erstickt. Weil sie nicht wollte, dass ihr Lebensgefährte
von dem Kind erfährt, dass ihrer Meinung nach nicht von ihm stammte. Jetzt steht
sie in Cottbus vor Gericht.
Eine 25 Jahre alte Frau muss sich seit Mittwoch wegen der Tötung ihres Babys vor
dem Landgericht Cottbus verantworten. Die Cottbuserin soll den kleinen Jungen
nach Darstellung der Staatsanwaltschaft unmittelbar nach der Geburt Ende April
erdrückt und die Leiche dann am Ufer des Gräbendorfer Sees bei Laasow
(Oberspreewald-Lausitz) vergraben haben.
Dort fand die Polizei das tote Kind Mitte Mai nach einem anonymen Hinweis. Die
Anklage lautet auf Totschlag. Die Verteidigung kündigte eine Aussage ihrer
Mandantin zum Tatvorwurf für diesen Freitag an.
Zum Prozessauftakt war die schmächtige Beschuldigte, von ihrem Anwalt
abgeschirmt, mit einer Kapuze über dem Kopf in den Gerichtssaal gekommen. Als
die Fotografen den Saal verließen und die Verhandlung begann, streifte sie zwar
die Kapuze ab, blieb aber die ganze Zeit mit dem Gesicht vom Publikum abgewandt
sitzen. Die Frau, die seit Ende Mai knapp drei Monate in Untersuchungshaft saß,
ist nach einer Beschwerde seit Mitte August auf freiem Fuß.
Als Staatsanwalt Tobias Pinder die Anklage verlas, wurde der dramatische
Konflikt der jungen Frau erneut lebendig. Nachdem sie das Baby am 21. April in
der Toilette ihrer Wohnung zur Welt gebracht hatte, habe sie das schreiende Kind
samt Plazenta und Nabelschnur in ein Handtuch gewickelt. „Dann drückte sie den
Neugeborenen kräftig so lange gegen ihren Oberkörper, bis er kein Lebenszeichen
mehr von sich gab“, schilderte Pinder. „Sie wollte nicht, dass ihr nebenan
schlafender Lebensgefährte etwas bemerkt.“ Zum Motiv sagte er: „Die Angeklagte
hat die Schwangerschaft vor ihrem Lebensgefährten verheimlicht, weil er nach
ihrer Ansicht nicht der Kindesvater war.“ Die Frau, fast hinter dem Verteidiger
versteckt, nahm die Vorwürfe regungslos auf.
Pinder war erst nach etwa zwei Stunden und einer Beratungspause dazu gekommen,
die Anklage vorzutragen. In dieser Zeit beantragte der Verteidiger, den Beginn
des Prozesses wegen erforderlicher Akteneinsicht zu verschieben. Außerdem sollte
die öffentlichkeit von dem Verfahren ausgeschlossen werden, da private und
intime Details über den angeschlagenen Gesundheitszustand der 25-Jährigen zur
Sprache kämen. Die Schwurgerichtskammer wies die Anträge zurück.
Wie ein psychiatrischer Gutachter berichtete, leidet die Beschuldigte an einer
Persönlichkeitsstörung. Sie sei während der Untersuchungshaft suizidgefährdet
gewesen, sagte er. Deshalb habe er eine stationäre Therapie empfohlen, die
Anfang Oktober begann. Ihr Verlobter wolle trotz allem bei ihr bleiben, was
ihren Gesundheitszustand stabilisiere.dpa/hed
http://www.morgenpost.de/brandenburg/article971790/Mutter_steht_nach_Kindstoetung_vor_Gericht.html
Eltern des in Westend-Klinik abgegebenen Babys ermittelt
Von Michael Behrendt 6. November 2008, 03:42 Uhr
Mann und Frau im Ausnahmezustand - kein strafrechtliches Verhalten erkennbar
Hinweise aus der Bevölkerung haben jetzt zur Identifizierung des Mannes geführt,
der am zurückliegenden Sonntag ein erst wenige Stunden altes Baby in einem
Krankenhaus abgegeben hat. Auch seine Lebensgefährtin, die Mutter des kleinen
Mädchens, konnte ermittelt werden. Die beiden gaben an, sich in einer
Ausnahmesituation befunden zu haben. Am vergangenen Sonntag war ein Mann im
Westend-Krankenhaus erschienen und hatte auf der Neugeborenenstation einen
Säugling abgegeben. Dieser lag in Handtücher eingehüllt in einer Sporttasche,
war unverletzt und nur leicht unterkühlt.
Der Mann machte unterschiedliche Angaben zu den Umständen, die ihn zum Abgeben
des Kindes bewogen hätten: Während er am Empfang erzählte, das Kind vor einer
selbstmordgefährdeten Nachbarin gerettet zu haben, erzählte er dem Personal auf
der Säuglingsstation, es in der Tasche gefunden zu haben. Durch die
überwachungsanlage des Krankenhauses konnte jedoch ein Bild des Unbekannten
gesichert werden, das die Polizei veröffentlichte.
Daraus ergaben sich nun zwei Hinweise aus der Bevölkerung, die das
Landeskriminalamt zu einem 53 Jahre alten Mann führten. Dieser räumte in den
Vernehmungen ein, der Vater zu sein. Ferner machte er Angaben zu seiner 40 Jahre
alten Lebensgefährtin, bei der es sich um die Kindsmutter handelt. Beamte trafen
sie schließlich in ihrer Charlottenburger Wohnung an. Anschließend wurde das
Paar einem Arzt vorgestellt, denn bei dem Säugling war bei einer ersten
Untersuchung sogenanntes Kindbettfieber diagnostiziert worden.
Die Eltern berichteten den Beamten, sich nach der Geburt in einem Zustand der
Ausweglosigkeit befunden zu haben. Sie hätten weder ein noch aus gewusst und
sich deshalb dafür entschieden, das Mädchen nicht behalten zu wollen. Wie die
Polizei gestern mitteilte, sei nach bisherigem Ermittlungsstand kein
strafrechtlich relevantes Verhalten der Eltern erkennbar. Sollten sie sich in
Kürze doch dafür entscheiden, das Baby großziehen zu wollen, steht ihnen dies
rechtlich zu, solange keine anderen Gründe dagegen sprechen. Denn wie auch beim
Nutzen der Babyklappe gilt eine Frist von acht Tagen, in denen die Eltern ihre
Meinung ändern können.
Einem Polizeibeamten zufolge sollte man trotz aller Emotionen den 53-Jährigen
und seine Lebensgefährtin nicht verurteilen: "Die beiden haben sich trotz ihrer
Verzweiflung Gedanken gemacht, wie das Kind versorgt werden könnte. Der Mann hat
das Risiko einer Entdeckung auf sich genommen, um seine Tochter in die Klinik zu
bringen."
http://www.welt.de/welt_print/article2682342/Eltern-des-in-Westend-Klinik-abgegebenen-Babys-ermittelt.html
Säugling in Hof ausgesetzt: Kommt die Mutter aus dem Vogtland?
Neugeborenes Mädchen in rosa Laken eingewickelt - Wäschestück in Pausa
produziert - Babyklappe für Plauen
Der Aufnäher des rosa Laken, in dem das ausgesetzte Kind abgelegt wurde.
Foto: Polizei
Hof/Pausa/Plauen. Eine noch unbekannte Mutter, womöglich aus dem Vogtland, hat
ihr neugeborenes Mädchen in der Nacht zum Montag im Foyer der Hofer
Sparkassenfiliale an der Michaelisbrücke ausgesetzt. Eingewickelt in ein
rosafarbenes Laken entdeckten es dort um 1.40 Uhr zwei Männer, die zum
Geldautomaten wollten. Sie verständigten die Polizei. Das Baby kam sofort ins
Klinikum Hof, wo ihm ein guter gesundheitlicher Zustand attestiert wurde.
Jetzt suchen die Behörden nach der Mutter des Säuglings. Nach den ersten
polizeilichen Ermittlungen lag das Neugeborene wahrscheinlich ab Mitternacht
dort. Der Säugling war so im Eingangsbereich postiert, dass er nicht übersehen
werden konnte. Das lässt laut Polizeisprecher Rainer Tröger den Schluss zu, dass
die Mutter in einer psychischen Ausnahmesituation gehandelt hat. In jedem Fall
habe sie wohl eine möglichst rasche Entdeckung ihres Neugeborenen gewollt.
Die Polizei appelliert an die Mutter, sich zu melden oder vertrauensvoll Hilfe
in Anspruch zu nehmen. Die Beamten haben umfangreich Spuren gesichert und sind
zuversichtlich, die Frau zu finden. Eine Auffälligkeit gibt es am 1,20 mal 2,20
Meter großen rosafarbenen Laken. An ihm ist ein Etikett angenäht: "VEB
Wäscheunion, Textilwerke Elsterberg, Werk V Pausa-Konfektion 2, 6576 Pausa". Das
Laken stammt also aus dem Vogtland und aus der Zeit vor 1990. Außerdem bittet
die Polizei um Hinweise auf Frauen, bei denen eine Schwangerschaft bekannt war
oder es Anzeichen dafür gab, die jetzt aber ohne Kind sind.
Die Sparkasse hat der Polizei Aufzeichnungen aus der Filialüberwachung
übergeben. Man sei froh, dass der Säugling wohlauf ist, sagte ein Sprecher. Noch
muss das Baby im Klinikum bleiben. Sollte sich die Mutter weder melden noch eine
Spur zu ihr führen, wird sich das Jugendamt um Pflegeeltern für das Mädchen
bemühen.
Im September 2001 war in der Plauener Sparkassenfiliale an der Neundorfer Straße
ein neugeborenes Baby ausgesetzt worden. Die Mutter des Jungen wurde nie
ermittelt. "Findelkind Max" ist seit Januar 2003 von einer Familie außerhalb
Plauens adoptiert. Um werdenden Müttern in Notlagen zu helfen, hat der
Sozialausschuss des Plauener Stadtrates im August das Einrichten einer
Babyklappe beschlossen. Dort könnten Neugeborene anonym abgelegt werden. Die
technische Umsetzung am Vogtlandklinikum ist noch im Gange. (mit jani, ach, tb)
Kindesaussetzung
Wer einen Menschen in hilfloser Lage im Stich lässt, obwohl er ihn in seiner
Obhut hat, begeht nach Paragraf 221 Strafgesetzbuch eine Straftat. Sie wird mit
Freiheitsstrafe ab drei Monaten geahndet. "Auf eine Freiheitsstrafe von einem
Jahr bis zu zehn Jahren ist zu erkennen, wenn der Täter die Tat gegen sein Kind
oder eine Person begeht, die ihm zur Erziehung oder Betreuung anvertraut ist",
heißt es.
Von Dieter Feustel Erschienen am 17.11.2008
http://www.freiepresse.de/NACHRICHTEN/REGIONALES/VOGTLAND/PLAUEN/1401459.html
Länderübergreifende Fahndung
Polizei sucht Mutter des Hofer Findelbabys
Auf der Suche nach der Mutter des in Hof (Bayern) gefundenen Neugeborenen
ermittelt die Polizei auch in Sachsen und Thüringen. Anlass ist MDR-Berichten
zufolge das Bettlaken, in das der Säugling eingewickelt war. Der Stoff war mit
einem Aufdruck des VEB Wäscheunion Pausa versehen, einem Textilbetrieb, der zu
DDR-Zeiten im Vogtland produzierte. Damit wird als möglich erachtet, dass die
Mutter im sächsischen Vogtland oder benachbarten Thüringen lebt.
In dieser Sparkassenfiliale in Hof wurde das Baby gefunden. Von der Mutter fehlt
noch jede Spur.
Beim öffnen der Filialtür wurden Daten registriert
Die Polizei in Hof hat bereits Videoaufnahmen der Bank ausgewertet, in der das
Baby am Montagmorgen von Kunden entdeckt worden war. Neue Hinweise wurden
allerdings nicht gefunden. Nun hoffen die Ermittler auf Spuren, die beim öffnen
der Tür hinterlassen wurden. Nach ersten Informationen wurde eine Karte der
Sparkasse Vogtland benutzt, um das Baby in der Filiale abzulegen. Das kleine
Mädchen ist wohlauf und wird vorerst in einer Klinik versorgt. In den nächsten
Tagen wird das Jugendamt Hof das Sorgerecht für den Säugling übernehmen und mit
der Suche nach einer Pflegefamilie beginnen.
Zuletzt aktualisiert: 19. November 2008, 15:36 Uhr
http://www.mdr.de/sachsen/5927665.html
Prozess um toten Säugling in Tiefkühltruhe
18.11.2008
Rottweil (AFP) — Vor dem Landgericht Rottweil muss sich seit heute eine
21-jährige Frau verantworten, die ihr neugeborenes Baby in eine Tiefkühltruhe
gelegt und damit getötet haben soll. Die Frau hatte nach eigenen Angaben den
Säugling im Mai allein zu Hause zur Welt gebracht und in einer Plastiktüte
verpackt in die Truhe gelegt. Dort war das Baby der Anklageschrift zufolge
erstickt. Die Leiche des Säuglings war einige Wochen später zufällig von der
Mutter des Verlobten der Angeklagten entdeckt worden.
Die Frau hatte sich freiwillig der Polizei gestellt und angegeben, von der
Schwangerschaft bis zur Geburt nichts gemerkt zu haben. Sie habe angenommen,
dass ihr Kind nicht gelebt habe, als sie es in die Tiefkühltruhe legte. Das
Urteil der Jugendkammer wird am kommenden Freitag erwartet.
http://www.google.com/hostednews/afp/article/ALeqM5gozvFtfiLZJfErbY_9Qx8v7dIvRg
: Mon, 10. Nov 2008 Susanne Sitzler - Der Mörder im Wohnzimmer - Gefühlte
Kriminalität
Die Angst geht um: Sind die Medien Schuld an unserer falschen Wahrnehmung? Denn
eigentlich sinkt die Zahl an Straftaten seit Jahren
Vielleicht fing mit "Aktenzeichen XY" alles an. Als die Sendung 1967 zum ersten
Mal über die Mattscheiben flimmerte, musste Moderator Eduard Zimmermann noch
erklären: "Den Bildschirm zur Verbrechensbekämpfung nutzen, das ist der Sinn
dieser Sendereihe." Erstmals strahlte das Böse in alle deutschen Wohnzimmer -
und bei der Jagd auf Gauner und Ganoven waren die Zuschauer plötzlich hautnah
dabei.
überschätzte Gefahr
Heute, rund 40 Jahre später, ist die Fernseh-Präsenz von Mördern, Räubern und
anderen Kriminellen nichts Ungewöhnliches mehr. Echte Polizisten nehmen uns in
Doku-Soaps mit auf Streife. Und bei Amokläufen oder Attentaten sind die Kameras
immer schneller vor Ort. Kriminalität im Fernsehen ist Alltag geworden. Und wir
gehen der Berichterstattung auf den Leim: "Die Leute glauben, dass es mehr
Gewalt gibt, weil einzelne Fälle so prominent aufbereitet werden", sagt
Hans-Bernd Brosius, Medienwissenschaftler an der Universität München. "über
wenige einzelne Straftaten wird mehr berichtet als früher". Vor allem
spektakuläre Morde oder Entführungen thematisieren die Medien bis ins Detail.
"Dieser eine Fall rüttelt dann die Gemüter stärker auf, als der tägliche
Wahnsinn", meint Brosius. Sprich: Wir überschätzen die Gefahr. Denn die Bilder
der grausigen Einzeltaten bleiben in unserem Gedächtnis haften.
Doch nicht nur die Nachrichten befördern diesen Effekt. Auch das fiktionale
Programm - Spielfilme, Krimis und Schocker - bleiben nicht wirkungslos: "Man
glaubt, man kann das gut trennen", so der Medienwissenschaftler, "aber das ist
nicht so". Als Beispiel führt Brosius Kindsmord und Kindsentführungen an: "Die
Zahl der Fälle hat im Vergleich zu früher nicht zugenommen. Das würden die
meisten Leute aber vehement bestreiten".
Tatsächlich klafft die Schere zwischen Realität und Vermutung weit auseinander.
In der Studie "Die Medien, das Böse und wir" fanden das Institut für
Journalistik und Kommunikationsforschung Hannover und das Kriminologische
Forschungsinstitut Niedersachsen heraus, dass die Mehrheit die
Kriminalitäts-Entwicklung falsch einschätzt. Bei allen Straftaten unterstellten
die Befragten einen starken Anstieg der Fälle. Beim sexuellen Missbrauch von
Kindern etwa glaubten 40 Prozent, das passiere heute "sehr viel häufiger", 50
Prozent "viel häufiger" oder "etwas häufiger".
In Wahrheit ist das Gegenteil ist der Fall. Laut Kriminalstatistik nimmt der
sexuelle Missbrauch von Kindern seit Jahren kontinuierlich ab. Auch gemordet
wird in Deutschland immer weniger - zuletzt sank die Zahl von 818 auf 738
erfasste Morde im Jahr 2007. Hier war die Fehleinschätzung besonders krass: Beim
Mord verschätzten sich die repräsentativ ausgewählten Bürger um mehr als das
Doppelte, beim Sexualmord gar um fast das Sechsfache.
So verwundert es nicht, dass die Angst umgeht, selbst Opfer von Verbrechen zu
werden. Rund ein Drittel der Deutschen fühlen sich nach Einbruch der Dunkelheit
nicht sicher auf den Straßen, so das Ergebnis des European Crime and Safety
Survey (EU ICS) von 2007. Ist das Fernsehen also schuld an der Verunsicherung?
Verstärkt es die "gefühlte Kriminalität", weil es uns mit Horror-Meldungen
überhäuft? Zumindest für seine Sendung sieht Aktenzeichen XY-Moderator Rudi
Cerne das nicht bestätigen: Zwar "sensibilisiere" jede Veröffentlichung die
Menschen. Doch das sei für die Aufklärung der schwierigen Fälle wichtig. Auch
Werner Sohn von der Kriminologischen Zentralstelle in Wiesbaden will den Medien
keinen Vorwurf machen: "Ein Amoklauf ist, gerade weil er so selten ist, ein
Ereignis", sagt er. "Die Medien dafür verantwortlich zu machen, dass die
Konsumenten ein korrektes Bild von der Kriminalität bekommen, das geht zu weit."
Für den Kriminologen stellen sich andere Fragen. Etwa die nach der tatsächlichen
Kriminalität: Ja, sagt er, statistisch betrachtet gibt es insgesamt immer
weniger Verbrechen. "Doch die Kriminologie weiß selbst nicht genau, wie viel
Kriminalität es überhaupt gibt." Denn in die Polizeistatistik flössen nur die
Fälle ein, die angezeigt werden.
Mehr Gewaltbereitschaft
Darum spricht er von einem "doppelten wunden Punkt in der Wahrnehmung": Zum
einen beschreibe der die Zuschauer, die sich durch die Darstellung von
Kriminalität in den Massenmedien "dazu hinreißen lassen, übermäßig zu
verallgemeinern". Zum anderen aber auch die Forschung: "Wenn sie die
Kriminalität unterschätzt, weil nur das als Kriminalität untersucht werden kann,
was in irgendeiner Weise in die polizeiliche Statistik gerät." Unbestritten ist
aber: Während die Zahlen bei den meisten Delikten rückläufig sind oder
stagnieren, nimmt die Gewaltbereitschaft insbesondere unter Jugendlichen über
die Jahre hinweg drastisch zu.
Günter Huber von der Universität Tübingen hat in einer neuen Studie untersucht,
inwiefern diese Tatsache auf den Medienkonsum Jugendlicher zurückzuführen ist.
"Monokausale Aussagen sind aber unsinnig", erklärt Huber. Stattdessen spielten
mehrere Faktoren eine Rolle: Das soziale Umfeld sowie die
Persönlichkeitsmerkmale. "Im Verbund mit anderen Risikofaktoren wird es eben
kritisch", so der Professor für Pädagogische Psychologie.
Doch eine Vermutung kann der Wissenschaftler bestätigen: Je früher Jugendliche
in Gewaltmedien - zu denen auch Computerspiele zählen - einsteigen, desto höher
ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie später gewalttätig werden.
Die Autorin arbeitet als freie Journalistin in Köln.
STICHWORT
Zunahme Ein Anstieg ist gegen den Trend bei der Computerkriminalität und bei
leichten sowie schweren Körperverletzungen zu verzeichnen. Letztere haben im
Jahr 2007 erneut um 2,4 Prozent auf rund 550.000 Fälle zugelegt. Die meisten
Körperverletzungen wurden in großen Städten angezeigt. Allen voran in Hannover
und Lübeck, wo es 2007 umgerechnet auf die Einwohnerzahl die meisten Fälle gab.
Laut Polizeibericht geht es im Vergleich auch in Braunschweig, Berlin, Köln und
Kiel gewalttätiger zu als in anderen deutschen Großstädten.
Gründe Als Grund für die Abnahme der angezeigten Fälle in den meisten
Deliktbereichen wird die demographische Entwicklung angesehen: Weniger junge und
mehr alte Menschen machen das Land statistisch betrachtet sicherer. Dennoch
gestaltet sich die räumliche Verteilung der Kriminalität in Deutschland
unterschiedlich: Es gibt ein deutliches Nord-Süd- und Ost-West-Gefälle. Hier
kommen sozioökonomische Rahmenbedingungen zum Tragen.
http://www.bundestag.de/dasparlament/2008/46/Themenausgabe/22700830.html
Sachsen-Anhalt - Babyleiche in Waschmaschine
In diesem Wohnhaus in Großkugel bei Halle wurde das Neugeborene gefunden
20. Oktober 2008 Grausiger Fund in Sachsen-Anhalt: In der Waschmaschine seiner
Wohnung hat ein 28 Jahre alter Mann die Leiche eines neugeborenen Mädchens
entdeckt, das seine Lebensgefährtin offenbar heimlich zur Welt brachte. Das Kind
sei am Sonntagmorgen in der Wohnung in Großkugel bei Halle geboren worden,
teilte die Staatsanwaltschaft Halle am Montag mit. Gegen die 27-jährige Mutter
wurde am Nachmittag Haftbefehl wegen Totschlags erlassen.
Die Frau habe angegeben, dass sie sich an nichts mehr richtig erinnern könne,
sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft Halle, Andreas Schieweck. Sie wusste
demnach aber, dass das Baby nach der Geburt geschrien hatte. Auch eine
rechtsmedizinische Untersuchung habe ergeben, dass es nach der Geburt noch
gelebt habe. Zur Todesursache wollte sich die Staatsanwaltschaft mit Verweis auf
die laufenden Ermittlungen aber noch nicht äußern, ebenso wenig wie zu Aussagen,
die die Beschuldigte den Angaben zufolge vor dem Haftrichter zur Tat gemacht
hat.
Von Schwangerschaft nichts gewusst
Der Mann habe angegeben, er habe von der Schwangerschaft seiner Freundin nichts
gewusst, erklärte die Staatsanwaltschaft weiter. Seine Lebensgefährtin habe von
einer Fehlgeburt gesprochen, die sie in der Toilette heruntergespült habe. Ihr
Freund habe daraufhin einen Rettungswagen gerufen und später das tote Kind in
der Waschmaschine entdeckt.
Die Mutter des Säuglings wurde zunächst medizinisch versorgt und dann in der
Polizeidirektion Süd in Halle/Saale als Beschuldigte vernommen. Sie sei zwar
gesundheitlich geschwächt, aber vernehmungsfähig.
Der Frau und ihr Lebensgefährte lebten seit einigen Jahren zusammen und hätten
noch ein weiteres Kind, berichtete die Staatsanwaltschaft. Der zwei bis drei
Jahre alte Junge sei dem ersten Anschein nach wohlauf und unversehrt.
Keine Zunahme von Kindstötungen
Erst Ende August war in Sachsen-Anhalt eine Säuglingsleiche entdeckt worden. Die
Mutter hatte das Kind in Dessau-Roßlau zur Welt gebracht, in ein Laken gewickelt
und es dann unversorgt sich selbst überlassen, so dass es starb. Zwei Tage
später vergrub sie es auf einem Grundstück.
Nach Aussage von Kriminologen hat es in den vergangenen Jahren allerdings keine
Zunahme von Kindstötungen gegeben, sondern lediglich ein größeres
Medieninteresse an solchen Fällen. Pro Jahr weist die Polizeistatistik seit
Jahren etwa 80 bis 100 Fälle aus, in denen Kinder unter sechs Jahren getötet
werden. Ein gutes Drittel davon entfällt auf die Tötung von Neugeborenen. Der
sogenannte Neonatizid kommt dabei keineswegs nur in sozial schwachen Familien
vor.
In der Regel entwickelt eine typische Täterin in der Schwangerschaft keine
emotionale Bindung zu ihrem Kind, fühlt sich überfordert, verdrängt alles, lässt
damit Termine für eine mögliche Abtreibung verstreichen und verheimlicht ihrem
gesamten Umfeld ihren Zustand. Nach der heimlichen Geburt und der Tötung des
Kindes legt die Mutter die Leiche häufig in der Nähe ab.
http://www.faz.net/s/Rub77CAECAE94D7431F9EACD163751D4CFD/Doc~EBF3BB3090E8C4AC6A929AD5C403FF928~ATpl~Ecommon~Scontent.html
09.11.2008 Eltern gesucht - Baby in Uni-Klink ausgesetzt
Düsseldorf (RPO) Ein nur wenige Stunden alter Säugling wurde am
Freitagnachmittag in der Universitätsklinik Düsseldorf ausgesetzt. Das kleine
Mädchen ist glücklicherweise kerngesund. Krankenschwestern hatten auf einer
Station der Frauenklinik eine Stofftasche entdeckt, in der sich der Säugling
befand. Nach Aussage der ärzte wurde das Mädchen nicht fachgerecht entbunden
bezeihungsweise abgenabelt. Die Polizei sucht nun nach den Eltern des Kindes.
Gegen 17 Uhr entdeckten am Freitag zwei Krankenschwestern auf der Station F 1
der Frauenklinik eine bunte Stofftasche, die neben einer Verbindungstür stand.
Die Schwestern öffneten die Tasche und fanden einen schlafenden Säugling. Das
kleine Mädchen, das die Schwestern "Ida" nennen, wurde sofort untersucht.
Nach Aussagen der ärzte war das Kind leicht unterkühlt, aber ansonsten gesund.
Es ist nur wenige Stunden alt und vermutlich am Freitagmittag geboren. Der
Säugling wurde nicht fachgerecht entbunden bezeihungsweise abgenabelt. Das Kind
befindet sich zurzeit in der Kinderklinik.
Eine Zeugin hatte gegen 17 Uhr eine junge, circa 20-jährige Frau auf der Station
gesehen, die mit einer markanten Stofftasche unterwegs war. Sie hatte lange,
blonde, leicht gelockte zum Zopf gebundene Haare und trug eine blaue Jogginghose
mit weißen Streifen, eine dunkle Weste und ein langärmliges Oberteil.
Bei der Tasche, in der das Neugeborene gefunden wurde, handelt es sich um eine
hellblau-hellbraun-lilafarbene Stofftasche mit Henkeln aus Lederimitat, in der
sich ein rotes Tuch mit weißen Applikationen, ein weißes Damen-Sweatshirt mit
Reißverschluss und schwarz-rotem Aufdruck "Head on the Ball" und ein rotes
Badetuch mit roter Stickerei "Red Sea Divers Hurghada" und weitere
Kleidungsstücke befanden.
Die Mutter hinterließ eine Nachricht, in der sie unter anderem mitteilte, dass
sie keine andere Wahl hatte und zu jung für ein Kind sei, da sie mitten in der
Ausbildung stecken würde
http://www.rp-online.de/public/article/duesseldorf-stadt/636000/Baby-in-Uni-Klink-ausgesetzt.html
10.11.2008 Keine Spur der Eltern - Neugeborenes in Klinik ausgesetzt VON STEFANI
GEILHAUSEN
Direkt beim Besucherwartezimmer stellte die Mutter eine Tasche mit dem Baby ab.
Foto: Thomas BusskampAnzeige:
Düsseldorf (RP) Ein offenbar erst wenige Stunden alter Säugling ist von seiner
Mutter in der Frauenklinik der Heinrich-Heine-Universität ausgesetzt worden. Das
Mädchen, das von einer ärztin den Namen Ida bekam, ist gesund und wird in der
Kinderklinik betreut. Die Kripo sucht nach der unbekannten Mutter.
Kaum jemand nahm am späten Freitagnachmittag Notiz von der jungen Frau, die
zielstrebig am Warteraum der Ambulanz vorbei in die Frauenklinik ging. Und
niemand ahnte, dass die Blondine in Jogginghose und Weste weder Patientin noch
Besucherin war, sondern in der Universitätsklinik ihr Baby aussetzen wollte.
Krankenschwestern der Station F1 entdeckten wenig später eine Tasche, die an der
Verbindungstür zwischen Klinik und Ambulanz abgestellt worden war. Darin: ein
schlafendes kleines Mädchen, eingewickelt in ein rotes Badetuch, gebettet auf
ein weißes Damen-Sweatshirt. Auch eine Nachricht war in der Tasche: Sie wisse,
dass sie falsch handele, doch sie habe keine Wahl, hatte die Mutter des Kindes
geschrieben. Sie sei zu jung für ein Kind und stecke mitten in einer Ausbildung.
Sofort nahmen die Schwestern den Säugling in Obhut, alarmierten eine ärztin aus
der Kinderklinik. Die stellte fest: Das Baby ist zwar nicht fachgerecht
entbunden worden, die Nabelschnur war unprofessionell durchtrennt. Doch
ansonsten ist das kleine Mädchen, das offenbar erst wenige Stunden zuvor geboren
wurde, kerngesund. Die ärztin gab dem Säugling spontan einen Namen: Das
Findelkind heißt nun Ida und wird in der Kinderklinik der Uni betreut.
Dass die Polizei so sicher ist, in der jungen blonden Frau Idas Mutter zu
suchen, liegt an ihrer Tasche. Die war einer Patientin aufgefallen, weil sie ein
ungewöhnliches hellblau-braun-lilafarbenes Muster hatte. In einer solchen Tasche
war Baby Ida gefunden worden.
Die Polizei sucht nun nach der jungen Frau, die auf etwa 20 Jahre geschätzt
wird. Ihr langes blondes Haar hatte sie am Freitag zu einem Zopf gebunden, trug
zur blauen Jogginghose mit weißen Streifen eine dunkle Weste und einen
langärmligen Pulli. „Wir suchen sie als Mutter“, sagte Polizeisprecherin Susanna
Heusgen.
Baby in Uni-Klink ausgesetzt Dass sich die junge Frau durch ihr Handeln strafbar
gemacht hat, ist für Juristen keineswegs erwiesen. Denn laut Paragraf 221
Strafgesetzbuch macht sich der Aussetzung schuldig, wer einen Anderen „in eine
hilflose Lage versetzt oder ihn in einer hilflosen Lage im Stich lässt“. Dafür
drohen Gefängnisstrafen von fünf Monaten bis zu fünf Jahren. In der
Uni-Frauenklinik aber konnte die junge Mutter sicher sein, dass ihr Kind dort
nicht nur schnell gefunden, sondern auch fachgerecht betreut würde.
In die Suche nach ihr ist das Jugendamt eingeschaltet, das inzwischen auch das
Aufenthaltsbestimmungsrecht für Findelkind Ida hat. Wenn die Mutter ihre
Entscheidung vom Freitag rückgängig machen will, wird die Behörde prüfen, ob sie
Ida wiederhaben kann. Wird die Mutter nicht gefunden, kommt Baby Ida vorläufig
bei Pflegeeltern unter.
Hinweise an die Kriminalpolizei unter Telefon 0211 8700
http://www.rp-online.de/public/article/duesseldorf-stadt/636399/Neugeborenes-in-Klinik-ausgesetzt.html
Zug 12.11.2008 08:25 Säugling im Spital abgegeben
Vor dem Notfallzentrum des neuen Zuger Kantonsspitals. In diesem Spital wurde
das Neugeborene abgegeben. (Bild Keystone)
Eine unbekannte Person hat ein neugeborenes Mädchen im Zuger Kantonsspital in
Baar abgegeben. Das Baby ist bereits in der Obhut einer übergangsfamilie. Alle
hoffen, dass sich die Mutter meldet.
Völlig überraschend hat am Samstag eine unbekannte Person das Neugeborene in der
Notaufnahme im neuen Kantonsspital in Baar abgeliefert. «Das Meitli war total
gesund und wurde von einem Facharzt professionell betreut», sagt
Gemeindepräsident Andreas Hotz. Wenig später habe man das Kind auf die
Wöchnerinnenstation gegeben.
Inzwischen sei das Baby bereits bei einer übergangsfamilie irgendwo in der
Schweiz. «Zum Schutz des Kindes nicht im Kanton Zug», sagt der Baarer
Gemeindepräsident.
Die Vormundschaftsbehörde bittet die Mutter oder den Vater oder auch Personen,
die sachdienliche Angaben machen können, sich unter der Telefonnummer 041 769 07
10 zu melden.
wh/opp/ny.
http://www.zisch.ch/navigation/top_main_nav/nachrichten/zentralschweiz/zug/detail.htm?client_request_className=NewsItem&client_request_contentOID=299082
Den ausführlichen Artikel zu diesem Thema lesen Sie in der Neuen Zuger Zeitung
vom 12. November.
BGH präzisiert Strafbarkeit von Kindstötung
- Entwicklung des Kindes entscheidet über Heimtückemord
Der Bundesgerichtshof (BGH) hat präzisiert, unter welchen Voraussetzungen die
Tötung eines Kindes als Heimtückemord bestraft werden kann. Bedingung dafür ist,
dass ein Kind altersbedingt die Absichten eines Täters durchschauen kann. Zudem
muss der Täter die Arg- und Wehrlosigkeit eines etwa schlafenden Kindes
heimtückisch ausnützen um zu töten. Dies entschied der Bundesgerichtshof (BGH)
am Freitag in Karlsruhe. Im aktuellen Fall hatte ein Vater zwei seiner drei
Kinder im Schlaf erstochen, um sie "mit in den Tod" zu nehmen, nachdem seine
Ehefrau ihn verlassen hatte.
Das Landgericht Mülhausen in Thüringen hatte den Angeklagten nur wegen
Totschlags zu 13 Jahren und sechs Monaten Haft verurteilt. Begründung:
Heimtückemord liege nicht vor, weil kleine Kinder unfähig seien, Argwohn zu
schöpfen und deshalb ihre Arglosigkeit etwa im Schlaf von einem Täter auch nicht
heimtückisch ausgenutzt werden könne. Der BGH hob dieses Urteil nun teilweise
auf. (AZ: 2 StR561/05)
Der Angeklagte erstach nachts zunächst seinen knapp zweijährigen schlafenden
Sohn mit einem 22 Zentimeter langen Messer. Danach betrank er sich weiter und
stach auf die fünf Jahre alte Tochter Lisa-Marie ein. Das Kind erwachte dabei
und sagte: "Papa, ich hab' dich doch lieb!" Der Todeskampf des Mädchens, das
innerlich verblutete, dauerte etwa eine Stunde. Dabei streichelte der Mann das
Kind und brachte es auf seinen Wunsch auch noch zweimal zur Toilette. Von der
Tötung des siebenjährigen Sohnes sah der Angeklagte dann ab. Die toten Kinder
wusch er, kleidete sie an und legte sie mit ihrem Spielzeug in das Ehebett
seiner Frau, die zu der Zeit bei ihrem neuen Partner war. Weitere Tabletten und
Alkohol, die der Angeklagte danach geschluckt hatte, überlebte er.
Laut BGH muss nun das Landgericht prüfen, ob Lisa-Marie verstandesgemäß in der
Lage gewesen wäre, den Angriff des Vaters zu erkennen und darauf abwehrend zu
reagieren. Sollte ein Gutachter dies bestätigen, wäre die Ausnutzung des
Schlafes heimtückisch gewesen. Der Vater müsste dann wegen Mordes verurteilt
werden. Im Fall des zuerst getöteten, ein Jahr und neun Monate alten Hannes geht
der BGH davon aus, dass Kinder in diesem Alter noch nicht in der Lage sind,
Gefahren zu erkennen, die von ihren Eltern ausgehen.
http://www.123recht.net/article.asp?a=15972&ccheck=1
Säugling getötet
Mutter zu acht Monaten Haft verurteilt
Kassel. Im Prozess um den gewaltsamen Tod eines Neugeborenen ist die Mutter am
Montag vom Landgericht Kassel zu acht Monaten Haft verurteilt worden. Die
32-Jährige aus Bad Wildungen wurde wegen fahrlässiger Tötung verurteilt.
Die Staatsanwaltschaft hatte der Frau Mord aus niedrigen Beweggründen
vorgeworfen und auf lebenslange Haft plädiert. Die Verteidigung hatte eine
Bewährungsstrafe wegen fahrlässiger Tötung gefordert. Das Schwurgericht hielt
eine vorsätzliche Tötung nicht für erwiesen.
Die 32-Jährige hatte nach den Feststellungen des Gerichts ihr Baby im Oktober
2007 unter falschem Namen in einem Krankenhaus in Fritzlar per Kaiserschnitt zur
Welt gebracht. Wenige Stunden später war sie mit ihrem Sohn davongeschlichen.
Mutter und Kind waren vier Tage mit großem öffentlichen Aufwand gesucht worden.
Schließlich wurde die Frau in der Wohnung ihrer Eltern in Edertal-Bergheim
gefunden, das Baby lag tot in einem Müllsack im Kofferraum ihres Autos. Zum
Hintergrund der Tat gab sie an, sie habe sich durch die Schwangerschaft und die
bevorstehende Mutterschaft in ihrer Lebensplanung gestört gefühlt.
Die Frau sei überfordert gewesen und habe das Baby, um es zu beruhigen, mehrfach
an die Brust gedrückt, heißt es in der Urteilsbegründung des Gerichts. Dadurch
sei es erstickt. "Der eigentliche Tathergang und die Todesursache sind jedoch
nicht klar", sagte der Vorsitzende Richter Volker Mütze.
Die Frau, die bereits elf Monate in Untersuchungshaft gesessen hatte, ist nach
dem Urteilsspruch auf freiem Fuß. Für die Monate, die sie zu lang in Haft
gesessen habe, werde sie entschädigt, kündigte Mütze an, ohne Einzelheiten zu
nennen. (dpa)
Dokument erstellt am 24.11.2008 um 11:49:07 Uhr
http://www.fr-online.de/frankfurt_und_hessen/nachrichten/hessen/?em_cnt=1634736
Acht Monate Haft: Mutter wegen Kindstötung verurteilt
Eine überwachungskamera filmte die Frau beim Verlassen der Klinik.Weil sie ihr
Baby getötet hat, ist eine Mutter vom Landgericht Kassel am Montag zu acht
Monaten Haft verurteilt worden.
Die 32-Jährige aus Bad Wildungen wurde wegen fahrlässiger Tötung verurteilt. Da
sie bereits elf Monate in Untersuchungshaft gesessen hatte, bekam sie eine
Haftentschädigung zugesprochen. Nach dem Urteilsspruch ist sie nun auf freiem
Fuß. Die Verteidigung hatte eine Bewährungsstrafe wegen fahrlässiger Tötung
gefordert. Die Staatsanwaltschaft wollte die Frau wegen Mordes aus niedrigen
Beweggründen lebenslänglich hinter Gitter schicken. Das Schwurgericht hielt eine
vorsätzliche Tötung dagegen nicht für erwiesen.
Die Frau hatte ihr Baby im Oktober 2007 unter falschem Namen in einem
Krankenhaus in Fritzlar per Kaiserschnitt zur Welt gebracht. Wenige Stunden
später war sie mit ihrem neugeborenen Sohn davongeschlichen.
Totes Baby im Müllsack
Mutter und Kind waren vier Tage mit großem öffentlichen Aufwand gesucht worden.
Schließlich wurde die Frau in der Wohnung ihrer Eltern in Edertal-Bergheim
gefunden. Das Baby lag tot in einem Müllsack im Kofferraum ihres Autos. Zum
Hintergrund der Tat gab sie an, sie habe sich durch die Schwangerschaft und die
bevorstehende Mutterschaft in ihrer Lebensplanung gestört gefühlt.
Die Frau sei überfordert gewesen und habe das Baby, um es zu beruhigen, mehrfach
an die Brust gedrückt, heißt es in der Urteilsbegründung des Gerichts. Dadurch
sei es erstickt. "Der eigentliche Tathergang und die Todesursache sind jedoch
nicht klar", sagte der Vorsitzende Richter.
24.11.2008
http://www.hr-online.de/website/rubriken/nachrichten/indexhessen34938.jsp?rubrik=36086&key=standard_document_35827834
Mutter tötet Säugling (© hr, 24.11.2008)
Die 32-Jährige aus Bad Wildungen wurde wegen fahrlässiger Tötung verurteilt. Da
sie bereits elf Monate in Untersuchungshaft gesessen hatte, bekam sie eine
Haftentschädigung zugesprochen. Nach dem Urteilsspruch ist sie nun auf freiem
Fuß. Die Verteidigung hatte eine Bewährungsstrafe wegen fahrlässiger Tötung
gefordert. Die Staatsanwaltschaft wollte die Frau wegen Mordes aus niedrigen
Beweggründen lebenslänglich hinter Gitter schicken. Das Schwurgericht hielt eine
vorsätzliche Tötung dagegen nicht für erwiesen.
Die Frau hatte ihr Baby im Oktober 2007 unter falschem Namen in einem
Krankenhaus in Fritzlar per Kaiserschnitt zur Welt gebracht. Wenige Stunden
später war sie mit ihrem neugeborenen Sohn davongeschlichen.
Totes Baby im Müllsack
Mutter und Kind waren vier Tage mit großem öffentlichen Aufwand gesucht worden.
Schließlich wurde die Frau in der Wohnung ihrer Eltern in Edertal-Bergheim
gefunden. Das Baby lag tot in einem Müllsack im Kofferraum ihres Autos. Zum
Hintergrund der Tat gab sie an, sie habe sich durch die Schwangerschaft und die
bevorstehende Mutterschaft in ihrer Lebensplanung gestört gefühlt.
Die Frau sei überfordert gewesen und habe das Baby, um es zu beruhigen, mehrfach
an die Brust gedrückt, heißt es in der Urteilsbegründung des Gerichts. Dadurch
sei es erstickt. "Der eigentliche Tathergang und die Todesursache sind jedoch
nicht klar", sagte der Vorsitzende Richter.
http://www.hr-online.de/website/rubriken/nachrichten/indexhessen34938.jsp?rubrik=36086&key=standard_document_35827834
24.11.2008 GETöTETES BABY
Mutter zu acht Monaten Haft verurteilt
Die Staatsanwaltschaft warf einer 32-Jährigen aus dem hessischen Haina Mord vor:
Sie habe ihr neugeborenes Kind umgebracht, um weiter Zeit für ihre Hobbys zu
haben. Das Gericht mochte der Argumentation nicht folgen und verurteilte die
Frau wegen fahrlässiger Tötung.
Kassel - Die 32-jährige Frau ist wegen fahrlässiger Tötung vom Landgericht
Kassel zu einer Haftstrafe von acht Monaten verurteilt worden. Vom Vorwurf des
Mordes wurde die im nordhessischen Haina wohnende Angeklagte in dem
Indizienprozess jedoch freigesprochen.
Da die Frau bereits elf Monate in Untersuchungshaft saß, erhielt sie eine
Haftentschädigung zugesprochen. Zudem kam sie auf freien Fuß.
"Eine vorsätzliche Tötungshandlung lässt sich nicht beweisen", sagte der
Vorsitzende Richter Volker Mütze. Nach der Einlassung der Angeklagten sei nur
sicher, dass sie für den Tod ihres einen Tag alten Sohnes Karl verantwortlich
ist.
Die genaue Todesursache und der Tathergang seien aber nicht hundertprozentig
geklärt, urteilte die Schwurgerichtskammer. Die Angeklagte hatte ihrem Mann und
anderen Personen nichts von ihrer Schwangerschaft erzählt. Am 13. Oktober 2007
brachte sie schließlich unter falschen Namen ihr Kind im Krankenhaus in Fritzlar
zur Welt. Einen Tag später verließ sie mit ihrem Neugeborenen heimlich die
Klinik, so dass die Polizei nach ihr fahndete.
Das Kind geschüttelt und minutenlang gedrückt
Sie wurde schließlich bei ihren Eltern angetroffen, wo sie dann gesagt hatte:
"Ich habe es getan. Sie können mich verhaften." Die Beamten fanden schließlich
das tote, in einem Plastiksack eingewickelte Kind in einer Kiste in ihrem Auto.
Die Staatsanwaltschaft warf der Frau Mord vor. Sie habe den Säugling gezielt
getötet, weil er sie bei der weiteren Ausübung ihrer Hobbys - Jagd und
Hundezucht - gestört hätte. Das Gericht sah dafür aber keine hinreichenden
Beweise.
Der rechtsmedizinische Gutachter habe es zwar für möglich gehalten, dass das
Kind erstickt ist. Einen Beweis, dass die Frau ihren Sohn gezielt und billigend
getötet hat, gebe aber es nicht. Die Angeklagte habe vielmehr ausgesagt, dass
ihr Kind unruhig war und sie es deshalb erst geschüttelt und anschließend
minutenlang an sich gedrückt habe. Dabei sei der Säugling offenbar gestorben.
Mit der Situation total überfordert
"Es gibt keinen Anlass, an diesen äußerungen zu zweifeln", sagte Richter Mütze.
Einen stichhaltigen Nachweis, wie das Kind genau gestorben ist, gebe es nicht.
Die Aussage bei der Festnahme, dass sie "es getan" habe, könne sich auch auf die
heimliche Flucht aus dem Krankenhaus statt auf die Tötung beziehen.
Letztlich sei die 32-Jährige mit der Situation total überfordert gewesen. Sie
habe ihrem Mann und ihrer Familie nichts von ihrem Führerscheinverlust und ihrer
Arbeitslosigkeit erzählt. Wegen der fehlenden Arbeitslosigkeitsmeldung war sie
zudem nicht krankenversichert. Als dann auch noch die verheimlichte
Schwangerschaft dazugekommen war, habe sie sich immer mehr in einer ausweglosen
Lage gesehen.
Dies alles beweise aber noch nicht, dass die Angeklagte ihr Kind ermordet habe.
Vielmehr sei von fahrlässiger Tötung auszugehen.
bog/ddp/AP http://www.spiegel.de/panorama/justiz/0,1518,592431,00.html
Kriminalität Frau wirft Baby bei McDonald's in den Müll
25. November 2008, 13:20 Uhr
Ein schrecklicher Fall von Kindstötung schockiert Frankreich: Eine junge
Mitarbeiterin hat in einem McDonald's-Restaurant ein Kind zur Welt gebracht und
das Neugeborene anschließend in einen Mülleimer geworfen. Die Polizei fand nur
noch die Leiche des Kindes. Die Frau wurde festgenommen.
In Frankreich hat eine Mitarbeiterin von McDonalds’s bei der Arbeit ein Baby auf
die Welt gebracht und es danach in den Müll geworfen. Das Kind sei am
Sonntagabend tot in einem Restaurant der Fastfood-Kette im nordfranzösischen
Epinal gefunden worden, bestätigten die Justizbehörden einen Bericht der Zeitung
„Le Parisien“.
Die 28-Jährige war demnach zuvor in dem Restaurant zusammengebrochen; ärzte
stellten darauf fest, dass sie gerade eine Geburt hinter sich hatte. Das Kind
wurde darauf in einem Abfalleimer gefunden – die Nasenlöcher und den Hals mit
Toilettenpapier verstopft.
Die Frau, die geschieden ist und bereits drei Kinder hatte, wurde in
Polizeigewahrsam genommen. Eine Autopsie soll nun klären, was genau nach der
Geburt passiert ist. Die Kollegen der Frau hatten von der Schwangerschaft nichts
bemerkt.
http://www.welt.de/vermischtes/article2779233/Frau-wirft-Baby-bei-McDonalds-in-den-Muell.html
27.11.2008 · 20:10 Uhr
Das Projekt "Frühe Hilfe" soll Kinder vor Gewalt in der Familie bewahren. (Bild:
Stock.XCHNG / kat callard)
Frühe Hilfe soll Kinder schützen
Wie sozial belastete Familien besser unterstützt werden können
Von Isabell Fannrich-Lautenschläger
Auf Fälle von Kindstötung und Vernachlässigung wie die von Kevin oder Lea-Sophie
hat die Bundesregierung mit dem Aktionsprogramm "Frühe Hilfen" reagiert. Seit
2007 finanziert sie mit insgesamt elf Millionen Euro das "Nationale Zentrum
Frühe Hilfen". Zumindest bis zum Jahr 2010 koordiniert dieses bundesweit zehn
Modellprojekte. Sie sollen erforschen, wie hoch belastete Familien besser
erreicht und wie ihnen frühzeitig geholfen werden kann. Auf einer Tagung in
Berlin wurden Ideen und Konzepte ausgetauscht.
So eine typische Konstellation ist dann eben die 17-Jährige mit einem Baby, die
gesagt hat, ich möchte das Kind bekommen, die keinen Schulabschluss hat, jetzt
endlich eine Aufgabe hat, das auch sehr ernst nimmt, aber absolut verunsichert
ist, was sie da alles erwartet. Wo also das junge Mädchen dann in der Nacht bei
der Hebamme anruft: Mein Kind schreit und hört nicht auf. Was kann ich tun?
Christiane Luderer ist Gesundheitswissenschaftlerin an der
Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Sie erforscht die Rolle von
Familienhebammen in Familien, die Probleme etwa mit Arbeitslosigkeit, Sucht,
Gewalt oder psychischen Erkrankungen haben. Im Modellprojekt "FrühStart"
begleitet die Hebamme eine Frau und ihre Kinder länger als sonst üblich - im
Idealfall von der Schwangerschaft bis zum ersten Lebensjahr des Kindes. Anders
als klassische Hebammen berät die zusätzlich qualifizierte Familienhebamme nicht
nur bei der Kinderpflege und -ernährung.
Darüber hinaus vermittelt sie Frauen und Familien weitere Hilfsangebote, schafft
Kontakte zu Beratungsstellen oder begleitet sie zum Jugendamt. Die emotionale
Stärkung gewinnt hier einen ähnlich hohen Stellenwert wie die Gesundheit von
Mutter und Kind. Diese Hilfe soll vorbeugen, damit Eltern ihre Kinder nicht
vernachlässigen, schlagen oder gar töten. Christiane Luderer:
Ja, und wenn die Hebamme nicht da wäre, würde sie dem Kind vielleicht ein
Zäpfchen geben, weil es beim letzten Mal auch geholfen hat, ohne zu wissen, ob
das das Richtige ist. Und so ist einfach auch ein Sicherheitsfaktor
eingeschaltet, wo nicht vorschnell, um das Kind zu beruhigen, etwas Falsches
getan wird, und wo auch das Kind letzten Endes keinen Schaden nimmt,
beispielsweise weil eine überforderte Mutter anfängt, es zu schütteln.
Mehr als 30 Familienhebammen haben bislang für "FrühStart" rund 330 Familien in
ganz Sachsen-Anhalt betreut. Die meisten Mütter beteiligten sich mittels
Fragebogen und Selbstauskunft an der wissenschaftlichen Seite des Projekts.
Außerdem gingen die Forscher in die sozialen Brennpunkte - und besuchten wie
Christiane Luderer - einen Teil der Frauen zu Hause zum Interview.
Diese Interviews sind zum großen Teil schon analysiert und zeigen schon, dass
der Punkt Vertrauen ein ganz, ganz wichtiger Punkt ist zur Familienhebamme. Das
Vertrauen zur Familienhebamme sozusagen als Türöffner. Wenn eine Hebamme vor der
Tür steht, sagen die Frauen: Die lasse ich halt eher rein, als wenn einer vom
Jugendamt vor der Tür steht. Und das ist eine wichtige Information, wie man
vielleicht an diese belasteten Familien auch rankommt.
Die meisten von "FrühStart" betreuten Frauen empfangen die Hebamme gerne und
zeigen sich offen für ihre Ratschläge - und diese hat die Chance, während der
Betreuungszeit großen Einfluss zu nehmen. Manche Mütter sind allerdings für
dieses Angebot weniger erreichbar. Sie begegnen der Familienhebamme mit
Misstrauen, weil sie sich kontrolliert fühlen - oder steigen sogar aus dem
Projekt aus.
Andere Methoden erproben derzeit neun weitere Modellvorhaben. Das "Nationale
Zentrum Frühe Hilfen" (NZFH) mit Sitz in Köln koordiniert und unterstützt diese
in der ganzen Republik verstreuten Projekte. Die Wissenschaftler treffen sich
regelmäßig. Alexandra Sann arbeitet als wissenschaftliche Familienexpertin beim
NZFH:
Das Besondere ist eigentlich, dass wir dort mit Projekten schon in der
Projektphase zusammen arbeiten. Das ist etwas, was es so oft nicht gibt in der
Forschungslandschaft, dass wir schon in der Zeit, wo Projekte beginnen,
gemeinsam auch Fragestellungen entwickeln, Detail-Fragestellungen, uns auch
austauschen über Erhebungsstrategien, Forschungsmethoden. Die Projekte haben
sich das auch gegenseitig vorgestellt, haben dann zum Teil in dieser Phase schon
von anderen was übernehmen können, wo sie sagen: Das ist ja eine tolle Methode.
Das könnten wir doch auch einsetzen.
Frühe Hilfen: Das sind neben Familienhebammen etwa kommunale
Babybegrüßungsdienste oder Elternschulen, die über Videoaufnahmen die Mütter und
die Väter in ihrer Erziehungskompetenz stärken. über die Zielrichtung früher
Hilfen allerdings streiten sich die Fachleute. Alexandra Sann:
Wir ringen gerade sehr um den Begriff der frühen Hilfen. Wir hatten sehr
intensive Diskussionen jetzt mit dem wissenschaftlichen Beirat und da wurde dann
deutlich, dass es ein ganz breites Spektrum gibt, was man darunter verstehen
kann. Also es gibt die Position, dass frühe Hilfen vor allen Dingen also frühe
Prävention ist, Empowerment von Familien, Unterstützungssysteme aufbauen. Es
gibt aber auch am anderen Ende des Spektrums ein Verständnis von frühen Hilfen,
das sagt, das ist vor allen Dingen ein System im Kinderschutz, wo es darum geht,
möglichst frühzeitig Risikolagen zu entdecken und frühzeitig zu intervenieren,
um Kinder vor Schlimmerem zu bewahren.
Hilfe ist dringend geboten angesichts der ersten Ergebnisse des Projekts
"FrühStart": Danach ist je ein Drittel der belasteten Mütter unter 20 Jahre alt
oder hat keinen Schulabschluss. Zwei Drittel der Frauen sind ledig, viele von
ihnen erziehen allein. Mehr als 65 Prozent leben am Existenzminimum. Ein Viertel
der Frauen hat Gewalt durch den Partner erfahren, ein weiteres Viertel in der
Herkunftsfamilie. Nach Auskunft von Christiane Luderer fühlt sich fast die
Hälfte der Frauen massiv überfordert oder hilflos. Bei 37 Prozent der Mütter
kriselt die Partnerschaft, genauso viele scheitern daran, den Alltag zu
strukturieren.
Damit diese Frauen mit ihren Kindern nicht durch das Netz sondern auffallen,
erproben "FrühStart" und weitere Modellprojekte eine bessere Kommunikation aller
kommunalen Akteure. Denn die Uni Halle förderte zutage, dass es bislang meist
schlecht steht um die Zusammenarbeit von Kinderärzten, Kliniken und Hebammen,
Kindergärtnerinnen und Jugendamt, Beratungsstellen und Polizei. Droht aber die
akute Gefährdung eines Kindes, reicht es nicht zu wissen, an wen man Frau und
Kind weiter leitet, sagt Christiane Luderer:
Jeder hat so seine Sparte und dementsprechend doch holperig kann man auch die
Vernetzung dann bezeichnen. Ein bisschen merken wir langsam, dass das Feedback
ein riesengroßes Problem ist. Also da wird schon gesagt: Du kannst dahin gehen
und dahin gehen und dahin gehen. Aber ob die Frau tatsächlich die Hilfe gesucht
hat, das ist nicht klar. Ob die Experten den Telefonhörer in die Hand nehmen und
fragen: Ist die bei Euch gewesen? Egal was der Datenschutz sagt. Ob die das
machen, das hängt sehr von der Persönlichkeit ab. Nicht vom Beruf.
Bis 2010 will das Nationale Zentrum Frühe Hilfen aus den Projektergebnissen eine
Art Ratgeber früher Hilfen erstellen. Darin können sich Kommunen in ganz
Deutschland informieren: Mit welchen Angeboten sie den Kinderschutz verbessern -
oder wie sich die Akteure an einem Runden Tisch vernetzen können.
Es geht darum, ganz komplexe Dinge miteinander zu verknüpfen, eben Jugendhilfe,
Gesundheitshilfe, Schwangerenberatungsstellen, Frühförderer und noch andere,
Kindertagesstätten - das sind so viele. Und da etwas vor Ort zu etablieren, wo
man einfach achtsam ist gegenüber Familien und für sich auch ein System aufbaut,
in dem man voneinander Kenntnis hat, das erhöht die Chancen, dass Familien dann
tatsächlich rechtzeitig an Hilfen kommen. Und das ist ein Prozess, den jede
Kommune selber gehen muss vor Ort.
http://www.dradio.de/dlf/sendungen/studiozeit-ks/882790/
Prozessauftakt
Landgericht verhandelt Kindstötung
Vor dem Landgericht Chemnitz muss sich eine junge Frau wegen Kindstötung
verantworten. Das berichtete MDR 1 RADIO SACHSEN.
Am 22. April wurde in dieser Recyclinganlage in Wiesa das Baby gefunden
Die 18-Jährige soll ihr neu geborenes Kind im April erstickt und anschließend in
den Müll geworfen haben. Da die Angeklagte zum Tatzeitpunkt erst 17 Jahre alt
war, findet das Verfahren vor der Jugendkammer unter Ausschluss der
öffentlichkeit statt. Die Beschuldigte habe bisher nur die Geburt des Kindes
eingeräumt. Ein Motiv für die Tötung könne Angst vor dem Vater gewesen sein.
Zunächst sind vier Verhandlungstage angesetzt. Bei einer Verurteilung wegen
Totschlags drohen der Angeklagten bis zu zehn Jahre Haft.
Mittels DNA-Probe überführt
Die Polizei war nach der Auswertung von DNA-Proben auf die Spur der Mutter
gekommen. Da die Mülllieferungen aus dem Raum Bernsbach und den umliegenden
Dörfern stammten, wurden in dieser Region auf freiwilliger Basis Speichelproben
von Frauen genommen. Laut Polizei waren 80 Frauen untersucht worden, bis die
17-Jährige gefunden wurde. Mitarbeiter einer Entsorgungsfirma hatten das tote
Neugeborene am 22. April beim Sortieren von Hausmüll entdeckt. Der etwa zwei bis
drei Tage alte Junge war laut Obduktionsbericht gewaltsam zu Tode gekommen.
Dabei sei vor allem Gewalt gegen den Atmungsapparat angewendet worden.
Zuletzt aktualisiert: 27. November 2008, 10:34 Uhr
http://www.mdr.de/sachsen/chemnitz/5947344.html
http://www.abgeordnetenwatch.de/detlef_mueller-650-5624--f154777.html#frage154777
28.11.2008 Frage von
In der "Freien Presse" vom 25.11.2008 zum Prozeß über ein totes Baby in einer
Müllsortieranlage steht im Untertext: "Wer ein Neugeborenes tötet, ist kein
Mörder - Verurteilung nur wegen Totschlags möglich" . Und weiter im Text: "Das
Mordmerkmal der Arg- und Wehrlosigkeit greife hier nicht. Denn die
Rechtssprechung gehe davon aus, daß ein Neugeborenes keine Bedrohung erkennen
könne...Erst etwa ab 22. Lebensmonat, so eine frühere BGH-Entscheidung, könne
sich ein Kleinkind einer Gefahr bewußt sein..."
Ich wünsche der jungen Frau nichts Böses. Aber mich empört diese Rechtslage an
sich und vermute, der Tierschutz wird entschiedener durchgesetzt..Sind solche
Gesetze noch zeitgemäß?? 01.12.2008
Antwort von
Detlef Müller
Sehr geehrte Frau ,
vielen Dank für Ihre Anfrage.
So sehr ich auch Ihr Unverständnis über den Prozess um das tote Baby
nachempfinden kann, denke ich nicht, dass wir in Deutschland einen Mangel
hinsichtlich der Gesetzeslage haben. Grundsätzlich steht dem Staatsanwalt im
Falle einer Kindstötung auch eine Anklage wegen Mordes offen. Allerdings müssen
für die Anklage nach § 211 des STGB (Anklage wegen Mordes) bestimmte
Straftatbestände vorhanden sein.
Die Vergangenheit hat gezeigt, dass die Mütter, die ihre Kinder töten, meist in
einer verzweifelten Lage sind. Oftmals werden dazu vor der Verhandlung vom
Gericht medzinisch/psychologische Gutachten angefordert, damit festgestellt
werden kann, ob sich die Mutter in einer verzweifelten Situation befunden hat.
In diesem Falle erfolgt dann die Anklage wegen Totschlags.
Mit freundlichen Grüßen
Detlef Müller, MdB
Kriminalität: Postbote findet totes Baby vor Arztpraxis
28. November 2008, 17:52 Uhr
Einen grausigen Fund hat ein Postbote vor einer Arztpraxis gemacht: Am Eingang
der Praxis im oberpfälzischen Velburg lag ein totes Baby. Die Polizei fahndet
nun nach der Mutter des Neugeborenen. Es war nicht der einzige tote Säugling,
den die Beamten heute entdeckten. Der andere lag im Müll.
Vor einer Arztpraxis im oberpfälzischen Velburg hat ein Postbote ein totes Baby
gefunden. Das neugeborene Mädchen habe in eine orangefarbene Decke gewickelt vor
dem Eingang der Praxis in der Innenstadt gelegen, sagte ein Sprecher der Polizei
in Regensburg.
Das Kind ist nach dem Ergebnis der Obduktion an Kreislaufversagen gestorben,
Gewalteinwirkung habe man nicht festgestellt, sagte der Sprecher. Von der Mutter
fehlt bisher jede Spur.
Das Mädchen sei lebend zur Welt gekommen und höchstens wenige Stunden alt
gewesen, erklärte der Sprecher. Zum Todeszeitpunkt konnte er keine Angaben
machen. Der Postbote sei auf das Bündel vor der Arztpraxis aufmerksam geworden
und habe dann in der Decke das angekleidete Kind entdeckt, berichtete die
Polizei.
Es ist nicht das einzige tote Neugeborene an einem Tag: Im mittelhessischen
Mittenaar fand die Polizei ein Baby in der Mülltonne. Die 21 Jahre alte Mutter
wurde wegen des dringenden Verdachts des Totschlags festgenommen, schweigt aber
zu den Vorwürfen, wie die Polizei in Wetzlar mitteilte. Der Säugling war nach
ersten Erkenntnissen in der Nacht zum Mittwoch auf die Welt gekommen. Die
Todesursache war zunächst unklar. Die Obduktion der Gerichtsmedizin Gießen ergab
jedoch, dass das Kind nach der Geburt lebensfähig war.
Die Mutter des Mädchens war mit Blutungen in ein Krankenhaus in Wetzlar gebracht
worden und hatte einer ärztin berichtet, ihr Kind liege in einer Tonne. Die
Beamten fanden den in eine Tüte verpackten Säugling in der Garage des Hauses, in
dem die 21-Jährige mit ihrem Verlobten lebt.
Der Mann berief sich laut Staatsanwaltschaft Limburg auf sein
Zeugnisverweigerungsrecht und äußerte sich nicht zum Sachverhalt. Die Mutter
soll am Samstag dem Haftrichter vorgeführt werden, zusätzliche Untersuchungen
der Gerichtsmedizin und die Ergebnisse der Spurensicherung sollen Aufschlüsse
über die Todesursache des Säuglings bringen.
http://www.welt.de/vermischtes/article2799758/Postbote-findet-totes-Baby-vor-Arztpraxis.html
Velburg: Polizei sucht Zeugen zur Babyleiche
Nach dem Fund einer Babyleiche in Velburg im Landkreis Neumarkt sucht die
Polizei nach Zeugen. Der Säugling war am Freitag vor einer Arztpraxis in der
Velburger Innenstadt aufgefunden worden. Nach der Sektion wird davon
ausgegangen, dass das Kind lebend geboren wurde.
Die Identität sowohl des Babys, als auch der Mutter stehen bislang nicht fest.
Hinweise nimmt die Kripo Regensburg entgegen.
01.12.2008
http://www.ramasuri.de/(aeafmq45lqeszfipgenhxnjx)/reference.aspx?ref_ID=49943
Kindstötung in Wenden: Haftstrafe wegen Babys in Tiefkühltruhe
01. Dez 14:59
Die Leichen lagen im Wohnhaus der Familie Foto: dpa Der Fall hatte in ganz
Deutschland für Entsetzen gesorgt. In einem Haus in Wenden wurden drei
Babyleichen in einer Tiefkühltruhe gefunden. Nun wurde das Urteil gegen die
Mutter gesprochen.
Die Mutter der drei in einer Tiefkühltruhe gefunden Babyleichen von Wenden ist
zu einer Haftstrafe von vier Jahren und drei Monaten verurteilt worden. Das
Landgericht Siegen fand die 44-Jährige am Montag des zweifachen Totschlags für
schuldig; der dritte Todesfall liegt mehr als 20 Jahre zurück und ist damit
verjährt.
Die Staatsanwaltschaft hatte eine Freiheitsstrafe von acht Jahren und sechs
Monaten gefordert. Die Hausfrau hatte zum Prozessauftakt zugegeben, ihre 1986,
1988 und 2003 geborenen Mädchen heimlich im Badezimmer entbunden und sie nach
deren Tod in der Tiefkühltruhe versteckt zu haben. Eine Tötungsabsicht bestritt
sie jedoch. Zur Geburt von zwei Babys erklärte sie, unter dem Einfluss von
Beruhigungstabletten gestanden zu haben beziehungsweise betrunken gewesen zu
sein. Nach Angaben von Sachverständigen ist die Mutter dreier erwachsener Kinder
voll schuldfähig.
Staatsanwalt Günter Scholz warf ihr vor, sie habe sich als Herrin über Leben und
Tod aufgespielt. Das 1988 geborene Mädchen habe sie erstickt, der 2003 in einer
Badewanne zur Welt gekommene Säugling sei ertrunken. Laut Obduktionsbericht
waren alle drei Kinder lebensfähig.
Die Verteidigung hatte auf Freispruch oder im Fall einer Verurteilung auf eine
Bewährungsstrafe plädiert. Anwalt Andreas Bartholomé hatte von seiner Mandantin
das Bild einer stark alkoholabhängigen und seelisch mitgenommenen Frau
gezeichnet. Aus «panischer Angst» vor gynäkologischen Untersuchungen soll sie
die Schwangerschaften verdrängt und vor ihrem Mann versteckt haben.
Entdeckt worden waren die Leichen der Säuglinge vom jüngsten, 18-jährigen Sohn
der fünfköpfigen Familie. Er hatte sich in Abwesenheit seiner Eltern auf die
Suche nach einer Tiefkühlpizza gemacht. Die Familie erstattete Selbstanzeige.
Die 44-Jährige befindet sich inzwischen in psychiatrischer Behandlung.
(AP) http://www.netzeitung.de/vermischtes/1223520.html
Bautzen -Bewährungsstrafe nach Kindstötung
Das Landgericht Bautzen hat am Mittwoch eine 26-jährige Frau wegen Kindstötung
zu zwei Jahren Haft auf Bewährung verurteilt. Die Frau sei nach der Geburt mit
der Situation überfordert gewesen und habe die Kontrolle verloren, urteilten die
Richter. Zudem habe sie sich in einer sozialen und beruflichen Notlage befunden.
Sie wollte ihren Job in einer Fleischfabrik nicht verlieren.
Zwei Verhandlungstage sind angesetzt.Nach der Frühgeburt Neugeborenes unversorgt
Die junge Frau aus Bretnig-Hauswalde hatte im Februar 2008 eine Frühgeburt in
der 32. Woche. Doch sie versorgte das Kind nicht sofort und brachte es erst am
nächsten Tag in die Klinik. Dort verstarb das Kind infolge starker Unterkühlung.
Unklar ist, ob das Kind bei einer Erstversorung überlebenschancen gehabt hätte,
da es mit Schäden geboren wurde. Da die Frau bereits zwei Kinder hat, entschied
das Gericht, sie in Freiheit zu belassen. Sie solle sich jetzt
verantwortungsvoll um die anderen beiden Kinder kümmern.
Zuletzt aktualisiert: 03. Dezember 2008, 21:44 Uhr
http://www.mdr.de/sachsen/bautzen/5962201.html
Totes Baby vor Arztpraxis: Polizei sucht Zeugen
Fünf Tage nach Entdeckung eines toten Babys vor einer Arztpraxis im
oberpfälzischen Velburg gibt es weiter keinen Hinweis auf die Mutter. Nach
Angaben der Regensburger Kriminalpolizei vom Mittwoch haben sich bislang keine
Zeugen gemeldet. Die Kripo Regensburg veröffentlicht deshalb zwei Fotos und
erhofft sich davon Hinweise zu erhalten. Zum einen handelt es sich um ein graues
T-Shirt der Marke: Replay, Größe M. Vorne sind in Großbuchstaben die Worte:
„REPLAY“ und darunter „BLUE JEANS“ aufgedruckt. In diesem T-Shirt wurde das Baby
vor der Arztpraxis in Velburg abgelegt. Des weiteren fanden die Beamten beim
Baby einen handgeschriebenen Zettel mit folgendem Text: „Bitte geben Sie das
Kind zum Jugendamt. Ich kann mich nicht darum kümmern. Danke.“
Der Säugling war am Freitagvormittag vor der Praxis in der Velburger Innenstadt
abgelegt worden. Bei dem erst wenigen Stunden alten Neugeborenen lag ein Zettel
mit der Aufschrift: „Bitte geben Sie das Kind zum Jugendamt. Ich kann mich nicht
darum kümmern. Danke.“ Das Kind war an einem Kreislaufzusammenbruch gestorben.
Ob es bei rechtzeitiger Hilfe überlebt hätte, ist ungewiss.
Die Ermittlungen der Kriminalpolizei Regensburg laufen auf Hochtouren – bisher
aber ohne greifbares Ergebnis. Noch immer fehlt jeder Hinweis auf die Identität
des toten Babys von Velburg. Wie berichtet, hat ein Postbote am Freitag gegen 10
Uhr das Kleinkind im Hausflur einer Arztpraxis in Velburg gefunden. Der Arzt
konnte trotz größten Bemühens nur noch den Tod des Babys feststellen.
Die Kripo bittet Personen, die Hinweise geben können, sich unter Telefon (0941)
506-2888 oder per email – kpi.regensburg@polizei.bayern.de – zu melden
http://www.mittelbayerische.de/top_themen/artikel/toter_saeugling_vor_arztpraxis/325249/toter_saeugling_vor_arztpraxis.html
Totes Neugeborenes in Velburg aufgefunden - Zeugenaufruf
VELBURG, LKR. NEUMARKT. Am Freitag, den 28.11.2008, gegen 10.00 Uhr, wurde vor
einer Arztpraxis in der Velburger Innenstadt (Landkreis Neumarkt) ein totes Baby
aufgefunden, das in eine orangefarbene Decke gewickelt war.
Nach der Sektion kann wohl davon ausgegangen werden, dass das Kind lebend
geboren wurde und nach der Geburt verstarb. Die Identität sowohl des Kindes als
auch der Mutter stehen bislang nicht fest.
Die Kriminalpolizeiinspektion Regensburg und die Staatsanwaltschaft
Nürnberg-Fürth haben die Ermittlungen aufgenommen. Die Kripo Regensburg bittet
um Hinweise zu folgenden Fragen:
Wer hat eine Person beobachtet, die ein Kind vor einer Arztpraxis in der
Velburger Innenstadt abgelegt hat
Wem fiel in den Morgenstunden des 28.11.2008 in der Velburger Innenstadt eine
Person auf, die eine orangefarbene Decke mit sich führte
Wer hat sonstige Wahrnehmungen gemacht, die mit der Geburt des Kindes in
Zusammenhang gebracht werden können z.B. ärzte oder Apotheker
Hinweise telefonisch unter Tel. 0941/506-2888 an die KPI Regensburg, per E-Mail
(siehe unten) oder an jede andere Polizeidienststelle.
www.polizei.bayern.de
http://www.mittelbayerische.de/nachrichten/polizeimeldungen/regionale_polizeimeldungen/artikel/totes_neugeborenes_in_velburg_/325287/totes_neugeborenes_in_velburg_.html
Findelkind in Kirche: Pöttmes: Mutter setzt ihr Baby in einer Krippe aus
02.12.2008 16:07 Uhr Von Nadine Pflaum
In einer Holzkrippe in einer Kirche in Pöttmes ist ein Säugling gefunden worden.
Bildmontage: Schweyer
Pöttmes - Es ist fast wie ein vorweihnachtliches Wunder: In der katholischen
Kirche Sankt Peter und Paul in Pöttmes (Kreis Aichach-Friedberg) hat der Pfarrer
gestern in einer hölzernen Krippe ein Findelkind entdeckt. Der Bub war erst
wenige Stunden alt. Er ist wohlauf.
Pfarrer Thomas Rein traute seinen Augen nicht, als er am Montag Nachmittag kurz
vor 14 Uhr die Kirche betrat: In der kleinen Krippe vor dem Altar lag ein
neugeborenes Kind, eingewickelt in zwei Hemden. "Er lag drin wie ein Jesuskind,
wirklich. Der kleine Bub hat geweint", berichtet Rein.
Die Krippe war mit einem kleinen roten Teppich bedeckt. "Auf diesem knien
normalerweise die Ministranten", erklärt der Pfarrer. Sein erster Gedanke in
dieser Schrecksekunde sei gewesen: "Das Baby weint - also lebt es", erzählt der
Pfarrer. Dann habe er das Kind ins Pfarrhaus gebracht und den Notarzt gerufen.
"In unserer Kirche hat es ja nur zwölf Grad", so Rein. Deshalb habe er große
Angst gehabt, das Kind sei unterkühlt.
Der kleine Bub ist laut Polizei gesund. Er wurde vorsichtshalber in die
Neuburger Kinderklinik gebracht. "Die Rettungskräfte haben ihn ,"eter" genannt,
nach dem Namen unserer Kirche St. Peter und Paul", berichtet Pfarrer Thomas
Rein. Ihn hat der Vorfall sichtlich mitgenommen. "Was geht in einer Mutter vor,
die ihr Kind zurücklässt?", fragt sich der Geistliche. Er ist heilfroh, dass das
Kind lebt.
Am späten Nachmittag fanden die Ermittler heraus, wer die Mutter ist: "Es
handelt sich um eine 38-jährige rumänische Staatsangehörige, die im Landkreis
Aichach-Friedberg wohnt", erklärt Polizei-Pressesprecher Manfred Gottschalk.
Warum die Frau ihr Neugeborenes ausgesetzt hat, ist laut Augsburger
Kriminalpolizei noch nicht geklärt.
http://www.augsburger-allgemeine.de/Home/Lokales/Aichach/Lokalnews/Artikel,-Findelkind-vor-katholischer-Kirche-in-Poettmes-_arid,1406259_regid,2_puid,2_pageid,4492.html
Bayern - Mutter setzt zum zweiten Mal ein Kind aus
(42) Von Karsten Kammholz 5. Dezember 2008, 16:12 Uhr
Eine unbekannte Mutter hat zum zweiten Mal ein Kind in einer Sparkasse
ausgesetzt. Ein DNA-Abgleich ergab, dass ein im bayerischen Hof entdecktes
Findelkind die Schwester eines vor sieben Jahren ausgesetzten Jungen ist. Die
Polizei sucht weiter nach der Mutter der Kinder. Eine Spur führt nach Sachsen.
Foto: DPA
Das kleine Mädchen wurde in einer Bank in Plauen ausgesetzt. Sieben Jahre zuvor
fand man ihren Bruder
Eingewickelt in ein rosafarbenes Laken lag das Baby mehr als zweieinhalb Stunden
im Foyer einer Sparkassenfiliale im fränkischen Hof – mitten in der Nacht. Dann
fanden Bankkunden, die zum Geldautomaten wollten, den Säugling. Das kleine
Mädchen war wohlauf. Von der Mutter des Findelkindes aber fehlte jede Spur.
Polizei und Staatsanwaltschaft aus Hof und Plauen wollen sich nun gemeinsam auf
die Spur der bisher unbekannten Frau machen. Sie wissen nur wenig über das
Geschehene. Die Auswertung der Videoüberwachung ergab, dass eine nicht
identifizierbare Person in der Nacht vom 16. auf den 17. November um 23.08 Uhr
das Foyer der Bank betrat und das Kind nah am Eingang ablegte. Ob es die Mutter
selbst war, ist unklar. „Wir können nicht einmal gesichert sagen, dass diese
Person eine Frau ist“, sagte der Hofer Polizeisprecher Willi Wehner WELT ONLINE.
Spuren führen ins Vogtland
Dennoch hat die Person Spuren hinterlassen: Um in die Sparkasse zu gelangen,
musste sie die Bankkarte benutzen – und hinterließ damit Informationen. Fest
steht: Die Person, die das Kind ablegte, war Kunde der Sparkasse Vogtland. Auch
das rosafarbene Laken, in das das Mädchen gewickelt war, könnte einen Hinweis
auf die Mutter geben. An ihm ist ein auffälliges Etikett angenäht: „VEB
Wäscheunion, Textilwerke Elsterberg, Werk V Pausa-Konfektion 2, 6576 Pausa.“
Das Laken stammt demnach noch aus DDR-Zeiten und wurde im Vogtland hergestellt.
Mehr wollen die Ermittler bislang nicht preisgeben. Mit einem schnellen Fund der
Mutter rechnen sie auch nicht. Dennoch sind sie optimistisch:„Der Kreis wird
enger“, sagt Polizeisprecher Wehner. Doch die Hilfe aus der Bevölkerung halte
sich bislang in Grenzen. „Es sind bisher leider nur sehr wenige Hinweise auf die
Frau eingegangen“, sagt Wehner.
Das Mädchen, das noch keinen Namen hat, ist in einem Pflegeheim in Hof
untergebracht. Es werde wohl zur Adoption freigegeben, sagte Polizeisprecher
Wehner. Es sei denn, die Mutter taucht nun wieder auf. Die Hoffnung hat Wehner
nicht aufgegeben: „Die Hofer Kriminalpolizei bittet die Mutter, sich freiwillig
bei der Polizei zu melden. Ihr kann Hilfe vermittelt und fachkundiges Personal
zur Seite gestellt werden.“ Die Ermittler in Hof und Plauen sind sich sicher,
dass die Frau wie vor sieben Jahren in einer psychischen Ausnahmesituation
gehandelt haben muss. Sie habe auf jeden Fall die möglichst rasche Entdeckung
des Mädchens gewollt. Ob Max und seine Schwester auch denselben Vater haben,
können die Ermittler nicht feststellen. Polizeisprecher Wehner: „Nur dass die
beiden Findelkinder die selbe Mutter haben, das ist gesichert.“
Falls sich die Mutter nicht mehr meldet, wird das Jugendamt auf die Suche nach
Pflege- bzw. Adoptiveltern gehen. Große Schwierigkeiten wird sie dabei
vermutlich nicht haben: Es sollen sich schon mehr als 20 Elternpaare gemeldet
haben, die das Mädchen adoptieren würden. So wie es damals bei Max geschehen
ist, dem Bruder des Mädchens. Er war am 17. September 2001 um vier Uhr morgens
in einer Plauener Sparkassenfiliale ausgesetzt und im Januar 2003 von einer
Familie adoptiert worden.
http://www.welt.de/vermischtes/article2834043/Mutter-setzt-zum-zweiten-Mal-ein-Kind-aus.html
05.12.2008 Hof-Unbekannte setzt zum zweiten Mal Kind aus
Noch immer suchen die Ermittler nach der Frau, die ihr Baby in einer Sparkasse
in Hof ausgesetzt hat. Einziger Hinweis - sie soll schon einmal ein Kind
ausgesetzt haben.
Am 16. November ein Baby im Vorraum einer Sparkasse in Hof ausgesetzt. Foto: dpa
Die Mutter des Hofer Findelkindes hat vor sieben Jahren bereits einen weiteren
Säugling ausgesetzt. Ein Bruder des vor drei Wochen in Oberfranken gefundenen
Mädchens war im sächsischen Plauen ebenfalls in einer Sparkasse abgelegt worden.
Das habe eine DNA-Analyse ergeben, berichtete die Polizei am Freitag in Hof. Die
Suche nach der Mutter der beiden Säuglinge blieb bislang ohne Erfolg.
Am 17. September 2001 war in Plauen ein kleiner Junge wenige Stunden nach seiner
Geburt im Vorraum der Sparkasse Vogtland lebend abgelegt worden. Am 16. November
dieses Jahres wurde dessen kleines Schwesterchen nach dem gleichen Muster im
Vorraum einer Sparkasse in Hof ausgesetzt. In beiden Fällen waren die Babys
sorgfältig umwickelt und so hingelegt worden, dass sie schnell gefunden wurden.
Ein Laken mit einem Etikett der VEB Wäscheunion Textilwerke Elsterberg in Pausa
nährte den Verdacht, dass die Mutter des Mädchens aus dem benachbarten Sachsen
stammen könnte. Die EC-Karte, die zum öffnen der Türe der Hofer Sparkasse
benutzt wurde, wurde von der Sparkasse Vogtland ausgegeben. Diese Daten werden
beim Betreten einer Bank gespeichert.
Die Auswertung der Bilder der beiden überwachungskameras brachten die Ermittler
bislang nicht weiter. "Die Person bewegte sich so, dass sie von der Kamera nicht
aufgenommen wurde", hieß es bereits vor sieben Jahren bei der Polizei in Plauen.
Auf den Bildern der überwachungskamera der Hofer Sparkasse sei praktisch nur ein
Schatten zu erkennen, sagte ein Polizeisprecher am Freitag.
Die Ermittlungen konzentrieren sich deshalb auf die EC-Karte, mit der die Tür
zum Vorraum geöffnet wurde. "Das ist eine Sisyphusarbeit", hieß es.
http://www.sueddeutsche.de/bayern/771/450492/text/
Cottbus -Lange Haft für Kindstötung gefordert Im Prozess um ein totes Baby geht
der Staatsanwalt von vorsätzlicher Handlung aus. Die Verteidigung spricht von
einem Unglücksfall. Die 25-jährige Angeklagte hatte ein Neugeborenes an sich
gedrückt. Das Kind war erstickt.
6.12.2008 0:00 Uhr Von Sandra Dassler
Cottbus - Im Prozess gegen eine 25-jährige Frau, die im April dieses Jahres ihr
Kind unmittelbar nach der Geburt getötet haben soll, hat die Anklage am Freitag
eine Freiheitsstrafe von sieben Jahren und sechs Monaten gefordert. Staatsanwalt
Tobias Pinder begründete die Höhe der Strafe vor dem Landgericht Cottbus damit,
dass die Angeklagte das Kind „mit Eiseskälte“ getötet und die Tat auch geplant
habe. Der Tatbestand der vorsätzlichen Tötung sei erfüllt, weil die 25-Jährige
das Kind heimlich auf der Toilette entbunden, es dann unabgenabelt mit der
Nachgeburt in ein Handtuch gewickelt und es so lange an sich gedrückt habe, bis
es erstickt war. Anschließend habe die Angeklagte das tote Kind versteckt und es
am nächsten Tag am Gräbendorfer See in der Nähe von Cottbus „entsorgt“.
Erschwerend kommt nach Ansicht des Staatsanwalts hinzu, dass die junge Frau
schon einmal ein Kind zur Welt gebracht haben müsse. Im Prozess hatten mehrere
Zeugen, darunter ein Arzt, bei dem die Angeklagte arbeitete, ausgesagt, die Frau
sei Ende 2006 hochschwanger gewesen. Die 25-Jährige hatte sich dazu nicht
geäußert, alle Nachforschungen der Ermittler nach dem Verbleib des Kindes waren
erfolglos.
Der Verteidiger der 25-Jährigen forderte hingegen Freispruch. Seiner Ansicht
nach war der Tod des kleinen Jungen „ein tragischer Unglücksfall“. Seine
Mandantin habe gegenüber der Polizei und auch vor Gericht erklärt, dass sie
angenommen habe, das Kind stamme aus einer Vergewaltigung durch einen
Unbekannten. Sie habe ihrem langjährigen Lebensgefährten nichts davon erzählt,
die Schwangerschaft verheimlicht und geplant, das Kind in einer Babyklappe
abzulegen. Dann sei die Geburt früher als gedacht eingetreten und sie habe das
Kind nur deshalb an sich gedrückt, weil es schrie und sie verhindern wollte,
dass ihr Lebensgefährte davon erwachte.
Sollte das Gericht nicht von einem „Unglücksfall“ ausgehen, forderte der
Verteidiger eine Bewährungsstrafe wegen fahrlässiger Tötung. Seine Mandantin sei
von dem Ganzen so mitgenommen, dass es keiner weiteren Strafe mehr bedürfe. Die
Angeklagte, die an allen Verhandlungstagen ihr Gesicht verbarg, hatte sich im
Prozess nur unter Ausschluss der öffentlichkeit zu den Tatvorwürfen geäußert.
Auch gestern verzichtete sie auf eine letzte Stellungnahme.
Sie war unter Verdacht geraten, weil ihren Kollegen aufgefallen war, dass sie im
April 2008 schwanger und plötzlich wieder schlank war. Bei ersten Vernehmungen
hatte sie behauptet, das Kind in einer Berliner Babyklappe abgelegt zu haben.
Erst als feststand, dass im fraglichen Zeitraum dort kein Baby abgegeben wurde,
gab sie die heimliche Geburt und den Tod des Kindes zu. Das Urteil soll am 11.
Dezember verkündet werden.
(Erschienen im gedruckten Tagesspiegel vom 06.12.2008)
http://www.tagesspiegel.de/berlin/Brandenburg-Cottbus-Kindstoetung;art128,2678175
Freitag, 12. Dezember 2008 (Chemnitzer Morgenpost)
Kripo-Beamte durchsuchen die Müllhaufen, in denen das tote Baby gefunden worden
war. Foto: ddp
Heute fällt das Urteil gegen die Mutter (18)
Baby im Müll entsorgt
CHEMNITZ - Erstmals hat sich die wegen Totschlags an ihrem Säugling angeklagte
Förderschülerin (18) vor Gericht geäußert. Doch mehr als das, was sie schon nach
ihrer Festnahme der Polizei gesagt hatte, trug sie nicht zur Klärung bei.
Eigentlich hätte gestern das Urteil gegen die junge Frau fallen sollen. Von
Justizbeamten abgeschirmt, huschte das Mädchen ins Landgericht, wo ihr Prozess
hinter verschlossenen Türen fortgesetzt wurde. Sie war erst 17, als sie im April
im Bad der elterlichen Wohnung in einem Dorf bei Aue den Jungen allein geboren
und dann getötet haben soll.
Dem Gericht sagte sie nun, sie sei nach der Geburt ohnmächtig geworden. Als sie
wieder zu sich kam, habe der Junge nicht mehr gelebt. Wie er zu seinen schweren
Kopf- und Rückenverletzungen kam und warum er letztlich erstickt ist, dazu sagte
sie nichts. Doch sie räumte ein, das Kind in einen Müllsack gewickelt und in die
Tonne gesteckt zu haben. Der Leichnam wurde in der Müllsortieranlage in Wiesa
entdeckt. über einen DNA-Massentest wurde sie als Mutter des Jungen
identifiziert. Ein psychologischer Gutachter bescheinigt ihr volle
Schuldfähigkeit.
Gerichtssprecher Joachim Hermann (50): „Die Beweisaufnahme, bei der Familie,
Freunde, Kripo-Beamte und Sachverständige als Zeugen gehört wurden, ist
abgeschlossen.“ Ein Urteil gab es dennoch nicht: Ihr Verteidiger verlangte vom
Gericht, zu prüfen, ob seine Mandantin durch Presseberichte vorverurteilt worden
war. Die Kammer lehnte ab. Heute sollen Plädoyers gehalten werden und das Urteil
fallen.
dkl http://www.sz-online.de/nachrichten/artikel.asp?id=2021571
Vier Jahre Haft für Kindstötung
Das Landgericht Chemnitz hat eine 18-jährige Frau wegen Totschlags zu vier
Jahren Jugendstrafe verurteilt. Die Richter sahen es als erwiesen an, dass die
damals 17-Jährige im April dieses Jahres ihr Neugeborenes getötet und
anschließend in einen Müllsack gesteckt hatte. Der Junge wurde wenige Tage
später von Mitarbeitern der Müllsortieranlage Wiesa in der Gemeinde Wiesenbad
gefunden.
In dieser Müllsortieranlage wurde das tote Neugeborene gefunden.Mutter
bestreitet Tötung weiterhin
In einer Pressemitteilung des Gerichtes heißt es, ausschlaggebend für das Urteil
waren die schwerwiegenden Verletzungen des Kindes. Die Obduktion hatte mehrfache
Gewalteinwirkung an Kopf und Körper festgestellt. Die Angeklagte hatte am
Donnerstag vor Gericht ausgesagt, nach der Geburt ohnmächtig geworden zu sein.
Anschließend habe sie den Tod des Kindes festgestellt. Die Verteidigung hatte
daher auf Freispruch plädiert.
Bei der Suche nach der Mutter des Kindes hatten die Ermittler Mülllieferungen
nachverfolgt und Speichelproben von 80 Frauen genommen. Ende Mai führte sie eine
Spur zu der Schülerin.
12. Dezember 2008, 16:19 Uhr http://www.mdr.de/sachsen/chemnitz/5986427.html
Baby-Leiche auf Müllkippe
Obduktion ergibt: Baby wurde ermordet Köln – Das tote Baby in der Müllanlage:
Nach der ersten Obduktion kam heraus – der kleine Junge hätte leben können! Eine
grausame Kindstötung kurz vor Weihnachten.
Neueste Meldungen › Mehr aus Köln › „Es gibt Hinweise auf äußere
Gewalteinwirkung“, so Hauptkommissar Mölltgen, Leiter der Mordkommission „Neon“
(von Neonatizid, lat. für Neugeborenentötung).
Die Nabelschnur war nicht fachgerecht abgetrennt worden. Ein Indiz dafür, dass
das Baby ohne medizinische Hilfe zur Welt gebracht worden war.
Um die Umstände der Geburt und der Tötung weiter einzugrenzen, wird der kleine
Junge weiter untersucht. Daneben laufen die Ermittlungen rund um den Fundort auf
Hochtouren.
Irgendwo in Köln oder in der Region hat jemand erst ein Kind getötet und dann
die Leiche in einem Papier-Müllcontainer entsorgt. Wo der genau stand, versucht
die Polizei herauszufinden. Bislang gestaltet sich das angesichts der Müllberge
in der Entsorgungsfirma in der Poll-Vingster Straße in Poll als schwierig.
Die kleine Leiche war nur entdeckt worden, weil ein Arbeiter eine Plastiktüte in
dem Papierberg entdeckt hatte – als er sie zur Seite geworfen hatte, war die
Tüte aufgeplatzt (EXPRESS berichtete›).
[13.12.2008
http://www.express.de/nachrichten/region/koeln/obduktion-ergibt-baby-wurde-ermordet_artikel_1225960011486.html
„Mit Erziehung überfordert“ -Mutter stößt vierjährige Tochter in den Neckar
In dieser Neckar-Schleuse in Stuttgart-Untertürkheim wurde am Freitagabend ein
totes Mädchen gefunden
14. Dezember 2008 Zwei Fälle von Kindstötungen haben am Wochenende
Fassungslosigkeit in Deutschland ausgelöst. In Stuttgart stieß eine Mutter ihre
vierjährige Tochter in den Neckar und gab als Motiv überforderung an. Gegen die
33-Jährige wurde Haftbefehl wegen Mordes erlassen.
In Köln fand ein Mitarbeiter einer Entsorgungsfirma in einer Tüte die Leiche
eines kleinen Jungen. Die Polizei geht nach ersten Untersuchungen davon aus,
dass das Baby getötet wurde, offenbar handelte es sich um ein Neugeborenes.
Im Stuttgarter Stadtteil Untertürkheim hatte ein Schleusenwärter am Freitag
gegen 17.50 Uhr die Leiche eines vollständig bekleideten kleinen Mädchens
gefunden. Die Polizei barg die Kinderleiche gegen 19.40 Uhr und wandte sich an
die öffentlichkeit. Eine Vermisstenanzeige lag zu dem Zeitpunkt nicht vor. Gegen
Mitternacht stellte sich die 33-jährige Mutter des Mädchens der Polizei und gab
an, dass sie ihre Tochter von der Untertürkheimer Brücke in den Neckar gestoßen
habe.
In dieser Müllsortierungseinrichtung in Köln wurde ebenfalls am Freitag eine
Babyleiche gefunden
„Mit Erziehung überfordert“
Zum Motiv sagte die Frau unter anderem, dass sie seit der Geburt des Kindes mit
der Erziehung überfordert gewesen sei. Am Samstag wurde die Frau dem Haftrichter
vorgeführt, der Haftbefehl erließ. Die Leiche des Mädchens soll voraussichtlich
am (morgigen) Montag obduziert werden.
Die Vierjährige war ein Einzelkind. Die 33-Jährige ist verheiratet und lebt in
geregelten Verhältnissen mit ihrer Familie in Stuttgart. An der Leiche des
Kindes wurden mehrere Brandnarben entdeckt, laut Polizei gibt es aber nach dem
bisherigen Stand der Ermittlungen keinerlei Hinweise auf vorausgegangene
Misshandlungen des Mädchens. Die Familie wird psychologisch betreut.
Der Vorsitzende der Deutschen Kinderhilfe, Georg Ehrmann, sagte dem
„Westfalen-Blatt“, er könne die Erklärung der Mutter nicht gelten lassen und
verwies auf mögliche Hilfe vom Jugendamt: „Nach unserer überzeugung hat
Stuttgart neben München das beste Jugendamt Deutschlands. Das sind keine
Kinderwegnehmer, sondern Experten, die Eltern wirklich jede Menge Unterstützung
bieten.“ Etliche Kommunen in Deutschland nähmen sich die Konzepte der
Stuttgarter inzwischen zum Vorbild. „Deshalb sind die Angaben der Mutter für
mich nicht nachzuvollziehen. Aber möglicherweise ist die Frau ja psychisch
krank“, sagte Ehrmann.
Babyleiche in Tüte entdeckt
In Köln fand am Freitagnachmittag ein Mitarbeiter einer Entsorgungsfirma eine
Babyleiche. Als der Mann eine Papierladung auf Fremdstoffe überprüfte, entdeckte
er eine Tüte, die er zunächst zur Seite warf. Erst beim Aufprall bemerkte er,
dass darin die Leiche eines kleinen Jungen lag.
Zur Aufklärung des Falls wurde eine Mordkommission eingerichtet. Nach einem
ersten Obduktionsergebnis teilten Staatsanwaltschaft und Polizei Köln am Samstag
mit, dass es Hinweise auf äußere Gewalteinwirkung gebe. Um die Hinweise auf ein
Tötungsdelikt zu verifizieren, führt die Gerichtsmedizin weitere Untersuchungen
durch. Eine nicht fachgerecht abgetrennte Nabelschnur weise darauf hin, dass das
Baby ohne medizinische Hilfe zur Welt gebracht worden sei, hieß es.
Die Ermittlungen rund um den Fundort liefen auf Hochtouren, teilten die
Ermittler mit. Allerdings sei es schwierig, den Ort einzugrenzen, von dem die
fragliche Papierladung stammt.
Text: FAZ.NET Bildmaterial: ddp, dpa
http://www.faz.net/s/RubCD175863466D41BB9A6A93D460B81174/Doc~EB5CA755719144AD18D962C587743982A~ATpl~Ecommon~Scontent.html?rss_googlefeed
Kriminalität Zweieinhalb Jahre Haft für Kindstötung
Dienstag, 16. Dezember 2008 02:23
Weil sie ihr neugeborenes Kind nach der Geburt in der Toilette sterben ließ,
muss eine 26-Jährige für zwei Jahre und sechs Monate in Haft.
- Die junge Frau habe sich des Totschlags durch Unterlassen schuldig gemacht,
sagte Jörg Brommann, Vorsitzender Richter am Landgericht Kiel. Die Angeklagte
aus dem Kreis Plön (Schleswig-Holstein) hatte nach eigenem Geständnis die
Schwangerschaft geleugnet und das Baby Anfang Oktober 2007 nachts allein auf der
Toilette sitzend geboren. Danach ließ sie es dort unversorgt, das kleine Mädchen
erfror. Die Anklage hatte dreieinhalb Jahre Haft gefordert, die Verteidigung
eine Bewährungsstrafe von maximal zwei Jahren und die Anordnung einer Therapie.
Der Verteidiger kündigte an, das Urteil anzufechten.
Die Frau, die einen sechsjährigen Sohn hat und eine Schulausbildung beginnen
wollte, habe die Schwangerschaft monatelang als etwas Unpassendes verdrängt,
sagte Brommann. Sie habe sie auch gegenüber ihrem Lebenspartner, dem Vater des
Kindes, bestritten. Das Gericht sah keine Anhaltspunkte für eine
Schuldunfähigkeit der Angeklagten. Für die vom Gutachter auch als unreif
beschriebene junge Frau sprächen aber ihr Geständnis und die monatelange
psychische Belastungssituation sowie ihre Bereitschaft zu einer Therapie. Auch
die Tatfolgen - der Sohn lebt inzwischen in einer Pflegefamilie - seien
strafmildernd berücksichtigt worden, hieß es in der Urteilsbegründung.
http://www.morgenpost.de/printarchiv/panorama/article999369/Zweieinhalb_Jahre_Haft_fuer_Kindstoetung.html
Kindstötung- Mutter muss zweieinhalb Jahre ins Gefängnis
Weil sie ihr neugeborenes Kind auf der Toilette erfrieren ließ, muss eine
26-Jährige zweieinhalb Jahre hinter Gitter. Die Frau habe sich durch Unterlassen
eines Totschlags im minderschweren Fall schuldig gemacht, urteilte das
Landgericht in Kiel.
Das Kieler Landgericht hat eine 26-Jährige zu zweieinhalb Jahren Gefängnis
verurteilt, weil sie ihr Baby erfrieren ließ.Foto: dpa
Damit blieb das Gericht unter dem Antrag der Staatsanwaltschaft, die eine
Verurteilung zu dreieinhalb Jahren Haft gefordert hatte. Die Verteidigung hatte
auf eine Bewährungsstrafe unter zwei Jahren plädiert, versehen mit der Auflage
einer weiteren psychologischen Behandlung.
Die Angeklagte hat bereits einen sechs Jahre alten Sohn. Sie legte zu
Prozessbeginn ein umfangreiches Geständnis ab. «Ich schäme mich in Grund und
Boden für das, was ich getan habe. Wenn ich es rückgängig machen könnte, würde
ich es tun», sagte sie. Ihre Schwangerschaft habe sie verdrängt und noch kurz
vor der Geburt im Badezimmer ihrer Wohnung im Kreis Plön an eine
Unterleibserkrankung geglaubt.
Nach der Entbindung ihres zweiten Kindes in der Nacht zum 1. Oktober 2007
durchtrennte sie die Nabelschnur mit den Fingernägeln und ließ das Mädchen im
Toilettenbecken liegen. Später wickelte die Frau das mittlerweile leblose Kind
in einen Fransenteppich und packte es in eine Sporttasche.
Ob das Kind zu diesem Zeitpunkt noch gelebt habe, konnte das Gericht nicht
zweifelsfrei feststellen, sagte der Vorsitzende Richter Jörg Brommann.
Allerdings gebe es Indizien dafür. Laut rechtsmedizinischem Gutachten habe das
Mädchen nach der Geburt mit dem Kopf voran in das Toilettenbecken «noch
mindestens zwei Stunden, wahrscheinlich aber wesentlich länger» gelebt. Das Baby
sei lebensfähig gewesen, letztlich aber an Herzkreislaufversagen infolge von
Unterkühlung gestorben.
Strafmildernd habe das Gericht neben dem Geständnis berücksichtigt, dass die
Angeklagte «glaubhafte Reue hat erkennen lassen», sagte Brommann. Ein Gutachter
habe ihr zwar eine «unreife Persönlichkeit» bescheinigt. Eine erheblich
verminderte Steuerungsfähigkeit habe zum Tatzeitpunkt allerdings nicht
vorgelegen.
Die Mutter hatte auch nach der Entbindung weiterhin abgestritten, überhaupt
schwanger gewesen zu sein. Ihren nach der Entbindung flacheren Bauch habe sie
einer Kindergärtnerin gegenüber mit einem in der Nacht erlittenen Blutsturz
begründet, sagte der Richter. Dennoch hatte die Kindergärtnerin die Behörden
eingeschaltet. Erst als Polizisten am 1. Oktober 2007 ihre Wohnung durchsuchten,
habe sie sich zu der Geburt bekannt und eingeräumt, in der Nacht zuvor «Mist
gebaut» zu haben. Nach einem Hinweis fanden die Einsatzkräfte den leblosen
Körper des Kindes schließlich verpackt in einer Sporttasche in der Wohnung.
Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Gegen die Entscheidung kann binnen
einer Woche Revision eingelegt werden. Staatsanwalt Achim Hackethal zeigte sich
nach der Urteilsverkündung zufrieden mit der Entscheidung des Landgerichts.
tko/news.de/ddp 15.12.2008
http://www.news.de/gesellschaft/1216745008257/mutter-muss-zweieinhalb-jahre-ins-gefaengnis.html
Babyleiche in Kölner Entsorgungsbetrieb gefunden
Leiche des Jungen war in Plastiktüte eingehüllt - Polizei ermittelt
Köln. (nr/bd) Einen grausigen Fund machte ein Mitarbeiter eines Entsorgungs- und
Verwertungsbetriebes in Köln-Poll am Freitagnachmittag gegen 14.30 Uhr: Beim
Sortieren von Papiermüll entdeckte er eine Babyleiche.
Als der 48-Jährige eine Papierladung auf Fremdstoffe überprüfte, fiel ihm eine
Tüte auf, die er zunächst zur Seite warf. Durch den Aufprall platzte der Beutel
auf, woraufhin der Arbeiter den toten Säugling bemerkte.
Mehr zu diesem ThemaBabyleiche in Köln - Mutmaßliche Mutter stellt sich der
Polizei (17.12.2008)
Babyleiche in Köln - Polizei sucht weiter nach Eltern (16.12.2008)
Der kleine Junge ist nach Angaben der Kölner Polizei "maximal einige Tage alt,
wahrscheinlich aber gerade erst auf die Welt gekommen". Die Leiche des Jungen
war in eine Plastiktüte eingewickelt. Die Staatsanwaltschaft hat eine Obduktion
angeordnet, zudem wurde eine Mordkommission "Neon" (von Neonatizid,
lateinisch/griechisch: Neugeborenentötung) eingerichtet.
Staatsanwaltschaft und Polizei gehen nach dem Obduktionsergebnis davon aus, dass
der Säugling getötet wurde. "Es gibt Hinweise auf äußere Gewalteinwirkung", so
der Leiter der Mordkommission. Um diese Umstände zu überprüfen, werden in der
Gerichtsmedizin weitere Untersuchungen durchgeführt. Eine nicht fachgerecht
abgetrennte Nabelschnur weise darauf hin, dass das Baby ohne medizinische Hilfe
zur Welt gebracht wurde.
Derweil laufen die Ermittlungen rund um den Fundort auf Hochtouren. Allerdings
gestalte sich die Eingrenzung des Ortes, von dem die fragliche Papierladung
stammt, als schwierig.
Artikel vom 13.12.2008
http://www.general-anzeiger-bonn.de/index.php?k=loka&itemid=10001&detailid=534252
Babyleiche in Poll - Stumme Zeugen der Tat
Von Daniel Taab, 15.12.08, 20:23h, aktualisiert 16.12.08, 11:20h
Auf einem Tisch im Kriminalkommissariat 11 liegen ein blutgetränktes
Frottee-Handtuch, ein roter Slip von H&M, zwei weitere Handtücher, zwei
Waschlappen und eine Plastiktüte. Es sind stumme Zeugen eines schrecklichen
Verbrechens.
Köln - Nach dem Fund einer Babyleiche in einer Müllanlage in Poll am vergangenen
Freitag ging die Mordkommission gestern an die öffentlichkeit, um endlich den
entscheidenden Hinweis auf die Eltern des Neugeborenen zu bekommen.
Die Polizei geht mittlerweile davon aus, dass der kleine Junge im Dezember oder
Ende November ohne medizinische Hilfe zur Welt kam und lebensfähig war. Nach der
ersten Obduktion gab es Hinweise auf äußere Gewalteinwirkung, wie es hieß. Doch
die genaue Todesursache ist noch immer nicht abschließend geklärt. „Es wird
weitere Untersuchungen geben“, sagte eine Polizeisprecherin. Fest steht, dass
der Junge unmittelbar nach der Geburt gestorben ist. Nun interessiert die
Fahnder, wo der Säugling gelegen hat, bis er in einen Altpapiercontainer
geworfen wurde.
Im Polizeipräsidium präsentierten die Ermittler gestern auch die Plastiktasche,
in die das Neugeborene gesteckt wurde. Der Behälter stammt von einem
Reitsporthandel in Junkersdorf. Die Polizei hat bereits Kontakt zu dem Geschäft
aufgenommen. „Die Firma hat mehrere tausend Kunden“, betonte der Leiter der
Mordkommission, Alfred Möltgen. Ob der Täter allerdings im Umfeld des Geschäftes
zu finden ist, ist noch unklar. Denn der Verdächtige könnte die Tüte auch
irgendwo aufgelesen und mit nach Hause genommen haben, sagte der Ermittler. Die
Kripo glaubt, dass das Baby in Köln, Bonn oder Erftstadt zusammen mit den
Handtüchern in die Tüte gesteckt wurde. Aus diesen Städten kamen die Fuhren in
die Müllanlage in Poll - vermutlich am Donnerstagvormittag. Am Freitagnachmittag
fand dann ein Mitarbeiter den toten Säugling, als er den Müll sortierte.
In diesem Zusammenhang sucht die Mordkommission Zeugen und fragt: Wer kennt eine
Frau, die bis Ende November oder Anfang Dezember schwanger war, deren
Neugeborenes aber aus unerklärlichen Gründen noch keiner gesehen hat? Wer kann
Angaben zum Besitzer der abgebildeten Gegenstände machen? Das blutverschmierte
Handtuch ist von der Firma Vossen, der rote Damenslip, Größe 38, von H & M. Die
Ermittler weisen darauf hin, dass die Mutter möglicherweise ihre Schwangerschaft
durch weite Kleidung verheimlicht hat. Hinweise an das Kriminalkommissariat 11,
Ruf 0221 / 22 90.
http://www.rundschau-online.de/html/artikel/1228406934558.shtml
Babyleiche in Köln - Mutmaßliche Mutter stellt sich der Polizei
19-Jährige festgenommen - Hinweise auf gewaltsamen Tod
Köln. (dpa) Vier Tage nach dem Fund eines toten Säuglings in einem Kölner
Müllentsorgungsbetrieb hat sich am Dienstag eine 19- Jährige im Beisein eines
Rechtsanwaltes der Polizei gestellt. Die Frau aus dem Raum Köln habe in einer
Vernehmung eingeräumt, die Mutter des toten Babys zu sein, teilte die
Staatsanwaltschaft Köln mit.
Weitere Angaben habe die 19-Jährige nicht gemacht. Die Ermittler gehen davon
aus, dass sie die Mutter ist. Genauen Aufschluss sollte eine noch für
Dienstagabend geplante ärztliche Untersuchung bringen. Die Frau sei festgenommen
worden, sagte ein Polizeisprecher.
Mehr zu diesem ThemaBabyleiche in Köln - Polizei sucht weiter nach Eltern
(16.12.2008)
Babyleiche in Kölner Entsorgungsbetrieb gefunden (13.12.2008)
Beim Sortieren von Müll hatte ein Arbeiter die nackte Baby-Leiche am vergangenen
Freitag in einer Tüte zwischen Altpapier entdeckt. Auch ein Handtuch und ein
Damenslip wurden sichergestellt. Die Polizei vermutete, dass die Leiche in Köln,
Bonn oder Erftstadt in einen Container gesteckt wurde und so in den Kölner
Betrieb gelangte.
Der wenige Tage alte Junge sei ohne medizinische Hilfe entbunden worden und
lebensfähig gewesen, hatten die Ermittler am Montag berichtet. Eine erste
Obduktion erbrachte Hinweise auf einen gewaltsamen Tod des Babys.
Artikel vom 17.12.2008
http://www.general-anzeiger-bonn.de/index.php?k=loka&itemid=10001&detailid=535713
Babyleichen-Fund -Haftbefehl gegen Mutter des toten Babys
Von Daniel Taab, 17.12.08, 21:53h
Die 19-jährige Mutter des in einer Müllstation entdeckten toten Babys sitzt
wegen Totschlags in U-Haft. Offenbar ist der Säugling durch Schläge auf den
Oberkörper gestorben. Die Eltern der jungen Frau haben von der Schwangerschaft
nach eigenen Angaben nichts gewusst.
Die Mutter des getöteten Säuglings sitzt in Untersuchungshaft. Um 15.30 Uhr
musste die 19-Jährige gestern vor die Haftrichterin. Minuten später wurde ihr
der Haftbefehl wegen Totschlags verkündet. Die 19-Jährige brach in Tränen aus,
wie ein Ermittler berichtete, und kam kurze Zeit später in eine
Justizvollzugsanstalt. Nach der Obduktion gehen die Ermittler davon aus, dass
der Junge unmittelbar nach der Geburt durch „Gewalteinwirkung gegen den
Oberkörper“ ums Leben kam.
Am Dienstag hatte sich die Auszubildende aus dem Raum Bergisch Gladbach zusammen
mit ihren Eltern und einem Anwalt der Polizei gestellt. In ihrer Vernehmung
räumte die 19-Jährige ein, dass sie das Kind am 12. November zur Welt gebracht
hat. Wo der Säugling bis zum Fund in einem Kölner Gewerbebetrieb gelegen hat,
verriet die junge Mutter nicht. „Sie schweigt zu den Vorwürfen“, sagte ein
Polizeisprecher. Allerdings ermitteln die Beamten nun auch in eine andere
Richtung: Denn offenbar gehört der Gewerbebetrieb der Familie der jungen Mutter,
die den Säugling dann ganz gezielt dort abgelegt haben könnte. Diesem Verdacht
gehen die Ermittler nun nach. Bisher waren sie davon ausgegangen, dass der Junge
mit einem Lastwagen in die Anlage gebracht wurde.
Eltern wussten offenbar nichts
Noch am Dienstagabend war die 19-Jährige in ein Krankenhaus gebracht worden.
„Die gynäkologischen Untersuchungen haben bestätigt, dass sie vor kurzem ein
Kind zur Welt gebracht hat“, ergänzte der Sprecher. Die Ermittler haben außerdem
einen DNA-Abgleich mit dem toten Baby in Auftrag gegeben. Das Ergebnis wird für
heute erwartet.
Nach den bisherigen Recherchen der Mordkommission haben die Eltern von der
Schwangerschaft ihrer Tochter nichts gewusst. „Die 19-Jährige hat dies komplett
verheimlicht“, sagte ein Beamter. Möglicherweise sei ihr das durch weite
Kleidung gelungen. Auch hatte sie eine eigene Wohnung. Nähere Angaben machte die
junge Frau bei der Polizei auch dazu nicht. Die 19-Jährige lässt sich durch
einen Rechtsanwalt aus Monheim vertreten, der nach Angaben der
Staatsanwaltschaft für die kommenden Tage eine „umfassende Einlassung“
angekündigt hat.
http://www.rundschau-online.de/html/artikel/1229432321511.shtml
Säuglingsmutter stellt sich
Von Tim Stinauer, 17.12.08, 09:28h, aktualisiert 17.12.08, 09:30h
In Begleitung eines Rechtsanwalts hat sich die 19-jährige mutmaßliche Mutter des
vergangene Woche im Müll gefundenen toten Babys der Polizei gestellt. Die Frau
stammt aus Bergisch Gladbach.
In einer Müllsortieranlage wurde die Babyleiche gefunden. (Bild: Krasniqi)
In einer Müllsortieranlage wurde die Babyleiche gefunden. (Bild: Krasniqi)Köln -
Die Mutter des toten Säuglings hat sich am Dienstag gestellt. Womöglich wurde
der Fahndungsdruck zu groß. Die Polizei hatte unter anderem Bilder der
auffälligen Plastiktüte veröffentlicht, in der das Baby gelegen hatte. Mit ihrem
Rechtsanwalt erschien die 19-Jährige, die im Raum Köln lebt, am Nachmittag auf
dem Polizeipräsidium in Kalk. Wie bekannt wurde, stammt sie aus Bergisch
Gladbach. Sie habe eingeräumt, die Mutter des toten Babys zu sein, sagte
Polizeisprecher Wolfgang Baldes. „Zum weiteren Geschehen macht sie keine
Angaben.“ Damit bleibt vorerst unklar, unter welchen Umständen der Säugling ums
Leben kam. Rechtsmediziner hatten Spuren von Gewalt an seinem Hals festgestellt,
er wurde unmittelbar nach seiner Geburt getötet. Die Vernehmung war nach wenigen
Minuten beendet. Es war geplant, die 19-Jährige am Abend von einem Arzt
untersuchen zu lassen. Die Ermittler müssen prüfen, ob sie tatsächlich die
Mutter ist. Dazu sollen auch DNA-Untersuchungen beitragen. An Handtüchern und
einem Damenslip, der mit der Babyleiche in der Tüte steckte, hatte die Polizei
Blutspuren gesichert. Die Beamten nahmen die Frau fest. Am Mittwoch soll
entschieden werden, ob sie einem Haftrichter vorgeführt wird.
Der Papierabfall, in dem sich die Plastiktüte mit dem Säugling befand, wurde
bereits am Donnerstag vormittag auf die Deponie geliefert. Dass Baby wurde aber
erst einen Tag später bemerkt. Ein MVA-Mitarbeiter hatte am Freitag den Leichnam
beim Sortieren von Abfall entdeckt.
http://www.rhein-berg-online.ksta.de/html/artikel/1229436381971.shtml
Babyleiche -Säugling wurde erstickt
Von Daniel Taab, 18.12.08, 20:49h
Neue Details im Fall des getöteten Säugling: Die Experten der Rechtsmedizin
gehen im Moment davon aus, dass der Junge erstickt wurde. Dies berichtete die
Staatsanwaltschaft und sprach von „Gewalteinwirkung gegen den Hals“.
Polizeibeamte begutachten in Köln den Fundort einer Babyleiche. Der kleine Junge
habe in eine Plastiktüte eingewickelt in einem Container gelegen, sagte eine
Polizeisprecherin. (Bild: dpa)
Polizeibeamte begutachten in Köln den Fundort einer Babyleiche. Der kleine Junge
habe in eine Plastiktüte eingewickelt in einem Container gelegen, sagte eine
Polizeisprecherin. (Bild: dpa)Köln - Oberstaatsanwalt Alf Willwacher betonte
allerdings, dass es noch weitere Untersuchungen geben werde.
Der Anwalt der 19-Jährigen berichtete gestern, dass es seiner Mandantin „sehr
schlecht“ gehe. „Die ganze Situation ist ausgesprochen belastend für sie. Ich
muss mit ihr alles erst einmal aufarbeiten“, sagte Verteidiger Peter Werner. Am
Dienstag habe sich die 19-Jährige entschieden, reinen Tisch zu machen und sich
ihren Eltern zu offenbaren. „Ich kann damit nicht leben“, habe die junge Frau
gesagt. Ihre Eltern seien „geschockt und überrascht“ gewesen, sagte der Anwalt,
weil sie von der Schwangerschaft nichts gewusst hätten. Anschließend sei man
gemeinsam zur Polizei gefahren, wo die 19-Jährige sich stellte. Seit
Donnerstagabend sitzt die begeisterte Hobby-Reiterin in Haft. Werner kritisiert,
dass als Haftgrund Fluchtgefahr genannt wird. „Dabei hat sie einen festen
Wohnsitz und geht einer Arbeit nach“, betonte der Anwalt. Doch dies habe die
Haftrichterin offensichtlich anders gesehen. Sie schickte die 19-Jährige in den
„Klingelpütz“. Ob der Verteidiger eine Haftprüfung beantragt, ist noch unklar.
„In den kommenden zwei Wochen wird sich erst mal nichts tun“, hieß es.
über den Vater des Kindes machte der Anwalt keine Angaben, auch nicht über den
Ablegeort des Säuglings nach der Geburt am 12. November. Zur Welt gekommen ist
der Junge nach Rundschau-Informationen im Badezimmer des Hauses der Großeltern.
Laut Obduktion wurde das Kind kurz danach getötet.
Werner bezeichnete es als „Zufall“, dass die Leiche des Kindes ausgerechnet im
Gewerbebetrieb der Familie gefunden wurde. Ermittler gehen dem Verdacht nach,
dass der Säugling gezielt im väterlichen Betrieb ablegt wurde. Ein Arbeiter
hatte dort vor einer Woche einen Plastiksack mit der Leiche gefunden.
Um einen Tag verspätet hat sich derweil das Ergebnis einer Untersuchung im
Landeskriminalamt. Die Polizei hatte dort einen DNA-Abgleich mit dem toten Baby
in Auftrag gegeben, um letztendlich Gewissheit zu erhalten, dass die 19-Jährige
die Mutter des Kindes ist.
http://www.rundschau-online.de/html/artikel/1229432321714.shtml
18.12.2008 | 18:15 Uhr POL-K: 081218-5-K Babyleiche aufgefunden
Köln (ots) - Staatsanwaltschaft und Polizei geben bekannt:
Wie berichtet hat ein Mitarbeiter (48) einer Entsorgungsfirma am
Freitagnachmittag (12. Dezember) in Köln-Poll eine Babyleiche entdeckt.
Die Rechtsmediziner gehen nach der Obduktion des Kindes davon aus, dass der
Säugling gewaltsam erstickt wurde.
Die 19-Jährige, die sich am Dienstag (16. Dezember) im Beisein ihres
Rechtsanwaltes bei der Polizei gestellt und angegeben hat, die Mutter des
Säuglings zu sein, hat sich zu den Einzelheiten des Tatgeschehens noch nicht
eingelassen. Das Ergebnis einer DNA-Untersuchung wird für morgen erwartet.
Die Ermittlungen dauern an. (de)
Polizeipräsidium Köln
Leitungsstab / Pressestelle
Walter-Pauli-Ring 2-4
51103 Köln Tel.: 0221/229-5555 E-Mail: pressestelle.koeln@polizei.nrw.de
http://www.presseportal.de/polizeipresse/pm/12415/1323404/polizei_koeln
Säugling ohne medizinische Hilfe entbunden und lebensfähig
Toter Säugling im Müll - Mutter schweigt
(PR-inside.com 18.12.2008 14:05:57) - Die genauen Umstände des grausigen Falls
bleiben vorerst ungeklärt: Die verhaftete Mutter des toten Säuglings von der
Kölner Müllkippe schweigt. Es sei ihr Kind, mehr hat sie bisher nicht
preisgegeben.
Nach dem Fund eines toten Säuglings in einem Kölner Müllentsorgungsbetrieb sitzt
die mutmaßliche Mutter jetzt wegen Totschlags in Untersuchungshaft.
Die 19-Jährige hatte sich im Beisein eines Anwalts der Polizei gestellt. Sie
habe eingeräumt, den kleinen Jungen am 12. November zur Welt gebracht zu haben,
teilten Polizei und Staatsanwaltschaft mit.
Zu den genauen Umständen sagte die junge Frau nichts. Eine gynäkologische
Untersuchung habe bestätigt, dass eine Schwangerschaft bestanden habe. Darüber
hinaus wurde den Angaben zufolge ein DNA-Abgleich mit dem toten Baby in Auftrag
gegeben. Das Ergebnis liegt noch nicht vor.
Kind war lebensfähig
Ein Arbeiter hatte die Leiche des Babys beim Sortieren von Müll in einer Tüte
zwischen Altpapier entdeckt. Eine erste Obduktion hatte Hinweise auf einen
gewaltsamen Tod erbracht.
Der wenige Tage alte Junge sei ohne medizinische Hilfe entbunden worden und
lebensfähig gewesen, hatten die Ermittler berichtet.
Timo Tasche meint: Was muss wohl geschehen sein, das eine Mutter dazu fähig ist?
Ein Säugling weggeworfen wie Müll. Es ist unfassbar. In vergangener Zeit wurden
auch unter anderem Kinder in Tiefkühltruhen gefunden, im Gebüsch entsorgt oder
im Kühlschrank versteckt.
http://www.pr-inside.com/de/toter-saeugling-im-muell-mutter-r973949.htm
24.12.2008 05:00 Uhr
Mutter von totem Findelkind stellt sich
Velburg - Rund einen Monat nach dem Auffinden eines toten Babys im
oberpfälzischen Velburg hat sich die Mutter der Polizei gestellt. Die junge Frau
aus dem Landkreis Neumarkt werde nun zu dem Fall vernommen, teilte die Polizei
mit. Gegen die Frau wird wegen Aussetzung mit Todesfolge ermittelt. Das Baby war
am 28. November am helllichten Tag vor einer Arztpraxis abgelegt worden, der
Mediziner konnte für den Säugling aber nichts mehr tun. Es ist unklar, ob das
Kind bei rechtzeitiger Versorgung hätte gerettet werden können. Die Obduktion
ergab, dass es an einem Kreislaufzusammenbruch starb. Bei dem Baby, dessen
Geschlecht die Polizei nicht preisgibt, lag ein Zettel mit der Aufschrift:
"Bitte geben Sie das Kind zum Jugendamt. Ich kann mich nicht darum kümmern." dpa
http://www.sueddeutsche.de/552385/257/2691574/Mutter-von-totem-Findelkind-stellt-sich.html
Statistik -Zahl der Kindstötungen steigt
Erstellt 29.12.08, 21:02h
Die Zahl der Kindstötungen in Deutschland ist in den letzten zehn Jahren
deutlich angestiegen und die Polizei ist sehr besorgt über die Entwicklung. 173
Mädchen und Jungen sterben an den Folgen von Gewalt.
BERLIN - In Deutschland sterben in jeder Woche drei kleine Kinder unter sechs
Jahren durch Gewalt, Misshandlung oder Vernachlässigung. Die Zahl dieser
Kindstötungen ist polizeilichen Erhebungen zufolge in den vergangenen zehn
Jahren deutlich gestiegen. Allein im Dezember sorgten zwei Fälle für
Schlagzeilen. In Stuttgart stieß eine Mutter ihr vierjähriges Mädchen in den
Neckar, weil sie sich mit der Erziehung überfordert fühlte. In einer Kölner
Müllsortieranlage entdeckten Arbeiter einen toten Säugling in einer Plastiktüte.
Die 19-jährige Mutter stellte sich der Polizei. Rechtsmedizinern zufolge war der
lebensfähige Junge erstickt worden.
Nach Angaben des Bundes Deutscher Kriminalbeamter kamen im Jahr 2007 bundesweit
173 Jungen und Mädchen in den ersten sechs Lebensjahren ums Leben. In 20 Fällen
gingen die Ermittler von Mord aus, in 91 Fällen von Totschlag und in 62 Fällen
von fahrlässiger Tötung, wie der BDK-Vizevorsitzende Bernd Carstensen sagte. Das
Kinderhilfswerks Unicef hatte in den vergangenen Jahren stets von rund 100
gewaltsam gestorbenen Kleinkindern jährlich gesprochen - und war bisher davon
ausgegangen, dass diese Zahl etwa stabil bleibe. Angesichts der aktuellen
Entwicklung beklagen die Experten, dass in der offiziellen Kriminalstatistik
Kindstötungen nicht extra ausgewiesen werden.
Der Präsident des Deutschen Kinderschutzbundes, Heinz Hilgers, befürchtet, dass
2008 die Zahl der Kindstötungen erneut zugenommen hat. Die Gewerkschaft der
Polizei (GdP) geht darüber hinaus von einem „großen Dunkelfeld“ aus. „Die
Dunkelziffer von Kindstötungen in den ersten sechs Lebensjahren liegt wohl bei
einem Vielfachen von dem, was entdeckt wird“, sagte der GdP-Vorsitzende Konrad
Freiberg.
Nach GdP-Angaben nahm die Zahl junger Frauen und Familien, die mit der Erziehung
der Kinder überfordert sind, zu. Die überlastung führe oft zu Aggressionen, die
letztlich an den Kindern abreagiert würden, sagt Freiberg. BDK-Vize Carstensen
ergänzte: „Wir stellen bei den Tötungen kurz nach der Entbindung fest, dass die
Mutter oftmals in geordneten Verhältnissen lebt.“ Die Frauen - so schildert
Carstensen diverse Vernehmungen - sagen, das Kind habe nicht in die
Lebensplanung passt, sie hätten sich aber vor einem Schwangerschaftsabbruch
gefürchtet - und deshalb das Kind umgebracht.
Der Kriminalistenverband plädiert für Veränderungen beim Datenschutz. „Derzeit
dürfen Informationen über eine Kindesgefährdung an eine andere Institution nur
weitergegeben werden, wenn eine Gefahr für Leib oder Leben des Kindes besteht“,
sagte Carstensen. über verdächtige blaue Flecken allein dürfe jedoch nicht
informiert werden - wegen der Verschwiegenheitspflicht von ärzten und
Sozialarbeitern. (ddp)
http://www.ksta.de/html/artikel/1229427005919.shtml
29.12.2008 Zahlen zu Kindstötungen
Kriminologe Pfeiffer hält BDK falsche Darstellung vor
Stuttgart/Hannover - Der Direktor des Kriminologischen Forschungsinstituts
Niedersachsen (KFN), Christian Pfeiffer, wirft dem Bund Deutscher
Kriminalbeamter (BDK) vor, Zahlen über Kindstötungen zu frisieren. "Da wollte
sich wohl einer als Anwalt der Kinder profilieren", sagte Pfeiffer unserer
Zeitung und übte damit scharfe Kritik am stellvertretenden
BDK-Bundesvorsitzenden Bernd Carstensen. Dieser hatte mitgeteilt, im Jahr 2007
seien 173 Mädchen und Jungen unter sechs Jahren gewaltsam ums Leben gekommen –
ein deutlicher Anstieg im Vergleich zu den Vorjahren. Pfeiffer dagegen sagte, im
Jahr 2007 seien 69 Kinder in Deutschland vorsätzlich getötet worden; 2000 seien
es noch 106 gewesen. Pfeiffers Befund: Der BDK habe auch die fahrlässigen
Tötungen – wenn zum Beispiel ein unbeaufsichtigtes Kind vom Balkon stürzt – und
die versuchten Tötungen einbezogen. "Die Zahlen für 2007 wurden zweifach nach
oben frisiert", sagt Pfeiffer. "Nach dieser Zählweise hätte es vor zehn Jahren
239 Kindstötungen gegeben. Wie man es nimmt – der Trend ist eindeutig
rückläufig."
http://www.stuttgarter-nachrichten.de/stn/page/detail.php/1909474
Chronologie: Kindstötungen in Deutschland
Fünf Kinder in Schleswig-Holstein getötet.
Von Frank Aupperle
Immer wieder sorgen Tötungen von Babys und Kindern in Deutschland für Entsetzen.
Eine Chronologie der Fälle:
Dezember 2008: In Köln (Nordrhein-Westfalen) entdecken Mitarbeiter einer
Entsorgungsfirma in einem Müllsack die Leiche eines toten männlichen Säuglings.
Die Staatsanwaltschaft hat eine eine Obduktion angeordnet. Eine Mordkommission
wurde eingerichtet und ermittelt den Fall.
Oktober 2008: In Großkugel (Sachsen-Anhalt) wird ein totes Baby in einer
Waschmaschine gefunden. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft Halle brachte die
27-jährige Schwangere das Mädchen in ihrer Wohnung zur Welt. Kurze Zeit später
später fand der 28-jährige Lebensgefährte der Frau das Neugeborene leblos in der
Waschmaschine im Badezimmer. Laut Obduktionsbefund lebte das Kind nach der
Geburt. Das Paar hat noch einen zweijährigen Sohn.
August 2008: In Bräsen (Sachsen-Anhalt) bei Wittenberg wird eine in Laken
eingewickelte Säuglingsleiche gefunden. Die 21 Jahre alte Mutter steht im
Verdacht, ihre neugeborene Tochter getötet und im Garten ihres Wohnhauses
vergraben zu haben. Nach einem vorläufigen rechtsmedizinischen Befund hat das
Mädchen nach der Geburt gelebt. Die Frau hat sich nach Polizeiangaben in einem
Verhör zu dem Vorwurf geäußert, hieß es von der Staatsanwaltschaft. Offen blieb,
ob die 21-Jährige die Tat gestand. Die Frau lebt den Angaben zufolge mit
Angehörigen in einem Haus.
August 2008: In Polenz (Sachsen) wird ein totes Baby in einer Reisetasche
gefunden. Nach dem grausigen Fund sitzt die 20 Jahre alte Mutter in Haft. Ihre
Großeltern hatten ihren toten Urenkel im Keller ihres Einfamilienhauses entdeckt
und die Polizei informiert. Die junge Frau, die ebenfalls in dem Haus wohnte,
sei zunächst in eine Klinik und dann ins Gefängnis gebracht worden, teilte die
Polizei mit. Zur Todesursache gab es noch keine Angaben. Die Mordkommission hat
die Ermittlungen aufgenommen.
August 2008: In Horb (Baden-Württemberg) wird ein totes Baby in einer
Gefriertruhe gefunden. Die damals 20-jährige Mutter hat ihr Neugeborenes in eine
Plastiktüte gewickelt und in die Gefriertruhe gelegt. Wie die Staatsanwaltschaft
und die Polizei auf einer Pressekonferenz bekannt gaben, habe die junge Frau aus
der Schweiz geglaubt, das Baby sei tot. Laut Obduktion sei das Kind jedoch
lebensfähig gewesen. Gegen die Frau wurde Haftbefehl erlassen. Sie wurde in ein
Gefängnis-Krankenhaus in der Nähe von Stuttgart gebracht. Die Mutter des
Verlobten der 20-Jährigen hatte die Babyleiche entdeckt und darauf ihre
angehende Schwiegertochter überredet, sich den Behörden zu stellen. Im Dezember
2008 spricht das Landgericht Horb die heute 21-Jährige des Totschlags für
schuldig. Sie wird zu dreieinhalb Jahren Jugendstrafe verurteilt.
Juni 2008: In Zeitz (Sachsen-Anhalt) entdeckt ein Spaziergänger ein totes Baby.
Nach Angaben der Polizeidirektion Sachsen- Anhalt Süd in Halle kam das Kind
lebend zur Welt. Dies habe die Obduktion der Babyleiche ergeben. Der leblose
Körper des Jungen, der an einem kleinen Weg in einem Waldstück lag, war zum Teil
mit einer Plastiktüte bedeckt. Die Staatsanwaltschaft Naumburg ermittelt wegen
Verdachts auf Totschlag.
Mai 2008: In Wetzlar (Hessen) wird ein acht Monate alter Säugling erschlagen.
Die tatverdächtigen Eltern sitzen in Untersuchungshaft. Laut Staatsanwaltschaft
schweigen sie bislang zu der Tat. Nach dem gewaltsamen Tod des kleinen Mädchens
ermittelt die Staatsanwaltschaft aber auch gegen eine Mitarbeiterin des
städtischen Jugendamts. Es bestehe der Anfangsverdacht der unterlassenen
Hilfeleistung, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft. Bei der Obduktion wies
der Leichnam des Mädchens ältere Knochenbrüche auf. Die Jugendamtsmitarbeiterin
hatte den Säugling nach einer anonymen Anzeige im Dezember und im April in
Augenschein genommen.
Mai 2008: In Wenden im Sauerland (Nordrhein-Westfalen) werden drei tote Babys in
einer Tiefkühltruhe gefunden, allesamt Mädchen. Die Kinder sollen laut
Obduktionsergebnis erstickt, ertrunken oder an Unterversorgung gestorben sein.
Nach Angaben der Staatsanwaltschaft Siegen hatte die Mutter die Babys 1986, 1988
und 2004 in die Kühltruhe im Keller ihres Einfamilienhauses gelegt. Der 18 Jahre
alte Sohn der Familie hatte auf der Suche nach einer Tiefkühlpizza den grausigen
Fund gemacht.
April 2008: In Elsterberg (Sachsen) im Vogtland wird auf dem Dachboden eines
Hauses ein totes Neugeborenes entdeckt. Die 22 Jahre alte Tochter der
Hauseigentümer räumte ein, das Mädchen im November 2007 in ihrer Wohnung in
München zur Welt gebracht zu haben und es anschließend im elterlichen Haus
versteckt zu haben.
April 2008: In Wiesenbad (Sachsen) wird die Leiche eines Babys von Müllmännern
im Abfall gefunden.
April 2008: In Minden (Nordrhein-Westfalen) misshandelt ein 24jähriger Mann den
22 Monate alten Sohn seiner Freundin lebensgefährlich. Der Säugling stirbt in
einer Mindener Klinik an seinen Verletzungen. ärzte diagnostizierten bei ihm ein
Schädelhirntrauma und Hirnödem. Zudem wies das Kind nach Angaben der ärzte
Verletzungen im Analbereich auf.
April 2008: In Berlin finden Spaziergänger die Leiche eines Säuglings in einem
Rucksack. Nach Polizeiangaben wurde der Rucksack mit der Kinderleiche nahe einer
Straße im Berliner Bezirk Köpenick entdeckt.
April 2008: In Vechta (Niedersachsen) entdecken Spaziergänger eine Babyleiche.
Der Säugling lag in einem Waldstück. Todeszeitpunkt und Todesursache waren
zunächst unklar.
Februar 2008: In Frankfurt (Oder) verhungert der sechs Monate alte Florian. Die
Mutter gestand nach Angaben der Staatsanwaltschaft, das Kind immer weniger mit
Essen versorgt zu haben. Das Baby habe bei seinem Tod weniger gewogen, als bei
seiner Geburt - Presseberichten zufolge nur noch 2000 Gramm. Die 19 und 21 Jahre
alten Eltern stehen unter Mordverdacht. "Wir gehen davon aus, dass sie das Kind
über einen längeren Zeitraum nicht ausreichend versorgt haben", sagte ein
Sprecher der Staatsanwaltschaft.
Im August 2008 fällte das Landgericht Frankfurt an der Oder die Urteile: Gegen
die 20-jährige Mutter verhängte die Strafkammer wegen erheblich verminderter
Schuldfähigkeit sieben Jahre Jugendhaft. Der 21-jährige Vater, der die
Altersgrenze für eine Jugendstrafe zum Tatzeitpunkt bereits um mehr als zwei
Monate überschritten hatte, erhielt eine zehnjährige Haftstrafe nach
Erwachsenenstrafrecht.
In der mündlichen Urteilsbegründung heißt es, die fehlende Verständigung
darüber, wer für die Versorgung des Kindes verantwortlich ist, sei letztlich die
Ursache des Todes. Obgleich Verwandte die Eltern auf das abgemagerte Kind
hinwiesen, habe das junge Paar den Beziehungskonflikt nicht lösen können.
Letztlich hätten die Eltern das überleben Florians dem Zufall überlassen. Die
beiden arbeitslosen Eltern verbrachten einen Großteil ihrer Zeit mit
Computerspielen, durch die sie in eine andere Welt flüchten konnten. Die Eltern
hatten sich nach eigenen Angaben darauf verlassen, jeweils der andere habe das
Baby bereits versorgt.
Februar 2008: In Gersthofen (Bayern) ertränkt eine 35 Jahre alte Frau zwei ihrer
fünf Kinder in der Badewanne. Die möglicherweise unter Depressionen leidende
35-Jährige hatte am frühen Morgen Wasser in die Badewanne laufen lassen und die
beiden Kinder nacheinander ertränkt. Anschließend weckte sie nach Polizeiangaben
ihren Mann auf und sagte ihm, sie habe etwas Schreckliches getan. Notärzte
versuchten vergeblich, die Kinder wiederzubeleben. Jugendamt und
Kriseninterventionsdienst übernahmen die Betreuung der drei älteren Kinder. Die
Frau wurde laut Staatsanwaltschaft in einer psychiatrischen Klinik
untergebracht.
Dezember 2007: In Darry (Schleswig-Holstein) tötet eine 31jährige Mutter ihre
fünf Söhne im Alter zwischen drei und neun Jahren. Die Frau galt zuvor bereits
als psychisch auffällig und wurde seit August 2007 vom Sozialdienst des Kreises
Plön betreut. Der Ehemann hat angeblich bis einen Tag vor der Tat in dem Haus in
Darry gelebt. Die Mutter hatte die Tat in der psychiatrischen Klinik Neustadt
selbst gemeldet. Der behandelnde Arzt informierte daraufhin die Polizei. Das
Kieler Landgericht verurteilte die 32-Jährige im August 2008 wegen fünffachen
Totschlags zur dauerhaften Unterbringung in der Psychiatrie. Aufgrund ihrer
paranoiden Schizophrenie sei die Frau schuldunfähig.
November/Dezember 2007: In Plauen (Sachsen) werden insgesamt drei tote Kinder
gefunden. Alle Babys waren laut den Untersuchungen der Gerichtsmediziner
lebensfähig. Nach Angaben des ermittelnden Oberstaatsanwaltes handelte es sich
"in allen drei Fällen um voll entwickelte lebensfähige Kinder". Bei der
Untersuchung aller Kinderleichen wurde keine Gewalteinwirkung festgestellt.
November 2007: In Schwerin (Mecklenburg-Vorpommern) stirbt am 20. November die
fünfjährige Lea-Sopie an Unterernährung. Die Eltern hatten das Mädchen offenbar
wochenlang vernachlässigt. Das Kind war auf 7,4 Kilogramm abgemagert. Die Eltern
hatten Lea-Sopie noch ins Krankenhaus gebracht, doch die ärzte konnten nichts
mehr für das Mädchen tun. Gegen die Eltern Stefan T. und Nicole G. wurde
Mordanklage erhoben. Im Juli 2008 wurden die Eltern zu Haftstrafen von jeweils
elf Jahren und neun Monaten verurteilt. Das Schweriner Landgericht sprach die 24
Jahre alte Mutter und den 26 Jahre alten Vater im Juli 2008 des Mordes in
Tateinheit mit der Misshandlung Schutzbefohlener schuldig. Damit folgte das
Gericht dem Anklagevorwurf.
Mai 2007: In Meiningen (Thüringen) erdrosselt eine psychisch kranke 32-jährige
Mutter ihren sieben Monate alten Sohn mit einem Handykabel. Die Thailänderin,
die seit zehn Jahren in Deutschland lebt, gestand die Tat und erklärte, dass sie
ihr sieben Monate altes Baby nicht mehr haben wollte. Nach ihrem Geständnis
versuchte sie, sich mit Messerstichen in den Oberkörper das Leben zu nehmen. Die
Mutter wurde vom Landgericht Meiningen freigesprochen. Das Gericht in Thüringen
begründete sein Urteil mit der "erheblich verminderten Schuldfähigkeit" der
Frau. Zudem sei es unwahrscheinlich, dass sie noch einmal eine ähnliche Tat
begehe. Laut Aussagen eines Gutachters litt die Frau bei ihrer Tat unter einer
"psychotischen Störung" mit Symptomen einer Schizophrenie.
April 2007: In der thüringischen Landeshauptstadt Erfurt werden in einer Wohnung
zwei tote Babys in einer Tiefkühltruhe entdeckt. Die Kinder waren 2002 und 2004
geboren und von der Mutter in eine Plastiktüte gesteckt und tiefgefroren worden.
Der 15-jährige Sohn der Frau entdeckte die Leichen seiner Geschwister.
März 2007: In Bromskirchen (Hessen) stirbt die 14 Monate alte Jacqueline an
Unterernährung. Das Mädchen wiegt vor seinem Tod nur noch sechs Kilogramm.
Gesunde Kinder im selben Alter wiegen mindestens doppelt so viel. Die Mutter
bringt das Kind noch zu einer ärztin, doch dort kann nur noch der Tod
festgestellt werden.
Januar 2007: In Thörey bei Erfurt (Thüringen) werden drei tote Babys entdeckt,
die in Plastikfolie eingewickelt sind. DNA-Tests ergeben, dass jedes Kind von
einem anderen Freund der 21 Jahre alten Mutter gezeugt wurde. Die unter
Totschlagverdacht stehende Frau hat zugegeben, die Kinder geboren zu haben, als
sie 16, 17 und 19 Jahre alt war.
Dezember 2006: Der knapp zehn Monate alte Leon aus Sömmerda (Thüringen)
verdurstet. Die Mutter hatte den Jungen vier Tage allein in der Wohnung
gelassen. Die Frau gab an, sie sei überfordert gewesen. Die zweijährige
Schwester von Leon kann in letzter Minute gerettet werden.
März 2006: In Neuendorf am Damm (Sachsen-Anhalt) entdeckt ein Mann auf dem
Dachboden seiner von ihm getrennt lebenden Frau in einer Reisetasche eine
skelettierte Babyleiche. Die Polizei findet zwei weitere tote Säuglinge. Im
Oktober 2007 wird die heute 38-jährige Mutter wegen Totschlags zu sieben Jahren
Haft verurteilt.
Februar 2006: In Schlagenthin (Sachsen-Anhalt) entdecken Ermittler in einer
Mülltonne die stark verweste Leiche des zweijährigen Benjamin. Der Junge war in
eine Mülltüte eingewickelt und bereits ein Jahr zuvor an Unterernährung
gestorben. Die Eltern nahmen die Leiche ihres im April 2003 geborenen Sohnes bei
ihrem Umzug von Stresow nach Schlagenthin mit. Die Behörden wurden auf die
Familie aufmerksam, weil eine ärztin bei der Untersuchung eines der fünf anderen
Kinder der Familie Symptome von Vernachlässigung festgestellt hatte: Der
Einjährige war unterernährt, schmutzig und wies Erfrierungen auf. Die ärztin
alarmierte die Polizei.
Januar 2006: In Altenburg (Thüringen) findet die Polizei in einem Kellerraum die
im Boden eingemauerten Leichen von zwei Neugeborenen. Die 44 Jahre alte Mutter,
eine Erzieherin, erhielt wegen zweifachen Totschlags neun Jahre Haft. Laut dem
Urteil des Gerichts hatte die Frau, die in einer desolaten Ehe lebte, die Kinder
direkt nach der Geburt erstickt.
August 2005: In Brieskow-Finkenheerd (Brandenburg) findet die Polizei am 1.
August die Leichen von neun Babys. Sie waren in Blumentöpfen und -kästen
verscharrt. Die Mutter hatte die Kinder zwischen 1988 und 2004 nach eigenen
Angaben jeweils stark betrunken allein zur Welt gebracht. Sie habe die
Neugeborenen mit einer Decke abgedeckt und sei erst wieder zu sich gekommen, als
sie tot waren.
März 2005: In Hamburg erstickt die siebenjährige Jessica qualvoll an ihrem
Erbrochenem. Das unterernährte Mädchen wurde von seinen Eltern in einen dunklen,
ungeheizten Raum eingesperrt. Dort hatte es aus Hunger die Tapete von den Wänden
gekratzt und Teppichflusen gegessen. Das sieben Jahre alte Mädchen wog bei
seinem Tod 9,5 Kilogramm. Gesunde Mädchen wiegen in diesem Alter zwischen 20 und
30 Kilogramm.
Januar 2005: In Düsseldorf (Nordrhein-Westfalen) werden bei der Zwangsräumung
einer Wohnung die sterblichen überreste der dreijährigen Pervin entdeckt. Das
Mädchen war bereits im Oktober 2002 verhungert. Die Mutter gesteht, ihre Tochter
nach deren Tod zerstückelt und zwei Jahre lang auf dem Balkon gelagert zu haben.
Oktober 2004: Ein 42 Jahre alter Mann erstickt in Plötzkau (Sachsen-Anhalt) zwei
fünf Monate alte Zwillinge mit seiner flachen Hand. Nach den Angaben eines
gerichtlichen Gutachters hatte der geistig zurückgebliebene Untermieter der
Mutter sich über das Geschrei der Kinder geärgert, wollte sie aber nicht töten.
Juni 2004: In Cottbus (Brandenburg) entdecken Ermittler die Leiche des
sechsjährigen Dennis in einer Tiefkühltruhe. Zweieinhalb Jahre lang hielt die
Mutter die Leiche des Jungen in der Kühltruhe versteckt. Die Frau und ihr
Ehemann haben noch zehn weitere Kinder. Im Jahr 2006 wurden die Eltern von
Dennis wegen Mordes zu lebenslangen Haftstrafen verurteilt. Die Eltern legten
Einspruch gegen das Urteil ein. Im September 2007 wandelte der Bundesgerichtshof
das Urteil von Mord in Totschlag um: Die Mutter von Dennis muss für 13 Jahre ins
Gefängnis, der Vater muss elf Jahre absitzen.
Februar 2004: In Hanerau-Hademarschen (Schleswig-Holstein) verhungert ein elf
Monate alter Säugling. Die Eltern sagten, sie seien mit ihren zwei Kindern
überfordert gewesen. Gemeinsam mit den Großeltern lebten die beiden in einem
Haus. Die Großeltern haben von dem lebensbedrohlichen Zustand ihres Enkelkindes
nichts mitbekommen. Die Eltern erhalten mehrjährige Haftstrafen.
Dezember 2000: Nahe Erfurt (Thüringen) wird ein neugeborener Junge tot gefunden.
Anhand eines Gentests überführt die Polizei eine Mutter von fünf Kindern. Die
Frau gibt zu, das Kind sowie einen weiteren Sohn und eine Tochter nach der
Geburt ertränkt, erstickt bzw. erwürgt zu haben.
Juni 1999: In Mühltroff (Sachsen) werden die Leichen von drei Babys in der
Kühltruhe ihrer Eltern gefunden. Die Mutter hatte die zwei Jungen und ein
Mädchen 1993, 1995 und 1999 erstickt, in Plastikbeutel gelegt und eingefroren.
1992 - 1996: Eine 27-Jährige aus Ratekau bei Lübeck (Schleswig-Holstein) tötet
zwei ihrer Töchter im Säuglingsalter sowie ihren dreijährigen Sohn. Sie presst
den Babys die Bettdecke so lange auf Gesicht und Brust, bis sie kein
Lebenszeichen mehr von sich geben.
1984 - 1988: Ein Ehepaar aus Wernigerode (Sachsen-Anhalt) erstickt fünf seiner
neugeborenen Kinder und verbrennt die Leichen im Ofen einer Heizungsanlage.
1966 - 1972: In den Jahren 1966, 1969 und 1972 bringt eine Mutter ihre drei
neugeborenen Kinder auf grauenvolle Weise um: Sie ertränkt sie in einer
Jauchegrube.
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