Während der Arbeit an meiner Magisterarbeit mit dem Thema Kindsmord, gab es Momente in denen ich das Thema nicht
mehr ertrug. Trotzdem lässt es mich nicht ganz los - deswegen sammle ich seit 2004 mir bekannt gewordene
(und verwandte) Fälle.
Das ich die Liste jetzt veröffentliche ist hauptsächlich eine
Backup-Maßnahme. Trotzdem denke ich, die Seite kann auch für andere Menschen
interessant sein.
Diese Liste ist nicht vollständig: Wie ja bekannt ist, ist die Dunkelziffer
bei Kindsmorden sehr hoch, außerdem sind mir bestimmt viele Fälle nicht bekannt geworden - das Sammeln der Fälle nimmt auch einige Zeit
in Anspruch, deswegen gibt es immer wieder Lücken.
Ich habe versucht die Fälle chronologisch zu sortieren, das ist mir aber
nicht immer gelungen.
Soweit ich Quellenangaben hatte, sind sie bei den Meldungen vermerkt
Die Fälle stehen hier unkommentiert -
wenn Sie sich weiter mit dem Thema auseinandersetzten wollen, empfehle ich mein
Buch - es gibt zwar keine (wenige) Lösungen, aber doch einige Antworten.
Nach zwei Jahren: Mutter von totem Baby aus Stölln stellt sich
Stölln/Potsdam - Mehr als zwei Jahre nach dem Fund einer Babyleiche in einer
Chemie-Toilette in Stölln (Havelland) hat sich die Mutter, die des Totschlags
verdächtigt wird, gestellt. Die zur Tatzeit 17jährige aus Nordrhein-Westfalen
habe sich am Donnerstagabend bei der dortigen Polizei gemeldet, teilte die
Staatsanwaltschaft gestern mit.
Der Fall hatte bundesweit für Aufsehen gesorgt. Die junge Frau soll Anfang
August 2002 während eines Musikfestivals auf dem Flugplatz von Stölln ihren
Säugling zur Welt gebracht haben. Der Junge ertrank in der Toilette.
Die Staatsanwaltschaft Münster wollte gegen die Beschuldigte im Laufe des
gestrigen Tages Haftbefehl wegen Totschlags beantragen. Das Verfahren wird von
der Potsdamer Staatsanwaltschaft an die Ermittler in Münster abgegeben.
Die Leiche war bei der Reinigung des Toilettenhäuschens entdeckt worden. Zu
diesem Zeitpunkt wurde auf dem Flugplatz von Stölln das Techno-Festival "Shiva
Moon" mit rund 10 000 Menschen veranstaltet. Laut Obduktionsbefund hatte das
lebensfähige Siebenmonatskind nach der Geburt geatmet und war dann in den
Abwässern der Toilette ertrunken. Damals hieß es, vieles spreche dafür, daß das
Kind in die Toilette hinein geboren wurde.
Die Mutter hatte nach einer damaligen Mitteilung der Staatsanwaltschaft die
Droge Ecstasy genommen. Das hatte die Untersuchung des Leichnams ergeben.
Nach dem Fund des Babys waren rund 1700 Frauen, die bei dem Festival anwesend
waren, zum freiwilligen Speicheltest aufgerufen worden. Die Tatverdächtige hatte
zu diesem Zeitpunkt das Festival jedoch bereits verlassen. dpa
Artikel erschienen am Sa, 4. Dezember 2004
Datum: 22.10.2003 Ressort: Berlin Autor: Claudia Keikus
Die schreckliche Suche nach der Wahrheit Liegt in diesen Containern ein totes
Baby?
Die Beamten der fünften Mordkommission stehen vor einer unendlich traurigen
Arbeit
Neukölln - An solchen Tagen verfluchen sie ihren Job. Ein totes Baby. Geboren
und im Hausmüll entsorgt. 11 Container, 270 Tonnen gepresster Dreck. Und
irgendwo zwischen Essensresten, Konservendosen, Taschentüchern soll das Kind
liegen. Ein kleines Mädchen. Albtraum für die Frauen und Männer der 5.
Mordkommission. Ihre schreckliche Suche nach der Wahrheit, sie wird Tage dauern.
Nieselregen, ein grauer Oktobermorgen. Mit riesigen Kränen sortieren die
Arbeiter der Müllkippe in Schöneiche bei Fürstenwalde die zirka zehn Mal zwei
Meter großen orangen BSR-Containern aus. Ihr Inhalt: Neuköllner Abfall aus der
vergangenen Woche, darunter möglicherweise ein totes Kind.
Mutter Svantje W. (37) hatte ihr Baby vergangenen Mittwoch in ihrer Wohnung in
der Sonnenallee heimlich zur Welt gebracht (KURIER berichtete). Die kleine,
zarte Frau mit dem langen, dunkelblonden Haar und dem wirren Blick lebt dort
allein im zweiten Stock im Hinterhaus.
"Es war ein Mädchen und es war tot", sagte sie bei der Polizei nach ihrer
Festnahme. Eine Frühgeburt in der 30. Schwangerschaftswoche. Aus panischer Angst
vor Krankenhäusern hatte sie die nahende Geburt ihres Kindes verschwiegen. Und
nach der Entbindung? "Ich habe es einfach weggeworfen. ".
Svantje W. ist psychisch krank, befürchtete, wieder in eine Anstalt zu müssen.
Ein Mitarbeiter des sozialpsychiatrischen Dienstes, der bei ihr nach dem Rechten
sah, bemerkte, dass sie nicht mehr schwanger war. "Durch ihn wurden wir
informiert", sagt Michael Hoffmann, Chef der 5. Mordkommission.
Die Ermittler glauben Svantje W. Ihre Aussage deckt sich mit den Angaben ihrer
Freunde und Bekannten. Auch eine Gynäkologin, bei der sich die Neuköllnerin
einmal untersuchen ließ, wurde befragt. Die Ärztin geht ebenfalls davon aus,
dass es sich um eine Totgeburt handeln könnte. Michael Hoffmann: "Aber wissen
werden wir es letztendlich erst, wenn wir das Baby auch gefunden haben. ".
Seit der Festnahme von Mutter Svantje suchen die Ermittler nach dem Mädchen.
Erst in einer eiligen Nacht-Aktion auf dem Gelände der Berliner Stadtreinigung
in der Gradestraße. 80 Polizisten, Hundeführer mit ihren Tieren wurden
aufgeboten. Vergebens. 270 Tonnen gepresster Abfall wurden beschlagnahmt und
gestern zu der abgelegenen Kippe nach Schöneiche gebracht.
"Dort wird die Suche weitergehen", sagt Hoffmann. Tagelang. Eine Arbeit, die
nicht nur körperlich erschöpft, sondern auch an die Nerven geht. "Die
eingesetzten Beamten werden regelmäßig ausgewechselt. ".
Svantje W. durfte wieder zurück in ihre Wohnung in der Sonnenallee. Eine
Straftat ist der Frau bisher nicht zu beweisen. Wenn ihr Kind wirklich tot zur
Welt kam, hat Svantje W. gegen Paragraf 15 des Berliner Bestattungsgesetzes
verstoßen: "Jede Leiche muss bestattet werden. ". Claudia Keikus.
BU: 11 Container, 270 Tonnen gepresster Müll. Irgendwo dazwischen soll das tote
Baby liegen. Foto: Jörg Bergmann.
Zitat: Die Suche geht weiter. Bis wir das Kind gefunden haben, oder sicher sind,
dass unsere Arbeit keine Aussicht hat. (Michael Hoffmann).
Fünf Babyklappen in Berlin für verzweifelte junge Mütter // Berlin - Erdrosselt,
erstochen oder einfach dem Schicksal überlassen - jedes Jahr werden etwa 60
Neugeborene ausgesetzt, einige sogar umgebracht.
Der letzte schreckliche Fall aus der Neuköllner Bendastraße ist noch ungeklärt.
Der nur wenige Stunden alte Junge war Anfang September getötet, dann in einem
Gebüsch versteckt worden (KURIER berichtete).
Babyklappen sind ein lebensrettendes Angebot. Es gibt fünf in Berlin. Kinder
können dort anonym und straffrei abgegeben werden. Die Adressen: St. Josephs,
Gontermannstr. 41 (Tempelhof), Krankenhaus Neukölln, Mariendorfer Weg 28,
Krankenhaus Waldfriede, Argentinische Allee (Zehlendorf), St. Hedwig
Krankenhaus, Krausnickstraße/ Ecke Große Hamburger. Die Klappe im Krankenhaus
Lichtenberg ist eingerichtet, aber nicht in Betrieb. Die abgegebenen Babys
werden nach acht Wochen zur Adoption freigegeben.
07. August 2004 Totes Baby nach zwei Jahren in Wohnung gefunden
Berlin - Handwerker haben am Freitag in einer Wohnung in der Barnetstraße in
Lichtenrade die Leiche eines Babys entdeckt. Das Mädchen ist nach Angaben eines
Sprechers der Staatsanwaltschaft bereits seit etwa zwei Jahren tot und schon
teilweise skelettiert. Der Säugling sei bei der Geburt lebensfähig gewesen.
Die Mutter wurde festgenommen. Sie hat inzwischen gestanden, den Säugling wenige
Stunden nach der Geburt erstickt zu haben, weil sie sich überfordert fühlte. Die
damals 24-Jährige hatte nach Angaben des Sprechers die Schwangerschaft vor ihrem
Umfeld geheim halten wollen und das Kind allein in der Wohnung entbunden. Nach
der Tötung habe sie die Wohnung verlassen und danach nur noch sporadisch
aufgesucht. Über den Vater wollte die Frau keine Angaben machen. Die
Ermittlungen hierzu dauern an. Die Frau wird am Samstag zum Erlass eines
Haftbefehls einem Richter vorgeführt.
Fälle von Kindstötungen
Häufig Misshandlungen nach nicht akzeptierten Schwangerschaften
Fälle von Kindstötungen hat es in den vergangenen Jahren in Berlin und im Land
Brandenburg wiederholt gegeben. Erst vorgestern wurde in Cottbus der
siebenjährige Dennis beerdigt, dessen Leiche von seinen Eltern zweieinhalb Jahre
in einer Tiefkühltruhe aufbewahrt worden war. Die Mutter muss sich wegen
Körperverletzung mit Todesfolge verantworten.
Am 3. Mai dieses Jahres starb ein dreieinhalb Monate alter Säugling in
Frankfurt/Oder an den Folgen einer Misshandlung. Er war heftig geschüttelt
worden und hatte dadurch schwere innere Kopfverletzungen erlitten. Der
leiblichen Mutter war kurz zuvor das Kind entzogen worden, weil sie eine
Haftstrafe antreten musste. Die Pflegeeltern, bei denen der Junge untergebracht
wurde, gelten als unverdächtig.
Im August 2003 hatte eine Frau aus Päwesin ihr Neugeborenes in den Beetzsee
geworfen. Die Mutter behauptete, mit dem Kind im Auto unterwegs gewesen zu sein,
als ihr ein Reh vor den Wagen lief. Nach dem Verkehrsunfall habe sie geglaubt,
ihr Kind sei tot, und sei zum See gefahren. Das Obduktionsergebnis zeigte, dass
das Mädchen noch gelebt hatte, als es ins Wasser geworfen wurde.
Im Mai 2003 hatte eine junge Frau in einer Laube in Köpenick ein Mädchen zur
Welt gebracht und es mit der Nabelschnur erdrosselt. Den Leichnam versteckte sie
hinter der Badewanne. Sie gab an, nichts von ihrer Schwangerschaft gewusst zu
haben. Die Täterin wurde wegen Totschlages zu viereinhalb Jahren Gefängnis
verurteilt. Im selben Monat wurde in Fürstenwalde ein Säugling in einem
Kleidercontainer entdeckt. Die Mutter konnte ermittelt werden. Sie sagte aus,
dass sie ihr Kind nach einer Hausgeburt versehentlich habe fallen lassen. Vor
Gericht konnte dies nicht widerlegt werden, die Frau wurde freigesprochen.
Weiter ungeklärt ist der so genannte Babyklappen-Mord. Im Juli 2002 war in der
entsprechenden Einrichtung im Krankenhaus Waldfriede in Zehlendorf ein
erstochener Säugling entdeckt worden. Eine Mordkommission betrieb die Fahndung
mit hohem Aufwand, aber ergebnislos.
Ende Januar 2002 sorgte der Tod des dreijährigen Jannek in Köpenick für
Empörung. Er war über längere Zeit vom Freund der Mutter misshandelt worden. Der
19-Jährige hatte das Kind geprügelt und getreten und sogar die Mutter sowie
Janneks ältere Brüder dazu angestachelt, den Dreijährigen mit Boxhandschuhen zu
malträtieren. Das Gericht verurteilte die Mutter zu elf Jahren Haft, ihr Freund
erhielt eine Jugendstrafe von neun Jahren. tz
Artikel erschienen am Sam, 7. August 2004
Zeitpunkt der Tat ist entscheidend
Mildernde Umstände für Mutter in den Stunden nach der Geburt
Kindstötungen werden von Psychologen in zwei Gruppen eingeteilt. Wurde das Baby
in den ersten 24 Stunden nach der Geburt umgebracht, so sei dies eine andere
Kategorie als bei einer Tötung, die erst später verübt wurde. "Gleich nach der
Niederkunft ist die Frau in einem besonderen Zustand, in dem Rationalität nur
eingeschränkt greift", sagt Dr. Werner Platz, Direktor der Psychiatrie und
Psychotherapie des Vivantes Humboldt-Klinikums. "Hat das Kind schon Tage oder
Wochen gelebt, so gilt eine ganz andere Perspektive. Säuglinge werden dann von
überforderten Müttern oft als missliebige Belastung erlebt, und mit größerem
zeitlichen Abstand zur Geburt ist reflektiertes Handeln eher anzunehmen", sagt
Platz.
Meist neigten Erstgebärende aus schwierigen sozialen Verhältnissen zu
Verzweiflungstaten. Sie seien oft erschreckend unreif und naiv, sagt Platz. Die
Schwangerschaft werde zuweilen vor den nächsten Angehörigen verborgen oder
bleibe manchmal sogar von der Frau selbst unbemerkt. Nach der Geburt hätten die
Mütter niemanden, dem sie sich offenbaren könnten. Diese Situation trete auf dem
Lande häufiger auf als in der Großstadt. "Die Stadt bietet mehr Anonymität und
auch Anlaufstellen. Auf dem Dorf weiß jeder Bescheid." Die Statistik ergänzt die
Aussagen von Platz: 70 Prozent der Frauen, die ihr Kind töten, sind
unverheiratet. Ihr Altersdurchschnitt liegt bei Anfang 20.
Kindstötungen sind kein Phänomen unserer Zeit. Dr. Werner Platz: "Schon seit der
Antike sind derartige Fälle bekannt geworden, und Goethe hat das Gretchen im
Faust eine solche Tat begehen lassen." tz
Artikel erschienen am Sam, 7. August 2004
Frau gesteht Mord an ihrem Baby
Installateure finden skelettierte Leiche in Lichtenrader Wohnung - Mutter hat
das Mädchen nach der Geburt erstickt
von Dirk Banse und Tanja Laninger
Es hatte noch nicht einmal einen Namen. Wenige Stunden, nachdem das Mädchen im
Sommer vor zwei Jahren das Licht der Welt erblickt hatte, wurde es von seiner
eigenen Mutter getötet. Gestern Morgen fanden Arbeiter einer Handwerksfirma die
bereits skelettierte Leiche des Mädchens, als sie in der Ein-Zimmer-Wohnung an
der Barnetstraße Kabel für einen Fernsehanschluss verlegen wollten. Die 26 Jahre
alte Mutter Bianca B. konnte wenig später festgenommen werden. Heute soll sie
wegen Totschlags einem Haftrichter vorgeführt werden. Die 26-Jährige hat
gestanden, ihr Baby erstickt zu haben, weil sie überfordert war. In der
Vernehmung durch Beamte der 5. Mordkommission räumte die Frau ein, das Mädchen
unbemerkt zu Hause entbunden zu haben. Auch die Schwangerschaft habe sie
verheimlichen können. Nach der Tat habe sie die Wohnung nur noch sporadisch
aufgesucht. Wo sie sich in dieser Zeit aufgehalten hatte, ist nicht bekannt.
Einige Häuser weiter wohnt ihre 22 Jahre alte Schwester Miriam, die ebenfalls
von der Kriminalpolizei verhört wurde. Bislang gibt es keine Hinweise darauf,
dass sie oder andere von der Schwangerschaft oder dem Tod des Mädchens gewusst
haben. Unklar ist noch, wer der Vater des Kindes ist. Zwei Installateure machten
gestern kurz nach 8 Uhr den grausigen Fund. Die Mitarbeiter der Potsdamer Firma
"New Com GmbH" waren, wie auf einem Aushang angekündigt, erschienen, um alle
Mieter der Häuserblocks an ein Breitbandverteilnetz für Kabel TV anzuschließen.
An der Wohnungstür von Frau B. hing ein Schreiben der Vermieterin "Stadt und
Land". Darauf stand: "Wir haben heute am 22. Dezember 2003 ihre angemietete
Wohnung notöffnen müssen." Der Schlüssel zum danach neu eingebauten Schloss
befände sich bei der Hauswartsfrau Frau S.
Da sei der Schlüssel auch gestern noch gewesen, erzählt Monteur Gert Hesse (48).
Bianca B. scheint also mindestens seit dem 22. Dezember vergangenen Jahres ihre
Wohnung nicht mehr betreten zu haben. In dem Zimmer machten Monteure und
Hauswartsfrau zwischen Tisch, Couch und Stühlen den grausigen Fund. "Ich musste
mir Platz schaffen und habe das Bündel, das auf dem Boden lag, beiseite
geschoben", sagt Monteur Hesse. Dabei klappte das Handtuch zur Seite und gab den
Blick auf den Baby-Leichnam frei. "Wir haben sofort das Zimmer verlassen und die
Polizei informiert", sagt der Monteur. Er war am Mittag immer noch geschockt.
Die Nachbarn der 26-Jährigen Frau waren vollkommen überrascht. Aufgefallen ist
ihnen die junge Frau, die vor vier Jahren in den zweiten Stock des
achtgeschossigen Wohnhauses gezogen ist, kaum. Ursula Mairose hatte sich, wie
auch Nachbarin Seifert, die direkt über Frau B. wohnt, mehrmals bei der
Vermieterin beschwert, weil im Winter die Fenster wochenlang "auf Kipp" standen.
Deshalb habe die "Stadt und Land" die Wohnung öffnen und die Fenster
verschließen lassen. Von der Vermietungsgesellschaft war gestern keine
Stellungnahme zu erhalten.
Anders dagegen im Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg. "Als wir von dem äußerst
tragischen Vorfall hörten, haben wir sofort in unsere Unterlagen geschaut", sagt
Jugendstadträtin Angelika Schöttler. Doch im Jugend- und Gesundheitsamt sind
weder Frau B. noch ihr Baby bekannt. Angelika Schöttler: "Wir hätten also zu
keinem Zeitpunkt eingreifen können."
Artikel erschienen am Sa, 7. August 2004
24-Jährige tötet Baby nach Entbindung 06. Aug 2004 19:10
In einer Berliner Wohnung ist ein skelettierter Säugling gefunden worden. Das
neugeborene Mädchen war von ihrer Mutter getötet worden. Sie habe sich
überfordert gefühlt, sagte sie aus.
In einer Wohnung im Berliner Bezirk Lichtenrade ist am Freitag ein vor zwei
Jahren kurz nach seiner Geburt von der Mutter getöteter Säugling gefunden
worden. Die zur Tatzeit 24-jährige Mutter habe die Tötung gestanden, teilte die
Polizei mit.
Laut Angaben der Polizei wurde der grausige Fund bei einer Begehung der Wohnung
gemacht. Die Hauswartin habe Handwerker die Tür geöffnet, damit diese dort
Reparaturarbeiten durchführen konnten. Dabei wurde der skelettierte Säugling
gefunden.
Motiv: Überforderung
Die Mutter hat den Angaben zufolge bei ihrer Vernehmung angegeben, dass sie das
Baby selbst entbunden und unmittelbar danach getötet habe. Dann habe sie ihre
Wohnung verlassen «und danach nur noch sporadisch aufgesucht», so die Polizei.
Als Motiv nannte die Frau Überforderung, sie habe keinen anderen Ausweg gesehen.
Zum Vater machte sie keine Angaben. Die Frau wird am morgigen Samstag dem
Haftrichter vorgeführt. (nz)
18-Jährige verschwieg Geburt
Das Mädchen wurde mit schweren Blutungen ins Krankenhaus eingeliefert. Dort
stellten Ärzte fest, dass das Mädchen zuvor ein Kind geboren hat.
Klagenfurt - Ein 18 Jahre altes Mädchen aus dem Bezirk Spittal/Drau wäre nach
der Entbindung ihres Kindes beinahe verblutet. Das Baby ist bei der Geburt an
Gehirnblutung gestorben, berichtet die "Kronenzeitung" in ihrer Sonntag-Ausgabe.
Ärzte lüfteten Geheimnis
Das Mädchen hatte die Schwangerschaft und Geburt aus Angst vor ihren Eltern
verheimlicht. Nachdem es mit starken Blutungen in das Krankenhaus Samonigg in
Spittal/Drau eingeliefert wurde, stellten die Ärzte fest, dass sie kurz zuvor
ein Kind zur Welt gebracht haben muss.
Baby tot
Gendarmen fanden das tote Baby in ihrer Wohnung. Es war bei der Geburt an einer
Gehirnblutung gestorben. Die junge Frau trifft keine Schuld am Tod ihres Kindes,
weshalb sie auch nicht gerichtlich belangt wird.
Artikel vom 08.08.2004 |apa |ale
Totes Baby im Müll entdeckt
Zu früh entbundenes Mädchen wurde kurz nach der Geburt erwürgt und in die "gelbe
Tonne" geworfen
von D. Banse, T. Laninger und M. Raabe
Das Mädchen hat nur wenige Minuten gelebt. Dann wurde es vermutlich von seiner
eigenen Mutter erwürgt. Ein Mitarbeiter eines Recyclinghofes der Firma Alba am
Hultschiner Damm 335 in Mahlsdorf entdeckte in der Nacht zu gestern die Leiche
des Säuglings. Sie lag in einem Berg von Leichtverpackungsmüll, war also in eine
"gelbe Tonne" geworfen worden. Der Abfall war am Mittwoch eingesammelt und zum
Firmengelände transportiert worden. Er stammt aus Berlin und Brandenburg, aber
auch aus Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen.
"Die Obduktion hat ergeben, daß das Mädchen eine Frühgeburt war. Die Mutter hat
es im siebenten oder achten Schwangerschaftsmonat entbunden. Das Baby war
organisch gesund", sagt der Leiter des Dezernats der Mordkommissionen, André
Rauhut. Es sei etwa 2000 Gramm schwer und 45 Zentimeter groß gewesen. Die genaue
Tatzeit stehe noch nicht fest, erklärt der Leiter der 6. Mordkommission,
Bernhard Jaß. "Vermutlich ist das Baby aber nicht länger als eine Woche tot."
Das Mädchen war unbekleidet in ein Handtuch gehüllt und anschließend in einen
Pappkarton gelegt worden. Ein 57jähriger Alba-Mitarbeiter machte gegen 0.40 Uhr
die grausige Entdeckung, als er einen Müllhaufen zum Sortierband transportieren
wollte. Die Polizei hat daraufhin die Verarbeitung des Mülls gestoppt. "Die
Anlage ist weiter in Betrieb, aber das Areal um den Fundort herum wurde
abgesperrt und von der Polizei durchkämmt", erläutert Alba-Sprecher Axel Bahr.
Die Tragödie hätte vielleicht vermieden werden können. Allein in Berlin
existieren fünf Kliniken mit Babyklappen, in die man sein Neugeborenes unerkannt
legen kann. "Es gibt auch die Möglichkeit einer anonymen Geburt im Krankenhaus",
sagt Gabriele Stangl. Die Pastorin hat vor fünf Jahren die erste Babyklappe im
Krankenhaus Waldfriede in Zehlendorf eingerichtet. Weitere Babyklappen befinden
sich im Krankenhaus St. Hedwig in Mitte, im Klinikum Neukölln, im St.
Joseph-Krankenhaus in Tempelhof und im Waldkrankenhaus Spandau.
Die Einrichtung ist jedoch umstritten. "Jedes Kind hat ein in der Verfassung
verankertes Recht auf Kenntnis seiner Herkunft", meint Kenneth Frisse, Sprecher
der Senatsjugendverwaltung. Er gibt die Zahl der entsprechend geretteten Babys
mit 32 Fällen an. Demgegenüber stünde jedes Jahr eine konstante Zahl von bis zu
vier Tötungen von Neugeborenen.
Die Kriminalpolizei bittet die Bevölkerung um Mithilfe bei der Aufklärung des
aktuellen Falls. Sie fragt, wer Frauen kennt, die bis vor kurzem schwanger waren
und jetzt ohne Baby sind. Hinweise unter der Telefonnummer 4664 911 601.
Artikel erschienen am Fr, 4. Februar 2005 © WELT.de
Toter Säugling im Verpackungsmüll
Berlin Ein kurz nach der Geburt getöteter Säugling ist im Verpackungsmüll eines
Recyclinghofes in Berlin entdeckt worden. Das etwa 2000 Gramm schwere und 45
Zentimeter große Mädchen lag in ein Handtuch gehüllt in einem Pappkarton. Ein
Arbeiter stieß in der Nacht zum Donnerstag auf den grausigen Fund. Die Obduktion
ergab, daß das Mädchen erwürgt wurde. Es war nach bisherigen Erkenntnissen
gesund und hatte vermutlich nach der Geburt nur wenige Minuten gelebt. Das Kind
sei im 7. oder 8. Schwangerschaftsmonat zur Welt gekommen. dpa
Artikel erschienen am Fr, 4. Februar 2005 © WELT.de
Polizei sucht im Abfall nach Beweisen
Im jüngsten Fall von Kindstötung konzentrieren sich die Mitarbeiter der 6.
Mordkommission zunächst auf den Fundort. Ziel ist, die Mutter zu finden. Deren
Wohnort kann in Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern oder Niedersachsen
liegen. Von dort wird der Alba-Hof beliefert.
"Wir sichten den Müllhaufen, in dem der Karton mit der Leiche gefunden wurde",
sagt André Rauhut, der das Dezernat der Berliner Mordkommissionen leitet. Anhand
der Verpackungen und Etikettierung könnten sich Rückschlüsse auf die regionale
Herkunft ziehen lassen. "Dort würden wir Krankenhäuser und Gynäkologen fragen,
ob sie eine Frau behandelt haben, die schwanger war und es plötzlich nicht mehr
ist", so Rauhut. Kriminaltechnisch untersucht werden der Pappkarton und das
Handtuch, in das der Leichnam eingewickelt war. Möglicherweise hat die Mutter
Fingerabdrücke oder DNA-Spuren wie Haare hinterlassen. Das Baby war
mitteleuropäischer Abstammung.
"Wir haben eine DNA-Probe genommen", sagt Rauhut. Die setzt sich je zur Hälfte
aus dem Erbgut seiner Mutter und seines Vaters zusammen und werde aufbewahrt, um
sie mit der DNA in Frage kommender Frauen abzugleichen. Ein Blick in die
DNA-Datei des Bundeskriminalamtes sei nicht geplant. "Damit können wir keinen
Treffer erreichen", sagt Rauhut, "dort sind Daten von Schwerverbrechern
gespeichert." banjo/tal
Artikel erschienen am Fre, 4. Februar 2005 © WELT.de 1995 - 2005
Tatmotiv: Ungewollte und verdrängte Schwangerschaft
"Aus welchem Grund Frauen ihr Kind töten, hängt immer vom Einzelfall ab", sagt
Psychiater Frank Wendt vom Institut für Forensische Psychiatrie. "Meistens
handelt es sich um Mütter, die ungewollt schwanger geworden sind. Sie können ein
Kind mit Ausbildung, Partnerschaft oder ihrer finanziellen Situation nicht
vereinbaren. Diese Frauen tragen die Schwangerschaft heimlich aus, wollen sich
aus Scham oder Angst keinem anvertrauen und stecken ihre ganze Energie in die
Manipulation ihres Umfeldes, damit keiner hinter ihr Geheimnis kommt." Ist dann
das Kind da, sei die logische Konsequenz, sich seiner zu entledigen. "Die Tötung
ist ein Akt der Hilflosigkeit, der Verzweiflung", so Wendt. Bei einer vom Umfeld
der Frauen unentdeckten Schwangerschaft sind oft selbst die Mütter von der
Geburt überrascht. "Sie haben die Schwangerschaft psychisch so verdrängt, daß
sie mit einer Geburt nicht gerechnet haben", sagt Werner Platz, Direktor des
Vivantes Klinikums für Psychiatrie und Psychotherapie. Oft spiele auch das
geringe Alter der Mütter eine Rolle. "Jugendliche fühlen sich allein,
überfordert und sehen das Kind dann als einen Fremdkörper, den sie loswerden
wollen." RAA
Artikel erschienen am Fre, 4. Februar 2005 © WELT.de 1995 - 2005
Kindstötungen in Berlin - eine Chronologie © WELT.de Artikel erschienen am Fre,
4. Februar 2005
6. August 2003 - In einer Wohnung (Lichtenrade) wird ein Babyskelett entdeckt.
Die Mutter hatte ihre Tochter nach der Geburt getötet.
2. September 2002 Die Leiche eines Säuglings wird hinter einem Container in
Neukölln gefunden. Täter unbekannt.
Mai 2002 Eine 23jährige erdrosselt im in Müggelheim ihr Kind nach der Geburt.
8. Juli 2002 Im Krankenhaus Waldfriede wird die Leiche eines mit 15
Messerstichen getöteten Kindes aufgefunden. Täter unbekannt.
April 2002 Ein Mädchen (15) tötet an der Rhinstraße ihr Baby, wirft es in den
Müllschlucker.
Februar 2002 In einer Spandauer Nervenklinik ertränkt eine 26jährige ihren zehn
Wochen alten Sohn. banjo/tal
Totes Baby im Müll: Polizei fahndet jetzt mit Foto nach Eltern
Die Eltern dieses Babies werden gesucht: Fahndungsfoto der Polizei
Bei ihrer Suche nach den Eltern des vor zwei Wochen im Verpackungsmüll
gefundenen toten Babys tappen die Ermittler weiterhin im Dunkeln. Bisher seien
bei der Mordkommission lediglich sechs Hinweise eingegangen. Eine heiße Spur sei
nicht darunter gewesen, teilte die Polizei am Dienstag mit. Die 6.
Mordkommission hatte Bilder des Handtuchs veröffentlicht, in dem der Säugling
eingehüllt war. Doch es gab keine Hinweise auf die Herkunft des Handtuches. Vor
diesem Hintergrund veröffentlichte die Polizei jetzt ein weiteres Foto. Es zeigt
das etwa 2000 Gramm schwere und 45 Zentimeter große Baby, wie es eingewickelt in
das rosafarbene Handtuch in einem Pappkarton lag. Das tote Mädchen war nachts
auf einem Recyclinghof des Entsorgers Alba in Berlin-Mahlsdorf entdeckt worden.
Die Obduktion ergab, daß der Säugling wohl kurz nach der Geburt erwürgt wurde.
Für Hinweise, die zur Aufklärung des Verbrechens führen, sind 5000 Euro
Belohnung ausgelobt.
Die Ermittler haben nach eigenen Angaben auch noch keine gesicherten
Erkenntnisse darüber, wo das Mädchen in den Abfall gelegt wurde.
Artikel erschienen am Mi, 16. Februar 2005 © WELT.de 1995 - 2005
Fötus zwischen Grabsteinen abgelegt
Grausiger Fund auf Friedhof in Ottensen - Frühgeburt war nicht lebensfähig -
Mutter schwebt möglicherweise in Lebensgefahr von André Zand-Vakili
Eine grausige Entdeckung machte am Dienstag ein Mitarbeiter auf dem Friedhof an
der Bernadottestraße. Er entdeckte zwischen Gräbern einen Fötus. Das Kind war
offenbar zu früh geboren und dort abgelegt worden. Nach Erkenntnissen von
Rechtsmedizinern war das Kind nicht lebensfähig. Von der Mutter fehlt jede Spur.
Nach ihr wird mit Hochdruck gesucht. Die Frau könnte nach der Frühgeburt selbst
in Lebensgefahr schweben.
Gegen 11.15 Uhr hatte Maschinist Michael Gutbier fast genau in der Mitte der
Anlage den faustgroßen Körper zwischen Gräbern entdeckt. An dem mit Erde
beschmierten Fötus waren noch Nabelschnur und Plazenta. Offenbar war der kleine
Körper gleich nach der Geburt dort abgelegt worden. Der Mann alarmierte seinen
Chef. Dieser rief die Polizei. "Es war ein furchtbarer Anblick", sagt der Zeuge.
"Ich habe gleich meine Frau angerufen, weil ich das Erlebte verarbeiten mußte."
Das Kind, so ergab eine Eilsektion, war in der 20. bis 25. Schwangerschaftswoche
geboren. Mediziner geben Frühgeborenen erst ab der 25. Schwangerschaftswoche
eine reelle Überlebenschance. Die Gerichtsmediziner gehen davon aus, daß der
Fötus bereits im Mutterleib gestorben war.
"Von dem Ergebnis hing maßgeblich ab, ob überhaupt eine Straftat vorlag", sagt
Hauptkommissar Andreas Schöpflin. Deshalb übernahm zunächst die Mordkommission
den Fall. Die Ermittler sicherten noch am Vormittag auf dem Friedhof Spuren und
ließen Beamte der Bereitschaftspolizei das Gelände absuchen. "Wir haben Hinweise
gesucht, die uns zur Mutter führen", sagt ein Polizist. Denn die Frau, die
vermutlich im Schock oder in Panik das Kind dort abgelegt hatte, könnte nach der
Spontangeburt beispielsweise durch Blutungen selbst in akuter Lebensgefahr
schweben. "Wir suchen die Frau nicht wegen einer Straftat", sagt Schöpflin. "Es
geht um das Wohl der Frau." Auch der Verein Sternipark appelliert an die Mutter,
sich unter der Notrufnummer 0800-456 07 89 zu melden. "Die Frau braucht dringend
Hilfe", sagt eine Sprecherin.
Die Polizei geht davon aus, daß die Mutter das Kind ganz in der Nähe des
Fundortes geboren hat. Spuren weisen darauf hin, daß sie es dort begraben
wollte. "Der Fötus kann in der Nacht zum Dienstag, aber auch früher abgelegt
worden sein", sagt Schöpflin. Jetzt werden Zeugen gesucht, die auf dem Friedhof
Verdächtiges beobachtet haben.
Artikel erschienen am Mit, 6. April 2005 http://www.welt.de/data/2005/04/06/631199.html
Toter Säugling am Niederrhein: Berliner Kripo eingeschaltet
Die 1. Mordkommission hat sich nun in die Ermittlungen gegen eine 21jährige aus
Bocholt eingeschaltet. Sie hatte gestanden, ihr neugeborenes Baby lebend in
einem Berliner Park abgelegt zu haben. Das Kind wurde bislang nicht gefunden.
Die 21jährige war nach Zeugenaussagen in ihrer Heimatstadt am Niederrhein
festgenommen worden, weil sie zwar bis vor kurzem schwanger gewesen aber in der
Folgezeit niemals mit einem Baby gesehen worden war. Ursprünglich hatte man sie
verdächtigt, für den Tod eines in der Region gefundenen Säuglings verantwortlich
zu sein. Eine DNA-Analyse hatte jedoch eine Verbindung ausgeschlossen. mb
Artikel erschienen am Di, 12. April 2005
Freitag 22. April 2005, 16:22 Uhr Fund einer Babyleiche - Polizei überprüft
Anruf bei «Domian»
Mönchengladbach (ddp-nrw). Ein anonymer Anruf in der WDR-Nachtsendung «Domian»
hat dem Fall eines toten Säuglings aus Mönchengladbach eine neue Wende gegeben.
Der Unbekannte hatte am Donnerstag in der Live-Sendung behauptet, die noch
unbekannte Mutter des toten Kindes zu kennen. Diese habe den Säugling
umgebracht.
Allerdings erwiesen sich der Name und die Anschrift, die der Unbekannte
angegeben hatte, als falsch, wie ein Polizeisprecher am Freitag in
Mönchengladbach mitteilte. Die Mordkommission versuche nun, den Anrufer zu
ermitteln und ihn zu den Vorgängen zu befragen. Erst dann könne man verbindlich
sagen, ob sich der Unbekannte nur wichtig machen wollte.
Bislang waren die Ermittler davon ausgegangen, dass das am Ostermontag in der
Niers bei Mönchengladbach gefundene Kleinkind eines natürlichen Todes gestorben
war. Dies haben die bis Mitte April durchgeführten gerichtsmedizinischen
Untersuchungen ergeben. Die Ermittlungen der Mordkommission waren daraufhin
zunächst eingestellt worden. (ddp)
Babyleiche am Niederrhein gefunden - Dritter Fall im Jahr 2005
Krefeld - Einen Rucksack mit der Leiche eines Neugeborenen haben Mitarbeiter des
Grünflächenamtes am Mittwoch in einem Gebüsch in Krefeld gefunden. Die drei
Männer hatten die Tasche beim Mähen eines Rasens entdeckt und geöffnet. Die
Staatsanwaltschaft ordnete die Obduktion des Leichnams an. Weitere Einzelheiten
waren zunächst nicht bekannt.
Dies ist der dritte Fund einer Babyleiche in diesem Jahr am Niederrhein. Vor
rund sieben Wochen hatten Passanten auf einem Spielplatz im niederrheinischen
Moers in einem Rucksack eine Säuglingsleiche gefunden. Die Obduktion hatte
ergeben, daß das Mädchen bei seiner Geburt noch gelebt hatte. Die 20 Jahre alte
Mutter konnte mit Hilfe einer DNA-Analyse identifiziert werden. Bei den
Ermittlungen war zunächst eine Frau aus Bocholt in Verdacht geraten. Die
21jährige hatte zugegeben, ein Kind entbunden und in einem Park in Berlin
abgelegt zu haben. In diesem Fall hat die Berliner Mordkommission die
Ermittlungen aufgenommen. Nur eine Woche danach hatten spielende Kinder in dem
Flüßchen Niers in Mönchengladbach die Leiche eines neugeborenen Jungen entdeckt.
Der leblose Körper war in Plastiktüten gewickelt. Das Kind starb eines
natürlichen Todes. Die Polizei hat inzwischen die Suche nach der unbekannten
Mutter eingestellt. dpa
Artikel erschienen am Do, 12. Mai 2005
Totes Baby lag in Keller bei Hannover versteckt 11. Jan 2005 12:45
Ein Mann hat den Tod seines vermutlich eigenen Kindes der Polizei gemeldet. Die
fand das Baby in einem Koffer versteckt halb verwest im Keller.
Die Polizei im niedersächsischen Barsinghausen hat ein totes Baby gefunden. Die
Leiche lag in einen Koffer verpackt im Keller eines Wohnhauses. Ein Mann und
eine Frau, die die Polizei als Eltern des Säuglings vermutet, wurden wegen des
Verdachts der Kindstötung festgenommen.
Der 28 Jahre alte Mann hatte sich am Montag selbst bei der Polizei gemeldet und
gesagt, er habe im Keller die Leiche entdeckt. Erste Ermittlungen führten die
Polizei zur 25-jährigen Kindsmutter. Sie ist laut der Polizei die
Lebensgefährtin des Zeugen. Sie soll das Kind direkt nach der Geburt im Keller
versteckt haben.
Halb verwest
Weder habe er gemerkt, dass seine Freundin eine Geburt gehabt habe, noch
überhaupt von einer Schwangerschaft gewusst, sagte der Festgenommene. Die
Polizei nahm ihn dennoch in Gewahrsam, weil nicht auszuschließen war, das er
entgegen seiner Aussage an der Tat beteiligt war. Das Baby lag schon einige Zeit
in dem Keller, sagte ein Polizeisprecher. Die Leiche war bereits dabei zu
verwesen. (nz)
CHRONIK Vier tote Babys in einem Haus
Die toten Säuglinge waren nach einander in einer Gefriertruhe bzw. in Kübeln
einzementiert unter Gerümpel gefunden worden. Vier Leichen von Neugeborenen sind
in einem Zweiparteienhaus in Graz entdeckt worden. Unter Tatverdacht wurde die
32-jährige Mutter verhaftet, ihr Lebensgefährte wurde ebenfalls festgenommen,
berichtete die Polizei am Freitag. Die toten Säuglinge waren nach einander in
einer Gefriertruhe bzw. in Kübeln einzementiert unter Gerümpel gefunden worden.
Freund unter Mordverdacht
Die mutmaßliche Kindsmörderin leugnet die Tötung. Sie gab nur zu, die Babys in
den vergangenen Jahren geboren zu haben. Ihr Lebensgefährte, der von den
Schwangerschaften nichts gewusst haben will, wurde ebenfalls wegen Mordverdachts
verhaftet.
Untermieter fand Baby im Eisschrank
Der Fall war bereits am Montag ins Rollen gekommen, als der Untermieter in dem
Haus am nordwestlichen Stadtrand von Graz in der Thalstraße den Fund machte. Er
wollte für seine Kinder Speiseeis aus der Gemeinschaftstiefkühltruhe im Keller
nehmen und stieß dabei auf einen Plastiksack, in dem sich eine Babyleiche
befand. Der Mann verständigte die Polizei. Eine sofortige Obduktion war nicht
möglich, da am gerichtsmedizinischen Institut zunächst ein langsamer
Auftauvorgang eingeleitet werden musste. Als die Gefriertruhe dann im
Gerichtsmedizinischen Institut untersucht wurde, stieß man unter diversem
Gefriergut auf eine weitere Babyleiche.
"Fleißig und unauffällig"
Die Kriminalisten vernahmen eine 32-jährige Hausbewohnerin, die mit ihrem
38-jährigen Lebensgefährten seit 2000 in dem Haus am Stadtrand lebt. Die beiden
sind seit acht Jahren ein Paar, der Mann ist allerdings verheiratet und hat drei
Kinder, lebt aber von seiner Ehefrau getrennt. Beide sind laut Polizei gut
beleumundet, werden von der Umgebung als fleißig beschrieben und sind bisher in
keiner Weise aufgefallen. Die Frau gab zu, in den vergangenen Jahren Kinder zur
Welt gebracht zu haben - dass sie diese getötet hat, daran will sie sich nicht
erinnern. Am Donnerstag wurden die Verdächtigen verhaftet.
Vier Babyleichen
Im Zuge einer gezielten Suche mit Leichenspürhunden wurde in einer Werkstatt
neben dem Haus eine weitere Leiche, die in einen Malerkübel einbetoniert war,
gefunden. Da der Tod schon vor etwa zwei Jahren eingetreten war, konnte die
Todesursache nicht mehr eruiert werden. Freitagmittag wurde die vierte
Babyleiche unter ähnlichen Umständen wie die Dritte in einem Nebengebäude
gefunden.
Artikel vom 03.06.2005 |apa |grü, aho, dk
Babymorde Viele Fragen bleiben offen - Christian Jänsch Nach der Entdeckung der
Babymorde in Graz suchen die Ermittler nach Hintergründen. Die mutmaßliche
Kindesmörderin erinnert sich nach eigenen Angaben nicht an die Reihenfolge ihrer
Kinder. Die 32-jährige soll in den vergangenen Jahren vier Neugeborenen getötet
haben. Claudia Klier beschäftigt sich seit 15 Jahren mit Müttern die ihre Kinder
nach der Geburt töten. Vor dem Kindesmord steht für die Frauen allerdings die
Verleugnung der Schwangerschaft. Vor sich und vor der Umwelt.
Wechselnde Realitätsbezüge
Die wiener Psychiaterin Claudia Klier meint es werden dann einfach nur etwas
weitere Kleider getragen oder die Kleidung werde etwas angepasst. Häufig sei
auch, dass es keine besondere Gewichtszunahme gäbe. Phasenweise gibt es auch
wechselnde Realitätsbezüge.
Selbst Gewalt erlebt
Den Grund für dieses Verhalten sieht die Psychiaterin darin, dass diese Frauen
selbst Gewalt erlebt haben. Psychischer und sexueller Missbrauch sei in diesen
Fällen sehr häufig. Die Geburt an sich erleben die Frauen dann quasi "neben sich
stehend", so Claudia Klier, zu meist auf Toiletten und mit wenigen Schmerzen.
Sobald das Kind schreit muss dann die Verleugnung aufgegeben werden. Dies sei
dann der Moment wo Kurzschlusshandlungen stattfinden. Das Kind wird schnell
weggegeben.
Keine direkte Gewalt
Die Gesetze sehen für Kindsmörderinnen andere Strafen vor als bei Mord vor, da
keine direkte Gewalt angewendet wird. In Österreich ein bis fünf Jahre Haft
statt zehn und mehr bei Mord. In Großbritannien werden diese Frauen zumeist
freigesprochen, so Klier und in psychiatrische Behandlung überwiesen. Laut Klier
geschieht dies in einem psychischen Ausnahmezustand.
Dunkelziffer sehr hoch
2003 wurden zwei Fälle von Kindsmord angezeigt. Das sei der Durchschnitt so
Klier. Die Einrichtungen der Babyklappen und der anonymen Geburten sieht die
Psychiaterin nicht dadurch in Frage gestellt. Man müsse, so Klier, die
Information besser "rüber bringen". Die Dunkelziffer sei sicher sehr hoch, weil
man diese Kinder häufig nicht finden würde. Im konkreten Fall hat es Jahre
gedauert bis die Babyleichen gefunden wurden.
Kindesmord: Nur extreme Faktoren lösen die Hemmung
Die Steirerin bewahrte die Kindsleichen auf. Für Psychologin Eva Adler ein
spezifisches Signal: "Unbewusst hat sie vielleicht immer auf die Entdeckung
gehofft."
"Wenn diese Frau nicht akut geisteskrank ist, so muss doch wenigstens eine tief
greifende Störung vorliegen, vielleicht hatte sie ein drastisches Problem mit
ihrer weiblichen Identität oder mit der Mutterrolle. Extrem negative Erfahrungen
mit der eigenen Mutter oder dem sonstigen familiären Umfeld könnten fatale
Ängste ausgelöst haben", vermutet die Wiener Psychologin und Familientherapeutin
Eva Adler.
Dass eine Schwangerschaft von der werdenden Mutter völlig verdrängt werden kann,
ist ein bekanntes Phänomen. Bei der Geburt gestorbene oder getötete Kinder
werden jedoch in den meisten Fällen irgendwo deponiert und wohl auch heimlich
begraben.
Die Steirerin bewahrte die Kindsleichen dagegen auf. Für Psychologin Eva Adler
ist dies ein spezifisches Signal: "Unbewusst hat sie vielleicht immer auf die
Entdeckung, Auswege aus einer schlimmen Lage, oder auch Strafe für ihre Taten
gehofft."
In diese Kerbe schlägt auch Professor Stefan Rudas, Chef des Wiener
Psychosozialen Dienstes: "Die Tötung von Kindern und besonders der eigenen
Neugeborenen zählt zu den stärksten Tabus unserer Gesellschaft. Die Hemmschwelle
ist extrem hoch und wird nur sehr selten durchbrochen."
Warnsignale
Die Hintergründe der unfassbaren Taten seien jetzt noch nicht abzuschätzen,
meint der Experte. Auch hält er eine psychische Erkrankung der Täterin für
denkbar. Dies und andere Faktoren sollten im Zuge des Verfahrens analysiert
werden. Rudas: "Vielleicht können Warnsignale abgeleitet werden, die zur
Verhinderung solcher Taten dienen."
Artikel vom 03.06.2005 |KURIER-Printausgabe
ÖSTERREICH 06. Juni | http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,359347,00.html
Mindestens zwei Babys wurden getötet
Mindestens zwei der vier in der vergangenen Woche in Graz entdeckten toten
Säuglinge waren bei ihrer Geburt am Leben. Das geht aus dem vorläufigen
Obduktionsbericht hervor, den die Staatsanwaltschaft Graz veröffentlichte. AP
Kerzen vor dem Haus, in dem die toten Säuglinge gefunden wurden: Kinder wurden
"entsorgt"
Graz - Wie die Behörde heute mitteilte, gestaltet sich dagegen die Untersuchung
der beiden anderen Babyleichen, die von ihrer Mutter nach der Geburt
einzementiert worden waren, wegen des starken Verwesungsgrads schwieriger. Die
32-jährige Mutter der Kinder war in der vergangenen Woche zusammen mit ihrem 38
Jahre alten Freund festgenommen worden. Sie hat bisher lediglich zugegeben, die
Kinder geboren und anschließend "entsorgt" zu haben. Zwei der Neugeborenen hatte
sie in einer Gemeinschafts-Gefriertruhe ihres Wohnhauses am Stadtrand von Graz
versteckt.
Österreichischen Presseberichten zufolge kann die Mutter mit einer relativ
geringen Freiheitsstrafe von deutlich unter fünf Jahren rechnen, wenn ihr nicht
eine gezielte Tötung der Neugeborenen nachgewiesen wird. Unklar ist noch, ob der
mutmaßliche Vater der vier Kinder an der Tötung beteiligt war.
http://kurier.at/chronik/1008843.php CHRONIK Grazer Babys: Zwei überlebten
Geburt
Die leblosen Körper wurden obduziert: Zwei der vier Babys lebten nach der Geburt
noch.
Graz - Mindestens zwei der vier Säuglinge, die vergangene Woche in Graz tot
gefunden wurden, haben bei der Geburt noch gelebt. "Wenn auch nur kurz". Dies
berichtete die Grazer Staatsanwaltschaft unter Berufung auf einen
Zwischenbericht der Gerichtsmedizin. Am Montag waren die beiden in einer
Tiefkühltruhe entdeckten Leichen obduziert worden.
"Befundung" nicht abgeschlossen
Wie Erster Staatsanwalt Peter Gruber betonte, könne derzeit noch nichts weiteres
gesagt werden. Die "Befundung" sei bei weitem noch nicht abgeschlossen, hieß es.
Es müssten unter anderen noch Analysen des Gewebes und toxikologischen
Untersuchungen "und eben die ganze Palette" durchgeführt werden, sagte Gruber.
Was die beiden in Untersuchungshaft befindlichen Verdächtigen, die 32 Jahre alte
Mutter und ihr 38 Jahre alter Lebensgefährte, zu diesem Sachverhalt aussagten
oder ob sie schon dazu befragt wurden, wollte Gruber nicht verraten.
DNA-Test angeordnet
Untersucht werden die beiden seit Freitag langsam bei rund vier Grad Celsius
aufgetauten Säuglinge von Universitätsdozent Peter Roll und Peter Grabuschnigg
auf der Gerichtsmedizin der Grazer Medizinischen Universität. Außerdem ist eine
DNA-Untersuchung angeordnet, um zu klären, ob der 38-Jährige Lebensgefährte der
Mutter und mutmaßlichen Täterin der Vater der Kinder ist. Diese Ergebnisse
werden wahrscheinlich Mitte der Woche vorliegen.
Bereits vor der Obduktion hatte Roll erklärt, Schwierigkeiten können sich vor
allem aus dem Umstand ergeben, dass die Kinder längere Zeit tiefgefroren waren,
da es zu Gewebsveränderungen komme. Zudem gelte grundsätzlich: Je jünger das
Opfer, umso schwieriger. Alle zur Bestimmung maßgeblichen Strukturen seien noch
sehr klein ausgebildet. Leichen, die über längere Zeit eingefroren waren, wurden
am Grazer Institut bisher noch nicht obduziert.
Die bereits am Freitag erfolgte Obduktion der beiden in Plastikkübel
einbetonierten Neugeborenen hatten nicht die erhofften Erkenntnisse - sie waren
bereits zu stark verwest. Festgestellt werden konnte lediglich, dass keine
Knochenbrüche und somit keine entsprechende mechanische äußere Gewalteinwirkung
stattgefunden haben konnte.
Babyleichen: Erste Ergebnisse
Am Grundstück, auf dem die Leichen von vier Säuglingen entdeckt worden waren,
wurde die Suche nach weiteren Opfern beendet.
Im Fall der vier toten Babys in Graz sind am Mittwoch die Ergebnisse der ersten
DNA-Untersuchungen bekannt geworden: Wie die Staatsanwaltschaft mitteilte,
stammen demnach zumindest zwei der vier Kinder eindeutig von dem verhafteten
Paar. Zu den beiden weiteren getöteten Säuglingen gab es noch kein Ergebnis.
Bei den beiden Babys, die mit Sicherheit leibliche Kinder der 32-jährigen
Buchhalterin und ihrem 38-jährigen Freund sind, handelt es sich um die beiden in
einer Tiefkühltruhe gefundenen Leichen. Bezüglich der beiden weiteren, in Kübeln
einzementierten Babys lagen die DNA-Ergebnisse noch nicht vor. Der Erste
Staatsanwalt Peter Gruber wies außerdem darauf hin, dass die Voruntersuchung
intensiv fortgeführt erden. Abschließende gerichtsmedizinische Gutachten lägen
noch nicht vor.
Lokalaugenschein
In Absprache mit dem Untersuchungsrichter gab der Leiter der Staatsanwaltschaft,
Horst Sigl, zudem bekannt, dass der Termin des Lokalaugenscheins nicht
öffentlich bekannt gegeben wird. Aus den Einvernahmen und der Suche an weiteren
Wohnadressen des Paares hätten sich keine neue Erkenntnisse ergeben, die er
mitteilen könne. Dies träfe auch auf die Ermittlung der Todesursachen und
mögliche weitere Säuglingsleichen zu, worüber in den Medien Vermutungen
angestellt wurden. "Wir geben nur gesicherte Ergebnisse weiter", so Sigl.
Artikel vom 15.06.2005 |apa |grü
Schwäbisches Tagblatt 10.05.2005 Säugling nach Geburt getötet
MESSSTETTEN (tol). Am vergangenen Sonntag wurde der Polizei in Albstadt
mitgeteilt, dass eine Frau mit einem toten Säugling, der im Hals- und
Brustbereich Stichverletzungen aufwies, in der Kreisklinik Albstadt zur
Behandlung vorgesprochen hätte. Die daraufhin sofort eingeleiteten
kriminalpolizeilichen Ermittlungen ergaben, dass die 20-Jährige am frühen
Freitagmorgen ohne fremde Hilfe in ihrer Wohnung einen Sohn zur Welt gebracht
hatte. Die Schwangerschaft war von ihrem Umfeld nicht bemerkt worden.
Nach dem derzeitigen Erkenntnisstand brachte die junge Frau unmittelbar nach der
Geburt dem Säugling mit einer Haushaltsschere tödliche Stichverletzungen bei.
Den toten Säugling hat sie dann in einem Wäschekorb versteckt. Die junge Frau
sprach darüber mit niemandem. Erst später wurde das tote Baby von
Familienangehörigen gefunden.
Auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Hechingen wurde am Montag im
Gerichtsmedizinischen Institut der Universität Tübingen eine Obduktion
durchgeführt, die als Todesursache die Stichverletzungen bestätigte. Die
20-Jährige wurde noch am Montagnachmittag dem Haftrichter vorgeführt. Er erließ
Haftbefehl wegen Verdacht des Totschlags.
Zum Motiv für die schwer wiegende Tat sind keine Erkenntnisse vorhanden. Die
junge Frau machte zum Tatvorwurf keinerlei Angaben. Die Ermittlungen dauern noch
an.
Säugling kurz nach Geburt getötet 12.05.2005 Kölnische Rundschau
„Wir suchen keine Verbrecherin, die Frau hat sich in einer Extremsituation
befunden", betont Staatsanwalt Erich Müllers. Ein Tag nach dem Fund der
Babyleiche in Krefeld steht für die Ermittler fest: Der Junge ist mit Sicherheit
getötet worden. Entweder erstickt oder von seiner Mutter bewusst nicht versorgt
worden. Die genaue Todesursache wird vermutlich unklar bleiben.
Beim Rasenmähen hatten Mitarbeiter des Grünflächenamtes am Mittwoch die
Baby-Leiche in einem Rucksack entdeckt - eingewickelt in einen aufgeschnittenen
Strickpullover. Das Bündel hatte versteckt in einem Gebüsch an einem Zaun
gelehnt. Nur wenige hundert Meter entfernt stehen zwei Krankenhäuser und ein
Kindergarten. Den Obduktionsergebnissen zufolge starb der Junge innerhalb der
ersten Stunde nach seiner Geburt. Strafrechtlich ist alles möglich: Von
fahrlässiger Tötung bis zum Mord, erklärt der Staatsanwalt.
„Ich glaube nicht, dass Sadismus oder Mordlust dahinter stecken, sondern pure
Verzweiflung", sagt Dietmar Siegert vom Krefelder Kinderschutzbund. Meist
stecken familiäre Gründe hinter einer solchen Tragödie. Auch die Gesellschaft,
„wo jeder anonym ist", trage zu so einer Verzweiflungstat bei. Obwohl es seit
gut drei Jahren in den Nachbarstädten Moers und Mönchengladbach so genannte
Babyklappen gibt, hatte die noch unbekannte Mutter davon keinen Gebrauch
gemacht.
„Mütter, die ihre Kinder töten, handeln nicht rational und wollen nichts mit
Ämtern, Behörden oder Babyklappen zu tun haben", sagt Bernd Wacker vom
Kinderhilfswerk Terre des Hommes. Die Frauen litten meist unter so starken
Persönlichkeitsstörungen oder Depressionen, dass sie die Schwangerschaft
erfolgreich vor ihrer Umwelt und sich selbst verschwiegen. Oft stehe ihnen auch
die Scham im Weg. Und so wurde auch eine anonyme Entbindungsstation in einer
Krefelder Klinik nach kurzer Zeit wieder geschlossen. „Die Schwangeren müssen in
der Klinik offenbaren, dass sie ihr Kind nicht wollen", sagt Siegert.
Hinweise aus der Bevölkerung sollen der 20-köpfige Mordkommission bei den
Ermittlungen helfen. So steckte in dem blau-schwarzen Rucksack neben dem
Pullover auch ein weißes Handtuch - alles Plagiate vermutlich aus der Türkei.
Die Ermittlungen laufen auf Hochtouren.
Wenige Wochen zuvor waren bereits zwei Säuglingsleichen am Niederrhein entdeckt
worden. In Moers hatte die Polizei die Mutter mit Hilfe eines DNA-Massentests
identifiziert. Auch die Kollegen in Krefeld haben bereits einige Speichelproben
von Frauen und Mädchen genommen. „Am liebsten wäre es uns, wenn sich die Mutter
bei uns meldet und ihre Situation erklärt", hofft der Leiter der Mordkommission,
Gerd Hoppmann.
Toter Säugling in Krefeld - Mutter geht straffrei aus
Krefeld (ddp-nrw). Der Mutter des am 11. Mai in der Krefelder Innenstadt tot
aufgefundenen Säuglings droht keine Strafe. Wie ein pathologisches Gutachten
ergab, war es schon im Mutterleib zu so schweren Komplikationen für den
ungeborenen Jungen gekommen, dass ein Überleben nach der Geburt äußerst
unwahrscheinlich war. Somit habe die Mutter im juristischen Sinne «keine Hilfe
unterlassen», teilte die Polizei mit.
Der noch immer unbekannten Mutter drohe lediglich eine Geldbuße wegen einer
begangenen Ordnungswidrigkeit nach dem Bestattungsgesetz, sagte ein
Polizeisprecher. Der Junge war tot in einem Rucksack in der Nähe des Krefelder
Hauptbahnhofes zurückgelassen und von Mitarbeitern des städtischen
Grünflächenamtes aufgefunden worden.
Nach Erkenntnissen der Gerichtsmediziner war bereits während der Schwangerschaft
die Nabelschnur abgeknickt, so dass das Ungeborene wie nach einer Geburt noch im
Mutterleib zu atmen begann. Dabei habe sich die Lunge des Jungen zur Hälfte mit
Fruchtwasser gefüllt. Zwar habe der Säugling nach der Geburt offenbar noch für
wenige Minuten geatmet. Allerdings wäre er auch bei medizinischer Betreuung mit
sehr großer Wahrscheinlichkeit gestorben, hieß es.
Die Mutter hatte am Dienstag vergangener Woche überraschend mit der Polizei
Briefkontakt aufgenommen und unter anderem den Geburtsvorgang «glaubwürdig»
geschildert. Zwar konnten die Ermittler aufgrund von übereinstimmenden
DNA-Spuren an Briefpapier und einem im Rucksack gefundenen Pullover belegen,
dass es sich bei dem Absendern tatsächlich um die Mutter handelt. Ihre Identität
konnte jedoch nicht festgestellt werden.
Die Polizei hat die Ermittlungen nun eingestellt. Zuletzt war die Suche nach der
Mutter mit einem groß angelegten DNA-Test verstärkt worden, bei dem 700 Frauen
Speichelproben abgegeben hatten.
25.05.2005 Ster http://www3.e110.de/artikel/detail.cfm?pageid=67&id=68722&include=no&drucken=yes
Sonntag 26. Juni 2005, 15:11 Uhr
Toter Säugling lag in Müllcontainer
Offenbach (AP) In einem Müllcontainer im hessischen Mühlheim ist am Wochenende
ein toter Säugling entdeckt worden. Wie die Polizei in Offenbach mitteilte,
meldete ein Anwohner den grausigen Fund am Samstag. Den Ermittlern gelang es
daraufhin noch am selben Tag, die Mutter des toten Kindes zu finden. Die
18-Jährige wurde befragt und am Sonntag auf Anordnung der Staatsanwaltschaft
nach Hause entlassen. Eine erste Obduktion habe keine Hinweise gebracht, ob das
Baby zum Zeitpunkt der Geburt schon tot war, hieß es zur Begründung. Nun müssten
weitere forensische Untersuchungen durchgeführt werden.
http://www.morgenweb.de/newsticker/artikel/newsticker_meldung_20050626t061219.html?sid=9db850cad53f627c2e9232c2f385398d
18-Jährige legt Baby in Mülltonne
Mühlheim (dpa) - Im Fall des in einer Mülltonne in Mühlheim gefundenen toten
Säuglings hat eine erste Obduktion keine eindeutigen Ergebnisse geliefert. Laut
Polizei müssen weitere Untersuchungen klären, ob das Neugeborene bereits tot zur
Welt kam oder noch lebend in der Mülltone abgelegt wurde. Die Beamten hatten
gestern die Mutter ermittelt. Es handelt es sich um eine 18 Jahre alte Frau. Sie
hatte den Jungen am Morgen entbunden und den leblosen Körper anschließend in die
Mülltonne gelegt. Dort fand ein Anwohner das tote Baby später.
27. Juni 2005 http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,362547,00.html
NIEDERSACHSEN Baby die Kehle durchgeschnitten
An einem See in der Nähe von Gifhorn haben Spaziergänger den Leichnam eines
Säuglings entdeckt. Nach Angaben der Polizei wurde das Kind kurz nach der Geburt
umgebracht - mit einem Schnitt durch die Kehle. Vom Täter fehlt bislang jeder
Spur.
Gifhorn - Das Kind sei bei seiner Geburt gesund gewesen und vermutlich nach
einer neunmonatigen Schwangerschaft entbunden worden, sagte ein Polizeisprecher.
Das hellhäutige Mädchen wies einen Ansatz von dunkelbraunem Haar auf. Die
Ermittler gehen davon aus, dass das Neugeborene zwischen dem 20. und 23. Juni
ums Leben kam.
Spaziergänger hatten den Säugling gestern am Waller See in Niedersachsen
entdeckt. Die Babyleiche war in einer Plastiktüte versteckt und an der
Uferböschung abgelegt worden. Bereits einen Tag bevor das tote Kind gefunden
wurde, waren Spaziergängerinnen auf die Tüte aufmerksam geworden, weil ihre
Hunde daran herumgezerrt hatten. Die beiden Zeuginnen hatten sogar in die Tüte
geschaut, konnten den Säugling allerdings nicht sehen, weil er nochmals verpackt
war.
Säugling kurz nach der Geburt Kehle durchtrennt
Walle/Gifhorn - Ein toter Säugling ist in Walle (Kreis Gifhorn) in einer
Plastiktüte an der Uferböschung eines Sees entdeckt worden. Dem Kind ist kurz
nach der Geburt die Kehle durchgeschnitten worden, berichtete die Polizei am
Montag. Das hellhäutige Mädchen mit einem Ansatz dunkelbrauner Haare sei
vollständig entwickelt gewesen. Hinweise auf die Identität des Kindes oder auf
einen Täter gebe es nicht.
Als der Leichnam entdeckt wurde, war das Kind vermutlich drei bis sechs Tage
tot. Da die Fundstelle nahe der Autobahn 2 liege, könne nicht ausgeschlossen
werden, daß der Leichnam über eine längere Strecke transportiert wurde, sagte
der Polizeisprecher. Die Ermittler hoffen auf Hinweise über Frauen, die
hochschwanger waren und bei denen der Verbleib des Kindes ungeklärt ist. Bereits
am Sonnabend, einen Tag vor der Entdeckung der Leiche, waren Spaziergängerinnen
auf die Tüte aufmerksam geworden, weil ihre Hunde daran gezerrt hatten. Die
Zeuginnen hatten den Säugling allerdings nicht gesehen, weil er nochmals
verpackt war. lni
Artikel erschienen am Die, 28. Juni 2005
Deutschland: Säugling tot in Mülltonne
Ein Anwohner hat am Samstag in Mühlheim bei Offenbach in einer Mülltonne einen
toten Säugling gefunden.
"Eine Obduktion soll klären, ob das Neugeborene tot zur Welt kam oder getötet
wurde", sagte ein Polizeisprecher. Die Kriminalpolizei fahnde mit Hochdruck nach
der Mutter.
Weitere Einzelheiten standen zunächst nicht fest. Bisher gebe es nur "vage
Vermutungen", sagte der Sprecher am frühen Samstagabend.
25.06.2005 18:31
POL-HA: Neuer Bezirksdienstbeamter kennt Boele aus dem Effeff 24.06.2005
Hagen (ots) - 46 Jahre jung und voller Elan startete Anfang Juni 2005
Polizeioberkommissar Frank Dombrowski als neuer Bezirksdienstbeamter in Boele,
genauer gesagt in Helfe, Kabel und Garenfeld. Er tritt somit in die Fußstapfen
von Polizeikommissar Wilhelm Hövelmann, der zukünftig seinen wohlverdienten
Ruhestand genießen wird.
1976 begann der neue Bezirksdienstbeamte seine Polizeiausbildung in Stukenbrock
und Bork. Nach einer kurzen Zeit in Wuppertal wechselte er 1980 zur Hagener
Behörde und versah Wachdienst im ehemaligen Schutzbereich Nord.
An einen Tag in der Zeit als Streifenpolizist erinnert Frank Dombrowski sich
besonders. Während einer Streifenfahrt im Sommer des Jahres 1983– interessanter
Weise war er an diesem Tag zusammen mit Wilhelm Hövelmann ein Streifenteam– fand
er im Funckepark zufällig einen ausgesetzten neugeborenen Säugling. Dadurch,
dass er das Kind frühzeitig fand, konnte es gerettet werden.
Von 1993– Mai 2005 besetzte der Polizeioberkommissar den Notruf 110 in der
Leitstelle im Herzen des Polizeipräsidiums.
Schon als Kind wollte Frank Dombrowski Polizist werden. Bevor er seinen großen
Wunsch verwirklichen konnte, musste er, da er noch zu jung an Jahren war, eine
Lehre als Groß- und Außenhandelskaufmann bestehen. In dieser Zeit fehlte nicht
die Arbeit für die Polizei. Immerhin sorgte er dafür, dass das neugebaute
Polizeipräsidium an der Hoheleye mit ausreichend Türen versorgt wurde. Zwei
LKW-Ladungen Türen half er abzuladen– besonders die schweren Metalltüren des
Polizeigewahrsam sind im in Erinnerung geblieben.
Der Polizeioberkommissar liebt den Kontakt zu den Bürgerinnen und Bürgern seines
Bezirks, denen er kein Unbekannter ist– wohnt er doch selbst in Boele und war
dort auch als Sportler aktiv. Also, Frank Dombrowski geht mit Freude an seine
neue Tätigkeit und möchte Ansprechpartner für die kleinen und großen Sorgen der
Menschen sein. Hierbei hat er trotz allem ein scharfes Auge auf all diejenigen,
die die Gesetze nicht so recht beachten wollen.Wenn er nicht auf Streife ist,
ist er auch in seinem Büro im Amtshaus Boele, Schwerter Straße, anzutreffen–
Tel.: 02331 / 986- 2243.
Säugling nach Geburt umgebracht [NDR]
Der am Waller See bei Gifhorn gefundene Säugling in einer Plastiktüte ist
gewaltsam zu Tode gekommen. Das habe die Obduktion ergeben, teilte die Polizei
am Montag mit. Dem Kind sei die Kehle durchschnitten worden. Das hellhäutige
Mädchen mit dem Ansatz dunkelbrauner Haare sei reif und vollständig entwickelt
gewesen. Die Polizei sucht derzeit das Gelände am Leichenfundort, dem Waller
See, mit Leichenspürhunden, Tauchern und Bereitschaftspolizisten nach
Beweismitteln ab.
Leichnam am Sonntag entdeckt
Spaziergänger hatten den toten Säugling am Sonntagnachmittag an der Uferböschung
in der Plastiktüte eines Supermarkts gefunden. Die Fundstelle befindet sich
unweit der Autobahn Hannover-Berlin. Die Ermittler schließen daher nicht aus,
dass der Leichnam über eine längere Strecke transportiert wurde.
Ermittler suchen nach Zeugen
Die Leiche soll bereits mehrere Tage am See gelegen haben. Die Polizei geht
davon aus, dass das Kind etwa zwischen dem 20. und dem 23. Juni geboren wurde.
Die Ermittler sind weiterhin auf der Suche nach möglichen Zeugen, die den Weg
zwischen den beiden Seen in der Gemarkung Walle seit vergangenem Mittwoch
benutzt haben.
Kehle durchgeschnitten: Baby nach Geburt ermordet
Grausiger Fund im niedersächsischen Walle bei Gifhorn: Ausflügler haben am
Sonntag an der Uferböschung eines Sees einen in einer Plastiktüte versteckten
ermordeten Säugling entdeckt. Dem Kind sei kurz nach der Geburt die Kehle
durchgeschnitten worden, teilte die Polizei in Gifhorn am Montag das Ergebnis
der Obduktion mit. Das hellhäutige Mädchen mit einem Ansatz dunkelbrauner Haare
sei reif und vollständig entwickelt gewesen. Hinweise auf die Identität des
Kindes und auf mögliche Täter liegen noch nicht vor.
Drei bis sechs Tage tot
Bei den Ermittlungen am Fundort setzte die Polizei etwa 50 Mitarbeiter der
Bereitschaftspolizei, Taucher und sechs Leichenspürhunde ein. Die Suche nach
Beweismitteln sollte bis zum Nachmittag dauern. Als der Leichnam entdeckt wurde,
war das Kind vermutlich drei bis sechs Tage tot.
Möglicherweise lange transportiert
Da die Tüte in der Nähe der Autobahn Hannover-Berlin entdeckt wurde, könnte der
Leichnam über eine längere Strecke transportiert worden sein, sagte ein
Polizeisprecher. Die Ermittler hoffen auf Hinweise über Frauen, die
hochschwanger waren und bei denen der Verbleib des Kindes ungeklärt ist.
Hunde zerrten an der Tüte
Bereits einen Tag bevor das tote Kind entdeckt wurde, waren schon einmal zwei
Spaziergängerinnen auf die Tüte aufmerksam geworden, weil ihre Hunde daran
herumgezerrt hatten. Die beiden Zeuginnen hatten sogar in die Tüte geschaut,
konnten den Säugling allerdings nicht sehen, weil er nochmals verpackt war.
POL-GF: Totem Säugling wurde die Kehle duchtrennt/noch keine
Täterhinweise/Polizei veranlasst große Suchaktion
27.06.2005 - 12:52 Uhr, Polizeiinspektion Gifhorn [Pressemappe]
Gifhorn (ots) - Nachtrag zum Fund eines toten Säuglings am Waller See:
Wie bereits berichtet, wurde am Sonntag, 26.06.2005, am Waller See nahe der
Ortschaft Walle im Landkreis Gifhorn in einer Plastiktüte ein toter Säugling
aufgefunden. Nach vorläufigen Abschluss der rechtsmedizinischen Untersuchungen
steht fest, dass dem Kind die Kehle durchschnitten wurde.
Das Kind war reif und vollständig entwickelt, das heißt, die Mutter dürfte es
nach einer normalen neunmonatigen Schwangerschaft entbunden haben. Es handelt
sich um ein Mädchen mit dem Ansatz dunkelbrauner Haare. Es ist hellhäutig und
nach Feststellung der Gerichtsmediziner ansonsten gesund gewesen. Das Kind
dürfte kurz nach der Geburt getötet worden sein. Der Geburtsvorgang könnte sich
bereits 3 bis 6 Tage vor dem Auffinden des Leichnams abgespielt haben, also
bereits Anfang der vergangenen Woche, ca. vom 20. bis 23.06.2005. Nach wie vor
liegen keine Hinweise auf die Identität des Kindes und auf mögliche Täter vor.
Die Polizei ist seit den frühen Vormittagstunden dabei, das Gelände am
Leichenfundort, dem Waller See, mit Leichenspürhunden, Tauchern und Kräften der
Bereitschaftspolizei nach möglichen Beweismitteln abzusuchen. Die Suchaktion
wird noch bis in die Nachmittagstunden andauern. Nach wie vor setzt die Polizei
auf Hinweise aus der Bevölkerung.
Da die Fundstelle des Leichnams unweit der Bundesautobahn Hannover - Berlin
liegt, kann nicht ausgeschlossen werden, dass der Leichnam über eine längere
Strecke transportiert wurde. Insbesondere fragt die Polizei:
1. Wer kann Hinweise auf Frauen geben, die hochschwanger waren und wo der
Verbleib des Kindes ungeklärt ist?
2. Wer hat in der Woche vom 20. bis zum 26.06.2005 am Waller See verdächtige
Beobachtungen gemacht, die mit dem Ablegen der Leiche in Verbindung gebracht
werden können? Hinweise bitte an die Mordkommission der Polizei Gifhorn, Tel.











05371/9800
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(Schmidt) Polizeiinspektion Gifhorn
Leiter Zentraler Kriminaldienst ots Originaltext: Polizeiinspektion Gifhorn
Digitale Pressemappe: http://www.polizeipresse.de/p_story.htx?firmaid=56517
Rückfragen bitte an: Polizeiinspektion Gifhorn
Pressestelle Telefon: 










05371/980101
Dienstag, 28. Juni 2005
Das Baby aus dem Müll wird beigesetzt
Die Polizei hat den Mörder noch nicht gefasst Lutz Schnedelbach
Das kleine Mädchen hatte nie eine Chance. Das Baby kam auf die Welt - und sofort
wurde es getötet. Der Säugling lebte nicht einmal so lange, dass er einen Namen
bekam. Die Kleine wurde erwürgt und in den Müll geworfen. Ein Arbeiter fand das
tote Baby Anfang Februar auf einer Deponie des Recyclinghofs in Mahlsdorf.
Am Donnerstag um 11.45 Uhr wird die Urne mit der Asche des Säuglings nun auf dem
Biesdorfer Friedhof beigesetzt. Anonym. Was von der Kleinen bleibt, ist eine
Registriernummer in der Friedhofsverwaltung.
Kaum Spuren
Der Mörder des kleinen Mädchens ist noch nicht gefasst. Und die Chancen ihn zu
kriegen, sind wie meist in solchen Fällen gleich null. Denn die Polizei hat nur
wenig Spuren. Was die Fahnder wissen ist, dass das Kind kurz nach seiner Geburt
erwürgt und in eine gelbe Abfalltonne in Marzahn oder Ahrensfelde geworfen
worden ist. Das weiß die Polizei, weil der Abfall, der in der Nähe der
Kinderleiche sichergestellt worden ist, aus Marzahn stammt. Obwohl die Polizei
im Stadtgebiet überall Plakate in deutscher und russischer Sprache aufhängte, 5
000 Euro Belohnung aussetzte und - erstmals in der Berliner Kriminalgeschichte -
sogar ein Bild des toten Säuglings veröffentlichte, gingen nur zehn Hinweise
ein. Ein brauchbarer Tipp war aber nicht dabei. Die Polizei schließt nicht aus,
dass die Mutter des Mädchens gar nicht aus Berlin kommt und das tote Kind
wahllos in einer Tonne entsorgt worden ist.
Säuglingsmorde gehören zu den kompliziertesten Fällen, die die Polizei aufklären
muss. Bis auf die Tötungsart, die Kleidung und den Fundort der Leiche haben die
Ermittler meist keine Anhaltspunkte. Gerichtsmediziner können zwar am Bauchnabel
erkennen, wann und wie der Säugling abgenabelt worden ist, aber das ist auch
schon alles. Mütter, die ihr Kind zu Hause zur Welt bringen und die Nabelschnur
selbst durchtrennen, sind normalerweise nicht zu ermitteln. Es sei denn, so
sagen Fahnder, Nachbarn oder Bekannte wussten von einer Schwangerschaft und
wunderten sich später darüber, dass sie die Mutter nie mit einem Kind gesehen
haben. Bei ausländischen Großfamilien haben Ermittler jedoch kaum Chancen, etwas
zu erfahren. Die Familienmitglieder schweigen in solchen Fällen oft.
Was der Polizei bleibt, sind Ermittlungen in Schwangerschaftsberatungsstellen,
bei Hebammen und Kinderärzten. "Im Unterschied zu Mordfällen, bei denen
Erwachsene getötet werden, kann man bei Babys nur selten Rückschlüsse auf das
soziale Umfeld des Opfers ziehen", sagt Justizsprecher Michael Grunwald der
Berliner Zeitung. Babys haben keine Handys, Adressbücher oder einen
Bekanntenkreis, auf die sich Ermittler stützen können. Dazu kommt, dass der
Auffindeort von getöteten Säuglingen, anders als bei Erwachsenen, oft nicht der
Tatort ist, so dass entscheidende Spuren fehlen.
Babyklappenmord ungelöst
So war es auch beim Zehlendorfer Babyklappenmord, der vor drei Jahren bundesweit
für Schlagzeilen sorgte. Der einmalige Fall ist zwar noch nicht zu den Akten
gelegt, aber die Chancen, den Täter zu fassen, sind wie beim Baby aus dem Müll
sehr gering. Vor drei Jahren, fast auf den Tag genau, hatten Schwestern in der
Babyklappe des Krankenhauses Waldfriede die Leiche eines kleinen Jungen
entdeckt. Der eine Woche alte Säugling war mit 15 Messerstichen getötet worden.
Die Ermittler zogen alle Register. Von tausenden Fahndungsplakaten, die
stadtweit aufgehängt und verteilt wurden, bis zum größten DNA-Test, den es je in
Berlin gab. Gebracht hat es bislang nichts.
Ein Jahr später wurde in einem Gebüsch in Neukölln die Leiche eines neugeborenen
Jungen entdeckt. Der Säugling war erdrosselt worden. Den Täter kennt die Polizei
auch in diesem Fall nicht.
http://www.welt.de/data/2005/06/28/738171.html
Säugling kurz nach der Geburt Kehle durchtrennt
Walle/Gifhorn - Ein toter Säugling ist in Walle (Kreis Gifhorn) in einer
Plastiktüte an der Uferböschung eines Sees entdeckt worden. Dem Kind ist kurz
nach der Geburt die Kehle durchgeschnitten worden, berichtete die Polizei am
Montag. Das hellhäutige Mädchen mit einem Ansatz dunkelbrauner Haare sei
vollständig entwickelt gewesen. Hinweise auf die Identität des Kindes oder auf
einen Täter gebe es nicht.
Als der Leichnam entdeckt wurde, war das Kind vermutlich drei bis sechs Tage
tot. Da die Fundstelle nahe der Autobahn 2 liege, könne nicht ausgeschlossen
werden, daß der Leichnam über eine längere Strecke transportiert wurde, sagte
der Polizeisprecher. Die Ermittler hoffen auf Hinweise über Frauen, die
hochschwanger waren und bei denen der Verbleib des Kindes ungeklärt ist. Bereits
am Sonnabend, einen Tag vor der Entdeckung der Leiche, waren Spaziergängerinnen
auf die Tüte aufmerksam geworden, weil ihre Hunde daran gezerrt hatten. Die
Zeuginnen hatten den Säugling allerdings nicht gesehen, weil er nochmals
verpackt war. lni
Artikel erschienen am Die, 28. Juni 2005
Polizei steht nach Säuglingsmord vor Puzzlearbeit
Gifhorn - Bei den Ermittlungen im Fall des getöteten Babys an einem See in Walle
(Kreis Gifhorn) steht die Polizei vor einer mühevollen Puzzlearbeit. Die
Ermittler wollen die Spaziergänger ausfindig machen, die sich in dem
Ausflugsgebiet aufgehalten haben. "Wir wollen ein lückenloses Bild der letzten
Woche bekommen", sagte der Leiter der Kripo Gifhorn, Jürgen Schmidt, am
Dienstag. Die Ermittler erhoffen sich auch Hinweise aus der Bevölkerung zu
hochschwangeren Frauen, bei denen nie ein Neugeborenes gesehen wurde.
Dem Mädchen war gleich nach der Geburt die Kehle durchgeschnitten worden. Die
Polizei vermutet derzeit, daß die Mutter die Tat nicht allein begangen hat. Da
die Fundstelle nahe der Autobahn 2 liegt, ist es möglich, daß der tote Säugling
über eine längere Strecke transportiert wurde. lni
Artikel erschienen am Mit, 29. Juni 2005 http://www.welt.de/data/2005/06/29/738472.html
Toter Säugling: Polizei sucht nach einer Frau
Gifhorn - Im Fall des kurz nach der Geburt getöteten Säuglings vom Waller See
sucht die Polizei nun nach einer unbekannten Frau. Die etwa 25jährige sei vor
allem Zeugin, könnte aber auch Tatverdächtige sein, teilte die Polizei am
Freitag in Gifhorn mit. Sie sei am vergangenen Sonnabend wenige Stunden, ehe die
Tüte mit dem toten Baby erstmals auffiel, gesehen worden. Die Ermittler
erklärten, die Unbekannte habe eine prall gefüllte Tasche getragen. Ihr Weg habe
am späteren Fundort der Leiche vorbeigeführt. Zudem habe sie einen
ungewöhnlichen Weg genommen, um an den See zu gelangen, denn sie sei über
Stacheldrahtrollen gestiegen.
Der Polizei in Gifhorn sind bislang etwa 100 Zeugen bekannt, die sich im
Ermittlungszeitraum an dem See aufgehalten haben. Die junge Frau jedoch habe
bislang nicht ermittelt werden können, sagte ein Polizeisprecher. lni
Artikel erschienen am Sam, 2. Juli 2005
. Juli 2005 FAHNDUNG Polizei sucht Mütter toter Babys
In Nordrhein-Westfalen und Sachsen-Anhalt sind die Leichen zweier Neugeborener
gefunden worden. Die Polizei hat fahndet jetzt nach den Müttern der Säuglinge -
bislang ohne Erfolg.
Harsewinkel-Marienfeld/Magdeburg - Bei dem toten Säugling, der am gestern Abend
auf dem Sortierband einer Glasrecycling-Firma in Harsewinkel-Marienfeld bei
Gütersloh gefunden wurde, handelt es sich um einen Jungen, wie die Polizei heute
mitteilte. In Magdeburg fahndet die Polizei nach der Mutter des kleinen
Mädchens, das gestern Mittag tot in einer öffentlichen Toilette gefunden worden
war.
Der tote Junge wurde am Vormittag von Gerichtsmedizinern der Universität Münster
obduziert. Das tote Baby war am Abend von einem Mitarbeiter der Recyclingfirma
gefunden worden.
In Magdeburg suchten die Ermittler rund um den Alten Markt nach Zeugen, die am
Vortag eine Schwangere beziehungsweise eine sich auffällig verhaltende Frau
bemerkt haben, wie eine Polizeisprecherin mitteilte. Das tote Baby war am
gestern Mittag vom Mitarbeiter einer Reinigungsfirma entdeckt worden. Der
Notarzt hatte nur noch den Tod des kleinen Mädchens feststellen können, das
offensichtlich kurz zuvor zuvor geboren worden war. Von der Mutter fehlte jede
Spur.
Laut Zeugen habe sich zur ungefähren Geburtszeit eine Gruppe Jugendlicher im
Alter zwischen 15 bis 19 Jahren in der Toilette aufgehalten. Ob sie mit dem
toten Kind in Verbindung stehen, sei unklar. Die Todesursache stehe ebenfalls
noch nicht fest, fügte die Polizeisprecherin hinzu. Weitere Aufschlüsse sollten
die Ergebnisse der Obduktion geben.
Toter Säugling: Noch keine heiße Spur
Die Polizei hofft auf Hinweise aus der Bevölkerung
Nach dem Fund eines Säuglings mit durchgeschnittener Kehle bei Gifhorn haben die
Ermittler noch keine neuen Erkenntnisse. Man arbeite weiter fieberhaft an der
Aufklärung des Falles, teilte die Polizei am Dienstag mit. Die Suche am Fundort
der Leiche wurde ergebnislos eingestellt.
28.06.2005 [Archiv]
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Spaziergänger hatten am Sonntag am Ufer des Waller Sees im niedersächsischen
Landkreis Gifhorn die in einer roten Supermarkttüte verpackte Leiche gefunden.
Am Montag hatte die Polizei den See mit Tauchern und Hunden nach Hinweisen
abgesucht.
Nach Erkenntnissen der Ermittler muss das Baby wenige Tage nach der Geburt
getötet worden sein und lag wahrscheinlich mehrere Tage am Fundort. Die Polizei
bat die Bevölkerung um Hinweise auf Frauen, die nach einer offensichtlichen
Schwangerschaft kein Baby haben.
Die Polizei bittet um Mithilfe:
1. Wer kann Hinweise auf Frauen geben, die hochschwanger waren und wo der
Verbleib des Kindes ungeklärt ist?
2. Wer hat in der Woche vom 20. bis zum 26. Juni 2005 am Waller See verdächtige
Beobachtungen gemacht, die mit dem Ablegen der Leiche in Verbindung gebracht
werden können?
Hinweise bitte an die Mordkommission der Polizei Gifhorn.
Ressort Berlin aus der Morgenpost vom Donnerstag, 21 Juli 2005
Bewährungsstrafe für Mutter - Neugeborenes am Strand ausgesetzt: Säugling war
ausgetrocknet und wird vermutlich Spätfolgen davontragen
Von Michael Mielke
Im Amtsgericht Jever (Niedersachsen) hatten viele ihr Kommen bezweifelt. Aber
sie war dann doch erschienen. Blaß und angespannt stand Sonja H. vor einem
Schöffengericht, das die 34jährige Kreuzbergerin am Ende wegen Kindesaussetzung
zu 15 Monaten Freiheitsstrafe verurteilte, ausgesetzt auf drei Jahre zur
Bewährung.
Im Juli 2003 hatte die Sozialhilfeempfängerin ihr Neugeborenes auf der
Nordseeinsel Wangerooge in einem Strandkorb ausgesetzt und war mit ihrem
damaligen Lebensgefährten, ihren zwei Söhnen und einer elfjährigen Schwester,
die bei ihr in Pflege lebte, zurück nach Berlin gefahren. Wegen ihrer Korpulenz
war vermutlich nicht aufgefallen, daß sie entbunden hatte. Das Neugeborene wurde
von einem Urlauber aus Nordrhein-Westfalen gefunden. Seinem Vornamen - er hieß
Paul - verdankte das kleine Mädchen auch seinen vorläufigen Namen: Pauline.
Der Mutter war die Polizei per Fahndungsaufruf im Norddeutschen Rundfunk auf die
Spur gekommen. Kurz darauf nahm eine Mitarbeiterin des Kreuzberger Sozialamtes
einen anonymen Anruf entgegen, in dem ihr mitgeteilt wurde, eine Nachbarin des
Anrufers sei im Sommer 2003 hochschwanger auf die Insel Wangerooge gefahren und
ohne dicken Bauch und Baby zurückgekehrt.
Vor Gericht sagte Sonja H., sie habe nicht geplant, das Baby auszusetzen. Nach
ihren eigenen Berechnungen hätte sie eigentlich auch erst Mitte August entbinden
müssen. Schuld an den zu schnell einsetzenden Wehen sei vermutlich ein
Herzanfall ihrer blinden Großmutter gewesen. Die alte Dame lebte auf der Insel
und mußte mit einem Hubschrauber in ein Krankenhaus nach Wilhelmshaven gebracht
werden. Sonja H. habe sich danach um alles kümmern müssen und sei deswegen sehr
aufgeregt gewesen. Entbunden hatte sie das Baby in der Wohnung der Großmutter.
Als Motiv für die Aussetzung gab sie an, nicht gewußt zu haben, wie sie ihren
Kindern und ihrer kleinen Schwester alles erklären soll. Deswegen habe sie auch
vorher nie über die Schwangerschaft gesprochen und von vornherein geplant, es
zur Adoption freizugeben. "Ich wußte nicht, was ich machen sollte", sagte sie,
"ich war von der Situation total überfordert." Zunächst versuchte sie es in
einer Kirche, "aber die Tür war verschlossen". Dann sei sie auf die Idee mit dem
Strandkorb gekommen. "Ich habe geglaubt", beteuerte sie unter Tränen, "daß sie
ganz schnell gefunden wird."
Dieser Plan war jedoch nicht aufgegangen. Pauline lag mehr als fünf Stunden in
dem Strandkorb. Nach Einschätzung eines Kinderarztes war "das Kind sehr
gefährdet" und habe unter "extremer Austrocknung" gelitten. Die sei aber nicht
nur auf die Zeit im Strandkorb zurückzuführen. Vermutlich habe die Mutter
Pauline schon zuvor vernachlässigt. Inzwischen sei Pauline zwar körperlich
gesund. Krämpfe, mit hoher Wahrscheinlichkeit von der Austrocknung verursacht,
hätten bei dem Kleinkind jedoch zu "Veränderungen in der Hirnstruktur" geführt.
Das könne, so der Kinderarzt, durchaus zu dauerhaften Beeinträchtigungen führen.
Sonja H. steht nun unter Bewährung und wird, sollte sie erneut irgendeine
Straftat begehen, ins Gefängnis müssen. Pauline lebt jetzt bei einer
Pflegefamilie im Landkreis Friesland.
URL dieses Artikels: http://www.morgenpost.de/content/2005/07/21/berlin/767949.html
POL-GT: Toter Säugling war lebensfähig
27.07.2005 - 16:07 Uhr, Polizei Gütersloh [Pressemappe]
Gütersloh (ots) - Kreispolizeibehörde
Gemeinsame Presseerklärung der Staatsanwaltschaft Bielefeld, der Mordkommission
Bielefeld und der Kreispolizeibehörde Gütersloh
Toter Säugling war lebensfähig
Harsewinkel-Marienfeld/Gütersloh. Nach der erfolgten Obduktion des aufgefundenen
Säuglings steht fest, dass der Junge nach der (Früh-)Geburt selbstständig
geatmet und kurze Zeit gelebt hat.
Als Todeszeit nach Entdeckung des Säuglings (26.07./ca. 18.30 h) wird ein
Zeitraum von maximal 48 Stunden angenommen, die exakte Todeszeit lässt sich
nicht bestimmen.
Eine klare Todesursache konnte bei der Untersuchung nicht eindeutig festgestellt
werden, jedoch wurden Spuren stumpfer Gewalteinwirkung im Kopfbereich des Kindes
gefunden. Zur entgültigen Klärung der Todesursache sind weitere
Detailuntersuchungen erforderlich, die bei der Gerichtsmedizin in Münster
vorgenommen werden.
Das Kind wog zirka 1500 Gramm, war 41 cm lang, hatte helle Hautfarbe, dunkle
Haare und eine normale Körperentwicklung.
Bei der Obduktion wurden mehrere Schnittwunden im Kopfbereich des Säuglings
festgestellt, die jedoch erst nach Eintritt des Todes durchdie Glasscherben im
Container, bzw. auf dem Förderband entstanden sind.
Der Säugling befand sich in einer normalen, leeren Einkaufstüte des Discounters
Aldi-Nord (blau-weiss). Hinweise auf eine Zuordnung der Tüte zu einem Geschäft
oder einem Ort liegen nicht vor. Die Tüte wurde zur weiteren Spurensuche
sichergestellt und dem Landeskriminalamt Düsseldorf übersandt.
Die Bestückung der Sortieranlage ist nach bisherigen Stand der Ermittlungen am
Dienstag (26.07.) aus vier Sammelbereichen erfolgt.
Es kommen somit nachfolgende Städte und Gemeinden als Ablageort des Säuglings in
Frage:
Hamm, Bergkamen, Rheine, Steinfurt, Gütersloh, Harsewinkel, Versmold,
Borgholzhausen, Halle-Bokel, Brockhagen, Rietberg, Neuenkirchen, Westerwiehe und
Druffel.
Die Polizei fragt:
Wo gibt es eine Frau, die schwanger war, und jetzt kein Baby hat?
Gibt es jemanden, an den sich eine Frau gewandt und nach einer Entbindung um
Hilfe ersucht hat?
Können insbesondere in den genannten Sammelbereichen Hinweise oder Beobachtungen
mitgeteilt werden, die auf eine Geburt ohne fachliche Hilfe hinweisen?
Im übrigen wird der Mutter des Säuglings das Angebot der vertrauensvollen
Zusammenarbeit mit den ermittelnden Behörden gemacht. Sie kann mit einer
verständnisvollen Beurteilung ihrer Probleme rechnen, da aus Erfahrung in
vergleichbaren Fällen die psychischen Ausnahmesituationen betroffener Frauen
bekannt sind.
Hinweise und Angaben dazu nimmt die Mordkommission Bielefeld unter
Tel.: 










0521/545-0
, die Polizei in Gütersloh unter Tel. 










05241/8690
oderjede andere
Polizeidienststelle entgegen.
Toter Säugling von Magdeburg starb schon vor Ende der Geburt
Magdeburg (ddp-lsa). Der am Dienstag in einer öffentlichen Toilette in Magdeburg
aufgefundene Säugling ist bereits vor Ende der Geburt gestorben. Die Obduktion
der Leiche habe ergeben, dass es sich um eine Totgeburt handele, teilte die
Polizei heute mit. Feingewebliche Untersuchungen müssten nun zeigen, ob das
Mädchen im Verlauf der Geburt oder bereits im Mutterleib starb.
Um die Mutter des toten Neugeborenen zu finden, sei eine sechsköpfige
Sonderkommission eingerichtet worden. Bislang tappen die Beamten bei ihren
Ermittlungen nach eigenen Angaben noch im Dunkeln. Trotz einiger Hinweise gebe
es noch keine heiße Spur.
Das tote Baby war von einem Mitarbeiter einer Reinigungsfirma in der Toilette
auf dem Alten Markt gefunden worden. Das Mädchen wurde laut Polizei
offensichtlich in der Zeit von 12.00 Uhr bis 13.00 Uhr auf der Toilette zur Welt
gebracht und dort von der Mutter zurückgelassen. Nach Zeugenaussagen hielten
sich in dieser Zeit mehrere Jugendliche im Alter von 15 bis 19 Jahren in der
Toilette auf.
Erst Anfang Juli war in Halle eine Mutter zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt
worden. Die aus dem Saalkreis stammende Frau hatte Anfang Dezember 2004 ein
gesundes Mädchen auf der Damentoilette im Hauptbahnhof Halle zur Welt gebracht
und es im Toilettenbecken kopfüber liegen lassen. Das Neugeborene ertrank.
27.07.2005 Ster
Neugeborener Junge in einer Einkaufstüte gefunden
Nach einer klinischen Untersuchung ist der Säugling wohlauf. Er könnte laut
Polizei aus Frankreich stammen
Kehl - Ein Mann hat auf dem Parkplatz eines Supermarktes in der badischen
Grenzstadt Kehl einen neugeborenen Jungen gefunden. Der Säugling sei in zwei
Decken eingewickelt gewesen und in einer Einkaufstüte im Gebüsch abgelegt
worden, teilte die Polizei mit. Nach einer klinischen Untersuchung ist der
Säugling wohlauf. Er könnte laut Polizei aus Frankreich stammen. WELT.de/dpa
Artikel erschienen am Mo, 1. August 2005
Fälle von getöteten Babys in Deutschland
ERSTELLT 01.08.05, 17:46h
Berlin - Der Fall von neun mutmaßlich von ihrer Mutter getöteten Babys im
brandenburgischen Brieskow-Finkenheerd ist einer der schwersten der deutschen
Kriminalgeschichte. Die Nachrichtenagentur ddp dokumentiert einige Fälle von
Säuglingstötungen der vergangenen Jahre.
26. Juli 2005: In Magdeburg wird am Nachmittag ein totes Neugeborenes auf einer
öffentlichen Toilette in der Innenstadt entdeckt. Das Mädchen war offensichtlich
am Mittag als Totgeburt zur Welt gekommen. Von der Mutter fehlt bislang jede
Spur.
Am selben Tag wird abends in einer Recyclingfirma im nordrhein-westfälischen
Harsewinkel-Marienfeld (Kreis Gütersloh) ein toter Säugling gefunden. Bei der
Obduktion des Jungen werden "Spuren stumpfer Gewalteinwirkung" festgestellt. Die
genaue Todesursache steht bislang noch nicht fest.
26. Juni 2005: Spaziergänger entdecken einen toten Säugling am Waller See in
Niedersachsen nahe der Autobahn Hannover-Berlin. Dem Baby war laut
Obduktionsergebnis kurz nach der Geburt die Kehle durchgeschnitten worden. Die
Tat ereignete sich vermutlich zwischen dem 20. und 23. Juni.
3. März 2004: Eine Babyleiche wird bei Sortierarbeiten in einem Lager für
Altkleider in Nordvelen (Nordrhein-Westfalen) entdeckt. Das Mädchen wurde
vermutlich erstickt.
18. Januar 2004: Auf einem Parkplatz im südhessischen Reinheim wird ein
erfrorener Säugling gefunden. Laut Obduktion hatte die Mutter das Kind lebend
zur Welt gebracht, die Nabelschnur abgerissen und das Baby dann unbekleidet
zurückgelassen.
4. November 2003: Durch Leichengeruch alarmiert findet ein Mann im Badezimmer
seiner Wohnung in Gera ein totes Baby. Das Kind ist unter der Badewanne
versteckt. Die 29-jährige Ehefrau gibt zu, das am 19. Oktober geborene Kind in
der Toilette ertränkt zu haben.
25. Februar 2003: Eine 28-jährige Hildesheimerin wird wegen zweifachen Mordes zu
einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt. Sie hatte im September 2001 und erneut
im August 2002 jeweils einen gesunden Jungen zur Welt gebracht, die Kinder
erstickt und in einen Müllcontainer geworfen.
6. Februar 2003: Eine 34-Jährige aus Lebbin (Mecklenburg-Vorpommern) muss wegen
Tötung ihrer zwei Babys acht Jahre ins Gefängnis. Die Melkerin hatte im Jahre
1997 und 2002 einen Jungen und ein Mädchen auf der Toilette entbunden und sofort
danach erstickt.
4. August 2002: Ein in einer Chemietoilette ertrunkenes Frühchen wird auf dem
Flugplatzgelände im brandenburgischen Stölln entdeckt. Laut der Obduktion hatte
die Mutter Ecstasy genommen. Am Wochenende hatte in dem Ort ein Musikfestival
stattgefunden.
24. April 2002: Das Landgericht Chemnitz verurteilt eine 19-Jährige zu einer
Jugendfreiheitsstrafe von vier Jahren. Die junge Frau hatte im Dezember 2001 auf
der Toilette eines Schulungszentrums entbunden und anschließend ihr Baby in der
Toilette ertränkt.
14. Februar 2001: Anwohner entdecken in einem Wald bei Ansbach (Bayern) die
verbrannte Leiche eines Neugeborenen. Der offenbar erst wenige Stunden alte
Junge war in einen Plastiksack und in ein Handtuch gewickelt und dann angezündet
worden. Die 20-jährige Mutter stellt sich wenige Tage später.
Oktober 2000: Eine 22-jährige Frau spült in einem Jugendwohnheim in Frankfurt
(Oder) ihr Baby in der Toilette herunter. Der Säugling kann nur noch tot aus
einem Abflussrohr geborgen werden.
(ddp) Copyright 2002 Kölner Stadt-Anzeiger. Alle Rechte vorbehalten.
http://www.ksta.de/artikel.jsp?id=1122872948777
Mutter soll neun ihrer Babys getötet haben
Schwerster Fall von Kindstötungen in Deutschland - 39jährige wegen Totschlags
verhaftet - Babyleichen in Blumenkästen gefundenvon Markus Berg
Neben dieser Doppelgarage in Brieskow-Finkenheerd wurden die Leichen von neun
Neugeborenen entdecktFoto: AP
Frankfurt (Oder) - Tatort Brieskow-Finkenheerd an der deutsch-polnischen Grenze.
"Wir stehen vor einem Verbrechen, das es in diesem Ausmaß in der Geschichte der
Bundesrepublik nach meiner Erinnerung noch nie gegeben hat." Mit diesen Worten
reagierte Brandenburgs Innenminister Jörg Schönbohm (CDU) auf den grausigen Fund
in einem kleinen Ort in der Nähe von Frankfurt (Oder). "Wir müssen uns fragen,
wie dieses unglaubliche Verbrechen über die ganzen Jahre hinweg im verborgenen
blieb. Zu viele haben weggeschaut."
Zuvor hatten Polizeibeamte neun Babyleichen entdeckt. Eine 39jährige Frau soll
neun ihrer Säuglinge zwischen 1988 und 2004 jeweils gleich nach der Geburt
getötet und dann versteckt haben. Das teilte Staatsanwalt Michael Neff am Tatort
mit Entsetzen in der Stimme mit. Die Leichname soll sie auf einem Grundstück
hinter zwei Garagen versteckt haben. Ein Zeuge hatte am Sonntag in einem
Garagenkomplex auf dem Grundstück südlich von Frankfurt (Oder) bei
Aufräumarbeiten einzelne Menschenknochen gefunden. Sie waren laut Polizei in
einem mit Sand gefüllten Aquarium vergraben. Daraufhin wurde das Grundstück
genau abgesucht. Dabei fanden die Beamten die anderen acht Leichen. Sie waren
den Angaben zufolge in der voller Gerümpel stehenden Garage in Blumentöpfen,
Blumenkästen und in Eimern unter Sand und Erde vergraben. Die Behältnisse
standen auf einem Betonfußboden unter freiem Himmel - in einem Nebengelaß, das
an dieser Stelle kein Dach hat.
Den ganzen Montag über suchten 40 Bereitschaftspolizisten mit Hunden nach
weiteren Leichenteilen oder gar weiteren Toten. Erst am späten Nachmittag
beendeten die Ermittler vorerst ihre Arbeit am Tatort, ohne aber weitere Leichen
entdeckt zu haben. "Wir mußten die Suche gegen halb fünf abbrechen, weil zu
viele Schaulustige vor Ort waren", erklärte der Sprecher. "Das hat die Suchhunde
verwirrt." "Wir können aber nicht ausschließen, daß es weitere getötete Babys
gibt."
Gegen die Mutter wurde am Montag Haftbefehl wegen des Verdachts auf neunfachen
Totschlag verkündet, sie sitzt in Untersuchungshaft, bestreitet die Tat aber.
Den Angaben der Polizei zufolge hat die Frau im Alter von 22 Jahren ihr erstes
und mit 38 Jahren ihr bisher letztes Neugeborenes getötet. Aus Polizeikreisen
verlautete, es handele sich um eine arbeitslose Mutter mit vier weiteren Kindern
zwischen anderthalb und 20 Jahren. Sie lebt inzwischen in Frankfurt (Oder) und
soll das Grundstück, auf dem die Leichen entdeckt wurden, als Lagerplatz für
persönliche Dinge genutzt haben. Der Polizei zufolge war die Frau bereits
verheiratet, ist aber wieder geschieden.
Der Bürgermeister des Ortes Brieskow-Finkenheerd, Ralf Theuer, äußerte sich tief
erschüttert. "Ich kenne die Frau nicht. Sie ist schon vor Jahren weggezogen.
Wohl nach Frankfurt (Oder)." Obwohl das Grundstück in der Ortschaft mit 2700
Einwohnern nicht abseits liege, soll die Frau ein eher zurückgezogenes Leben
geführt haben, sagte der Bürgermeister. In dem Haus wohne noch die Mutter.
"Ich bin total geschockt", sagt eine Nachbarin und blickt entsetzt auf das
Grundstück gegenüber. "Man kann es nicht fassen", sagt sie und berichtet, wie
sie mit den beiden älteren Schwestern der mutmaßlichen Täterin einst gespielt
hat. "Die drei Kinder der Familie wurden sehr religiös erzogen", erinnert sich
die Nachbarin, eine Frau um die 50. Das Haus, in dem die Morde vermutlich
geschahen, steht unmittelbar an der Straße. Hohe Büsche und große Bäume gewähren
nur wenig Einblick. Nichts deutet darauf hin, daß das weitläufige Areal an der
Bahntrasse mit einem der furchtbarsten Verbrechen in der deutschen
Kriminalgeschichte in Verbindung gebracht wird.
Auf der schmalen Straße genau gegenüber wird Bauland angeboten. "Voll
erschlossen", steht auf einem Schild.
Der Brandenburger Ministerpräsident Matthias Platzeck reagierte erschüttert.
"Dieser grausige Fund macht uns fassungslos", erklärte der SPD-Politiker in
Potsdam. Die zuständigen Behörden würden alles unternehmen, um die Umstände
schnell und umfassend aufzuklären. Die Tötung des eigenen Kindes innerhalb der
ersten 24 Stunden nach der Geburt wird als Neonatizid bezeichnet. Solche
Verbrechen werden meist von Frauen mit erheblichen Persönlichkeitsproblemen
begangen, die bei ungewünschter Schwangerschaft keine Hilfsangebote nutzen und
sich statt dessen die körperliche Veränderung auf andere Weise erklären. Dadurch
werden sie von der Geburt überrascht. In einer Panikreaktion kommt es dann nach
der Niederkunft zur Tötung des Neugeborenen
Artikel erschienen am Di, 2. August 2005 © WELT.de 1995 - 2005
SPIEGEL ONLINE - 01. August 2005, 16:42
URL: http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,367798,00.html Kindestötung
Polizei entdeckt neun Babyleichen
Es ist einer der grausigsten Fälle der Kriminalgeschichte: Brandenburger
Polizisten fanden die Knochen von neun Neugeborenen, vergraben in Blumentöpfen,
Eimern und einem ausrangierten Aquarium. Unter Verdacht steht eine 39 Jahre alte
Frau, die die Babys nach der Geburt getötet und verscharrt haben soll.
Fundort: Neben dieser Garage wurden die Knochen entdeckt
Frankfurt an der Oder - Die Verdächtige wurde in Untersuchungshaft genommen,
nachdem die toten Kinder gestern entdeckt worden waren. Den ganzen Tag über
suchten Polizisten nach weiteren Leichen. Bei dem Verbrechen dürfte es sich um
den schwersten Fall von Säuglingstötungen in der Geschichte der Bundesrepublik
handeln.
Die toten Babys waren in einem Hof hinter einem Einfamilienhaus gefunden worden,
in dem Mutter und Schwester der Verdächtigten wohnen, nachdem gegen Mittag bei
der Polizei entsprechende Hinweise eingegangen waren, wie Staatsanwalt Michael
Neff sagte. Ein Zeuge soll bei Aufräumarbeiten Knochen entdeckt haben. Die
Mutter steht laut Neff unter dringendem Verdacht, ihre Kinder zwischen 1988 und
2004 kurz nach der Geburt getötet zu haben. Sie habe die Babys unter anderem in
Blumenkästen und einem alten Aquarium vergraben. Gegen die Frau wurde daher
Haftbefehl wegen Totschlags in mindestens neun Fällen erlassen.
"Wir können nicht ausschließen, dass es weitere getötete Babys oder Leichenteile
gibt", sagte Polizeisprecher Peter Salender. Daher suchten am Montag 40
Bereitschaftspolizisten mit Hunden das laut Salender sehr große und
unübersichtliche Grundstück hinter dem Haus in der Bahnhofstraße von
Brieskow-Finkenheerd ab, einem kleinen Ort südlich von Frankfurt.
Aus Polizeikreisen war zu vernehmen, dass es sich bei der Verdächtigten um eine
geschiedene und arbeitslose Frau handelt. Die Frau habe noch vier Kinder im
Alter von 20, 19, 18 und eineinhalb Jahren.
Wie Staatsanwalt Scherding im TV-Sender N24 sagte, wurde die Frau vernommen und
äußerte sich dabei zu den Vorwürfen. Von einem Geständnis wollte der
Staatsanwalt jedoch zunächst noch nicht reden. Er gehe davon aus, dass die
Polizei noch vor Ort sei und Spuren sichere, sagte Scherding. Es werde sich
zeigen, ob weitere Leichen gefunden werden. Die sterblichen Überreste der Babys
sollen dem Staatsanwalt zufolge nun obduziert werden. Das Ergebnis werde jedoch
erst "in einigen Tagen" erwartet.
Brandenburgs Innenminister Jörg Schönbohm erklärte in Potsdam: "Wir stehen vor
einem Verbrechen, das es in diesem Ausmaß in der Geschichte der Bundesrepublik
nach meiner Erinnerung noch nie gegeben hat. Wir müssen uns fragen, wie dieses
unglaubliche Verbrechen über die ganzen Jahre hinweg im Verborgenen blieb." Die
Frage richte sich an Verwandte, Nachbarn, Mediziner und Behörden gleichermaßen.
Es müssten nicht nur das Tatgeschehen und die Motive für die Taten aufgeklärt
werden. "Dies alles ist möglich gewesen, weil zu viele weggeschaut haben, statt
zu helfen - der Frau und den Kindern."
Im Juni vier Säuglingsleichen in Österreich
Erst vergangene Woche waren in Magdeburg und bei Gütersloh zwei tote Babys
gefunden worden. Im Juni entdeckten Spaziergänger am Ufer eines Sees in der Nähe
des niedersächsischen Gifhorn einen Säugling mit durchgeschnittener Kehle in
einer Plastiktüte. Nur einen Tag zuvor hatte ein Anwohner in einer Mülltonne im
hessischen Mühlheim ein totes Baby gefunden. Anfang Mai brachte eine 20 Jahre
alte Frau in Balingen unbemerkt zu Hause ein Kind zur Welt und erstach es mit
einer Haushaltsschere.
Im Dezember 2000 war in Erfurt ein neugeborener Junge tot gefunden worden.
Anhand eines Gentests überführt die Polizei eine Mutter von fünf Kindern. Die
Frau gibt zu, das Kind sowie einen weiteren Sohn und eine Tochter nach der
Geburt ertränkt, erstickt beziehungsweise erwürgt zu haben.
In Österreich waren im Juni auf einem Grundstück in Graz vier Säuglingsleichen
entdeckt worden. Auch in diesem Fall gilt die Mutter als Täterin. Die 32 Jahre
alte Frau erklärte, sie habe die Babys immer überraschend in der Badewanne
bekommen und Angst gehabt, wegen eines Kindes ihren Freund zu verlieren. Der
Lebensgefährte, der ebenfalls unter Mordverdacht in Untersuchungshaft sitzt,
bestreitet, von den Schwangerschaften gewusst zu haben.
SPIEGEL ONLINE - 01. August 2005, 16:00 URL:
http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,367808,00.html Neonatizid
Warum Mütter nach der Geburt ihre Kinder töten
Frankfurt/Main - Mit Neonatizid (lateinisch/griechisch: Neugeborenentötung)
bezeichnet man die Tötung des eigenen Kindes innerhalb der ersten 24 Stunden
nach der Geburt. Neonatizide werden Untersuchungen zufolge meist von Frauen
begangen, bei denen erhebliche Persönlichkeitsprobleme bestehen - etwa fehlende
Reife oder mangelnde Bewältigungsmechanismen.
Dies führt dazu, dass die Frauen bei ungewünschter Schwangerschaft nicht in der
Lage sind, die üblichen Hilfsangebote zu nutzen. Die Schwangerschaft wird oft
bis zum Ende verleugnet. Die Frau erklärt die körperliche Veränderung auf andere
Weise und wird von der Geburt überrascht. In einer Panikreaktion kommt es dann
zur Tötung des Neugeborenen.
SPIEGEL ONLINE - 01. August 2005, 18:01 URL:
http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,367843,00.html
Fund im Gebüsch - Säugling in Einkaufstüte ausgesetzt
Im südbadischen Kehl hat ein Mann ein neugeborenes Baby in einer Plastiktüte
entdeckt. Das Kind war in Tücher gewickelt und lag im Gebüsch auf einem
Supermarkt-Parkplatz. Der Säugling wurde sofort ins Krankenhaus gebracht.
Kehl - Der Junge sei erst kurz vor dem Fund geboren worden, teilte die Polizei
in der Grenzstadt mit. Nach Angaben der Ärzte ist das Kind wohlauf. Die
Ermittler suchen nun nach der Mutter. Möglicherweise handele es sich um eine
Frau aus dem benachbarten Frankreich, hieß es. Die Handtücher seien mit
Waschanleitungen in französischer Sprache versehen.
Weitere Fälle von Kindstötung
Für Brandenburg ist der Grauen erregende Fund der bisherige Höhepunkt einer
Reihe von Kindstötungen. Im Juli 1999 hatte eine damals 23-jährige Frau im
Plattenbauviertel Neuberesinchen in Frankfurt (Oder) ihre zwei und drei Jahre
alten Söhne in der Wohnung eingeschlossen und zwei Wochen lang alleine gelassen.
Die Kinder waren qualvoll verhungert und verdurstet. Im Juni 2004 hatten
Polizisten in der Wohnung einer Familie in Cottbus die Leiche eines Kindes
gefunden. Die Eltern sollen das tote Kind zweieinhalb Jahre in ihrer Kühltruhe
versteckt haben, nachdem es Ende 2001 an Entkräftung gestorben war. Erst
vergangene Woche waren in Magdeburg und bei Gütersloh zwei tote Babys gefunden
worden. Im Juni entdeckten Spaziergänger am Ufer eines Sees in der Nähe des
niedersächsischen Gifhorn einen Säugling mit durchgeschnittener Kehle in einer
Plastiktüte. Nur einen Tag zuvor hatte ein Anwohner in einer Mülltonne im
hessischen Mühlheim ein totes Baby gefunden. DW
Artikel erschienen am Die, 2. August 2005 © WELT.de 1995 - 2005
SPIEGEL ONLINE - 02. August 2005, 11:04
URL: http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,367893,00.html
Gefundene Babyleichen - Vernehmung von Sabine H. dauert an
Nach dem Fund von neun Babyleichen sucht die Polizei im brandenburgischen
Brieskow-Finkenheerd nach weiteren Knochen. Die Ermittler gehen davon aus, dass
die Säuglinge nach der Geburt von ihrer Mutter getötet und in Blumenkübeln
vergraben wurden. Die verhaftete 39-Jährige erinnert sich nur bruchstückhaft.
REUTERS
Abgesperrtes Grundstück in Brieskow-Finkenheerd: Die Polizei setzt die Suche
fort
Frankfurt an der Oder - "Manchmal erinnert sie sich, manchmal nicht", sagte
Polizeisprecher Peter Salender heute. Am frühen Morgen hatte er davon
gesprochen, dass Sabine H. weder gestehe, noch leugne. "Es fügt sich langsam zu
einem Bild", sagte Salender.
Die Ermittlungslage ist derzeit noch unklar. Die Nachrichtenagentur AP hatte
zunächst gemeldet, Sabine H. habe ein Teilgeständnis abgelegt. Polizeisprecher
Peter Salender relativierte jedoch mittlerweile erste Äußerungen, wonach die
Verdächtige die Tötung einiger der Säuglinge gleich nach deren Geburt eingeräumt
habe. Sie habe erklärt, dass alle Babys von ihr seien, und sie spreche bei den
Vernehmungen "über das Problem", sagte Salender. Der Frankfurter Staatsanwalt
Ulrich Scherding sagte auf ddp-Anfrage, die Frau habe vor der Haftrichterin zwar
Entbindungen gestanden. Sie habe aber bestritten, die Kinder "gewaltsam
umgebracht" zu haben.
Laut Boulevardzeitung "BZ" ist die 39-jährige Mutter von vier Kindern im Alter
von 20, 19, 18 und eineinhalb Jahren wieder im sechsten Monat schwanger. Diesen
Informationen gingen die Ermittler gerade nach, teilte Salender mit.
Vorläufig werde wegen des Verdachts auf Totschlags ermittelt, sagte Michael
Neff, der Sprecher der Frankfurter Staatsanwaltschaft, SPIEGEL ONLINE. Erst
später werde die Anklage genauer umgrenzt. Die laufenden Ermittlungen müssten
zeigen, ob möglicherweise Mordmerkmale vorlägen. "Die Untersuchungen laufen auf
vollen Touren", sagte Neff. Der Fundort werde gerade von Kriminaltechnikern
geprüft, während die Leichen obduziert würden. "Dabei werden auch vergleichende
DNA-Untersuchungen durchgeführt."
Nach Recherchen von SPIEGEL ONLINE war Sabine H. dem Jugendamt zum ersten Mal im
Juni aufgefallen. Zuvor soll sie noch nicht aktenkundig gewesen sein. Wie
Bekannte der Frau berichteten, hatte das Jugendamt die jüngste Tochter von
Sabine H. kurzzeitig in seine Obhut genommen. Es soll dabei um Alkohol und
Vernachlässigung gegangen sein.
Nachbarn hatten die Frau als zierliche Frau mit Pferdeschwanz beschrieben, die
immer freundlich gegrüßt habe. Andere Nachbarn aus einem Frankfurter Hochhaus,
in dem die Frau bis vor zwei Jahren lebte, beschrieben die Tatverdächtige als
attraktiv. "Da bissen die Männer an und kamen auch mit ins Haus", sagte eine
Nachbarin der "Märkischen Oderzeitung". Wenn die Frau aber getrunken hatte, sei
sie laut, ordinär und unausstehlich gewesen.
Die Polizeibeamten gehen davon aus, dass die Kinder unmittelbar nach der Geburt
von ihrer Mutter getötet wurden. Die Spurensuche auf dem Grundstück in
Brieskow-Finkenheerd, wo die Leichen gefunden wurden, wurde indes mit Spürhunden
fortgesetzt. Es könne nicht ausgeschlossen werden, dass weitere Knochen gefunden
würden, sagte ein Polizeisprecher. Ein Kriminalbeamter der Frankfurter
Mordkommission sagte dagegen SPIEGEL ONLINE, bei der Spurensicherung handele es
sich um einen routinemäßigen Vorgang. Es seien keine weitere Leichen gefunden
worden. Noch heute solle auch ein in der Nähe liegendes Gartengrundstück
durchsucht werden, teilte der Ermittler mit.
Details zu dem wohl grausigsten Fall von Kindstötung in der deutschen
Kriminalgeschichte will die Staatsanwaltschaft Frankfurt an der Oder am
Nachmittag bei einer Pressekonferenz bekannt geben.
DDP Einer der Blumenkästen, in denen mehrere Babyleichen gefunden wurden
Die Leichen waren am Sonntag nach Hinweisen eines Zeugen unter Erde in
Blumenkästen und -kübeln sowie einem Aquarium auf dem Grundstück gefunden
worden. Das Gelände hinter zu einem Einfamilienhaus gehörenden Garagen gehört
den Eltern der Verdächtigen. Die Frau wurde gestern festgenommen. Nach Erlass
eines Haftbefehls sitzt sie in Untersuchungshaft. Nach bisherigen Ermittlungen
sollen die Kinder zwischen 1988 und wahrscheinlich 2004 zur Welt gekommen sein.
Sabine H., eine arbeitslose Zahnarzthelferin, lebte laut "Bild"-Zeitung selbst
in Frankfurt an der Oder. Nach Informationen von SPIEGEL ONLINE hatte sie aber
in den vergangenen Jahren unter anderem in Eisenhüttenstadt gewohnt und war
mehrmals umgezogen.
Laut "Bild" habe sie vor 17 Jahren erstmals einen Blumentopf zu ihren Eltern
gebracht und dort in der Garage untergestellt, weil sie in ihrer Stadtwohnung
nicht genug Platz dafür habe. Mit 17 hatte sie dem Bericht zufolge ihren ein
Jahr älteren Freund kennengelernt, einen NVA-Offizier und späteren
Stasi-Mitarbeiter. Sie wurde schwanger, 1984 kam eine Tochter zur Welt, zwei
weitere Kinder folgten in den beiden darauffolgenden Jahren. Die Ehe habe jedoch
nicht gehalten.
Vor zwei Jahren musste Sabine H. wegen Mietschulden aus ihrer Wohnung ausziehen.
Danach habe sie in einem Wohnwagen auf dem Grundstück ihrer Eltern gewohnt. In
dieser Zeit sei sie erneut Mutter geworden.
Die Einwohner der 2700 Einwohner zählenden Gemeinde reagierten fassungslos und
bestürzt auf den grausigen Fund. Brandenburgs Ministerpräsident Matthias
Platzeck (SPD) und Innenminister Jörg Schönbohm (CDU) äußerten sich tief
erschüttert. "Wir stehen vor einem Verbrechen, das es in diesem Ausmaß in der
Geschichte der Bundesrepublik nach meiner Erinnerung noch nie gegeben hat",
sagte Schönbohm.
Erst vergangene Woche waren in Magdeburg und bei Gütersloh zwei tote Babys
gefunden worden. Im Juni entdeckten Spaziergänger am Ufer eines Sees in der Nähe
des niedersächsischen Gifhorn einen Säugling mit durchgeschnittener Kehle in
einer Plastiktüte. Nur einen Tag zuvor hatte ein Anwohner in einer Mülltonne im
hessischen Mühlheim ein totes Baby gefunden. Anfang Mai brachte eine 20 Jahre
alte Frau in Balingen unbemerkt zu Hause ein Kind zur Welt und erstach es mit
einer Haushaltsschere.
Im Dezember 2000 war in Erfurt ein neugeborener Junge tot gefunden worden.
Anhand eines Gentests überführt die Polizei eine Mutter von fünf Kindern. Die
Frau gab zu, das Kind sowie einen weiteren Sohn und eine Tochter nach der Geburt
ertränkt, erstickt beziehungsweise erwürgt zu haben.
SPIEGEL ONLINE - 02. August 2005, 09:26 URL:
http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,367871,00.html
Gefundene Babyleichen 39-Jährige erinnert sich nur bruchstückhaft
Nach dem Fund von neun Babyleichen sucht die Polizei im brandenburgischen
Brieskow-Finkenheerd nach weiteren Knochen. Die Ermittler gehen davon aus, dass
die Kinder unmittelbar nach der Geburt von ihrer Mutter getötet wurden. Die
gestern verhaftete mutmaßliche Täterin hat sich inzwischen zu den Vorwürfen
geäußert.
REUTERS Abgesperrtes Grundstück in Brieskow-Finkenheerd: Die Polizei setzt die
Suche fort Frankfurt an der Oder - Es sei noch kein Geständnis, aber auch kein
Leugnen, sagte Polizeisprecher Peter Salender am Morgen. An einige Fälle könne
sich Sabine H. erinnern, an andere nicht. "Es fügt sich langsam zu einem Bild",
sagte Salender. Laut Boulevardzeitung "BZ" ist die 39-jährige Mutter von vier
Kindern im Alter von 20, 19, 18 und eineinhalb Jahren wieder im sechsten Monat
schwanger.
Nach Recherchen von SPIEGEL ONLINE war die Frau dem Jugendamt zum ersten Mal im
Juni aufgefallen. Zuvor soll sie noch nicht aktenkundig gewesen sein. Wie
Bekannte der Frau berichteten, hatte das Jugendamt die jüngste Tochter von
Sabine H. kurzzeitig in seine Obhut genommen. Es soll dabei um Alkohol und
Vernachlässigung gegangen sein.
Die Spurensuche auf dem Grundstück in Brieskow-Finkenheerd, wo die Leichen
gefunden wurden, wurde indes mit Spürhunden fortgesetzt. Es könne nicht
ausgeschlossen werden, dass weitere Knochen gefunden würden, sagte ein
Polizeisprecher. Details zu dem wohl grausigsten Fall von Kindstötung in der
deutschen Kriminalgeschichte will die Staatsanwaltschaft Frankfurt an der Oder
am Nachmittag bei einer Pressekonferenz bekannt geben.
Die Leichen waren am Sonntag nach Hinweisen eines Zeugen unter Erde in
Blumenkästen und -kübeln sowie einem Aquarium auf dem Grundstück gefunden
worden. Das Gelände hinter zu einem Einfamilienhaus gehörenden Garagen gehört
den Eltern der Verdächtigen. Die Frau wurde gestern festgenommen. Nach Erlass
eines Haftbefehls sitzt sie in Untersuchungshaft. Nach bisherigen Ermittlungen
sollen die Kinder zwischen 1988 und wahrscheinlich 2004 zur Welt gekommen sein.
Sabine H., eine arbeitslose Zahnarzthelferin, lebte laut "Bild"-Zeitung selbst
in Frankfurt an der Oder. Nach Informationen von SPIEGEL ONLINE hatte sie aber
in den vergangenen Jahren unter anderem in Eisenhüttenstadt gewohnt und war
mehrmals umgezogen.
Laut "Bild" habe sie vor 17 Jahren erstmals einen Blumentopf zu ihren Eltern
gebracht und dort in der Garage untergestellt, weil sie in ihrer Stadtwohnung
nicht genug Platz dafür habe. Mit 17 hatte sie dem Bericht zufolge ihren ein
Jahr älteren Freund kennengelernt, einen NVA-Offizier und späteren
Stasi-Mitarbeiter. Sie wurde schwanger, 1984 kam eine Tochter zur Welt, zwei
weitere Kinder folgten in den beiden darauffolgenden Jahren. Die Ehe habe jedoch
nicht gehalten.
Vor zwei Jahren musste Sabine H. wegen Mietschulden aus ihrer Wohnung ausziehen.
Danach habe sie in einem Wohnwagen auf dem Grundstück ihrer Eltern gewohnt. In
dieser Zeit sei sie erneut Mutter geworden.
Die Einwohner der 2700 Einwohner zählenden Gemeinde reagierten fassungslos und
bestürzt auf den grausigen Fund. Brandenburgs Ministerpräsident Matthias
Platzeck (SPD) und Innenminister Jörg Schönbohm (CDU) äußerten sich tief
erschüttert. "Wir stehen vor einem Verbrechen, das es in diesem Ausmaß in der
Geschichte der Bundesrepublik nach meiner Erinnerung noch nie gegeben hat",
sagte Schönbohm.
Erst vergangene Woche waren in Magdeburg und bei Gütersloh zwei tote Babys
gefunden worden. Im Juni entdeckten Spaziergänger am Ufer eines Sees in der Nähe
des niedersächsischen Gifhorn einen Säugling mit durchgeschnittener Kehle in
einer Plastiktüte. Nur einen Tag zuvor hatte ein Anwohner in einer Mülltonne im
hessischen Mühlheim ein totes Baby gefunden. Anfang Mai brachte eine 20 Jahre
alte Frau in Balingen unbemerkt zu Hause ein Kind zur Welt und erstach es mit
einer Haushaltsschere.
Im Dezember 2000 war in Erfurt ein neugeborener Junge tot gefunden worden.
Anhand eines Gentests überführt die Polizei eine Mutter von fünf Kindern. Die
Frau gab zu, das Kind sowie einen weiteren Sohn und eine Tochter nach der Geburt
ertränkt, erstickt beziehungsweise erwürgt zu haben.
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SPIEGEL ONLINE - 02. August 2005, 17:19 URL:
http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,367930,00.html
Interview zu Säuglingsmorden "Komplett zerrüttetes Umfeld"
Neun ihrer Kinder soll Sabine H. kurz nach der Geburt getötet haben. Isabella
Heuser, Direktorin der Klinik für Psychiatrie an der Berliner Charité, erklärt
im Interview mit SPIEGEL ONLINE, wann Frauen ihre Neugeborenen töten.
SPIEGEL ONLINE: Experten schätzen, dass in Deutschland einer von 25.000
Säuglingen nach der Geburt von der Mutter getötet wird. Die 39-jährige Sabine H.
soll gleich neun Neugeborene umgebracht haben. Was geht in solchen Frauen vor?
Charité - Universitätsmedizin Berlin
Psychiaterin Heuser: "Geburten aus dem Gedächtnis getilgt" Heuser: Es wird jedem
einleuchten, dass eine Frau, die insgesamt 13 Kinder gebiert und neun von ihnen
mutmaßlich tötet, unter einer schweren psychischen, wahrscheinlich wahnhaften
Störung leiden muss. Sollte sich bestätigen, dass Sabine H. alkoholabhängig war,
muss man zudem in Betracht ziehen, dass eine solche Suchtkrankheit häufig mit
paranoiden und psychotischen Symptomen wie zum Beispiel Stimmenhören einhergeht.
Akustische Halluzinationen können unter anderem dazu führen, dass Frauen ihre
Kinder auf Befehl einer imaginären Person töten.
SPIEGEL ONLINE: Könnte diese psychische Isolation ein Grund dafür sein, dass
offenbar niemand aus der unmittelbaren Umgebung der Verdächtigen etwas von
Geburt und Tod der neun Kinder mitbekommen hat?
Heuser: So, wie es zurzeit aussieht, hat auch niemand die neun Schwangerschaften
bemerkt. Das finde ich besonders entsetzlich, denn es bedeutet, dass die Frau
aus einem komplett zerrütteten familiären Umfeld stammen muss. Anders ist das
nicht zu erklären. Da muss massiv und bereits seit langem etwas schief gelaufen
sein. Was ist mit den Vätern der Kinder, den Großeltern, bei denen die Tochter
in den vergangenen zwei Jahren zeitweise gewohnt haben soll? Zudem muss die Frau
doch seit 1988 irgendwann einmal einen Arzt aufgesucht haben, selbst wenn sie
nicht zum Gynäkologen gegangen ist.
SPIEGEL ONLINE: Verleugnung, Verdrängung und das Nichtwahrnehmen einer
Schwangerschaft gehören zum typischen Verhalten von Frauen, die ihre Kinder
töten oder aussetzen. Auch Sabine H. hat ausgesagt, sie könne sich an einige
ihrer Geburten nicht erinnern.
Heuser: Das ist dann tatsächlich so. Solche Frauen nehmen die Schwangerschaft an
sich selbst nicht wahr. Ich kenne Fälle, in denen Schwangere gemerkt haben, dass
sie zunehmen und daraufhin eine Diät begonnen und vermehrt Sport betrieben
haben, weil sie ihren Zustand negierten. Dabei handelt es sich um eine Form der
Gedächtnisstörung. Die Frauen befinden sich in einem sogenannten dissoziativen
Zustand, sie leiden unter einer schweren Bewusstseinseinengung. Von den Geburten
selbst wird Frau H. durchaus etwas mitbekommen haben, sie hat sie schließlich
gemeistert, hat vermutlich folgerichtig und realitätskonform gehandelt. Danach -
so meine Hypothese - scheint sie das Vorgefallene allerdings aus ihrem
Bewusstsein abgespalten und aus dem Gedächtnis getilgt zu haben.
SPIEGEL ONLINE: Angeblich soll die Verdächtige bereits wieder im sechsten Monat
schwanger sein. Könnte es sich hierbei um einen psychotischen Teufelskreis von
schwanger werden, töten und erneut schwanger werden handeln?
Heuser: Dass eine Frau irgendeine Befriedigung dabei empfinden könnte, schwanger
zu werden und dann zu töten, halte ich für unwahrscheinlich. Häufig sind Frauen,
die ihre eben geborenen Kinder töten, sowohl emotional als auch intellektuell
und sozial vollkommen vernachlässigt. Was sie tun, ist logisch nicht zu
erklären. Dementsprechend verwundert zeigen sich in solchen Fällen in der Regel
Nachbarn und Bekannte. Indem sie erklären, nichts gemerkt zu haben, versuchen
sie, ihr eigenes schlechtes Gewissen zu beruhigen.
SPIEGEL ONLINE: Gesetzt den Fall, eine Frau wie Sabine H. würde für schuldig
befunden und in Ihre Hände übergeben - halten Sie solche Menschen für
therapierbar?
Heuser: Patientinnen mit einer wahnhaften Depression, die ihre Kinder zum
Beispiel durch Ersticken im Affekt töten, sind in der Regel gut zu therapieren.
Das gilt für Täterinnen, die ein- oder zweimal straffällig werden. Bei
Patientinnen mit schweren Alkoholproblemen muss man zunächst entgiften, dann
entwöhnen und die psychotische Erkrankung behandeln. In einem so schweren Fall,
wie er sich bei Sabine H. andeutet, gestaltet sich eine Therapie entsprechend
schwieriger, ist aber nicht hoffnungslos.
SPIEGEL ONLINE: Was kann das Umfeld tun, um potentiellen Kindsmörderinnen zu
helfen, bevor sie töten?
Heuser: Alkoholabhängigkeit sollte wesentlich ernster genommen werden, als es
bisher in Deutschland der Fall ist. Die Menschen sollten aktiv Hilfe anbieten
und Alkoholiker möglicherweise auch gegen deren Willen zum Arzt bringen, um
zumindest eine Diagnose zu bekommen. Unsere Gesellschaft bietet genug Hilfe an,
man muss sie allerdings auch in Anspruch nehmen.
Das Interview führte Annette Langer
URL dieses Artikels: http://www.netzeitung.de/deutschland/351237.html
Neun getötete Babys wurden «ehelich geboren» 02. Aug 14:26
Die des neunfachen Totschlags beschuldigte Mutter hat die nun tot gefundenen
Kinder während ihrer Ehe zur Welt gebracht. Vor jeder Geburt habe sie sich mit
Alkohol besinnungslos getrunken, sagen Ermittler.
Die Staatsanwaltschaft hat gegen die Frau, die im Verdacht steht, neun ihrer
insgesamt 13 Kinder getötet zu haben, Haftbefehl erlassen. Oberstaatsanwältin
Regine Langen sagte am Dienstagnachmittag, gegen die 39-Jährige bestehe ein
«dringender Tatverdacht».
Die Kinder kamen nach ersten Erkenntnissen zwischen 1988 und 2004 zur Welt. «Die
Kinder wurden ehelich geboren», sagte Langen. Zu dieser Zeit lebte Sabine H. mit
ihrem Mann zusammen. Die Ehe sei jedoch sehr «konfliktbeladen» gewesen, sagte
die Staatsanwältin. Seit 2005 ist die Ehe geschieden.
Am Sonntag hatte ein Anrufer bei der Polizei gemeldet, dass er in einem mit Sand
gefüllten Aquarium auf einem Grundstück in Brieskow-Finkenheerd südlich von
Frankfurt an der Oder eine Kinderleiche gefunden habe. Bei einer Durchsuchung
des Geländes fand die Polizei in ähnlichen Behältnissen die Überreste von
insgesamt neun Babys.
«Stark alkoholisiert»
Die Frau war am 21. Juni aufgefallen. Nach einem Streit war die Polizei gerufen
worden. Sie fanden in der Wohnung der Frau ein 18 Monate altes Kind, das völlig
verwahrlost war - nach ersten Erkenntnissen eines von vier noch lebenden Kindern
der Frau. Diese und ihr Lebensgefährte waren zu dieser Zeit «stark
alkoholisiert», sagte ein Ermittlungsbeamter. Das Kind wurde der Großmutter
übergeben, das Jugendamt informiert. Eine Anzeige wegen Verletzung der
Fürsorgepflicht ist noch in Bearbeitung.
Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft ergaben, dass das erste nun tot
gefundene Kind der Tatverdächtigen in Frankfurt an der Oder geboren wurde. Das
zweite sei in Goslar zur Welt gekommen und dort auch gestorben, habe die Frau
ausgesagt. Den Säugling habe sie nach Frankfurt gebracht und auf einem Balkon im
Blumenkübel verscharrt, sagte Staatsanwältin Anette Bargenda. Daran wie das Kind
und die anderen acht Babys gestorben seien, könne oder wolle sich Sabine H.
nicht erinnern.
Decke über das Kind gelegt
Sie habe allerdings ausgesagt, dass sie sich jedes Mal bis zur
Besinnungslosigkeit betrank, als sie spürte, dass die Wehen einsetzten.
Anschließend legte sie eine Bedeckung über das jeweilige Kind. Als sie wieder zu
sich kam, seien die Kinder bereits verscharrt gewesen.
Die Frau habe immer wieder bestätigt, dass sie das allein gemacht habe, sagte
Bargenda. Bei ihren Taten sei sie nach ihrer Aussage nie gestört worden.
Bargenda, die die Frau verhörte, sagte, sie habe den Eindruck gehabt, «dass eine
Last von ihr gefallen sei».
«Bei ihren Kindern»
Laut der Staatsanwältin setzte sich die Tatverdächtige «immer wieder auf den
Balkon», weil sie dort die beruhigende Gewissheit gehabt habe, «dass sie bei
ihren Kindern ist».
Sabine H. habe in der Vernehmung gesagt, die Belastung durch die vielen Geburten
für sie zu groß wurde. «Das erste Kind war gewünscht, das zweite naja so, und ab
dem dritten war ihr alles zu viel». Von Verhütung habe sie nicht viel gehalten.
Der Ehemann habe sie nie darauf angesprochen, was mit den Babys passiert sei. Er
habe in einer Vernehmung gesagt, nichts bemerkt zu haben.
Bisher hat die Polizei keine Hinweise auf weitere Opfer (nz)
URL:
http://www.fr-aktuell.de/ressorts/nachrichten_und_politik/aus_aller_welt/?cnt=706658
Beim dritten Baby setzte die Erinnerung aus Brandenburgerin gesteht, zwei der
neun Neugeborenen getötet zu haben / Alle Kinder allein zu Welt gebracht
Die Mutter der neun toten Babys aus Brandenburg hat zugegeben, zwei ihrer Kinder
direkt nach der Geburt getötet zu haben. An die anderen Taten erinnere sie sich
nicht, berichtete die Staatsanwaltschaft am Dienstag in Frankfurt (Oder).
Polizeieinsatz am Fundort der toten Babys (rtr)
Frankfurt (Oder) · 2. August · dpa/ap · Die 39-jährige Sabine H. sagte aus, sie
habe die neun Babys allein und ohne Hilfe zur Welt gebracht. Die
Staatsanwaltschaft schränkte den Zeitraum der Geburten auf 1988 bis 1999 ein.
Die Babyleichen waren am Sonntag in Blumentöpfen und einem Aquarium auf einem
Grundstück in Brieskow-Finkenheerd gefunden worden, auf dem die Mutter und eine
Schwester der Frau leben.
Sabine H., die seit langer Zeit in Frankfurt (Oder) lebt, gab laut
Staatsanwaltschaft zu, die ersten beiden Säuglinge getötet zu haben. Ab der
dritten Geburt habe sie sich beim Einsetzen der Wehen so stark betrunken, dass
sie sich später an nichts mehr habe erinnern können. Die Frau versteckte die
toten Säuglinge nach eigenen Angaben in Blumentöpfen auf dem Balkon. In der
Vernehmung habe sie erklärt, sich gern auf den Balkon gesetzt zu haben, um ihnen
nahe zu sein.Bei mehreren Umzügen habe sie sie mitgenommen. Schließlich seien
die Töpfe in die Garage des Elternhauses in Brieskow-Finkenheerd nahe der
polnischen Grenze gebracht worden. Die Tatverdächtige habe den Eindruck erweckt,
sie sei froh über die Entdeckung der Taten, hieß es.
Strafen
Tötet eine Mutter ihr Neugeborenes, kann sie laut Strafgesetz unter bestimmten
Umständen für einen minderschweren Fall von Totschlag mit einem bis zehn Jahren
Haft bestraft werden.
Das gilt nach Angaben des Berliner Landgerichts, wenn die Tat "in oder gleich
nach der Geburt" erfolgte. Wird ein Kind vorsätzlich und aus niederen
Beweggründen getötet, wäre von Mord auszugehen; darauf steht lebenslang.
Auch eine Verurteilung wegen Totschlags zu fünf bis 15 Jahren käme in Frage:
laut Paragraph 213 Strafgesetzbuch in einer "psychischen Ausnahmesituation der
Frau im unmittelbaren Zusammenhang mit der Geburt". dpa
Insgesamt hat die Frau vier lebende Kinder: Eine 21-jährige Tochter, zwei Söhne
im Alter von 20 und 18 Jahren sowie ein Mädchen unter zwei Jahren, das
kurzzeitig vom Jugendamt betreut wurde. Zwischen der Frau und ihrem
Lebensgefährten hatte es im Juni Streit gegeben, Nachbarn riefen die Polizei. Da
die Beamten das Kind verwahrlost vorfanden, übergaben sie es zunächst der
Großmutter und schalteten das Jugendamt ein. Laut Staatsanwaltschaft will
niemand aus dem Umfeld der Frau von den Schwangerschaften gewusst haben. Der
Oberbürgermeister von Frankfurt (Oder), Martin Patzelt (CDU), sagte, seine
Behörden hätten keinerlei Indizien gehabt, dass diese schrecklichen Taten
passierten.
Die Säuglinge wurden den Angaben zufolge alle ehelich geboren. Die verdächtige
Mutter sei 2005 geschieden worden. Die Frau soll die Taten nach bisherigen
Erkenntnissen allein begangen haben; sie sitzt in Untersuchungshaft. Die Polizei
schloss weitere Leichenfunde nicht aus. Grundstücke in Frankfurt (Oder) und das
Gelände des Elternhauses wurden erneut durchsucht. Die Babyleichen waren am
Sonntag bei der Entrümpelung der Garage entdeckt worden.
Copyright © Frankfurter Rundschau online 2005 Dokument erstellt am 02.08.2005 um
17:04:14 Uhr Erscheinungsdatum 03.08.2005
Interview, 02.08.2005, 07:25 Uhr Babymorde in Brandenburg:
Ein Dorf am Abgrund, Sprachlosigkeit und Entsetzen haben gestern die Berichte
aus dem brandenburgischen Brieskow-Finkenheerd ausgelöst:
Am Sonntag waren dort auf einem Grundstück die Leichen von neun Säuglingen
gefunden worden. Tatverdächtig ist die 39-jährige Mutter. Sie soll die Kinder
kurz nach der Geburt getötet haben. Gegen die Frau wurde am Montagabend
Haftbefehl erlassen.
Frage an Anke Rohde, Professorin für gynäkologische Psychosomatik am
Universitätsklinikum Bonn. Kennen Sie vergleichbare Fälle?
Alexander Krahe: Brandenburgs Innenminister Jörg Schönbohm hat gestern zu den
Ermittlungen der Polizei gesagt, man stehe vor einem Verbrechen, das es in
diesem Ausmaß in der Geschichte der Bundesrepublik noch nicht gegeben hat.
Kennen Sie vergleichbare Fälle?
Anke Rohde: Wir kennen natürlich eine Vielzahl von Fällen, wo Kinder getötet
worden sind, aber nicht in dieser Zahl von einer einzigen Mutter - das ist schon
ungewöhnlich. Also, mir sind nur Fälle bekannt von zwei oder drei, maximal,
Alexander Krahe: Also, der Kindsmord als solches, das Töten eines Säuglings
unmittelbar nach der Geburt - das ist vielfach beschrieben worden, das wird auch
strafrechtlich als Sondersituation der Person, der Mutter besonders, gewürdigt.
Aber in diesem Fall schockiert tatsächlich doch die vielfache Wiederholung der
Tat.
Anke Rohde: Richtig. Und da fragt man sich natürlich, wie konnten diese vielen
Schwangerschaften so unbemerkt bleiben, wie konnte die betreffende Mutter das
verbergen, wie hat sie es geschafft, mit diesen Erfahrungen dann auch hinterher
umzugehen.
alexander Krahe: Können Sie sich das erklären?
Anke Rohde: In diesem besonderen Fall muss man natürlich erst mal sehen, was die
psychiatrische Begutachtung ergibt, die man mit Sicherheit durchführen wird,
weil es schon ein sehr ungewöhnlicher Fall ist, und alle diese Fälle eigentlich
eine psychische Problematik aufweisen.
Aus anderen Fällen von der Tötung des eigenen Kindes wissen wir, dass es da ein
ganz breites Spektrum gibt. Wenn es Neugeborene sind, wenn die Kinder also
direkt nach der Geburt getötet werden, dann gibt es da auch ein breites Spektrum
von Gründen. Das kann manchmal eine bewusste, geplante Tötung sein - das ist
aber eher selten. Was häufiger ist, ist so eine Art Panikreaktion, wenn nämlich
die Schwangerschaft verborgen worden ist, oder im Extremfall sogar so verleugnet
wurde, dass die betreffende Frau überhaupt selber nicht gemerkt hat, dass sie
schwanger ist. Und, je nach dem in welcher Konstellation es dann gewesen ist,
kann es einfach ein Liegenlassen des Kindes sein, sodass eine unterlassene
Hilfeleistung ist und das Kind daran stirbt, bis hin zu dem bewussten Töten mit
Kissen vors Gesicht legen oder ähnliches.
Was dahinter steckt ist ganz oft die Unfähigkeit der betroffenen Mutter, mit der
Situation umzugehen, Probleme angemessen zu lösen und andere Hilfsmaßnahmen, von
denen wir ja eine Menge haben, in Anspruch zu nehmen.
Alexander Krahe: Nun hat diese Frau im übrigen 4 Kinder - drei sind inzwischen
erwachsen - die hat sie erzogen, eines ist noch sehr klein. Ist es denkbar, dass
sie zum einen eine Familie hatte und zugleich völlig isoliert war, oder
abgeschnitten war von einem sozialen Umfeld, das ihr vielleicht geholfen hätte?=
Anke Rohde: Meistens ist das nicht so, meistens haben die Frauen ein soziales
Umfeld, aber es gibt oft Probleme bei den Frauen selber oder auch in der
Beziehung zu ihrem sozialen Umfeld, die es ihnen unmöglich macht, Hilfe
anzunehmen oder um Hilfe zu bitten. Und dann kommen auf der anderen Seite
vielleicht auch eine gewisse Unbeteiligtheit dazu, niemand bemerkt, dass die
Frau schwanger ist, es interessiert vielleicht den betreffenden Vater nicht so
richtig, von dem wissen wir in diesem Falle ja nun gar nichts. Und dann kann
eben das eine zum anderen kommen, aber, das Wichtigste ist wahrscheinlich, dass
tief in der Persönlichkeit dieser Frau eben die entsprechenden Probleme
verankert sind.
Alexander Krahe: Kann es sein, dass es da eine Verrohung gegeben hat von der
Wiederholung der Tat her betrachtet, dass es mit jedem Mal, wo sie es vielleicht
getan hat, sie jedesmal unbeiligter gewirkt hat, als sie es getan hat?
Anke Rohde: Da kommen wir natürlich sehr in den Bereich der Spekulation - also
das solte man erst beantworten, wenn man die Gelegenheit hatte, diese Frau
persönlich dazu zu fragen, weil dafür ist es auch wichtig, wie bewussteinsnahe
sie das alles erlebt hat, wie deutlich ist das in ihrer Erinnerung, weiß sie
jedesmal, was da gelaufen ist. kann sie das zuordnen, kann sie Gründe nennen.
Bevor man das nicht weiß, kann man letzten Endes auch über ihren gefühlsmäßigen
Zustand nichts sagen, das wissen wir von den verschiedenen Fällen, die wir
kennen.
Alexander Krahe: Wir stellen uns all diese Fragen - interessant ist, dass es
sehr viele Fragen zur Rolle der Mutter gibt, aber die Männer, die ja diese
Kinder zumindest gezeugt haben, von denen ist im Moment noch wenig die Rede.
Anke Rohde: Richtig, und wir wissen ja noch nicht einmal, ist es ein Vater, sind
es mehrere Väter, wie lange haben solche Beziehungen gedauert. Was wir wissen
aus anderen Fällen ist, dass es auch da sehr große Unterschiede gibt. Manche der
Väter sind noch mit der Mutter zusammen und ahnen überhaupt nichts von der
Schwangerschaft, fallen aus allen Wolken hinterher und sind gefühlsmäßig sehr
betroffen, aber es gibt auch da die andere Variante, dass es Männer sind, die
kein Interesse haben, die auf jeden Fall kein weiteres Kind haben wollen, die
das auch sehr deutlich zum Ausdruck bringen, und die vielleicht im Nachbarzimmer
sitzen, während die Mutter ihr Kind zur Welt bringt. Auch da gibt es ein ganz
breites Spektrum, und man wird es erst beurteilen können, wenn man hier die
genauen Verhältnisse kennt.
Alexander Krahe: Meinen Sie denn, dass solche Fälle wie dieser, eine
sozialpolitische Diskussion anstoßen sollte, oder sind das für Sie schreckliche
Einzelfälle, die es immer geben wird?
Anke Rohde: Das sind schreckliche Einzelfälle, denke ich. Es sollte natürlich
eine Diskussion darüber wieder beginnen, warum hat neimand in der sozialen
Umgebung bemerkt, dass diese Frau schwanger gewesen ist, und warum war es ihr
nicht möglich, die entsprechenden Hilfsmaßnahmen anzunehmen. Was aber überhaupt
keinen Sinn macht, ist, mit diesem Fall wieder die Diskussion über anonyme
Geburt oder Babyklappen anzustoßen, weil damit das Problem nicht gelöst wird.
03.08.2005 11:03 Uhr Kindsmörderinnen "Dumpfe und passive Sinnenwesen"
Nach den Kindsmorden in Brandenburg entwickeln Politiker gern Aktionismus und
wollen beispielsweise anonyme Geburten regeln. Juristen scheitern bereits seit
Jahrhunderten daran, Mütter die ihre Kinder töten adäquat zu bestrafen. Es
bleibt Fassungslosigkeit.
Von Heribert Prantl
Babyklappen ermöglichen die anonyme Geburt und sollen so dem Kindsmord
vorbeugen.
Welches sind die besten Mittel, dem Kindesmorde Einhalt zu tun?" Das war die
Preisfrage eines wissenschaftlichen Wettbewerbs im Jahre 1780. 400 Arbeiten
wurden eingereicht. Die bedeutendste unter ihnen blieb ungekrönt - die Arbeit
des großen schweizerischen Pädagogen und Sozialreformers Johann Heinrich
Pestalozzi. Er versuchte, die Ursachen für ein Verbrechen zu ergründen, über das
damals, wie über kein anderes, leidenschaftlich gestritten wurde: die Ermordung
eines neugeborenen Kindes durch die Mutter.
Damals waren entwurzelte und verstädterte Landmädchen - den dörflichen Bindungen
enthoben und an städtische Ansprüche gewöhnt, in das Leben der Oberschicht halb
einbezogen und halb von ihm ausgeschlossen - die wehrlosesten Opfer der
Verführung. Sie waren, schreibt der Rechtsphilosoph Gustav Radbruch in seiner
Strafrechtsgeschichte, "die vorherbestimmten Kindesmörderinnen".
Kindsmord war eine Folge der geschlechtlichen Ausbeutung der Unterschicht durch
die Oberschicht, Hauptmotiv des Kindsmords die Furcht vor der Schande der
unehelichen Mutterschaft - die damals von einer unverständigen Rechtsordnung
noch gemehrt wurde.
Lasterstein und Hurenkarren
Die uneheliche Mutter, die ihre Schwangerschaft verborgen und das Kind heimlich
zur Welt gebracht hatte, musste schon wegen "verheimlichter Schwangerschaft"
Strafe gewärtigen. Und schon wegen des unehelichen Geschlechtsverkehrs waren die
Frauen "Hurenstrafen" demütigendster Art ausgesetzt: Sie mussten einen
"Lasterstein" tragen, den "Hurenkarren" ziehen, in lächerlichem Aufputz die
Gasse kehren; oft wurden sie des Landes verwiesen.
All diese Strafen, auch die "Säckung" (das Ertränken der Kindesmörderin im Sack)
oder ihre Enthauptung, wurden begründet mit der Häufigkeit des Verbrechens.
"Wieder einmal begegnet uns die schon so oft festgestellte Tatsache, dass
Strafen, mit denen man das Verbrechen bekämpfen wollte, sich verbrechensfördernd
ausgewirkt haben", kommentierte Gustav Radbruch.
Zahlen über den "Infantizid" in historischer Zeit gibt es nicht. Friedrich der
Große war der erste Herrscher, der sich um Milderungen bei den Strafen bemühte:
In einem Brief an Voltaire musste er 1777 bekennen, dass noch immer die Mehrheit
der Mordtaten Kindsmorde seien. Der Bewusstseinswandel dauerte lange.
Gesellschaftliches Randphänomen
Soziale Fürsorge, Empfängnisverhütung, Schwangerschaftsabbruch und zuletzt die
Reform des Abtreibungsrechts haben die Kindstötung zu einem gesellschaftlichen
Randphänomen gemacht, das statistisch gar nicht mehr erfasst wird - zumal es den
Sondertatbestand der Kindestötung seit dem 6. Strafrechtsreformgesetz von 1998
nicht mehr gibt.
Dieser Paragraf 217 a Strafgesetzbuch alter Fassung bestrafte die Tötung des
nichtehelichen Kindes während oder unmittelbar nach der Geburt durch die Mutter
mit einer Mindestfreiheitsstrafe von drei Jahren; minder schwere Fälle hatten
den Strafrahmen von sechs Monaten bis zu drei Jahren.
Nach heute geltendem Recht wird die Kindestötung mit der Anwendung des minder
schweren Falls des Totschlags bestraft. Den Täterinnen droht Haft von einem Jahr
bis zu zehn Jahren.
In den vergangenen Jahren sind spektakuläre Einzelfälle bekannt geworden. In
einem Fall, in dem das Gericht der Mutter, einem Au-Pair-Mädchen, einen
Intelligenzquotienten an der Grenze zur Debilität bescheinigte, wurde in München
eine Freiheitsstrafe von zwei Jahren zur Bewährung ausgesetzt.
Es bleibt Fassungslosigkeit
Vor drei Jahren gab es Debatten über Massen-Gentests nach einer Kindstötung: Bei
Kelheim war der Leichnam eines Neugeborenen entdeckt worden. Die Polizei
forderte 1300 Frauen auf, eine Speichelprobe abzugeben. Allen Fällen gemeinsam
bleibt die öffentliche Fassungslosigkeit.
Angesichts des aktuellen Falles einer neunfachen Kindstötung sagt die bayerische
Justizministerin Beate Merk (CSU), sie fühle sich in ihrem Ziel bestätigt,
anonyme Geburten gesetzlich zu regeln und so auch Schwangere in
Extremsituationen mit Hilfsangeboten zu erreichen.
Eine Änderung der Strafgesetze erscheine ihr hier nicht hilfreich. Der Fall
zeige auch, "dass wir in der Gesellschaft wieder dazu kommen müssen, Anonymität
und Gleichgültigkeit zu durchbrechen".
Über die Motive, über den Geisteszustand der mutmaßlichen Kindstöterin in
Brandenburg werden die Gerichte befinden. Vielleicht wird die Erkenntnis dort
keine andere sein, als sie vor sechzig Jahren Gustav Radbruch gefunden hat - der
von den "dumpfen und passiven Sinnenwesen" schrieb, "welche unentschlossen alles
gehenlassend sich plötzlich rat- und kopflos durch die Geburt überrascht sehen
und instinktiv das Nächstliegende tun, nämlich gleichsam Notwehr üben gegen die
feindlich sich in ihr Leben drängende Frucht, die Ursache aller ihnen drohenden
Schwierigkeiten und Nöte".
(SZ vom 3. August 2005)
Panorama 02.08.2005 17:30 Uhr
Tote Säuglinge Die Stille einer grauenhaften Routine
Neun Babyleichen in einem brandenburgischen Garten, eine Mutter, die sich an
nichts erinnern will, und Nachbarn, die nichts bemerkt haben. Eine Reportage von
Constanze von Bullion
Dramen an einem unscheinbaren Ort: Auf diesem Gelände wurden die Überreste der
Neugeborenen gefunden.
Brieskow-Finkenheerd, 2. August – Hier also war die Reise zu Ende. In einem grob
gemauerten Schuppen, den irgend jemand am Rand eines blühenden Gartens aufgebaut
hat. Es steht noch einiges Gerümpel herum, alte Flaschen, ein Bastkorb, ein
ausrangiertes Aquarium. Nichts wirkt ungewöhnlich an diesem Flecken Erde und
nichts bedrohlich. Was die Sache nicht wirklich besser macht.
Neun Leichen von Neugeborenen hat die Polizei hier am Sonntag ausgegraben, aus
Blumenkästen und einem Aquarium voller Sand. Es sind die Spuren eines
Verbrechens, wie es das Land noch nicht erlebt hat, und dessen Lautlosigkeit
wohl das Beunruhigendste ist. Bei ganz normalen Bürgersleuten im Garten sind
neun Kinderleichen vermodert wie bei anderen der Kompost, und keiner will etwas
davon geahnt haben.
Sabine H., 39, die seit Tagen in Untersuchungshaft in Frankfurt an der Oder
sitzt, hat inzwischen zugegeben, alle neun Kinder geboren zu haben, von deren
ein Bekannter beim Aufräumen Skelette entdeckt hat. Die ersten beiden habe sie
wohl getötet, gestand sie einer Staatsanwältin. Wie ihr die anderen sieben
abhanden kamen, das versucht sie ihrem Gedächtnis noch zu entlocken.
Brieskow-Finkenheerd, das ist ein Ort, in dem manche Dinge womöglich etwas
länger brauchen – und ein Dorf, in dem Stadtmenschen das Fürchten lernen können.
Weil es so still ist in den Straßen und so menschenleer, und weil die wenigen,
die man hier antrifft, diese Tragödie mit erstaunlicher Gleichmut beobachten.
Warum schreibt keiner über die Autobahn?
Fast so, als wären sie von einer Schutzschicht umgeben, die sie vor unangenehmen
Gefühlen bewahrt. Nein, sagen zwei junge Nachbarinnen, die an einer Straßenecke
rauchen und lachen, die Familie K. da drüben, die hätten sie nicht gekannt.
Warum schreibt eigentlich keiner über die Autobahn, die sie durchs Dorf bauen
wollen, fragt einer, oder über die Arbeit, die sich davongemacht hat aus der
Region.
Das alte Betonwerk gibt es längst nicht mehr, und das Kraftwerk hat sich die
Oderflut geholt. Aber es ist auch bescheidener Wohlstand eingezogen in
Brieskow-Finkenheerd, wo etliche Datschen zu bunten Häuschen aufgehübscht wurden
und die Menschen die Ruhe hinter heruntergelassenen Jalousien genießen.
Auch das alte Haus der Familie K. ist mit karierten Vorhängen blickdicht
verschlossen und liegt finster und wie tot in einem Garten, der mehrere tausend
Quadratmeter groß ist und so zugewachsen, dass die Spürhunde der Polizei nach
ein paar Stunden aufgegeben haben und erst am nächsten Tag nach weiteren
Kinderleichen suchen konnten.
In der Küche der Bahnhofsgaststätte von Brieskow-Finkenheerd steht Ute
Hentschel, klopft Koteletts und trinkt zwischendurch ein Bier. Sie ist seit ein
paar Jahren hier Wirtin, und früher, sagt sie, war sie bei der Bahn. Da hat sie
15 Jahre lang mit der Schwester von Sabine H. zusammengearbeitet.
In der Schule die Schlaueste
Sabine, die in Haft sitzt, war die jüngste von drei Schwestern. Eine zierliche,
hübsche, intelligente Person, sagt Ute Hentschel. Eine, bei der man einen Bauch
hätte sehen müssen. Ihre Lehrerin hat gesagt, sie sei die Schlaueste in der
ganzen Schule gewesen.
Was müssen das für Kollegen gewesen sein, für Partner, Schwestern oder Eltern,
die nichts bemerkt haben von neun Schwangerschaften, aus denen kein Baby zu
sehen war?
» Was müssen das für Kollegen gewesen sein, für Partner, Schwestern oder Eltern,
die nichts bemerkt haben von neun Schwangerschaften, aus denen kein Baby zu
sehen war? «
Blödsinn, sagt Ute Hentschel, die Nachbarn könnten doch nichts dafür,
schließlich sei Sabine H. schon 1983 weggezogen. Sie hatte Zahnarzthelferin
gelernt, wurde mit 17 Jahren zum ersten Mal schwanger, und als sie einen
Stasi-Mann heiraten wollte, gab es Krach mit ihren Eltern.
Drinnen in der Wirtsstube ist die Luft schwer von Neugier und Gerüchten, den
ganze Nachmittag sind hier schon Presseleute unterwegs, und was sie aus eigener
Erinnerung wissen und was aus dem Fernsehen, das beginnt sich in den Köpfen der
Gäste zu vermischen.
In seinem motorisierten Rollstuhl sitzt Bäckermeister Joachim Lauterbach an
einem Holztisch, er wartet mit seiner Frau Burgunde auf das nächste Bier. Die
Lauterbachs sind seit vier Generationen Bäcker hier im Ort, nette Leute, und
jetzt so was, das geht weit über ihren Horizont.
Bilder für Bild
Herr K., der Vater der beschuldigten Kindsmutter, war im Kirchenvorstand,
erzählt der Bäckermeister und schüttelt den Kopf. Ein anständiger Mann, der
schon in der DDR gegen den Staat gehalten habe.
Jeden Sonntag soll die Familie in die Kirche gegangen sein. Naja, was heißt
religiös, sagt die Bäckersfrau, „wie aus einer Sekte waren die auch wieder
nicht“.
In diesem Blumenkübel fand die Polizei ein Babyskelett.
Nur dass eben die Jüngste mit einem von der Stasi ging, das haben sie wohl nicht
hingenommen. Da ist sie abgehauen, in die Stadt.
Die Lennéstraße in Frankfurt/Oder hat schon bessere Tage gesehen, der
Lebensmittelladen und das mexikanische Café sind pleite, und das Haus Nummer 51
braucht dringend neue Farbe.
Im Erdgeschoss immerhin hat sich jemand Mühe gegeben, den Schmutz und das Grau
zurück zu drängen. Die Fensterrahmen sind hell gestrichen, ein Porzellanteddy
sitzt zwischen Balkonblumen, und hinter weißer Häkelware sieht man Kuscheltiere
für Kinder hängen.
Geschichte seines Lebens
Drinnen sitzt Bernd B. und verkauft die Geschichte seines Lebens. Er soll eine
ordentliche Summe dafür verlangt haben, dass er den Reportern von Bild Fotoalben
aufblättert und das Wenige preisgibt, was er über seine Lebensgefährtin gewusst
haben will.
Bernd B. war mit Sabine H. zusammen, er sei der Vater einer gemeinsamen kleinen
Tochter, sagt sie, und sie hat eine Weile hier mit ihm gewohnt.
Bis es im Juni diese Schlägerei in der Wohnung gab, nach der Bernd B. im
Krankenhaus gelandet sein soll und Sabine H. in einer Zelle. Sie sei „stark
alkoholisiert“ gewesen, hat die Polizei jetzt berichtet, und damals wurde auch
das Jugendamt eingeschaltet.
Ihre kleine Tochter, die mit in der Wohnung lebte, sei „doch recht verwahrlost“
gewesen und musste zum Arzt. Das Kind kam zur Großmutter, und auf die
Katastrophe, die sich im Hintergrund abspielte, habe es „keinerlei“ Hinweise
gegeben, versichert der Oberbürgermeister der Stadt.
Puzzlesteine sind das nur, die sich langsam zu einem Lebensbild fügen, in dem
sich in gespenstischer Stille, ja fast routiniert, ungeheuerliche Dinge
abgespielt haben müssen. Und wenn es stimmt, was Sabine H. erzählt hat, dann ist
sie selbst es, die nun befreit worden ist.
Eine Kasernengelände in Frankfurt an der Oder, ein langer Tisch, ernste
Gesichter, sehr viele Kameras. Staatsanwältin Annette Bargenda hat die letzten
Tage in einer Verhörzelle mit Sabine H. verbracht, und wer dieser schmalen
Juristin ins Gesicht sieht, der ahnt, dass sie Talent hat, Menschen zu gewinnen.
Was Sabine H. ihr in einer Zelle der Untersuchungshaftanstalt gestanden hat,
nach und nach und sehr widerstrebend, sind Taten, die wohl undenkbar gewesen
wären, hätte diese Frau nicht in einer Welt gelebt, für die sich offenbar nicht
einmal ihr Ehemann interessierte.
„Im Reich ihrer Kinder“Sabine H. war zwanzig und hatte schon drei Kinder, sie
wollte kein viertes Kind, und ihr Mann, sagte sie, wollte es auch nicht.
Er soll dann nur noch selten zu Hause gewesen sein, und zwischen manchen
Besuchen bei seiner Frau, hätten Jahre gelegen. Ab und zu aber haben die beiden
sich wieder versöhnt. Alle neun toten Kinder, sagt Sabine H., seien von ihrem
Ex-Mann, 2001 zerbrach ihre Ehe. Geschieden wurde sie aber erst 2005.
Es gibt noch keine Antwort auf die Frage, wann diese Verzweiflung so groß
geworden sein muss, dass sie ein Baby tötete, dann das nächste und offenbar
immer so weiter, so als müsste sie ein paar überzählige Möbelstücke entsorgen.
Sie könne sich noch erinnern, dass sie die Kinder ganz allein geboren habe, hat
sie erzählt. Sie weiß wohl auch noch, wie sie die ersten beiden zum Schweigen
brachte und eine weiche Decke über sie legte, so, als könnte sie noch ein
letztes Mal wärmen.
Dann hat Sabine H. die kleinen Körper eingepackt, damit es nicht riecht, und hat
sie in ihren Balkonkästen verbuddelt. Und als das erste und das zweite schon tot
waren, da hat sie sich öfter Mal auf den Balkon gesetzt. Um „im Reich ihrer
Kinder“ zu sein, wie die Staatsanwältin es ausdrückt.
Was „Kind drei bis neun“ angeht, wie das die Fachleute nennen, so ist noch nicht
klar, wie sie zu Tode gekommen sind. Sabine H. kann sich irgendwie an nichts
mehr erinnern, aber die Staatsanwältin will ihr weiterhelfen bei ihrer Suche in
der eigenen Vergangenheit.
Warum sie nach der Wende zwölf Mal den Job gewechselt hat, ehe sie schließlich
auch noch den letzten verlor, zum Beispiel und wo all die Wohnungen und
Laubengrundstücke sind, in denen sie gewohnt und sich vor sich selbst versteckt
hat.
Die Blumenkästen und ein Aquarium mit den neun Skeletten hat sie vor etwa zwei
Jahren nach Brieskow-Finkenheerd fahren lassen. Sabine H. soll eine Art Umzug
vorgetäuscht haben, und die bleischwere Last im Schuppen hinterm Haus ihrer
Eltern abgestellt haben.
Es sind noch viele Fragen offen in diesem Fall, eines aber dürfte jetzt schon
feststehen. Die Frau, die wohl neun ihrer Kinder getötet hat und vier anderen
das Leben ließ, ist froh, dass die ganze Sache vorbei ist.
Sie habe immer gehofft, dass ihr Mann mal nach ihren Schwangerschaften fragt,
hat sie bei ihrer Vernehmung gesagt. „Sie wirkte sehr ruhig, sehr gelassen, sehr
gelöst“, sagt die Staatsanwältin.
(SZ vom 3.8.2005)
Panorama 02.08.2005 15:30 Uhr
Nach Fund toter Babys - Brandenburger Mutter will allein entbunden haben
Nach dem grausigen Fund von neun Babyleichen in Brandenburg hat die inhaftierte
Mutter die Taten indirekt gestanden.
Blumen hinter der Polizeiabsperrung in Brieskow-Finkenherd.
Die 39-jährige Sabine H. habe in ihren Vernehmungen angegeben, dass „nur sie und
sie allein ohne jegliche Hilfe“ die neun Kinder entbunden habe, sagte
Staatsanwältin Anette Bargenda am Dienstag in Franfurt an der Oder.
Zwar habe die Frau zur Tötung der Neugeborenen „nur sehr vage Angaben gemacht“.
So wolle sie sich überhaupt nur an die Entbindung der ersten beiden Kinder
erinnern, weil sie bei den andere Geburten angeblich alkoholisiert war.
Letztlich sei die 39-Jährige aber offenbar zu der Überzeugung gekommen, dass ihr
die Polizei ohnehin durch moderne Untersuchungsmethoden auf die Spur gekommen
wäre.
"Froh über Entdeckung"
Bargenda fügte hinzu, die mehrfache Mutter habe den Eindruck vermittelt, „als ob
sie froh ist, dass die Sache nun entdeckt wurde“.
Grausiger Leichenfund Neun tote Babys entdeckt
Der Beschuldigten zufolge stammten demnach alle neun getöteten Kinder von ihrem
Ehemann, von dem sie erst im Mai rechtskräftig geschieden wurde. Die Vaterschaft
des Ehemanns solle nun mit DNA-Untersuchungen überprüft werden, kündigte
Bargenda an.
Der Staatsanwältin zufolge zeigten sich Menschen aus dem familiären Umfeld und
Bekanntenkreis der Beschuldigten über die Entdeckungen „genauso erschüttert wie
alle anderen“.
Nie auf Schwangerschaft angesprochen
H. gab demnach auch selbst an, ihr Ex-Ehemann habe sie nie auf eine
Schwangerschaft angesprochen. „Es ist ein Phänomen“, fügte die Strafverfolgerin
hinzu. Das frühere Ehepaar sei allerdings auch manchmal „über Monate hinweg“
getrennt gewesen. Zum möglichen Motiv der Inhaftierten sagte Bargenda: „Das
erste Kind war gewünscht, das zweite na ja so, und ab dem dritten war ihr alles
zuviel.“
(sueddeutsche.de/AFP)
Neun tote Babys und viele offene Fragen
Der Fund der neun Säuglingsleichen in Brandenburg wirft viele Fragen auf. Was
trieb die Mutter? Wer wusste was? Wer schaute weg? Derweil sorgt ein
Antwortversuch für Empörung: Landesinnenminister Schönbohm machte eine
"Proletarisierung" der Ostdeutschen durch das SED-Regime mitverantwortlich für
solche Verbrechen.
Copyright © Frankfurter Rundschau online 2005 Erscheinungsdatum 05.08.2005
TIMES MAGER Fassungslos FAZ VON HARRY NUTT
Es ist nicht bloß eine sprachliche Marotte, auf eine ungeheuerliche Begebenheit
mit dem Satz zu reagieren, man sei fassungslos. Es gibt trotz der stets wachen
Bereitschaft zur Aufnahme von Schreckensmeldungen nur wenige Nachrichten, die
aufgrund ihrer Fremdheit Entsetzen auslösen. Die Tötung von neun Kleinkindern
und deren anschließendes Verscharren offenbar durch ihre Mutter, die bei
Frankfurt/0der entdeckt wurde, verstört weniger als kriminelle Tat denn als
soziales Phänomen. Es will sich einfach kein Erklärungsmuster anbieten, mit dem
sich dies über Jahre unbemerkte Verbrechen deuten ließe. Doch gerade der Horror
gleich um die Ecke, der so gar nicht in der poetisierenden Dimension einer
gothic novel aufgehen mag, ruft nach Erklärung und Interpretation. Schon das
Wort Verbrechen erscheint zur Beschreibung des Vorgangs eigenartig rational und
eindimensional.
Die Massenkindstötung ist zu allererst als anthropologische Katastrophe zu
beschreiben, und deren Einzigartigkeit gemahnt zur Vorsicht beim Ziehen eiliger
Schlüsse. So gesehen hat Brandenburgs Innenminister Schönbohm unbotmäßig
vulgärpsychologisch reagiert, als er die Tötung der Kinder mit einer "von der
SED erzwungenen Proletarisierung" in Verbindung brachte, die "eine der
wesentlichen Ursachen für Verwahrlosung und Gewaltbereitschaft" darstellten.
Jenseits der politischen Debatte über westdeutsche Politiker und Ostdeutschland,
die aus Schönbohms unsäglicher Einlassung erwächst, stellt dessen Bemerkung eine
Banalisierung des zivilisatorischen Bruchs dar, als den man die Kindstötung
bezeichnen muss. Der Durchbruch des Bösen kommt vor und er lässt sich kaum als
regionale Spezialität verbuchen. Immer wieder jedoch ist man wie im Fall des
belgischen Kinderhändlers und -mörders Dutroux geneigt, soziale Sittengemälde zu
entwerfen. Doch in den meisten Fällen sind auch diese Bilder trotz aller
Farbenpracht hilflose Klecksereien auf der Suche nach Verstehen. Der Motivation
der Mutter aus Brandenburg wird man trotz aller Bemühungen zur Verdichtung der
Informationen nicht restlos beikommen.
Über die Tat hinaus gibt es eine Frage, die von höchster gesellschaftlicher
Relevanz ist und an deren Beantwortung sich auch Jörg Schönbohm als zuständiger
Minister beteiligen darf. Die Frage lautet: Wie kann es zu solch einer
kollektiven Blindheit kommen, dass eine Mutter neun Kinder umbringen und
beseitigen kann, ohne dass es über einen Zeitraum von mehreren Jahren bemerkt
wird? Hierfür mag es sozialpsychologische Ursachen geben, die auch mit den
Transformationsprozessen von Ost nach West zu tun haben. Diese aber fallen nicht
zuletzt in die Amtszeit von Herrn Schönbohm
URL:
http://www.fr-aktuell.de/ressorts/nachrichten_und_politik/thema_des_tages/?cnt=707581
Auf der Suche nach dem Motiv
Im Umfeld der brandenburgischen Mutter Sabine H. rätseln Nachbarn und Bekannte,
warum neun Babys sterben mussten
VON ANTJE HILDEBRANDT (FRANKFURT/ODER)
Ermittlungen (ddp)
Es war ihr zweites Wohnzimmer. Sie kam beinahe täglich hierher, um ein Bier zu
trinken, manchmal auch zwei oder drei. Sabine H. wohnte schräg gegenüber, in
einem braunen Mietklotz. Im Eingang steht noch der blaue Buggy von "Bibi", wie
sie ihre jüngste Tochter Elisabeth nennt. Zusammen mit ihrem derzeitigen
Lebensgefährten Bernd B., 59, wohnte sie im Erdgeschoss, rechts unten. Beide
mussten nur einmal quer über die Lennéstraße laufen, um dem Alltag zu
entfliehen. Im "Getränkestützpunkt Nord".
Die Eckkneipe liegt am Rand einer Wohngegend, in der Villen und
Mehrfamilienhäuser stehen, im Norden von Frankfurt/Oder. Von der Fassade des
"Getränkestützpunkt Nord" blättert der Putz. Man sieht dem Ort an, dass die
Menschen in erster Linie kommen, um zu vergessen. Er habe Sabine H. in diesen
Wänden niemals betrunken erlebt, sagt der Wirt, Harold Mlynek. Aber eben auch
nie nüchtern.
Auch ihr derzeitiger Lebensgefährte Bernd B. trank hier gern einen über den
Durst. Besonders dann, wenn es zu Hause Stress mit Sabine H. gab. Dann, sagt
Harold Mlynek, habe er ihm Dinge anvertraut, die man normalerweise einem Pastor
erzähle. Sie werfen ein Licht auf eine Frau, die unter Verdacht steht, neun
ihrer 13 Kinder nach der Geburt getötet zu haben. Eine Frau, die von den
Boulevard-Zeitungen als "Killer-Mutter" abgestempelt und von den heutigen
Nachbarn als "liebe Mutti" bezeichnet wird. Eine Frau mit zwei Gesichtern.
Was Bernd B. dem Wirt über seine Beziehung zu Sabine H. anvertraut hat, dafür
interessiert sich jetzt auch die Kriminalpolizei. Nach dem vierten, fünften,
sechsten Bier ist ihm vor zwei Wochen ein Satz herausgerutscht, der sich
möglicherweise als Schlüssel zu einer Geschichte entpuppen könnte, von der man
bislang nur weiß, dass sie einen doppelten Boden besitzt.
Mann will nichts gemerkt haben
Neun Säuglinge sind gestorben, den bisherigen Ermittlungen zufolge eigenhändig
von der Mutter entbunden und beerdigt in Blumenkästen, die jahrelang auf dem
Balkon im sechsten Stock jenes Hochhauses am Platz der Demokratie standen, dort,
wo Sabine H. von 1988 an mit ihrem damaligen Ehemann Oliver und den gemeinsamen
Kindern, Stefanie, Dan und Ivo, gewohnt hat.
Chronik
31. Juli 2005: Auf einem Grundstück im brandenburgischen Brieskow-Finkenheerd
findet die Polizei Knochen, Haare und Gewebsreste von neun toten Säuglingen in
Blumenkästen und in einem mit Sand gefüllten Aquarium. Die Kinder sollen
zwischen 1988 und 1999 geboren worden seien. Die 39-jährige Mutter, Sabine H.,
wird verhaftet.
1. August: Auf dem Gelände zweier Kleingartenkolonien in Frankfurt/Oder sucht
die Polizei nach weiteren Leichen
2. August 2005: In ersten Vernehmungen räumt Sabine H. ein, dass es sich bei den
toten Kindern um ihre eigenen handele. Vater sei ihr Ex-Mann, von dem seit 2001
getrennt lebe. Sie habe die Kinder selbst entbunden. Beim Einsetzen der Wehen
habe sie sich betrunken und erst wieder einen klaren Kopf bekommen, als die
Säuglinge tot neben ihr gelegen hätten. Nur an die ersten beiden Neugeborenen
erinnere sie sich. Die Anklage wertet diese Aussagen noch nicht als
Teilgeständnis.
3. August 2005: Auf der Suche nach weiteren Leichen durchkämmt die Polizei eine
Wohnung in Eisenhüttenstadt. 4. August 2005: Die Kripo weitet ihre Ermittlungen
bundesweit aus. ahi
Von den Schwangerschaften, die Sabine H. offenbar nach Kräften verheimlicht hat,
will Oliver H., ehemaliger Stasi-Offizier, nichts mitbekommen haben. Die Ehe sei
lange zerrüttet gewesen, hat er in Vernehmungen gesagt. Als Vertreter sei er nur
noch selten zu Hause gewesen. In der Platte, in der die Stasi verdiente
Mitarbeiter einquartierte, muss es immer ungemütlicher geworden sein, Tür an Tür
mit Ex-Kollegen der Firma Horch & Guck. Schon bald brachen sie den Kontakt ab.
Die Sabine, sagt eine Nachbarin, sei total abgerutscht. "Zu viel Alkohol, zu
viele Männergeschichten."
Auf den Klingelschildern des elfstöckigen Hochhauses stehen noch immer viele
Namen von Menschen, die dort schon in den neunziger Jahren gewohnt haben, doch
was sich im sechsten Stock abspielte, davon wollen die Nachbarn nichts bemerkt
haben. Dem örtlichen Sozialamt dagegen dürfte die Familie bekannt gewesen sein.
Bei der Stadtverwaltung heißt es, 1997 habe Oliver H. für die fünfköpfige
Familie Sozialhilfe und Wohngeld beantragt. Drei Jahre später seien diese
Zahlungen aber eingestellt worden, da H. die erforderlichen Nachweise für die
Bedürftigkeit schuldig geblieben sei.
Ein Jahr später zog er mit den Kindern aus. Wovon Sabine H. dann gelebt hat,
weiß keiner genau. 2003 erhielt sie eine Räumungsklage. In der Zwischenzeit
hatte sie in der Hochhauswohnung mehrere 1000 Euro Mietschulden angehäuft. Zu
diesem Zeitpunkt, verlautet es aus dem Dunstkreis der Stadtverwaltung, sei H.
wieder schwanger gewesen. Deshalb habe sich erstmalig das Jugendamt in den Fall
eingeschaltet. Die jüngste Tochter, Elisabeth , habe ihr Leben wohl diesem
Zufall zu verdanken.
Danach wollen die Behörden die Spur von Sabine H. wieder verloren haben. Seither
ist sie mindestens fünfmal umgezogen, jedes Mal war ein anderer Mann im Spiel.
Die Blumenkästen mit den kleinen Leichen nahm H. immer mit. Einer ehemaligen
Mitschülerin, Heidi Kapuste, hat sie damals erzählt, sie jobbe in einem
Callcenter.
Die beiden kennen sich von der Fachschule für Stomatologische Schwestern in
Eisenhüttenstadt, wie sich die profundere Ausbildung zur Zahnarzthelferin zu
DDR-Zeiten nannte. Sabine H. sei sich für diesen Beruf eigentlich zu schade
gewesen, erinnert sich Kapuste. Hochintelligent sei sie gewesen, die Tochter aus
evangelischem Elternhaus, nett, aber unnahbar. Als Einserschülerin habe sie
davon geträumt, zu studieren.
Warum sie die erweiterte Oberschule nach der zehnten Klasse verlassen hatte,
kann sich Kapuste nicht erklären. Mit 17 wurde sie erstmals schwanger, mitten in
der Ausbildung. Ein Jahr später heiratete sie den Vater ihrer Tochter Stefanie,
Oliver H. und zog mit ihm nach Frankfurt/Oder. Der Kontakt zu Sabines Eltern sei
damals abgebrochen, sagt eine ehemalige Schulfreundin, die Familie habe den
schneidigen NVA-Offizier nicht als Schwiegersohn akzeptiert.
Schon nach der Geburt des ersten Kindes fingen die Alkoholprobleme an. Dabei,
sagt die zuständige Staatsanwältin Anette Bargenda, sei Tochter Stefanie, heute
20, noch ein Wunschkind gewesen. Bei Dan, 19, sei Sabine H. schon
unentschlossener gewesen, und Ivo, 18, sei ihr fast schon zu viel geworden. Ein
viertes Kind, hat sie in den ersten Vernehmungen gesagt, habe sie nie gewollt.
Eine zerrüttete Ehe, eine soziale Schieflage, eine überforderte Mutter. Das sind
die Koordinaten, in denen diese Geschichte spielt, die zu Wochenbeginn
öffentlich wird, weil die Polizei in Brieskow-Feierheerd, auf dem Grundstück der
Eltern von Sabine H., die Leichen von neun Säuglingen fand, beerdigt in
Blumenkästen. Sabine H. hatte die Kästen inzwischen hier deponiert.
Viele Fragen stehen nun im Raum. Auf die wichtigste hat möglicherweise
ausgerechnet der Wirt im "Getränkestützpunkt Nord" eine Antwort. Es ist die
Frage, warum sich Sabine H. auf neun weitere Schwangerschaften eingelassen hat.
Warum sie nicht verhütet oder die Neugeborenen zur Adoption freigegeben hat.
Die Sabine, glaubt Harold Mlynek, sei allein nicht lebensfähig. Ihre Partner
habe sie stets ausgenutzt. Bernd B., zum Beispiel, 20 Jahre älter als sie,
arbeitsloser Bauarbeiter, von dem Heidi Kapuste sagt, er sei gar nicht Sabines
Typ gewesen. Dieser Mann also habe seine Partnerin erstmal eingekleidet. Er
kochte für sie, er half ihr, Hartz IV zu beantragen. Und das Kind, sagen die
Gäste in Mlyneks Kneipe, habe der auch versorgt. Bibi. Dabei sei gar nicht er
der Vater, sondern, das behauptet Sabine H., ihr Ex-Mann.
Vermeintliche Väter
Von ihm will sie auch die neun Kinder bekommen haben, die die Polizei tot in
Blumenkästen fand. Ob das stimmt, soll jetzt eine DNA-Analyse ergeben. Im
"Getränkestützpunkt Nord" triff man Leute, die das bezweifeln. Die der Sabine H.
unterstellen, sie habe die ungeborenen Kinder benutzt, um die vermeintlichen
Väter an sich zu ketten - eine These, die der Potsdamer Psychologe Günter Esser
nicht für ausgeschlossen hält (siehe Interview). Die Staatsanwaltschaft will
sich dazu nicht äußern.
Bernd B. vertraute Mlynek vor einigen Wochen an, er habe Sabine H. beim Sex mit
einem Jüngeren erwischt. In der Beziehung kriselte es. Nach einem lautstarken
Streit am 21. Juni alarmierten Nachbarn die Polizei. Sie fanden ein
verwahrlostes Kind, eine Familienfürsorgerin vom Jugendamt schaltete sich ein.
Bernd B., heißt es bei der Stadtverwaltung, arbeite vorbildlich mit dem Amt
zusammen.
Warum, das hat er Mlynek beim Bier gestanden: Er werde Vater - Sabine bekomme
ein Kind. Zumindest in diesem Punkt hat die 39-Jährige gelogen. Die
Staatsanwaltschaft hat sie in U-Haft ärztlich untersuchen lassen - und eine
weitere Schwangerschaft dementiert.
Copyright © Frankfurter Rundschau online 2005 Erscheinungsdatum 05.08.2005
URL:
http://www.fr-aktuell.de/ressorts/nachrichten_und_politik/thema_des_tages/?cnt=707579
INTERVIEW Günter Esser (privat)- Kein Fall wie dieser
Günter Esser, Leiter der Klinischen Psychologie an der Uni Potsdam, tritt als
Gutachter in Prozessen wegen Kindstötung auf. Im aktuellen Fall sieht er zwar
Parallelen zu anderen Fällen, doch unterm Strich passen die Ereignisse in
Brandenburg auch für den Experten in kein Muster.
Frankfurter Rundschau: Herr Esser, was war Ihr erster Gedanke, als Sie von dem
Fall in Frankfurt/Oder gehört haben?
Günter Esser: Ich war schockiert. Diese Frau hat schließlich schon vier Kinder,
es wird genau zu klären sein, warum das eine Kind leben durfte und das andere
nicht. Ein solcher Fall kommt in der Fachliteratur nicht vor.
Die meisten Kindstötungen geschehen innerhalb von 24 Stunden nach der Geburt.
Mediziner sagen, die Mütter befinden sich in einem emotionalen Ausnahmezustand.
Was geht da in den Frauen vor?
Es gibt diesen Ausnahmezustand, das ist richtig. Er hat hormonelle Ursachen, und
er hat mit der prämorbiden Persönlichkeit (Personen mit erhöhter Labilität, d.
Red.) zu tun. Depressionen nach der Geburt treten allerdings nur bei Frauen auf,
die ohnehin zu Depressionen neigen. Sie bringen ihr Kind spontan um. Dass sich
die Frau aus Frankfurt/Oder in einem solchen Ausnahmezustand befand, halte ich
eher für unwahrscheinlich. Offenbar hat die Frau die Säuglinge eigenhändig
entbunden. Das spricht eher dafür, dass sie die Taten geplant hatte.
Von der Mutter in Frankfurt/Oder wird gesagt, sie sei eine gute Schülerin
gewesen. Eine gewisse Lernfähigkeit darf also vorausgesetzt werden. Wie erklären
Sie sich die Tatsache, dass sich die Frau womöglich gleich neunmal auf eine
Kindstötung eingelassen hat?
Das Gericht wird klären müssen, wer die Väter der getöteten Säuglinge waren.
Wenn sich herausstellen sollte, dass es sich dabei nicht um den Ehemann handelt,
würde das unter Umständen erklären, warum die Bindung zu den Kindern gestört
war. Es ist nicht auszuschließen, dass die Mutter die Schwangerschaften auch
benutzt, um etwas zu erpressen - emotionale Zuwendung oder vielleicht sogar
Geld.
Sie treten vor Gericht als psychologischer Gutachter von Frauen auf, die ihre
Kinder umgebracht haben. Gibt es ein Täterinnenprofil?
Die Mütter, die ich untersucht habe, waren keineswegs depressiv, sondern eher
lebensfroh, mit häufig wechselnden Partnern. Sie litten allerdings unter einer
schweren Bindungsstörung und einem Mangel an Empathie. Es waren einfachere
Persönlichkeiten, die kaum Unterstützung von ihren Partnern oder ihrer Familie
bekamen.
Haben die anderen Täterinnen die Schwangerschaft auch verheimlicht?
Nein, und es war auch keineswegs so, dass andere davon nichts bemerkt haben. In
ihrer persönlichen Umgebung haben die Betroffenen schon darüber geklagt, wie
belastend sie die Situation finden. Sie haben auch weiterhin Alkohol konsumiert
und sind nicht zur gynäkologischen Vorsorgeuntersuchung gegangen. Es hat also
genügend Warnsignale gegeben.
Für Schwangere, die mit ihrer Situation überfordert sind, gibt es als letzten
Notnagel Babyklappen oder die Möglichkeit zur anonymen Geburt. Warum erreichen
solche Hilfsangebote diese Frauen nicht?
Die Folgen, die die Betroffenen antizipieren, sind in solchen Fällen so schlimm,
dass sie den Tod für das geringere Übel halten.
Wie können Frauen, die ihre Kinder umgebracht haben, mit den Folgen einer
solchen Tat leben?
Eine schwere Betroffenheit habe ich in einigen Fällen feststellen können. In
anderen Fällen haben die Frauen ihre Taten ganz sachlich beschrieben. Wenn sie
ein Schuldbewusstsein besitzen, ist es nur gering ausgeprägt.
Interview: Antje Hildebrandt
Copyright © Frankfurter Rundschau online 2005 Erscheinungsdatum 05.08.2005
URL:
http://www.fr-aktuell.de/ressorts/nachrichten_und_politik/thema_des_tages/?cnt=707580
ANALYSE Deutsche Realität
Gewalt und Verrohung gibt es auch im Westen der Republik - aber etliche
Brennpunkte liegen im Osten. Dafür gibt es Gründe. Doch sie taugen nicht als
Erklärung für den aktuellen Fall von Brandenburg.
^1VON VERA GASEROW (BERLIN)
Lebensgefahr für kinder
Kleine Kinder sind im Osten Deutschlands offenbar deutlich häufiger Opfer von
Tötungsdelikten als im Westen der Republik (mit Berlin): Diese Schlussfolgerung
ergibt sich aus einer Auswertung der polizeilichen Kriminalstatistik durch das
Kriminologische Forschungsinstitut Niedersachsen. Für das Risiko, als Kind im
Alter von unter sechs Jahren Opfer eines Totschlags zu werden, hat das Institut
des früheren Landesjustizministers Christian Pfeiffer den Zeitraum von 1995 bis
2004 betrachtet. Hier ergibt sich für Westdeutschland eine Zahl von 1,02
Kindern, die pro 100 000 der 0- bis 6-Jährigen Opfer eines Totschlags wurden.
Die Vergleichszahl für den Osten lautet 2,9. Dabei muss der Täter nicht aus der
Familie stammen. Anders bei der Kindstötung nach Paragraf 217 Strafgesetzbuch,
der allerdings nur bis 1998 galt. Danach wurde die Kindstötung durch die Mutter
bei oder unmittelbar nach der Geburt strafrechtlich gesondert behandelt und
entsprechend erfasst. Pfeiffer wertete die Daten von 1994 bis 1997 aus. Danach
kamen auf 100 000 unter Einjährige im Westen 2,44 Fälle von Kindstötungen, im
Osten dagegen 9,18. mk
An einem unbekannten Ort nahe der Stadt Saarbrücken liegt womöglich der Leichnam
des fünfjährigen Pascal vergraben. Von Erwachsenen vergewaltigt, zu Tode
gequält, verscharrt, so der Verdacht. Seit Monaten forscht ein Gericht nach den
Hintergründen dieser Untat. Bisher hat man nur ratlose Antworten gefunden. Eine,
die behauptet, das politische System im tiefsten Westen der Republik trage die
Verantwortung dafür, war nicht darunter.
An einem bisher kaum bekannten Ort im tiefsten Osten der Republik wurden jetzt
die Leichname von neun Säuglingen gefunden. Getötet und verscharrt, so der
dringende Verdacht, von der eigenen Mutter. Auch Brandenburgs Innenminister Jörg
Schönbohm hat nach den Ursachen für das Unfassbare gesucht. Er hat die
"Verproletarisierung" ostdeutscher Landstriche, die Kollektivierung und den
Verfall christlicher Werte in der DDR als Antwort gefunden - und jenseits der
Elbe einen Aufschrei ausgelöst.Die Ostdeutschen sind erbost über Schönbohm. Zu
Recht. Nur: Hinter der Empörung stehen auch andere Gründe als die, die man dem
CDU-Mann vorwerfen kann.
Schönbohm hat mit seinem Erklärungsmuster - egal ob aus emotionaler
Betroffenheit oder politischem Kalkül - eine menschliche Tragödie ins Feld der
Politik und damit in den Wahlkampf gespielt. Das allein schon sollte sich
verbieten. Aber auch inhaltlich zielt er daneben. Denn gerade dieser, in seiner
Dimension einmalige Fall von Kindstötungen gehört nicht dorthin. Nach allem, was
wir bisher wissen, entzieht sich das grausige Geschehen im Brandenburgischen
gängigen gesellschaftspolitischen Erklärungsmustern und Schuldzuweisungen.
Staatliches Versagen, Ämterversäumnisse, Existenznot oder soziale Ausgrenzung
durch finanzielle Verarmung? Nichts davon kann die menschliche Grausamkeit und
Tragik dieses Falles erklären, nichts davon kann verständlich machen, warum eine
Frau neun Schwangerschaften und Geburten vor ihrem Umfeld verheimlichen konnte
und wollte und vor sich selbst auf gepenstische Art verdrängte. Ob und wie das
gelingen konnte, ist schwer fassbar.
Aber bedeutet das auch, dass Schönbohms These von der "Proletarisierung" und
"Verwahrlosung" ostdeutscher Landstriche gänzlich abwegig ist? Aus dem Mund des
gebürtigen Ostdeutschen und zurückgekehrten Wessi klingt sie nach kollektiver
Ossi-Schelte - und wird so von dessen Konkurrenz im Wahlkampf auch eifrig
aufgegriffen.
Bisher hat sich nur ein Kronzeuge für Schönbohms These zu Wort gemeldet: der
Kriminologe Christian Pfeiffer. Der ehemalige niedersächsische Justizminister
registriert eine erhöhte Gewalt gegen Kinder im Osten und nennt "geistige
Verelendung unter Hochhausexistenzen" als Ursache, wo Schönbohm vor allem den
ländlichen Raum als Problemzone sieht.
Das ist kein Widerspruch. Denn beide legen den Finger auf das gleiche
gesellschaftliches Problem. Nur ist das kein alleiniges ostdeutsches oder
DDR-Folgeproblem. Jüngste Fälle von Kindesmisshandlung, Kindstötung und
Verwahrlosung in Westdeutschland, Belgien oder Frankreich sind trauriger Belege
dafür. Aber Gewalt, Verrohung, Verwahrlosung und die erschreckende Nichtachtung
menschlichen Lebens haben lokalisierbare Brennpunkte. Die finden sich - auch und
massiv - in Stadtteilen und ländlichen Regionen Ostdeutschlands.
Gerade Brandenburg verzeichnet eine Kette von Gewaltexzessen. Dort wo Flucht,
Vertreibung, Armut und auch das DDR-Landwirtschaftssystem alte Bindungen,
Verantwortlichkeiten und soziale Mischungen zersetzt haben. Und dort, wo nach
der Wende oft eine unselige Allianz von Verlierern zurückblieb, die ohne die
soziale Kontrolle des alten Kollektivs ihren Kompass verloren hat. Dieser
Realität müssen sich die Ostdeutschen stellen - anstatt sich hinter der
Wagenburg zu verschanzen, Wessi Schönbohm habe sie alle zu Kindsmördern
gestempelt.
In Hamburg wo Jessica verhungern musste oder in Saarbrücken, wo Pascal
verschwand, käme man schwerlich auf die Idee, falsche oder verunglückte
Politiker-Antworten als Kollektiv-Beleidigung aufzufassen. Hier hilft kein
aufgetürmter Ost-West-Konflikt als Schutzschild - sondern nur die unbequeme
Auseinandersetzung mit Problem-Milieus und -Menschen.
Copyright © Frankfurter Rundschau online 2005 Erscheinungsdatum 05.08.2005
SPIEGEL ONLINE - 04. August 2005, 09:41 URL:
http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,368206,00.html
Säuglingstötungen - Psychiater untersucht Mutter der Babys
Die 39-jährige Frau, die neun ihrer Kinder direkt nach der Geburt getötet haben
soll, wird nun von einem Psychiater begutachtet. Nach Angaben der
Staatsanwaltschaft seien bislang keine psychischen Störungen zu erkennen. Der
Lebensweg der Frau habe keine Auffälligkeiten gezeigt.
Frankfurt an der Oder - Die Frau habe einen guten Schulabschluss gemacht und
danach eine medizinische Fachschule besucht, sagte eine Sprecherin der
Staatsanwaltschaft. Vom Entwicklungsweg her seien keine psychischen Störungen
aufgefallen. Zuletzt war die verhaftete Mutter in mehreren
Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen und auch in einem Callcenter tätig. Ein
psychiatrischer Sachverständiger soll Sabine H. in den nächsten Tagen
untersuchen und unter anderem klären, ob die Frau schuldfähig ist oder nicht.
Gegen die arbeitslose Zahnarzthelferin aus Frankfurt an der Oder wurde am Montag
Haftbefehl erlassen, weil sie neun Babys unmittelbar nach der Geburt umgebracht
und in Blumenkübeln verscharrt haben soll. Die Polizei hatte gestern eine
weitere Wohnung der Frau in Eisenhüttenstadt durchsucht. Nach Angaben der
Staatsanwaltschaft haben die Ermittler aber keine weiteren Leichen gefunden.
URL dieses Artikels: http://www.netzeitung.de/deutschland/351613.html
Mutter der toten Babys wird untersucht 04. Aug 17:17
Nach dem Fund von neun Säuglingsleichen soll ein Gutachten klären, ob die Mutter
uneingeschränkt schuldfähig ist. Als Reaktion auf den Fall wird in Rostock die
erste Babyklappe früher eröffnet.
Nach dem Tod von neun Babys in Brandenburg wird die Mutter psychiatrisch
untersucht. Ein Gutachter soll klären, ob die 39-jährige Sabine H.
uneingeschränkt schuldfähig ist, so Staatsanwalt Ulrich Scherding am Donnerstag
in Frankfurt (Oder).Seine Kollegin Annette Bargenda hatte die Tatverdächtige als
intelligent bezeichnet. Sie sei ausgebildete Zahntechnikerin und habe drei
Kinder normal groß gezogen.
Unterdessen bezweifelte der Leiter des Kriminologischen Forschungsinstitutes
Niedersachsen, Christian Pfeiffer, dass der von der Frau als Vater der Kinder
angegebene Mann nichts von den Schwangerschaften gewusst hatte. Dies spreche
gegen jede Erfahrung bei solchen Verbrechen.
Er erwarte, dass Sabine H. nach einiger Zeit in Untersuchungshaft und einem
Alkoholentzug ihre Darstellung ändern werde. «Es würde mich nicht wundern, wenn
da noch anderes zu Tage kommt», sagte Pfeiffer. Die Tatverdächtige hatte
erklärt, alle Kinder seien von ihrem geschiedenen Mann, mit dem sie von 1987 bis
2005 verheiratet war. Aber niemand, auch nicht ihr Mann, habe die
Schwangerschaften zwischen 1988 und 1999 bemerkt.
Babyklappen-Eröffnung vorgezogen
Als Reaktion auf den Fund der toten Babys in Brandenburg hat
Mecklenburg-Vorpommern die Eröffnung der ersten Babyklappe im Land um zwei
Wochen vorgezogen. Das sagte die Verwaltungsdirektorin des Rostocker
Südstadtklinikums, Renate Fieber, am Donnerstag.
Sozialministerin Marianne Linke sagte, die Gesellschaft müsse es «werdenden
Müttern ermöglichen, ohne existenzielle Ängste der Geburt eines Kindes entgegen
zu sehen». Mit der Babyklappe werde für Frauen in extremen Notsituationen die
Möglichkeit geschaffen, ein Neugeborenes in Obhut anderer Menschen zu geben,
sagte sie.
Einige Experten bezweifeln allerdings, ob mit Babyklappen die Tötung von
Neugeborenen verhindert werden kann. Nur selten sei für die Frauen die Tötung
des Kindes die Alternative zur Aussetzung, erklärte etwa die Bonner Professorin
für Psychosomatische Gynäkologie, Anke Rohde. (nz)
Alle Rechte © 2005 NZ Netzeitung GmbH
Panorama 01.08.2005 16:30 Uhr
Chronologie Baby-Morde in Deutschland und weltweit
Baby-Morde mit mehreren getöteten Kindern sorgten in der Vergangenheit immer
wieder für Aufsehen.
Eine Auswahl der Fälle in Deutschland:
Oktober 2004: Ein 42 Jahre alter Mann erstickt in Plötzkau (Sachsen-Anhalt) zwei
fünf Monate alte Zwillinge.
Dezember 2000: Nahe Erfurt wird ein neugeborener Junge tot gefunden. Anhand
eines Gentests überführt die Polizei eine Mutter von fünf Kindern. Die Frau gibt
zu, das Kind sowie einen Sohn und eine Tochter nach der Geburt ertränkt,
erstickt bzw. erwürgt zu haben.
Juni 1999: In Mühltroff (Sachsen) werden die tiefgefrorenen Leichen von drei
Babys in der Kühltruhe ihrer Eltern gefunden. Die Mutter hatte die zwei Jungen
und ein Mädchen 1993, 1995 und 1999 erstickt, in Plastikbeutel gelegt und
eingefroren.
1992 - 1996: Eine 27-Jährige aus Ratekau bei Lübeck tötet zwei ihrer Töchter im
Säuglingsalter sowie ihren dreijährigen Sohn. Sie presst den Babys die Bettdecke
so lange auf Gesicht und Brust, bis sie kein Lebenszeichen mehr von sich geben.
1984 - 1988: Ein Ehepaar aus Wernigerode (Sachsen-Anhalt) erstickt fünf seiner
neugeborenen Kinder und verbrennt die Leichen im Ofen einer Heizungsanlage.
1966 - 1972: In den Jahren 1966, 1969 und 1972 bringt eine Mutter ihre drei
jeweils neugeborenen Kinder auf grauenvolle Weise um: Sie ertränkt sie in einer
Jauchegrube.
Ähnliche Fälle aus dem Ausland:
Mai/Juni 2005: Im österreichischen Graz werden vier Babyleichen gefunden. Gegen
die 32 Jahre alte Mutter wird wegen Mordes ermittelt.
Die Frau gesteht, die Babys nach der Geburt eingefroren oder in Eimern mit
Zement „entsorgt“ zu haben.
Oktober 2003: Eine 38 Jahre alte Frau aus Czerniejow (Polen) gesteht, fünf ihrer
Kinder nach der Geburt ertränkt zu haben. Zwei ältere Kinder der Frau hatten die
Leichen der fünf Säuglinge im Sommer in einem Sauerkrautfass im Keller des
Elternhauses gefunden.
Juni 1999: Eine 70 Jahre alte Amerikanerin gesteht, zwischen 1949 und 1968 acht
ihrer zehn Kinder jeweils in den ersten Monaten nach der Geburt getötet zu
haben.
(sueddeutsche.de/dpa)
01.08.2005 16:35 Uhr
Hintergrund Neonatizid - die Tötung des eigenen Kindes
Mit Neonatizid (lat./Griech.: Neugeborenentötung) bezeichnet man die Tötung des
eigenen Kindes innerhalb der ersten 24 Stunden nach der Geburt.
Neonatizide werden Untersuchungen zufolge meist von Frauen begangen, bei denen
eine erhebliche Persönlichkeitsproblematik besteht - etwa fehlende Reife oder
mangelnde Bewältigungsmechanismen.
Dies führt dazu, dass die Frauen bei ungewünschter Schwangerschaft nicht in der
Lage sind, die üblichen Lösungswege und Hilfsangebote zu nutzen. Die
Schwangerschaft wird oft bis zum Ende verleugnet.
Die Frau erklärt die körperliche Veränderung auf andere Weise und wird von der
Geburt überrascht. In einer Panikreaktion kommt es dann zur Tötung des
Neugeborenen.
(sueddeutsche.de/AP)
Toter Säugling auf Sortierband erstellt 02.08.05, 12:45h
Harsewinkel - Eine Woche nach dem Fund einer Babyleiche auf dem Sortierband
einer Glasrecyclingfirma in Harsewinkel (Kreis Gütersloh) hat die Polizei weiter
keine heiße Spur. Bisher seien zwar sieben Hinweise eingegangen, aber die
Ermittlungen seien "äußerst schwierig", teilte die Polizei Gütersloh am Dienstag
auf Anfrage mit. Ein Mitarbeiter der Firma hatte den in einer Plastiktüte
steckenden, 1500 Gramm schweren und 41 Zentimeter großen Jungen beim
Aussortieren von Weißglas gefunden.
Seit dem vergangenen Freitag bittet die Polizei mit mehrsprachigen Plakaten um
Hinweise. Die Plakate waren an die insgesamt 85 Weißglascontainer im Kreis
Gütersloh und in den Städten Steinfurt, Rheine, Hamm und Bergkamen geklebt
worden, in die das Baby geworfen worden sein könnte.
Die genaue Todesursache des schwarzhaarigen und hellhäutigen Jungen steht noch
nicht fest. Nach ersten Erkenntnissen der Mordkommission Bielefeld hat das Baby
vor dem Fund maximal 48 Stunden lang gelebt. Die Rechtsmediziner hatten am Kopf
des Kindes Spuren "stumpfer Gewalteinwirkung" gefunden. Außerdem hatte das Baby
oberflächliche Schnittverletzungen an Kopf und Hals, die es sich in dem
Container mit zerschlagenem Glas zugezogen hatte. Die stark verschmutzte Tüte,
in der der nackte Säugling steckte, war für weitere Untersuchungen an das
Landeskriminalamt geschickt worden.
(dpa)http://www.ksta.de/artikel.jsp?id=1122960186855
Säugling in Einkaufstüte ausgesetzt
Kehl (ddp). Ein Säugling ist am Montag unmittelbar nach seiner Geburt im
südbadischen Kehl in einer Einkaufstüte ausgesetzt worden. Wie die Polizei
mitteilte, entdeckte ein Arbeiter während seiner Mittagspause die Tüte in einem
Gebüsch auf einem Supermarktparkplatz. Darin lag ein in zwei Tücher
eingewickelter Junge, der erst wenige Stunden zuvor geboren worden war.
Der Arbeiter alarmierte den Rettungsdienst, der das Kind in eine Klinik brachte.
Es soll nach Auskunft der Ärzte wohlauf sein. Die Ermittler suchen nun nach der
Mutter. Sie schlossen nicht aus, dass die Frau aus dem benachbarten Frankreich
stammt, da die Tücher Wäschezeichen in französischer Sprache aufwiesen.
02.08.2005 Ster
Tote Babys in Recycling-Firma und auf Toilette entdeckt: Suche nach Müttern
Gütersloh/Magdeburg - Nach dem Fund zweier toter Neugeborener in Magdeburg sowie
bei Gütersloh forscht die Polizei intensiv nach den Hintergründen der
Todesfälle. Bei dem toten Säugling, der am Dienstag abend auf dem Sortierband
einer Glasrecycling-Firma in Harsewinkel-Marienfeld bei Gütersloh gefunden
wurde, handelt es sich um einen Jungen. In Magdeburg fahndet die Polizei nach
der Mutter des kleinen Mädchens, das am Dienstag tot in einer öffentlichen
Toilette gefunden wurde.
Der tote Junge wurde am Vormittag von Gerichtsmedizinern der Universität Münster
obduziert. Er war von einem Mitarbeiter der Recyclingfirma beim Sortieren auf
einem Förderband gefunden worden. In Magdeburg suchten die Ermittler rund um den
Alten Markt nach Zeugen, die am Vortag eine Schwangere bemerkt haben. Das tote
Baby war am Dienstag mittag vom Mitarbeiter einer Reinigungsfirma entdeckt
worden. Eine Obduktion gestern ergab, daß das Baby eine Totgeburt war. Ob das
Mädchen kurz vor oder während der Geburt starb, steht nach Polizeiangaben jedoch
noch nicht fest. Von der Mutter fehlt trotz Fahndung noch jede Spur. AP
Artikel erschienen am Do, 28. Juli 2005 © WELT.de 1995 - 2005
URL dieses Artikels: http://www.netzeitung.de/deutschland/351838.html 06. Aug
14:23, ergänzt 15:35
Babyleichen: Mutter gibt Details preis
Im Fall der neun toten Babys hat die beschuldigte Mutter den Ermittlern
Einzelheiten zu den Geburten mitgeteilt. Möglicherweise wurden nicht alle
Säuglinge in ihrer Wohnung getötet.
Beim Verhör der Mutter der neun getöteten Babys aus Brandenburg sind neue
Details ans Licht gekommen. Sabine H. habe sich mit einer der Geburten beeilen
müssen, weil ihr Mann gegen 17.00 Uhr von der Arbeit zurückkehren sollte,
berichteten «Spiegel» und «Bild». Von einer anderen Geburt sei ihr noch das Bild
eines «kalten blauen Babys» im Gedächtnis, das «in Zellophan gewickelt» gewesen
sei. Die Babyleichen waren in Brieskow-Finkenheerd in Blumentöpfen entdeckt
worden.
Der 39-Jährigen wird vorgeworfen, neun ihrer 13 Kinder zwischen 1988 und 1999
direkt nach der Geburt umgebracht zu haben. Die Polizei hält es inzwischen für
möglich, dass nicht alle Kinder in der Hochhauswohnung der Mutter in Frankfurt
an der Oder gestorben sind.
Der Sprecher der Staatsanwaltschaft Frankfurt an der Oder, Ulrich Scherding,
sagte der dpa, Sabine H. habe in den Vernehmungen angegeben, ein Kind 1991 in
Goslar geboren und in einer Tasche nach Frankfurt an der Oder gebracht zu haben.
Zu welchem Zeitpunkt das Kind tot war, wollte er nicht sagen. Er wies darauf
hin, dass alle Aussagen der 39 Jahre alten Frau überprüft werden müssten.
Die Ermittler untersuchen auch, ob die Mutter die sterblichen Überreste
womöglich erst in verwestem Zustand in den Blumenkasten ihres Balkons und in
einem sandgefüllten Aquarium vergraben hat.
Rolle des Vaters unklar
Staatsanwältin Annette Bargenda sagte «Bild», Sabine H. habe eigentlich nur das
erste Kind gewollt. «Das zweite nicht mehr so ganz. Und ab dem dritten war ihr
schon alles zu viel.»
Laut dem Anwalt Jens P. Kroll war der damalige Ehemann Oliver H. sei sehr
dominant. «Alles ging nach seinem Willen, er hat alles entschieden und auch das
Geld verwaltet. (...) Beim dritten Kind rastete er aus, er soll die Mutter
gezüchtigt haben», sagte Kroll, der mit der Verdächtigen gesprochen hat.
Die Ermittler zweifeln laut «Spiegel» zunehmend daran, dass der Ehemann nichts
von den Geburten der Kinder bemerkt haben soll. Die Ehe war erst im Mai 2005
geschieden worden. Unklar ist bislang auch, weshalb keine der 44 Mietparteien in
dem Haus etwas von den Geburten bemerkt hat.
Der Sprecher der Staatsanwaltschaft Scherding sagte der dpa, gegen den
Ex-Ehemann werde nicht ermittelt, aber «wir werden das im Auge behalten». Einen
Bericht der «Bild»-Zeitung, wonach Angehörige von den Schwangerschaften der Frau
gewusst haben, konnte Scherding nicht bestätigen.
Nach Angaben der «Märkischen Oderzeitung» hatten die Behörden in Frankfurt an
der Oder kurz vor der Geburt der jüngsten Tochter von Sabine H. Kontakt zu der
Verdächtigen. Eine Sozialarbeiterin habe im August 2003 die Schwangerschaft dem
Gesundheitsamt gemeldet, sagte ein Stadtsprecher der Zeitung. Daraufhin habe man
sich mit der Schwangeren in Verbindung gesetzt. Das Kind wird in einigen Wochen
zwei Jahre alt. (nz)
Alle Rechte © 2005 NZ Netzeitung GmbH
03. Aug 2005 16:06 URL dieses Artikels:
http://www.netzeitung.de/deutschland/351442.html
Tote Babys für Vaterschaftstest untersucht
Verwandte und Bekannte der Frau, die verdächtigt wird, ihre neun Babys
umgebracht zu haben, werden von der Polizei befragt. Ermittler wundert, dass
niemand die Schwangerschaften bemerkt haben will.
Im Fall der neun getöteten Babys in Brandenburg ermitteln Polizei und
Staatsanwaltschaft auch im näheren Umfeld der Mutter. Polizeisprecher Peter
Salender sagte am Mittwoch, dass Verwandte und Bekannte der 39-Jährigen
vernommen werden sollten.
Die Ermittler versuchen so herauszubekommen, ob zwischen 1988 und 1999
tatsächlich niemand die neun Schwangerschaften von Sabine H. bemerkt hat.
Polizisten durchsuchten am Mittwoch weitere Wohnungen und Grundstücke in
Frankfurt an der Oder und in Eisenhüttenstadt. Die Tatverdächtige hatte dort
während der vergangenen 20 Jahre jeweils eine Zeit lang gelebt. Spürhunde
begleiteten die Polizisten.
Vaterschaftstest
Es gebe zwar keine Hinweise auf weitere Leichen, sagte Salender. Trotzdem müsse
man dort suchen, um mögliche weitere Opfer zu finden.
Die neun am vergangenen Sonntag entdeckten Säuglingsleichen werden erneut
gerichtsmedizinisch untersucht, um Erkenntnisse darüber zu erhalten, wer der
Vater ist und wodurch die Kinder ums Leben kamen. Die tatverdächtige Mutter
hatte erklärt, alle Kinder seien von ihrem mittlerweile geschiedenen Ehemann.
(nz)
SPIEGEL ONLINE - 05. August 2005, 17:25
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,368466,00.html
Kindstötung in Brandenburg Die Unkultur des Wegschauens
Von Yassin Musharbash und Jens Todt
Bizarrer Einzelfall oder aussagekräftiges Beispiel? Politiker, Kriminologen und
Psychologen rätseln über die neun toten Säuglinge von Brieskow-Finkenheerd. An
den vom brandenburgischen Innenminister Schönbohm postulierten Sonderfall Ost
glauben viele von ihnen nicht: Weggesehen wird überall.
Berlin - Jörg Schönbohm und Christian Pfeiffer sind beide keine Leisetreter und
für ihre zugespitzten Äußerungen bekannt. Jetzt haben sie, in kurzem Abstand,
einmal mehr zugeschlagen: Zuerst stellte Brandenburgs Innenminister Jörg
Schönbohm (CDU) in einem Interview einen Zusammenhang zwischen der neunfachen
Kindstötung einer Mutter in Brieskow-Finkenheerd und den mutmaßlichen
Werteverlusten der Ostdeutschen in der DDR-Zeit her. Viele Ostdeutsche seien
heute teilnahmslos, klagte er. Die von der SED erzwungene Proletarisierung sei
Schuld an Verwahrlosung und Gewaltbereitschaft.
Schönbohm hatte eine Diskussion anstoßen wollen - das ist ihm gelungen. Der
Sturm der Empörung über den Ex-General hatte gerade seinen Höhepunkt erreicht,
da sprang ihm der niedersächsische Kriminologe Christian Pfeiffer bei: Er
verfüge über Zahlen, denen zufolge Kindstötungen durch Mütter im Osten
Deutschlands etwa vier Mal häufiger seien als im Westen.
Seitdem führt die Republik eine Ost-West-Debatte besonders brisanter Art. Sie
splittert sich in zahlreiche Einzelfragen auf: Wie zuverlässig sind Pfeiffers
Zahlen? Wie gewaltbereit ist der Osten? Ist die DDR-Erziehung Schuld oder der
Umbruch nach 1989? Und sieht es im Westen wirklich besser aus?
"Eine Kultur des Wegschauens gibt es eher im Westen", behauptet zum Beispiel der
Hamburger Kriminologe Fritz Sack, der für sich in Anspruch nimmt, diesen Begriff
selbst mitgeprägt zu haben - und zwar nachdem 1997 in der Hamburger S-Bahn am
helllichten Tag eine 17-Jährige vergewaltigt worden war.
Krasse Fälle auch im Westen
Tatsächlich gibt es auch in den alten Ländern etliche Beispiele für ein krasses
Versagen der Gesellschaft: In Hildesheim wurde im vorvergangenen Jahr ein
17-jähriger Berufsschüler über Monate von seinen Mitschülern gemobbt und massiv
misshandelt. Die Täter filmten die Folter-Szenen teilweise und wollten sie ins
Internet stellen - keiner der Lehrer hatte angeblich etwas bemerkt. Im
holsteinischen Heide wurde im Jahr 1997 eine 14-Jährige mitten am Tag in der
Fußgängerzone vergewaltigt. Kein Passant kam ihr zu Hilfe, was damals eine
bundesweite Debatte über Zivilcourage ausgelöst hat. "Im Westen gilt doch erst
recht: Jeder ist sich selbst der Nächste", sagt Sack.
REUTERS
Leichenfundort Brieskow-Finkenheerd: "Hosentaschentheorie"?
Die Schönbohm-These vom DDR-Erbe hält Sack deshalb für "unhaltbar". Und auch an
Pfeiffers Statistik lässt der emeritierte Professor kein gutes Haar:
"Statistisch und kriminologisch unsinnig" sei es, "auf dieser Basis eine
Interpretation über das Zusammenspiel von historischen und persönlichen
Prozessen zu wagen" - auch, wenn Sack einen Zusammenhang zur Umbruchsituation in
Ostdeutschland gar nicht ausschließen will. Pfeiffer ruiniere die Reputation der
Wissenschaft mit seinen "unvertretbaren Instrumentalisierungen".
Sack ist nicht der einzige Pfeiffer-Kritiker: "Die Menschen im Osten schauen
viel weniger weg", meint auch Psychologe Günter Esser von der Uni Potsdam. "Das
Zusammengehörigkeitsgefühl ist stärker ausgeprägt." Die Zahl von Kindstötungen
hält Esser für keinen sinnvollen Indikator, um der Befindlichkeit einer
Gesellschaft nachzuspüren. Aus dem Brandenburger Drama allgemeingültige
Schlussfolgerungen zu ziehen sei so seriös, wie aus dem Kannibalenmord in Hessen
im vergangenen Jahr Aussagen über Westdeutschland abzuleiten.
Pfeiffer äußert sich erneut
Derselben Ansicht ist der Tübinger Kriminologe Hans-Jürgen Kerner: "Ich halte es
für mindestens wagemutig, einen bizarren Einzelfall zu nehmen, um
Gesellschaftsanalyse zu betreiben." Zwar will auch der Direktor des
Kriminologischen Instituts nicht ausschließen, dass "75 Jahre autoritärer
Gesellschaftsstrukturen in Ostdeutschland" Folgen gezeigt haben und verweist auf
Ost-West-Vergleichsstudien, denen zufolge junge Ostdeutsche öfter kriminell
seien, höhere Furchtraten aufweisen würden und eher rechtsradikal empfänden.
Aber fundamentale Ost-West-Unterschiede seien ihm nicht bekannt, schon gar nicht
unter Erwachsenen. Pfeiffer habe eine "Hosentaschentheorie" entwickelt, lautet
Kerners Fazit.
REUTERS
Innenminister Schönbohm: Diskussion mit Tabubruch angestoßen
Der so Angegriffene fühlt sich missverstanden. Im Gespräch mit SPIEGEL ONLINE
erneuerte Pfeiffer heute sein Plädoyer für eine offene Diskussionskultur: "Man
muss bestimmte Fragen stellen dürfen", so der Kriminologe. Zwar gäbe es keinen
Beleg für eine generell höhere Gewaltkriminalitätsrate im Osten, allerdings
seien die Unterschiede zumindest bei den Kindstötungen und den rechtsradikalen
Gewalttaten signifikant. "Da aber beispielsweise ein Großteil der
Gewaltkriminalität unter Jugendlichen in westdeutschen Städten zwischen
verschiedenen ethnischen Gruppen stattfindet", sei diese Statistik überhaupt
nicht mit den ostdeutschen Zahlen zu vergleichen, so Pfeiffer, "schließlich gibt
es dort wesentlich weniger Ausländer." Die These, der Osten sei generell
gewalttätiger als der Westen, "ist schlicht falsch", so Pfeiffer.
Tatsächlich aber sei die Zahl der Kindstötungen im Osten in den Jahren nach der
Wende sogar noch höher gewesen als aktuell, so dass man sich fragen müsse, ob es
schon vorher in dieser Größenordnung der Fall gewesen sei, "dass Frauen aus
Verzweiflung ihre Kinder getötet haben" - oder ob es sich um ein
Nachwende-Phänomen handle. Es gäbe leider keine DDR-Statistik zu diesem Thema,
allerdings spricht seiner Ansicht nach "mehr für die zweite Theorie".
Ein Konsens deutet sich an
Deshalb müsse untersucht werden, warum das Risiko für Kinder, getötet zu werden,
im Osten höher ist als im Westen. "Es ist zu vermuten, dass da mehr
Familiendramen dahinterstecken", so Pfeiffer, "aber das hat bisher keiner
analysiert." Es sei sinnvoll, jungen Frauen im Osten mehr Angebote zu machen,
dass sie ihr Kind angstfrei auf die Welt bringen können. Zwar seien
Ost-West-Vergleiche immer heikel, aber man müsse "vorurteilsfrei forschen
können". Der Kriminologe beklagt, dass die Politik den heiklen Konflikt am
liebsten zu vermeiden suche: "Das will offenbar niemand so genau wissen."
Inzwischen scheint die hitzige Debatte einer Versachlichung entgegen zu steuern.
Die Protagonisten sind sich grundsätzlich einig, dass exzessive Gewalt besonders
häufig in sozial verwahrlosten Regionen stattfindet, verübt von emotional
verrohten Tätern. Diese Gebiete gibt es im Osten wie im Westen - genau wie
erschreckende Fälle von Wegschauen. Auch darüber, dass es nicht genügend
aussagekräftige Daten gibt, besteht Konsens. Und die Folgen der DDR-Erziehung
möchten mehr Forscher als nur Pfeiffer untersuchen. Ein Teil der heftigen Kritik
an Pfeiffer aus dem Kollegenkreis ist dem Umstand geschuldet, dass der ehemalige
niedersächsische Justizminister sich regelmäßig und gerne ins Rampenlicht
stellt. "Er lässt keine Gelegenheit aus, Interpretation zu präsentieren, die
sich politisch verwerten lassen", ätzt der Hamburger Professor Sack. Andere
äußern sich ähnlich deutlich.
Am Ende folgt dem Aufschrei über den Schönbohm-Pfeifferschen Tabubruch nun also
eine vorsichtige Ernüchterung. Mag sein, dass Schönbohms Brandenburger CDU nun
einige Stimmen verloren gehen - viele Ostdeutsche fühlen sich kollektiv
beleidigt und selbst Parteifreunde hatten ihn hart kritisiert. Zumindest aber
ist der Boden für eine sachliche Auseinandersetzung nun besser bereitet, als er
es vor dem Eklat war. Die Aufregung muss also nicht umsonst gewesen sein.
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© SPIEGEL ONLINE 2005
Die mörderischen Schwestern der Sabine H.
Medea, Evchen und Gretchen: Kindstötungen haben Schriftsteller seit der Antike
immer wieder fasziniert
von Hendrik Werner
Das Bedrohliche und Unfaßbare, das von einer Mutter ausgeht, die ihre Kinder
tötet, liegt in einem psychologischen Paradox begründet: in der Rücknahme einer
zuvor selbst hervorgebrachten Schöpfung, in der Negation des eigenen Fleisches
und Blutes. Das daraus resultierende dramatische Potential des "Infantizids" hat
zu allen Zeiten Mythen und Kunstwerke inspiriert, besonders literarische.
Mutmaßlich zuallererst in Gestalt der sagenhaften Lilith, deren hebräischer Name
"die Nächtliche" bedeutet. In der jüdischen Mythologie wird sie als letzter
Engel der zehn unheiligen Sephiroth beschrieben, als eine nachtaktive Dämonin,
die Männern nachstellt, von ihnen hundertfach Kinder empfängt, um diese nach der
Geburt zu töten.
Am wirkungsmächtigsten ist allerdings der Medea-Mythos, den Euripides um 430 vor
unserer Zeit in ein Drama umwidmete, das in der Folge Schriftsteller von Seneca
bis Anouilh, von Corneille bis Hanns Henny Jahn, von Grillparzer bis Heiner
Müller zu Adaptionen mit unterschiedlichen psychologischen und historischen
Akzenten inspirierte. Am nachhaltigsten hat sich Christa Wolf von der antiken
Vorlage entfernt, in welcher Medea aus Rache zur Kindesmörderin wird, nachdem
Jason sie verraten und verlassen hat. In dem Roman "Medea. Stimmen"
rehabilitiert Wolf die Figur nicht nur als Inbegriff eines Opfers des
Patriarchats, sondern schreibt zudem den Kern der Überlieferung um: Nicht Medea
ist es hier, die Hand an ihre Kinder legt. Vielmehr wollen die Korinther ihr,
der ungeliebten Fremden, ein Verbrechen anhängen, um sich ihrer zu entledigen.
Fast ebenso nachhaltig für die Literatur, zumal für die Stürmer und Dränger, ist
ein realer Fall, jener der Kindesmörderin Susanna Margareta Brandt, die 1772 in
Frankfurt am Main öffentlich hingerichtet wurde. Sie hatte ihr ungewünschtes
Kind heimlich geboren, es gewürgt und geschlagen und den Leichnam in einer
Scheune versteckt. In den Kreisen junger Frankfurter Juristen wurde das
Todesurteil als reaktionär angesehen (wie übrigens auch von Immanuel Kant, der
1797 in der "Metaphysik der Sitten" dafür plädiert, daß unverheiratete
Kindesmörderinnen straffrei ausgehen). Gleich zwei von ihnen, Heinrich Leopold
Wagner in dem Trauerspiel "Die Kindermörderin" (1776) und Johann Wolfgang von
Goethe zunächst im "Urfaust" (1772-1775), dann in "Faust. Der Tragödie erster
Teil" (1808) nehmen den Topos auf. Während Wagners Bearbeitung beschreibt, wie
Evchen, ein bürgerliches Mädchen, durch Standesunterschiede und aristokratische
Intrigen zur Tötung ihres unehelichen Kindes getrieben wird, scheint es in
Goethes Adaption allererst der überkommene Tugendkanon der Gesellschaft zu sein,
der Gretchen zur Mörderin an ihrem unehelichen Kind werden läßt. Auch Jakob
Michael Reinhold Lenz' Drama "Die Soldaten" (1776) sowie Balladen Gottfried
August Bürgers ("Die Pfarrerstochter von Taubenhain", 1782) und Friedrich
Schillers ("Die Kindermörderin", 1782) verarbeiten das historisch verbürgte
Verhängnis der Susanna Margareta Brandt und ihres Kindes.
Das deutsche Märchen spielt zwar mit Andeutungen von Kindstötung, läßt es aber
nicht zum Äußersten kommen. Nicht in "Hänsel und Gretel", wo die -notabene -
liebenden Eltern ihre Kinder zwar aussetzen, ihren möglichen Tod also billigend
in Kauf nehmen, nicht aber selbst Hand an sie legen (das bleibt der letztlich
glücklosen Hexe vorbehalten). Und auch nicht in der kruden Mär "Von dem
Machandelbaum", in dem eine gleichfalls liebende Mutter die fahrlässige Tötung
ihres Sohnes durch dessen Schwester vertuschen will, indem sie die Leiche in
Stücke hackt, sie in einen Topf tut und "in Sauer kocht". Was an der Mutter
grausam scheint, soll, der Liebe zu beiden Kindern geschuldet, eine andere
Grausamkeit verdecken.
In jüngerer Zeit waren es hierzulande vor allem zwei Romane, deren drastische
Tötungsszenarien verstören. In Elfriede Jelineks "Lust" (1989) greift die Mutter
zur "Plastiktüte, legt sie dem Kind über den Kopf und hält sie unten ganz fest
zu, damit der Atem des Kindes darin in Ruhe zerbrechen kann". Michael
Kumpfmüller schließlich rekonstruiert in "Durst" den Fall der Daniela J., die im
Juni 1999 ihre beiden Kinder verdursten ließ - übrigens in Frankfurt an der
Oder.
Artikel erschienen am Fr, 5. August 2005 © WELT.de 1995 - 2005
SPIEGEL ONLINE - 05. August 2005, 17:25 URL:
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,368466,00.html
Kindstötung in Brandenburg Die Unkultur des Wegschauens
Von Yassin Musharbash und Jens Todt
Bizarrer Einzelfall oder aussagekräftiges Beispiel? Politiker, Kriminologen und
Psychologen rätseln über die neun toten Säuglinge von Brieskow-Finkenheerd. An
den vom brandenburgischen Innenminister Schönbohm postulierten Sonderfall Ost
glauben viele von ihnen nicht: Weggesehen wird überall.
Provokateur Pfeiffer: Debatte wird differenzierter
Berlin - Jörg Schönbohm und Christian Pfeiffer sind beide keine Leisetreter und
für ihre zugespitzten Äußerungen bekannt. Jetzt haben sie, in kurzem Abstand,
einmal mehr zugeschlagen: Zuerst stellte Brandenburgs Innenminister Jörg
Schönbohm (CDU) in einem Interview einen Zusammenhang zwischen der neunfachen
Kindstötung einer Mutter in Brieskow-Finkenheerd und den mutmaßlichen
Werteverlusten der Ostdeutschen in der DDR-Zeit her. Viele Ostdeutsche seien
heute teilnahmslos, klagte er. Die von der SED erzwungene Proletarisierung sei
Schuld an Verwahrlosung und Gewaltbereitschaft.
Schönbohm hatte eine Diskussion anstoßen wollen - das ist ihm gelungen. Der
Sturm der Empörung über den Ex-General hatte gerade seinen Höhepunkt erreicht,
da sprang ihm der niedersächsische Kriminologe Christian Pfeiffer bei: Er
verfüge über Zahlen, denen zufolge Kindstötungen durch Mütter im Osten
Deutschlands etwa vier Mal häufiger seien als im Westen.
Seitdem führt die Republik eine Ost-West-Debatte besonders brisanter Art. Sie
splittert sich in zahlreiche Einzelfragen auf: Wie zuverlässig sind Pfeiffers
Zahlen? Wie gewaltbereit ist der Osten? Ist die DDR-Erziehung Schuld oder der
Umbruch nach 1989? Und sieht es im Westen wirklich besser aus?
"Eine Kultur des Wegschauens gibt es eher im Westen", behauptet zum Beispiel der
Hamburger Kriminologe Fritz Sack, der für sich in Anspruch nimmt, diesen Begriff
selbst mitgeprägt zu haben - und zwar nachdem 1997 in der Hamburger S-Bahn am
helllichten Tag eine 17-Jährige vergewaltigt worden war.
Krasse Fälle auch im Westen
Tatsächlich gibt es auch in den alten Ländern etliche Beispiele für ein krasses
Versagen der Gesellschaft: In Hildesheim wurde im vorvergangenen Jahr ein
17-jähriger Berufsschüler über Monate von seinen Mitschülern gemobbt und massiv
misshandelt. Die Täter filmten die Folter-Szenen teilweise und wollten sie ins
Internet stellen - keiner der Lehrer hatte angeblich etwas bemerkt. Im
holsteinischen Heide wurde im Jahr 1997 eine 14-Jährige mitten am Tag in der
Fußgängerzone vergewaltigt. Kein Passant kam ihr zu Hilfe, was damals eine
bundesweite Debatte über Zivilcourage ausgelöst hat. "Im Westen gilt doch erst
recht: Jeder ist sich selbst der Nächste", sagt Sack.
Leichenfundort Brieskow-Finkenheerd: "Hosentaschentheorie"?
Die Schönbohm-These vom DDR-Erbe hält Sack deshalb für "unhaltbar". Und auch an
Pfeiffers Statistik lässt der emeritierte Professor kein gutes Haar:
"Statistisch und kriminologisch unsinnig" sei es, "auf dieser Basis eine
Interpretation über das Zusammenspiel von historischen und persönlichen
Prozessen zu wagen" - auch, wenn Sack einen Zusammenhang zur Umbruchsituation in
Ostdeutschland gar nicht ausschließen will. Pfeiffer ruiniere die Reputation der
Wissenschaft mit seinen "unvertretbaren Instrumentalisierungen".
Sack ist nicht der einzige Pfeiffer-Kritiker: "Die Menschen im Osten schauen
viel weniger weg", meint auch Psychologe Günter Esser von der Uni Potsdam. "Das
Zusammengehörigkeitsgefühl ist stärker ausgeprägt." Die Zahl von Kindstötungen
hält Esser für keinen sinnvollen Indikator, um der Befindlichkeit einer
Gesellschaft nachzuspüren. Aus dem Brandenburger Drama allgemeingültige
Schlussfolgerungen zu ziehen sei so seriös, wie aus dem Kannibalenmord in Hessen
im vergangenen Jahr Aussagen über Westdeutschland abzuleiten.
Pfeiffer äußert sich erneut
Derselben Ansicht ist der Tübinger Kriminologe Hans-Jürgen Kerner: "Ich halte es
für mindestens wagemutig, einen bizarren Einzelfall zu nehmen, um
Gesellschaftsanalyse zu betreiben." Zwar will auch der Direktor des
Kriminologischen Instituts nicht ausschließen, dass "75 Jahre autoritärer
Gesellschaftsstrukturen in Ostdeutschland" Folgen gezeigt haben und verweist auf
Ost-West-Vergleichsstudien, denen zufolge junge Ostdeutsche öfter kriminell
seien, höhere Furchtraten aufweisen würden und eher rechtsradikal empfänden.
Aber fundamentale Ost-West-Unterschiede seien ihm nicht bekannt, schon gar nicht
unter Erwachsenen. Pfeiffer habe eine "Hosentaschentheorie" entwickelt, lautet
Kerners Fazit.
Innenminister Schönbohm: Diskussion mit Tabubruch angestoßen
Der so Angegriffene fühlt sich missverstanden. Im Gespräch mit SPIEGEL ONLINE
erneuerte Pfeiffer heute sein Plädoyer für eine offene Diskussionskultur: "Man
muss bestimmte Fragen stellen dürfen", so der Kriminologe. Zwar gäbe es keinen
Beleg für eine generell höhere Gewaltkriminalitätsrate im Osten, allerdings
seien die Unterschiede zumindest bei den Kindstötungen und den rechtsradikalen
Gewalttaten signifikant. "Da aber beispielsweise ein Großteil der
Gewaltkriminalität unter Jugendlichen in westdeutschen Städten zwischen
verschiedenen ethnischen Gruppen stattfindet", sei diese Statistik überhaupt
nicht mit den ostdeutschen Zahlen zu vergleichen, so Pfeiffer, "schließlich gibt
es dort wesentlich weniger Ausländer." Die These, der Osten sei generell
gewalttätiger als der Westen, "ist schlicht falsch", so Pfeiffer.
Tatsächlich aber sei die Zahl der Kindstötungen im Osten in den Jahren nach der
Wende sogar noch höher gewesen als aktuell, so dass man sich fragen müsse, ob es
schon vorher in dieser Größenordnung der Fall gewesen sei, "dass Frauen aus
Verzweiflung ihre Kinder getötet haben" - oder ob es sich um ein
Nachwende-Phänomen handle. Es gäbe leider keine DDR-Statistik zu diesem Thema,
allerdings spricht seiner Ansicht nach "mehr für die zweite Theorie".
Ein Konsens deutet sich an
Deshalb müsse untersucht werden, warum das Risiko für Kinder, getötet zu werden,
im Osten höher ist als im Westen. "Es ist zu vermuten, dass da mehr
Familiendramen dahinterstecken", so Pfeiffer, "aber das hat bisher keiner
analysiert." Es sei sinnvoll, jungen Frauen im Osten mehr Angebote zu machen,
dass sie ihr Kind angstfrei auf die Welt bringen können. Zwar seien
Ost-West-Vergleiche immer heikel, aber man müsse "vorurteilsfrei forschen
können". Der Kriminologe beklagt, dass die Politik den heiklen Konflikt am
liebsten zu vermeiden suche: "Das will offenbar niemand so genau wissen."
Inzwischen scheint die hitzige Debatte einer Versachlichung entgegen zu steuern.
Die Protagonisten sind sich grundsätzlich einig, dass exzessive Gewalt besonders
häufig in sozial verwahrlosten Regionen stattfindet, verübt von emotional
verrohten Tätern. Diese Gebiete gibt es im Osten wie im Westen - genau wie
erschreckende Fälle von Wegschauen. Auch darüber, dass es nicht genügend
aussagekräftige Daten gibt, besteht Konsens. Und die Folgen der DDR-Erziehung
möchten mehr Forscher als nur Pfeiffer untersuchen. Ein Teil der heftigen Kritik
an Pfeiffer aus dem Kollegenkreis ist dem Umstand geschuldet, dass der ehemalige
niedersächsische Justizminister sich regelmäßig und gerne ins Rampenlicht
stellt. "Er lässt keine Gelegenheit aus, Interpretation zu präsentieren, die
sich politisch verwerten lassen", ätzt der Hamburger Professor Sack. Andere
äußern sich ähnlich deutlich.
Am Ende folgt dem Aufschrei über den Schönbohm-Pfeifferschen Tabubruch nun also
eine vorsichtige Ernüchterung. Mag sein, dass Schönbohms Brandenburger CDU nun
einige Stimmen verloren gehen - viele Ostdeutsche fühlen sich kollektiv
beleidigt und selbst Parteifreunde hatten ihn hart kritisiert. Zumindest aber
ist der Boden für eine sachliche Auseinandersetzung nun besser bereitet, als er
es vor dem Eklat war. Die Aufregung muss also nicht umsonst gewesen sein.
SPIEGEL ONLINE - 06. August 2005, 10:53 URL:
http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,368524,00.html
Kinder-Morde in Brandenburg "Kaltes blaues Baby in Zellophan"
Nach dem Fund von neun Babyleichen in Brandenburg werden grausige Details der
Taten bekannt. Die mutmaßliche Täterin Sabine H. hat den Ermittlern unter
anderem berichtet, wie sie eine Kinderleiche noch schnell vor dem Feierabend
ihres damaligen Ehemannes versteckte.
DDP Polizeiwagen Anfang August vor Wohnhaus in Brieskow-Finkenheerd: "Sehr
dominanter Ehemann"
Hamburg - In ihrer Aussage hat die mutmaßliche Täterin zwar mitgeteilt, dass sie
sich nur an die Geburten der ersten beiden toten Babys erinnern könne. Sie hat
den Ermittlern aber inzwischen Details dieser heimlichen Entbindungen berichtet,
wie der SPIEGEL erfuhr.
So könne sie sich daran erinnern, dass sie sich einmal mit der Geburt habe
beeilen müssen, weil ihr Mann gegen 17 Uhr von der Arbeit zurückkehren sollte.
Von einer anderen Geburt sei ihr noch das Bild eines "kalten, blauen Babys" im
Gedächtnis, das "in Zellophan gewickelt" gewesen sei.
Der 39-Jährigen wird vorgeworfen, neun ihrer 13 Kinder zwischen 1988 und 1999
direkt nach der Geburt getötet zu haben. Ihre Ehe war im Mai 2005 geschieden
worden.
Die Polizei hat in den vergangenen Tagen nicht nur intensiv nach weiteren
Babyleichen gesucht, sondern vor allem nach Geburtsspuren, die darauf hindeuten
könnten, dass nicht alle Kinder in der Hochhauswohnung von Sabine H. in
Frankfurt an der Oder gestorben sein könnten.
Zweifel an der Unschuld des Ehemanns
Die Polizei bemüht sich damit um eine Erklärung, warum die Geburten in ihrem
damaligen Wohnhaus mit 44 Mietparteien unbemerkt geblieben sein sollen.
Überprüft wird in diesem Zusammenhang auch, ob die Mutter die sichergestellten
menschlichen Überreste womöglich erst in verwestem Zustand in den Blumenkästen
ihres Balkons und in einem sandgefüllten Aquarium vergraben hat.
Gerichtsmedizinisch wird überdies ermittelt, ob die Kinder tatsächlich alle von
Sabine H. stammen.
Ermittler hegen mittlerweile immer stärkere Zweifel an der These, dass dem
langjährigen Ehemann der Verdächtigen, Oliver H., die Geburten der Kinder
verborgen geblieben seien könnten. Er könne sich "nicht vorstellen", dass der
Mann nichts gewusst habe, sagte der zuständige Oberstaatsanwalt Ulrich
Scherding. "Dem gehen wir sehr, sehr kritisch nach."
Staatsanwältin Annette Bargenda sagte der "Bild"-Zeitung: "Sabine H. hatte mit
ihrem Ehemann Oliver H. Mitte der achtziger Jahre bereits drei Kinder bekommen.
Das erste war gewünscht. Das zweite nicht mehr so ganz. Und ab dem dritten war
ihr schon alles zu viel." Der Ehemann sei sehr dominant gewesen, sagte der
Berliner Anwalt Jens P. Kroll, der mit der Verdächtigen gesprochen habe. "Alles
ging nach seinem Willen, er hat alles entschieden und auch das Geld verwaltet.
(...) Beim dritten Kind rastete er aus, er soll die Mutter gezüchtigt haben."
Die Ermittler haben nach SPIEGEL-Informationen inzwischen ein Foto aus dem
mutmaßlichen Tatzeitraum von 1988 bis 1999 beschlagnahmt, das Sabine H. mit
einem deutlichen Schwangerschaftsbauch zeigen soll. Auch will eine Freundin
Mitte der neunziger Jahre Verdacht geschöpft und Sabine H. offen gefragt haben,
ob sie schwanger sei. Dies habe Sabine H. aber entschieden abgestritten.
SPIEGEL ONLINE - 13. August 2005, 11:52 URL:
http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,369676,00.html
Kindsmord Mann der Verdächtigen spricht von zerrütteter Ehe
Zwei Wochen nach dem Fund von neun Baby-Leichen in Brandenburg wollen die
Fahnder die Familie der beschuldigten Mutter vernehmen. Ihr Partner sagte aus,
ihm sei aufgefallen, dass sie manchmal etwas dicker war - er habe das aber nicht
als Schwangerschaften erkannt.
Polizei am Fundort der neun toten Neugeborenen: "Ehe nur noch eine Art Maske"
Hamburg - Diese Woche sollen nach SPIEGEL-Informationen vier Angehörige von
Sabine H. aus Frankfurt an der Oder zeugenschaftlich von einem
Ermittlungsrichter vernommen werden. Dadurch wollen die Fahnder ergründen, ob es
der Mutter tatsächlich möglich gewesen sein könnte, die Geburten in der Zeit
zwischen 1988 und 1999 vor ihrer Umwelt zu verbergen. In ersten Vernehmungen
hatte ihr langjähriger Ehemann Oliver H. angegeben, nie etwas von den
Schwangerschaften bemerkt zu haben.
Der frühere Stasi-Unterleutnant zeichnete stattdessen das Bild einer zutiefst
zerrütteten und von Oberflächlichkeit geprägten Beziehung: Nach der Wende hätten
er und seine Frau kaum noch etwas zu reden gehabt. Die Ehe sei nur noch eine Art
Maske gewesen. Sabine H. sei in den neunziger Jahren mehrmals zu Lehrgängen
unterwegs gewesen, nur noch sporadisch sei es zu intimen Kontakten gekommen.
Ehemann: Ich dachte, sie verhütet
Dabei habe Oliver H. angenommen, dass seine Frau verhüte. Dass sie mal ein
bisschen dicker und dann wieder dünn gewesen sei, habe sich der heute
Arbeitslose damit erklärt, dass seine Frau einfach abgenommen habe. Auch an den
Balkonkästen, in denen die Leichname der Säuglinge vergraben gewesen sein
sollen, sei ihm nie etwas aufgefallen. Nur ab und zu habe er die Blumen
gegossen; darum habe sich gewöhnlich seine Frau gekümmert.
Die Mutter der Beschuldigten sowie deren Schwester Christine bestritten bei der
Polizei, die Schwangerschaften bemerkt zu haben. Christine war lediglich
aufgefallen, dass Sabine manchmal ein sehr breites Gesicht hatte. Sie habe das
auf deren Alkoholkonsum zurückgeführt. Derweil versuchen Kriminaltechniker
mithilfe von aus Thüringen herbeigeschafftem Spezialgerät, DNA aus den
Knochenfragmenten der toten Babys zu identifizieren, um Mutter und Vater der
Kinder zu bestimmen.
Ergebnislos blieb bis Ende vergangener Woche auch die Fahndung nach einer
Zeugin, mit der Sabine H. 1991 einen Fortbildungslehrgang im niedersächsischen
Goslar absolviert haben will. Die Beschuldigte hatte ausgesagt, dass sie dort
heimlich ein Kind zur Welt gebracht, es im Kofferraum des Autos der Zeugin
versteckt habe und so zurück in den Osten gefahren sei.
Neun tote Babys - und keiner hat was bemerkt . . . ?
Ansichtssache Von Maria von Welser *
Wir schütteln uns, geben uns entsetzt und fassungslos: Da trägt eine Frau in
einem 2700-Seelen-Dorf 13 Kinder aus - aber nur vier überleben. Neun scheint sie
umgebracht zu haben. Eins nach dem anderen. Vergräbt die Knochen der toten Babys
in diversen Blumentöpfen, irgendwo im Osten Deutschlands.
Ihre Nachbarn werden später von einer freundlichen 39jährigen Frau mit
Pferdeschwanz sprechen. In den Zeitungen schreiben sie vom grausigsten Fall von
Kindstötung in der deutschen Kriminalgeschichte. Keiner um sie herum will etwas
bemerkt haben. Nicht die Nachbarn, nicht die diversen Männer, nicht die Eltern.
Unfaßbar.
Mich bewegen zwei Dinge an dieser Horrorgeschichte. Einmal das Drama einer Frau,
die aus welchen Gründen auch immer neun ihrer Kinder erst unter dem Herzen trägt
und dann ermordet. Wie hart muß da ein Herz sein, wie sehr abgetötet alle
Gefühle, damit ein Mensch so handelt?
Zweitens aber: Diese Frau lebte doch nicht alleine auf dem Mond? Warum hat
keiner ihrer Mitmenschen, ihrer Nachbarn, Verwandten, Partner ihre Not bemerkt?
Den dicken Bauch gesehen? Denn in den letzten zwei Monaten einer Schwangerschaft
ist es höchstens bei einer Erstgeburt möglich, die Wölbung unter wallenden
Gewändern zu verbergen. Also: Haben alle weggeschaut, bewußt weggeschaut?
Die ermittelnde Staatsanwältin aus Frankfurt an der Oder hat die inzwischen
verhaftete Mutter zum Reden gebracht. Verblüffend schnell, wie die
Staatsanwältin erstaunt vor der Presse berichtet.
Außerdem habe sie bei den Vernehmungen das Gefühl gehabt, daß die festgenommene
Frau erleichtert gewesen sei, endlich alles beichten zu können: diese
grauenvolle Geschichte von neun Kindern, die sie gebar und gleich darauf tötete.
Aber in ihren Blumenkästen vergrub, so, als habe sie sich doch nicht trennen
wollen. Als sollten diese kleinen Gräber einmal gefunden werden. Längst haben
die Medien der Mutter im Gefängnis einen Stempel aufgedrückt: Kindsmörderin.
Oder Baby-Killerin.
Sie ist in Duben eingesperrt. In einer zehn bis zwölf Quadratmeter großen
Einzelzelle. Insgesamt hat sie zwölfmal in ihrem Leben ihre Arbeit verloren.
Erklärt, daß sie oft betrunken war. Die Nachbarn - und da haben sie
ausnahmsweise sehr genau hingeschaut - sprechen von Alkoholismus.
Nach drei erwünschten Kindern beginnt sie zu verdrängen. Bekommt die Babys stets
alleine in der Wohnung, wie sie sagt. Oder auf der Toilette. Kann sich an nichts
mehr erinnern . . . und der oder die Väter wissen angeblich erst recht nichts.
Glaubhaft? Bei neun Babys? Wohl eher nicht.
Dann meldet sich in dem ganzen Schrecken der Politiker Jörg Schönbohm zu Wort.
Die von der "SED erzwungene Proletarisierung in ländlich strukturierten Räumen
Ostdeutschlands" nannte der brandenburgische Innenminister als eine wesentliche
Ursache für "Verwahrlosung und Gewaltbereitschaft" im Osten. Wilder Protest.
Auch von seiner Parteifreundin Angela Merkel.
Sicher - in der DDR wurde wohl nie Zivilcourage gefordert. Schon gar nicht
gefördert. Wegschauen - nicht hinsehen -, das galt als Überlebensmotto.
Schließlich konnten viele weder ihren Nachbarn noch oft den eigenen
Familienmitgliedern trauen.
So muß jetzt zum einen der schreckliche neunfache Kindsmord der 39jährigen
Mutter aufgeklärt werden. Zum anderen aber sollten wir überall im ganzen Land
lautstark Zivilcourage einfordern. Wie es vorbildhaft in Hamburg Jahr für Jahr
durch den renommierten Bertini-Preis geschieht: hinsehen - nicht wegschauen. Die
Dinge benennen und notfalls sich wehren und aufbegehren.
Wir brauchen mutige, aufrechte Bürgerinnen und Bürger. Damit rechtzeitig
geholfen werden kann. Einer Mutter in Not. Überall da, wo Menschen Gewalt
erfahren, wo ihnen Unrecht geschieht. Dann hat dieser schreckliche Tod der neun
Babys vielleicht doch einen Sinn.
* Maria von Welser ist Direktorin des Landesfunkhauses Hamburg des Norddeutschen
Rundfunks (NDR)
erschienen am 12. August 2005
http://www.abendblatt.de/daten/2005/08/12/469827.html
Babymorde: Wo wird das jüngste Kind aufwachsen?
Frankfurt (O.) - Das Familiengericht Frankfurt (O.) berät weiterhin über die
Zukunft der kleinen Elisabeth H. Das eineinhalb Jahre alte Mädchen ist das
jüngste Kind von Sabine H., die wegen des Verdachts auf neunfache Kindstötung in
Untersuchungshaft sitzt. "Meine Mandantin wollte, daß ihr Lebensgefährte das
Sorgerecht erhält", erklärt der Anwalt der Tatverdächtigen, Matthias Schöneburg.
Dem Vorschlag wird die Richterin wahrscheinlich nicht folgen. Derzeit lebt
Elisabeth bei ihrer Cousine, einer Nichte von Sabine H. "Die Lösung halten wir
nicht für geeignet, weil die Familie das Kind möglicherweise gegen meine
Mandantin aufbringt", sagt Schöneburg. Der Einfluß sei zweifelhaft. "Meine
Mandantin selbst wurde durch ihre Familie bis zu ihrem 16. Lebensjahr in dem
Glauben gelassen, daß ihre Nichte ihre leibliche Schwester sei." Vor diesem
Hintergrund sei es besser, Elisabeth in einer "neutralen" Pflegefamilie
unterzubringen.
Sabine H. wurde vor vier Wochen festgenommen, nachdem auf dem Grundstück ihrer
Eltern in Brieskow-Finkenheerd (Oder-Spree) neun Babyleichen entdeckt worden
waren. Seitdem sitzt sie in Untersuchungshaft. "Sie hat sich dort nicht negativ
entwickelt", sagt Schöneburg. "Das liegt daran, daß sie keinen Alkohol trinken
kann. Außerdem wird sie psychologisch betreut." Seit zehn Tagen dürfe sie
täglich arbeiten. "Für ein paar Cents die Stunde sortiert sie Waren. Dabei kann
sie sich mit anderen Insassen unterhalten."
Die übrigen Frauen würden sie "fair" behandeln. "Im Männerknast stünde sie mit
dem Tatvorwurf an unterster Stelle der Hierarchie. Unter den Frauen dagegen
zeigt sich so etwas wie Solidarität", sagt Schöneburg. Einen Antrag auf
Haftprüfung will der Anwalt vorläufig nicht stellen. "Meine Mandantin ist
derzeit vor Nachstellungen geschützt."
Er wartet zudem das Ergebnis der gerichtsmedizinischen Untersuchungen ab, das
laut Staatsanwaltschaft in den nächsten vier Wochen vorliegen soll. Zu klären
gilt, ob Sabine H. die Mutter aller neun Babys war, ob Ex-Mann Oliver H. der
Vater war und wie die Kinder umgekommen sind. "Vielleicht waren es alles
Totgeburten", sagt Schöneburg.
Seitdem der prominente Jurist das Mandat übernommen hat, schweigt Sabine H.
gegenüber den Ermittlern. "Sie nimmt ihr Recht wahr, sich nicht weiter selbst zu
belasten." tal
Artikel erschienen am Mo, 5. September 2005 © WELT.de 1995 - 2005
SPIEGEL ONLINE - 08. September 2005, 11:19 URL:
http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,373670,00.html
Neunfache Kindstötung Tatverdächtige Mutter kann auf Haftverschonung hoffen
Neun ihrer insgesamt 13 Kinder soll Sabine H. nach der Geburt getötet und in
Blumentöpfen verscharrt haben. Doch Gerichtsmediziner konnten die Todesursachen
bisher nicht feststellen. Der Anwalt der 39-Jährigen überlegt daher, ob er
Haftverschonung beantragen soll.
Frankfurt an der Oder - Die Babyleichen waren Ende Juli im brandenburgischen
Brieskow-Finkenheerd gefunden worden. Sabine H. soll die Kinder zwischen 1988
und 1999 zur Welt gebracht und anschließend getötet haben. Sie ist des
Totschlags angeklagt und befindet sich zur Zeit in Untersuchungshaft.
Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Frankfurt an der Oder teilte mit, man habe
noch keine Hinweise auf die Todesursachen. Lediglich in vier Fällen sei
feststellt worden, dass die toten Kinder von Sabine H. und ihrem Ex-Ehemann
stammten, so der Sprecher. Bei den anderen gestalteten sich die Untersuchungen
äußerst schwierig.
Der Anwalt tatverdächtigen Mutter sagte der "Bild"-Zeitung, er trage sich mit
dem Gedanken, eine vorläufige Haftverschonung zu beantragen. Sollte keine
Todesursache festgestellt werden, könne man Sabine H. nur eine minderschwere
Form des Totschlags vorwerfen. "Das Urteil wäre höchstens eine kurze Haft",
zitierte die Zeitung den Verteidiger.
Die Untersuchungen an den stark zersetzten Überresten der Leichen gestalteten
sich dem Bericht zufolge schwierig. Sabine H. habe die kleinen Körper kurz nach
der Geburt in Plastiksäcke gepackt.
Angler entdeckt toten Säugling in der Elbe
Arzberg (dpa) - Im sächsischen Arzberg hat ein Angler einen toten Säugling in
der Elbe entdeckt.
Die Leiche des Mädchens schwamm in einer Einbuchtung, etwa vier Meter vom Ufer
entfernt. Sie war vermutlich angetrieben worden. Die Staatsanwaltschaft Leipzig
ermittelt. Wie das Kind zu Tode kam, ist noch unklar. Die Polizei erhofft sich
Hinweise durch die Obduktion. Nach ersten Untersuchungen hat der Säugling keine
äußeren Verletzungen.
http://www.pipeline.de/cgi-bin/pipeline.fcg?userid=&publikation=7&template=arttext&ausgabe=31717&redaktion=1&artikel=107821778
Montag 26. September 2005, 12:16 Uhr
http://de.news.yahoo.com/050926/336/4pc32.html
Noch keine Hinweise nach Fund eines toten Säuglings in der Elbe
Kamitz (ddp-lsc). Nach dem Fund eines toten Neugeborenen in der Elbe in der Nähe
der Ortschaft Kamitz bei Torgau suchen Polizei und Staatsanwaltschaft nach der
Mutter des kleinen Mädchens. Ermittelt werde in alle Richtungen, sagte der
Sprecher der Leipziger Staatsanwaltschaft, Ricardo Schulz, am Montag auf
ddp-Anfrage. Ergebnisse oder konkrete Anhaltspunkte gebe es aber noch keine.
Die Obduktion des Leichnams sei angeordnet worden, auch hier gebe es aber noch
keine Resultate, die Hinweise über Todeszeitpunkt oder -ursache geben könnten.
Die Leiche des Säuglings war am Samstag am Elbeufer gefunden worden.
26. Sep 12:36 URL dieses Artikels:
http://www.netzeitung.de/vermischtes/359749.html
Totes Baby in der Elbe entdeckt
In Sachsen hat ein Angler einen toten Säugling in der Elbe gefunden. Die
Todesumstände sind bislang unklar.
In der Elbe bei der sächsischen Stadt Arzberg ist ein totes Neugeborenes
entdeckt worden. Ein Angler fand die Leiche des Mädchens am Samstag in einer
Einbuchtung, wie die Polizei am Montag mitteilte.
Wie der Säugling starb, ist bislang unklar. Die Staatsanwaltschaft Leipzig hat
die Ermittlungen übernommen. Rechtsmediziner wollen die Leiche nun obduzieren.
Das Baby wurde nach Angaben der Polizei etwa vier Meter vom Ufer entfernt
gefunden. Es wurde vermutlich angetrieben. Nach ersten Untersuchungen wies der
Säugling keine äußeren Verletzungen auf. Hinweise auf die Mutter des Kindes hat
die Polizei bisher nicht. (nz)
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Sachsen Toter Säugling in der Elbe gefunden
26. September 2005 Die Leiche eines Säuglings ist in der Elbe bei Arzberg
(Sachsen) entdeckt worden. Ein Angler hat das neugeborene Mädchen am Samstag
nach Polizeiangaben in einer Einbuchtung gefunden.
Die Hintergründe des Todes sind unklar. Die Staatsanwaltschaft Leipzig hat die
Ermittlungen übernommen. Die Polizei erhofft sich Hinweise durch die Obduktion
der Leiche.
Keine äußeren Verletzungen
Erst nach der Untersuchung der Rechtsmediziner könne gesagt werden, wann das
Kind gestorben ist und wie lange es im Wasser gelegen hat, sagte ein
Polizeisprecher am Montag. Die Leiche befand sich laut Polizei etwa vier Meter
vom Ufer entfernt.
Nach ersten Untersuchungen wies das Baby keine äußeren Verletzungen auf.
Hinweise auf die Mutter des Kindes gibt es laut Polizei bislang nicht, hieß es.
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SPIEGEL ONLINE - 02. August 2005, 14:04 URL:
http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,367932,00.html
Verdacht auf neunfache Kindstötung - Polizei weitet Suche nach Leichen aus
Neun Baby-Leichen hat die Polizei in Brandenburg bereits entdeckt. Nun wurde die
Spurensuche auf weitere Grundstücke und Wohnungen ausgedehnt, wo die
festgenommene 39-Jährige gelebt oder sich aufgehalten hatte. Im Juni war die
Frau den Behörden erstmals aufgefallen - es ging um Familienstreitigkeiten und
Alkoholmissbrauch.
Polizisten am Fundort der neun Babyleichen
Frankfurt an der Oder - Die Polizei durchsuchte mit Leichenspürhunden ein
Grundstück in Brieskow-Finkenheerd, auf dem am Wochenende die sterblichen
Überreiste von neun Säuglingen gefunden worden waren. Bislang wurden die Beamten
aber noch nicht fündig. Zurzeit wird ein weiteres Grundstück in einer
Kleingartenanlage im Norden Frankfurts durchsucht. Ermittler fürchten, dass sich
dort ebenfalls Leichen befinden könnten.
Die 39-jährige Sabine H. sitzt seit gestern Abend in Untersuchungshaft und wird
des neunfachen Totschlags an neun ihrer Babys beschuldigt. Die Leichen waren am
Sonntag nach Hinweisen eines Zeugen unter Erde in Blumenkästen und -kübeln sowie
einem Aquarium gefunden worden. Das Gelände in Brieskow-Finkenheerd gehört den
Eltern der Verdächtigen. Die Staatsanwaltschaft kündigte weitere Vernehmungen in
ihrem sozialen Umfeld an. Zudem dauert die Obduktion der sterblichen Überreste
der Neugeborenen an. Sie sollen zwischen 1988 und 2004 zu Tode gekommen sein.
Die Ermittlungslage ist derzeit noch unklar. Die Nachrichtenagentur AP hatte
zunächst gemeldet, Sabine H. habe ein Teilgeständnis abgelegt. Polizeisprecher
Peter Salender relativierte jedoch mittlerweile erste Äußerungen, wonach die
Verdächtige die Tötung einiger der Säuglinge gleich nach deren Geburt eingeräumt
habe. Sie habe erklärt, dass alle Babys von ihr seien, und sie spreche bei den
Vernehmungen "über das Problem", sagte Salender. Der Frankfurter Staatsanwalt
Ulrich Scherding sagte auf ddp-Anfrage, die Frau habe vor der Haftrichterin zwar
Entbindungen gestanden. Sie habe aber bestritten, die Kinder "gewaltsam
umgebracht" zu haben.
REUTERS Abgesperrtes Grundstück in Brieskow-Finkenheerd: Ordinär und
unausstehlich
Laut der Berliner Zeitung "BZ" ist die 39-jährige Mutter von vier Kindern im
Alter von 20, 19, 18 und eineinhalb Jahren wieder im sechsten Monat schwanger.
Diesen Informationen gingen die Ermittler gerade nach, teilte Salender mit.
Vorläufig werde wegen des Verdachts auf Totschlag ermittelt, sagte Michael Neff,
der Sprecher der Frankfurter Staatsanwaltschaft, SPIEGEL ONLINE. Erst später
werde die Anklage genauer umgrenzt. Die laufenden Ermittlungen müssten zeigen,
ob möglicherweise Mordmerkmale vorlägen. "Die Untersuchungen laufen auf vollen
Touren", sagte Neff. Der Fundort werde gerade von Kriminaltechnikern geprüft,
während die Leichen obduziert würden. "Dabei werden auch vergleichende
DNA-Untersuchungen durchgeführt."
Nach Recherchen von SPIEGEL ONLINE war die verdächtige Mutter Sabine H. am 21.
Juni mit Polizisten in Konflikt geraten. Die Beamten waren gerufen worden, um
einen Familienstreit zu schlichten, bei dem Alkohol eine Rolle gespielt haben
soll. Sabine H. sei zur Ausnüchterung in Polizeigewahrsam genommen, ihre
eineinhalb Jahre alte Tochter zur Großmutter gebracht worden. Den Angaben
zufolge erschien zwei Tage später das Jugendamt bei der allein erziehenden
Mutter und nahm das Kind kurzzeitig in seine Obhut.
Nachbarn hatten sie als zierliche Frau mit Pferdeschwanz beschrieben, die immer
freundlich gegrüßt habe. Bewohner eines Frankfurter Hochhauses, in dem die Frau
bis vor zwei Jahren lebte, beschrieben die Tatverdächtige als attraktiv. "Da
bissen die Männer an und kamen auch mit ins Haus", sagte eine Nachbarin der
"Märkischen Oderzeitung". Wenn die Frau aber getrunken hatte, sei sie laut,
ordinär und unausstehlich gewesen.
Vor zwei Jahren war Sabine H. bereits einmal mit den Behörden in Kontakt
geraten: Einige Monate, nachdem sie von ihrem Mann, dem hauptamtlichen
Stasi-Mitarbeiter Oliver H., verlassen worden war, wurde ihre Frankfurter
Wohnung zwangsgeräumt.
Wie der Sprecher der Stadt Frankfurt, Heinz-Dieter Walter, SPIEGEL ONLINE
bestätigte, war Sabine H. den Behörden bis dahin nie aufgefallen. Bisherigen
Erkenntnissen zufolge habe die Frau keine städtische Unterstützung erhalten: "Es
war nicht so, dass sie ein chronischer Kunde bei allen Ämtern der Stadt gewesen
ist." Auch drei ihrer älteren Kinder seien "kein Fall fürs Amt" gewesen.
Sabine H., eine arbeitslose Zahnarzthelferin, lebte laut "Bild"-Zeitung selbst
in Frankfurt an der Oder. Nach Informationen von SPIEGEL ONLINE hatte sie aber
in den vergangenen Jahren unter anderem in Eisenhüttenstadt gewohnt und war
mehrmals umgezogen
Einer der Blumenkästen, in denen mehrere Babyleichen gefunden wurden
Laut "Bild" habe sie vor 17 Jahren erstmals einen Blumentopf zu ihren Eltern
gebracht und dort in der Garage untergestellt, weil sie in ihrer Stadtwohnung
nicht genug Platz dafür habe. 1984 habe sie ihr erstes Kind bekommen. Nach der
Trennung von ihrem Mann und der Zwangsräumung ihrer Wohnung habe sie in einem
Wohnwagen auf dem Grundstück ihrer Eltern gewohnt. In dieser Zeit sei sie erneut
Mutter geworden.
Die Einwohner der Gemeinde reagierten fassungslos und bestürzt auf den grausigen
Fund. Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) und Innenminister
Jörg Schönbohm (CDU) äußerten sich tief erschüttert. "Wir stehen vor einem
Verbrechen, das es in diesem Ausmaß in der Geschichte der Bundesrepublik nach
meiner Erinnerung noch nie gegeben hat", sagte Schönbohm.
Jens Todt und Roman Heflik
SPIEGEL ONLINE - 08. September 2005, 13:35 URL:
http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,373705,00.html
Neunfache Kindstötung - Todesumstände noch immer unklar
Neun ihrer insgesamt 13 Kinder soll Sabine H. nach der Geburt getötet und in
Blumentöpfen verscharrt haben. Doch Gerichtsmediziner konnten die Todesursachen
bisher nicht feststellen. Meldungen über eine möglicherweise bevorstehende
Haftverschonung der tatverdächtigen Mutter wurden heute dementiert.
Frankfurt an der Oder - Ulrich Scherding von der Staatsanwaltschaft Frankfurt an
der Oder erklärte heute, die Laboranalyse von Haar- und Knochenresten der
Leichname habe bisher lediglich ergeben, dass der frühere Ehemann der zur Zeit
inhaftierten Mutter als Vater von vier der getöteten Kinder gelten könne.
Scherding verwies darauf, dass die Kindstötungen zwischen sechs und 17 Jahre
zurück lägen und die Leichenteile seither in Blumenkästen vergraben lagerten. Er
dementierte einen Bericht der "Bild"-Zeitung, wonach Sabine H. wegen der
schwierigen Beweislage bald frei kommen könnte. Auch wenn die Todesursachen
gerichtsmedizinisch nicht nachweisbar seien, sei eine Bestrafung der Mutter
möglich. "Es gibt auch Unterlassungsdelikte, wenn man sich durch bloßes Zusehen
strafbar macht oder sich betrinkt in der Gewissheit, dass nach der Geburt die
Kinder tot sind", sagte er.
Sabine H. hatte gestanden, die Mutter der neun am 31. Juli dieses Jahres hinter
ihrem Elternhaus in Brieskow-Finkenheerd gefundenen toten Kinder zu sein. Die
Ermittler gehen davon aus, dass sie die Säuglinge zwischen 1988 und 1999 jeweils
kurz nach der Geburt umbrachte. Die Frau selbst machte zu den Todesumständen
bisher nur vage Angaben. Der Staatsanwaltschaft zufolge gab sie an, sich in
einigen Fällen zu Beginn der Wehen betrunken zu haben und sich deshalb an nichts
mehr erinnern zu können.
Gegen Sabine H. - Mutter von weiteren vier lebenden Kindern - wird wegen
neunfachen Totschlags ermittelt. Rechtsanwalt Matthias Schöneburg, der die
39-Jährige vertritt, dementierte eine "Bild"-Darstellung, laut der er einen
Antrag auf Haftverschonung für die Frau erwäge. Dies sei angesichts der Schwere
des Verbrechens überhaupt nicht realistisch, sagte er im RBB-Hörfunk.
Mutter der neun getöteten Babys bleibt in Haft
Frankfurt (Oder) - Gut einen Monat nach der Entdeckung von neun Babyleichen in
Brandenburg sind die Todesumstände noch weitgehend ungeklärt. Angesichts der
mehrere Jahre alten Leichname werde die gerichtsmedizinische Feststellung der
Todesursachen schwer werden, sagte Ulrich Scherding von der Staatsanwaltschaft
Frankfurt an der Oder am Donnerstag. Laboranalysen ergaben bisher nur, daß der
frühere Ehemann Oliver H. der in U-Haft sitzenden Mutter Sabine H. Vater von
vier der getöteten Kinder war. Scherding verwies darauf, daß die Kindstötungen
zwischen sechs und 17 Jahre zurück lägen und die Leichenteile seither in
Blumenkästen vergraben lagerten. Zudem habe Sabine H. die kleinen Körper in
Plastiksäcke gepackt. Nur in vier Fällen habe es darin noch Haar- und
Knochenreste gegeben.
Scherding dementierte einen Bericht der "Bild"-Zeitung, wonach Sabine H. wegen
der schwierigen Beweislage bald frei kommen könnte. Auch wenn die Todesursachen
gerichtsmedizinisch nicht nachweisbar seien, sei eine Bestrafung der Mutter
möglich. Die rechtliche Beurteilung dürfte die Ermittler aber vor Probleme
stellen, falls keine Todesursache festgestellt werden kann. In diesem Fall und
ohne weitere Beweise könne man Sabine H. nur eine minder schwere Form des
Totschlags vorwerfen, sagte ihr Anwalt Matthias Schöneburg in der "Bild". "Das
Urteil wäre höchstens eine kurze Haft." Angeblich hatte ihr Anwalt überlegt, ob
er eine vorläufige Haftverschonung beantragen solle. In einem Interview mit dem
rbb-Sender Antenne Brandenburg am Donnerstag sah es diese Überlegung selbst
wieder kritisch: Das wäre "nicht realistisch", sagte Schöneburg unter Verweis
auf die Stimmung in der Bevölkerung. Sabine H. hatte gestanden, die Mutter der
neun gefundenen toten Kinder zu sein. AP/dpa
Artikel erschienen am Fr, 9. September 2005
Toter Säugling in der Elbe entdeckt
Arzberg - Die Leiche eines Säuglings ist in der Elbe bei Arzberg (Sachsen)
entdeckt worden. Ein Angler hat das neugeborene Mädchen am Samstag nach
Polizeiangaben in einer Einbuchtung gefunden. Bislang sei nicht klar, wie das
neugeborene Mädchen ums Leben gekommen sei, sagte ein Sprecher der
Staatsanwaltschaft Leipzig. Seine Behörde habe die Obduktion der Leiche
angeordnet. Die Leiche befand sich laut Polizei etwa vier Meter vom Ufer
entfernt und wurde vermutlich angeschwemmt. Nach ersten Untersuchungen wies das
Baby keine äußeren Verletzungen auf. Hinweise auf die Mutter gibt es laut
Polizei bislang nicht.
Aus der Berliner Morgenpost vom 27. September 2005
SPIEGEL ONLINE - 05. Oktober 2005, 12:09 URL:
http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,378117,00.html
Verwestes Baby - Polizei ermittelt in Behindertenheim
Der im Keller eines hessischen Behindertenstifts gefundene tote Säugling ist
nach Ansicht der Polizei einem Verbrechen zum Opfer gefallen. Jetzt suchen die
Ermittler nach der Mutter des Kindes.
Rüdesheim - Der stark verweste Leichnam des Säuglings war in eine Plastiktüte
gewickelt im Fahrradkeller des St.-Vincentstifts im hessischen Aulhausen
gefunden worden. In dem Sonderpädagogischen Zentrum leben 423 Behinderte,
darüber hinaus werden hundert weitere Personen dort betreut und unterrichtet.
Hinzu kommen etwa 700 Angestellte der Einrichtung.
Nach Angaben des Polizeisprechers Helmuth Klinger erstellen die Beamten zunächst
eine Liste aller Frauen in gebärfähigem Alter unter diesen Personen, um die
Mutter des Kindes zu ermitteln. Das mit einem Strampler bekleidete Baby habe mit
Sicherheit mehrere Monate in dem Keller gelegen, so Klinger, es seien nur noch
Haut und Knochen übrig.
Geschlecht und genaues Alter des Kindes konnten bei der gerichtsmedizinischen
Untersuchung zunächst nicht festgestellt werden, teilte das Polizeipräsidium
Westhessen mit, auch die Todesursache blieb zunächst unklar.
SPIEGEL ONLINE - 06. Oktober 2005, 14:36 URL:
http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,378409,00.html
Leichenfund Praktikantin legte Baby in Kellerregal ab
Die Mutter des toten Säuglings, der im Keller eines hessischen Behindertenheims
gefunden wurde, ist ermittelt. Eine 22-jährige Praktikantin habe das Kind im
Juni zur Welt gebracht und in einem Keller abgelegt, so die Staatsanwaltschaft.
Sie sei mit der Situation völlig überfordert gewesen.
Rüdesheim - Die Mutter des in einem hessischen Behindertenheim gefundenen toten
Säuglings ist identifiziert worden. Eine Praktikantin des St. Vincenz-Stifts
habe gestanden, das Kind im Juni zu Hause geboren und anschließend in dem Keller
des Heimes abgelegt zu haben, teilte die Staatsanwaltschaft Wiesbaden mit. Ob
der Säugling zu diesem Zeitpunkt bereits tot war oder erst später starb, ist
noch unklar.
Eine Angestellte hatte am Dienstag den Leichnam des Säuglings gefunden. Die
verweste und mit einem Strampler bekleidete Leiche hatte in eine Plastiktüte
eingewickelt in einem Regal des Fahrradkellers gelegen. Die Mutter habe die
Schwangerschaft nicht gewollt und sei völlig überfordert gewesen. Sie kenne noch
nicht einmal das Geschlecht ihres Kindes. Zum Zeitpunkt der Geburt seien ihre
Eltern nicht zu Hause gewesen.
Die Polizei kam durch Kleidungsstücke, die bei dem Kind gefunden wurden, auf die
Spur der Praktikantin. Die Ermittlungen hatten sich von Anfang an auf die
Bewohner und Angestellten des Behindertenheims konzentriert.
Die Staatsanwaltschaft beantragte Haftbefehl wegen des Verdachts der Aussetzung
eines Menschen mit Todesfolge. Heute soll die Frau dem Haftrichter vorgeführt
werden.
Montag 17. Oktober 2005, 15:03 Uhr
Offenbar Babyleiche entdeckt
Bochum (ddp). In einem Mehrfamilienhaus in Bochum ist vermutlich eine Babyleiche
entdeckt worden. Wie Polizei und Staatsanwaltschaft mitteilten, hatten Bewohner
am Montag eine Sporttasche im Keller gefunden, in der sich ein toter Säugling
befunden haben soll. Rechtsmediziner untersuchen derzeit, ob es sich bei dem
Leichnam wirklich um ein Baby handelt.
Weitere Einzelheiten wurden zunächst nicht bekannt gegeben. Eine Mordkommission
der Bochumer Polizei übernahm die Ermittlungen.
POL-BO: Bochum / Rechtsmediziner bestätigt: Toter Säugling aufgefunden
17.10.2005 - 15:40 Uhr, Polizei Bochum [Pressemappe]
Bochum (ots) - Gemeinsame Presseerklärung der Staatsanwaltschaft und der Polizei
Bochum
Wie bereits berichtet entdeckten Bewohner am heutigen Vormittag, gegen 11.10
Uhr, im Keller eines an der Universitätsstraße gelegenen Mehrfamilienhauses eine
Sporttasche, in dem sie den Leichnam eines Säuglings vermuteten. Untersuchungen
eines Rechtsmediziners vor Ort ergab nun, dass es sich bei dem Fund tatsächlich
um eine Babyleiche handelt, wobei das Geschlecht des Kindes noch nicht
feststeht. Zur Klärung der Todesursache wurde der Leichnam der Rechtsmedizin
zugeführt. Die weiteren Ermittlungen in diesem Fall, insbesondere zurIdentität
der Kindesmutter, übernahm eine eingesetzte Mordkommission unter der Leitung des
Kriminalhauptkommissars Udo Hackmann.
ots Originaltext: Polizei Bochum Digitale Pressemappe:
http://www.polizeipresse.de/p_story.htx?firmaid=11530
17. Oktober 2005 BOCHUM
Babyleiche in Sporttasche entdeckt
Bewohner eines Mehrfamilienhauses in Bochum haben im Keller des Gebäudes die
Leiche eines Säuglings gefunden. Der verweste Körper lag in einer Sporttasche.
Bochum - Der Leichnam war bereits so stark verwest, dass das Geschlecht des
Kindes bislang nicht festgestellt werden konnte, teilte die Polizei mit. Der
Körper soll nun in der Rechtsmedizin untersucht werden. Wer die Mutter des
Kindes ist und wer die Leiche in dem Kellerraum abgelegt hat, ist noch unklar.
Eine Mordkommission hat die Ermittlungen aufgenommen.
Bochum (ots) - Durch die eingesetzte MK wurde mitgeteilt, dass eine Obduktion
des Kindes durchgeführt wird. Diese wird bis zum
18.10.2005 andauern.
Durch die MK wird die mutmassliche Mutter des Kindes, eine 27-jährige Studentin,
zur Zeit vernommen.
Weitere Ermittlungen dauern an.
ots Originaltext: Polizei Bochum
Digitale Pressemappe: http://www.polizeipresse.de/p_story.htx?firmaid=11530
Rückfragen bitte an: Polizei Bochum
Pressestelle Michael Bloch Telefon: 










0234-909 2021
Verkäuferin versteckt totes Baby in Kühltruhe
Eine Verkäuferin aus dem westfälischen Geseke (Kreis Soest) hat ihr totes Baby
fast ein Jahr lang in einer Kühltruhe versteckt. Leichenspürhunde stießen bei
einer Wohnungsdurchsuchung am Dienstag auf die tiefgefrorene Kinderleiche. Die
Polizei hatte bereits Ende vergangenen Jahres einen Hinweis auf die allein
erziehende Mutter zweier Kinder erhalten, weil Nachbarn, Verwandte und
Arbeitskollegen nach der Schwangerschaft der Frau das dritte Kind vermißt
hatten. .Die Leiche des Säuglings soll nun obduziert werden, um zu klären, ob
das Kind bei der Geburt noch gelebt hat. dpa
Artikel erschienen am Mi, 16. November 2005 © WELT.de 1995 - 2005
MUTTER FESTGENOMMEN Toter Säugling in Tiefkühltruhe entdecktveröffentlicht:
15.11.05 - 18:14
Geseke (rpo). Grausiger Fund der Polizei: In Geseke in Nordrhein-Westfalen hat
ein Leichenspürhund nach Polizeiangaben in einer Tiefkühltruhe einer Wohnung
einen toten Säugling gefunden. Wie die Polizei in Soest mitteilte, wurde die
33-jährige mutmaßliche Mutter des Kindes an ihrem Arbeitsplatz vorläufig
festgenommen.
Den Angaben zufolge verdächtigt die Staatsanwaltschaft in Paderborn die
Wohnungsinhaberin schon seit Ende vergangenen Jahres. Damals habe es Hinweise
auf einen Schwangerschaftsabbruch oder das Verschwinden eines Babys gegeben,
sagte Polizeisprecher Winfried Schnieders.
Die Frau habe zu den Vorwürfen bisher keine Angaben gemacht. Das Geschlecht des
Säuglings war nach Polizeiangaben zunächst nicht bekannt. Auch sei noch nicht
geklärt, ob der tote Säugling bei der Geburt noch gelebt habe. Das solle in den
nächsten Tagen eine Obduktion in der Rechtsmedizin erhellen.
Die allein erziehende Frau habe noch zwei weitere minderjährige Kinder, erklärte
die Polizei. Sie seien durch das Ordnungsamt der Stadt Geseke bei Verwandten
untergebracht worden.
Es geschah am hellichten Tag
Vom Täter keine Spur: Peter Beckers Geschichte der Kriminalistik
23. November 2005 Ein Strafrichter entscheidet nie über gegenwärtige, sondern
immer über vergangene Wirklichkeiten. Damit er urteilen kann, muß der Fall vor
ihm aufgerollt und für ihn rekonstruiert werden. Das ist die Aufgabe der
Kriminalistik, die von der Kriminalpolizei, den Staatsanwaltschaften und den
Untersuchungsrichtern getragen wird. Kriminologie dagegen ist die Wissenschaft
von der Kriminalität überhaupt, von ihren Gründen, ihrer Bekämpfung und ihrer
gesellschaftlichen Bedeutung. In diesem Buch geht es nur um die Frage, wie
Straftaten vor Gericht gebracht werden können.
Wir haben uns daran gewöhnt, von Straftaten mit Hilfe von Beweisen eine
wirklichkeitsgetreue Rekonstruktion zu schaffen. Das ist eine unwahrscheinliche
kulturelle Leistung. Natürlicher ist es, wenn ein Geschädigter die Bestrafung
eines Schädigers verlangt und beide darstellen, was geschehen ist. Dann muß der
Richter entscheiden, was wahr ist. Da aber die Relativität dieser "Wahrheit"
offenkundig ist, gingen die Richter im Mittelalter dazu über, die Wahrheitssuche
selbst in die Hand zu nehmen und die Beteiligten zu befragen. Um eine Willkür
der Richter auszuschließen, sahen die "peinlichen Gesetze" strenge Beweisregeln
vor. Dieser Inquisitionsprozeß ist nicht zu Unrecht in Verruf geraten. Er konnte
dem einzelnen Fall nicht gerecht werden und sah die Folter vor. Aber mit der
Vorstellung von einer objektiven Wahrheit hat er die modernen Beweismethoden
erst ermöglicht. Dem Verfasser geht es weniger um solche mehr theoretischen
Fragen. Ihn interessiert handfeste Empirie. Wie sich der Verzicht auf mögliche
Informationen, der sich zum Beispiel im "informationellen
Selbstbestimmungsrecht" ausspricht, zur Aufklärungsaufgabe der Kriminalistik
verhält, blendet er aus. Mit Recht. Für Widersprüche der Gesellschaft mit sich
selbst sind die Philosophen und Soziologen zuständig.
Der Verfasser demonstriert am Beispiel eines Augsburger Hexenprozesses die
strukturellen Schwierigkeiten des Inquisitionsprozesses, aus denen nur der
Sachbeweis befreien konnte. Die "Sache" war allerdings zunächst der Angeklagte,
dessen Angaben man protokollierte und der - nach dem Verbot der Folter -
verfeinerten Verhörmethoden unterworfen wurde. Eine Frucht der Bemühungen,
Aussagen zu kontrollieren, war der "Lügendetektor", dessen Ergebnisse heute
nicht mehr als gerichtliches Beweismittel gelten.
Ähnlich wurde der Einsatz von Ärzten fortentwickelt. Schon im
Inquisitionsverfahren mußten Ärzte Verletzungen, Mordopfer und Schwangerschaften
untersuchen. Die Lungenschwimmprobe bei Verdacht auf Kindsmord war eine
ärztliche Erfindung. Im neunzehnten Jahrhundert begannen die Mediziner, eine
Straftat aus ihrer Sicht umfassend zu würdigen, von den Wunden und der Identität
eines Opfers bis zur Zurechnungsfähigkeit des Täters. Heute ist die
Rechtsmedizin ein Universitätsfach.
Ein Problem, das bis heute nicht gelöst ist, war stets die Feststellung der
Identität des Täters. Vor der Erfindung der Fotografie konnten Täter leicht
untertauchen und sich eine neue Biographie zulegen. Steckbriefe halfen wenig.
Mit Hilfe der Fotografie konnte man das Aussehen eines Täters festhalten und
sicher übertragen. Freilich ermöglichte erst die Entdeckung, daß die
Papillarlinien an den Innenflächen von Händen und Füßen bei jedem Menschen
verschieden und unveränderlich sind, mit Fingerabdrücken eine zuverlässige und
immer weiter verfeinerte Identitätsfeststellung.
Die Wissenschaft erweiterte die Möglichkeiten, Spuren zu suchen und auszuwerten,
von Blutpartikeln bei Gewalttaten bis zu Zündanlagen bei Brandstiftungen. Der
Computer gestattete die Rasterfahndung, das heißt die Suche nach Verdächtigen
ohne individuellen Tatverdacht, die Genetik den genetischen Fingerabdruck, die
Fallanalyse eine relativ genaue Rekonstruktion der Tat, die Datenbank eine
schnellere Ermittlung von Serientätern, und die modernen Medien erlauben es, die
Öffentlichkeit wirksamer in die Fahndungsarbeit der Polizei einzubeziehen. Der
Verfasser betont aber nachdrücklich, alle Fortschritte der Wissenschaft hätten
den geschulten Blick des Kriminalisten nicht entbehrlich gemacht. Irgend jemand
muß die Tatsachen zu einem sinnvollen Sachverhalt zusammenfügen. Sherlock Holmes
wird noch gebraucht.
Der Verfasser ist nicht Kriminalist, sondern ein Historiker, der sich für die
Geschichte der Polizei interessiert. Sein Buch wendet sich an "ein breites
Publikum", also nicht nur an Kriminalisten. Neuere Entdeckungen will er nicht
präsentieren. Und wer ist das breitere Publikum? Alle, die sich für
Kriminalgeschichten interessieren, vor allem die, die selbst welche schreiben.
Sie erhalten gut lesbare und - mit leichten Einschränkungen - wohlgeordnete
Informationen darüber, was die Polizei bei der Verbrecherjagd tut und was sie
getan hat. Für die Verfasser historischer Kriminalromane ist das Buch ein Muß.
Man kann den Stand der Kriminalistik bis in das achtzehnte Jahrhundert ziemlich
genau zurückverfolgen.
GERD ROELLECKE
Peter Becker: "Dem Täter auf der Spur". Eine Geschichte der Kriminalistik.
Primus Verlag, Darmstadt 2005. 288 S., Abb., geb., 24,90 [Euro].
04. Dezember 2005 KÖLN
Polizei findet totes Baby im Mülleimer
Die Kölner Polizei ermittelt in einem gruseligen Fall. Nachdem ein totes Baby in
einem Mülleimer gefunden wurden, nahmen die Beamten die Mutter fest. Sie entband
das Kind vermutlich in einer Café-Toilette.
Köln - Bisher wissen die Behörden noch nicht, ob es sich bei dem Fall um eine
Straftat handelt. Fest steht mittlerweile, dass die festgenommene Mutter am
Samstag mitten im vorweihnachtlichen Trubel in der Kölner City auf der Toilette
eines Cafés einen Säugling entbunden hat. Wenig später wurde die Leiche des
Babys tot in einem Mülleimer gefunden. Daraufhin nahmen die Beamten die Mutter
fest.
Die Frau sollte nach Polizeiangaben noch am Sonntag dem Haftrichter vorgeführt
werden. Ob der Richter Untersuchungshaft erlasse, werde erst am Montag bekannt
gegeben, sagte ein Polizeisprecher. "Wir können nicht sagen, ob das Kind bei der
Geburt gelebt hat oder ob es eine Totgeburt gewesen ist", sagte die
Polizeisprecherin. Erstmal stehe der Verdacht des Tötungsdeliktes im Raum. Wann
die Ergebnisse der Obduktion des toten Jungen vorliegen, sei noch offen.
Nach Fund von totem Frühchen in Toilette Frau festgenommen
Köln (dpa) - Nach dem Fund eines toten Säuglings auf der Toilette eines Kölner
Cafés haben die Ermittler die mutmaßliche Mutter festgenommen. Die Beamten
trafen die 21-Jährige in ihrer Wohnung an. Die Frau musste zunächst ärztlich
versorgt werden. Sie wird derzeit vernommen. Der tote Junge war in einem
Mülleimer gefunden worden. Eine Kundin hatte sich beschwert, weil der
Damentoilettenbereich blutverschmiert war. Vermutlich wurde das Kind dort
entbunden. Eine Obduktion soll die genauen Todesumstände klären.
POL-K: 051205-1-K Toter Säugling aufgefunden / Einladung zur Pressekonferenz
(Nachtrag zu den Polizeiberichten vom 03.12.05 Ziffer 1 und 04.12.05, Ziffer 2)
05.12.2005 - 10:43 Uhr Köln (ots) - Staatsanwaltschaft und Polizei geben
bekannt:
Wie berichtet ist am Samstagmittag, 03.12.05, 12.40 Uhr, auf einer Toilette in
einem Café in der Kölner Innenstadt ein Säugling gefunden worden.
Wiederbelebungsversuche durch den Notarzt verliefen erfolglos.
Noch am Abend wurde die 21-jährige Mutter von den Ermittlungsbeamten des
Kriminalkommissariats 11 festgenommen. Nach ihrer Vernehmung erließ der
Haftrichter gestern Haftbefehl gegen die Frau.
Nähere Einzelheiten zu dem Fall werden heute Nachmittag auf einer
Pressekonferenz bekanntgegeben.
Ort: Polizeipräsidium Köln, Walter-Pauli-Ring 2 - 4, 51103 Köln-Kalk, Forum 1
Zeit: Montag, 05.12.2005, 15.00 Uhr
POL-K: 051204-2-K Toter Säugling aufgefunden (Nachtrag zum Polizeibericht vom
03.12.05, Ziffer 1)
04.12.2005 - 12:34 Uhr Köln (ots) - Staatsanwaltschaft und Polizei geben
bekannt:
Wie berichtet wurde gestern Mittag, 03.12.2005, 12.40 Uhr, in einem Café auf der
Breite Straße in der Kölner Innenstadt ein toter Säugling gefunden. Eine
Reinigungskraft hatte das Frühchen auf der
Damentoilette in einem Mülleimer entdeckt. Wiederbelebungsversuche durch den
Notarzt waren erfolglos.
Noch am späten Abend konnten die Fahnder des Kriminalkommissariats 11 die
mutmaßliche Mutter festnehmen. Die 21-jährige Deutsche wurde an ihrer
Wohnanschrift angetroffen. Auf Veranlassung der Beamten wurde die Frau zunächst
ärztlich versorgt, da sie selbst bis dahin noch keinen Arzt aufgesucht hatte.
Die Vernehmung der Festgenommenen dauert derzeit an. Hintergründe zur Tat sind
noch nicht bekannt. Auch sind die Untersuchungen hinsichtlich des toten
Säuglings noch nicht abgeschlossen. (ha)
Toter Säugling im Mülleimer eines Kölner Cafés gefunden
Köln - Im Mülleimer der Damentoilette eines Cafés in der Kölner Innenstadt hat
eine Kellnerin am Samstag einen toten Säugling entdeckt. Sie stand nach dem
grausigen Fund unter Schock. Dem alarmierten Notarzt gelang es nicht, das
männliche Frühchen wiederzubeleben, wie Polizei und Staatsanwaltschaft
mitteilten. Noch am späten Samstag abend wurde die mutmaßliche Mutter in ihrer
Wohnung festgenommen. Es handelt sich um eine 21jährige Deutsche. Auf
Veranlassung der Beamten wurde die Frau zunächst ärztlich versorgt, da sie
selbst bis dahin noch keinen Arzt aufgesucht hatte. Die Festgenommene wurde am
Sonntag noch verhört. Die Hintergründe zur Tat waren noch nicht bekannt.
Das Kind wurde nach ersten Erkenntnissen auf der Toilette entbunden. Eine Kundin
hatte sich vor dem Fund am Mittag über den blutverschmierten Toilettenbereich
beklagt. Auch die Untersuchungen des toten Säuglings waren am Sonntag noch nicht
abgeschlossen. AP/dpa
Artikel erschienen am Mo, 5. Dezember 2005
Toter Säugling in Köln gefunden
Köln (ddp). In einem Cafe in der Kölner Innenstadt ist am Samstag die Leiche
eines Säuglings gefunden worden. Nach Angaben der Polizei lag das Kind in einem
Mülleimer auf der Damentoilette. Wiederbelebungsversuche des Notarztes blieben
erfolglos. Eine Reinigungskraft hatte das Baby entdeckt, nachdem sich eine Frau
über den blutverschmierten Toilettenbereich beschwert hatte.
Vermutlich wurde das Kind auf der Toilette entbunden. Eine Obduktion der
Kindesleiche soll nun die genauen Todesumstände klären.
Nach ersten Augenschein kam das Kind offenbar zu früh auf die Welt.
Hinweise auf die Identität des toten Jungen oder seiner Mutter gibt es bislang
nicht. Die Ermittler der Mordkommission hoffen allerdings, dass die
hochschwangere Frau in dem Cafe aufgefallen ist.
Auch sei nicht ausgeschlossen, dass die Mutter dringend medizinische Hilfe
benötige.
03.12.2005 SR
03.12.2005 - 16:19 Uhr, Polizei Köln [Pressemappe]
Köln (ots) - Staatsanwaltschaft und Polizei geben bekannt:
Heute Mittag, 12.40 Uhr, ist in einem Mülleimer in einem Café auf der Breite
Straße 87 in der Kölner Innenstadt ein Säugling aufgefunden worden.
Wiederbelebungsversuche des Frühchens durch den alarmierten Notarzt verliefen
erfolglos.
Eine Reinigungskraft hatte das Baby in dem Mülleimer auf der Damentoilette
entdeckt, nachdem sich eine ältere Frau darüber beschwert hatte, dass der
Toilettenbereich blutverschmiert sei.
Vermutlich wurde das Kind auf der Toilette entbunden. Eine Obduktion der
Kindesleiche soll nun die genauen Todesumstände und das Alter des Säuglings
klären. Hinweise auf die Identität des toten Jungen bzw. auf die Mutter gibt es
bislang nicht. Eine Mordkommission des Kriminalkommissariats 11 hat die
Ermittlungen aufgenommen. Weitere Einzelheiten sind noch nicht bekannt, es wird
nachberichtet.
Die Polizei bittet Zeugen, die im Café verdächtige Beobachtungen gemacht haben
oder Hinweise auf eine vorher schwangere Frau geben können, die nun aber kein
Kind vorzeigen kann, sich bei den Ermittlern des Kriminalkommissariats 11, Tel.:











0221/229-0
, zu melden.
(ha)
Haftbefehl gegen Mutter von totem Baby in Köln
http://www.netzeitung.de/vermischtes/371119.html
05. Dez 2005 07:49
Das Café in Köln, auf dessen Damentoilette ein totes Baby in einem Mülleimer
gefunden wurde
Nach dem Fund eines toten Kindes im Mülleimer eines Cafés in Köln ist Haftbefehl
gegen die Mutter ergangen. Sie wird verdächtigt, das Frühchen getötet zu haben.
Gegen die Mutter des in Köln tot aufgefundenen Säuglings ist Haftbefehl erlassen
worden. Wie die Polizei in der Nacht zum Montag mitteilte, war die 21 Jahre alte
Frau dem Haftrichter noch am Abend vorgeführt worden. Mitten im
vorweihnachtlichen Trubel in der Kölner City hatte eine Frau auf der Toilette
eines Cafés einen Säugling entbunden, der später tot in einem Mülleimer gefunden
wurde. Die 21-Jährige sei «mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit die Mutter des
Frühchens», sagte Polizeisprecherin Gudrun Haustetter. Die Hintergründe der
Geschehnisse seien bislang völlig unklar.
Totes Baby im Mülleimer entdeckt 04. Dez 2005 08:27, ergänzt 14:05
«Wir können nicht sagen, ob das Kind bei der Geburt gelebt hat oder ob es eine
Totgeburt gewesen ist», sagte die Polizeisprecherin. Auch der genaue Tatvorwurf
sei noch unklar. «Ob und weshalb gegen die Frau ermittelt wird, hängt von der
Obduktion ab», sagte Haustetter. Allerdings stehe der Verdacht des
Tötungsdeliktes im Raum.
Blutverschmierter Toilettenbereich
Wann die Ergebnisse der Obduktion des toten Jungen vorliegen, sei noch offen.
Die medizinische Expertise werde auch das Alter des Säuglings klären. «Wir
wissen noch nicht, wie alt der Junge bei der Geburt war», sagte die
Polizeisprecherin.
Das tote Frühchen war den Angaben zufolge am Samstag von einer Angestellten des
Cafés gefunden worden. Zuvor hatte sich eine Kundin beschwert, dass der
Toilettenbereich blutverschmiert sei. «Wir haben noch keine genauen
Anhaltspunkte, warum keiner etwas direkt mitbekam - besonders, weil eine Geburt
auch nicht ganz geräuschlos ist», sagte die Polizeisprecherin. Auch die Frage,
warum sich die 21- Jährige in dem Café aufgehalten habe, sei noch nicht
beantwortet. «Sicher ist, dass sie auf der Toilette entbunden hat», sagte
Haustetter.
«Zügiger Fahndungserfolg»
Durch einen «relativ deutlichen Hinweis» aus den Reihen der Café- Gäste sei ein
«zügiger Fahndungserfolg» erzielt worden. Nach der Festnahme in einer Wohnung am
späten Samstagabend wurde die Frau zunächst ärztlich versorgt. Der Grund: Sie
selbst hatte nach der Geburt keinen Arzt aufgesucht. Angaben zu den
Lebensumständen der Frau wollten Polizei und Staatsanwaltschaft nicht machen.
Vermutlich erst Anfang der Woche sollen Einzelheiten zu den Hintergründen
folgen.
Nach dem blutigen Fund in der Damentoilette war ein Notarzt verständigt worden.
Er versuchte vergeblich, den Säugling wiederzubeleben. Die Hilfe kam aber zu
spät. (nz)
Meldung vom 05.12.2005, 11:02 Uhr
Haftbefehl gegen Mutter von totem Säugling erlassen Keine Einzelheiten genannt
Köln (ddp). Nach dem Fund eines toten Säuglings in einem Kölner Café ist
Haftbefehl gegen die 21-jährige mutmaßliche Mutter des Kindes erlassen worden.
Einzelheiten zu dem Fall wollten Polizei und Staatsanwaltschaft am Montag nicht
mitteilen.
Das Neugeborene war Samstagmittag in einem Mülleimer auf der Damentoilette des
Cafes gefunden worden. Wiederbelebungsversuche des Notarztes blieben erfolglos.
Eine Reinigungskraft hatte das Baby entdeckt, nachdem sich eine Frau über den
blutverschmierten Toilettenboden beschwert hatte.
Vermutlich war der Junge auf der Toilette entbunden worden. Nach Hinweisen aus
der Bevölkerung konnte die mutmaßliche Mutter noch am Samstagabend in ihrer
Wohnung festgenommen werden. Die 21-Jährige musste zunächst medizinisch versorgt
werden, da sie nach der Geburt noch keinen Arzt aufgesucht hatte. Nach erstem
Augenschein kam das Baby offenbar zu früh auf die Welt.
(ddp)...ein Service Ihrer Mittelbayerischen Zeitung
POL-K: 051205-4-K Protokoll zur heutigen Pressekonferenz - Toter Säugling
aufgefunden
05.12.2005 - 16:40 Uhr, Polizei Köln [Pressemappe] Köln (ots) - Ort:
Polizeipräsidium Köln, Walter-Pauli-Ring 2 - 4
Zeit: Montag, 05.12.2005, 15.00 Uhr Vortragende: OStA Alf Willwacher KHK Rolf
Wingert
KHK Wingert schilderte den Tatablauf:
Am Samstag, 03.12.05, gegen 12.40 Uhr, wurden durch eine Kundin des
Cafés auf der Breite Straße Verschmutzungen auf der Damentoilette festgestellt.
Als daraufhin eine Bedienstete diese entfernte, entdeckte sie in einem Mülleimer
einen Säugling. Die sofort alarmierten Rettungskräfte stellten bei dem Kind
keine Vitalfunktionen mehr fest, Reanimationsversuche durch den Notarzt erliefen
erfolglos.
Während der Ermittlungen durch die Mordkommission führten Hinweise aus dem Lokal
auf die Mutter. Diese war mit einer 15-köpfigen Gruppe nach Köln gereist, um den
Tag in der Stadt zu verbringen. Dabei hatte die Gruppe auch das Café aufgesucht.
Vor ihrer Abreise konnte die Gruppe am Hauptbahnhof angehalten und durch Beamte
der Bundespolizei der Mordkommission zugeführt werden.
Erste Befragungen ergaben dann einen Verdacht gegen eine Frau aus der Gruppe.
Gegenüber den Beamten des Kriminalkommissariats 11 machte die später
Festgenommene Angaben zum Sachverhalt, die zur Zeit noch überprüft werden. Die
Geburt in dem Café sei jedoch überraschend gekommen.
OStA Willwacher führte weiter aus:
Die gerichtsmedizinischen Untersuchungen sind noch nicht abgeschlossen.
Grundsätzlich war das Kind lebensfähig, es wog 3335 Gramm und war 51,5 cm groß.
Bei der Obduktion gab es keine Anzeichen für äußere Gewalteinwirkung. Ob das
Kind bei der Geburt noch gelebt hat, lässt sich aus medizinischer Sicht nicht
abschließend beurteilen.
Gegen die Mutter wurde Haftbefehl wegen Verdachts eines Tötungsdelikts erlassen.
Bei ihrer Vorführung vor die Haftrichterin hat die Frau keine weiteren Angaben
gemacht, sie lässt sich anwaltschaftlich vertreten.
Zur Feststellung der strafrechtlichen Verantwortung wird ein psychiatrisches
bzw. psychologisches Gutachten erstellt. Dieses soll in einigen Wochen vorliegen
und Aufschluss darüber geben, ob ggf. verminderte Schuldfähigkeit vorliegt.
Fragen:
- KHK Wingert: Bei dem Säugling handelt es sich nicht um ein Frühchen, die
Geburt war im neunten Monat.
- KHK Wingert: Die Mutter hat ihre Schwangerschaft in der Gruppe geleugnet.
- OStA Willwacher: Die Mutter befand sich in einer persönlich schwierigen
Situation. Zum Schutz der Persönlichkeit der Frau und ihrer Familie werden
hierzu keine weiteren Ausführungen gemacht.
- OStA Willwacher: Die Frau ist Hartz IV-Empfängerin.
- OStA Willwacher: Die Frau ist noch in ärztlicher Behandlung.
(ha)ots Originaltext: Polizei Köln
Digitale Pressemappe:http://www.polizeipresse.de/p_story.htx?firmaid=12415
Säugling getötet und wie Müll entsorgt?
24-Jährige steht in Verdacht, ihren Jungen kurz nach der Geburt umgebracht zu
haben
Vom 07.12.2005 http://www.main-rheiner.de/region/objekt.php3?artikel_id=2167507
Eine in Worms geborene, 24-jährige Italienerin steht in Verdacht, unmittelbar
nach der Geburt ihr Kind getötet zu haben.
Von Katja Wojtynowski und Roland Keth
Die Frau habe sich am Montagnachmittag bei der Polizei in der Hagenstraße
gemeldet und mitgeteilt, dass sie in der Nacht zum 2. Dezember ein Kind tot
geboren habe, erklärte der Leitende Oberstaatsanwalt in Mainz, Klaus Puderbach,
gestern gegenüber der WZ. Den Leichnam habe sie in einer Mülltonne abgelegt.
Die gestern durchgeführte Obduktion ergab jedoch, dass der Säugling, ein Junge,
nach der Geburt noch gelebt hat und an den Folgen schwerster Kopfverletzungen
gestorben ist. Über die näheren Umstände mochte die Staatsanwaltschaft keine
Auskunft geben.
Die junge Frau, die als Kellnerin in einem Wormser Eiscafé arbeitet, hatte ihre
Schwangerschaft vor Mutter und Bruder, bis zum Schluss verheimlicht. Die
24-Jährige ist nicht verheiratet und lebt mit Mutter und Bruder seit vielen
Jahren in einem großen Wohnblock in der Innenstadt. Das Kind hat sie nach
WZ-Recherchen in der Wohnung bekommen. Die Mülltonne steht in unmittelbarer
Hausnähe.
Nachbarn beschreiben die junge Frau als freundlich und still. Ihnen sei
aufgefallen, dass die 24-jährige schwanger gewesen sei, allerdings habe die
Familie der mutmaßlichen Täterin nicht darüber gesprochen.
"Es ist so schade. Wir haben so ein gutes Verhältnis zu der Familie", sagte eine
befreundete Nachbarin zur WZ. "Als ich erfahren habe, was passiert ich, sind
meine Knie ganz weich geworden und mein Magen drehte sich mir herum."
Sie und eine andere Nachbarin wurden Zeuge, wie die 24-Jährige am Montagabend
von der Kripo abgeführt wurde. Auch die Feuerwehr und ein Leichenwagen sollen da
gewesen sein. "Da habe ich schon Schlimmes geahnt. Ich habe auch gesehen, wie
sie eine Plastikschüssel mitgenommen haben. Die Schüssel hatten sie mit einem
Tuch zugedeckt", berichtete eine der beiden Anwohnerinnen. "Die Mülltonne haben
sie auch mitgenommen, die ist bis jetzt noch nicht wieder da."
Etwa 36 Parteien leben in dem Wohnblock der städtischen Wohnungsbaugesellschaft.
Überall an den Fenstern sind bunte, weihnachtliche Fensterbilder dekoriert. "Wir
haben eine tolle Hausgemeinschaft", erzählen die beiden Bewohnerinnen mit großer
Überzeugung. Die Familie der mutmaßlichen Täterin lebt seit über 25 Jahren in
dem Häuserblock. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft hat die Haftrichterin in
Mainz gegen die Frau gestern Haftbefehl wegen Totschlags erlassen. Sie sitzt
jetzt in Untersuchungshaft.
Hat Säugling bei Geburt noch gelebt? Auch Schuldfähigkeit der Mutter wird
geprüft Vom 06.12.2005
KÖLN (dpa) Nach dem Fund eines toten Säuglings auf der Damentoilette eines
Kölner Cafés sind mehrere Gutachten zur Klärung der Schuldfrage nötig. "Es gibt
Hinweise, dass der Junge zum Zeitpunkt der Geburt gelebt haben könnte. Ob er
gelebt hat, wissen wir noch nicht", sagte Oberstaatsanwalt Alf Willwacher am
gestrigen Montag in Köln. Das solle ein rechtsmedizinisches Gutachten klären.
Auch zur Schuldfähigkeit der 21-jährigen Mutter seien psychiatrische und
psychologische Gutachten nötig.Der Junge war am Samstag in einem Mülleimer
gefunden worden, nachdem sich eine Café-Kundin über den verschmutzten
Toilettenbereich beschwert hatte. Die 21-jährige Mutter befinde sich in einer
"dramatischen Situation", sagte Willwacher. Die Frau sei Hartz-IV-Empfängerin.
Sie habe ausgesagt, "sie sei von der Geburt überrascht gewesen und in Panik
geraten", meinte Willwacher.
Gutachten müssten klären, ob die Frau wegen der besonderen Geburtssituation "in
ihrem Steuerungsvermögen beeinträchtigt" gewesen war. Der Haftbefehl wegen des
Verdachts eines Tötungsdeliktes sei bereits am Sonntag ergangen. "Das Strafmaß
hängt entscheidend von dem psychiatrischen und dem psychologischen Gutachten
ab", sagte Alf Willwacher.Entgegen ersten Angaben handelt es sich bei dem toten
Jungen nicht um eine Frühgeburt. Das Kind habe normales Säuglingsgewicht gehabt.
Der Notarzt habe erfolglos versucht, den Jungen wiederzubeleben.
Säugling aus Verzweiflung getötet? Vom 08.12.2005 Von Roland Keth
Hat die 24-jährige Italienerin kurz nach der Geburt ihren Säugling aus lauter
Verzweiflung getötet und dann in die Mülltonne gelegt? Nach WZ-Recherchen
verdichten sich die Hinweise, dass die in Worms geborene Mutter mit ihrer
Schwangerschaft höchst unglücklich war. Niemandem mochte sie sich anvertrauen,
keiner in ihrem Freundes- und Bekanntenkreis ahnte offenbar, dass sie ein Kind,
einen Jungen, erwartete. Selbst ihre Mutter und ihr Bruder wussten nichts von
der bevorstehenden Geburt. Entsprechend groß war das ungläubige Entsetzen im
Umfeld der 24-Jährigen.
"Sie ist ein ganz wunderbarer Mensch. Ich kenne sie von Kindesbeinen an. Sie ist
immer freundlich und hilfsbereit", berichtet Vito Girardi, ein Kollege in jenem
Wormser Eiscafé, in dem die junge Frau bis zuletzt arbeitete. "Wenn es stimmt,
dass sie ihr Kind umgebracht haben sollte, was ich aber gar nicht glauben kann,
dann hat sie etwas Schreckliches getrieben. Was, das weiß ich nicht. Es ist mir
ein Rätsel", gesteht der Italiener. "Wir sind alle schockiert." Dass die
Kellnerin schwanger war, habe hier im Eiscafé niemand gewusst.
Das gilt ganz offensichtlich auch für den Vater des getöteten Kindes. Nach
WZ-Informationen handelt es sich um einen Algerier, mit dem die 24-Jährige eine
Beziehung hatte, ohne dass die Familie etwas davon wusste. Möglicherweise liegt
hier das entscheidende Motiv für die furchtbare Tat.
Dass die Staatsanwaltschaft die 24-Jährige für dringend tatverdächtig hält,
beweist die Tatsache, dass sie in Untersuchungshaft genommen wurde. Wie weit die
Ermittlungen mittlerweile gediehen sind, dazu wollte Klaus Puderbach, Leitender
Oberstaatsanwalt in Mainz, gestern keinerlei Angaben machen.
Thüringen Mutter eingemauerter Babys bestreitet Totschlag
Die Mutter der in einem Thüringer Keller eingemauerten Babys hat vor dem
Haftrichter bestritten, die zwei Säuglinge getötet zu haben. Die 44 Jahre alte
Kindergärtnerin sitzt seit Montagabend wegen zweifachen Totschlags in Haft. Ihr
Mann, der die Babyleichen in den 90er Jahren in dem Wohnhaus in Altenburg
vergrub, hatte sich an Silvester selbst angezeigt. Am Neujahrstag fanden die
Ermittler zwei einbetonierte Säcke mit den Babyleichen. dpa
Artikel erschienen am Mi, 4. Januar 2006
Emelies Mutter noch immer gesucht
Frankfurt/Main (dpa) Das Frankfurter Findelkind Emelie hat die Menschen weit
über Hessen hinaus bewegt. Das wenige Tage alte Mädchen war im August in einer
Tragetasche vor einer Kinder-Schwimmschule im Stadtteil Sachsenhausen ausgesetzt
worden. Danach riefen beim Jugendamt Menschen aus ganz Deutschland an, weil sie
den Säugling adoptieren wollten. In Kassel war einige Monate zuvor ein
Neugeborenes vor einem Krankenhaus abgelegt worden. In Mühlheim bei Offenbach
und in Rüdesheim wurde im vergangenen Jahr je ein toter Säugling gefunden.
Emelie lebt inzwischen in einer Adoptivfamilie - das Verfahren dauert in der
Regel eineinhalb bis zwei Jahre. Von ihren leiblichen Eltern fehlt weiterhin
jede Spur. Ob die Mutter überhaupt aus dem Raum Frankfurt komme, sei fraglich,
sagt Polizeisprecher Karlheinz Wagner. "Die Tasche war so auffällig, die müsste
zumindest jemand kennen." Die Polizei habe die Ermittlungen eingestellt, weil
keine besondere Schwere der Tat vorliege und wegen des Wohles des Kindes. Emelie
sei in einem sehr guten Zustand gefunden worden. "Die Mutter hatte es nicht
darauf angelegt, das Baby zu entsorgen; es sollte wohl in gute Hände kommen",
sagt Wagner.
Die 33 Jahre alte Mutter des Findelkinds aus Kassel wollte nach Erkenntnissen
der Ermittler ebenfalls, dass ihre kleine Tochter gefunden wird, die sie im
April vor dem Diakonissen-Krankenhaus ablegte. Der Pförtner entdeckte das
Mädchen auf einem Handtuch. Die Nabelschnur des dunkelhäutigen Säuglings war
durchtrennt worden. Wenige Minuten später rief eine Frau an und berichtete, sie
habe das Kind vor der Klinik abgelegt. Die Polizei konnte die Mutter bald darauf
ausfindig machen. Wie viele Säuglinge 2005 in Hessen ausgesetzt, in
Krankenhäusern anonym geboren oder bei den drei so genannten Babyklappen in
Kassel, Fulda und Hanau abgegeben wurden, weiß niemand genau. Durchschnittlich
würden zwei Babys im Jahr ausgesetzt, heißt es im Sozialministerium. Von den
zwölf, die zwischen 1997 und 2003 gefunden wurden, hätten allerdings nur drei
überlebt. Mindestens fünf Babys kamen zwischen 2003 und 2005 in einem
Krankenhaus anonym zur Welt. Genaue Zahlen hat das Ministerium nicht; auch das
Landeskriminalamt erfasst die Fälle ausgesetzter Babys nicht gesondert.
Ein toter Säugling wurde 2005 im Juni in einer Mülltonne in Mühlheim bei
Offenbach gefunden. Das Verfahren gegen die Mutter, eine 18 Jahre alte Türkin
aus dem Ort, läuft laut Staatsanwaltschaft noch. Eine Obduktion des Neugeborenen
hatte nicht klären können, ob der Junge bei der Geburt noch gelebt hat. Die
junge Frau, die noch bei ihren Eltern wohnte, hatte ausgesagt, dass Kind ohne
fremde Hilfe in der Badewanne geboren zu haben, niemand habe davon etwas
gemerkt. Es sei tot auf die Welt gekommen und sie habe den leblosen Körper
anschließend in den Müllcontainer gelegt.
Gegen die 22 Jahre alte Mutter einer in Rüdesheim im Rheingau entdeckten
Babyleiche wurde im Oktober Haftbefehl wegen Aussetzung mit Todesfolge erlassen
- aber gegen Auflagen außer Vollzug gesetzt. Eine Mitarbeiterin eines
Behindertenheims hatte in der Schrankwand des Fahrradkellers den grausigen Fund
in einer Plastiktüte gemacht. Eine Praktikantin des Stiftes hatte das Kind
bereits im Juni zur Welt gebracht, in einen Strampelanzug gesteckt und dann im
Keller abgelegt. Nach eigener Aussage hatte die ledige Mutter gehofft, ihr Baby
werde lebend gefunden. Die Frau, die noch bei ihren Eltern lebte, hatte die
Schwangerschaft nach Erkenntnissen der Ermittler auch vor sich selbst verdrängt.
Frankfurter Polizei und Jugendamt hoffen unterdessen, dass sich die Mutter von
Emelie doch noch meldet. "Das wäre für alle Beteiligten die glücklichste
Lösung", sagt der Leiter des Jugendamtes, Ingo Staymann. Das gelte auch, wenn
das Adoptionsverfahren abgeschlossen sei. Adoptiveltern wollten die Kinder ihren
leiblichen Eltern nicht wegnehmen, auch wenn die Kleinen dort nicht leben
könnten. Nach den Erfahrungen seiner Mitarbeiter sei die Wahrscheinlichkeit,
dass sich die Mutter noch melde höher, als dass sie es nicht tue: "Das kann aber
dauern."
Mittwoch, 04. Januar 2006 (13:56)
Mutter festgenommen - Zwei Babys in diesem Keller einbetoniert Von ANGELA WITTIG
Ein Leichenspürhund fand die toten Babys im Keller
Leipzig – Schamvoll versteckt Sabine K. (44) ihr Gesicht unter einer
Polizei-Jacke. In Handschellen wird die Kindergärtnerin zum Haftrichter geführt.
Der furchtbare Verdacht: Sie soll zwei ihrer Babys getötet haben!
Es war das grausamste Geständnis zum Jahreswechsel: „Ich habe meine Babys im
Keller einbetoniert“, sagte Michael K. (48) am Silvesterabend der Polizei in
Altenburg (Thüringen). Er zeigte sich und seine Frau an. Ermittler durchsuchten
mit Leichenspürhunden das Haus, fanden im Keller einen Müllsack und gefaltete
Tücher – in beiden lagen die Überreste zweier Babys (BILD berichtete).
Die Eltern wurden festgenommen. Polizeisprecherin Steffi Kopp: „Im Verhör
behauptete die Mutter, die Babys vor über zehn Jahren im fünften
Schwangerschaftsmonat verloren zu haben. Es sollen Totgeburten gewesen sein.“
„Das ist gelogen“, sagt Ralf Moormann, Sprecher der Staatsanwaltschaft. „Die
Obduktion ergab, daß beide Kinder neun Monate alt und voll lebensfähig waren.“
Das Baby im Müllsack war ein Mädchen. Das Knochenbündel konnte bisher nicht
identifiziert werden. „Gegen die Mutter haben wir sofort Haftbefehl wegen
zweifachen Totschlags erlassen“, so die Staatsanwaltschaft weiter.
Gegen den Vater wird bisher nicht ermittelt. Er war an der Tötung seiner Kinder
offenbar nicht beteiligt.
Aber warum brach er nach so langer Zeit sein Schweigen? Nachbarin Ursula M.
(56): „In der Ehe kriselte es. Seine Frau erzählte, sie wolle sich nach über 20
Jahren endlich von ihm trennen. Sie ist alles, was er hat. Sie verdient das
Geld, ihr gehört das Haus. Er ist seit acht Jahren arbeitslos.“
Als sie dann Silvester zum Feiern zu ihrem neuen Freund fuhr, drehte er durch –
und gestand der Polizei das grausame Familiengeheimnis. Jetzt drohen der Mutter
bis zu 15 Jahre Haft.
03.01.2006 © 2006 Bild.T-Online.de
24.01.2006 16:13:31 (c) dpa, ZEIT online
Waldarbeiter entdeckt nackte Babyleiche
Castrop-Rauxel (dpa) - Forstarbeiter haben in einem Waldstück in Castrop-Rauxel
in Nordrhein-Westfalen eine nackte Babyleiche gefunden. Die Polizei schließt ein
Gewaltverbrechen nicht aus. Bei dem Säugling war die Nabelschnur abgetrennt, der
Nabel aber noch nicht verheilt. Wie das Kind starb und woher es stammte, sei
unklar. Die Babyleiche solle obduziert werden, erklärte die Dortmunder
Staatsanwaltschaft. Möglicherweise lag der Körper bereits mehrere Tage im Wald.
Grausamer Fund in Castrop-Rauxel -Gefrorene Säuglings-Leiche entdeckt
Waldarbeiter haben in der Nähe der Autobahn 42 in Castrop-Rauxel (NRW) eine
nackte Babyleiche gefunden. Grausam: Der leblose Körper des kleinen Mädchens war
gefroren. Offenbar wurde der Säugling nach der Entbindung an der A 42 abgelegt.
Laut dem Dortmunder Staatsanwalt Heiko Artkämper war die Nabelschnur zwar
abgetrennt, jedoch war der Nabel noch nicht verheilt.
Die Todesursache ist unklar. Die Polizei schließt ein Gewaltverbrechen aber
nicht aus. Jetzt soll das Baby obduziert werden.
24.01.2006 © 2006 Bild.T-Online.de
Verbrechen wird ausgeschlossen Leichenteile geben Polizei Rätsel auf
BREMEN (je)Die, wie berichtet, am Mittwoch auf einem Friedhof im Nordbremer
Stadtteil Blumenthal entdeckten Leichenteile gehören zu einem Kleinkind oder zu
einem Säugling. Das teilte die Polizei gestern mit.
Anhaltspunkte für ein Verbrechen gibt es nach ersten Untersuchungen nicht.
Vielmehr spricht einiges dafür, dass der Leichnam zu einer ordnungsgemäßen und
etwa zwei Jahrzehnte zurückliegenden Bestattung am Fundort gehört, teilte die
Polizei am späten Vormittag mit. Eine zunächst einberufene Pressekonferenz wurde
daraufhin wieder abgeblasen.
Die Körperteile waren in einer Plastiktüte auf dem Friedhof aufgetaucht. Die
genaueren Umstände, wie sie dahin gekommen sind, werden gegenwärtig noch
untersucht, heißt es. Und weiter meldet die Polizei-Pressestelle: "Ergebnisse
einer erforderlichen DNA-Untersuchung sind leider zeitnah nicht zu erwarten."
Und bevor keine "weiteren sicheren Ergebnisse der Ermittlungen vorliegen", will
die Mordkommission nichts sagen.
Als haltlos erwiesen sich damit Spekulationen über einen Zusammenhang mit einem
Mordfall aus dem Jahr 2004. Damals war die Frau eines Polizisten ermordet und
zerstückelt worden. Spaziergänger hatten später nur ihren Torso gefunden.
[27.01.2006] Copyright © 2006 Verlagsgruppe Kreiszeitung
31. Januar 2006 Bayern: Toter Säugling in Sporttasche gefunden
Einen grausigen Fund hat am Montag eine Frau im bayerischen Obernburg gemacht.
Artikeltext: In einer blutverschmierten Tasche, die die Frau nachmittags am Ufer
des Flusses Mümling fand, befand sich die Leiche eines neugeborenen Säuglings,
wie die Polizei Würzburg mitteilte. Bis zum Abend gab es noch keine Hinweise zur
Identität des toten Babys. Die kleine Leiche sei so stark gefroren gewesen, dass
zunächst nichts zum Geschlecht des Kindes gesagt werden könne, teilte die
Polizei mit.
Die Frau hatte die verschlossene Tasche gegen 15.00 an einem Radweg entdeckt.
Als sie Blut an der Tasche bemerkte, informierte sie die Polizei, die die Tasche
öffnete und das tote Neugeborene fand. Anzeichen äußerer Gewalteinwirkung wurden
zunächst nicht festgestellt. Auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Aschaffenburg
soll die Kindsleiche am Dienstag obduziert werden.
Die Polizei, die eine Sonderkommission einrichtete, bat die Bevölkerung um
Mithilfe. Einziger Ermittlungsansatz sei vorerst die Tasche, in der sich das
Kind befand. Es handelt sich um eine 50 mal 25 mal 25 Zentimeter große,
marineblaue Sporttasche der Marke "Check in" mit zwei schwarzen Trageschlaufen
mit Klettverschluss und einem zusätzlichen schwarzen Tragegurt. Auffallend sei
der leuchtend orangefarbene Reißverschluss.<
Quelle:
APA--------------------------------------------------------------------------------
(c) Tirol Online 2006 www.tirol.com
31.01.2006 NEUGEBORENES AUSGESETZT Grausig: Säugling bis zur Unkenntlichkeit
erfroren
Obernburg – Erneut erschüttert ein schrecklicher Mord an einem Säugling die
Republik. Diesmal im unterfränkischen Obernburg.
Eine Spaziergängerin fand am Montagnachmittag auf offener Straße das tote Baby.
Grausig: Der Säugling war bis zur Unkenntlichkeit erfroren. Das Geschlecht des
Kindes kann erst nach einer Obduktion festgestellt werden.
Der Passantin war eine blutverschmierte Sporttasche am Ufer der Mümling
aufgefallen. Darufhin hatte sie die Polizei verständigt. In der Tasche fanden
die Beamten das Neugeborene. Die Kriminalpolizei Aschaffenburg richtete eine
Sonderkommission ein.
Bis zum späten Abend war noch nicht klar, ob das Kind noch lebte, als es
ausgesetzt wurde. Ob es Anzeichen für äußere Gewalteinwirkung gibt, soll
ebenfalls die Obduktion klären.
Einziger Ermittlungsansatz ist laut Polizei bisher die Tasche, in der das tote
Baby gefunden wurde. Die Beamten hoffen auf Hinweise aus der Bevölkerung.
Den Angaben zufolge handelt es sich um eine 50 X 25 X 25 Zentimeter marineblaue
Sporttasche der Marke "Check in", mit zwei schwarzen Trageschlaufen mit
Klettverschluss sowie einem zusätzlichen schwarzen Tragegurt. Auffallend sei der
leuchtend orange Reißverschluss.
http://www.express.de/servlet/Satellite?pagename=XP/index&pageid=1004979498952&rubrik=220&artikelid=1138627350925
Zeitung / Franken&Bayern 01.02.2006 19:08 Anonyme Tipps zur Babyleiche
Obernburg (geha) Bei der Suche nach der Mutter des in Obernburg (Lkr.
Miltenberg) ausgesetzten toten Säuglings hofft die Polizei jetzt verstärkt auf
anonyme Hinweise. Weitere Infos hier.
Es sei ein Anrufbeantworter eingerichtet worden, auf dem unerkannt
Zeugenaussagen zum Fund des Babys am Ufer der Mümling hinterlassen werden
könnten, teilte die Polizei am Donnerstag mit. Die Rufnummer lautet 










(0 93 ...
. Die Leiche des neugeborenen Mädchens war am Montag steifgefroren in einer
blutverschmierten Sporttasche gefunden worden. Zudem wurde ein Internet-Aufruf
gestartet.
Weitere Hinweise nehmen die Kripo in Aschaffenburg Tel.: 










(06021) 8571732
oder
die Einsatzzentrale in Würzburg unter 










(0931) 4571210
entgegen.
http://www.mainpost.de/mainfranken/fb/art1727,3417556.html?fCMS=081a80c597a9a2324eb1352e251a2b98
Toter Säugling in Bayern gefunden
Erding (dpa) - In Bayern ist erneut ein toter Säugling gefunden worden. Das
Neugeborene lag in einer Pappschachtel an einer Bundesstraße im oberbayerischen
Grünbach. Eine Obduktion soll die Todesumstände klären. Erst am Montag war in
Obernburg ein totes kleines Mädchen in einer Sporttasche gefunden worden. Die
Polizei in Unterfranken hofft auf anonyme Hinweise und hat dafür einen
Anrufbeantworter eingerichtet.
http://www.morgenweb.de/newsticker/artikel/newsticker_meldung_20060202t200020.html
Toter Säugling an der B 388 aufgefunden – weitere Ermittlungsergebnisse und
Zeugenaufruf
Tatort an der B 388
Grünbach, Gde. Bockhorn, Lkr. Erding – Wie bereits berichtet fand ein Anwohner
gestern gegen 16.20 Uhr in Grünbach an der Bundesstraße 388 / Ecke Waldstraße
einen Karton, in dem ein totes Baby abgelegt war. Es war in dem Karton in einem
Handtuch eingewickelt. Mittlerweile hat die Obduktion des Leichnams
stattgefunden.
Bei dem Säugling handelt es sich um ein Mädchen. Es war 48 cm groß und wog 2500
Gramm. Das Baby hatte dunkle Haare und war hellhäutig. Nach den bisherigen
Ermittlungen lebte das Kind zum Zeitpunkt der Geburt. Die Rechtsmediziner
konnten als Todesursache eine Kombination aus Ersticken und Erfrieren
feststellen. Ferner kann nicht ausgeschlossen werden, dass die Mutter des
Mädchens bereits mehrere Geburten hatte.
Eine Befragung der umliegenden Anwohner ergab, dass der Karton, in dem das
Mädchen abgelegt war, mindestens seit dem 24. Januar am Auffindeort abgestellt
war.
Die Kripo Erding hat zur Aufklärung des Verbrechens die Ermittlungsgruppe
„Grünbach“ mit sechs Beamten eingerichtet. Die Bevölkerung wird um Unterstützung
bei der Suche nach der Kindsmutter gebeten.
Hinweise – auch vertraulich – nimmt die Kripo Erding unter Tel. 










08122/968-0
oder
jede andere Polizeidienststelle entgegen
Karton
Bei dem Karton handelt es sich um die Verpackung für einen Tischbrunnen
„Lichtzauber“ in der Größe 23,5 x 24,5 x 18,5 cm (H x B x T).
Handtuch
Das dunkelblaue Handtuch ist 64 x 132 cm groß und mit 2 x 2 cm großen blauen
Karos versehen. Am oberen und unteren Rand befinden sich 3 x 3 cm große rote und
weiße Karos. Es stammt von dem Hersteller „Laura Collection“.
Die Kripo Erding bittet die Bevölkerung um Unterstützung und hat hierzu folgende
Fragen:
Wer hat den Karton am oben beschriebenen Auffindeort vor dem Dienstag, 24.
Januar, bereits gesehen? Wer hat dort verdächtige Wahrnehmungen ge-macht und
Personen oder Fahrzeuge beobachtet?
Wer hat einen solchen Tischbrunnen gekauft und den dazugehörigen Karton
unbeschädigt entsorgt oder den Tischbrunnen anschließend samt zugehörigem Karton
weiterverschenkt?
Wem ist eine Frau oder ein Mädchen bekannt, die vor kurzem schwanger war, jetzt
aber ohne Kind ist? Hinweise auf die mutmaßliche Mutter werden in je-dem Falle
vertraulich behandelt!
Wem ist eine Person bekannt, die kürzlich noch im Besitz eines unversehrten
Kartons war?
Wer kennt Personen, die im Besitz eines auf dem Lichtbild dargestellten
Handtuchs war? Wo fehlt ein solches Handtuch?
© Bayerische Polizei
http://www.polizei.bayern.de/oberbayern/erding/news/presse/aktuell/index.html/6794
31.01.06 um 13:44
http://www.rp-online.de/public/article/nachrichten/journal/justiz/deutschland/174234
Todesursache unklar Polizei sucht Mutter von totem Säuglingvorlesen lassenDieser
Artikel stellt eine am 31.01.06 um 13:44
veröffentlichte Nachricht dar. aktuelle nachrichten
Obernburg (rpo). Der am Montag in Unterfranken tot in einer Sporttasche
gefundene Säugling war ein neugeborenes Mädchen, wie die Polizei am Dienstag
mitteilte. Jetzt wird fieberhaft die Mutter des Kindes gesucht.
Wie die Polizei am Dienstag nach der Obduktion weiter mitteilte, war das Baby
vor dem Fund schon zwei bis drei Tage tot. Hinweise auf äußere Gewalteinwirkung
gebe es nicht. Die genaue Todesursache konnte nicht festgestellt werden.
Auch ob das Mädchen nach der Geburt lebte, ist noch offen. Das 50 Zentimeter
große und knapp drei Kilogramm schwere Kind ist den Angaben zufolge ausgereift
und wäre lebensfähig gewesen.
Bei der Suche nach der Mutter des Babys fehlt den Ermittlern bisher eine heiße
Spur. Bei der zehnköpfigen Sonderkommission "Mümling" seien bereits zahlreiche
Hinweise eingegangen, denen nun nachgegangen werde, sagte ein Polizeisprecher.
Eine Passantin hatte am Montagnachmittag im unterfränkischen Obernburg auf
offener Straße am Ufer Mümling eine blutverschmierte Sporttasche entdeckt und
die Polizei verständigt.
Beamte entdeckten darin das Neugeborene, das aufgrund der frostigen
Außentemperatur so stark gefroren war, dass die Ermittler zunächst nicht einmal
das Geschlecht feststellen konnten.
Toter Säugling lag tagelang an B388: kleines Mädchen erstickt oder erfroren
Hier wurde die Leiche des kleien Mädchens gefunden. (Foto: Moosburger Zeitung)
Erding/Grünbach. Einen grausigen Fund machte am Donnerstag um 16.20 Uhr ein
Anwohner in Grünbach. Direkt an der Bundesstraße 388 an der Ecke Waldstraße fand
er in einem Karton die Leiche eines Babys (idowa berichtete). Das Kind war in
ein Handtuch gewickelt und darin offensichtlich erstickt oder erfroren. Die
Obduktion ergab nämlich die schreckliche Gewissheit, dass das Baby nach der
Geburt gelebt hat.
Bei dem Säugling handelt es sich nach Angaben der Polizei und der
Staatsanwaltschaft Landshut um ein Mädchen. Es war 48 Zentimeter groß und wog
2500 Gramm. Das Baby hatte dunkle Haare und war hellhäutig. Nach den bisherigen
Ermittlungen lebte das Kind zum Zeitpunkt der Geburt. Die Rechtsmediziner
konnten als Todesursache eine Kombination aus Ersticken und Erfrieren
feststellen. Ferner kann nicht ausgeschlossen werden, dass die Mutter des
Mädchens bereits mehrere Geburten hatte.
Eine Befragung der umliegenden Anwohner ergab, dass der Karton, in dem das
Mädchen abgelegt war, mindestens seit dem 24. Januar am Auffindeort abgestellt
war. Bei dem Karton handelt es sich um die Verpackung für einen Tischbrunnen
„Lichtzauber“ in der Größe 23,5 Mal 24,5 Mal 18,5 Zentimeter. Das dunkelblaue
Handtuch, in das das Kind gewickelt war, ist 64 auf 132 Zentimeter groß und mit
zwei Zentimeter großen blauen Karos versehen. Am oberen und unteren Rand
befinden sich drei Zentimeter große, rote und weiße Karos. Das Handtuch stammt
von dem Hersteller „Laura Collection“.
Die Kripo Erding hat zur Aufklärung des Verbrechens die Ermittlungsgruppe
„Grünbach“ mit sechs Beamten eingerichtet. Die Bevölkerung wird um Unterstützung
bei der Suche nach der Kindsmutter gebeten. Insbesondere folgende Fragen sind
für die Polizei von großer Wichtigkeit: Wer hat den Karton am beschriebenen
Auffindeort vor dem Dienstag, 24. Januar, bereits gesehen? Wer hat an dem
Standort verdächtige Wahrnehmungen gemacht und Personen oder Fahrzeuge
beobachtet? Wem ist eine Frau bekannt, die vor kurzem schwanger war, jetzt aber
ohne Kind ist? „Hinweise auf die mutmaßliche Mutter werden in jedem Falle
vertraulich behandelt“, heißt es im Bericht der Polizei.
Wer hat einen auf dem Karton abgebildeten Tischbrunnen gekauft und den dazu
gehörigen Karton unbeschädigt entsorgt oder den Tischbrunnen anschließend samt
zugehörigem Karton weiterverschenkt? Wem ist eine Person bekannt, die kürzlich
noch im Besitz eines unversehrten Kartons war? Wer kennt Personen, die im Besitz
eines auf dem Lichtbild dargestellten Handtuchs war? Wo fehlt ein solches
Handtuch? Hinweise - auch vertraulich - nehmen die Kripo Erding unter Telefon











08122/968-0
oder jede andere Polizeidienststelle entgegen. Sämtliche Hinweise
können auch auf der Internetseite der Polizei unter
www.polizei.bayern.de/oberbayern/erding/news/index.html eingesehen werden. Dort
befindet sich auch ein Hinweisformular zum E-Mail-Versand.
Redaktion: Moosburger Zeitung am 03. Februar 2006, 15:05:00
Brandenburg 09.02.2006 Die Anklage lautet auf Mord
Neun tote Babys: Staatsanwälte werfen der Mutter vor, die Kinder absichtlich ums
Leben gebracht zu haben Von Tanja Buntrock
Frankfurt(Oder) - Im Fall der neun toten Babys aus Brieskow-Finkenheerd hat die
Staatsanwaltschaft Frankfurt (Oder) nun Anklage gegen die 40-jährige Mutter
Sabine H. erhoben. Dies bestätigte der Sprecher der Behörde, Ulrich Scherding,
gestern.
Achtfacher Mord und in einem Fall Kindstötung werden Sabine H. vorgeworfen. Die
Akten sind derzeit auf dem Weg zum Frankfurter Landgericht. Die 2. Strafkammer
unter dem Vorsitz von Matthias Fuchs wird über die Eröffnung des Hauptverfahrens
entscheiden. Wann ein möglicher Prozess beginnt, vermochte Scherding gestern
nicht zu sagen.
Seit dem 1. August sitzt Sabine H. in Untersuchungshaft in Duben. Fristgemäß
muss in den nächsten Tagen über die Fortdauer der U-Haft entschieden werden.
Sabine H. war inhaftiert worden wegen des Vorwurfs, neun ihrer Kinder zwischen
1988 und 1999 zur Welt gebracht und sofort danach getötet zu haben. Die
skelettierten Leichen der neun Babys sind am 31. Juli auf dem Grundstück der
Mutter von Sabine H. in Brieskow-Finkenheerd gefunden worden: Verscharrt in
Blumenkästen und in einem alten, mit Sand gefüllten Aquarium.
Da das erste Baby noch zu DDR-Zeiten ums Leben kam, werde in diesem Fall auch
DDR-Recht angewendet. „Es wird sich immer auf das Gesetz berufen, dass zur
Tatzeit galt“, erklärte Scherding. Hier war es der Straftatbestand der
Kindstötung, den es heute in Deutschland nicht mehr gibt. Kindstötung galt als
„besonderer Fall des Totschlags“, erklärte Scherding. Das heißt, man ging davon
aus, dass eine Mutter sich kurz nach der Entbindung in einer speziellen
Situation befindet. Auf die körperlichen und seelischen Belastungen nach der
Geburt war dieser Paragraf abgestimmt, so dass eine mildere Bestrafung erfolgt.
In den acht weiteren Fällen versucht die Staatsanwaltschaft nachzuweisen, dass
es sich um so genannte Verdeckungsmorde handelt. Demnach soll Sabine H. die
Babys getötet haben, weil sie das erste Verbrechen vertuschen wollte. „Bei einer
gynäkologischen Nachsorgeuntersuchung wäre möglicherweise herausgekommen, dass
sie kurze Zeit vorher schon ein Baby zur Welt gebracht hatte“, erklärte
Scherding. Die Angeklagte hatte in ihrer Vernehmung, kurz nachdem sie inhaftiert
worden war, zugegeben, die Babys ohne fremde Hilfe zur Welt gebracht zu haben.
Lediglich an die ersten beiden Geburten konnte sich die Frau noch erinnern.
Sie hatte berichtet, dass das erste der neun Kinder 1988 als Sturzgeburt auf
einer Toilette zur Welt gekommen war. Das zweite habe sie während einer
Fortbildung in Goslar geboren und auf den Rücksitz ihres Autos nach Frankfurt
mitgebracht. Wo und wie es gestorben sei – dazu gibt es keinen Kommentar. Nach
eigenen Angaben hatte sie sich stets bei Einsetzen der Wehen bis zur
Besinnungslosigkeit betrunken. Als sie wieder zu sich kam, waren die Leichen der
Babys bereits verscharrt. Ihr Ex-Mann Oliver H. und die drei erwachsenen Kinder
wollen von den vielen Schwangerschaften nie etwas mitbekommen haben. Oliver H.
hatte nach der Geburt des dritten gemeinsamen Kindes offenbar damit gedroht, ihr
Gewalt anzutun, wenn sie nochmals schwanger werde.
Im gerichtsmedizinischen Gutachten konnte die Todesursache der neun Kinder nicht
genau geklärt werden, weil die Knochen zu stark verwest waren. So kann, wie
Rechtsexperten sich äußerten, auch nicht ausgeschlossen werden, dass es
Totgeburten waren. Die Mediziner fanden lediglich heraus, dass es sich um sieben
Mädchen und zwei Jungen handelte. Und dass Sabine H. und ihr früherer Ehemann
die Eltern der Kinder waren. Der Sprecher der Staatsanwaltschaft äußerte sich
zur Beweislage gestern nicht. Bei einer Verurteilung muss die Angeklagte mit
lebenslanger Haft rechnen. Es werde von einer besonders schweren Schuld
ausgegangen. Dass Sabine H. bei allen Taten betrunken gewesen sein soll, spiele
für die Beweislage laut Scherding keine Rolle.
http://archiv.tagesspiegel.de/archiv/09.02.2006/2341073.asp
Brandenburg 10.02.2006 Hinweise auf Todesursache der neun Babys
Frankfurt (Oder) - Im Fall der neun toten Babys von Brieskow-Finkenheerd haben
die Ermittler zumindest bei einigen Kindern Hinweise auf die Todesursache. Da es
sich bei dem ersten, 1988 ums Leben gekommenen Baby um eine Sturzgeburt in eine
Toilette handelte, sei es nahe liegend, dass das Kind ertrunken ist, sagte ein
Sprecher der Staatsanwaltschaft am Donnerstag. Das zweite Kind, das die heute
40-jährige Mutter nach eigener Aussage in Goslar bekommen hatte, sei erstickt.
Bei den übrigen Babys gehen die Ermittler von Mord durch Unterlassen aus, weil
die Mutter die Kinder nicht versorgt habe. Die Staatsanwaltschaft hatte diese
Woche Anklage wegen achtfachen Mords und Kindstötung in einem Fall erhoben. Die
Anklage ging gestern beim Landgericht Frankfurt/Oder ein. ddp
http://archiv.tagesspiegel.de/archiv/10.02.2006/2342765.asp
Anklage gegen Mutter nach Babymord 08. Feb 17:42
Polizisten in Brieskow-Finkenheerd suchen nach den Babyleichen.
Foto: dpa Die Staatsanwaltschaft hat Anklage gegen die Frau aus
Brieskow-Finkenheerd erhoben, die neun ihrer Kinder umgebracht haben soll. Der
Fall hatte bundesweit Entsetzen ausgelöst.
Gegen die 40-jährige Mutter der neun toten Babys von Brieskow-Finkenheerd
(Brandenburg) ist Anklage erhoben worden. Wie ein Sprecher der
Staatsanwaltschaft Frankfurt (Oder) am Mittwoch mitteilte, wird der Frau
achtfacher Mord und in einem Fall Kindstötung vorgeworfen. Die Kindesmutter, die
in Untersuchungshaft sitzt, wird verdächtigt, 9 ihrer 13 Kinder unmittelbar nach
der Geburt getötet zu haben.
Die Mutter hatte angegeben, die Kinder zwischen 1988 und 1999 allein und ohne
fremde Hilfe heimlich zur Welt gebracht zu haben. Die verwesten Leichen der
sieben Mädchen und zwei Jungen waren im vergangenen Sommer bei Aufräumarbeiten
auf dem elterlichen Grundstück der Frau in Brieskow-Finkenheerd entdeckt worden.
Sie waren in Blumenkübeln verscharrt. Die Staatsanwaltschaft geht nach den
Worten des Sprechers von der vollen Schuldfähigkeit der Frau aus. (nz)
http://www.netzeitung.de/vermischtes/381506.html
Babyleichen: Mutter gibt Details preis 06. Aug 2005 14:23, ergänzt 15:35
Spurensicherung in Brieskow-Finkenheerd Foto: dpa
Im Fall der neun toten Babys hat die beschuldigte Mutter den Ermittlern
Einzelheiten zu den Geburten mitgeteilt. Möglicherweise wurden nicht alle
Säuglinge in ihrer Wohnung getötet.
Beim Verhör der Mutter der neun getöteten Babys aus Brandenburg sind neue
Details ans Licht gekommen. Sabine H. habe sich mit einer der Geburten beeilen
müssen, weil ihr Mann gegen 17.00 Uhr von der Arbeit zurückkehren sollte,
berichteten «Spiegel» und «Bild». Von einer anderen Geburt sei ihr noch das Bild
eines «kalten blauen Babys» im Gedächtnis, das «in Zellophan gewickelt» gewesen
sei. Die Babyleichen waren in Brieskow-Finkenheerd in Blumentöpfen entdeckt
worden.
Der 39-Jährigen wird vorgeworfen, neun ihrer 13 Kinder zwischen 1988 und 1999
direkt nach der Geburt umgebracht zu haben. Die Polizei hält es inzwischen für
möglich, dass nicht alle Kinder in der Hochhauswohnung der Mutter in Frankfurt
an der Oder gestorben sind.
Der Sprecher der Staatsanwaltschaft Frankfurt an der Oder, Ulrich Scherding,
sagte der dpa, Sabine H. habe in den Vernehmungen angegeben, ein Kind 1991 in
Goslar geboren und in einer Tasche nach Frankfurt an der Oder gebracht zu haben.
Zu welchem Zeitpunkt das Kind tot war, wollte er nicht sagen. Er wies darauf
hin, dass alle Aussagen der 39 Jahre alten Frau überprüft werden müssten.
Die Ermittler untersuchen auch, ob die Mutter die sterblichen Überreste
womöglich erst in verwestem Zustand in den Blumenkasten ihres Balkons und in
einem sandgefüllten Aquarium vergraben hat.
Rolle des Vaters unklar
Staatsanwältin Annette Bargenda sagte «Bild», Sabine H. habe eigentlich nur das
erste Kind gewollt. «Das zweite nicht mehr so ganz. Und ab dem dritten war ihr
schon alles zu viel.»
Laut dem Anwalt Jens P. Kroll war der damalige Ehemann Oliver H. sei sehr
dominant. «Alles ging nach seinem Willen, er hat alles entschieden und auch das
Geld verwaltet. (...) Beim dritten Kind rastete er aus, er soll die Mutter
gezüchtigt haben», sagte Kroll, der mit der Verdächtigen gesprochen hat.
Die Ermittler zweifeln laut «Spiegel» zunehmend daran, dass der Ehemann nichts
von den Geburten der Kinder bemerkt haben soll. Die Ehe war erst im Mai 2005
geschieden worden. Unklar ist bislang auch, weshalb keine der 44 Mietparteien in
dem Haus etwas von den Geburten bemerkt hat.
Der Sprecher der Staatsanwaltschaft Scherding sagte der dpa, gegen den
Ex-Ehemann werde nicht ermittelt, aber «wir werden das im Auge behalten». Einen
Bericht der «Bild»-Zeitung, wonach Angehörige von den Schwangerschaften der Frau
gewusst haben, konnte Scherding nicht bestätigen.
Nach Angaben der «Märkischen Oderzeitung» hatten die Behörden in Frankfurt an
der Oder kurz vor der Geburt der jüngsten Tochter von Sabine H. Kontakt zu der
Verdächtigen. Eine Sozialarbeiterin habe im August 2003 die Schwangerschaft dem
Gesundheitsamt gemeldet, sagte ein Stadtsprecher der Zeitung. Daraufhin habe man
sich mit der Schwangeren in Verbindung gesetzt. Das Kind wird in einigen Wochen
zwei Jahre alt. (nz)
http://www.netzeitung.de/deutschland/351838.html
Meldung vom 10.02.2006, 14:51 Uhr
Nach Fernseh-Sendung kein Hinweis auf Mutter von totem Säugling
Obernburg (dpa/lby) - Im Fall des toten Säuglings aus dem unterfränkischen
Obernburg steht die Polizei auch nach der Sendung «Aktenzeichen XY... ungelöst»
vom Donnerstagabend vor einem Rätsel. «Es sind keine Hinweise nach der Sendung
eingegangen, wir haben keine heiße Spur», sagte Polizeisprecher Karl-Heinz
Schmitt am Freitag. Die Mutter des Kindes konnte bislang nicht aufgespürt
werden.
Ende Januar war in einer blutverschmierten Sporttasche an der Mümling im
Landkreis Miltenberg ein toter Säugling gefunden worden. Rund 100 Tonnen
Hausmüll aus Obernburg und den drei umliegenden Gemeinden wurden daraufhin
ergebnislos durchsucht.
http://www.donau.de/SID_13233ad8f0071c5a38668acd1548888f/nachrichten/opfbayern/meldung.shtml?rubrik=afp&id=210579
Ein leises Wimmern am Ende der Schicht
Rettungsassistent Steffen Lipfert fand das Baby
Steffen Lipfert, der am Samstag das vor der Rettungswache abgelegte Baby
gefunden hatte, war gestern ein gefragter Interviewpartner. Foto: pdz51 / Volker
Dziemballa
Vom 21.02.2006
rs. Seit 17 Jahren ist Steffen Lipfert nun schon Rettungsassistent beim
Deutschen Roten Kreuz, aber das hat er noch nicht erlebt: Er war am Samstag
Abend derjenige, der den ausgesetzten Säugling fand. Gestern hatte er eigentlich
keinen Dienst, trat aber dennoch auf der Wache in der August-Bebel-Straße an:
wegen der vielen Interview-Wünsche.
Es war zwischen 18.45 und 18.55 Uhr am Samstag, als der Riedstädter aus dem
Aufenthaltsraum ins Freie ging, um nach seiner Ablösung zu sehen. Schließlich
war sein Zwölf-Stunden-Tagdienst zusammen mit drei Kollegen gleich zu Ende. Als
er die Tür aufmachte, hörte er draußen ein leises Wimmern, schaute sich wegen
des ungewöhnlichen Geräuschs im Dunkeln um und fand schließlich im Eck des
"Reiner-Pusch-Platzes" - so haben die DRK-Leute ihren Innenhof nach einem
früheren Wachleiter benannt - die Tasche.
Da war dem 40-Jährigen schnell klar, um was es sich handelt, schließlich hat er
selbst erst vor 14 Monaten seinen ersten Sohn bekommen: "Da kennt man die Töne
und Geräusche." Schnell kommt das Fachwissen hoch bei Lipfert: Es hat nur zwei
bis drei Grad draußen, also ist Wärme wichtig. Die Tasche mit dem Baby wird
zunächst in den Aufenthaltsraums gebracht, dann sogar in einen der zum Einsatz
bereit stehenden Rettungswagen, die sind stärker aufgeheizt. Hier wird das
kleine Findelkind in eine Wärmeerholungsdecke eingewickelt, diese ist
Bestandteil der Ausrüstung. Die inzwischen eingetroffene Nachtschicht des DRK
bringt den Säugling dann in die Klinik. Steffen Lipfert geht mit leichter
Verspätung nach Hause.
Sein Gefühl? Es war schon eine "gewisse Überraschung", aber er ist froh, dass er
schnell helfen konnte. Jürgen Kraft, Kreisgeschäftsführer des DRK, lobt das
Verhalten seines Mitarbeiters. Auch er hat einen solchen Vorfall zum ersten Mal
erlebt. Ein Glück war es noch, sagt Kraft, dass nicht alle Einsatzwagen
unterwegs waren, als das Baby ausgesetzt wurde. Dann kann es nämlich durchaus
sein, dass die Wache für längere Zeit unbesetzt ist.
Mutter des Säuglings ist gefunden
27-Jährige in psychischer Notlage / Heute Gespräch mit Jugendamt über Zukunft
des Kindes
Assistenzärztin Octavia Pauli-de-Vries mit dem Findelkind, das im Rüsselsheimer
GPR-Klinikum betreut wird.Foto: pdz51/Dietz
Vom 22.02.2006
Den Fall des ausgesetzten Säuglings konnte die Polizei schnell aufklären: Die
Mutter ist gefunden. Wie sich herausstellte, befindet sie sich in einer
persönlichen Notsituation und gab ihr Kind deshalb weg. Wie es mit dem Jungen
nun weitergeht, entscheidet das Jugendamt der Stadt.
Von Ralf Schuster
Am Montag Abend hatten die Ermittler den entscheidenden Hinweis auf die Spur der
Kindsmutter per Telefon bekommen. Da es sich um einen anonymen Anruf handelte,
konnte Polizei-Pressesprecher Dieter Wüst keine weiteren Angaben dazu machen, ob
Presseveröffentlichungen oder eine persönliche Bekanntschaft zu der Frau
ausschlaggebend waren. Jedenfalls war der von dem Zeugen geschilderte
Sachverhalt zutreffend: Die Beamten des Fachkommissariats trafen die Mutter am
frühen Dienstag Morgen in ihrer Wohnung an. Zur Person wurden bewusst nur ganz
wenige Angaben gemacht: Es handelt sich um eine 27-jährige Frau aus Rüsselsheim.
Sie habe die Ermittler sichtbar erleichtert bereits erwartet und erzählt, dass
sie am Montagmorgen sehr beruhigt war, als sie in der Zeitung gelesen hatte,
dass ihr Kind gefunden wurde und gesund ist. Die Frau befinde sich zur Zeit in
einer "psychischen Ausnahmesituation", heißt es im Pressebericht der Polizei
weiter. Sie sei auf Hilfe angewiesen.
Die Schwangerschaft hat die 27-Jährige vor allen Leuten verborgen. Ihre privaten
und finanziellen Probleme seien so groß gewesen, dass sie keinen anderen Ausweg
sah, als das Baby auszusetzen. Das geschah am Samstag Abend an der
DRK-Rettungswache, zwei Stunden, nachdem sie es in ihrer Wohnung alleine zur
Welt gebracht hatte.
Die Mutter habe derzeit "sehr viele private Sorgen", erklärte Wüst. Eine von
diesen ist offensichtlich auch der Vater des Kindes. Dieser ist der Polizei
durchaus bekannt, aber kein Gegenstand ihrer Ermittlungstätigkeit.
Von den strafrechtlichen Ermittlungen ist die Angelegenheit jetzt ohnehin schon
"weitgehend abgeschlossen", betonte Wüst. Die junge Frau, es handelt sich um
eine Deutsche, war zur Vernehmung zur Polizei-Dienststelle gebracht, dann aber
schnell wieder in ihre Wohnung entlassen worden. Haftgründe liegen nicht vor.
Eher kümmert sich die Polizei hier noch von sich aus um eine intensive
Nachbetreuung. Wüst ist nach wie vor der Auffassung, dass die Gesamtumstände des
Vorganges "auf jeden Fall" Milde anraten lassen, wenn es um die strafrechtliche
Bewertung geht. Diese Entscheidung hat nun aber die Staatsanwaltschaft
Darmstadt, an die die Polizei den Vorgang in Kürze abgeben wird. Sie muss
entscheiden, ob Anklage erhoben wird.
Wie es mit dem kleinen Jungen weitergeht, das entscheidet sich in einem
Sorgerechtsverfahren, für das das städtische Jugendamt zuständig ist. Bereits
für heute wurde hier ein Termin vereinbart, zusammen mit der Mutter. Ob diese
bei der Entscheidung bleibt, ihr Kind abgeben zu wollen, dazu gebe es noch keine
definitive Entscheidung, hieß es gestern.
Vorsorglich hatte das Jugendamt bei Gericht bereits die Bestellung eines
Amtsvormundes für den Säugling beantragt. Dies sollte ein Mitarbeiter des Amtes
werden. Nach seiner offiziellen Bestellung entscheidet dieser dann, was mit dem
Kind geschieht. Untergebracht werden kann es bei Pflegefamilien, die der Stadt
im Rahmen der so genannten "Bereitschaftspflege" immer für Notfälle zur
Verfügung stehen.
Mit dem Aussuchen einer Adoptivfamilie, so berichtete Stadt-Sprecherin Gabriele
Wacker, lasse man sich generell immer etwas Zeit, um sicherzustellen, dass die
Mutter nicht doch noch einmal ihre Abgabe-Entscheidung ändert. Auch die Vergabe
eines Namens kann gegebenenfalls solange warten. Bis dahin gilt der
provisorische Name, den die Klinik-Schwestern dem Säugling gaben, der aber nicht
bekannt gegeben wurde.
http://www.main-spitze.de/region/objekt.php3?artikel_id=2272613
Baby im Müll: Mutter gesucht
Flensburg/Ahrenshöft - Die Polizei sucht weiter nach der Mutter des in
Nordfriesland im Altpapier gefundenen toten Babys. "Im Moment haben wir noch
keine heiße Spur", sagte ein Polizeisprecher. Die Leiche des neugeborenen
Mädchens war zwischen Altpapier und Pappe auf dem Sortierband eines privaten
Müllentsorgungsunternehmens in Ahrenshöft bei Husum von Mitarbeitern entdeckt
worden. Zur Ursache für den Tod des Säuglings konnte die Polizei noch keine
konkreten Angaben machen. lno
Artikel erschienen am Die, 7. M? 2006
Fünf Wochen nach Fund eines toten Babys nimmt die Polizei Mutter fest
21jährige aus Oberbayern durch DNA-Analyse überführt
Erding - Fast fünf Wochen nach dem Fund eines toten Säuglings in der Nähe des
oberbayerischen Erding hat die Polizei die Mutter festgenommen. Die 21jährige
Frau aus Grünbach sei durch eine DNA-Analyse eindeutig überführt und habe ein
Geständnis abgelegt, berichteten die Beamten am Dienstag. Das Baby war am 2.
Februar tot in einer Pappschachtel an der Bundesstraße 388 gefunden worden. Auch
der 25 Jahre alte Lebensgefährte der Frau wurde festgenommen. Zu seiner
möglichen Tatbeteiligung seien aber noch weitere Ermittlungen nötig, hieß es
gestern.
Die Frau gestand, das neugeborene Mädchen unmittelbar nach dessen Geburt in der
Nacht zum 30. Januar in der Pappschachtel an der B 388 ausgesetzt zu haben. Zum
Tatmotiv machte sie keine Angaben. Sie und ihr Partner haben bereits einen 14
Monate alten Sohn. Dessen Betreuung hat jetzt das Jugendamt Erding übernommen.
Die Polizei hatte in Grünbach systematisch alle Frauen zwischen 14 und 50 Jahren
befragt und dabei Hinweise auf die 21jährige bekommen. Eine DNA-Analyse brachte
dann die Gewißheit, daß die junge Frau ihr Baby aussetzte. Ein Anwohner war auf
die Schachtel aufmerksam geworden und hatte darin das tote, in ein dunkelblaues
Handtuch gewickelte Kind gefunden.
Im Fall des in Unterfranken gefundenen toten Babys tappt die Polizei dagegen
weiter im dunkeln. In Obernburg (Landkreis Aschaffenburg) war am 30. Januar am
Ufer der Mümling der tote Säugling - ebenfalls ein Mädchen - in einer
blutverschmierten Sporttasche gefunden worden. Auch ein bundesweiter
Zeugenaufruf in der ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY ... ungelöst" brachte die
Ermittlungen zum Obernburger Fall nicht voran. dpa
Artikel erschienen am Mi, 8. März 2006
http://www.welt.de/data/2006/03/08/856475.html
Brandenburg 16-jährige warf Säugling nach Geburt in Papiercontainer
Ermittlungen wegen Verdacht der Kindstötung - Frauenärztin hatte Polizei
informiert
von Imke Hendrich, 03.03.06, 08:59h, aktualisiert 03.03.06, 12:47h
Potsdam/Premnitz/dpa. Ein neue Fall eines toten Säuglings erschüttert die
Brandenburger: Gegen eine 16-Jährige aus Premnitz (Havelland) wird wegen des
Verdachts der Kindstötung ermittelt. Ein von ihr entbundenes Kind sei tot
aufgefunden worden, sagte der Potsdamer Oberstaatsanwalt Benedikt Welfens am
Freitag. Die Todesursache des Säuglings solle eine Obduktion klären. «Es kann
sich um Mord, Totschlag oder auch fahrlässige Tötung handeln.»
Nach Zeitungsberichten vom selben Tag hatte die Schülerin das in eine Tüte
gepackte Neugeborene in einen Papiercontainer geworfen. Ob das Kind zu dem
Zeitpunkt noch lebte, sei unklar. «Zu dem möglichen Tathergang ist uns noch
nichts bekannt», sagte Welfens. Nähere Angaben etwa zum Fundort der Leiche
wollte er nicht machen. «Aus Jugendschutzgründen halten wir uns zurück.»
Entscheidend für die weiteren Ermittlungen ist laut Welfens die Ursache für den
Tod des Babys - es könnte ja auch leblos zur Welt gekommen sein.
Die Polizei hatte die Leiche Medienberichte zufolge nach umfangreicher Suche in
einem Müllcontainer entdeckt. Aufgeflogen war die 16-Jährige, die die
Schwangerschaft verheimlicht habe, bei einer Routineuntersuchung einer
Frauenärztin. Die Gynäkologin habe festgestellt, dass die Schülerin kurz zuvor
ein Kind entbunden hatte. Unter Tränen habe das Mädchen erzählt, wie es das Baby
alleine in der Plattenbauwohnung seiner Mutter zur Welt gebracht und es später
in den Müll geworfen hatte. Die Frauenärztin soll dann die Polizei alarmiert
haben, die schließlich den grausigen Fund machte.
Angeblich will niemand etwas von der Schwangerschaft bemerkt haben. Mitschüler
hätten sich laut Zeitungen die Gewichtszunahme der 16-Jährigen mit
Heißhunger-Attacken erklärt. Zum Geschlecht des Babys machte Welfens keine
Angaben. Zudem betonte er: «Wir rechnen frühestens am Montag mit Ergebnissen der
Obduktion.» Bereits mehrfach haben Fälle von Kindstötungen in Brandenburg für
Schlagzeilen gesorgt - insbesondere schockierten der Tod des kleinen Dennis in
Cottbus und der von neun Babys in Brieskow-Finkenheerd (Oder-Spree).
Die Eltern von Dennis, dessen Leiche zweieinhalb Jahre lang in der elterlichen
Kühltruhe lag, waren im Februar wegen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilt
worden. Die Mutter der neun toten Babys von Brieskow-Finkenheerd ist wegen
achtfachen Mordes und einer Kindstötung angeklagt. Der Prozess beginnt Ende
April. Im Mai muss sich vor dem Neuruppiner Landgericht eine 22-Jährige wegen
Totschlags verantworten, die in Hennigsdorf (Oberhavel) ihren fünf Monate alten
Sohn Justin mit einem Gipsarm auf den Kopf geschlagen haben soll. Nach Schätzung
des Deutschen Kinderschutzbundes kommen «jedes Jahr zwischen 80 und 90 Kinder
durch gewaltsame Einwirkungen zu Tode».
http://www.mz-web.de/servlet/ContentServer?pagename=ksta/page&atype=ksArtikel&aid=1141368313861&openMenu=1013083806405&calledPageId=1013083806405&listid=1018881578737
Donnerstag, 09. März 2006 Toter Säugling war ein Junge
Todesursache unklar / 16-jährige Kindesmutter schweigt kbi.
PREMNITZ. Der tote Säugling, der am Donnerstag voriger Woche in Premnitz
gefunden wurde, war ein Junge. Das teilte die Staatsanwaltschaft in Potsdam
gestern mit. Unklar ist weiterhin, ob das Kind lebte, als es zur Welt kam. "Das
kann nur die gerichtsmedizinische Untersuchung klären, und die läuft noch",
sagte Benedikt Welfens, der Sprecher der Staatsanwaltschaft.
Der tote Säugling war am Donnerstag vor einer Woche in einem Papiermüllcontainer
auf dem Gelände einer Recyclingfirma in Vierlitz gefunden worden, nachdem mehr
als 100 Polizisten nach der Leiche des Neugeborenen gesucht hatten. Die
Staatsanwaltschaft ermittelt nun gegen die 16-jährige Susanne R. wegen des
Verdachts der Kindstötung. Die Jugendliche soll das Kind in der elterlichen
Wohnung heimlich zur Welt gebracht und dann in einen Papiercontainer vor ihrem
Wohnhaus geworfen haben. Nach Angaben von Welfens schweigt die Kindesmutter zu
den Vorwürfen. Sie habe lediglich eingeräumt, das Kind zur Welt gebracht zu
haben. Zu Berichten, eine 14-jährige Freundin habe Susanne R. bei der Geburt
geholfen, wollte sich Welfens nicht äußern.
Der Fall war herausgekommen, nachdem eine Frauenärztin bei der Untersuchung von
Susanne R. Spuren einer vorherigen Geburt festgestellt hatte. Als sie nach dem
Kind fragte und keine schlüssige Antwort erhielt, schöpfte die Ärztin Verdacht
und alarmierte die Polizei. (kbi.)
http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/brandenburg/532625.html
KEMPEN Ausgesetztes Baby ist außer Lebensgefahr und sucht Eltern
Vormund hat den Säugling beim Standesamt unter dem Namen Jan gemeldet. Das Kind
kann wohl in einem Monat das Krankenhaus verlassen.
Kempen. Der Säugling, der vorigen Freitag in einer Restmülltonne am Lokal
Dickerboom in Unterweiden gefunden wurde, ist außer Lebensgefahr. Diese frohe
Botschaft verkündete der Vormund, Brigitte Beine vom Kempener Jugendamt am
Mittwoch. Und: Das Baby hat jetzt einen Namen: Jan. "Es war gar nicht so
einfach, die Unterlagen fürs Standesamt zusammen zu bringen", so Brigitte Beine,
die in ihren 18 Jahren beim Kempener Jugendamt noch keinen vergleichbaren Fall
hatte. Nach Rücksprache mit der Mutter hat der Vormund diesen Vornamen
festgelegt.
Zur Erinnerung: Die Mutter die in Kreisen verkehrt, die ihren Alkohol-Konsum
bevorzugt in der Öffentlichkeit ausüben hatte den Kleinen am frühen
Freitagmorgen direkt nach der Geburt in eine Plastiktüte gewickelt und in die
graue Tonne gelegt wo ihn der Gastwirt kurz darauf durch Zufall fand. Die
40-Jährige, die zuvor bereits drei Kinder auf die Welt gebracht hatte (zwei gab
sie zur Adoption frei, das dritte Kind soll gestorben sein), befindet sich in
einer psychiatrischen Klinik. Die Krefelder Staatsanwaltschaft prüft, ob die
Frau schuldfähig ist; im Raum steht eine Anklage wegen versuchter Tötung."Der
Kleine ist ein süßer, knuffiger Kerl, wirkt sehr zufrieden und schreit kaum",
hatte Vormund Brigitte Beine ihre helle Freude an Jan, als sie ihn am Dienstag
noch mal auf der Intensivstation der Städtischen Kliniken in Krefeld besuchte.
Mittlerweile ist das sieben Tage alte Kind auf die Kinder-Station verlegt
worden."Die Ärzte gehen davon aus, dass es keine bleibenden Schäden behält",
atmete die Jugendamts-Mitarbeiterin auf. Was an ein kleines Wunder grenzt: Als
Jan am Freitag in die Klinik kam, war der kleine Körper auf 20 Grad unterkühlt.
Im Laufe des Wochenendes konnten die Ärzte das Baby auf die normale
Körpertemperatur von 37 Grad Celsius erwärmen. Mittlerweile ist die Beatmung
abgestellt, Infusionen werden aber noch gegeben. Über eine Magensonde wird das
Kind künstlich ernährt. Die Mediziner gehen davon aus, dass das vier Wochen zu
früh auf die Welt gekommene Neugeborene in zirka vier bis fünf Wochen das
Krankenhaus verlassen kann.
Brigitte Beine hofft, dass sich spätestens bis dahin eine Familie gefunden hat,
die den Kleinen adoptieren möchte. "Anfragen gibt es bereits genug aus dem Raum
Kempen, aber es müssen natürlich geeignete Umstände vorhanden sein", so der
Vormund. Das obliegt nun der Adoptions-Vermittlungsstelle, die in Viersen bei
der Kreisverwaltung angesiedelt ist. Interessierte sollten sich daher direkt an
diese Stelle wenden, rät Brigitte Beine. "Die Adoptiv-Eltern sollten schnell
Kontakt zu Jan aufbauen, damit der Kleine ein Stück Geborgenheit spürt."Bis es
so weit ist, behält Brigitte Beine das Sorgerecht für den Säugling. In der
Adoptiv-Familie bleibt Jan zunächst ein Jahr "auf Probe", wobei dann das
zuständige Jugendamt der jeweiligen Gemeinde die Vormundschaft übernimmt im Fall
Kempen bliebe das dann in den Händen von Brigitte Beine.
23.02.06 Von Axel Küppers http://www.wz-newsline.de/sro.php?redid=108105
Mutter des Babys gefunden
Baby-Aussetzung: Anonymer Anruf führt zu 27 Jahre alter Rüsselsheimerin
Die Mutter des Babys, das am Samstagabend in einer Tasche vor der Rettungswache
des Deutschen Roten Kreuzes ausgesetzt wurde, ist gefunden: Ein anonymer Anruf
am Montagabend brachte die Ermittler der Polizei auf die Spur der 27 Jahre alten
Frau aus Rüsselsheim.
Nach Angaben von Polizeisprecher Dieter Wüst suchten die Beamten des
Fachkommissariats gestern am frühen Morgen die Frau in ihrer Wohnung auf, die
dort bereits sichtbar erleichtert gewartet habe. Sie erzählte den Beamten, dass
sie am Montagmorgen sehr beruhigt gewesen sei, als sie in der Zeitung gelesen
habe, dass das Kind wohlbehalten gefunden wurde.
Die Mutter des kleinen Jungen befindet sich zurzeit in einer psychischen Krise
und bedarf der Hilfe. Sie gab an, dass sie die Schwangerschaft verborgen habe.
Ihre privaten und finanziellen Probleme seien so groß gewesen, dass sie keinen
anderen Ausweg gesehen habe. Sie habe das Kind etwa zwei Stunden vor dem
Aussetzen alleine in ihrer Wohnung geboren. Zurzeit befindet sich der Junge noch
im GPR-Klinikum.Heute ist ein Treffen mit den Mitarbeitern des Jugendamts
anberaumt, in deren Obhut sich der Säugling derzeit befindet. Bei diesem Treffen
soll besprochen werden, ob die Mutter ihr Kind zu sich nehmen kann oder ob eine
andere Lösung gefunden werden muss. Das Jugendamt hat bereits in einem Appell
der Frau Hilfe zugesichert. Ob sie sich wegen Kindsaussetzung verantworten muss,
wird derzeit geprüft. Dabei sei zu fragen, ob die Mutter das Kind in Gefahr
gebracht hat oder ob sie nicht vielmehr so vorgegangen ist, dass möglichst wenig
Gefahr für den Säugling entsteht, erklärt Polizeisprecher Dieter Wüst.
http://www.echo-online.de/suedhessen/template_detail.php3?id=352544
15.03.2006 Säugling aus Premnitz war lebensfähig
http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/beitrag/10668810/2242247/
Ermittlungen gegen die Mutter
Potsdam/Premnitz - Der in Premnitz (Havelland) tot aufgefundene Säugling hat
nach der Geburt noch gelebt. "Der Junge war nach Auskunft der Rechtsmediziner
definitiv lebensfähig”, sagte heute der Potsdamer Oberstaatsanwalt Benedikt
Welfens. Gegen die 16-jährige Mutter werde wegen des Verdachts des Totschlags
ermittelt. Zur Todesursache wollte Welfens mit Blick auf die Ermittlungen keine
Angaben machen. Das tote Baby war nach Medienberichten in einem Müllcontainer
gefunden worden. dpa
08. März 2006 Totschlags-Klage gegen Mutter der neun Babys
Die Mutter der neun in Brandenburg entdeckten toten Babys wird nicht wegen
Mordes angeklagt. "Die zweite große Strafkammer hat das Mordmerkmal der
Verdeckungsabsicht nach derzeitigen Ermittlungen als nicht hinreichend erwiesen
angesehen", sagte Justizsprecher Andreas Dielitz am Mittwoch. Entsprechend
änderte das Landgericht Frankfurt an der Oder die Mordanklage der
Staatsanwaltschaft in achtfachen Totschlag ab und eröffnete das Hauptverfahren.
Das Gericht stellte zudem die Verfolgung der ersten Kindstötung wegen Verjährung
ein. Sabine H. hatte nach Angaben der Staatsanwaltschaft im September 1988 das
erste Baby gleich nach der Geburt umgebracht. Dielitz sagte, Totschlag verjähre
nach zehn Jahren. Da die Frist mit der Wiedervereinigung 1990 neu begonnen habe,
sei sie im Jahr 2000 abgelaufen.
Zwischen 1988 und 1999 hat die heute 40-Jährige nach Ansicht der
Staatsanwaltschaft insgesamt neun Neugeborene getötet. Nach der nun verfügten
Anklage wegen Totschlags drohen Sabine H. maximal 15 Jahre Gefängnis. Bei einer
Verurteilung wegen Mordes hätte sie mit lebenslanger Haft rechnen müssen.
DNS-Analysen
Vor vier Wochen hatte die Staatsanwaltschaft Sabine H. wegen achtfachen Mordes
und Kindstötung nach DDR-Recht in einem Fall angeklagt. Umfangreiche
DNS-Analysen hatten ergeben, dass eindeutig die Frau und ihr Exmann Oliver H.
die Eltern aller neun umgebrachter Babys waren.
Die Mutter selbst hatte zu den Todesumständen bisher nur vage Angaben gemacht.
Ihre Untersuchungshaft war vor zwei Wochen vom Brandenburger Oberlandesgericht
wegen der schwierigen Ermittlungen über die üblichen sechs Monate hinaus
verlängert worden.
Der Prozess gegen die Frau soll am 27. April beginnen. Die neun Babyleichen
waren Ende Juli 2005 in Brieskow-Finkenheerd bei Frankfurt an der Oder gefunden
worden. Das Verbrechen gilt als bisher schwerster in Deutschland aufgedeckter
Fall von Kindstötungen.
(N24.de, Netzeitung) http://www.n24.de/boulevard/nus/?n2006030812222500002
09.03.2006Neue Anklage: Totschlag
Im Fall der neun getöteten Babys sehen die Richter keine Mordmerkmale Für das
Gericht war die Mutter mit der Geburt der Kinder überfordert Von Olaf
Sundermeyer
Frankfurt (Oder) - Die Mutter der neun in Brieskow-Finkenheerd entdeckten toten
Babys wird nun doch nicht wegen Mordes angeklagt. Das Landgericht Frankfurt
(Oder) änderte die Anklage der Staatsanwaltschaft in achtfachen Totschlag ab und
eröffnete das Hauptverfahren, wie Justizsprecher Andreas Dielitz gestern sagte.
Nach Ansicht des Gerichts ist eine Kindstötung aus dem Jahr 1988 bereits
verjährt.
Das Gericht habe das Mordmerkmal der Verdeckungsabsicht nach derzeitigen
Ermittlungen als nicht hinreichend erwiesen angesehen, sagte Dielitz. „Das
müsste das beherrschende Motiv gewesen sein.“ Dafür aber sehe das Gericht keine
ausreichenden Hinweise. Es gehe davon aus, dass die Frau mit der Geburt ihrer
Kinder schlichtweg überfordert war. Die Verfolgung der ersten Kindstötung
stellte das Gericht wegen Verjährung ein. Nach Ansicht der Staatsanwaltschaft
hatte Sabine H. im September 1988 das erste Baby gleich nach der Geburt
umgebracht. Dagegen sagte Dielitz, Totschlag verjähre nach zehn Jahren. Da die
Frist mit der Wiedervereinigung 1990 neu begonnen habe, sei sie im Jahr 2000
abgelaufen. Die Staatsanwaltschaft will nach eigenem Bekunden keine Beschwerde
gegen die abgeänderte Anklage einlegen.
Allerdings sagte Staatsanwalt Kay Münch, erst nach Prozesseröffnung werde sich
endgültig klären, ob Sabine H., die derzeit noch in Untersuchungshaft sitzt,
nicht doch des Mordes angeklagt wird. „Die zentrale Frage ist, ob die Mutter
ihre Kinder getötet hat, um eine andere Tat zu vertuschen, oder ob ihr Motiv
war, dass sie mit einer größer werdenden Familie überfordert war.“ Eine
endgültige rechtliche Bewertung könne es nur in der Verhandlung geben. Im Sommer
vergangenen Jahres hatten Polizisten neun Babyleichen auf dem Grundstück der
Familie der Beschuldigten Sabine H. in Brieskow-Finkenheerd gefunden. Die Frau
wurde kurz darauf verhaftet und sitzt seither in Untersuchungshaft.
Zwischenzeitlich ergaben DNA-Analysen, dass sie eindeutig die Mutter der
getöteten Babys war und ihr Exmann Oliver H. der Vater. Sabine H. hat zu den
Todesumständen ihrer Kinder bisher nur vage Angaben gemacht. Der Prozess soll am
27. April beginnen. Bisher hat die Kammer elf Verhandlungstage bis zum 30. Mai
festgesetzt. Nach der nun verfügten Anklage wegen Totschlags würde ihr eine
Gefängnisstrafe von bis zu 15 Jahren drohen. Bei einer Verurteilung wegen Mordes
müsste sie mit lebenslanger Haft rechnen.
http://archiv.tagesspiegel.de/archiv/09.03.2006/2399867.asp
24. Februar 2006 Babyleiche in Kühltruhe auf Nato-Stützpunkt
Es erinnert an den Fall des toten Jungen Dennis aus Cottbus: In einem
Gefrierschrank auf dem Nato-Stützpunkt der niederländischen Stadt Brunssum war
eine Babyleiche versteckt gewesen, wie ein Justizsprecher in Maastricht
mitteilte. Eine deutsche Soldatin wurde verhaftet. Ein Richter in Maastricht
ordnete an, dass sie zunächst zwei Wochen im Gefängnis bleiben muss.
Die Leiche des Babys war der niederländischen Militärpolizei zufolge am Dienstag
in einer vom deutschen Nato-Kontingent genutzten Unterkunft für Unverheiratete
gefunden worden. Unmittelbar nach der grausigen Entdeckung nahm die
Militärpolizei die Bundeswehrsoldatin und einen amerikanischen Soldaten fest.
Der Grund für den Verdacht gegen die beiden blieb zunächst unklar. Die
Militärpolizei teilte mit, es müsse noch untersucht werden, ob die Deutsche die
Mutter des Kindes ist und wie das Baby ums Leben kam.
Brunssum liegt etwas nördlich von Maastricht unmittelbar an der Grenze zu
Deutschland. Die Nato unterhält dort ihr militärisches Hauptquartier für Mittel-
und Nordeuropa.
(N24.de, Netzeitung) http://www.n24.de/boulevard/nus/?n2006022418173100002
10. März 2006 Soldatin nach Babyleichen-Fund wieder frei
Zwei Wochen nach dem Fund einer Babyleiche auf dem Nato-Stützpunkt in der
niederländischen Stadt Brunssum ist eine deutsche Soldatin am Freitag aus der
Haft entlassen worden. Die Maastrichter Staatsanwaltschaft will gegen die
Entscheidung des Haftrichters nach eigenen Angaben in Berufung gehen.
Die Behörden wollten sich nicht dazu äußern, wie das Kind ums Leben kam und ob
die Soldatin die Mutter ist.
Die Leiche des Babys war in einer vom deutschen Nato-Kontingent genutzten
Unterkunft für Unverheiratete gefunden worden. Sie lag in einem Gefrierschrank.
(N24.de, Netzeitung) http://www.n24.de/boulevard/nus/?n2006031021492600002
Leichen von drei Babys in Sachsen-Anhalt entdeckt
Stendal - Die Polizei hat drei Säuglingsleichen in einem Dorf in Sachsen-Anhalt
entdeckt und die 36jährige Mutter festgenommen. Nach einem Hinweis des früheren
Lebensgefährten der Frau fanden Polizisten am Samstag im Haus der Frau in
Neuendorf am Damm (Altmarkkreis Salzwedel) die stark verwesten Leichen. Eines
der toten Babys lag in einer Mülltonne, die beiden anderen waren auf dem
Dachboden versteckt, wie ein Polizeisprecher in Stendal am Sonntag mitteilte.
Die 36jährige verweigert bisher die Aussage.
Die Obduktion der Leichen in der Rechtsmedizin Hannover hat laut Polizei
ergeben, daß es sich um Neugeborene handeln könnte. Bisher stehe nur fest, daß
es ein Junge und ein Mädchen waren. Das Geschlecht des dritten Kindes sei
ungeklärt, weil die Leiche skelettiert war. Die Todesursache ist ebenfalls noch
unklar. Weil die Leichen so stark verwest seien, sei es schwierig zu klären, ob
die Kinder tot geboren wurden, eines natürlichen Todes starben oder getötet
wurden.
Der mutmaßliche Vater der toten Kinder habe angeblich bis vor kurzem nichts von
den Kindern gewußt, sagte der Polizeisprecher weiter. Das Paar sei seit einem
Jahr getrennt. Der Mann wurde von der Kripo vernommen und danach freigelassen.
Die festgenommene Frau hat neben dem zweijährigen noch einen 17jährigen Sohn aus
einer früheren Beziehung. Die beiden Jungen wurden bei Freunden untergebracht.
AP/dpa
Artikel erschienen am Mo, 13. März 2006 © WELT.de 1995 - 2006
http://www.welt.de/data/2006/03/13/859228.html
SPIEGEL ONLINE - 12. März 2006, 13:14 URL:
http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,405575,00.html
Schrecklicher Fund Polizei entdeckt verweste Babyleichen
Die Polizei hat auf einem Dachboden in Sachsen-Anhalt drei Kinderleichen
entdeckt. Die 36-jährige Mutter wurde festgenommen.
Hamburg - Die drei Leichen wurden nach Angaben der Polizei nach einem Hinweis
des früheren Lebensgefährten der Frau bereits am Samstag in Neuendorf bei
Salzwedel gefunden. Die 36-jährige Mutter habe noch versucht, die toten
Säuglinge aus ihrem Haus verschwinden zu lassen, bevor die Polizei eintraf.
Die Leichen seien zum Teil schon stark verwest und skelettiert. Eines der toten
Babys lag in einer Mülltonne, teilte die Polizei in Stendal mit. Man gehe davon
aus, dass die Leichen schon vor einigen Jahren auf dem Dachboden des Hauses in
Neuendorf am Damm abgelegt worden waren.
DPA Wohnhaus in Neuendorf: Baby-Skelette auf dem Dachboden
Die Obduktion habe ergeben, dass es sich bei dem Fund um drei Neugeborene
handele. Bisher stehe nur fest, dass es ein Junge und ein Mädchen waren, sagte
Polizeisprecher Joachim Albrecht aus Stendal. Das Geschlecht des dritten Kindes
sei ungeklärt, weil die Leiche bereits skelettiert war. Bürgermeister Wiechmann
sagte, nach seinen Informationen handele es sich bei den Leichen nicht um
Drillinge.
Es ist schwer festzustellen, woran die Kinder gestorben sind. Auch die
Todesursache sei noch unklar. Aufgrund der fortgeschrittenen Verwesung der
Leichen, sei schwer zu klären, ob die Kinder tot geboren wurden, eines
natürlichen Todes starben oder getötet wurden.
Bei dem Fundort handelt es sich den Angaben zufolge um ein neugebautes
Einfamilienhaus, in das die Familie vor drei bis vier Jahren eingezogen ist.
"Wir gehen im Moment davon aus, dass die Mutter mit den toten Kindern in das
Haus umgezogen ist", sagte Polizeisprecher Stendal.Die Frau habe noch einen 17
Jahre alten Sohn aus erster Ehe sowie einen zweijährigen Sohn von einem jetzt
von ihr getrennt lebenden Partner. Beide Kinder sind nach Angaben der Polizei
inzwischen bei Freunden untergebracht worden.
Das Dorf sei in großer Aufregung, sagte Bürgermeister Wiechmann. Mehrere
Bürgermeister aus der Altmark hätten sich schon bei ihm erkundigt, um zu
erfahren, was denn in seinem Dorf geschehen sei. "Keiner weiß genau, wie das
passiert ist", sagte Wiechmann.
Bisher habe die 36-jährige Mutter die Aussage verweigert, teilte die Polizei
mit. Die Frau sei bereits am Samstag als Tatverdächtige festgenommen worden. Der
mutmaßliche Vater der Kinder habe angeblich bis vor kurzem nichts von den
Kindern gewusst, sagte der Polizeisprecher. Der Mann wurde nach einer Vernehmung
wieder auf freien Fuß gesetzt. Das Paar sei seit einem Jahr getrennt, so die
Polizei. Weshalb die Frau unbemerkt drei Kinder habe verschwinden lassen können,
könne derzeit noch nicht erklärt werden. Eine Vermutung sei, sagte
Polizeisprecher Albrecht, dass dies aufgrund der größeren Anonymität in
Gardelegen, wo die Frau damals lebte, möglich gewesen sei. Weitere Einzelheiten
werde am Montag die Staatsanwaltschaft nennen.
Serie von Verbrechen an Säuglingen
Der jüngste Fall reiht sich in eine ganze Serie von Verbrechen an Säuglingen
ein: Erst vor einer Woche war in Premnitz in Brandenburg eine Babyleiche in
einer Papiertonne entdeckt worden. Die Staatsanwaltschaft Potsdam ermittelt
gegen die 16-jährige mutmaßliche Mutter des Kindes.
Am 2. März wurde ein totes neugeborenes Mädchen in einer Müllsortieranlage bei
Husum in Schleswig-Holstein unter Altpapier gefunden. In Bayern wurden vorige
Woche ein 25-Jähriger und eine 21-jährige Frau aus Grünbach festgenommen. Die
Frau gestand, ihr neugeborenes Mädchen am 30. Januar in einer Pappschachtel in
der Nähe von Erding ausgesetzt zu haben. Das tote Kind wurde am 2. Februar
entdeckt.
Ende Februar fand ein 44-Jähriger in Mittelfranken im Gefrierschrank seiner
Lebensgefährtin eine Babyleiche. Die Frau soll das Mädchen vor mehreren Monaten
kurz nach der Geburt getötet haben. Anfang Januar waren in Thüringen zwei
Babyleichen in einem Haus in Altenburg gefunden worden. Der 48-jährige Vater der
Kinder hatte sich an Silvester der Polizei gestellt und gestanden, die Babys
direkt nach der Geburt im Keller einbetoniert zu haben. Die 44 Jahre alte Mutter
kam in Untersuchungshaft. Ende April beginnt der Prozess gegen die 39-jährige
Frau, die im brandenburgischen Brieskow-Finkenheerd die Leichen von neun Babys
in Blumenkästen und -kübeln beseitigt haben soll. Sie ist wegen achtfachen
Totschlags angeklagt.
anr/AP/dpa/Reuters
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© SPIEGEL ONLINE 2006
Drei Babyleichen gefunden
Ein toter Säugling lag in einer Mülltonne / Mutter im Verdacht
In einem Dorf in Sachsen-Anhalt hat die Polizei drei zum Teil stark verweste und
skelettierte Säuglingsleichen entdeckt. Eine 36-jährige Frau wurde festgenommen.
Sie verweigerte zunächst die Aussage.
Stendal · Nach einem Hinweis des früheren Lebensgefährten der Frau hatten
Polizisten die Leichen am Samstag im Haus der Frau in Neuendorf am Damm
(Altmarkkreis) gefunden. Zwei lagen in Stoff gehüllt auf dem Dachboden, eines in
einer Mülltonne, wie ein Polizeisprecher am Sonntag mitteilte. Die Obduktion der
Leichen in der Rechtsmedizin Hannover habe ergeben, dass es sich um Neugeborene
handelte. Die Todesursache sei noch unklar.
Der mutmaßliche Vater habe angeblich bis vor kurzem nichts von den Kindern
gewusst, sagte der Polizeisprecher weiter. Das Paar sei seit einem Jahr
getrennt. Der Mann ist nach eigenen Angaben Vater eines zweijährigen Sohns der
Verdächtigen, die zudem einen 17-jährigen Sohn hat. Die beiden Jungen wurden bei
Freunden untergebracht.
Erst vor einer Woche war in Premnitz in Brandenburg eine Babyleiche entdeckt
worden. Die Staatsanwaltschaft Potsdam ermittelt gegen die 16-jährige
mutmaßliche Mutter, die das neugeborene Mädchen in eine Plastiktüte verpackt und
in eine Papiertonne geworfen haben soll. Am 2. März wurde ein totes neugeborenes
Mädchen in einer Müllsortieranlage bei Husum in Schleswig-Holstein unter
Altpapier gefunden.
Ende April beginnt der Prozess gegen die 39-jährige Frau, die im
brandenburgischen Brieskow-Finkenheerd die Leichen von neun Babys in
Blumenkästen und -kübeln beseitigt haben soll. ap/dpa
http://www.fr-aktuell.de/ressorts/nachrichten_und_politik/aus_aller_welt/?cnt=824382
Tote Säuglinge: Mutter im Visier
Die Polizei geht Hinweisen aus dem Umfeld der Mutter nach.
Nach dem Fund von drei Babyleichen in Sachsen-Anhalt in Deutschland wird die
36-jährige Mutter als "geistig verwirrt" eingestuft. Die Staatsanwaltschaft
beantragte die vorläufige Unterbringung der Frau wegen Verdachts des Totschlags
in drei Fällen im Zustand verminderter Schuldfähigkeit. Wegen einer angenommenen
erheblichen psychischen Störung sei die Beschuldigte stationär im
Landeskrankenhaus Uchtspringe untergebracht worden.
Todesursache unklar
Wie die drei Babys, die auf dem Dachboden des Einfamilienhauses in Neuendorf am
Damm, zu Tode kamen, ist noch ungeklärt. Auch zum Geburtszeitpunkt und anderen
Fragen habe die Frau nichts sagen können, teilte die Justizbehörde mit. Die
stark verwesten Leichen waren am Samstag im Haus der Postangestellten gefunden
worden, das die Familie seit 2001 bewohnt. Es sei nicht ausgeschlossen, dass die
Kinder bereits vor dem Einzug geboren wurden, hieß es. Die 36-Jährige wohnte
zuvor in Gardelegen.
Die Obduktion hatte ergeben, dass es sich um Neugeborene handelte, um einen
Buben und ein Mädchen. Das Geschlecht des dritten Kindes sei ungeklärt, weil die
Leiche bereits skelettiert gewesen sei.
Ehemann brachte den Fall ins Rollen
Ins Rollen gebracht hatte der 46-jährige Ehemann der Beschuldigten, der laut
Staatsanwaltschaft seit Oktober vergangenen Jahres getrennt von seiner Ehefrau
lebt. Er wollte am vergangenen Samstag den Angaben zufolge vom Dachboden des
Einfamilienhauses einige persönliche Sachen abholen. Als er von einem Pappkarton
die Folie lösen wollte, roch es unangenehm. Er sprach seine Frau darauf an.
Wenig später beobachtete er, wie sie mit einer Tasche vom Dachboden kam und
diese in eine Mülltonne warf. Er öffnete gemeinsam mit einem Bekannten die
Tasche und fand "die stark verwesten menschlichen Reste", wie die
Staatsanwaltschaft mitteilte.
Die Ehefrau hatte das aus der Ferne beobachtet und war mit ihrem Auto
geflüchtet. Wenig später nahm die Polizei sie fest. Bei der anschließenden
Hausdurchsuchung fanden die Beamten auf dem Dachboden zwei weitere
Babyleichen.Die Eheleute, die sich seit 1999 kennen, lebten seit Sommer 2001 in
dem Einfamilienhaus in Neuendorf am Damm, wie die Oberstaatsanwältin weiter
mitteilte. Die Frau hat einen heute 17-jährigen Sohn mit in die Familie
gebracht; zudem gibt es einen gemeinsamen zweijährigen Sohn.
Ehemann ahnungslos
Gegen den Ehemann bestehe kein Tatverdacht. Er habe ausgesagt, von weiteren
Schwangerschaften seiner Ehefrau nichts gewusst zu haben. Auch wegen des
fortgeschrittenen Verwesungszustands der Leichen sei nicht ausgeschlossen, dass
die Kinder bereits vor dem Einzug in das Einfamilienhaus geboren wurden.
Artikel vom 13.03.2006 |apa,dpa,ap |dk http://kurier.at/chronik/1304129.php
13. März 2006 BABYLEICHEN -Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Totschlags
Nach dem Fund von drei stark verwesten Babys in Sachsen-Anhalt hat die
Staatsanwaltschaft ein Ermittlungsverfahren gegen die Mutter der Kinder
eingeleitet. Die Polizei geht davon aus, dass die Säuglinge lebend zur Welt
gekommen waren.
Stendal - Die 36-jährige Mutter sei inzwischen in eine psychiatrische Klinik
eingeliefert und verweigere die Aussage. Die Todesursache der drei Babyleichen
sei aufgrund der Verwesung noch immer unklar, so die Leitende Oberstaatsanwältin
Uta Wilkmann aus Stendal. "Es ist äußerst fraglich, ob das rechtsmedizinisch
noch geklärt werden kann."
Am Samstag hatte die Polizei auf dem Dachboden eines Hauses in Neuendorf drei
stark verweste und skelettierte Kinderleichen gefunden. Dem getrennt lebenden
Mann der Frau war mit Klebeband umwickelte Plastikfolie aufgefallen, aus der ein
überriechender Geruch drang. Als er seine ehemalige Lebensgefährtin darauf
ansprach, sei sie auf den Dachboden gerannt, sagte Staatsanwältin Wilkmann.
Anschließend sei sie mit einer Tasche wieder hinunter gekommen, die sie in die
Mülltonne warf. Daraufhin habe der Mann die Tasche geöffnet und die Babyleichen
entdeckt.
Fest steht auch weiterhin nicht, ob der Mann der Vater der Kinder ist. Er sagte
bei der Polizei aus, er habe von den Schwangerschaften nichts gewusst. Sein
zweijähriger Sohn, den er gemeinsam mit der Verdächtigen hat, und deren 17 Jahre
alter Sohn aus erster Ehe befänden sich in Obhut einer befreundeten Familie,
sagte die Kreisverwaltung in Salzwedel.
ans/dpa http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,405776,00.html
13. März 2006 Babyleichen auf Dachboden entdeckt
Nach einem Hinweis des früheren Lebensgefährten einer Frau in Sachsen-Anhalt
haben Polizisten am Samstag in deren Einfamilienhaus in Neuendorf am Damm
(Altmarkkreis Salzwedel) drei stark verweste Babyleichen entdeckt. Zwei hätten
in Stoff gehüllt auf dem Dachboden und eine in einer Mülltonne gelegen, teilte
der Sprecher der Polizei in Stendal, Joachim Albrecht, am Sonntag mit. Die
36-jährige Mutter sei festgenommen worden. Sie habe bisher die Aussage
verweigert.
Die Obduktion der Leichen in der Rechtsmedizin Hannover hat laut Polizei
ergeben, dass es sich um Neugeborene handeln könnte. Bisher stehe nur fest, dass
es ein Junge und ein Mädchen waren, sagte Albrecht. Das Geschlecht des dritten
Kindes sei ungeklärt, weil die in der Mülltonne gelagerte Leiche bereits
skelettiert war. Die Todesursache ist ebenfalls noch unklar.
Der mutmaßliche Vater der Kinder habe angeblich bis vor kurzem nichts von den
Kindern gewusst, sagte der Polizeisprecher weiter. Das Paar sei seit einem Jahr
getrennt. Der Mann ist nach eigenen Angaben Vater eines zweijährigen Sohns der
Verdächtigen, die außerdem einen 17-jährigen Sohn hat. Die beiden Jungen wurden
bei Freunden untergebracht.
(N24.de, Netzeitung) http://www.n24.de/boulevard/nus/?n2006031215462600002
Toter Säugling in Hessen entdeckt 15. Mär 18:11
Eine teils verweste Babyleiche ist in Südhessen gefunden worden. Sie befand sich
in einer Plastiktüte.
Ein Arbeiter hat im südhessischen Pfrungstadt eine halbverweste Säuglingsleiche
entdeckt. Wie die Darmstädter Polizei am Mittwoch mitteilte, war das tote
Mädchen in ein Handtuch eingewickelt und befand sich in einer Plastiktüte.
Die Polizei geht davon aus, dass das Baby schon seit längerer Zeit tot ist. Die
Leiche wurde zur gerichtsmedizinischen Untersuchung nach Frankfurt gebracht, wo
am morgigen Donnerstag eine Obduktion erfolgen soll. (nz)
http://www.netzeitung.de/vermischtes/387283.html
Müllmann findet verweste Säuglingsleiche in Hessen
Beim Müllsammeln hat ein Arbeiter im südhessischen Pfungstadt eine
Säuglingsleiche gefunden. Wie die Darmstädter Polizei heute mitteilte, war das
tote Mädchen in ein Handtuch eingewickelt und befand sich in einer Plastiktüte.
Die Leiche war bereits zum Teil verwest, woraus die Polizei schließt, dass der
Säugling schon seit längerer Zeit tot ist. Die Leiche wurde zur
gerichtsmedizinischen Untersuchung nach Frankfurt gebracht, wo am morgigen
Donnerstag eine Obduktion erfolgen soll.
Die Polizei fahndet in Hessen auch nach der Mutter eines am 30. Januar im
unterfränkischen Obernburg gefundenen toten Babys. Die Leiche des Mädchens war
am Ufer der Mümling in einer blutverschmierten Tasche gefunden worden.
Im vergangenen Jahr waren in Hessen zwei tote Säuglinge gefunden worden, in
einer Mülltonne in Mühlheim bei Offenbach und in einem Keller eines
Behindertenheims in Rüdesheim. Beide Mütter konnten ermittelt werden.
Im Februar dieses Jahres hatte eine 27-Jährige ihren neugeborenen Sohn in
Rüsselsheim ausgesetzt. Die Frau gab an, sie habe wegen privater und
finanzieller Probleme keinen anderen Ausweg gesehen
http://www.donau.de/SID_501c9431db878bea548ae42c690f31e3/nachrichten/kurzzeitung/meldung.shtml?rubrik=mz&id=61665
16.03.2006 Säugling hat nach Geburt noch gelebt
Im Müll gefundener Junge von Premnitz war laut Staatsanwaltschaft lebensfähig
POTSDAM/PREMNITZ Der in Premnitz (Kreis Havelland) tot aufgefundene Säugling hat
nach der Geburt noch gelebt. "Der Junge war nach Auskunft der Rechtsmediziner
definitiv lebensfähig", sagte der Potsdamer Oberstaatsanwalt Benedikt Welfens
gestern.
Gegen die 16-jährige Mutter werde wegen des Verdachts des Totschlags ermittelt.
Zur Todesursache wollte Welfens keine Angaben machen. Das tote Baby war Anfang
März in einem Müllcontainer gefunden worden.
Demnach soll das Mädchen ihr Kind heimlich zur Welt gebracht und dann in einer
Tüte verpackt in den Müll geworfen haben. Welfens kommentierte entsprechende
Medienberichte mit Verweis auf das jugendliche Alter der Beschuldigten nicht.
Die Jugendliche habe bislang nur eingeräumt, ein Kind zur Welt gebracht zu
haben. "Den Ablauf der Geburt konnte sie noch nicht für uns verständlich
erklären."
Berichten zufolge war sie bei einem Routinebesuch bei ihrer Frauenärztin
aufgefallen. Die Ärztin fand Spuren einer Geburt. Bereits mehrfach haben Fälle
von Kindstötungen in Brandenburg für Schlagzeilen gesorgt - besonders
schockierten der Tod des kleinen Dennis in Cottbus und der Tod von neun Babys in
Brieskow-Finkenheerd (Kreis Oder-Spree). dpa/MAZ
http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/beitrag/10669136/62249/
Spaziergänger entdeckt Babyleiche im Wald
23.03.2006 - Bad Kreuznach (dpa) - Ein Spaziergänger hat in einem Wald bei Kirn
in Rheinland-Pfalz die Leiche eines Babys entdeckt.
Wie die Polizei in Mainz mitteilte, war der Säugling in Bettwäsche eingewickelt
und vermutlich in einen Plastiksack verpackt worden. Die Beamten gehen davon
aus, dass das neugeborene Mädchen bereits vor mehreren Wochen und aus einer
Notsituation heraus an der Fundstelle im Landkreis Bad Kreuznach abgelegt worden
war.
http://www.baden-online.de/artikel.phtml?akt_men=1?&artikel=107986963&red=1&ausgabe=34248&rubrik=ticker
23. März 2006 Babyleiche im Wald abgelegt
Bei Kirn im Hunsrück ist eine Babyleiche gefunden worden. Laut der Mainzer
Polizei handelt es sich bei ihr um ein neugeborenes Mädchen. Ein Spaziergänger
hatte den in Bettwäsche eingewickelten Körper am Rande eines Wanderwegs
entdeckt. Die Ermittler gehen davon aus, dass der tote Säugling bereits seit
Dezember dort lag.
Eine erste Obduktion ergab keinerlei Spuren von Gewalteinwirkung. Das Kind sei
offenbar nach einer neunmonatigen Schwangerschaft zur Welt gekommen und dann im
Wald abgelegt worden. Die Polizei machte keine Angaben dazu, ob das Kind lebend
oder tot geboren wurde. Neben der Leiche sei ein gelber Müllsack gefunden
worden, in dem das Baby möglicherweise transportiert worden war.
Die Ermittler riefen die Mutter auf, sich bei der Polizei zu melden. Die
Staatsanwaltschaft werde ihr die größtmögliche Unterstützung zukommen lassen,
sagte ein Polizeisprecher. Die Ermittler baten außerdem mögliche Zeugen, sich an
die Polizei zu wenden. Der Wanderweg, an dem die Leiche gefunden wurde, werde
fast ausschließlich von Einheimischen benutzt, sagte der Sprecher. Es sei
möglich, dass jemand eine Person mit einem gelben Plastiksack im Wald beobachtet
habe.
(N24.de, Netzeitung)
http://www.n24.de/boulevard/nus/index.php/n2006032316222700002
Krefeld Grausiger Fund - Totes Baby entdecktveröffentlicht: 23.03.06 - 17:02
Krefeld (rpo). In einem Krefelder Park ist am Donnerstagmittag in einem Gebüsch
die Leiche eines neugeborenen Mädchens entdeckt worden. Wann und von wem das
Baby dort abgelegt wurde, ist nach Angaben der Polizei noch unklar.
Eine Obduktion soll am Freitag klären, ob der Säugling zu dem Zeitpunkt noch
gelebt hat und wie er gestorben ist. Ein Passant hatte die Leiche des Babys in
einem Gebüsch entdeckt.
In Rheinland-Pfalz wurde bereits am Mittwochnachmittag die Leiche eines
neugeborenen Mädchens in einem Waldstück zwischen Kirn und Hahnenbach (Kreis Bad
Kreuznach) gefunden. Die Babyleiche sei in Bettwäsche eingewickelt gewesen und
habe neben einem gelben Sack gelegen, teilte die Polizei am Donnerstag mit. Ob
das Kind bei der Geburt noch gelebt hat, konnte die Polizei allerdings nicht
sagen, weil das Obduktionsergebnis noch offen war.
Möglicherweise sei das Bündel mit dem Kind ursprünglich in dem Sack gewesen.
Polizei und Staatsanwaltschaft gehen davon aus, dass der Säugling bereits vor
mehreren Wochen an der Stelle abgelegt wurde, möglicherweise bereits im Dezember
vergangenen Jahres.
http://www.rp-online.de/public/article/nachrichten/journal/katastrophe/deutschland/nrw/323516
KREFELLD Mutter des toten Säuglings ist 13 Jahre alt
Eltern, Ärzte, Schule - niemand hat etwas bemerkt. Die 13-Jährige gebar das Baby
in der Wohnung. Dort starb es, weil es nicht versorgt wurde.
Krefeld. Die Mutter des am vergangenen Donnerstag im Kaiser-Wilhelm-Park tot
aufgefundenen Säuglings ist ermittelt und macht die ermittelnden Beamten höchst
betroffen: Eine 13-jährige Krefelder Schülerin hat unbemerkt von ihrer Familie
und dem kompletten Umfeld das Kind ausgetragen, allein in der Wohnung geboren,
in ihrem Zimmer untergebracht und nach zwei Tagen im Kaiser-Wilhelm-Park
ausgesetzt.
"Wegen des Persönlichkeitsschutzes werden wir mit Informationen äußerst sorgsam
umgehen", sagten gestern Staatsanwalt Otto Notemann. "Der Schutzgedanke gilt um
so mehr, weil das Mädchen ganz erheblich leidet. Alle mit dem Fall Befassten
sind zutiefst betroffen." Gerd Hoppmann, Leiter der Mordkommission: "Die
13-Jährige hat die Schwangerschaft komplett verdrängt und gehofft, dass
irgendetwas passiere. Sie war in Stress und Panik."
Nach dem Fund des toten Säuglings am vergangenen Donnerstag hatte sich die
Polizei an die Bevölkerung gewandt. Hinweise gingen nicht viele ein aber der
entscheidende kam am Samstagabend. Er bezog sich auf ein Mädchen, das in letzter
Zeit als "ziemlich dick" beschrieben wurde, nach Auffinden des Säuglings aber
"sehr stark abgenommen" hat.
Am Montag suchten Beamte das Mädchen in der elterlichen Wohnung im
Innenstadtbereich auf. "Das Mädchen saß im Kreis der Familie; die Verhältnisse
waren sehr geordnet", beschrieb Hoppmann. Trotzdem habe es sich mit seinen Nöten
nicht an die Eltern gewandt.
Die 13-Jährige stritt gegenüber den Ermittlern zunächst ab, etwas mit dem toten
Baby zu tun zu haben. Die Beamten drängten sie nicht weiter, nahmen aber eine
Speichelprobe für eine DNA-Analyse mit.
"Dem Mädchen wurde dann klar, was geschieht, wenn das Ergebnis vorliegt. Am
nächsten Morgen meldete sie sich mit ihrer Mutter bei uns und gab zu, den
Säugling geboren und im Kaiser-Wilhelm-Park abgelegt zu haben", sagte Hoppmann
weiter.
Bei der Vernehmung durch Beamte und eine Psychologin habe sich herausgestellt,
dass die 13-Jährige die Schwangerschaft vor ihrer Familie und ihrem kompletten
Umfeld verschwieg. Niemand ahnte, dass sie schwanger war. Ihre starke
Gewichtszunahme wurden auf die Pubertät und körperliche Probleme zurückgeführt;
die Kleidung in der Winzerzeit tat ein Übriges.
"Die Mutter sorgte sich um die Gewichtszunahme und war zweimal mit ihr bei zwei
Ärzten einmal im November, zuletzt Anfang März. Auch die stellten die
Schwangerschaft nicht fest", erläuterte Hoppmann einen fast unglaublichen
Vorgang.
Die 13-Jährige, eine gute Schülerin, besuchte bis zum Tag der Geburt die Schule.
Auch dort merkte niemand etwas von der Schwangerschaft. In der elterlichen
Wohnung brachte sie alleine das Kind zur Welt. Die Spuren der Geburt beseitigte
sie. Der Säugling wurde mit Handtüchern in einen Müllbeutel verpackt. Zwei Tage
verbarg sie die Tüte in ihrem Zimmer, dann brachte sie den toten Säugling in
einem Rucksack in den Park und versteckte ihn im Gebüsch.
Hoppmann und Notemann: "Die 13-Jährige ist wie alle Kinder unter 14 Jahren
strafunmündig; das Ermittlungsverfahren wegen Tötungsverdachts wird
eingestellt." Eingeleitet ist aber ein Strafverfahren gegen den Vater des toten
Säuglings wegen sexuellen Missbrauchs eines Kindes. Hoppmann: "Wir haben
konkrete Anhaltspunkte, um wen es sich handeln könnte wir ermitteln zurzeit."
30.03.06 Von Karl-Gerhard Deußen © Westdeutsche Zeitung
http://www.wz-newsline.de/sro.php?redid=111701
29.03.2006 - 15:06 Uhr POL-KR: Fund eines toten Säuglings in Krefeld Mutter des
Kindes ermittelt
Krefeld (ots) - Auf Grund der Öffentlichkeitsfahndung ging bei der
Mordkommission ein Hinweis auf ein Mädchen ein, welches in letzter Zeit als
"ziemlich dick" beschrieben wurden, nun aber, nach Auffinden des Säuglings, sehr
stark abgenommen habe.
Die Überprüfungen ergaben, dass es sich dabei um ein 13-jähriges Mädchen
handelt, die in der elterlichen Wohnung von Kriminalbeamten aufgesucht wurde.
Sie stritt zunächst ab, etwas mit dem Baby zu tun zu haben und war mit einer
Speichelprobe einverstanden.
Am 28.03.06 meldete sie sich mit ihrer Mutter bei der Polizei und gab zu, den
Säugling geboren und im Kaiser Wilhelm Park abgelegt zu haben.
Die Anhörung des Kindes durch Beamte der Kommission und eine Psychologin
ergaben, dass die 13-jährige die Schwangerschaft vor ihrer gesamten Umwelt und
der Familie verborgen hatte. Niemand ahnte,dass sie schwanger war. Ihre starke
Gewichtszunahme wurden auf die Pubertät und körperliche Probleme zurückgeführt.
Die Mutter, die sichSorgen um die Gewichtszunahme machte, suchte mit dem Kind im
November 2005 und noch Anfang diesen Monats Ärzte auf, die das Mädchen
untersuchten. Die Schwangerschaft wurde auch von den Ärzten nicht festgestellt.
Die 13-jährige, eine gute Schülerin, besuchte bis zum Tag der Geburt die Schule.
Das Kind brachte sie alleine in der elterlichen Wohnung zur Welt. Die Wohnung
befindet sich im Bereich der Krefelder Innenstadt.
Die Spuren der Geburt beseitigte sie. Der Säugling wurde mit den Handtüchern in
den Müllbeutel verpackt. Zwei Tage verbarg sie die Plastiktüte in der Wohnung,
dann brachte sie den toten Säugling in einem Rucksack in den Kaiser-Wilhelm-Park
und versteckte ihn im Gebüsch.
Die 13jährige ist, wie alle Kinder unter 14 Jahren, nicht strafmündig. Das
Ermittlungsverfahren wegen Verdachts der Tötung wird
daher abgeschlossen, teilte Staatsanwalt Otto Notemann mit. Ein Strafverfahren
wegen "Sexuellem Missbrauch eines Kindes" gegen den
Vater des Säuglings wurde eingeleitet. Hierzu besteht ein konkreter Tatverdacht,
der derzeit durch die Beamten der Mordkommission überprüft wird.
Gerd Hoppmann, Leiter der Mordkommission: "Da es sich bei der Kindesmutter um
ein Kind handelt, müssen wir die Persönlichkeitsrechte besonders schützen. Es
wird um Verständnis dafür gebeten, dass daher insbesondere keine weiteren
Einzelheiten insbesondere zur Person des Mädchens bekannt gegeben werden."
(158/Li) ots Originaltext: Polizeipräsidium Krefeld
Digitale Pressemappe: http://www.polizeipresse.de/p_story.htx?firmaid=50667
Rückfragen bitte an: Polizeipräsidium Krefeld Pressestelle Nordwall 1-3 47798
Krefeld
27.03.06 18:27:45 Säugling soll Ende der Woche beerdigt werden
Krefeld (frn) - Michael Hack, Pfarrer im Ruhestand, will das neugeborene
Mädchen, das am vergangenen Donnerstag tot im Krefelder Kaiser-Wilhelm-Park
gefunden wurde, beerdigen. Der Geistliche hatte vor einem knappen Jahr auch dem
"Rucksack-Baby" einen Namen (David) gegeben und anschließend den Jungen unter
hoher Anteilnahme der Krefelder Bevölkerung zu Grabe getragen. Die Bestattung
des Mädchens wird wahrscheinlich Ende der Woche stattfinden.
Tote Babys in Grazer Kühltruhe entdeckt 03. Jun 2005 10:43, ergänzt 17:07
http://www.netzeitung.de/ausland/341970.html
Polizist mit einem Spürhund im Garten des Mehrfamilienhauses in Graz. oto: dpa
Eine 32-jährige Österreicherin hat in den vergangenen Jahren vermutlich ihre
vier neugeborenen Babys getötet. Die Leichen versteckte sie in einer
Gefriertruhe, einem Eimer und einem Plastiksack.
Die österreichische Polizei hat in einem Grazer Miethaus vier Babyleichen
gefunden. Die 32 Jahre alte Mutter hatte die Kinder vermutlich zu Hause in der
Badewanne zur Welt gebracht und sie kurz darauf getötet.
Ehepaar wollte mit totem Baby ins Flugzeug 12. Jan 2005 15:41
Chef-Ermittler Oberstleutnant Werner Jud von der Grazer Polizei sagte laut
Nachrichtenagenturen: «Sie sagte, es habe 'geflutscht' und danach hätte sie 'es
entsorgt'.» Sie habe die Babys immer «überraschend» in der Badewanne bekommen,
jedoch bestreite sie, die Säuglinge getötet zu haben.
Ursprünglich war von drei getöteten Babys die Rede gewesen, am Nachmittag
entdeckten die Behörden ein weiteres Opfer. Die Ermittler fanden zwei der
Leichen in einer Gefriertruhe. Die dritte Leiche, ein kleines Mädchen, sei in
einem Malerkübel einzementiert gefunden worden, hieß es weiter. Das vierte tote
Baby wurde in einem angrenzenden Schuppen in einem Plastiksack eingewickelt
unter Gerümpel entdeckt.
Als Grund für die Taten gab die Mutter an, sie habe die Schwangerschaften zu
spät bemerkt und Existenzängste gehabt. Außerdem habe sie nicht ihren Freund
verlieren wollen.
Lebensgefährte habe nichts gewusst
Der Lebensgefährte der Frau, ein 38-jähriger Grazer, ist mit einer anderen Frau
verheiratet und hat drei Kinder. Er wurde ebenfalls festgenommen und gab an,
weder von den Schwangerschaften gewusst zu haben, noch an den Tötungen beteiligt
gewesen zu sein. Jedoch sei der Malerkübel mit dem dritten Baby unter einer
Werkbank gefunden worden, die der Mann regelmäßig benutze, berichtete die
österreichische Nachrichtenagentur APA.
Nach Aussagen von Nachbarn lebe das Paar bereits seit acht Jahren gemeinsam in
dem Haus. Sie beschrieben die Mutter als eine fleißige Frau und eine «Seele von
einem Menschen».
Widersprüchliche Angaben über Entdeckung
Zum Fund der Leichen gibt es widersprüchliche Angaben. Die Grazer «Kleine
Zeitung» berichtet, die Babyleichen seien von einer Bewohnerin des Hauses
entdeckt worden.
Andere österreichische Tageszeitungen und die Nachrichtenagentur dpa melden
hingegen, dass bereits am Montag ein Bewohner des Hauses in der
gemeinschaftlichen Kühltruhe eine Leiche entdeckt habe.
Spürhunde entdeckten dritte Leiche
Die in Wien erscheinende «Presse» berichtet, der Finder habe für seine Kinder
Speiseeis aus der Truhe holen wollen. Dabei sei ihm der Plastiksack mit einer
Leiche aufgefallen. Daraufhin habe er die Polizei verständigt.
Das Gerichtsmedizinische Institut in Graz untersuchte die Kühltruhe daraufhin
und stieß unter Gefriergut auf die zweite Babyleiche. Mit der Hilfe von
Spürhunden seien dann die dritte Leiche in dem Malerkübel und die vierte Leiche
im Schuppen gefunden worden.
Babys waren bei Geburt noch am Leben
Die APA berichtet indes unter Berufung auf Polizeikreise, die Säuglinge seien
nach der Geburt noch am Leben gewesen. Eine Autopsie steht jedoch noch aus, da
die Leichen aus der Kühltruhe erst langsam aufgetaut werden mussten. (nz)
In Kühltruhe gefundene Babys obduziert
Die österreichischen Behörden haben in Graz die Leichen der in einer
Gefriertruhe gefundenen Säuglinge obduziert. Die Polizei schließt weitere
versteckte Baby-Leichen nicht aus.
Mindestens zwei der vier tot aufgefundenen Säuglinge in Graz haben bei ihrer
Geburt noch gelebt, meldete die österreichische Nachrichtenagentur APA. Sie
berief sich auf die Staatsanwaltschaft, die vorläufige Ergebnisse der Obduktion
der beiden in einer Gefriertruhe gefundenen Babys erläuterte.
Bereits am Freitag wurden die beiden anderen, in Plastikkübeln einzementierten
Neugeborenen untersucht. Die Obduktion brachte jedoch nicht die erhofften
Erkenntnisse über die Todesursache, da die Leichen bereits zu stark verwest
waren.
Es konnte lediglich festgestellt werden, dass die Säuglinge keine Knochenbrüche
aufweisen. Somit ließe sich eine derartige äußere Gewalteinwirkung ausschließen,
berichtete die APA.
Möglicherweise weitere Kinder
Bei der Untersuchung der Babys wolle man auch DNA-Proben entnehmen, um zu
klären, ob der ebenfalls festgenommene Lebensgefährte der Vater der Säuglinge
ist. Entsprechende Ergebnisse würden jedoch erst Ende der Woche vorliegen, so
der obduzierende Mediziner.
Chef-Ermittler Werner Jud erklärte im österreichischen Fernsehen, es sei nicht
auszuschließen, dass die Mutter der Säuglinge noch mehrere Kinder bekommen habe.
Daher prüfe die Polizei zwei weitere Häuser in denen die Frau gelebt habe.
Geburten in der Badewanne
Die mittlerweile festgenommene 32-jährige Frau gab zu, die Kinder in einer
Badewanne zur Welt gebracht zu haben. Der Lebensgefährte will von den
Schwangerschaften überhaupt nichts gewusst haben. (nz)
http://www.netzeitung.de/ausland/342450.html
Graz: Vaterschaft getöteter Babys geklärt 15. Jun 2005 17:34
http://www.netzeitung.de/ausland/343913.html
Im Fall der in Graz gefundenen Babyleichen kennt die Staatsanwaltschaft jetzt
den Vater von zwei der vier Säuglinge.
Mit der Obduktion der vier Babyleichen von Graz ist jetzt die Vaterschaft der
zwei in der Kühltruhe gefundenen Babys geklärt worden.
Vater sei der festgenommene Lebensgefährte der ebenfalls inhaftierten Mutter der
Kinder. Das berichtet die österreichische Nachrichtenagentur APA unter Berufung
auf Aussagen der Staatsanwaltschaft.
Über die beiden anderen Babyleichen, die in Malerkübeln einzementiert worden
waren, gab es zunächst keine neuen Erkenntnisse.
Vater will nichts gewusst haben
Die getöteten Babys wurden zu Beginn des Monats in einem Grazer Mehrfamilienhaus
entdeckt. Die Mutter und ihr 38-jähriger Lebensgefährte wurden sofort
festgenommen.
Die 32-jährige Frau gab an, die Kinder jeweils überraschend in der Badewanne zur
Welt gebracht zu haben. Sie habe Angst gehabt, ihren Freund zu verlieren. Dieser
bestritt, von den Schwangerschaften gewusst zu haben. (nz)
'Vielleicht gab sie das Hascherl weg'
Gertraud A. gibt vier Geburten zu, Professor Husslein analysierte
Schwangerschaften generell.
"Sie war schwanger, hundertprozentig. Das war eindeutig ein
Schwangerschaftsbauch", schildert eine Grazerin, bei deren Mutter Gertraud
Arzberger eine Zeit lang zur Untermiete gewohnt hat. "Ich hab’ mir noch gedacht:
Ja, Mädchen, wann wirst du sagen, dass du was Kleines im Bauch hast?"
Die Vermieterin und ihre Tochter sind als Zeuginnen im "Babymord-Prozess"
geladen. Auf ihre Aussagen stützt sich der Staatsanwalt in einem Punkt der
Anklage: Es geht um die erste Schwangerschaft Arzbergers im Jahr 2000, die sie
nicht zugibt, wo auch kein Baby gefunden wurde. Die beiden Frauen wollen aber
die Schwangerschaft bemerkt haben. Plötzlich sei Arzberger schlank gewesen, da
fielen der Vermieterin Berichte über ein Findelkind aus Wien ein. "Ich hab’ mir
gedacht, vielleicht hat sie das Hascherl weggegeben. Ich wollt’ es ja auch
anzeigen, aber meine Tochter hat gesagt, misch dich nicht ein."
Die Schwangerschaften und Geburten stehen Mittwoch im Mittelpunkt. Gynäkologe
Peter Husslein rechnet vor, wie sich die "übliche Gewichtszunahme von zehn bis
zwölf Kilo" zusammensetzt und versichert, dass "eine Geburt ein emotioneller
Ausnahmezustand" sei.
In diesen "Ausnahmezustand" verbeißt sich die Verteidigung. "Kann der auch vier
Mal bestehen?", fragt Anwalt Berchtold. Husslein: "Normalerweise kann ich davon
ausgehen: Wenn ich eine gewisse Situation mehrmals erlebe, dann gibt es einen
Lerneffekt. Das sagt schon der Hausverstand."
Hannes Genser beteuerte wiederholt, Schwangerschaften und Geburten nicht
mitbekommen zu haben. "Es ist nur sehr schwer vorstellbar, dass dies einem
einigermaßen aufmerksamen Sexualpartner nicht auffällt", formuliert Husslein
vorsichtig. "Aber eine Frau, die groß ist, kann so schwache körperliche
Veränderungen zeigen, dass die Umwelt es nicht beachtet. Und auch der
Sexualpartner kann es unter bestimmten Umständen nicht bemerken." Von einem
Punkt ist der Gutachter allerdings überzeugt: Nach einer Geburt sei die
Veränderung des weiblichen Körpers nicht mehr zu übergehen. "Eine Woche danach
Sexualkontakt zu vollziehen und es nicht zu bemerken, ist nicht vorstellbar."
Der Prozess wird am Donnerstag fortgesetzt.
Artikel vom 29.03.2006 |KURIER Printausgabe |Elisabeth Holzer
http://kurier.at/chronik/1321379.php
Österreich: Prozess um vierfachen Kindsmord - Mutter soll Neugeborene getötet
haben
Weil sie ihren Freund nicht verlieren wollte, hat eine Österreicherin mindestens
vier ihrer Babys unmittelbar nach der Geburt getötet. Die 33-Jährige habe dabei
mit "eisiger Konsequenz" gehandelt, sagte der Staatsanwalt vor dem Schwurgericht
in Graz. Die Angeklagte bekannte sich schuldig am Tod der Kinder, will die Taten
jedoch nicht bewusst verübt haben. Ihr Anwalt begründete ihr Verhalten mit der
ablehnenden Haltung ihres Lebensgefährten. Der Freund ist ebenfalls des
vierfachen Kindsmordes angeklagt.
Ein Nachbar hatte im vergangenen Sommer auf einem Anwesen in Graz den grausigen
Fund gemacht: In der Tiefkühltruhe entdeckte er die Leiche eines Neugeborenen.
Nach Angaben des Gerichtsmediziners war das Baby noch am Leben, als es dort
hinein gesteckt wurde. Die herbei gerufene Polizei fand in der Truhe eine
weitere Leiche, zwei weitere waren in Plastikkübeln einbetoniert.
Gertraud A. habe die Verbrechen begangen, um ihren Freund um jeden Preis zu
halten, erklärte der Staatsanwalt. Schließlich sei Johannes G. mit einer anderen
Frau verheiratet gewesen, mit der er drei Kinder hatte. Seiner Freundin habe er
gedroht: "Wenn du ein Kind bekommst, kannst dich schleichen." G.'s Verteidiger
bestritt diese Darstellung. Der 39-Jährige sei ein "liebevoller fürsorglicher
Vater". Dass er von A.'s Schwangerschaften gewusst habe, sei unbewiesen.
Im Zeugenstand flüsterte Gertraud A.: "Ich fühle mich schuldig, meine vier
Kinder getötet zu haben." Jede Minute denke sie daran, "wie das passieren
konnte". Sie könne sich jedoch an die Geburten kaum erinnern. Laut ihrem Anwalt
verdrängte sie die Schwangerschaften. Die Angeklagte sagte, sie sei von den
Geburten überrascht worden. Sie habe die Kinder in einer Badewanne zur Welt
gebracht und anschließend alles geputzt. Das erste Neugeborene sei kurz nach der
Geburt tot gewesen. Sie habe es in ein Handtuch gewickelt und einbetoniert. Ihr
Lebensgefährte sei nie dabei gewesen. "Er war sehr viel unterwegs."
Der Staatsanwalt warf der Mutter hingegen vor, sie habe die Morde gut
durchdacht. So habe sie während der Schwangerschaften nie Kinderkleider oder
Babynahrung gekauft. "Sie wusste ganz genau, dass sie das Baby umbringen würde."
© Copyright AFP Agence France-Presse GmbH - Es handelt sich bei diesen
Veröffentlichungen um automatisiert eingespeistes Material des Diensteanbieters
AFP im Sinne des Teledienstegesetzes.
afp, Dienstag, 21. Mär, 16:40 Uhr
http://www.rheinpfalz.de/perl/cms/cms.pl?cmd=showMsg&tpl=ronMsg.html&path=/ron/welt/ausland&id=060321143053.6avgtep7
31. Mär 2006 15:19 Lebenslänglich wegen Babymorden in Graz
Eine 33-jährige Österreicherin ist wegen Kindesmords verurteilt worden. Sie
hatte ihre vier neugeborenen Babys umgebracht und die Leichen dann versteckt.
Ein Gericht in Graz hat eine Frau wegen Mordes an ihren neugeborenen Kindern zu
einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt. Die 33-Jährige wurde des dreifachen
Mordes und in einem Fall der Tötung bei der Geburt für schuldig befunden.
Ihr Lebensgefährte wurde von den Geschworenen des dreifachen Mordes für schuldig
befunden. Er muss für 15 Jahre ins Gefängnis.
Die Angeklagte hatte zwischen den Jahren 2000 und 2005 ihre vier neugeborenen
Babys getötet und sie anschließend in einer Tiefkühltruhe versteckt oder
einbetoniert. Ihr Lebensgefährte war als Mitwisser angeklagt. (nz)
Mutter des toten Babys von Pfungstadt meldet sich
Pfungstadt (ddp). Die Mutter eines vor zwei Wochen im südhessischen Pfungstadt
tot aufgefundenen Säuglings hat sich bei der Polizei gemeldet. In einem Brief
berichtet die Mutter, warum sie das neugeborene Mädchen in der Nähe des
örtlichen Schwimmbades ausgesetzt hatte. Wie eine Polizeisprecherin mitteilte,
besteht an der Echtheit des handschriftlich verfassten Briefes kein Zweifel.
Auf einer Seite erörtert die Frau die Gründe für ihr Verhalten. Nach Auffassung
der Polizei hat die Frau in einer «absoluten Notlage gehandelt». Die
Lebenssituation der Mutter müsse nach wie vor dramatisch sein. Details wollte
die Polizei nicht nennen.
Weil die Beamten davon ausgehen, dass die Frau in Südhessen lebt, versuchen sie
Kontakt aufzunehmen. Mit Plakaten an öffentlichen Plätzen bietet die Polizei der
Frau die Vermittlung «professioneller Hilfe» an. Ob das Kind bei der Geburt
überhaupt noch gelebt hat, wird von der Frankfurter Gerichtsmedizin noch immer
untersucht.
30.03.2006 Sab http://www3.e110.de/artikel/detail.cfm?pageid=67&id=74288
13.04.06 10:51:38,
http://news.free-radio.de/index.php/pnews/2006/04/13/toter_saugling_im_kaiser_wilhelm_park_va
Toter Säugling im Kaiser-Wilhelm-Park: Vater ermittelt
Krefeld (frn) - Der Vater des toten Säuglings im Kaiser-Wilhelm-Park ist aus
polizeilicher Sicht ermittelt. Es handelt sich um einen 17-jährigen Krefelder,
der zur Tatzeit 16 Jahre alt war. Die 13-jährige Mutter hatte ihn als Kindsvater
benannt. Eine DNA-Unterssuchung bestätigte nun mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit
seine Vaterschaft. Gegen den Jugendlichen wird nun wegen Verdachtes des
sexuellen Missbrauchs von Kindern (§ 176 Strafgesetzbuch) ermittelt. Diese
Bestimmung stellt sexuelle Handlungen mit Personen unter vierzehn Jahren unter
Strafe.
16. April 2006 SACHSEN-ANHALT Babyleiche in Einkaufstüte entdeckt
Grausiger Fund im sachsen-anhaltinischen Teutschenthal: Ein Mann hat an einem
Feldweg einen toten Säugling entdeckt. Die Leiche steckte in einer Einkaufstüte.
Teutschenthal - Der Spaziergänger fand die offene Tüte mit dem toten Baby heute
Vormittag auf der landwirtschaftlich genutzten Straße in der Nähe eines Silos
nahe Teutschenthal im Saalkreis. Bei der Leiche handelte es sich um einen
neugeborenen Jungen, wie der Sprecher der Polizei Halle, Siegfried Koch, sagte.
Die Nabelschnur sei noch nicht vom Körper des Kindes abgetrennt gewesen. Nach
Angaben des Polizeisprechers waren an der Leiche keine Spuren äußerer
Gewalteinwirkung erkennbar. Unklar sei, ob das Kind lebend oder bereits tot zur
Welt kam und seit wann es sich in der Tüte befand. Eine Obduktion wurde
angeordnet.
"Wir rechnen am morgigen Montag mit den Ergebnissen der Auswertung", sagte Koch.
Der Fundort wurde abgesperrt. Spezialisten der Kriminalpolizei sicherten Spuren.
Der Mann, der das Baby entdeckte, sei oft auf dem Feldweg unterwegs.
Außergewöhnliches sei ihm zuvor nicht aufgefallen, so Koch. Die Ermittler gehen
daher davon aus, dass das Baby noch nicht lange an dem Feldweg lag.
Erst vor einem Monat waren in Sachsen-Anhalt auf dem Dachboden eines
Einfamilienhauses in Neuendorf am Damm im Altmarkkreis Salzwedel drei stark
verweste Babyleichen entdeckt worden. Gegen die Mutter wird wegen Totschlags
ermittelt.
phw/ddp/dpa/AP http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,411650,00.html
17. April 2006 Nach Babyleichenfund: Polizei sucht Mutter
Nach dem Fund einer Babyleiche am Ostersonntag an einem Feldweg nahe
Teutschenthal im Saalkreis haben erste Ermittlungen und die Obduktion ergeben,
dass der Säugling vor etwa zwei Wochen zur Welt gekommen war. Die Todesursache
sei noch unklar. Nach der Mutter des Babys werde gesucht, teilte die Polizei
mit.
"Die Entbindung erfolgte möglicherweise im häuslichen Bereich", sagte ein
Polizeisprecher am Montag. Nicht bekannt sei, ob das Baby tot oder lebend
geboren wurde und wie lange es gegebenenfalls nach der Entbindung noch lebte.
Auch die Frage, wie lange die Leiche am Wegesrand lag, sei offen. Die Leiche
zeigte erste Ansätze von Verwesung.
Bei der Suche nach der Mutter hofft die Polizei auf die Hilfe der Bevölkerung.
"Wir bitten um Hinweise auf Frauen, die schwanger waren und jetzt
augenscheinlich kein Kind haben", sagte der Sprecher. Die Fundstelle der Leiche
befindet sich nahe eines Silagesilos. Die Polizei geht davon aus, dass sich der
oder die Täter vor Ort auskannten. Da die Fundstelle von Halle an der Saale und
anderen Orten aus gut erreichbar ist, müssen die Mutter oder andere Beteiligte
nicht zwingend aus der unmittelbaren Region kommen.
Montag, 17. April 2006 Babyleiche in Sachsen-Anhalt Säugling obduziert
Ein am Sonntag bei Teutschenthal in Sachsen-Anhalt gefundener toter Säugling war
vor etwa zwei Wochen zur Welt gekommen. Das ergab die Obduktion der Babyleiche,
sagte ein Polizeisprecher in Halle. Unklar blieb indes die Todesursache.
Nach Erkenntnissen der Ermittler kam der Säugling nicht an der Fundstelle zu
Welt, sondern wurde dort abgelegt. "Die Entbindung erfolgte möglicherweise im
häuslichen Bereich", sagte der Sprecher.
Ein Spaziergänger hatte die Leiche am Sonntag in einer Tüte auf einem Feldweg
entdeckt. Sie trug noch Teile der Nabelschnur und zeigte erste Verwesungsspuren.
Die Polizei sucht nach der Mutter. Ungeklärt ist, ob der kleine Junge tot oder
lebend geboren wurde und wie lange er gegebenenfalls nach der Entbindung noch
lebte. Auch die Frage, wie lange die Leiche am Wegesrand lag, ist noch
unbeantwortet.
Die Polizei hofft bei der Suche nach der Mutter auf Hilfe der Bevölkerung. "Wir
bitten um Hinweise auf Frauen, die schwanger waren und jetzt augenscheinlich
kein Kind haben", sagte Koch.
Adresse: http://www.n-tv.de/657935.html
3. März 2006 Tote Babys im Müll - Experten suchen Erklärungen Von Thomas Struk
Tote Kinder in Stoffbeuteln, Mülltonnen oder Blumenkästen - immer wieder lassen
solche Fälle die Menschen in Deutschland erschaudern. Und es scheint, als ob die
Verbrechen an hilflosen Kindern zunehmen. Erst Anfang März wurde in Premnitz in
Brandenburg eine Babyleiche in einer Mülltonne entdeckt, jetzt machte die
Polizei auf dem Dachboden eines Hauses in Neuendorf am Damm in Sachsen-Anhalt
eine grausige Entdeckung: Sie fand dort die skelettierten Leichen von zwei
Säuglingen - eine weitere in einer Mülltonne. Die Mutter hat vermutlich die
bereits toten Kinder mitgebracht, als sie 2001 in das Haus in Neuendorf einzog.
Die Polizei ermittelt wegen Totschlagverdachts gegen die 36-Jährige.
Der bisher wohl erschreckendste Fall geschah vor gut einem halben Jahr: Im
brandenburgischen Brieskow-Finkenheerd wurden in Blumentöpfen die Überreste von
neun Neugeborenen entdeckt, der Mutter wird Mord in acht Fällen und in einem
Fall Kindstötung vorgeworfen.
Erhöhte Sensibilität
Nicht zuletzt wegen dieses Falls habe die Sensibilität in der Bevölkerung und in
den Medien für das Thema "Gewalt gegen Kinder" zugenommen, berichtet der
Deutsche Kinderschutzbund. "Es gibt aber keine wissenschaftlich belegten Zahlen
über das Ausmaß der Gewalt", sagt die Fachreferentin für Gewalt gegen Kinder
beim Kinderschutzbund, Katharina Abelmann-Vollmer.
Die Fälle von tödlicher Gewalt gegen Babys laufen nicht immer nach ein und
demselben Muster ab: Einerseits gebe es Fälle, in denen Frauen "in eine
außergewöhnliche Notlage geraten sind und sich nicht anders zu helfen wussten,
als ihr soeben geborenes Kind zu töten", erklärt der Leiter der Kriminologischen
Zentralstelle in Wiesbaden, Professor Rudolf Egg. Diese Kindstötungen seien dank
stärkerer Beratung und Hilfsangeboten in den vergangenen Jahren deutlich
zurückgegangen. So gibt es in Deutschland mittlerweile rund 80 Babyklappen, die
erste davon wurde vor gut fünf Jahren eingerichtet.
"Form des Doch-Behalten-Wollens"
Andererseits hätten zuletzt häufiger solche Taten für Aufsehen gesorgt, "bei
denen so etwas nicht nur einmal im Lebenslauf passierte, sondern gewissermaßen
ein Teil der Lebensführung und der Familienplanung war". Solche Verbrechen seien
nicht einfach nachzuvollziehen, meint Egg. Die Erklärung sei vor allem in der
Psyche der Frauen zu suchen und nicht in einer außergewöhnlichen Notlage.
Auch der am Wochenende bekannt gewordene Fall aus Sachsen-Anhalt sei nach dem
Stand der Ermittlungen in diese Kategorie einzuordnen, sagt der Kriminologe mit
Blick auf die Unterbringung der Mutter in einer psychiatrischen Klinik. Dass die
Kinderleichen auf dem Dachboden entdeckt wurden und die Kinder vermutlich schon
beim Einzug tot waren, deutet Egg als "eine symbolische Form des Doch-Behalten-
Wollens der Kinder".
Vorgeschichte wichtig
Kinderexpertin Abelmann-Vollmer verweist auf eine "eigene Dynamik" in jedem
einzelnen Fall. Zur Erklärung müsse jeweils die Vorgeschichte der Familie
berücksichtigt werden. "Was diese Fälle verbindet, ist ein schreckliches
Schicksal für die Kinder und große Verzweiflung der Eltern."
In vielen Fällen sei die Notlage etwa wegen wirtschaftlicher Probleme früh zu
erkennen. Der Kinderschutzbund mache sich deshalb dafür stark, dass
Kindererziehung nicht nur Aufgabe der Eltern sei, sagt Abelmann-Vollmer. Viele
könnten dazu beitragen, dass sich Eltern nicht alleine gelassen fühlen "und so
viel Vertrauen in ihr Umfeld haben, dass sie sich Hilfe holen". (dpa)
(N24.de, Netzeitung) http://www.n24.de/boulevard/nus/?n2006031315472500002
KREFELD Toter Säugling: 17-Jähriger ist der Vater
Nach dem Fund des toten Säuglings im Kaiser-Wilhelm-Park ist jetzt auch der
Vater des Mädchens ermittelt: Ein 17-Jähriger konnte durch eine DNA-Untersuchung
identifiziert werden.
Krefeld. Die 13-jährige Mutter des Babys hatte der Polizei den Hinweis gegeben,
dass es sich bei dem Jugendlichen um den Vater des Kindes handele. Ihm wurde
daraufhin eine Speichelprobe entnommen, die mit der DNA des Kindes verglichen
wurde. Die Übereinstimmung liegt bei 99,99 Prozent.
Gegen den 17-Jährigen wird wegen des Verdachts des sexuellen Missbrauchs von
Kindern ermittelt, da sexuelle Handlungen mit Personen unter 14 Jahren verboten
sind. Das Strafgesetzbuch sieht hierfür eine Haftstrafe zwischen sechs Monaten
und zehn Jahren vor. Sollte es zum Prozess kommen, wird das Jugendstrafrecht zur
Anwendung kommen.
"Zur Tatzeit war er 16 Jahre alt", so Polizeisprecher Wolfgang Lindner. Das
Mädchen sei nicht vergewaltigt worden, sondern es sei einvernehmlich zum
Geschlechtsverkehr gekommen. Weitere Angaben wollte er nicht machen.
Wie berichtet, hatte die 13-Jährige das Baby unbemerkt in der elterlichen
Wohnung zur Welt gebracht. Dort ließ sie es zwei Tage, bis sie es in einer
Mülltüte neben der Holzhandlung Götz im Gebüsch ablegte. Ein Spaziergänger fand
das tote Kind am 23. März. Fünf Tage später stellte sich die 13-Jährige der
Polizei.
15.04.06 Von Mirko Braunheim http://www.wz-newsline.de/sro.php?redid=113305
Kriminalität Toter Säugling in Sachsen-Anhalt gefunden
16. April 2006 In Sachsen-Anhalt ist erneut eine Babyleiche gefunden worden. Ein
Mann entdeckte laut Polizei an einem Feldweg nahe Teutschenthal am Sonntag
vormittag einen toten kleinen Jungen, der in einer Tüte neben einem Silagesilo
lag. Angaben zu Alter und Todeszeitpunkt des Babys lagen noch nicht vor. Eine
Obduktion wurde angeordnet. Erst vor einem Monat waren auf einem Dachboden im
Altmarkkreis Salzwedel drei stark verweste Babyleichen gefunden worden.
„Wir rechnen an diesem Montag mit den Ergebnissen der Auswertung”, sagte Halles
Polizeisprecher Siegfried Koch. Es komme ein großer Täterkreis in Frage. Von
Halle und aus den umliegenden Gemeinden sei der Fundort recht schnell zu
erreichen. Vermutlich habe sich der Täter am Ort gut ausgekannt, sagte der
Sprecher. Die Ermittler gehen daher davon aus, daß das Baby noch nicht lange an
dem Feldweg lag.
http://www.faz.net/s/Rub77CAECAE94D7431F9EACD163751D4CFD/Doc~EDDA8AC2A0D474531A13476823C5C7CD9~ATpl~Ecommon~Scontent.html
Toter Säugling - Verdacht eines Tötungsdelikts
http://www.hallanzeiger.de/lokalnachrichten/news_id061138/pd_toter_saeugling.htm
Halle. PD. 17.04.06. Zur Feststellung der konkreten Todesursache des Säuglings
(siehe Pressemitteilung vom 16.04.06) bedarf es nach dem bisherigen Ergebnis der
Obduktion der Leiche weiterer kriminalpolizeilicher Ermittlungen.
Nach jetzigem Erkenntnisstand der Kripo wurde der Säugling etwa Anfang April
2006 (vor ca. 10 bis 14 Tagen) geboren. Man geht davon aus, dass die Entbindung
möglicherweise im häuslichen Bereich stattgefunden hat und das Kind anschließend
am Fundort (verlängerte Flurstraße der Gemarkung Teutschenthal ) in einer
Einkaufstüte abgelegt wurde.
Die Polizei bittet um Mithilfe!
Wer kann Hinweise zu einer schwangeren Frau geben, die augenscheinlich kein
Neugeborenes nachweisen kann, insbesondere aus der näheren sowie auch weiteren
Umgebung des Saalkreises, des Landkreises Merseburg-Querfurt sowie der Stadt
Halle?
Hinweise nimmt die Polizeidirektion Halle, unter der Telefonnummer 










0345/2241291
,
sowie jede andere Polizeidienststelle entgegen.
Polizeimeldungen vom Sonntag, 16.04.06
Fund eines toten Säuglings
Am Sonntag Morgen, gegen 10.00 Uhr, wurde von einem Bürger auf einer
verlängerten Flurstraße bei Teutschenthal (Saalkreis), in der Nähe eines
Silagesilo, ein toter männlicher Säugling aufgefunden. Das Baby befand sich in
einer Tüte.
Die Auswertung der Spurenlage sowie die Ermittlungen dauern an. Eine Obduktion
der Leiche wurde angeordnet.
Nach Auswertung der Obduktion, werden voraussichtlich im Laufe des morgigen Tage
weitere Ergebnisse, unter anderem zur Todesursache vorliegen. Es wird
nachberichtet.
Wieder toter Säugling in Sachsen-Anhalt entdeckt
Halle - Nur einen Monat nach dem Fund dreier toter Säuglinge in Sachsen-Anhalt
ist in dem Bundesland ein weiteres totes Baby entdeckt worden, das bei der
Geburt vermutlich noch gelebt hat. Zur Feststellung der konkreten Todesursache
dauerten auch am Montag die Ermittlungen an, wie die Polizei in Halle an der
Saale mitteilte. Der Verdacht eines Tötungsdelikts bestehe auch nach der
abgeschlossenen Obduktion fort.
Auf einem Feldweg in der Nähe von Teutschenthal im Saalkreis hatte am
Ostersonntag ein Mann den toten, neugeborenen Jungen gefunden. Das Baby war den
Angaben zufolge in einer Tüte versteckt. Nach den ersten Erkenntnissen der
Polizei war das Baby etwa Anfang April möglicherweise im häuslichen Bereich
entbunden und anschließend im Feld abgelegt worden. Zeugen, die Hinweise auf
eine schwangere Frau geben könnten, die nun doch kein Kind habe, sollten sich
bei der Polizei melden.
Erst Mitte März waren im sachsen-anhaltinischen Neuendorf am Damm drei bereits
stark verweste Säuglingsleichen entdeckt worden. Die Mutter wurde wegen
Verdachts des Totschlags im Zustand verminderter Schuldfähigkeit in die
Psychiatrie eingewiesen. AP
Artikel erschienen am Di, 18. April 2006
http://www.welt.de/data/2006/04/18/875100.html
Toter Säugling in Einkaufstüte - Fahndung nach Mutter des Babys
Teutschenthal/Halle (ddp-lsa). Nach dem Fund eines toten Säuglings in
Teutschenthal in Sachsen-Anhalt hat eine erste Obduktion der Leiche am
Osterwochenende zunächst wenig Aufklärung gebracht. So blieb die Ursache für den
Tod des Jungen weiter unklar. Fest steht lediglich, dass das Baby vor knapp zwei
Wochen zur Welt kam, wie die Polizei gestern in Halle mitteilte. Das Kind sei
vor 10 bis 14 Tagen vermutlich in einer Wohnung geboren worden. Es bestehe der
Verdacht eines Tötungsdelikts. Die Polizei rief die Bevölkerung zur Mithilfe bei
der Suche nach der Mutter des toten Kindes auf.
Die Leiche des Jungen war am Ostersonntag von einem Spaziergänger auf einer
landwirtschaftlich genutzten Straße in der Nähe eines Silos in einer offenen
Einkaufstüte gefunden worden. Die Nabelschnur war noch nicht abgetrennt. Die
Leiche wies bereits erste Verwesungserscheinungen auf. Spuren äußerer
Gewalteinwirkung waren den Angaben zufolge nicht erkennbar. Das tote Baby lag in
einem durchsichtigen Müllbeutel, der sich mit einem Handtuch in der
Supermarkttüte befand, wie ein Polizeisprecher sagte.
Laut Polizei ist davon auszugehen, dass die Entbindung Anfang April im
häuslichen Bereich stattfand und das Kind anschließend in der Tüte am Fundort
abgelegt wurde. Weiterhin unklar ist, ob das Kind lebend oder bereits tot zur
Welt kam. Zur Feststellung der Todesursache bedarf es laut Polizei weiterer
Untersuchungen. Es wurden Fingerabdrücke und DNA-Spuren gesichert.
Die Ermittler baten die Bevölkerung um Hinweise zu Frauen insbesondere aus dem
Saalkreis sowie aus den Regionen Halle und Merseburg-Querfurt, die bis vor
kurzem schwanger waren, aber ohne Neugeborenes sind.
18.04.2006 SR http://www3.e110.de/artikel/detail.cfm?pageid=67&id=74622
Totes Baby in Teutschenthal Polizei sucht nach Frau in rotem Auto
Achtköpfige Ermittlungsgruppe eingesetzt - Hilfe der Bevölkerung gesucht
erstellt 18.04.06, 13:58h, aktualisiert 18.04.06, 18:43h
http://www.mz-web.de/servlet/ContentServer?pagename=ksta/page&atype=ksArtikel&aid=1144615324933&openMenu=987490165154&calledPageId=1013016724285&listid=1018881578312
Der Fundort der Babyleiche wurde noch am Sonntag von Ermittlern der
Kriminalpolizei in Halle genau unter die Lupe genommen. (MZ-Foto: Jan Möbius)
Teutschenthal/dpa. Nach dem Fund eines toten Babys in einer Plastiktüte an einem
Feldweg bei Teutschenthal (Saalkreis) hat die Polizei bei der Suche nach der
Mutter womöglich einen ersten Hinweis. In unmittelbarer Nähe des Fundortes des
etwa zwei Wochen alten Jungen wurde am frühen Dienstagnachmittag ein roter
Kleinwagen älteren Modells mit einer Frau am Steuer gesehen, wie Halles
Polizeisprecher Siegfried Koch sagte. Die Leiche des Kleinkinds war am
Ostersonntag entdeckt worden.
«Es ist nicht ausgeschlossen, dass diese Frau als Zeugin wertvolle Hinweise zur
Identität der bislang unbekannten Mutter geben kann», sagte der Sprecher. Laut
Beschreibung eines Zeugen hat die Frau eine auffällig blasse Gesichtsfarbe, ist
etwa 20 bis 30 Jahre alt und trägt dunkle, kurze Haare. Zur Aufklärung des Falls
hat die Polizei eine achtköpfige Ermittlungsgruppe «Säugling» gebildet. Die
Untersuchungen zur Todesursache des Babys dauerten an. In Zusammenarbeit mit dem
Landeskriminalamt (LKA) werden alle Spuren vom Fundort akribisch ausgewertet.
Zudem setzt die Polizei stark auf Hilfe der Bevölkerung. Zunächst gingen sechs
Hinweise ein. Ein Radfahrer, der regelmäßig auf einer landwirtschaftlichen
Verbindungsstraße zwischen den Orten Teutschenthal und Bad Lauchstädt (Landkreis
Merseburg-Querfurt) unterwegs ist, hatte den toten Säugling entdeckt. «Dort
kommt man eigentlich nicht einfach so vorbei», sagte Polizeisprecher Koch. Daher
gehen die Ermittler davon aus, dass die Mutter die Region kennt und
möglicherweise im Umkreis lebt. Eine erste Obduktion des Babys hatte ergeben,
dass es andernorts zur Welt kam und später an dem Weg abgelegt wurde.
Aus Expertensicht hat die Frau vermutlich aus einer Ausnahme- und
Kurzschlussreaktion gehandelt. «Sie braucht ganz sicher Hilfe», sagte Heidi
Rosenfeld vom Verein SterniPark (Hamburg) in einem dpa-Gespräch. Die
Organisation hatte im Jahr 2000 in Deutschland die «Babyklappen» initiiert, von
denen es bundesweit mittlerweile rund 80 vorwiegend an Krankenhäusern gibt. Der
Verein bietet unter der Telefonnummer 0800 - 456 0 789 rund um die Uhr Hilfe für
Frauen in Not an. Dies geschehe vollkommen anonym.
Der Caritasverband für das Bistum Magdeburg verwies auch auf Möglichkeiten für
Mütter in Not. «Kein Kind muss in unserem Land sterben, weil seine Eltern sich
in offensichtlicher oder vermeintlicher Not befinden», sagte der Vorsitzende der
katholischen Stiftung Netzwerk Leben, Franz Jorgol. Die sozialen Dienste der
Kirchen machten diesen Frauen ein Hilfsangebot, um sie an eine legale und im
Einzelfall praktikable Lösung heranzuführen. Ziel sei ein umfassender Schutz für
Leib und Leben von Kind und Mutter.
Babymorde in Linz
LINZ. Eine ähnliche Tragödie, wie sie gestern in Graz verhandelt wurde, wurde im
Oktober 2004 in Linz entdeckt. Eine Linzerin (42) wurde damals von ihrem Sohn
tot im Bett gefunden. Weitere Ermittlungen der Kriminalpolizei brachten dann
eine unfassbare Familientragödie ans Tageslicht: Beamte stießen im Abstellraum
auf einen braunen Plastikkoffer. Darin lag ein toter Säugling. Der Bub war laut
Obduktion eine Woche vor dem Tod der Frau geboren und danach ermordet worden.
Kurze Zeit später machten Kriminalisten dann den nächsten grausamen Fund. Auf
dem Balkon fanden sie die schon sehr stark verweste Leiche eines weiteren Babys.
Das Geschlecht des Kindes und die Todesursache konnten nicht mehr festgestellt
werden. Das Kind dürfte im Sommer 2002 gestorben sein. Kurz bevor die Tragödie
bekannt wurde, hatte die 42-jährige Linzerin im Internet zu den Themen
Babyklappe und anonyme Geburt recherchiert. Warum sich die Frau nicht helfen
lassen wollte, bleibt für die Angehörigen ein Rätsel.
Bis zum Tod der dreifachen Mutter hatte keiner gewusst, dass die Frau schwanger
gewesen war. Eine Obduktion der Leiche der Frau ergab, dass sie an einem
aufgebrochenen Zwölffingerdarmgeschwür innerlich verblutet war.
Aufsehen erregende Fälle
Baby-Morde mit mehreren getöteten Kindern sorgten weltweit immer wieder für
Aufsehen. Eine Auswahl der Fälle in Deutschland:
Oktober 2004: Ein 42 Jahre alter Mann erstickt in Plötzkau (Sachsen-Anhalt) fünf
Monate alte Zwillinge.
Dezember 2000: Nahe Erfurt wird ein neugeborener Bub tot gefunden. Anhand eines
Gentests überführt die Polizei eine Mutter von fünf Kindern. Die Frau gibt zu,
das Kind sowie einen weiteren Sohn und eine Tochter nach der Geburt ertränkt,
erstickt bzw. erwürgt zu haben.
Juni 1999: In Mühltroff (Sachsen) werden die tiefgefrorenen Leichen von drei
Babys in der Kühltruhe ihrer Eltern gefunden. Die Mutter hatte die zwei Buben
und ein Mädchen 1993, 1995 und 1999 erstickt, in Plastikbeutel gelegt und
eingefroren.
1992 bis 1996: Eine 27-Jährige aus Ratekau bei Lübeck tötet zwei ihrer Töchter
im Säuglingsalter sowie ihren dreijährigen Sohn. Sie presst den Babys die
Bettdecke so lange auf Gesicht und Brust, bis sie kein Lebenszeichen mehr von
sich geben.
1984 bis 1988: Ein Ehepaar aus Wernigerode (Sachsen-Anhalt) erstickt fünf seiner
neugeborenen Kinder und verbrennt die Leichen im Ofen einer Heizungsanlage.
Babymorde auch in Polen und den USA
Oktober 2003: Eine 38 Jahre alte Frau aus Czerniejow (Polen) gesteht, fünf ihrer
Kinder nach der Geburt ertränkt zu haben. Zwei ältere Kinder der Frau hatten die
Leichen der fünf Säuglinge im Sommer in einem Sauerkrautfass im Keller des
Elternhauses gefunden.
Juni 1999: Eine 70-jährige Amerikanerin gesteht, zwischen 1949 und 1968 acht
ihrer zehn Kinder jeweils in den ersten Monaten nach der Geburt getötet zu
haben.
http://www.nachrichten.at/lokal/432023?PHPSESSID=ed48c1763375bc31826c364b2335c9d7
URL dieses Artikels: http://www.netzeitung.de/vermischtes/394923.html
Eltern neun toter Babys verweigern Aussage 27. Apr 2006 13:07
In Frankfurt an der Oder hat der Prozess gegen die Mutter begonnen, deren neun
Babys tot gefunden worden waren. Sowohl die Frau als auch der Kindsvater wollten
nicht zu dem Fall aussagen.
Die Mutter der im Sommer 2005 bei Frankfurt an der Oder gefundenen neun
Babyleichen hat zu Beginn des Prozesses jede Aussage verweigert. «Meine
Mandantin möchte zu den Vorwürfen nichts sagen», sagte ihr Verteidiger Matthias
Schöneburg am Donnerstag vor dem Frankfurter Landgericht.
Die Strafkammer trug deshalb das Protokoll der ersten richterlichen Vernehmung
von Sabine H. vor. Nach ihrer Festnahme hatte sie eingeräumt, die Kinder jeweils
kurz nach der Geburt getötet zu haben. Deren Leichen verpackte sie in
Plastiksäcken, vergrub diese in Blumentöpfen und einem Eimer und stellte diese
auf dem Balkon ihrer Plattenbauwohnung ab. Nur an zwei Geburten habe sie sich
richtig erinnern können, erklärte Sabine H. der Haftrichterin am 1. August 2005,
einen Tag nach dem Fund der Leichen.
Der 40-Jährigen wird achtfacher Totschlag vorgeworfen, davon einmal durch
Unterlassung. Die erste Tötung eines Neugeborenen 1988 hatten die Richter
bereits als verjährt nach DDR-Recht bewertet.
Auch der Vater der neun toten Babys verweigerte zum Prozessauftakt gegen die
Kindesmutter die Aussage.
Die Staatsanwaltschaft legt der Frau zur Last, zwischen 1992 und 1998 weitere
acht Kinder gleich nach der Geburt umgebracht zu haben. Ansonsten habe sie sich
stets betrunken, wenn die Wehen einsetzten, hieß es in dem vom Vorsitzenden
Richter Matthias Fuchs verlesenen Protokoll.
Zum Motiv erklärte sie damals: «Wir hatten schon drei Kinder, mein Mann wollte
keine weiteren Kinder.» Der mittlerweile von ihr geschiedene Oliver H. ist für
den Nachmittag als Zeuge geladen. Sabine H. hatte ausgesagt, er habe von den
Schwangerschaften nichts bemerkt. «Wenn es nach mir gegangen wäre, hätte ich
jedes Kind bekommen», sagte H. damals der Richterin. «Mein Mann hätte mir aber
nicht geholfen.»
Ihren Schmerz über die toten Babys habe sie im Alkohol ertränkt. «Ich habe immer
gehofft, mein Mann bemerkt die Schwangerschaften von selbst», erklärte sie. Nur
aus Furcht davor, dass ein Frauenarzt Spuren der Geburten erkennen könne, habe
sie sich nicht sterilisieren lassen. Im Einzelnen schilderte Sabine H., wie sie
1988 ein Mädchen direkt in die Toilette gebar. «Danach hatte ich einen
Filmriss», sagte sie.
Vier Jahre später habe sie bei einem Arbeitsaufenthalt im niedersächsischen
Goslar in ihrem Hotelzimmer einen Jungen entbunden. Im Vernehmungsprotokoll hieß
es, kurz darauf sei eine Kollegin ins Zimmer gekommen, vor der sie das Baby
unter einer Decke verborgen habe. Weil sie das Kind dann nicht versorgt habe,
sei es vermutlich an Unterkühlung gestorben. (nz)
28. April 2006 Prozessauftakt Mutter der neun toten Babys schweigt
Frankfurt (Oder) Die Mutter der neun toten Babys von Brieskow-Finkenheerd
(Brandenburg) hat zum Prozessauftakt am Donnerstag die Aussage verweigert. Sie
muss sich wegen achtfachen Totschlags vor dem Landgericht Frankfurt (Oder)
verantworten. Die verwesten Kinderleichen waren vor einem dreiviertel Jahr
entdeckt worden. Die Anklage geht davon aus, dass die 13fache Mutter acht ihrer
Kinder zwischen 1992 und 1998 heimlich mit der Absicht zur Welt gebracht hat,
sie sofort nach der Geburt zu töten. Der Tod eines weiteren Babys im Jahr 1988
ist verjährt.
Sie habe die Neugeborenen in Stoffstücke eingewickelt und unversorgt liegen
gelassen, bis sie gestorben seien, sagte Staatsanwältin Anette Bargenda. Danach
habe die Frau die Leichen in Plastik verpackt in Gefäßen auf dem Balkon
vergraben. Die Anklage geht von Totschlag durch Unterlassen aus. Mit einem
Urteil wird am 30. Mai gerechnet.
Das Medieninteresse zum Prozessauftakt war groß, dennoch blieben einige der 70
Plätze im Gerichtssaal unbesetzt. Die neun skelettierten Kinderleichen waren im
vergangenen Sommer auf dem elterlichen Grundstück der gelernten Zahnarzthelferin
in Brieskow-Finkenheerd entdeckt worden. Der Vater der zwei Jungen und sieben
Mädchen ist der Ex-Ehemann der Frau.
Da die Angeklagte sich nicht zu den Vorwürfen äußerte, verlas die 2. Strafkammer
das richterliche Vernehmungsprotokoll der Frau vom 1. August 2005. Danach wollte
ihr damaliger Ehemann, ein Stasi-Offizier, nach drei gemeinsamen Kindern keine
weiteren. Sie habe keinem Kind etwas absichtlich antun wollen, gab die Frau
damals an. "Ich habe sie nicht vorsätzlich sterben lassen, habe sie einfach
liegen lassen, habe mich um sie nicht gekümmert." Immer wenn die Wehen
einsetzten, habe sie sich betrunken.
Als erster von rund 80 geladenen Zeugen und Gutachtern wurde der Vater der
gestorbenen Babys als Zeuge aufgerufen, der 43-Jährige verweigerte jedoch die
Aussage. Nach früheren Angaben der Staatsanwaltschaft will der Mann von den
Schwangerschaften nichts gewusst haben. dpa
http://www.fr-aktuell.de/in_und_ausland/hintergrund/?em_cnt=870699&
Babyleiche in Waldstück gefunden / Zeugen gesucht
Koeln, den 29.04.2006 - 10:16 Uhr - veröffentlicht von sor
http://www.nrw-on.de/colonia.php?kat=192&id=4614
Köln-Mülheim. Wie bereits berichtet ist gestern in einem Waldstück in
Köln-Mülheim (26.04.06) ein toter Säugling in einer Plastiktüte von dem Hund
einer 32-jährigen Spaziergängerin aufgefunden worden. Die Staatsanwaltschaft
Köln hatte für heute die Obduktion des Säuglings angeordnet.
Anzeichen für äußere Gewalteinwirkung wurden bei dem Neugeborenen nicht
festgestellt. Zu der Todesursache und der
Liegezeit des Kindes liegen noch keine Ergebnisse vor.
Der kleine Junge wurde war unbekleidet in eine Jacke eingewickelt und
anschließend in einer Plastiktüte neben einem Trampelpfad abgelegt worden.
Die Polizei sucht Zeugen und fragt:
Wer kennt die abgebildeten Gegenstände und kann Angaben zu ihrem Besitzer
machen. Wer hat in der Straße "Neurather Weg" bzw. in der Umgebung zum
fraglichen Zeitpunkt Personen oder Fahrzeuge beobachtet die mit der Aussetzung
des Säuglings in Zusammenhang stehen könnten?
Wer kann Angaben zur Mutter des Säuglings machen?
Hinweise bitte an das Kriminalkommissariat 11, MK Dogge, Tel.: 










0221-229-0
.
Toter Säugling in Dresden vor Babyklappe entdeckt
Dresden - In Dresden ist in der Nacht zu gestern ein toter Säugling entdeckt
worden. Eine Anwohnerin fand das Neugeborene vor einer Babyklappe in einem
Schuhkarton und alarmierte den Rettungsdienst, teilte die Polizeidirektion
Dresden mit. Ein Notarzt konnte aber nur noch den Tod des Babys feststellen. Die
Behörden vermuten ein Verbrechen, wissen aber nicht, wer die Mutter ist. Die
Kriminalpolizei ermittelt. Wie die Obduktion ergab, war das Kind lebend und
gesund zur Welt gekommen und erst später an Verletzungen gestorben. Allerdings
werde auch noch geprüft, ob sich ein Unfall ereignet haben könnte, sagte ein
Polizeisprecher.
Aus der Berliner Morgenpost vom 30. April 2006
http://morgenpost.berlin1.de/content/2006/04/30/aus_aller_welt/826136.html
Kriminalität Toter Säugling lag in einem Schuhkarton
Obduktion ergab: Kind kam lebend und gesund zur Welt - Fahndung nach der Mutter
erstellt 29.04.06, 18:55h, aktualisiert 01.05.06, 16:35h
Dresden/Hennigsdorf/dpa. Einen Tag nach dem Fund einer Babyleiche in
Dresden-Neustadt sucht die Polizei mit Hochdruck nach der Mutter des toten
Neugeborenen. Es gebe noch keine Hinweise auf die Identität von Mutter und Baby,
sagte ein Polizeisprecher am Sonntag. Der Säugling war in der Nacht zum Samstag
in einem Schuhkarton vor der Babyklappe des christlichen Hilfsvereins KALEB
gefunden worden. Der Junge war nach seiner Geburt an Verletzungen gestorben. Die
Polizei vermutet eine Straftat, prüft aber auch, ob sich ein Unfall ereignet
haben könnte.
Unterdessen hat sich die Mutter des im brandenburgischen Hennigsdorf
ausgesetzten Babys «Pauline» am Freitag der Polizei gestellt. Das Neugeborene
war am 19. April vor dem Eingang eines Mehrfamilienhauses in einem Einkaufswagen
abgestellt worden. Die 27- jährige Mutter, die bereits drei Kinder hat, gab laut
Polizei als Tatmotiv an, dass sie keine weiteren Kinder mehr haben wollte.
In Dresden hat die Polizei auf der Suche nach der Mutter des toten Säuglings die
Bevölkerung um Mithilfe gebeten. Die Ermittler erhoffen sich Hinweise darauf, wo
eine Frau schwanger war, die nun kein Baby hat. Die Polizei ist außerdem auf der
Suche nach Zeugen, die in der Umgebung der Babyklappe Beobachtungen gemacht
haben. Der Säugling wurde den Angaben zufolge in einem Schuhkarton der Marke
«Blue Rock» gefunden. Es könnten sich rote Schuhe der Größe 40 darin befunden
haben.
http://www.mz-web.de/servlet/ContentServer?pagename=ksta/page&atype=ksArtikel&aid=1146062316802&openMenu=987490165154&calledPageId=987490165154&listid=994342720546
CITY NEWS DRESDEN Schuhkarton mit totem Säugling vor der Babyklappe
Ein totes Neugeborenes haben Unbekannte in der Nacht zum Sonnabend im
Treppenhaus des Gebäudes Bautzner Straße 52 abgelegt. Der Junge lag in einem
Schuhkarton vor der Babyklappe des Vereins "Kaleb Dresden". Er ist an inneren
Verletzungen gestorben, die von einem Unfall oder einer Straftat herrühren
können, berichtete Polizeisprecher Thomas Herbst. Die Beamten suchen jetzt nach
der Mutter des Kindes.
Gegen 0 Uhr entdeckte eine 31-jährige Bewohnerin des Hauses den Karton auf dem
Fußboden. Sie alarmierte daraufhin den Rettungsdienst, der Arzt konnte jedoch
nur noch den Tod des Kindes attestieren. Der Karton wurde nach Angaben der
Polizei wahrscheinlich in der halben Stunde zuvor in dem Hausflur abgestellt. In
der rund 35 Zentimeter langen, 20 Zentimeter breiten und 15 Zentimeter hohen
Schachtel lag der tote Junge. Eine Untersuchung hat ergeben, dass er gesund zur
Welt gekommen ist, "am Freitag, in der zweiten Tageshälfte", grenzte Herbst
gestern den Zeitpunkt der Geburt ein. Es sei ein hellhäutiger Junge gewesen,
berichtete Herbst weiter, Einzelheiten zu den Verletzungen des Säuglings wollte
er nicht nennen.
Die Polizei muss nun vor allem die Mutter des Kindes finden um dann klären zu
können, wie der Junge ums Leben gekommen ist. Die Kiste, bei der es sich
wahrscheinlich um einen Schuhkarton handelt, könnte ihnen dabei weiterhelfen.
Schließlich stand schon am Sonnabend nach kurzer Recherche fest: Darin sind
wahrscheinlich auffällige rote Damenschuhe der Größe 40 verkauft worden -
"Sabot-Schuhe" aus Velour, wie im Internet zu lesen ist. Die Fahnder gehen davon
aus, dass die Mutter ihr Kind ohne ärztliche Hilfe zur Welt gebracht hat. "Sie
nimmt erhebliche gesundheitliche Komplikationen in Kauf", warnen die Beamten und
raten ihr, unbedingt zu einem Arzt zu gehen.
Die Kaleb-Mitarbeiter rätseln unterdessen, weshalb die Kiste mit dem toten Kind
überhaupt bei ihnen abgegeben worden und dabei nicht die Klappe benutzt worden
ist. "Da wird ein Alarm ausgelöst", beschreibt Margret Mehner die Funktion der
Klappe im Hausflur, hinter der ein Kinderbett steht. Diese Alarmauslösung
wollten die Unbekannten wahrscheinlich vermeiden, als sie die Kiste auf den
Fußboden vor die Klappe stellten. "Vielleicht sollen wir das Kind beerdigen",
vermutet Mehner. Kaleb werde das auf jeden Fall übernehmen, wenn die Polizei das
Kind freigibt, kündigte die Kaleb-Mitarbeiterin an.
Christoph Springer letzte Aktualisierung von 02.05.2006
http://www.dnn-online.de/dnn-heute/62268.html
Eutin (12:00 Uhr) 09.05.2006 http://www.tvr-news.de/tvr-news-detail.asp?tpk=1260
Angst um Lehrstelle – Da erwürgte die 23-Jährige ihren Säugling
Babyleiche in Garage versteckt
Eine 23 Jährige aus Eutin hat aus Angst um Ihre Lehrstelle ihr Neugeborenes Baby
erwürgt und in der Garage des Wohnhauses versteckt. Arbeitskollegen hatten die
Polizei gerufen weil das Mädchen nach zwei Tagen Abwesenheit erheblich schlanker
zur Arbeit kam. Als die Polizei das Haus und die Garage durchsuchte, fanden die
Beamten schließlich die Babyleiche im Spitzboden der Garage. Als Grund für die
Tat gab die junge Frau an Angst um ihre Lehrstelle gehabt zu haben. Die
Staatsanwaltschaft Lübeck ermittelt.
http://www.welt.de/data/2006/05/10/884715.html Hamburg Norddeutschland
Mutter erdrosselt ihr Baby aus Angst um den Arbeitsplatz
Kollegen der Frau geben Polizei Hinweis auf die Tat - Leiche in Garage versteckt
- 23jährige bleibt auf freiem Fuß
Eutin - Aus Angst um ihren Ausbildungsplatz soll eine 23jährige aus Eutin bei
Lübeck ihren Säugling getötet haben. Die Tat sei kurz nach der Geburt Ende April
geschehen, sagte ein Staatsanwalt in Lübeck der Deutschen Presseagentur und
bestätigte Angaben des "Ostholsteinischen Anzeigers". Demnach hat die
Kaufhaus-Auszubildende die Tat gestanden und Sorge um ihre berufliche Zukunft
als Motiv angegeben. Kollegen hätten die Polizei alarmiert, als die junge Frau
nach zwei Tagen Abwesenheit deutlich schlanker zur Arbeit zurückkehrte. Die
bereits zweifache Mutter brachte das Kind offensichtlich ohne fremde Hilfe in
ihrer Wohnung zur Welt und erdrosselte es mit einem Kleidungsstück. Die
Kinderleiche habe sie in einer Garage versteckt.
Das tote Baby sei dort nach einer groß angelegten Suchaktion schließlich
gefunden worden. Zunächst hatte die Polizei die Leiche im Garten des Hauses
vermutet, das sich am Rande der Eutiner Innenstadt in einer gutbürgerlichen
Wohngegend befindet. Das Kind ist mittlerweile beigesetzt.
Die 23jährige soll mit ihrem Freund zusammengelebt haben. Ob er von der
Schwangerschaft gewußt hat, ist noch nicht geklärt. Bisher hätten die Ermittler
keine Hinweise auf eine Mitwisserschaft oder Anstiftung zu der Tat, teilte die
Lübecker Staatsanwaltschaft am Dienstag weiter mit.
"Das ist eine sehr traurige und tragische Geschichte", sagte der
Fachbereichsleiter des Kreisjugendamtes, Heinz Welbers, der dpa. Neben der Angst
um die Ausbildung habe auch die kriselnde Beziehung der Frau zu schaffen
gemacht. "Sie hatte eine allgemeine Notlage. Dazu kam die Unfähigkeit, einen
eigenen Weg zu suchen, das Kind zur Adoption freizugeben oder bei einer
Babyklappe abzugeben."
Welbers betonte: "Die Frau ist keine gefährliche Gewalttäterin." Daher habe sich
die Staatsanwaltschaft auch entschlossen, keinen Haftbefehl zu beantragen. Nach
Einschätzung der Ermittler besteht auch keine Fluchtgefahr. Die Frau bleibt mit
den beiden Kindern zunächst bei Verwandten und wird von Mitarbeitern des
Jugendamtes betreut. Die Staatsanwaltschaft wird voraussichtlich Anklage wegen
Totschlags in minder schwerem Fall erheben.
Ein Nachbar der Frau sagte der Zeitung: "Ich habe sie öfter gefragt, ob sie
schwanger sei. Doch sie stritt das immer ab." Die 23jährige habe gern
gearbeitet. "Sie muß sehr viel Angst um ihren Job gehabt haben."
Im Alter von knapp 16 Jahren soll die Frau bereits ihr erstes Kind bekommen
haben. Daraufhin soll sie ihren weiteren Berufsweg vorerst abgeschrieben haben.
Nach einer zweiten Geburt habe sie schließlich eine kaufmännische Ausbildung
begonnen. Mit einem dritten Kind habe sie keine Perspektive mehr für ihr Leben
gesehen, soll die junge Frau in ihren Vernehmungen gegenüber der Polizei
ausgesagt haben. Eine Nachbarin erinnerte sich: "Ich habe sie manchmal mit ihren
zwei Kindern vorbeilaufen sehen. Sie ist liebevoll mit ihnen umgegangen." DW
Artikel erschienen am Mi, 10. Mai 2006
URL dieses Artikels: http://www.netzeitung.de/vermischtes/395758.html
Mutter der toten Babys bestritt Schwangerschaft 02. Mai 2006 14:45
Gegenüber ihrer Familie soll die wegen Tötung ihrer Babys angeklagte Sabine H.
ihre Schwangerschaften verschwiegen haben. Doch es gab Vermutungen, wie die
Schwester nun vor Gericht ausgesagt hat.
Die Familie der wegen Totschlags angeklagten Brandenburger Mutter der neun toten
Babys hat zumindest ein Mal eine Schwangerschaft vermutet. Am Dienstag sagte die
älteste Schwester der Angeklagten Sabine H. als Zeugin vor dem Landgericht
Frankfurt an der Oder aus. Wie sie sagte, habe sie die Frau vor zehn bis 15
Jahren gefragt, ob sie ein Kind erwarte. Diese habe jedoch geantwortet: «Nein,
um Gottes Willen.» Sie habe ihr geglaubt.
Zweite Schwester will nicht aussagen
Jutta J. sagte weiter, sie habe sich auch mit ihrer Mutter und ihrer anderen
Schwester Christine J. über die Vermutung unterhalten. An eine Schwangerschaft
habe die Familie gedacht, weil Sabine damals zugenommen habe. Den damaligen
Ehemann der Angeklagten, Oliver H., hat nach der Aussage der Zeugin niemand aus
der Familie diesbezüglich gesprochen. Die zweite Schwester berief sich vor
Gericht auf ihr Aussageverweigerungsrecht.
Der Sohn von Jutta J. bestätigte, dass eine mögliche Schwangerschaft von Sabine
H. vor Jahren Thema in der Familie war. «Wir haben sie darauf angesprochen, aber
da hat sie ziemlich ablehnend darauf reagiert und gesagt: 'Ich habe schon drei
Kinder'», berichtete Frank K. Der 28-Jährige verwies allerdings darauf, dass er
damals noch sehr jung gewesen sei. Später sei darüber nie wieder gesprochen
worden.
Kleine Knochen im Blumentopf
Der Zeuge schilderte auch, wie er hinter dem Elternhaus in Brieskow-Finkenheerd
nahe Frankfurt am 31. Juli 2005 die Überreste der toten Babys gefunden hatte. Er
habe zwischen zwei Garagen auf dem Grundstück aufräumen wollen und deshalb die
Erde aus dem seit etwa zwei Jahren dort abgestellten Aquarium von Sabine H.
geschüttet. Dabei sei zunächst eine Plastiktüte zum Vorschein gekommen. «Und da
kamen lauter kleine Knochen raus», so der Zeuge. In als Blumenbehälter genutzten
Malereimern und einer Babywanne daneben seien weitere Leichenreste entdeckt
worden. Daraufhin habe die Familie die Kriminalpolizei alarmiert.
Jutta J. zufolge standen die Behälter früher auf dem Balkon der Wohnung von
Sabine H., waren aber nach einer Zwangsräumung auf das elterliche Grundstück
gekommen. Mehrmals habe sie ihre Schwester gefragt, was mit den Gefäßen
geschehen solle, in denen nur noch Unkraut wucherte. «Sabine hat immer
geantwortet: 'Nein, kippt das nicht aus, ich hole da noch etwas heraus'»,
berichtete die Schwester. Sie habe erklärt, dies seien Blumenknollen. «Aber nach
zwei Wintern im Freien haben wir immer gesagt, da sei doch nichts mehr drin»,
erklärte J.
Tötung durch Unterlassung
Der Vorsitzende Richter Matthias Fuchs fragte Jutta J. auch nach Spekulationen,
wonach Sabine H. Ende 2004 nochmals schwanger gewesen sein soll. Die Schwester
sagte: «Nein, dass hätte ich gesehen.» Erst Ende 2003 hatte die Angeklagte ein
Baby von ihrem damaligen Freund bekommen, das wie drei ihrer Kinder aus der Ehe
mit Oliver H. lebt.
Sabine H. ist wegen achtfachen Totschlags durch Unterlassen angeklagt. Die
Staatsanwaltschaft wirft ihr vor, zwischen 1992 und 1998 acht Neugeborene nicht
versorgt und damit deren Tod verursacht zu haben. Die erste Tötung eines
Neugeborenen 1988 ist nach DDR-Recht verjährt. Der Prozess gegen Sabine H.
begann am 27. April. Sie selbst hat vor Gericht bisher die Aussage verweigert.
(nz)
URL dieses Artikels: http://www.netzeitung.de/vermischtes/395982.html
Geschwister schweigen zu Baby-Tötungen 03. Mai 2006 12:14
Vor Gericht haben die erwachsenen Kinder der Angeklagten Blickkontakt mit ihrer
Mutter gemieden. Sagen wollten sie nichts zu dem Fall, bei dem es um neun tote
Babys geht.
Die erwachsenen Kinder der wegen Totschlags von acht Neugeborenen angeklagten
Sabine H. wollen nicht vor Gericht aussagen. Sowohl die 21-jährige Tochter als
auch die 20 und 19 Jahre alten Söhne der Angeklagten machten am Mittwoch vor dem
Landgericht Frankfurt an der Oder von ihrem Zeugnisverweigerungsrecht Gebrauch.
Sabine H. hatte Tränen in den Augen, als ihre Tochter und die beiden Söhne in
den Zeugenstand traten. Ununterbrochen sah sie zu den Kindern hinüber und
lächelte, während sie den Prozess ansonsten bisher weitgehend reglos verfolgt
hatte. Die drei erwachsenen Kindermieden während ihrer kurzen Auftritte vor
Gericht den Blickkontakt mit ihrer Mutter.
Aussagen wollten die Kinder nicht, wozu sie als nahe Angehörige der Angeklagten
das Recht haben. Auch die Protokolle ihrer Aussagen bei der Polizei ließen sie
sperren. Die Kinder wurden geboren, bevor Sabine H. laut den Ermittlern
innerhalb von zehn Jahren neun Neugeborene ums Leben kommen ließ.
Nichte sagt aus
Eine Nichte der gelernten Zahnarzthelferin berichtete vor Gericht, Sabine H.
habe sich im Laufe der Jahre immer stärker von ihrer Mutter und ihren Schwestern
entfernt. «Man hat sie oft lange Zeit nicht gesehen», berichtete die 34-jährige
Tochter einer der Schwestern der Angeklagten.
Sie erinnere sich zudem, dass ihre Mutter vor vielen Jahren einmal vermutet
habe, Sabine H. sei schwanger. Diese habe dies jedoch mit Nachdruck
zurückgewiesen. Ähnlich hatten sich bereits eine der Schwestern sowie deren Sohn
geäußert.
Erdbeeren auf Babyknochen gepflanzt
Die Zeugin erklärte auch, die Angehörigen hätten Sabine H. Hilfe wegen deren
Alkoholsucht angeboten, die aber abgelehnt worden sei. Die Ehe zwischen Sabine
H. und ihrem langjährigen Mann Oliver schilderte die Nichte als harmonisch.
«Zumindest was ich von außen mitbekommen habe», sagte sie. «Sie sind regelmäßig
mit den Kindern zusammen in den Urlaub gefahren.»
Zudem berichtete Manuela K., in den Blumenkästen auf dem Balkon, in denen Sabine
H. die Knochen der Babys vergraben hatte, seien Kräuter, Tomaten, Erdbeeren und
Blumen gepflanzt gewesen.
Aussage verweigert
Der Angeklagten wird achtfacher Totschlag zwischen 1992 und 1998 vorgeworfen.
Die erste Tötung eines Neugeborenen 1988 hatten die Richter bereits als verjährt
nach DDR-Recht bewertet. Sabine H. selbst hat bisher im Prozess die Aussage
ebenso verweigert wie ihr Ex-Mann, der Vater aller toten Kinder ist. Vor der
Haftrichterin hatte sie aber einen Tag nach ihrer Verhaftung am 31. Juli
erklärt, die Babys nach der Geburt jeweils unversorgt gelassen zu haben.
Die Leichen der neun Neugeborenen waren Ende Juli 2005 hinter dem Elternhaus der
Angeklagten in Brieskow-Finkenheerd bei Frankfurt (Oder) gefunden worden. Der
Angeklagten drohen bis zu 15 Jahre Haft. (nz)
SPIEGEL ONLINE - 05. Mai 2006, 17:42 URL:
http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,414659,00.html
Baby-Prozess Aldi-Tüte stellt Ermittler vor Rätsel
Ein Beweisstück im Prozess gegen die Mutter der neun toten Babys von
Brieskow-Finkenheerd wirft neue Fragen auf. Demnach wurde die Tüte, in der eine
der Leichen gefunden wurde, erst 2002 hergestellt - vier Jahre nach der
mutmaßlich letzten Kindstötung.
Frankfurt an der Oder - Das Gericht befragte eine leitende Aldi-Angestellte.
Diese sagte aus, dass der Aufdruck M 02/02 für das Produktionsdatum Februar 2002
stehe. Laut Staatsanwältin Anette Bargenda hatten LKA-Spezialisten das
normalerweise unsichtbare Kennzeichen sichtbar gemacht. Schlüsse daraus wollte
Bargenda allerdings nicht ziehen. Damit bleibt offen, ob der betroffene Leichnam
umgepackt wurde und um welches der toten Kinder es sich überhaupt handelt. Die
40-jährige Sabine H. ist angeklagt ihre Neugeborenen zwischen 1988 und 1998
umgebracht zu haben.
AP Angeklagte Sabine H.: "Die Kinder waren ihr Heiligtum"
Unterdessen beschrieben Nachbarn Sabine H. vor Gericht als Trinkerin. Mehrere
Zeugen sagten, dass sie wegen ihrer Alkoholprobleme des Öfteren völlig
orientierungslos gewesen sei. Sie habe mal im Fahrstuhl, mal im Keller gelegen
und sei einige Male auf offener Straße völlig hilflos gesehen worden.
Von den Schwangerschaften will dagegen niemand etwas bemerkt haben - nur ein
einziges Mal habe eine Nachbarin nachgefragt. Diese habe die Angeklagte Mitte
der neunziger Jahre ein Mal auf eine mögliche Schwangerschaft angesprochen. "Das
kam mir von der Figur her so vor, da habe ich sie angesprochen", sagte die
Zeugin. Die Angeklagte habe das aber weit von sich gewiesen. Beide Frauen hatten
zusammen eine Ausbildung zur Zahnarzthelferin gemacht und später in einem Haus
gewohnt.
Zugleich bezeichneten die meisten Zeugen die Beschuldigte als sehr gute Mutter.
"Die Kinder waren ihr Heiligtum", sagte eine Nachbarin über das Verhältnis der
Angeklagten zu den drei mittlerweile erwachsenen Kindern. "Sie hat ihre Kinder
sehr gern gehabt", so auch eine frühere Freundin.
Laut Strafregisterauszug ist die Angeklagte nur wegen Diebstahls vorbestraft.
Sie war 2003 zu einer Geldstrafe von 600 Euro verurteilt worden, nachdem sie in
einem Frankfurter Supermarkt für knapp 60 Euro unter anderem Kaffee, Wein,
Kuchen, ein T-Shirt und ein Deospray gestohlen hatte.
Der Prozess wird am Dienstag fortgesetzt. Das Urteil soll am 30. Mai verkündet
werden.
aki/ddp/dpa
12. Mai 2006 16:13 URL dieses Artikels:
http://www.netzeitung.de/vermischtes/398126.html
Baby-Leichen im Aquarium versteckt
Im Prozess um die neun toten Babys sind neue Details bekannt geworden. Die
Mutter hatte die toten Säuglinge demnach nicht in Blumenkübeln vergraben.
Die neun toten Babys von Brieskow-Finkenheerd (Kreis Oder-Spree) waren entgegen
den ersten Berichten nicht in Blumenkübeln begraben. Die Leichen seien vielmehr
in einem Aquarium, einem Kochtopf, einer Babybadewanne und Eimern versteckt
gewesen, sagte ein Kriminalbeamter am Freitag als Zeuge vor dem Landgericht
Frankfurt (Oder). Der 38-Jährige war einer der ersten Polizisten am Fundort.
Der 40-Jährigen angeklagten Mutter wird Totschlag durch Unterlassen vorgeworfen.
Sie soll die Kinder nach der Geburt nicht versorgt und so deren Tod verschuldet
haben. Die Anklage lautet auf achtfachen Totschlag - ein Fall ist verjährt. Als
ein Verwandter der Mutter bei Aufräumarbeiten auf dem elterlichen Grundstück der
Frau im Juli 2005 menschliche Knochen fand, holte er die Polizei, darunter den
38-jährigen Zeugen.
Zwischen zwei Garagen standen nach Angaben des Polizisten verschiedene Behälter,
in denen zum Teil Unkraut wuchs. Ein Aquarium sei bereits ausgeschüttet gewesen.
Auf einem Sandberg hätten Knochen gelegen, gab der Zeuge am siebten Prozesstag
zu Protokoll.
Körper in Plastiktüten verpackt
Jedes einzelne der toten Babys sei in einem eigenen Behältnis vergraben gewesen,
beschrieb der Zeuge den Fundort. Die Körper seien in ein, manchmal auch in drei
Plastiktüten verpackt gewesen. Der Vater der Babys will von den Kindern nichts
gewusst haben. Auf Schwangerschaften habe er die Frau nie konkret angesprochen,
sagte eine Richterin, die den Mann seinerzeit vernommen hatte. Eine heimliche
Geburt in der Wohnung habe er nicht mitbekommen.
In der Vernehmung habe sich der Mann an Gefäße auf dem Balkon, auf dem auch
Blumenkästen standen, erinnert. Der Balkon sei der Lieblingsplatz seiner Frau
gewesen, die seinen Angaben zufolge zunehmend dem Alkohol verfiel.
Einmal habe er sie für eine halbe Stunde mit einem Kabelbinder gefesselt, als
sie ihn betrunken mit einem Küchenmesser bedrohte. Vor Gericht hatte sich der
Mann auf sein Zeugnisverweigerungsrecht berufen. Der Prozess wird am Donnerstag
nächster Woche fortgesetzt. Dann sollen Rechtsmediziner gehört werden. (nz)
Alle Rechte © 2006 NZ Netzeitung GmbH
Brandenburg 13.05.2006
http://archiv.tagesspiegel.de/archiv/13.05.2006/2529549.asp
Tote Babys lagen nicht im Blumenkasten
Frankfurt (Oder) - Obwohl Oliver H. Tag für Tag mit seiner Frau zusammenlebte
und drei, vier Mal in der Woche mit ihr intim war, will er nichts von ihren
vielen Schwangerschaften gemerkt haben. Die heute 40-Jährige muss sich wie
berichtet wegen Tötung von acht Neugeborenen vor dem Landgericht Frankfurt
(Oder) verantworten, eine weitere Kindstötung aus dem Jahr 1988 ist verjährt.
Doch Oliver H., der damalige Ehemann und Vater der neun Babys, verweigert die
Aussage im Prozess. Deshalb wurde gestern eine Richterin als Zeugin befragt: Sie
hatte H. am 20. September 2005 vernommen – sieben Wochen nach dem Fund der
Babyleichen in Brieskow-Finkenheerd. Die übrigens, so sagte gestern ein
Kripo-Beamter aus, keineswegs in Blumenkästen gefunden wurden. Anders als die
Polizei damals mitteilte, lagen die sterblichen Überreste in vier Eimern, einem
Wäschekorb, einem Aquarium und einer Kinderbadewanne.
Die Vernehmungsrichterin berichtete, dass Oliver H. damals erzählt habe, dass er
Sabine H. als „aufgeschlossenes und attraktives Mädchen“ kennen gelernt habe. Im
Juni 1984 sei eine Tochter geboren worden, im Jahr darauf hätte er Sabine H.
geheiratet. Es sei eine Liebesheirat gewesen, der Sohn Dan kam im gleichen Jahr
zur Welt. Danach habe er sich mit seiner Frau geeinigt, dass zwei Kinder genug
seien. Sie hätten eine Zeitlang mit Kondomen verhütet, dann habe Sabine H.
gesagt, sie nehme die Pille. Als sie 1986 wieder schwanger war, weil sie
angeblich die Pille vergessen hatte, sei er enttäuscht gewesen, habe aber das
dritte Kind schließlich akzeptiert. Dass seine Frau dann auch 1988 schwanger
war, habe er nicht gemerkt. Wohl aber, dass ihr Alkoholproblem in diesem Jahr
begann und sich in der Folgezeit verschärfte. Deshalb habe er 1999 die Scheidung
eingereicht.
Der Verteidiger von Sabine H. hält die Aussagen des Ex-Ehemanns für
unglaubwürdig, zumal mehrere Zeugen ausgesagt haben, sie hätten die
Schwangerschaften bemerkt. Die Staatsanwaltschaft hat jedoch während der
Ermittlungen keinen Hinweis gefunden, die Oliver H. belasten. Und die Angeklagte
schweigt weiter. Der Prozess wird am Donnerstag fortgesetzt. Sandra Dassler
Die Mutter soll eine 19-Jährige sein, die derzeit im Krankenhaus behandelt wird.
Mainz Mutter vom Vorwurf der Kindstötung freigesprochen
Im Prozess um den gewaltsamen Tod eines zwei Wochen alten Säuglings hat das
Landgericht Mainz die 27 Jahre alte Mutter freigesprochen. Gutachter waren zu
dem Schluss gekommen, dass die Frau zur Tatzeit an einer Wochenbettpsychose litt
und schuldunfähig war.
Die Mainzer Buchhändlerin war wegen Totschlags angeklagt. Sie hatte das Baby im
September 2002 zu Boden geworfen. Das Kind starb kurz darauf an seinen
Kopfverletzungen. Zum Prozessabschluss hatten sowohl die Verteidigung als auch
die Staatsanwaltschaft einen Freispruch für die Mutter gefordert.
Die Anklage hatte sich auf ein Gutachten aus dem Frühjahr 2003 gestützt, wonach
die Frau aus Unzufriedenheit über ihre neue Rolle als Hausfrau und Mutter den
Säugling ihrem Ehemann wütend vor die Füße geworfen haben soll. Dabei soll sie
den Tod des Babys billigend in Kauf genommen haben. Eine psychische Störung zum
Tatzeitpunkt hatte dieses Gutachten ausgeschlossen.
Neue Gutachten und Zeugen entlasteten Mutter
Weitere Gutachten und die Vernehmung zahlreicher Zeugen aus dem Verwandten- und
Bekanntenkreis ergaben letztlich jedoch ein anderes Bild: Kurz nach der
Kaiserschnittgeburt seien bei der jungen Mutter Auffälligkeiten aufgetreten. Sie
habe sich zwar auf das Baby gefreut, gleichzeitig aber auch ständig Angst
gehabt, ihr Kind nicht richtig versorgen zu können. Diese Angst habe sich
gesteigert, bis sie ihren Mann bat, er und ihre Mutter mögen ihr das Kind
abnehmen. In dieser Situation war es zum Streit gekommen, bei dem die junge Frau
aus einem Sessel aufsprang und den Säugling von sich warf.
Letzte Änderung am: 15.05.2006, 12.15 Uhr
http://www.swr.de/nachrichten/rp/-/id=1682/nid=1682/did=1252006/l4ut8z/
Kriminalität- Toter Säugling in Papiertonne entdeckt
Ein toter Säugling ist am Dienstag in Manschnow (Märkisch-Oderland) gefunden
worden. Das Kind habe in einer Papiertonne gelegen, sagte ein Sprecher der
Staatsanwaltschaft Frankfurt (Oder).
Die Mutter des Babys soll eine 19-Jährige sein, die derzeit im Krankenhaus
behandelt wird. Dem Sprecher zufolge will die Staatsanwaltschaft nach
Rücksprache mit den behandelnden Ärzten entscheiden, ob Haftbefehl gegen sie
erlassen wird. Sie habe angegeben, das Kind lebend zur Welt gebracht zu haben.
Einem Bericht der "Märkischen Oderzeitung" (Mittwoch) zufolge soll es sich bei
der Frau um eine Südafrikanerin handeln, die mit einer christlichen Jugendgruppe
gegenwärtig durch Deutschland reist. Sie habe das Kind in einer Badewanne
geboren und anschließend getötet.
Der Staatsanwaltschaft zufolge kam das Baby in der Nacht zu Sonntag zur Welt.
Die Behörden haben eine Obduktion angeordnet.
Stand: 16.05.2006 19:50
http://www.rbb-online.de/_/nachrichten/vermischtes/beitrag_jsp/key=news4236997.html
Brandenburg RegionalNews
http://morgenpost.berlin1.de/content/2006/05/17/brandenburg/829652.html
Frankfurt (O.) Toter Säugling in Papiertonne entdeckt
In Manschnow (Märkisch-Oderland) ist gestern in einer Papiertonne ein toter
Säugling gefunden worden. Das sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft
Frankfurt (O.). Die Mutter soll eine 19jährige sein, die derzeit im Krankenhaus
behandelt wird. Die "Märkische Oderzeitung" berichtet, es handle sich um eine
Südafrikanerin, die mit einer christlichen Jugendgruppe gegenwärtig durch
Deutschland reist. dpa
Mittwoch, 17. Mai 2006 Nach Babytod in Manschnow Haftbefehl gegen Mutter
erlassen
Frankfurt (Oder) - Nach dem Tod eines Neugeborenen in Manschnow
(Märkisch-Oderland) hat das Amtsgericht Bad Freienwalde am Mittwoch gegen die
mutmaßliche Mutter des Kindes Haftbefehl erlassen. Die 19-Jährige komme jetzt in
Untersuchungshaft, sagte Gerichtssprecher Sylvio Seidel. Zu den Inhalten der
Vernehmung der Beschuldigten wollte er sich nicht äußern. Die Staatsanwaltschaft
Frankfurt (Oder) ermittelt gegen sie wegen Totschlags und Aussetzung mit
Todesfolge.
Der tote Säugling war am Dienstag ihn einerPapiertonne in Manschnow gefunden
worden. Der Staatsanwaltschaft zufolge hat die 19- Jährige angegeben, das Kind
in der Nacht zum Sonntag lebend zur Welt gebracht zu haben. Über die
Todesursache konnte ein Sprecher keine Angaben machen. Die Leiche werde derzeit
obduziert, sagte er.
Medienberichten zufolge soll es sich um eine Frau aus Südafrika handeln, die mit
einer christlichen Jugendgruppe durch Deutschland reist. Sie sei auf Grund
starker Beschwerden in ein Krankenhaus gebracht worden. Ärzte stellten fest,
dass sie zuvor offensichtlich ein Kind geboren hatte.
Erst Anfang März war in Premnitz (Havelland) ein toter Säugling gefunden wurden.
Gegen seine 16-jährige Mutter wird wegen des Verdachts des Totschlags ermittelt.
Vor dem Landgericht Frankfurt (Oder) muss sich zur Zeit eine 40-Jährige
verantworten, die für den Tod ihrer neun neugeborenen Kinder verantwortlich sein
soll. Ihr wird achtfacher Totschlag vorgeworfen. Ein Fall ist verjährt. (dpa)
http://www.sz-online.de/nachrichten/artikel.asp?id=1162924
Brandenburg http://archiv.tagesspiegel.de/archiv/17.05.2006/2538174.asp
17.05.2006 19-Jährige soll ihr Baby getötet haben
Frankfurt (Oder) - Die Polizei hat in Manschnow im Landkreis Märkisch-Oderland
eine Babyleiche entdeckt. Wie die „Märkische Oderzeitung“ vermeldete, lag der
tote Säugling in einer Papiertonne. Die Mutter soll eine 19-Jährige sein,
berichtet die Zeitung unter Berufung auf die Staatsanwaltschaft Frankfurt
(Oder). Sie soll das Kind in einer Badewanne geboren und dann getötet haben. Dem
Bericht zufolge stammt die Frau aus Südafrika. Sie sei Mitglied einer
christlichen Jugendgruppe, die durch Deutschland reist. Gegen die junge Frau,
die derzeit in einer Frankfurter Klinik liege, werde ein Haftantrag geprüft. ddp
Brandenburg 18.05.2006
http://archiv.tagesspiegel.de/archiv/18.05.2006/2539274.asp
Totes Baby: 19-Jährige festgenommen Südafrikanerin trat mit christlicher Gruppe
auf
Frankfurt (Oder) - Die 19-jährige Südafrikanerin, die heimlich ein Baby geboren
und getötet haben soll, ist gestern vorläufig festgenommen worden. Das sagte ein
Sprecher der Staatsanwaltschaft Frankfurt (Oder). Es bestehe der Verdacht des
Totschlags beziehungsweise der Aussetzung eines Kindes mit Todesfolge. Weitere
Angaben seien aufgrund der laufenden Ermittlungen gegenwärtig nicht möglich. Am
Nachmittag erließ das Amtsgericht Bad Freienwalde Haftbefehl. Aufklärung über
die Art der Geburt und des Todes des kleinen Jungen erhoffen sich die Ermittler
von der Obduktion.
Die 19-Jährige ist Mitglied einer Jugendgruppe aus Südafrika, die mit der
Organisation „Jugend für Christus“ durch Deutschland reist und mit Tänzen und
Gesprächen für Toleranz und Frieden wirbt. Sie wohnt zur Zeit bei einer
Gastfamilie in Manschnow im Landkreis Märkisch- Oderland und hatte sich nach
Tagesspiegel-Informationen am Montag wegen starker Unterleibsblutungen in ein
Krankenhaus begeben. Die Ärzte stellten fest, dass die Blutungen von einer
Geburt – möglicherweise einer Früh- oder Fehlgeburt – herrührten und
informierten die Polizei. Bei einer Befragung gab die 19-Jährige zu, in der
Badewanne heimlich ein Kind geboren zu haben und für seinen Tod verantwortlich
zu sein. Zeitgleich entdeckten Polizeibeamte die Leiche eines neugeborenen
Jungen in einem Abfallbehälter bei der Gastfamilie.
Der Leiter von „Jugend für Christus“ in Deutschland, Alfons Hildebrandt, ist
schockiert und traurig: „Die junge Frau ist erst vor wenigen Wochen nach
Deutschland gekommen und zusammen mit einem neunköpfigen Team unterwegs. Sie hat
bis zum Schluss mitgetanzt, niemand hat etwas von einer Schwangerschaft bemerkt.
Sie kann auch nie und nimmer schon im 8. oder 9. Monat gewesen sein.“ Die Teams
aus Südafrika sind seit 1998 in Deutschland unterwegs. Sie nennen sich
„iThemba“, was so viel wie Hoffnung heißt und richten sich besonders an
Jugendliche. In einer 45-minütigen Aufführung wird getanzt, Theater gespielt und
dann über Probleme wie Rassismus und Gewalt geredet. Sandra Dassler
19.05.2006 Prozess um toten Säugling: Zweifel an Aussage der Mutter
Kind soll nach siebeneinhalb Monaten geboren worden sein / Ärzte sagen aber, es
war voll entwickelt
Im Prozess um die Tötung eines neugeborenen Jungen sind gestern Zweifel an der
Aussage der Angeklagten aufgetaucht. Während sie von der Schwangerschaft
angeblich nichts bemerkt haben will, sagten ihre beste Freundin und deren Mutter
etwas anderes aus. Von: Thomas Reizel
Offenburg. Vor der 8. Großen Strafkammer, die als Jugendstrafkammer tagt, steht
seit Mittwoch eine heute 24 Jahre alte Frau. Ihr legt Staatsanwalt Klaus
Oesterle zur Last, im September 2002 einen Jungen zur Welt gebracht und getötet
zu haben. Das Kind starb den Erstickungstod. Es wurde von der Mutter in ein
Handtuch gewickelt, in zwei Plastiktüten gesteckt und in einer Schublade in
ihrem Wandschrank deponiert. Zu Prozessbeginn hatte die junge Frau ausgesagt,
dass der Vater ein ihr nicht näher bekannter Fasentbesucher war. Diese
Veranstaltung fand Ende Januar statt, das Kind kam am 13. September zur Welt.
Also will es die junge Frau nach nur siebeneinhalb Monaten geboren haben. »Es
war aber voll ausgebildet«, sagte gestern der ermitttelnde Kriminalbeamte nach
seiner Befragung von Medizinern. Demzufolge müsste die junge Frau bereits
deutlich vor Ende Januar schwanger geworden sein. Somit bestehen erhebliche
Zweifel an der Version mit dem »Fasent-Abenteuer«.
In Zweifel gezogen wurde gestern auch die Behauptung der Angeklagten, wonach sie
von der Schwangerschaft nichts bemerkt haben will. Die Mutter ihrer besten
Freundin hatte nach einem Vernehmungsprotokoll der Polizei gesagt, dass sie die
Angeklagte gefragt habe, warum sie denn nichts von ihrer Schwangerschaft erzählt
hat. »Weil die Sache dann ans Tageslicht gekommen wäre«, soll die 24-Jährige
geantwortet haben.
Angst vor den Eltern?
Einige Punkte mehr veranlassten Eugen Endress, Vorsitzender Richter der 8.
Großen Jugendschutzkammer, nachzubohren, ob die Angeklagte nicht doch von ihrer
Schwangerschaft wusste. »Wenn ich mir Ihr familiäres Umfeld anschaue, kann ich
sehr gut nachvollziehen, dass die Situation für Sie sehr schwierig war«,
vermutete er offenbar Angst, den Eltern zu beichten.
Auch Staatsanwalt Oesterle hakte nach. Das Gericht habe gehört, dass der
Angeklagten die Schwangerschaft bekannt gewesen sein muss. Die 24-Jährige hat
Abitur und studiert Betriebswirtschaftslehre. »Ich hab’s verdrängt, rein in die
Kiste und Deckel drauf«, sagte sie.
Auch hier fragte Endress nach: »Bevor man etwas in eine Kiste tun kann, muss
etwas da sein«, argumentierte er. Und meinte damit, dass ja gar nichts verdrängt
werden kann, dessen man sich nicht bewusst ist.
Andererseits gab die Mutter der besten Freundin zu bedenken, dass sie von Frauen
wisse, die glaubten, sie hätten Blinddarmentzündung, dann aber Kinder bekommen
hätten. Einig war sie sich mit ihrer Tochter, damals die beste Freundin der
Angeklagten, dass beide geholfen hätten, das Kind großzuziehen, hätten sie nur
von der Schwangerschaft gewusst.
Wie berichtet, war es der jungen Frau, nachdem sie am 13. September 2002 in der
elterlichen Wohnung entbunden hatte, so schlecht gegangen, dass sie ins
Krankenhaus musste. Anfänglich stritt sie eine Entbindung ab, doch schnell hatte
dies die behandelnde Ärztin widerlegt, und die junge Frau gab tags darauf alles
zu. Die Medizinerin verständigte die Polizei, die schaltete sofort Feuerwehr und
Rettungskräfte ein, eine Polizeistreife folgte. Doch das Kind war bereits tot.
»Der Vater wirkte total betreten und hat Fußball geguckt«, erläuterte ein
Polizeibeamter. Der Notarzt bescheinigte dem Vater der Angeklagten »emotionale
Kälte« angesichts dessen, dass sein Enkel tot in einer Schublade im Zimmer
seiner Tochter lag. »Er war nur erbost, dass die Tür aufgebrochen worden war«,
führte der Notarzt weiter aus. Allerdings wollte er nicht ausschließen, dass
sich der Vater in emotionalem Ausnahmezustand befand.
»Vater gleichgültig«
Ein Kriminalbeamter sprach von Gleichgültigkeit des Vaters. Dieses Verhalten sei
allerdings nicht ungewöhnlich bei posttraumatischen Störungen. Das erlebe die
Polizei immer wieder, etwa wenn sie Todesnachrichten überbringen muss. Nach
Freigabe des Leichnams hatte der Vater das tote Kind nach Straßburg ins
Krematorium bringen lassen. Was mit der Asche geschah, wisse er nicht, hatte er
am Mittwoch ausgesagt.
Insgesamt sind fünf Verhandlungstage anberaumt. Mit Spannung wird das
psychiatrische Gutachten erwartet. Vielleicht klärt sich dann auf, weshalb die
junge Frau ihre Schwangerschaft gegenüber den Eltern, aber auch ihrer besten
Freundin verheimlicht hat. Angeklagt ist sie wegen Totschlags. Doch Richter
Endress wies darauf hin, dass auch fahrlässige Tötung in Frage komme. Diese
würde erheblich niedriger bestraft, sollte sie überhaupt verurteilt werden.
http://www.baden-online.de/news/artikel.phtml?page_id=63&db=news_lokales&table=artikel_ortenau&id=6868
Säugling im Abfallkorb entsorgt
Zwei Männer machten am frühen Morgen in Zaragoza einen schrecklichen Fund: Sie
entdeckten ein in einen Plastikbeutel gewickeltes totes Baby in einem Abfallkorb
im Zentrum der Stadt. Derzeit wird die genaue Todesursache des Säuglings
untersucht. Vermutungen zufolge kam es als Frühgeburt zur Welt und hatte kaum
eine Überlebenschance.
Kurz nach 23 Uhr hatten die zwei Männer Geräusche aus dem Müllbehälter vernommen
und fanden den unlängst zur Welt gekommenen Säugling noch mit Nabelschnur vor.
Jetzt fahndet die Polzei nach der Mutter des Jungen. Auch vor Ort wird der
Abfalleimer gründlich auf etwaige Spuren untersucht. Schon der kleinste Hinweis
könnte Aufschluss über den Aufenthaltsort der Mutter geben.
Der Präsident des aragonesischen Familienforums, Javier Muñoz bezeichnete den
Vorfall als einen Akt „der die ganze Welt schockiert“, denn ein Kind sei ein
„hilfloses Wesen. Diese Tragödie betrifft auch die Mutter, die sich für diese
Handlung entschieden hat. Sie wird sicherlich einige tragische Momente
durchleben und lange brauchen, um diese Tat zu verarbeiten, an einem so
hilflosen Wesen.“
Meldung vom 19.05.2006(mm)
http://www.spanien-anzeiger.com/nachrichten_spanien.php?datum=1148024606
26.05.2006 Prozess um toten Säugling: Gutachter empfiehlt Therapie
Motive bleiben weiter im Dunkeln: Warum wollte junge Mutter Schwangerschaft
nicht wahrhaben?
Im Prozess um einen toten Säugling fehlen Antworten. Warum hat die heute
24-Jährige ihre Schwangerschaft verheimlicht und auch nach der Geburt
abgestritten? Staatsanwalt Klaus Oesterle sieht Rätsel. Die würden sich
vielleicht auflösen, wenn der Vater bekannt wäre.
Von: Thomas Reizel
Ortenau. Am 13. September 2002 brachte eine heute 24-jährige, des Totschlags
angeklagte Frau in der elterlichen Wohnung einen Sohn zur Welt. Er wurde tot
gefunden in einer Schublade im Zimmer der jungen Frau, in ein Handtuch gewickelt
und in zwei Plastiktüten verpackt.
Niemand im Umfeld der jungen Frau will etwas von der Schwangerschaft, geschweige
denn von der Geburt, mitbekommen haben. Selbst die Eltern nicht, obwohl das Kind
in deren Bad zur Welt kam. Die Angeklagte will sich an die Geburt in der Dusche
nur bruchstückhaft erinnern, sei ohnmächtig geworden und habe ihr Kind, als sie
es sah, für tot gehalten und in die Schublade gelegt, sagte sie vor der 8.
Großen Jugendstrafkammer des Offenburger Landgerichts. Dabei hatte es laut
Gutachtern bis zu einer halben Stunde gelebt. Es spricht einiges dafür, dass der
Junge im Duschwasser ertrunken ist.
Eberhard Schulz, Ärztlicher Direktor der Kinder- und Jugendpsychiatrie der
Universitätsklinik Freiburg, beschrieb sie in seinem Gutachten am Mittwoch als
altersgemäß intelligent, etwas zwanghaft, gewissenhaft, aber auch eigensinnig.
Diese Persönlichkeitszüge reichen aber nicht für ein Krankheitsbild.
»Gefühlen ausgewichen«
Fragebögen mit klaren Leistungsanforderungen habe sie während der Begutachtung
gewissenhaft ausgefüllt. »Aber so- bald es um Gefühle ging, vor allem um
negative, hatte sie die deutliche Tendenz auszuweichen«, sagte er.
Dass äußerlich niemand etwas von der Schwangerschaft bemerkt haben will,
bezeichnete Schulz als nachvollziehbar. Die Angeklagte hatte nur fünf bis sechs
Kilo zugenommen, normal sind nach Angaben von Gutachtern zwölf. Eberhard Schulz
zitierte einige seit 1954 dokumentierte Fälle von verheimlichten
Schwangerschaften. Auch diesen Frauen hat demnach niemand etwas angesehen.
Jedenfalls konnte der Gutachter nicht ausschließen, dass die junge Frau die
Schwangerschaft verdrängt und nicht wahrhaben wollte, von der Geburt überrascht
wurde. Dabei könnte sie sich in einer »abnormen Erlebnissituation« befunden
haben, die zu verminderter Schuldfähigkeit oder Schuldunfähigkeit geführt haben
könnte. Der Gutachter empfahl ihr dringendst eine Therapie. »Sie müssen ihre
Ratlosigkeit rational erfassen und bewerten. Deckel auf, Kiste zu, das reicht
nicht«, sagte Eberhard Schulz.
»Warum hat sie die Schwangerschaft eigentlich verdrängt? Muss es da nicht ein
starkes Motiv geben?«, wollte der Vorsitzende Richter Eugen Endress von
Gutachter Schulz wissen. Das bejahte er, doch was das Motiv war, darüber hatte
er keine Erkenntnisse.
Für Staatsanwalt Klaus Oesterle ist es ein Problem, dass der Vater des Kindes
nicht bekannt ist. »Wenn wir wüssten, wer das ist und unter welchen Umständen
das Kind gezeugt wurde, hätte uns das möglicherweise in eine andere Richtung
geführt«, erklärte er.
»War sie fahrlässig?«
So aber fragte der Staatsanwalt, ob es denn nicht fahrlässig von der jungen
Mutter gewesen sei, sich nicht auf die Geburt eingestellt zu haben, weil ihr ja
doch im Mai/Juni 2002 bewusst geworden sei, dass sie schwanger ist. »Was hat sie
gehindert, irgendjemandem die Schwangerschaft zu eröffnen, etwa dem Frauenarzt,
dem Hausarzt oder der Freundin?«
Diese Frage bleibt weiter offen. Der Gutachter hielt es – ausgehend von einem
Nicht-Wahrhaben-Wollen der Schwangerschaft – durchaus für nachvollziehbar, dass
die junge Frau diese Passivität entwickelt hat. »Was da passiert ist, weiß aber
nur sie«, sagte er.
http://www.baden-online.de/news/artikel.phtml?page_id=63&db=news_lokales&table=artikel_ortenau&id=6905
28. Mai 2006 Am Donnerstag fällt das Urteil im Prozeß gegen die mutmaßliche
Kindsmörderin aus Frankfurt an der Oder. Sie soll zwischen 1988 und 1998 neun
ihrer Babys getötet haben. Ob es zu einer Verurteilung kommt, ist fraglich.
Bewiesen ist bislang nur wenig
Eimer und Plastiktüte: Beweise im Prozeß gegen Sabine H. Foto: dpa
Sie selbst sagt nichts und läßt die anderen sprechen. Regungslos sitzt Sabine H.
neben ihrem Anwalt Matthias Schönburg, der ihr diese Strategie verordnet hat,
und lauscht ihrem Leben, wie es ihre Schwester, die Nachbarn, wie es Bekannte
und Gutachter vor ihr ausbreiten. Als ginge sie das alles gar nichts an. In der
Realität, in ihrem eigenen Leben, war das nicht anders. Auch da entschieden
zumeist die anderen für sie. Sabine H. schwieg lieber und vergrub die Wahrheit.
Weil ihr Mann nach drei gemeinsamen Kindern keine weiteren mehr wollte, soll die
Frau zwischen 1988 und 1998, also innerhalb von gerade mal zehn Jahren, neun
gemeinsame Kinder noch als Säuglinge getötet haben. Die Leichen verscharrte sie
in Eimern und in Blumentöpfen, mit denen sie ihren Balkon jahrelang schmückte.
Das Haar zurückgesteckt, den Pony ins Gesicht gekämmt, starrt Sabine H. auf die
Tischplatte. Wenn sie sich von ihrem Anwalt verabschiedet, bevor ihr die
Handschellen wieder angelegt werden, lächelt die 40jährige manchmal. Dann sieht
sie ganz jung aus. Verletzlich.
Ihre Kindheit in Brieskow-Finkenheerd war glücklich, aber beengt, sagt der
psychologische Gutachter Matthias Lammel, der dreimal mit Sabine H. sprechen
konnte. Sabines Schwestern waren 10 und 15 Jahre älter. Sabine, das Nesthäkchen,
war gewohnt, daß andere ihr Entscheidungen abnahmen.
Das Gericht hat aufgefahren, was die deutsche Justiz zu bieten hat. Man kennt
nun ihre Kindheit. Man weiß nun, daß sie klug ist, ihr Intelligenzquotient liegt
mit 120 über dem Durchschnitt. Doch zu erklären, wie eine intelligente Frau,
eine Mutter dreier Kinder, zur Babymörderin wurde, das Wahnsinnige aus dem
Alltäglichen abzuleiten, das gelang den Richtern der Zweiten Strafkammer des
Landgerichts Frankfurt (Oder) an den elf Verhandlungstagen nicht, genausowenig
wie es im vergangenen August den Boulevardzeitungen nach der Festnahme der Frau
gelang.
Alle Annäherungen an Sabine H. blieben lückenhaft. Eine Biographie, in der die
Katastrophe vorherbestimmt ist, sieht anders aus. Mit 17 machte Sabine H. ihren
Schulabschluß, fühlte sich zu Höherem berufen, zu Abitur und Studium. Doch in
der DDR war es nicht ganz einfach, berufliche Träume wahr werden zu lassen.
Sabine H. mußte Zahnarzthelferin werden, der Beruf interessierte sie nicht.
Auf einem Maifest lernte sie Oliver kennen. Ein Jahr später kam die erste
Tochter zur Welt. Mit 20 hatte sie bereits drei Kinder, saß im Plattenbau,
während ihr Mann arbeitete, zunächst bei der Stasi, später in wechselnden Jobs.
"In einem Lebensabschnitt, in dem die Mehrzahl der Menschen entscheidende
Reifeschritte durchlebt, hat sich ihre Situation immer mehr verfestigt", sagt
Psychologe Lammel.
Um das "Reifungsdefizit" auszugleichen, habe sie sich schnell in feste
Strukturen geflüchtet. Doch die Ehe mit Oliver entpuppte sich bestenfalls als
gefühlsarmes Nebeneinander. Eine beste Freundin, eine Vertrauensperson fehlte.
Wie in der Kindheit wartete Sabine darauf, daß die anderen auf sie zukommen, als
sie wieder schwanger war. Mit ihrem Mann redete sie nicht darüber, der hatte
schon getobt, als das dritte Kind, geboren wurde. Sabine dagegen sagte: "Wo drei
satt werden, werden auch vier satt."
Sie sagte es erst nach ihrer Festnahme. Und nie zu ihrem Mann.
Gleich einem unartigen Kind, das darauf wartet, daß es die Eltern ertappen und
daß nun ein Donnerwetter beginnt, steht sie ihrem Mann mit dem vierten, fünften
und zuletzt neunten Kind im Bauch gegenüber. "Sie machte nichts, weil sie nie
was machte", sagt Lammel. Keine Verhütung, keinen Schwangerschaftsabbruch, keine
Freigabe zur Adoption. "Sie stand vor der Situation, ihrem Mann entweder das
Kind auf den Frühstückstisch zu legen und zu sagen, das habe ich heute nacht zur
Welt gebracht, oder das Kind auf die Seite zu bringen."
Sabine H. griff zur Flasche. Erst ein paar Gläschen Weißwein, am Ende drei
Flaschen Schnaps am Tag. Sie trank allein in der Küche, während der Mann im
Wohnzimmer vor dem Fernseher saß. Einmal wird sie mit 4,8 Promille ins
Krankenhaus gebracht - das überlebt nur, wer trinken gewohnt ist. Spätere
Lebensgefährten, Männer, an denen sie irgendwie klebenblieb, als Oliver 2002 die
gemeinsame Wohnung verließ, fanden im Gerichtssaal schnell abfällige Worte für
Sabine H.s Alkoholexzesse. Geholfen haben sie ihr damals nicht.
Sabine H. ist voll schuldfähig, sagt der Gutachter. Das macht es den Richtern
nicht leichter. Denn von neun Fällen, in denen sich Sabine H. des Totschlags
durch Unterlassen schuldig gemacht haben soll, ist möglicherweise nur einer zu
beweisen. Zwar hatte die Frau der Polizei nach ihrer Verhaftung gesagt "Ja, Sie
haben recht. Ich habe die Kinder geboren und vergraben. Ich muß sie wohl getötet
und auf dem Balkon eingebuddelt haben." Diese Worte hat sie am 31. Juli 2005 zu
Protokoll gegeben, in ihrer ersten Aussage gegenüber der Polizei.
Schilderungen vom Tathergang gibt es jedoch nur von den ersten beiden Babys. Sie
wisse einfach nicht mehr, ob die anderen überhaupt am Leben waren, sie habe
getrunken, sobald die Wehen einsetzten. Die medizinischen Gutachten können diese
Erinnerungslücken nicht schließen. Sicher ist: die toten Kinder waren
Neugeborene, Sabine und Oliver ihre Eltern. Die Todesursache ist dagegen nicht
mehr festzustellen. Und nein, es sei nicht auszuschließen, daß die Babys
Totgeburten waren. Wahrscheinlich, zumal in neun Fällen, ist dies nicht. Doch
für eine Verurteilung braucht es Gewißheit.
Der erste Fall, für den es genauere Schilderungen gibt, ist bereits verjährt.
Bleibt Goslar, bleibt der Mai 1992. Hierzu wurden Teile der Aussage Sabine H.s
vor dem Ermittlungsrichter verlesen. "Ich fuhr zur Weiterbildung nach Goslar,
war im neunten Monat. Abends trank ich Wein. Morgens hatte ich Wehen. Das Kind
kam nachmittags, es lebte, wimmerte (...). Ich legte eine Steppdecke drauf, weil
meine Kollegin reinkam. (...). Am nächsten Morgen wickelte ich es in meinen
Mantel. Es wimmerte nicht mehr." Für diesen einen Fall erscheint die
Verurteilung als sicher.
Sabine H. hat geschwiegen, doch manchmal sprachen ihre Blicke. Etwa am ersten
Verhandlungstag, als ihr Ex-Mann Oliver als Zeuge geladen war, mit dem sie die
ganze Zeit, in der die Taten geschehen sein sollen, in einer engen
Vierzimmerwohnung zusammengelebt hatte.
Vor der Ermittlungsrichterin hatte er glaubhaft versichert, daß er von neun
Schwangerschaften seiner Frau nichts mitbekommen haben will. Vor Gericht schwieg
er. Als er den Zeugenstand verläßt, als er seine Baseball-Kappe über die kurzen
Haare zieht, um sich vor den Kameras zu schützen, die ihm draußen auflauern,
blicken sich Sabine H. und er kurz in die Augen. Was ihre Blicke sagen, weiß
niemand zu deuten.
Nachdem Psychologe Lammel am vergangenen Dienstag sein Gutachten vorgelegt
hatte, wurde Sabine H. gefragt, ob sie noch etwas dazu zu sagen hätte. "Nein,
das stimmte so", sagte sie. Es waren ihre einzigen Worte in dem Prozeß. Am
Donnerstag fällt das Urteil. Die Sprachlosigkeit wird bleiben. Peter Müller
Artikel erschienen am 28. Mai 2006 © WAMS.de 1995 - 2006
http://www.wams.de/data/2006/05/28/894390.html
Meinung- Das Schweigen der Sabine H. Jutta Kramm
Sabine H. hat in ihrem kurzen, vierzigjährigen Leben dreizehn Kinder zur Welt
gebracht. Dreizehn Mal war sie schwanger, dreizehn Mal spürte sie ein anderes,
fremdes und doch auch wieder eigenes Leben in sich, fühlte sie, wie es sich
bewegte und sich drehte, erlebte sie, wie sie anschwoll, wie sich ihr Körper,
wie ihre Brust und ihr gesamter Unterleib sich darauf vorbereiteten, jedes
einzelne kleine Wesen in ihrem Bauch, das sie immer mehr einengte, das
strampelte, wie also dieses Kind zum eigenen Leben drängte. Sie hat die Kinder
irgendwie zur Welt gebracht. Es wird wohl (so wie jede Geburt) schmerzhaft
gewesen sein, und Sabine H. hat diese Schmerzen offenbar mit Alkohol betäubt, so
wie sie jahrelang ihre Seele, ihr Herz und ihren Kopf mit Alkohol betäubt hat.
Mindestens acht dieser kleinen Leben hat Sabine H., so hat jetzt das Landgericht
Frankfurt (Oder) geurteilt, nach diesen heimlichen Geburten einfach liegen
gelassen, bis sie jämmerlich starben. Verhungerten, verdursteten, vertrockneten,
verkümmerten. Dann hat Sabine H. die toten Säuglinge in Handtücher und
Plastiktüten gewickelt und die Leichname anschließend in Blumenkübel begraben.
So hat die Frau ihre Kinder jahrelang bei sich behalten, ihre toten Kinder
offenbar auf diese ihre eigentümliche Art sogar gehegt und gepflegt. 15 Jahre
muss Sabine H. nun ins Gefängnis. Totschlag.
Wohl jede und jeder, der von diesen armen Babys weiß, möchte wissen, warum sie
sterben mussten. Wir werden es nie erfahren. Sabine H. schweigt über ihre toten
Kinder - so wie sie über ihre Schwangerschaften, so wie sie über ihre Geburten,
so wie sie über ihre Ehe, ihre Kindheit, so wie sie über alles schweigt.
Vielleicht weiß selbst Sabine H. nicht, warum ihre Kinder sterben mussten.
Es gibt Menschen, die führen kein Leben. Ihr Leben geschieht. Einfach so. Sie
treiben. Sie treffen keine Entscheidungen, sie stellen sich keine Fragen und sie
geben sich keine Antworten; sie werden nicht aktiv, alles passiert ihnen, sie
geraten in Situationen, in Lagen, in Umstände, und dann nehmen die Dinge ihren
Lauf.
Sabine H. geschah das Schlimmste. Sie lernte zu früh ihren Mann kennen,
vielleicht, nein sicher, war es der Falsche für sie und sicher wurde sie zu früh
und zu oft schwanger, sie lebte immer weiter mit jenem Mann, der sich nicht für
sie interessierte und schon gar nicht für ihre kleine Familie. Drei Kinder hatte
Sabine H., da war sie erst 21 Jahre alt. Ihr Mann wollte keinen Nachwuchs mehr,
das wusste sie. Trotzdem passierte es: Sie wurde wieder schwanger, und
vielleicht hoffte sie, es möge gut ausgehen, es möge eine gute Familie werden,
eine glückliche. Und vielleicht starb das erste Kind tatsächlich unter der
Geburt, und vielleicht hat sie es in Panik verschwinden lassen. So könnte es bei
Sabine H. gewesen sein. Diese erste schlimme Handlung dann hatte - in ihrer
furchtbaren Logik - alle anderen zur Folge.
Sabine H. hat sich irgendwie in ihr Leben verstrickt. Sabine H. passierte die
Kindstötung, so wie ihr die Ehe passierte, die Schwangerschaft, die Geburt. Wir
wissen all das nicht, aber wir ahnen es, wenn wir sehen, wie sie schweigend,
ratlos, passiv vor ihren Richtern steht.
Warum aber hat ihr Mann ihr nicht geholfen, warum nicht ihre Familie, nicht ihre
Nachbarn, ihre Bekannten? Es liegt nahe, gerade den Ehemann für mitschuldig zu
erklären für das traurige Leben der Sabine H. und für den grauenvollen Tod ihrer
Kinder. Und es ist wahr: So eindeutig wie Sabine H. moralisch und juristisch
Schuld trägt, so eindeutig ist Oliver H. Mit-Täter. Oliver H. hat mit seiner
Frau geschlafen, neben ihr gelegen, neben ihr gelebt. Dass er von den
Schwangerschaften nichts wusste, mag niemand glauben. Und selbst wenn er nichts
wusste: Wie verantwortungslos dürfen Menschen nebeneinander leben, ohne dass man
sie am Ende für das Schlimmste - Mord oder Totschlag an den eigenen Kindern -
nicht auch zur Verantwortung ziehen müsste?
So unerklärlich wie die Taten der Sabine H., so unverständlich bleibt das
Schweigen der anderen. Möglicherweise sahen sie alle zu, weil sie wussten: Wer
etwas sagt, muss etwas tun. Und wer fragt, muss helfen, muss handeln, muss
anzeigen. War das Schweigen der Sabine H. so dröhnend, so laut, so zwingend, so
grauenvoll, dass es die anderen zum Schweigen brachte?
Solche Fragen muss sich jeder stellen, der von Sabine H. und ihren getöteten
Kindern hört. Sie müssen gestellt werden, weil nur das Fragen das Schweigen
durchbricht. Wer sie beantworten kann? Das Gericht konnte es nicht.
Berliner Zeitung, 02.06.2006
http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/meinung/555456.html
Die kalte Mutter -Das Urteil über Sabine H. ist gesprochen: 15 Jahre Haft wegen
achtfachen Totschlags an ihren Babys. Die Motive der Frau bleiben im Dunkeln,
auch die Umstände der beispiellosen Verbrechen. Katrin Bischoff
FRANKFURT (ODER). Die beiden Schwestern von Sabine Hilschenz sitzen im großen
Saal des Landgerichts in Frankfurt (Oder), ebenso der Mann, mit dem die
40-Jährige bis zu ihrer Verhaftung im vergangenen Jahr zusammenlebte. Sabine
Hilschenz sind die Handschellen abgenommen worden, sie hat ihren braunen
Hosenanzug zurechtgezupft, sich von den Fernsehkameras abgewendet. Die Frau, die
neun ihrer 13 Kinder getötet haben soll, wartet auf ihr Urteil. Ergeben, ohne
erkennbare Emotionen, die Hände gefaltet. Punkt 13 Uhr kommen die drei
Berufsrichter und zwei Schöffen in den Saal. Es wird still.
Totschlag durch Unterlassen in acht Fällen, 15 Jahre Freiheitsentzug, so lautet
das Urteil. Sabine Hilschenz sei ihren Pflichten als Mutter nicht nachgekommen,
ihre Neugeborenen zu versorgen. "Die Babys starben wenige Stunden nach der
Geburt an Unterkühlung", sagt der Vorsitzende Richter Matthias Fuchs. Ein Raunen
geht durch den vollbesetzten Saal. "Das war Mord", tuscheln Frauen. Andere
nicken anerkennend, eine so hohe Haftstrafe hätten sie doch nicht erwartet. Zu
schwierig waren die Ermittlungen, zu unbefriedigend die Ergebnisse.
In der vorletzten Reihe ertönt ein hemmungsloses Schluchzen, die zehn Jahre
ältere Schwester von Sabine Hilschenz ist in Tränen ausgebrochen. Dagegen huscht
über das Gesicht der Staatsanwältin Anette Bargenda ein triumphierendes Lächeln.
Sie hatte wegen Mordes eine lebenslange Freiheitsstrafe gefordert. 15 Jahre
kommen dem sehr nahe.
Nur Sabine Hilschenz zeigt kein Gefühl. Sie hat sich zurückgelehnt, verschwindet
fast hinter ihrem korpulenten Anwalt. Eine Stunde lang begründet Richter Fuchs
das Strafmaß in dem wohl schlimmsten Fall von Kindstötung in der bundesdeutschen
Rechtsprechung. Neun Kinder hat Sabine Hilschenz von 1988 bis 1998 heimlich zur
Welt gebracht, getötet und in Eimern, einem Aquarium und anderen Gefäßen auf dem
Balkon vergraben - unter Kräutern und Tomatenpflanzen. Für den Tod von acht
dieser Babys muss sie sich verantworten.Der Fall des 1988 geborenen und
getöteten Kindes, da war Sabine Hilschenz bereits Mutter von drei Kindern, ist
verjährt. "Doch diese Tat hat die Grundlage für alle anderen Tötungen gelegt",
sagt Richter Fuchs. Die Frau habe nach dem Tod dieses Kindes begonnen, vermehrt
zu trinken, um die Erinnerungen auszulöschen.
Das Motiv für dieses und die folgenden Verbrechen sei die Angst gewesen, ihr
Mann könne sich von ihr trennen und die drei gemeinsamen Kinder mitnehmen. Der
dominante Mann habe keinen weiteren Nachwuchs geduldet. Fuchs sagt aber auch, es
sei in keinem der acht Fälle Mord gewesen - etwa um die vorherigen Tötungen zu
vertuschen. Auch niedere Beweggründe erkennt er nicht - anders als die
Staatsanwältin. Sabine Hilschenz habe sich von ihrem Mann unter Druck gesetzt
gefühlt und die Familie gefährdet gesehen.
Der Richter schildert, dass Sabine Hilschenz 1992 abermals schwanger wurde. Sie
brachte während eines Lehrgangs in Goslar einen Jungen zur Welt. Auch davon
bekam niemand etwas mit. "Das Kind, so hat Frau Hilschenz ausgesagt, hat
gewimmert, also gelebt", sagt Fuchs. Das Baby starb, weil sich die Mutter nicht
kümmerte. Die Tat sei kein minderschwerer Fall gewesen, sagt der Richter. Sabine
Hilschenz habe sich in Goslar nicht in einer Notlage, nicht in der Enge ihrer
Familie befunden, wie bei den späteren Fällen. Diese konnten letztlich nur als
Wiederholungstaten angesehen werden.
Fuchs räumte ein, dass der Prozess wenig zur Klärung der Todesumstände beitragen
konnte. Doch die Kammer sei überzeugt, dass alle Babys nach der Geburt gelebt
hätten. "Dafür gibt es eine Vielzahl von Indizien", sagt der Richter. Etwa die
1985 bis 1987 geborenen drei Kinder, die gesund zur Welt gekommen seien. Oder
auch die kleine Elisabeth, die trotz zehnjähriger Trinkkarriere der Mutter 2003
gesund geboren wurde.
15 Jahre Haft, das ist die Obergrenze für Totschlag. Der Richter begründet
dieses hohe Strafmaß mit der Vielzahl der toten Kinder.
Kein Wort verliert Matthias Fuchs über die Rolle des Ehemannes, von dem Sabine
Hilschenz im Jahr 2001 geschieden wurde. Er ist ohne Zweifel der Vater aller
neun getöteten Babys, will aber keine der Schwangerschaften bemerkt haben, auch
keine der Geburten. Acht der Kinder brachte Sabine Hilschenz in der gemeinsamen,
hellhörigen Plattenbauwohnung in Frankfurt (Oder) zur Welt. Ausgerechnet immer
dann, wenn der Ehemann und die drei Kinder geschlafen oder aber nicht zu Hause
gewesen sein wollen. "Ich bedaure es sehr, dass das Gericht in der mündlichen
Urteilsbegründung auf den einstigen Ehemann überhaupt nicht eingegangen ist",
sagt Matthias Schöneburg, der Anwalt von Sabine Hilschenz. Ihn hätte es schon
interessiert, inwieweit der 42-Jährige Oliver Hilschenz an der Beseitigung der
Spuren mitgewirkt hat.
Der Verteidiger, der wegen Totschlags in einem Fall einer Freiheitsstrafe von
nur dreieinhalb Jahren gefordert hatte, wird in Revision gehen und das Urteil
vom Bundesgerichtshof überprüfen lassen. "Nur der Fall in Goslar ist bewiesen.
Dass meine Mandantin vier gesunde Kinder hat, besagt noch nicht, dass alle neun
tot aufgefundenen Babys auch wirklich gelebt haben", sagt er. Außerdem müsse das
Gericht schon zuordnen, wann welches Kind wie gestorben ist. Ansonsten gelte "im
Zweifel für die Angeklagte."
Die neun toten Kinder werden somit noch immer keine letzte Ruhestätte bekommen.
Sie können erst beerdigt werden, wenn das Verfahren rechtskräftig beendet ist,
sie als Beweis nicht mehr benötigt werden. Unklar ist, wo die Babys ihr Grab
bekommen sollen. Brieskow-Finkenheerd, wo die Leichen im August des vorigen
Jahres gefunden wurden, weigert sich bisher, die Kinder im Ort begraben zu
lassen. Die Gemeinde wolle kein Wallfahrtsort werden, heißt es.
Berliner Zeitung, 02.06.2006
http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/tagesthema/555440.html
Tagesthema Chronologie eines einzigartigen Falls
31. Juli 2005: Ein Zeuge findet in einer Garage auf dem Grundstück in
Brieskow-Finkenheerd bei Aufräumarbeiten Menschenknochen. Die alarmierte Polizei
entdeckt die zumeist in Plastiktüten gewickelten Leichen von neun Neugeborenen
in verschiedenen Gefäßen.
1. August 2005: Gegen die Mutter wird Haftbefehl wegen Totschlags erlassen.
2. August 2005: Die Mutter gibt an, sie habe die Kinder ohne fremde Hilfe zur
Welt gebracht, aber keine Erinnerung an die Todesumstände. Sie sei bei den
Geburten stets betrunken gewesen.
3. August 2005: Der brandenburgische Innenminister Jörg Schönbohm stellt die
These auf, die Proletarisierung der Landwirtschaft im Osten Deutschlands habe
zur Verwahrlosung der Gesellschaft beigetragen und damit solche Verbrechen wie
den Babymord begünstigt. Er erntet heftige Proteste.
29. November 2005: Die DNA-Analysen sind abgeschlossen. Bei den toten Säuglingen
handelt es sich um zwei Jungen und sieben Mädchen. Eltern der Kinder sind die in
Untersuchungshaft sitzende Mutter sowie ihr damaliger Ehemann.
8. Februar 2006: Die Staatsanwaltschaft Frankfurt (Oder) teilt mit, sie habe
Anklage gegen die Mutter wegen achtfachen Mordes und einer Kindstötung im
Zeitraum von 1988 bis 1998 erhoben.
28. Februar 2006: Die 2. Strafkammer des Landgerichts Frankfurt (Oder) kippt die
Anklage. Die Kammer stuft den Tod des 1988 geborenen Kindes als verjährt ein und
sieht für einen Mordvorwurf in den anderen acht Fällen keinen hinreichenden
Verdacht. Die Kammer lässt die Anklage unter dem Gesichtspunkt des Totschlags in
acht Fällen zu.
27. April 2006: Der Prozess gegen die jetzt 40-jährige Mutter der toten Babys
beginnt vor dem Landgericht Frankfurt (Oder). Die Angeklagte schweigt zu den
Vorwürfen.
18. Mai 2006: Gutachter erklären vor Gericht, dass die Todesursache der
Säuglinge nicht mehr geklärt werden könne.
23. Mai 2006: Ein Psychiater stuft die Angeklagte vor Gericht als schuldfähig
ein. Sie sei "blitzgescheit".
30. Mai 2006: Die Plädoyers werden gehalten. Staatsanwaltschaft fordert wegen
achtfachen Mordes eine lebenslängliche Freiheitsstrafe und die Anerkennung der
besonderen Schwere der Schuld. Die Verteidigung plädiert auf einen Totschlag in
minderschwerem Fall und verlangt eine Haftstrafe von dreieinhalb Jahren.
Berliner Zeitung, 02.06.2006
http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/tagesthema/555443.html
SPIEGEL ONLINE - 01. Juni 2006, 10:43 URL:
http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,419152,00.html Frankfurter Baby-Prozess
Gericht verkündet Urteil
Gegen die Mutter der neun toten Babys von Brieskow-Finkenheerd wird heute Mittag
das Urteil erwartet. Der 40-jährigen Sabine H. wird achtfacher Totschlag
vorgeworfen. Ihr droht lebenslange Haft.
Frankfurt an der Oder - Sabine H. soll in den Jahren 1992 bis 1998 acht Babys
nach der Geburt getötet haben. Die erste Tötung eines Neugeborenen im Jahr 1988
ist nach DDR-Recht verjährt. Die Staatsanwaltschaft forderte lebenslange Haft
wegen achtfachen Mordes. Sie sieht es nach zehn Prozesstagen als erwiesen an,
dass Sabine H. die Neugeborenen jeweils zur Verdeckung des vorangegangenen
Verbrechens tötete.
DPA Die Angeklagte Sabine H.: Einem Gutachten zufolge ist sie voll schuldfähig
Dagegen beantragte die Verteidigung nur dreieinhalb Jahre wegen Totschlags in
einem minderschweren Fall. Der Anwalt sagte, es gebe in sieben Fällen keine
Beweise dafür, dass es sich nicht um Totgeburten handelte.
Die Angeklagte ist nach dem psychiatrischen Gutachten voll schuldfähig. Sie
verweigerte die Aussage. Der Vater aller Kinder, von dem sie inzwischen
geschieden ist, machte keine Angaben als Zeuge. Er will von den
Schwangerschaften und Geburten nichts bemerkt haben. Vor einer Haftrichterin
hatte Sabine H. nach ihrer Festnahme am 31. Juli 2005 erklärt, sich stets bei
Einsetzen der Wehen betrunken und die Neugeborenen unversorgt gelassen zu haben.
aki/AP
SPIEGEL ONLINE - 01. Juni 2006, 18:50 URL:
http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,419308,00.html
Urteil im Babytod-Prozess- Die Überzeugungsrichter Von Gisela Friedrichsen,
Frankfurt an der Oder
Neun kleine Skelette in Blumentöpfen, eine überforderte Mutter und ein Mann, der
von alljährlichen Schwangerschaften seiner Frau nichts mitbekommen haben will:
Das Landgericht Frankfurt hatte es mit einem besonders außergewöhnlichen Fall zu
tun - und urteilte nach Gefühl.
Frankfurt an der Oder - Beobachter, die die Justiz in Frankfurt an der Oder seit
längerem kennen, sagen: Das war nicht ein Urteil des Vorsitzenden Richters
Matthias Fuchs. Und so, wie er die Begründung dafür vortrug, dass Sabine H., 40,
wegen achtfachen Totschlags an Neugeborenen zu einer Freiheitsstrafe von 15
Jahren verurteilt werde, bestärkte er den Eindruck, dass dieses Urteil vor allem
die Überzeugung der vier weiblichen Mitglieder des Spruchkörpers ausdrückt.
Es war viel von Überzeugung die Rede, von "wir gehen davon aus" - und wenig von
nachgewiesenen Tatsachen. Denn die gibt es in diesem Fall, der das
Vorstellungsvermögen der meisten Menschen übersteigt, nur in begrenztem Umfang.
Zur Beantwortung der entscheidenden Fragen fehlen sie ganz.
Die Kammer, sagte Fuchs gleich zu Beginn der Urteilsverkündung, "geht von
Lebendgeburten aus". Sabine H. habe die Kinder geboren und sich danach nicht um
sie gekümmert, "so dass sie an Unterkühlung gestorben sind". Wie kommt die
Kammer zu dieser Auffassung?
Die medizinischen Sachverständigen, die in der Hauptverhandlung ausführlich
gehört und befragt worden waren, konnten bei keinem der in allerlei Gefäßen und
Behältnissen unter Erde begrabenen kleinen Skelette sagen, ob das jeweilige Kind
gelebt hat, als es geboren wurde. Sie konnten anhand der Knochenlänge nur
feststellen, dass sämtliche Kinder zur Zeit der Geburt "reif" waren, was nicht
gleichbedeutend ist mit "gesund", und dass Spuren von Gewalteinwirkung fehlen.
Bleibende Zweifel
Fuchs wörtlich - und vieldeutig: "Unsere Überzeugung, dass die Kinder nicht tot
waren, als sie geboren wurden, stand im Mittelpunkt des Verfahrens. Die
Rechtsmediziner konnten dazu keine sicheren Feststellungen treffen. Für unsere
Überzeugung ist es aber nicht erforderlich, dass wir eine hundertprozentige
Sicherheit gewinnen. Theoretische Zweifel mögen bleiben, auch
Alternativvorstellungen. Aber für die Überzeugung eines Gerichts reicht es, dass
vernünftige Zweifel schweigen."
So zog die Kammer die vier Klinikgeburten Sabine H.s zum Vergleich heran, die
ohne Komplikationen verlaufen waren, wenn sie sich auch zum Teil über viele
Stunden schmerzhaft hinzogen. Ein Beleg für die Problemlosigkeit von heimlichen,
eigenhändigen Hausgeburten? Sie schöpfte ihre Überzeugung auch aus der
"statistischen Wahrscheinlichkeit": Im Land Brandenburg kommen nur 0,5 Prozent
aller Kinder tot zur Welt. Fuchs: "Also spricht eine Vielzahl von
Gesichtspunkten dafür, dass alle Kinder lebten."
Und so ging es weiter. Die Angeklagte habe viel Alkohol getrunken. Fuchs: "Das
führt bei Babys zu einer Behinderung oder Schwächung der Atmung. Sie kann so
instabil sein, dass das Kind entgegen der normalen Sterblichkeitsdauer schneller
tot ist." Die Rechtsmediziner hatten von der Gefahr einer "Atemlähmung"
gesprochen, nicht aber von normaler oder verkürzter Sterblichkeitsdauer.
Die Kammer billigte Sabine H, zu, dass sie "aus Angst vor familiären Konflikten
und aus Angst vor ihrem Mann, der kategorisch weitere Kinder ablehnte", getötet
habe. "Sie hing sehr an ihrem Mann und hängt wohl heute noch an ihm." Fuchs
sprach vom "ehezerstörenden Faktor weiterer Geburten" und einer schweren
Konfliktlage bei der Angeklagten "durch die tiefgreifende Sorge, dass die Ehe
zerbricht. Diese Sorge wurde nicht von ihr genährt. Mit diesem Konflikt wurde
sie alleingelassen".
Viel war in der Urteilsbegründung von "Unterlassen" die Rede. Die Mutter habe es
unterlassen, sich um die Neugeborenen zu kümmern, wie es ihre Pflicht gewesen
sei und so fort. Von einem Unterlassen des Ehemannes, der gegenüber den Kindern
genauso eine Garantenstellung hat wie die Mutter, war an keiner Stelle die Rede.
Der Mann, Vater aller neun toten Babys, hatte angegeben, nachdem die Kinder
zufällig im vorigen Sommer gefunden worden waren, er habe nicht mitbekommen,
dass seine Frau neunmal schwanger war. Und von den Geburten habe er überhaupt
nichts gewusst. Er habe geschlafen währenddessen oder sei nicht zu Hause gewesen
und ähnliches. Jeder mag sich seinen eigenen Reim auf eine solche Aussage
machen. Die Staatsanwaltschaft hat sich nicht einmal die Mühe gemacht zu
überprüfen, ob die Wände in der einstigen ehelichen Wohnung tatsächlich so
schalldicht sind, dass Geräusche einer Gebärdenden oder von Neugeborenen nicht
bis ins nächste Zimmer dringen und ob die Ausreden der Ehemannes nicht doch eher
Schutzbehauptungen sind. Nicht strafbar ist es jedenfalls, wenn ein Ehemann
seiner zu Hause gebärenden Frau - ein Lebensrisiko besteht da schließlich immer
- nicht beisteht.
"Eigentlich ziemlich milde"
Das Vorgehen der Staatsanwaltschaft gab bis zum Schluss des Prozesses Rätsel
auf. Zunächst hatte sie Sabine H. wegen neunfachen Mordes von Neugeborenen -
begangen in den Jahren 1988 bis 1998 - anklagen wollen und dabei übersehen, dass
Fall eins nach dem milderen Recht der ehemaligen DDR, das Kindstötung gleich
nach der Geburt weniger hart bestrafte, bereits verjährt war. Dann kritisierte
die Kammer an der Anklage, es sei ihr kein hinreichender Tatverdacht für
Mordmerkmale zu entnehmen. Die Ermittlungsergebnisse reichten dafür nicht aus.
Sabine H. wurde also nur wegen Totschlags in acht Fällen angeklagt.
AUS DEM GERICHTSSAAL
Gisela Friedrichsen ist Gerichtsreporterin des SPIEGEL
Gleichwohl beantragte die Sitzungsvertreterin der Staatsanwaltschaft am
vergangenen Dienstag die Höchststrafe - Lebenslang wegen achtfachen Mordes -
sowie die Feststellung der besonderen Schwere der Schuld. Aber: Ein Angeklagter
muss nach den Grundsätzen eines fairen Verfahrens damit rechnen können, dass er
höchstens wegen des Vorwurfs verurteilt werden, den das Gericht nach Prüfung der
Anklageschrift zugelassen hat. Andernfalls muss ihn die Kammer rechtzeitig
darauf hinweisen, dass auch eine andere Verurteilung in Frage kommt.
Die Verteidigung kündigte unmittelbar nach dem Urteil an, die Sache dem
Bundesgerichtshof vorzulegen. Dann wird man sehen, ob Statistiken und
richterliches Gefühl allein für eine Verurteilung zu 15 Jahren Freiheitsstrafe
ausreichen. Die Staatsanwältin jedenfalls zeigte sich zufrieden mit dem
Strafmaß, obwohl sie es "eigentlich für ziemlich milde" hält. Ach ja: Das
Gericht schätzt "bei einer Gesamtbetrachtung" Töten durch Unterlassen fast
gravierender ein als "Töten durch rasches Tun". Denn es sei ja "qualvoller, über
Stunden zu sterben als schnell". Nur: Wie schnell oder qualvoll die Babys
tatsächlich gestorben sind oder ob das eine oder andere gar nicht lebte - das
weiß, mit Ausnahme der Angeklagten, keiner.
Kindstötungen haben in Deutschland immer wieder Entsetzen ausgelöst.
2002: Jeweils kurz nach der Geburt erstickt die Mutter ihre beiden Kinder in
Hildesheim mit einem Kissen und wirft sie in den Müll.
2000: Nahe Erfurt (Thüringen) wird ein neugeborener Junge tot aufgefunden. Die
Mutter hatte zuvor schon zwei andere Kinder umgebracht.
1999: In Mühltroff (Sachsen) nimmt die Polizei eine Frau fest, die ihre drei
Kinder erstickt, in Plastikbeutel gepackt und eingefroren hatte.
1984- 1988: Ein Ehepaar aus Wernigerode (Sachsen- Anhalt) tötet fünf seiner
Neugeborenen und verbrennt die Leichen.
1966 bis 1972: In Bonscheuer (Rheinland- Pfalz) ertränkt eine Mutter ihre
Neugeborenen in einer Jauchegrube.
Kraftwerk, Oderflut, Kindsmord
"Neun tote Kinder - Der Fall Sabine H.", Reportage von Sabine Tzitschke und
Manuela Jödicke (ARD/RBB, 21.6.06, 22.45-23.30 Uhr)
epd Sabine H. hat in ihrem vierzigjährigen Leben dreizehn Kinder geboren, neun -
geboren zwischen 1988 und 1999 - davon sind tot. Man fand die Überreste der
Babys in Blumenkübeln und Eimern versteckt. Aus Sabine H. wurde der "Fall Sabine
H."
Die toten Babys von Brieskow-Finkenheerd, einem kleinen ostdeutschen Örtchen,
wurden zum Medien- und Diskussionsthema der Republik. Viel ist seither gesagt
und geschrieben worden, und doch blieb bis zum Prozessende und darüber hinaus
vieles ungeklärt, bleiben viele Ungereimtheiten auch im Detail - neben der
einen, großen Frage, welche Gründe eine Frau und als liebevoll beschriebene
Mutter dazu bringen können, neun Kinder heimlich auszutragen und sterben zu
lassen. Vor Gericht hat Sabine H. geschwiegen, ihr Ex-Mann und Vater der Kinder,
der all die Jahre nichts bemerkt haben will, hat von seinem
Zeugnisverweigerungsrecht Gebrauch gemacht, die erwachsene Tochter ebenso.
Sabine Tzitschke und Manuela Jödicke formulieren in ihrem Film die Frage, wer
diese Frau ist, "die über Jahre ein schreckliches Geheimnis mit sich trägt". Sie
befragen ehemalige Mitschülerinnen, die Klassenlehrerin, den ehemaligen
Schuldirektor. Die Kriminaltechniker, die Staatsanwältin, den Anwalt, den
Gerichtsmediziner, den Gerichtspsychiater. Eine Hebamme, Nachbarn, Bekannte,
frühere Arbeitgeber, den ehemaligen Lebensgefährten, den jetzigen. Das ist eine
enorme Fleißarbeit, aber nicht unbedingt wirklich erhellend.
Der frühere Schuldirektor zeigt, wo das Kind Sabine damals im Klassenzimmer
gesessen hat, merkt an, "so kenne ich sie nicht", und charakterisiert seine
damalige Schülerin als "ordentlich, diszipliniert, lebhaft", mit sehr guten
Leistungen. Der Vater sei ein "sehr pflichtbewusster Angestellter der Deutschen
Reichsbahn" gewesen. Die Klassenleiterin weiß zu berichten, dass Sabine bei
einer Russisch-Olympiade "einen mittleren Platz belegen konnte" und auch nach
dem Unterricht "sehr aktiv" gewesen sei.
Gezeichnet wird das Bild eines sehr angepassten, behüteten jungen Mädchens, das
begabt ist und intelligent, das das Zeug zum Abitur hätte und dennoch
Zahnarzthelferin wird. Mit 17 ihre erste große Liebe, Oliver H., der bei der
Staatssicherheit arbeitet, mit 18 die Heirat, das erste Kind, dennoch schließt
sie ihre Ausbildung ab, dann das zweite, das dritte. Eintöniges
Hausfrauendasein. Über die Ehe, die unglücklich zu nennen vermutlich ein
Euphemismus wäre, ist wenig bekannt - man ahnt die Katastrophe eher. Sie spricht
mit niemandem darüber. Sie beginnt zu trinken. Der Alkohol wird eine erhebliche
Rolle spielen in ihrer Geschichte.
So viel war bislang bekannt. Sabine Tzitschkes und Manuela Jödickes Reportage
ist wohl auch eher als ein chronologisches Resümee von der Entdeckung der Babys
bis zum Gerichtsurteil zu verstehen, weniger als Ursachenforschung. Manche
Bebilderung wird unerträglich oberflächlich: Die Beschreibung des
anstrengend-monotonen Alltags mit Bildern aus dem Frankfurt/Oder der 70er, 80er
Jahre zu illustrieren, mit grauen Plattenbauten und flatternder Wäsche, zeugt
weniger von Tiefgang denn von Klischee und lässt unwillkürlich an Schönbohms
umstrittene Äußerung von der "erzwungenen Proletarisierung" im Osten denken (die
hier nicht erwähnt wird). Den Bericht von einer Sturzgeburt auf einer Toilette
aber mit einem Klobecken und einem tropfenden Wasserhahn zu bebildern, wirkt
nicht nur hilf-, sondern auch geschmacklos. Zumal man davon ausgehen kann, dass
der Zuschauer weiß, wie eine Toilette aussieht.
Auch manche Kommentarsätze sind unglücklich. Über Brieskow-Finkenheerd, den
Fundort, heißt es etwa: "Man hat es hier nicht leicht nach der Wende: Kraftwerk
stillgelegt, danach kam die Oderflut, dann neun tote Babys." Ein Dreisatz, der
womöglich lakonisch klingen soll, aber nur flapsig wirkt. Eine Nachbarin wird
gefragt: "Als Sie das erfahren haben, wie ging es Ihnen damit?"
Anderes bleibt ebenso widersprüchlich offen wie vorher. Manchen - etwa einer
ehemaligen Chefin oder einer Nachbarin - fiel der Bauch der Hochschwangeren
durchaus auf, andere sagen, es sei nichts zu bemerken gewesen. Auch das
Alkoholproblem blieb nicht unbemerkt. Eine Nachbarin bereut im Nachgang, sich um
die oft betrunkene Schwangere nicht gekümmert zu haben.
Der Gerichtspsychiater wertet Sabine H.s eisernes Schweigen als Ausdruck innerer
Stabilität. Auch nach diesem Film kann man bestenfalls erahnen, welche Umstände
und Verkettungen sich zu dieser Lebenstragödie zusammengebraut haben. Von einer
45-minütigen Reportage, die bereits ein Jahr nach den Babyfunden, kurz nach dem
ersten Prozess, gesendet wird, war mehr kaum zu erwarten. Dass es dennoch
möglich ist, sich einem so schmerzhaften Thema ernsthaft zu nähern, hat etwa
Aelrun Goettes Film "Die Kinder sind tot" eindrucksvoll bewiesen. Aber dazu
braucht es viel Zeit. Und die richtigen Fragen. Was letztlich im Gedächtnis
bleibt, ist das Foto einer Zwölfjährigen mit Zöpfen, hellwachem Gesicht und
vertrauensvollem Blick - Sabine H. als Kind.
Ulrike Steglich http://www.epd.de/medien/medien_index_43527.html
01.06.2006 - » Prozess wegen Totschlag wird heute in Offenburg fortgesetzt «
http://www.baden-online.de/ticker.phtml?id=15187
20-jährige Offenburgerin soll ihr neugeborenes Kind umgebracht haben
Vor dem Offenburger Landgericht ist heute Vormittag der Prozess wegen Totschlags
gegen eine 20-Jährige fortgesetzt worden.
Derzeit werden die Plädoyers gehalten – ob das Gericht noch heute das Urteil
fällt, ist noch unklar.
Die Offenburgerin soll im Jahr 2001 ihr neugeborenes Kind getötet haben.
Ursprünglich sollte die Geburt geheim durchgeführt werden - wegen unzureichender
Versorgung kam der Säugling ums Leben.
22jährige gesteht im Gerichtssaal Tötung ihres Babys
Mädchen nach der Geburt erdrosselt - Mutter versteckt Leiche im Bettkasten -
Schwangerschaft vor Familie und Freunden verheimlicht
Flensburg - Eine 22 Jahre alte Frau hat während einer Verhandlung vor dem
Flensburger Landgericht am Donnerstag zugegeben, ihre neugeborene Tochter
erdrosselt zu haben. Die Tat geschah Ende Februar vergangenen Jahres. Laut
Anklage soll die Frau den Säugling in der Gästetoilette des elterlichen Hauses
allein entbunden und das Kind anschließend im Waschbecken geknebelt und
schließlich mit einer Kordel erdrosselt haben.
Eine Obduktion ergab als Todesursache die Strangulation, hieß es. Die Angeklagte
befand sich während der Schwangerschaft noch in der Ausbildung zu einer Anwalts-
und Notariatsgehilfin.
Die mädchenhaft wirkende 22jährige hörte weinend der Verlesung der
Anklageschrift zu. Anschließend legte sie ihr umfangreiches Geständnis ab. Das
Gericht hatte dazu allerdings die Öffentlichkeit von der Verhandlung
ausgeschlossen.
Bei der Vernehmung der Mutter wurde deutlich, daß das tote Baby zehn Tage im
Bettkasten der jungen Frau gelegen hatte. Anschließend war es noch in einem
Schuppen versteckt worden, bevor das schreckliche Geschehen offenbar wurde und
sich die Angeklagte der Polizei stellte.
Die Eltern der Angeklagten hatten den toten Säugling auf ihrem Grundstück
entdeckt. Nach einem Gespräch mit ihrer Tochter waren sie gemeinsam mit ihr zur
Polizei gegangen. Dort gab die damals 21jährige die Tat bereits zu. Da die
Behörden weder Flucht- noch Verdunkelungsgefahr sahen, wurden keine Haftgründe
gesehen. Die junge Frau durfte bis zur Verhandlung auf freiem Fuß bleiben.
"Ich konnte es doch nicht wegtun", zitierte die Mutter jetzt im Gerichtssaal die
Aussage ihrer Tochter. Da die junge Frau stark zugenommen habe, hatten Mutter
und Stiefvater bereits eine Schwangerschaft vermutet. Dies habe die Tochter aber
abgestritten. Auch vor Freunden und Kollegen konnte sie die Schwangerschaft
verheimlichen.
Die Angeklagte sei Themen, bei denn es um Sexualität ging, immer ausgewichen;
außerdem habe sie noch nie einen Frauenarzt aufgesucht. In diesem Zusammenhang
vermutete die Mutter den Verdacht, ihre Tochter sei als Kleinkind mißbraucht
worden.
Die Mutter schilderte ihre 22jährige Tochter als verschlossenen Menschen, der
nach außen immer perfekt sein wollte. Nach der Trennung von einem Freund habe
sie sich psychisch verändert. "Um diese Liebe wollte sie kämpfen", schilderte
die Mutter.
Die Verhandlung vor dem Landgericht wird an diesem Montag fortgesetzt. Dann
sollen noch zwei Sachverständige auftreten. Vermutlich ergeht am Montag auch das
Urteil. DW
Artikel erschienen am Fr, 23. Juni 2006
http://www.welt.de/data/2006/06/23/928270.html
SPIEGEL ONLINE - 27. Juni 2006, 21:54 URL:
http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,423973,00.html
Kindstötung 15-Jährige durch DNA-Test entlarvt
Vor rund zwei Monaten hatten Spaziergänger eine Babyleiche in einer Plastiktüte
in Mecklenburg-Vorpommern entdeckt. Mit einem DNA-Massentest kam die Polizei nun
der Mutter auf die Spur. Ein 15-jähriges Mädchen gab zu, ihr Kind getötet zu
haben.
Neubrandenburg - Die Schülerin habe gestanden, das Kind im März in der
elterlichen Wohnung in Malchow zur Welt gebracht und es unmittelbar danach mit
einer Babydecke erstickt zu haben, teilte die Polizeidirektion Neubrandenburg am
Dienstag mit. Die Leiche versteckte sie in einer Plastiktüte in einer
öffentlichen Grünanlage, wo sie fünf Wochen später von einer Spaziergängerin
entdeckt wurde.
Anschließend suchte die Polizei nach der Mutter des getöteten Babys und forderte
dazu 1483 Frauen im Alter zwischen 14 und 45 Jahren aus der Region zur Abgabe
einer Speichelprobe für einen DNA-Test auf. Die 15-Jährige nahm daran freiwillig
teil. Nachdem sie mit dem positiven Ergebnis des Tests konfrontiert wurde, legte
sie ein Geständnis ab.
Wer der Vater des Babys ist, wollte die Schülerin nicht angeben. Sie hatte ihre
Schwangerschaft offenbar durch geschickte Kleidung monatelang kaschiert. Ob auch
ihre Eltern nichts von der Schwangerschaft ahnten, war zunächst nicht bekannt.
Die Staatsanwaltschaft beantragte Haftbefehl wegen des Verdachts des Totschlags.
fok/AFP
03. Juli 2006 MECKLENBURG - Totes Baby im Gefrierfach
Eine schlimme Entdeckung hat eine Frau in Neustrelitz beim Besuch ihrer
Schwester gemacht. Als sie das Gefrierfach öffnete, fand sie eine
Säuglingsleiche.
Neustrelitz - Wie die Staatsanwaltschaft Neubrandenburg heute mitteilte, hatte
die jüngere Schwester die 21 Jahre alte Mutter des toten Babys besucht und per
Zufall in deren Gefrierfach die Leiche entdeckt. Die Schwester hätte daraufhin
ihre Eltern verständigt, die die Polizei benachrichtigten. In Begleitung eines
Gerichtmediziners bargen die Beamten die Leiche, die in Laken gehüllt in eine
Plastiktüte eingewickelt war.
Die Mutter des Babys hatte den Angaben zufolge ihre Schwangerschaft
verheimlicht. Sie sagte aus, das Kind sei bereits tot zur Welt gekommen. Eine
Obduktion soll die Todesursache klären. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft
befindet sich die Frau vorerst nicht in Untersuchungshaft. Ihre Familie habe
versichert, dass sie psychologisch betreut werde.
dab/ddp http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,424809,00.html
Totes Baby in Kühltruhe gefunden - Mutter wieder frei
Neustrelitz - In der Kühltruhe einer Privatwohnung in Neustrelitz ist am
Wochenende ein totes Baby entdeckt worden. Die 21jährige Mutter habe in einer
ersten Befragung angegeben, die Schwangerschaft verheimlicht und das Kind im
Februar in ihrer Wohnung tot geboren zu haben, sagte der Sprecher der
Neubrandenburger Staatsanwaltschaft, Gerold Neubrandt, am Montag. Die Frau sei
nach der Vernehmung wieder auf freien Fuß gesetzt worden und befinde sich
inzwischen in psychologischer Behandlung. Es werde aber weiterhin wegen
Verdachts auf Totschlag ermittelt. Zur Feststellung der Todesursache wurde die
Obduktion der Babyleiche angeordnet. Nach ersten Ermittlungen hatte eine
Schwester die 21jährige am Wochenende besucht und den in Tücher und eine
Plastiktüte gewickelten Leichnam in der Kühltruhe eher zufällig entdeckt. Die
Schwester habe ihren Eltern von dem grausigen Fund erzählt, die daraufhin die
Polizei informierten. Die 21jährige, die allein lebe und berufstätig sei, habe
nach eigenen Angaben die Schwangerschaft verheimlicht, weil sie Angst um ihren
Freund hatte, sagte Neubrandt. Ein Rechtsmediziner war bei der ersten Vernehmung
dabei und hielt die Angaben zunächst für glaubwürdig. dpa
Artikel erschienen am Di, 4. Juli 2006
http://www.welt.de/data/2006/07/04/943546.html
Totes Baby in Kühltruhe entdeckt 03. Jul 15:01
http://www.netzeitung.de/vermischtes/417575.html
Die Schwester einer 21-Jährigen Frau aus Mecklenburg-Vorpommern hat in der
Kühltruhe der Wohnung der Familie eine Babyleiche gefunden. Nun ermittelt die
Polizei wegen Totschlags.
In der Kühltruhe einer Wohnung in Neustrelitz (Mecklenburg-Vorpommern) ist ein
totes Baby entdeckt worden. Die 21-jährige Mutter habe angegeben, sie habe die
Schwangerschaft verheimlicht und das Kind im Februar tot zur Welt gebracht,
sagte am Montag der Sprecher der Neubrandenburger Staatsanwaltschaft, Gerold
Neubrandt.Die Frau sei nach der Vernehmung wieder frei. Es werde aber weiter
wegen Verdachts auf Totschlag ermittelt. Die Todesursache solle eine Obduktion
klären.
Tücher und Plastiktüte
Nach ersten Ermittlungen hatte eine Schwester der 21-Jährigen am Wochenende den
in Tücher und eine Plastiktüte gewickelten Leichnam in der Kühltruhe gefunden.
Die Schwester habe ihren Eltern von dem grausigen Fund erzählt, die dann die
Polizei informierten.
In der jüngeren Vergangenheit hatte es mehrere derartige Funde in Deutschland
gegeben. Ein in einer Gefriertruhe im bayerischen Baiersdorf entdecktes Baby war
von der eigenen Mutter getötet worden. Im brandenburgischen Cottbus versteckten
Eltern zweieinhalb Jahre lang die Leiche eines verhungerten Sohnes in ihrer
Kühltruhe. (nz)
Babys eingemauert - Mutter wegen Totschlags angeklagt
Thüringen -Ein halbes Jahr nach dem Fund von zwei eingemauerten Babys in einem
Keller in Altenburg ist die Mutter wegen zweifachen Totschlags angeklagt worden.
Das Verfahren gegen ihren Ehemann wurde eingestellt. Dem Mann konnte nicht
nachgewiesen werden, daß er an der Tötung der Kinder beteiligt war. Der
Straftatbestand der Beihilfe sei laut Staatsanwaltschaft verjährt. Der
mutmaßliche Vater der Neugeborenen hatte die toten Säuglinge vergraben und
eingemauert. Er hatte sich Silvester 2005 selbst angezeigt, weil sich seine Frau
von ihm trennen wollte. dpa
Artikel erschienen am Tue, 4. July 2006
http://www.welt.de/data/2006/07/04/943549.html
Weiter Rätselraten um toten Säugling in Landshut
Bei den Ermittlungen zu dem toten Säugling, der Mitte Juni in Landshut gefunden
worden ist, tappt die Polizei weiter im Dunkeln.
Auch die Säuglingskleidung, die in der Nähe der Leiche in einem Müllbehälter
lag, gehört nicht zu dem Kind - das ergab jetzt eine DNA-Analyse. Anonsten gibt
es laut Polizeidirektion Landshut kaum Hinweise, wer den Säugling getötet haben
könnte. Für die Aufklärung der Tat hat das Landeskriminalamt 5 tausend Euro
Belohnung ausgesetzt.
Nachrichten - ID 9798 - 21.07.2006 - 16:37
http://www.unserradio.net/service/lokalnachrichten.php?lokal_news_id=9798&studio=deg
Franken&Bayern 25.07.2006 14:47
http://www.mainpost.de/mainfranken/fb/art1727,3648089.html
Tot gefundener Säugling wird beerdigt - Polizei sucht nach Mutter
Obernburg (dpa) Knapp sechs Monate nach dem Fund eines toten Neugeborenen am
Ufer des Baches Mümling, wird die kleine Mädchenleiche am Donnerstag, 27. Juli,
in Obernburg ihre letzte Ruhe finden. Das tote Kind wird ohne Identität in einem
anonymen Grab beigesetzt.
Sechs Monate nach dem Fund eines toten Neugeborenen im unterfränkischen
Obernburg bleibt die Identität des Mädchens weiter ungeklärt. Das tote Kind
findet nach Angaben der Polizei in Aschaffenburg an diesem Donnerstag in einem
anonymen Grab auf dem Obernburger Friedhof seine letzte Ruhe.
Die Beisetzung werde gemeinsam von einem katholischen und einem evangelischen
Pfarrer vorgenommen. Eine Spaziergängerin hatte die gefrorene Babyleiche am 30.
Januar in einer Sporttasche am Ufer der Mümling in der Nähe eines stark
frequentierten Fuß- und Radwegs gefunden.
Das kleine Mädchen war sorgsam in Tücher und Bettzeug gepackt. Trotz
umfangreicher Ermittlungen konnte die Herkunft des Kindes nicht ermittelt
werden. Auch eine öffentliche Fahndung über die Fernsehsendung "Aktenzeichen XY"
brachte keine Hinweise.
Die Beamten gehen davon aus, dass die Mutter des Babys in einer Notsituation
gehandelt hat. "Offenbar war es ihr wichtig, dass das Kind gefunden wird und hat
aus diesem Grund den Ablageplatz für die Tasche so ausgewählt", sagte ein
Polizeisprecher am Dienstag. "Die Ermittler setzen alles daran, dem unbekannten
Baby seine Identität zurück zu geben." Die Polizei wandte sich deshalb erneut an
die Bevölkerung in Mainfranken mit der Bitte um Hinweise auf eine Frau, die um
die Weihnachtszeit 2005 noch schwanger, später aber ohne Kind war.
Die Ermittler setzen alles daran, dem unbekannten Baby seine Identität zurück zu
geben und fragen daher nochmals:
Wer kann Hinweise auf eine Frau geben, die an Weihnachten 2005 noch schwanger
war und später ohne Kind war?
Wer kennt eine Person, die solch eine Sporttasche besaß, wie die, in der das
Kind aufgefunden wurde?
Es handelt sich um eine marineblaue Sporttasche mit der Aufschrift "Check in".
Die Tasche hat schwarze Trageschlaufen mit Klettverschluss und einen auffälligen
orangefarbenen Reißverschluss.
Hinweise erbittet die Kriminalpolizei Aschaffenburg unter Tel. 










06021/857-1732
!
Hinweis für die Redaktionen: Im Anhang ist nochmals das Bild der Tasche
eingefügt, in der das Kind aufgefunden wurde! Wir bitten Sie um nochmalige
Veröffentlichung!!!
Mutter tötet Baby !
Nürnberg (ots) - Ein zunächst angenommener Treppensturz, bei dem ein vier Monate
alter Säugling zu Tode kam, hat sich jetzt als Tötungsdelikt hrausgestellt!
Dringend tatverdächtig ist die 36jährige Mutter des Kindes.
Am 3. Juli waren Polizei und Rettungsdienst zu einem angeblichen Unglücksfall in
ein Mehrfamilienhaus in den Nürnberger Südwesten gerufen worden. Dort war die
Mutter zusammen mit ihrem vier Monate alten Jungen, den sie am Arm getragen
hatte, im Treppenhaus gestürzt. Die Mutter hatte dabei den Säugling aus den
Armen verloren.
Ein hinzugezogener Notarzt konnte nur noch den Tod des Kindes feststellen. Die
Angaben der Mutter über die Todesumstände des Kindes waren zunächst nicht zu
widerlegen. Um Restzweifel zu beseitigen, ordnete die Staatsanwaltschaft beim
Landgericht Nürnberg in Absprache mit dem Fachkommissariat für Tötungsdelikte
der Nürnberger Kriminalpolizei eine Obduktion des Säuglings an.
Die rechtsmedizinische Untersuchung ergab schließlich, dass das Verletzungsbild
des Kindes nicht mit den Angaben der Mutter über einen einmaligen Treppensturz
in Einklang zu bringen ist. In intensiven Folgevernehmungen räumte die Frau am
Donnerstag vor der Mordkommission schließlich ein, dass sie ihr Kind nach dem
Treppensturz anschließend in Tötungsabsicht nochmals zu Boden geschleudert hat.
Die Staatsanwaltschaft beim Amtsgericht Nürnberg beantragte gegen die Frau
inzwischen Haftbefehl wegen des dringenden Tatverdachts des Mordes. Die Frau
wird dem Haftrichter vorgeführt. Die kriminalpolizeilichen Ermittlungen,
insbesondere auch zum Tatmotiv, dauern an.
21.07.http://www.neumarktonline.de/art_frankopf.php?newsid=1821
Toter Säugling – Keine neuen Erkenntnisse
http://www.mittelbayerische.de/SID_d9e93e0525a1cc29c71a89a7b213d428/nachrichten/polizeimeldungen/polizeireg/meldung.shtml?rubrik=afp&id=262247
Landshut:Nach dem Ergebnis einer nun vorliegenden DNA-Untersuchung stand die
aufgefundene Säuglingskleidung nicht im Zusammenhang mit der Babyleiche.
Im Rahmen der Ermittlungen nach der Auffindung eines toten Säuglings am
Nachmittag des 16.06.2006 konnte im Rahmen einer Absuche in einem Müllbehälter
Säuglingskleidung aufgefunden werden. Sie wurde zur DNA -Untersuchung dem
Bayerischen Landeskriminalamt München überstellt. Nach dem nun vorliegenden
Gutachten steht die Bekleidung nicht in Verbindung mit dem aufgefundenen
Säugling.
Die weiteren Ermittlungen gestalten sich äußerst schwierig. Bisher gab es nur
wenige Hinweise aus der Bevölkerung. In diesem Zusammenhang wird nochmals darauf
hingewiesen, dass für Hinweise, die zur Aufklärung der Tat führen, vom
Bayerischen Landeskriminalamt eine Belohnung von 5.000 € ausgesetzt wurde.
Die Kriminalpolizei Landshut erbittet deshalb weiterhin Mitteilungen unter der
Telefonnummer 0871 / 9252-0 oder an jede andere Polizeidienststelle.
Ferner besteht die Möglichkeit, auf einem „anonymen Hinweistelefon“ das Tonband
eines Anrufbeantworters zu besprechen und so absolut unerkannt Hinweise im
Zusammenhang mit dem Auffinden des toten Säuglings zu geben.
Die Nummer lautet: 0 8 7 1 / 9 2 5 2 – 2 5 0 0.
www.polizei.bayern.de Meldung vom 21.07.2006, 19:16 Uhr
Lokalnachrichten 22-Jährige hatte Kind in Café entbunden
Neugeborenes getötet: Mutter bald vor Gericht
Köln (ddp-nrw). Eine 22-jährige Frau muss sich ab Dienstag wegen des Todes ihres
neugeborenen Sohns vor dem Kölner Landgericht verantworten. Die
Staatsanwaltschaft wirft der Frau vor, am 3. Dezember 2005 das Kind unbemerkt
auf der Damentoilette eines Cafes in der Kölner Innenstadt entbunden zu haben.
Zuvor hatte die Frau mit einer Reisegruppe die Kölner Weihnachtsmärkte besucht.
Nach der Geburt soll die Angeklagte den lebenden Säugling noch in der Toilette
in einen Abfalleiner gestopft und mit Papierhandtücher bedeckt haben. Dabei habe
sie in Kauf genommen, dass der Säugling erstickt.
Entdeckt wurde das Kind, als sich eine andere Cafebesucherin über den
blutverschmierten Boden der Damentoilette beschwert hatte. Beim Eintreffen des
Notarztes gab der Junge keine Lebenszeichen mehr von sich.
Die Mutter des Kindes konnte anhand von Zeugenaussagen noch am selben Tag
ermittelt und festgenommen werden. Sie hatte nach den Geburt keinen Arzt
aufgesucht und gab in der Vernehmung an, von der Geburt vollkommen überrascht
gewesen zu sein. Gegenüber Freunden und Bekannten hatte sie zuvor eine
Schwangerschaft abgestritten.
Aufgrund rechtsmedizinischer Untersuchungen geht die Staatsanwaltschaft davon
aus, dass das Kind zum Zeitpunkt der Geburt voll entwickelt und lebensfähig war.
Deshalb wurde die Mutter wegen Totschlags angeklagt.
(27.7.2006)
http://www.koeln.de/artikel/Koeln/Neugeborenes-getoetet-Mutter-bald-vor-Gericht-29910-1.html
Verbrechen Prozess um toten Säugling im Mülleimer beginnt
Die Mutter brachte das Kind auf der Toilette eines Kölner Cafés zur Welt. Ihre
Schwangerschaft hatte sie stets geleugnet
Köln - Rund acht Monate nach dem Fund eines toten Säuglings in einem Mülleimer
einer Toilette eines Kölner Cafés beginnt an diesem Dienstag der Prozess gegen
die Mutter. Die 22jährige muss sich vor dem Kölner Landgericht wegen Totschlags
verantworten. Sie soll das lebende Neugeborene am 3. Dezember 2005 in den
Abfalleimer gestopft und mit Papierhandtüchern bedeckt haben.
Die zum Tatzeitpunkt 21 Jahre alte Frau war mit Freundinnen in dem Café
verabredet. Dort ging sie auf die Toilette und kam erst nach längerer Zeit
wieder zurück. Der tote Junge war von einer Putzfrau in dem Abfallkorb gefunden
worden, nachdem sich eine Kundin über den blutverschmierten Toilettenbereich
beschwert hatte.
Der spektakuläre Fall um das tote Neugeborene hatte bundesweit für Schlagzeilen
gesorgt. Anhand von Zeugenaussagen war die Mutter noch am selben Tag ermittelt
und festgenommen worden. Laut Staatsanwaltschaft hatte die Hartz-IV-Empfängerin
bei Vernehmungen ausgesagt, sie sei "von der Geburt überrascht gewesen und in
Panik geraten". Sie hatte ihre Schwangerschaft trotz kursierender Gerüchte bei
Freunden nie eingeräumt. Die Anklagebehörde beschrieb die Situation der
mehrfachen Mutter zum Tatzeitpunkt als "schwierig und dramatisch".
Zur Klärung der Schuldfrage wurden mehrere Gutachten erstellt, darunter eine
psychiatrische und eine psychologische Expertise. Der tote Junge war keine
Frühgeburt. Das Kind hatte den Angaben zufolge ein normales Säuglingsgewicht.
Alarmierte Notärzte hatten noch versucht, das Neugeborene wiederzubeleben,
allerdings erfolglos.
Im Jahr 2005 waren in Deutschland 20 Neugeborene getötet oder so ausgesetzt
worden, dass sie nicht überleben konnten. Neun Babys wurden lebend ausgesetzt,
wobei Babyklappen nicht mit eingerechnet wurden. Das ergab die Studie zweier
Wissenschaftlerinnen aus Hamburg und Hannover, welche die Medienberichte des
Jahres über Kindstötungen auswerteten. Im Jahr zuvor wurden 19 tote, ausgesetzte
Babys gefunden. Einen traurigen Spitzenwert hatte es im Jahr 2003 mit 31 toten
Babys gegeben. Kritiker der Babyklappen, in denen ungewollte Neugeborene
abgelegt werden können, sehen sich durch die Zahlen bestätigt. Denn die ersten
modernen Babyklappen wurden in Deutschland bereits im Jahr 2000 eingerichtet.
Dennoch ging die Zahl tot aufgefundener Babys seither nicht zurück. Mütter, die
ihre Babys töteten oder aussetzten, seien in einem Ausnahmezustand, so die
Kritiker, und zu planvollem Handeln ohnehin nicht in der Lage. Sie würden vom
Angebot der Babyklappen nicht erreicht, zugleich nehme man aber den in
Babyklappen ausgesetzten Kindern jede Möglichkeit, zu erfahren, wer die
leiblichen Eltern sind.
dpa/any Artikel erschienen am Di, 1. August 2006
http://www.welt.de/data/2006/08/01/981176.html
Hat das Baby noch gelebt?
VON DETLEF SCHMALENBERG, 07.08.06, 19:38h
http://www.ksta.de/html/artikel/1154434430074.shtml
Doch, doch, da sei sie sich ganz sicher. „Das Baby hat geschrien, ich habe es
deutlich gehört“, sagt Barbara L., Serviererin bei „Printen Schmitz“. Am dritten
Verhandlungstag im Prozess um den toten Neugeborenen, der auf der Toilette des
Innenstadt-Cafés gefunden wurde, steht auch das Urteilsvermögen der Zeugin auf
dem Prüfstand.
Sie hätte sich immer ein Kind gewünscht, sagt die 54-Jährige. Leider habe es
aber nie geklappt. Und dann der tote Säugling im WC. „Ich glaube, ich habe mich
verantwortlich gefühlt für das Kind“, sagt L. Hat sie den Säugling tatsächlich
schreien gehört? Oder hat sie es sich nur eingebildet, weil sie es sich so sehr
gewünscht hat?
In ihrer Befragung schildert die Zeugin ihre Erinnerungen an die Geschehnisse
des 3. Dezember 2005. Demnach hat sich Folgendes ereignet: Gegen Mittag spricht
eine ältere Frau sie an: „Schauen Sie mal auf der Toilette nach, die ist total
verdreckt.“ Eigentlich sei sie „für so was“ nicht zuständig; weil aber keine der
Kolleginnen gewollt habe, geht L. selbst nachschauen. „Ich bin furchtbar
erschrocken, Boden und Wände waren mit Blutspritzern übersät. Mein Gott, habe
ich gedacht, was ist dieser Frau nur Schlimmes passiert?“ Mit Gummihandschuhen
und Papierhandtüchern macht die Serviererin sich an die Reinigung.
Die Tücher will sie in den großen Papierkorb der Toilette werfen. Der aber ist
bis oben hin gefüllt. „Der muss geleert werden“, denkt L. und holt einen blauen
Müllsack aus der Küche. Kollegin Aliye kommt mit zur Toilette. „Der ist aber
schwer“, sagt Barbara L., als sie den Korb in Richtung Müllbeutel kippen will.
Als die Frauen den Behälter gemeinsam packen, plumpst etwas auf den Boden. „Das
war so ein dumpfes Geräusch. Ich habe mich umgedreht, dachte sofort, da stimmt
was nicht, schau nur nicht hin. Dann bin ich aus der Toilette gegangen.“
Im Papierkorb, versteckt unter Tüchern, war ein kleiner Klappeimer für
Hygieneartikel. „Lass den Eimer, die Chefin kann einen neuen kaufen“, sagt
Barbara L., als sie die Toilette verlässt. „Der ist doch neu“, entgegnet Aliye.
„Ich mache ihn schnell sauber.“ Energisch zieht die Küchenhilfe am Deckel.
Dreimal, viermal. „Es war, als ob er verklebt wäre.“ Plötzlich öffnet sich der
Eimer. „Ich habe einen kleinen Kopf gesehen und glatte schwarze Haare“, wird
Aliye später aussagen. „Ein Baby, ein totes Baby“, denkt sie. Sie verständigt
den Chef, der sofort die Feuerwehr alarmiert.
Barbara L. sitzt derzeit im Café. „Ich habe gezittert, geweint und bin
zwischendurch immer mal wieder ruhig dagesessen.“ Die 54-Jährige ist „hin- und
hergerissen“, ihre Gedanken fahren Achterbahn. „Was passiert hier eigentlich?
Ist das real?“, fragt sie sich. Und dann: „Was sagt man so einem Kind später:
Wir haben dich auf der Toilette gefunden?“ Einmal noch geht sie in den Vorraum
zur Toilette. Da steht Antonella S., ihre Chefin. Auch sie ist außer sich,
musste sich vor Aufregung bereits übergeben.
„Wir haben uns vor Freude umarmt, als das Kind plötzlich geschrien hat“, hat S.
vergangene Woche als Zeugin vor Gericht ausgesagt. Sanitäter und Notärztin seien
bereits da gewesen. Durch die zeitweise geöffnete Tür habe sie zudem beobachtet,
wie das Baby gezittert, vibriert und sich krampfhaft bewegt habe. „Ich bin
selber Mutter. Ich weiß doch, wie Kinder sind. Es hat gelebt, es hat gelebt“,
sagte sie.
Eine entscheidende Frage im Prozess ist, ob der Säugling bei der Entbindung
überhaupt gelebt hat. Weil die Staatsanwaltschaft davon ausgeht, hat sie die
22-jährige Mutter Verena P. wegen Totschlags angeklagt. Trotzdem erscheint es
als überaus fraglich, ob die Aussagen des Café-Personals ein ernstzunehmender
Beweis für eine Lebendgeburt sind. Sie widersprechen den Aussagen der Sanitäter
und der Notärztin. „Bei unserem Eintreffen gab es keinerlei Lebenszeichen bei
dem Säugling“, haben die Helfer bei der Polizei ausgesagt. Auch die Küchenhilfe
Aliya betonte gestern auf der Zeugenbank: „Ich hatte deutlich das Gefühl, dass
das Kind tot war. Es hat nicht geatmet und sich auch nicht bewegt.“
Dennoch halte sie an ihrer Aussage fest, sagte Antonella S. gestern dem „Kölner
Stadt-Anzeiger“. Ihr Auftritt als Zeugin habe sie „sehr aufgewühlt“. Die Fotos
von dem toten Jungen, die sie am Richtertisch gesehen habe, hätten sie acht
Monate nach dem Geschehen „wie ein Keulenschlag getroffen“. Immer wieder müsse
sie an den Tag denken. „Das ist wie auf Knopfdruck, und schon denkt man daran.“
Etwa wenn sie eine schwangere Frau sehe oder einen blauen Müllsack. „Ich glaube,
das wird einen niemals loslassen“, sagt sie.
Der Prozess wird am Mittwoch fortgesetzt. Dann sollen unter anderem die
Sanitäter und der Freund der Angeklagten gehört werden. Auch Zeuginnen aus der
Justizvollzugsanstalt, denen Verena P. die Tat gestanden haben soll, werden
vermutlich in den kommenden Wochen vor Gericht erscheinen. Die mehrfach wegen
Betrugs verurteilten Frauen wollten sich „nur wichtig machen“, kritisierte
Andreas Kerkhof, der Verteidiger der Angeklagten, gestern: „Die wollen sich der
Justiz anbiedern, um Vorteile im eigenen Strafverfahren zu erlangen.“
Lokalnachrichten Widersprüchliche Zeugenaussagen Prozess gegen Todesmutter: Gab
es Babyschreie?
Lebte das Baby bei der Geburt oder war es tot? Diese Frage beschäftigt derzeit
das Gericht im Prozess gegen die 22-jährige Verena P.. Sie soll im Dezember 2005
ihr Neugeborenes in den Toilettenmülleimer eines Cafés in der Kölner Innenstadt
geworfen haben. Die Serviererin Barbara L. ist sich im Zeugenstand ganz sicher,
den Jungen noch schreien gehört zu haben, während die herbeigerufene Notärztin
es versorgte.
Doch außer ihrer Chefin hat niemand die gleiche Beobachtung gemacht. Im
Gegenteil, die Küchenhilfe, die den Säugling mit Barbara L. gemeinsam entdeckte,
ist davon überzeugt, dass das Kind bereits tot war. Und auch die Notärztin und
der Sanitäter haben bisher ausgesagt, dass das Baby bei ihrem Eintreffen nicht
mehr lebte. Barbara L. sagte im Zeugenstand ebenfalls, sie habe sich immer ein
Kind gewünscht und sie fühlte sich für den Jungen in der Toilette
verantwortlich. War der Babyschrei nur Wunschdenken?
Ob der Junge bei der Geburt überhaupt noch gelebt hat, ist eine entscheidende
Frage des Prozesses. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus und hat Verena P.
wegen Totschlags angeklagt. Vielleicht können die Aussagen der Sanitäter mehr
zur Klärung beitragen als die widersprüchlichen Beobachtungen des Cafépersonals.
(8.8.2006)
http://www.koeln.de/artikel/Koeln/Prozess-gegen-Todesmutter-Gab-es-Babyschreie-30096-1.html
Deutschland 08.08.2006 Babyleiche im Bodensee gefunden
Ein deutscher Fischer hat am Dienstag vor Friedrichshafen in Deutschland eine
verschnürte Babyleiche entdeckt. Der Versuch, diese zu bergen, ist jedoch
missglückt.
Leiche in Stoffbündel gewickelt
Der Fischer habe beim Einholen des Netzes eine blaue Schnur mit einem Gewicht
entdeckt, teilte er der Polizei mit. Am Ende der Schnur sei ein Stoffbündel
gehangen. Beim Öffnen habe er feststellen müsen, dass darin ein toter Säugling
eingewickelt war.
Als er das Bündel bergen wollte, sei ihm dieses jedoch wieder entglitten und ins
Wasser gefallen. Die Wasserpolizei suchte daraufhin die Stelle mit Hilfe eines
Sonargerätes ab, bislang allerdings erfolglos.
An der Fundstelle vor Friedrichshafen ist der Bodensee rund 50 Meter tief.
http://vorarlberg.orf.at/stories/128256/
09.08.2006 05:15 Friedrichshafen-Fischbach Baby treibt tot im See
VON STEFANIE NOSSWITZ
http://www.suedkurier.de/region/friedrichshafen/art1063,2155125.html?fCMS=c90daaaf45872cc43528063e21961842
Die Leiche eines neugeborenen Kindes hat ein Fischer bereits am vergangenen
Freitag aus dem Bodensee gezogen. Beim Einholen seines Fischernetzes entdeckte
er ein Stoffbündel, in das der tote Säugling eingewickelt war. Dies teilte die
Friedrichshafener Polizei am gestrigen Dienstag mit.
Friedrichshafen-Fischbach - Während der Berufsfischer im Seeraum vor Fischbach
am Freitagvormittag sein Bodennetz einholte, fiel ihm eine blaue Schnur auf. An
dieser hing an einem Ende ein Gewicht und am anderen Ende ein weißes bis
beigefarbenes Bündel. Als der Mann die aus Stoff bestehende Umwickelung des
Gegenstandes öffnete, erkannte er, dass es sich hierbei um die Leiche eines
Neugeborenen handelte. Wegen aufkommenden Windes und den durch ein
vorbeifahrendes Schiff verursachten Wellen, entglitt ihm das gesamte Bündel aus
den Händen und versank anschließend im Bodensee, so teilte die Polizei mit. Der
See hat an dieser Stelle eine Wassertiefe von circa 50 Metern.
Zwar konnte der Fischer der Wasserschutzpolizei die Fundstelle, etwa 300 Meter
vor Fischbach, zeigen, dennoch verliefen die eingeleiteten Suchmaßnahmen mit
einem Unterwassersonar des Seeforschungsinstituts Langenargen bislang
ergebnislos. Anhand der Beschreibung des toten Babys, gehen Beamte der
Kriminalpolizei Friedrichshafen davon aus, dass die Liegezeit im Wasser
vermutlich nur wenige Tage betrug.
Die Polizei kann zum jetzigen Zeitpunkt keine weiteren genauen Angaben zu der
Entdeckung machen. "Wir befinden uns im Anfangsstadium der Ermittlungen", so
Polizeisprecher Wolfgang Hoffmann gegenüber unserer Redaktion. Da die Leiche des
Kindes bisher nicht gefunden sei, ist unklar, wie das Neugeborene gestorben ist.
Ob es sich um einen Jungen oder ein Mädchen handelt, weiß die Polizei ebenfalls
nicht. Die Tiefe des Wassers und die schlechte Sicht erschweren die Suche. Noch
ist die Suche nach der Kinderleiche nicht eingestellt. Der Polizei fehlen bisher
konkrete Anhaltspunkte, an welchem Ort und auf welche Weise der Säugling in den
Bodensee gelangte, erklärte Hoffmann.
Polizei stellt Fragen
Für die weiteren Ermittlungen in diesem ungeklärten Todesfall sind für die
Kriminalpolizei Friedrichshafen Hinweise zu folgenden Fragen bedeutsam: Wem ist
eine auswärtige oder eine hier ansässige Frau aufgefallen, die nach der Geburt
kein Kind nachweisen kann? In welchen Unterkünften, Hotels oder Campingplätzen
am Bodensee oder dessen Nähe hat sich in den vergangenen Wochen eine
hochschwangere Frau aufgehalten? Wer hat in diesem Zeitraum Auffälligkeiten im
Bodensee vor Fischbach, beispielsweise durch Bootfahrer, beobachtet?
Hinweise nimmt die Kriminalpolizei Friedrichshafen unter Tel. 










07541/7010
entgegen.
Tragisch - Toter Säugling in Berlin-Karlshorst gefunden
Die 19-jährige Mutter wurde festgenommen. Ihr Vater hatte die Leiche im Keller
des Hauses der Familie entdeckt. Ob ein Tötungsdelikt vorliegt, ist noch unklar.
Am Tatort: Polizisten spannen vor einem Auto der Gerichtsmedizin Decken
Foto: ddp Berlin - Die Leiche eines Neugeborenen ist in einem Wohnhaus in einer
Kleingartenanlage in Berlin-Karlshorst gefunden worden. Die mutmaßliche
19-jährige Mutter des kleinen Jungen wurde nach Angaben der Polizei
festgenommen. Sie stehe unter dem Verdacht, für den Tod des Kindes
verantwortlich zu sein, sagte Sprecher Benedikt Scherlebeck. Ob tatsächlich ein
Tötungsdelikt vorliege, sei noch unklar. Diese und andere Fragen wie das Alter
des Kindes solle eine Obduktion beantworten.
Es sei derzeit nicht bekannt, unter welchen Umständen die junge Frau das Kind
zur Welt brachte, sagte Scherlebeck. Sicher scheine aber, dass die Geburt Monate
zurückliege. Entgegen früherer Angaben der Polizei ist die Leiche nicht
mumifiziert, sondern gut erhalten.
Der Vater der 19-Jährigen hatte die Leiche am Vormittag im Keller des Wohnhauses
der Familie in der Beerfelder Straße entdeckt und die Polizei gerufen. Die
Mordkommission hat die Ermittlungen aufgenommen. Die 19-Jährige konnte laut
Polizei noch nicht vernommen werden, sie werde zurzeit psychologisch betreut.
Ihr Vater werde aber bereits angehört.
WELT.de/dpa Artikel erschienen am Di, 15. August 2006
http://www.welt.de/data/2006/08/15/998606.html
HAFTBEFEHL Säugling mit Plastiktüte erstickt
Die Mutter soll ihren Sohn bereits im April getötet haben
NBI Gerichtsmediziner tragen die Babyleiche aus dem Haus. Die Obduktion ergab,
dass der Junge gelebt hat. Seine Mutter soll ihn nach der Geburt mit einer
Plastiktüte erstickt haben.
Berlin - Sie hat ihr Baby umgebracht, in einer blauen Mülltüte hinterm
Heizkessel versteckt. Gestern erließ die Staatsanwaltschaft Haftbefehl gegen
Stefanie F. (19).
Es war am Dienstagvormittag, als Michael F. (47) in den Keller seines
Einfamilienhauses ging. Er wollte die Heizung reparieren. Doch schon als er den
Raum betrat, kam ihm dieser ätzende Geruch entgegen.
Hinter dem Heizkessel fand der BSR-Mitarbeiter in einem Beutel die Überreste
eines Babys. Er ging wieder nach oben, stellte seine Tochter Stefanie zur Rede.
Die Sonderschülerin brach zusammen, weinte. Ihr Vater alarmierte die Polizei.
Die Obduktion ergab, dass der Junge gelebt hat. Stefanie muss ihn allein zur
Welt gebracht haben. Nach der Geburt hat sie dem Baby eine Tüte über den Kopf
gezogen, es erstickt. Den blauen Müllbeutel mit der Babyleiche versteckte die
junge Frau hinter dem Heizkessel. Das war im April.
Monatelang schwieg die Sonderschülerin. Niemand kannte ihr schreckliches
Geheimnis.
Doch jetzt ist alles raus. Gestern kam Stefanie in die Untersuchungshaftanstalt
für Frauen nach Lichtenberg. Sie bestreitet die Vorwürfe weiter. Auch über den
Vater des Kindes will sie keine Angaben machen.
Berliner Kurier, 17.08.2006
http://www.berlinonline.de/berliner-kurier/print/berlin/134357.html
Mordverdacht -19-Jährige soll ihr Baby getötet haben Artikel erschienen am Mi,
16. August 2006 http://www.welt.de/data/2006/08/16/999185.html
Leiche war im Keller des Hauses ihres Vaters in Lichtenberg versteckt - Frau
bestreitet die Tat Von M. Behrendt, A. Lier und P. Oldenburger
Eine 19-jährige Frau aus Lichtenberg steht im Verdacht, bereits im April dieses
Jahres ihren damals neugeborenen Sohn getötet zu haben. Der kleine Junge wurde
gestern vom Vater der Sonderschülerin im Keller seines Hauses an der Beerfelder
Straße in Karlshorst entdeckt. Jetzt ermittelt die 7. Mordkommission.
Laut Informationen dieser Zeitung war der 47-Jährige gestern in den Keller
gegangen, um seine Heizung zu warten. Dabei fiel ihm ein unangenehmer Geruch
auf. In einer Ecke hinter der Anlage soll er dann eine Tüte gefunden haben, in
der sich ein in eine Decke eingewickelter Säugling befand. Die Leiche des Babys
sei bereits mumifiziert gewesen.
Als die 19-Jährige nach dem Fund von ihrem Vater zur Rede gestellt wurde, brach
sie schließlich in Tränen aus und gestand die Schwangerschaft. Diese war wegen
ihrer vollschlanken Statur offenbar niemandem aufgefallen. Die junge Frau wurde
noch am selben Tag wegen Totschlags festgenommen und nach einer psychologischen
Betreuung im Krankenhaus zur Vernehmung bei der Kriminalpolizei gebracht.
Zu Einzelheiten wollte die Mordkommission gestern keine Angaben machen. Die
19-Jährige wird heute dem Haftrichter vorgeführt. In einer ersten Vernehmung
stritt sie Polizeiangaben zufolge die Tat ab.
Laut dem zuständigen Gesundheitsstadtrat des Bezirks, Andreas Geisel (SPD),
hatte es keine offizielle Geburtsanzeige gegeben. "Das Kind wurde also weder im
Krankenhaus noch durch eine Hebamme oder im Beisein eines Arztes entbunden.
Somit konnten wir als Gesundheitsamt nichts von dieser Schwangerschaft wissen",
so der Politiker. Gleichwohl sei seinen Mitarbeitern die Familie seit Jahren
bekannt. Die Mutter der 19-Jährigen leidet unter einer schweren Behinderung des
Gehörs, weswegen fünf Geschwister der jetzt Festgenommenen bei Pflegefamilien
untergebracht sind. Keiner der Anwohner der Kolonie "Zum Eisenbahner" an der
Beerfelder Straße ahnte, was hinter der Heizungsanlage im Haus ihres Nachbarn
Michael M. und seiner Familie versteckt lag. Nicht einmal der 47-Jährige selbst
und seine Frau Christine hatten eine Vorstellung davon, welches Geheimnis ihre
19-jährige Tochter Stefanie all die Monate für sich behalten hatte.
Laut Informationen dieser Zeitung konfrontierte der BSR-Mitarbeiter Michael M.
seine Tochter mit seiner Entdeckung der Babyleiche. In dem Häuschen mit dem
gepflegten Garten brach die junge Frau nach einiger Zeit emotional zusammen. Die
Polizei erschien wenig später, die Ermittlungsroutine setzte ein - Flatterband,
Spurensicherung, Gerichtsmedizin. Am Nachmittag wird das Obduktionsergebnis
bekannt gegeben. Es wird vermutet, dass der kleine Junge mit einer Plastiktüte
getötet worden war. Er hatte nur wenige Stunden leben dürfen. Wo genau die Tat
geschah, ist zurzeit noch unklar.
Nachbarn waren entsetzt, als sie die Nachricht hörten. "Die Familie ist geradezu
verrückt nach Kindern", berichtete die Bekannte Edeltraut H. (58). "Stefanie
hätte keine Angst wegen der Schwangerschaft zu haben brauchen."
Doch es muss eben doch die Angst gewesen sein, die sie offenbar dazu brachte,
den kleinen Jungen zu töten. Wann sie von der Schwangerschaft erfuhr, wird
geklärt. Ebenso, wer der Vater ist. Das Motiv bleibt jedoch unklar.
Der Fund des toten Babys ist ein erneuter schwerer Schlag für die Familie.
Mutter Christine ist durch eine starke Schädigung des Gehörs beinahe taub. Die
daraus resultierenden Probleme in der Erziehung sollen zur Folge gehabt haben,
dass ihre fünf Kinder aus erster Ehe bei Pflegeeltern aufwachsen. Auch sie
sollen gesundheitlich beeinträchtigt sein.
Stefanie ist das einzige gemeinsame Kind von Michael und Christine M., sie lebte
bei ihnen. Trotz Sonderschule hatte die junge Frau Aussicht auf eine Lehrstelle,
ihre guten Noten waren dabei hilfreich.
Kindstötung - Mütter in der Sackgasse
Über die Tötung des Säuglings in Karlshorst sprach WELT-Reporterin Cordula
Schmitz mit Frank Wendt (39), Facharzt für Psychiatrie und Psychologie und
wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Forensische Psychiatrie der
Freien Universität.
Die Welt: Herr Wendt, wie kommt es zu solch einer Tat?
Frank Wendt: Das Mädchen war noch sehr jung, hatte gerade die Schule
abgeschlossen, und das Kind passte vermutlich nicht in die Lebensplanung. Es
könnte sein, dass die Frau am Anfang gar nicht konkret vorhatte, die
Schwangerschaft zu verschweigen. Im weiteren Verlauf ist sie dann vielleicht zu
dem "Point-of-no-return" gelangt, also zu dem Punkt, an dem die Offenbarung
ihres Zustandes in ihren Augen noch viel größere Konsequenzen nach sich gezogen
hätten, weil sie die Schwangerschaft so lange verschwiegen hat. Eine Person, der
sie sich anvertrauen konnte, gab es anscheinend nicht. Irgendwann hat sie
vermutlich für sich entschieden, diese Situation alleine durchzustehen.
Welt: Wieso behalten Mütter ihre toten Kinder in ihrer Nähe, wie in diesem Fall
im Heizungskeller?
Wendt: Ich denke, das hat mit der Kontrolle über den toten Säugling zu tun:
Bleibt der Leichnam in meiner Nähe, kann ich besser sicherstellen, dass meine
Tat nicht auffliegt.
Welt: Wie sieht das weitere Vorgehen in so einem Fall aus?
Wendt: Aus psychologischer Sicht ist wichtig, dass die junge Frau mit jemanden
über die Tat ins Gespräch kommt und sich klar macht, wann sie anfing, ein
Doppelleben zu führen. Die meisten, die eine ähnliche Tat begangen haben, legen
sich im Laufe der Jahre eine rationale Erklärung zurecht, warum sie damals gar
nicht anders handeln konnten. Irgendwie muss man ja mit einer solchen Tat leben.
Artikel erschienen am Mi, 16. August 2006
http://www.welt.de/data/2006/08/16/999187.html
Neun Babyleichen
Der Fall Ende Juni 2005 wurden in Brieskow-Finkenheerd (Oder-Spree) neun
Babyleichen in Eimern und Blumenkübeln gefunden. Noch am gleichen Tag wurde die
jetzt 40 Jahre alte Mutter festgenommen.
Der Urteil Im Februar 2006 wurde Anklage wegen achtfachen Mordes und Kindstötung
erhoben. Das Urteil erging am 1. Juni: 15 Jahre Haft wegen achtfachen
Totschlags. Die Verteidiger kündigten Revision an.
mbArtikel erschienen am Mi, 16. August 2006
http://www.welt.de/data/2006/08/16/999186.html
Berlin Haftbefehl für Mutter des getöteten Babys Lutz Schnedelbach
http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/print/berlin/578164.html
Einen Tag, nachdem in Lichtenberg die mumifizierte Leiche eines neugeborenen
Jungen entdeckt worden ist, hat die Mutter gestern Haftbefehl wegen Totschlags
erhalten. Sie wird verdächtigt, im April ihr wenige Stunden altes Kind erstickt
zu haben. Polizei und Staatsanwaltschaft gehen davon aus, dass ihr niemand dabei
geholfen hat. Stefanie F. wurde in die Haftanstalt für Frauen in der
Alfredstraße in Lichtenberg gebracht. Wie berichtet, hatte der Vater der jungen
Frau am Dienstagmittag im Heizungskeller das tote Baby entdeckt. (ls.) Berliner
Zeitung, 17.08.2006
Mordverdacht - 19-Jährige soll ihr Baby getötet haben
Leiche war im Keller des Hauses ihres Vaters in Lichtenberg versteckt - Frau
bestreitet die Tat
Von M. Behrendt, A. Lier und P. Oldenburger
Eine 19-jährige Frau aus Lichtenberg steht im Verdacht, bereits im April dieses
Jahres ihren damals neugeborenen Sohn getötet zu haben. Der kleine Junge wurde
gestern vom Vater der Sonderschülerin im Keller seines Hauses an der Beerfelder
Straße in Karlshorst entdeckt. Jetzt ermittelt die 7. Mordkommission.
Laut Informationen dieser Zeitung war der 47-Jährige gestern in den Keller
gegangen, um seine Heizung zu warten. Dabei fiel ihm ein unangenehmer Geruch
auf. In einer Ecke hinter der Anlage soll er dann eine Tüte gefunden haben, in
der sich ein in eine Decke eingewickelter Säugling befand. Die Leiche des Babys
sei bereits mumifiziert gewesen.
Als die 19-Jährige nach dem Fund von ihrem Vater zur Rede gestellt wurde, brach
sie schließlich in Tränen aus und gestand die Schwangerschaft. Diese war wegen
ihrer vollschlanken Statur offenbar niemandem aufgefallen. Die junge Frau wurde
noch am selben Tag wegen Totschlags festgenommen und nach einer psychologischen
Betreuung im Krankenhaus zur Vernehmung bei der Kriminalpolizei gebracht.
Zu Einzelheiten wollte die Mordkommission gestern keine Angaben machen. Die
19-Jährige wird heute dem Haftrichter vorgeführt. In einer ersten Vernehmung
stritt sie Polizeiangaben zufolge die Tat ab.
Laut dem zuständigen Gesundheitsstadtrat des Bezirks, Andreas Geisel (SPD),
hatte es keine offizielle Geburtsanzeige gegeben. "Das Kind wurde also weder im
Krankenhaus noch durch eine Hebamme oder im Beisein eines Arztes entbunden.
Somit konnten wir als Gesundheitsamt nichts von dieser Schwangerschaft wissen",
so der Politiker. Gleichwohl sei seinen Mitarbeitern die Familie seit Jahren
bekannt. Die Mutter der 19-Jährigen leidet unter einer schweren Behinderung des
Gehörs, weswegen fünf Geschwister der jetzt Festgenommenen bei Pflegefamilien
untergebracht sind. Keiner der Anwohner der Kolonie "Zum Eisenbahner" an der
Beerfelder Straße ahnte, was hinter der Heizungsanlage im Haus ihres Nachbarn
Michael M. und seiner Familie versteckt lag. Nicht einmal der 47-Jährige selbst
und seine Frau Christine hatten eine Vorstellung davon, welches Geheimnis ihre
19-jährige Tochter Stefanie all die Monate für sich behalten hatte.
Laut Informationen dieser Zeitung konfrontierte der BSR-Mitarbeiter Michael M.
seine Tochter mit seiner Entdeckung der Babyleiche. In dem Häuschen mit dem
gepflegten Garten brach die junge Frau nach einiger Zeit emotional zusammen. Die
Polizei erschien wenig später, die Ermittlungsroutine setzte ein - Flatterband,
Spurensicherung, Gerichtsmedizin. Am Nachmittag wird das Obduktionsergebnis
bekannt gegeben. Es wird vermutet, dass der kleine Junge mit einer Plastiktüte
getötet worden war. Er hatte nur wenige Stunden leben dürfen. Wo genau die Tat
geschah, ist zurzeit noch unklar.
Nachbarn waren entsetzt, als sie die Nachricht hörten. "Die Familie ist geradezu
verrückt nach Kindern", berichtete die Bekannte Edeltraut H. (58). "Stefanie
hätte keine Angst wegen der Schwangerschaft zu haben brauchen."
Doch es muss eben doch die Angst gewesen sein, die sie offenbar dazu brachte,
den kleinen Jungen zu töten. Wann sie von der Schwangerschaft erfuhr, wird
geklärt. Ebenso, wer der Vater ist. Das Motiv bleibt jedoch unklar.
Der Fund des toten Babys ist ein erneuter schwerer Schlag für die Familie.
Mutter Christine ist durch eine starke Schädigung des Gehörs beinahe taub. Die
daraus resultierenden Probleme in der Erziehung sollen zur Folge gehabt haben,
dass ihre fünf Kinder aus erster Ehe bei Pflegeeltern aufwachsen. Auch sie
sollen gesundheitlich beeinträchtigt sein.
Stefanie ist das einzige gemeinsame Kind von Michael und Christine M., sie lebte
bei ihnen. Trotz Sonderschule hatte die junge Frau Aussicht auf eine Lehrstelle,
ihre guten Noten waren dabei hilfreich.
Artikel erschienen am Mi, 16. August 2006
http://www.welt.de/data/2006/08/16/999185.html
Toter Säugling wird in Berliner Wohnhaus gefunden
19-jährige Mutter wird festgenommen - Obduktionbericht: Kind lebte nach Geburt
noch
erstellt 15.08.06, 17:51h, aktualisiert 15.08.06, 21:27h
http://www.mz-web.de/servlet/ContentServer?pagename=ksta/page&atype=ksArtikel&aid=1154945377304&openMenu=1013175947714&calledPageId=0&listid=994342720546
Berlin/dpa. Die Leiche eines Neugeborenen ist am Dienstag in einem Wohnhaus in
einer Kleingartenanlage in Berlin-Karlshorst gefunden worden. Die mutmaßliche
19-jährige Mutter des kleinen Jungen wurde nach Angaben der Polizei
festgenommen. Sie stehe unter dem Verdacht, für den Tod des Kindes
verantwortlich zu sein, sagte Sprecher Benedikt Scherlebeck. Ob tatsächlich ein
Tötungsdelikt vorliege, sei noch unklar.
Nach dem Obduktionsergebnis hatte das Kind unmittelbar nach der Geburt noch
gelebt. Die Todesursache steht noch nicht genau fest. Die 19-Jährige bestritt
bisher, das Baby getötet zu haben. Staatsanwaltschaft und Polizei gingen aber
davon aus, dass ein dringender Tatverdacht gegen die junge Frau besteht. Sie
soll am Mittwoch einem Haftrichter vorgeführt werden.
Es sei derzeit nicht bekannt, unter welchen Umständen die junge Frau das Kind
zur Welt brachte, sagte Scherlebeck. Sicher scheine aber, dass die Geburt Monate
zurückliege. Entgegen früherer Angaben der Polizei ist die Leiche nicht
mumifiziert, sondern gut erhalten.
Der Vater der 19-Jährigen hatte die Leiche am Vormittag im Keller des Wohnhauses
der Familie in der Beerfelder Straße entdeckt und die Polizei gerufen. Die
Mordkommission hat die Ermittlungen aufgenommen. Die 19-Jährige konnte laut
Polizei noch nicht vernommen werden, sie werde zurzeit psychologisch betreut.
Ihr Vater werde aber bereits angehört.
Köln - Kopfüber in den Eimer gestopft VON DETLEF SCHMALENBERG, 22.08.06, 07:15h
http://www.ksta.de/html/artikel/1155891997880.shtml
Leiter der Mordkommission belastet mutmaßliche Kindsmörderin schwer.
Sie habe es bemerkt, als sie die Nabelschnur mit ihren künstlichen Fingernägeln
durchtrennte. Die Beine des Babys hätten gezittert. Und Bauch und Brustkorb
hätten sich minutenlang gehoben und gesenkt. Dann habe sie den Säugling kopfüber
in den Abfalleimer für Hygieneartikel gestopft.
Im Prozess gegen Verena P., die ihren Sohn unmittelbar nach der Geburt getötet
haben soll, sagte gestern der Leiter der Kölner Mordkommission vor dem
Landgericht aus. In seinen Erinnerungen belastete der 41-jährige Kripobeamte die
Angeklagte schwer. Sie habe die Tat gestanden. Das Heben und Senken von Bauch
und Brust lasse darauf schließen, dass das Kind gelebt habe. Die Anwälte der
Frau indes sind der Ansicht, dass die Aussage des Kripomannes und das angebliche
Geständnis ihrer Mandantin nicht verwertet werden dürfen. Ihre Bedenken ließen
sie ins Gerichtsprotokoll aufnehmen, vermutlich, um bei einer Verurteilung
ausreichend Argumente für eine Revision zu haben.
Der Angeklagten sei nach der Festnahme nicht ausreichend erläutert worden, dass
sie schweigen darf und ein Recht auf einen Anwalt habe, begründeten die
Verteidiger ihre Sichtweise. Zudem sei sie damals gesundheitlich nicht in der
Lage gewesen, die Fragen der Ermittler zu verstehen und zu beantworten. Und
Teile des entscheidenden Gespräches seien unzulässigerweise nicht protokolliert
worden.
Obwohl eines zur Verfügung stand, ist bei der etwa zweieinhalbstündigen
Vernehmung tatsächlich kein Diktiergerät mitgelaufen. Dies sei ein übliches
Vorgehen, erläuterte der Kommissionsleiter. Weil Beschuldigte oft zu leise,
schnell oder undeutlich sprechen, würden die entscheidenden Aussagen
grundsätzlich am Ende eines Verhörs von einem Beamten auf Band gesprochen und so
protokolliert.
Bei ihrer Vernehmung sei Verena P. „recht munter“ und konzentriert gewesen,
ergänzte der Kripo-Mann. Zunächst habe sie behauptet, sie sei ohnmächtig
geworden, und das Kind habe nach dem Wachwerden zwischen ihren Beinen gelegen.
Sie könne nicht sagen, ob der Junge gelebt hat. Erst auf hartnäckiges
Nachfragen, wer denn dann die Nabelschnur durchtrennt hat, habe sie von den
Bewegungen des Kindes erzählt. Dies sei der einzige Moment gewesen, in dem
Verena P. „ein paar Tränen“ vergossen habe.
Er sei sicher, dass die Frau zunächst nicht alles erzählt habe, um nicht
bestraft zu werden, sagte der Beamte. „Sie wollte das Optimale für sich
herausholen.“
Wie wurde sie zur Baby-Killerin?
Bei Stefanie (19) schien die Welt geordnet zu sein. Schulabschluss, gutes
Elternhaus. Doch dann das Kind, das sie nicht wollte
Von Frank Maiwald und Jan Schilde
Stefanie F. - passender könnte die Körperhaltung nicht sein. Wir sehen
Schüchternheit, ahnen Hilfloses. Ein Geist ohne Halt, ohne Schranken
Foto: W.BecherUnd wieder fiel eine Mama ins Grauen, und wieder hängen die Rätsel
über einem jungen Leben, das keine Richtung hatte. Wie wird ein pummeliges,
schüchternes Mädchen, das in einer geordneten Welt aufwächst, zur kalten
Killermama? Das tote Baby von Karlshorst, erstickt wohl gleich nach der Geburt.
Gestern Nachmittag erließ ein Ermittlungsrichter Haftbefehl wegen Totschlags
gegen Stefanie F, ein Mädchen von 19 Jahren. Sie wurde in die Haftanstalt
Lichtenberg gebracht, sitzt dort allein unter Frauen.
Staatsanwalt Frank Thiel: "Wir werfen ihr vor, das Kind mit einer Plastiktüte
erstickt zu haben." Der Fall: Stefanie F. war schwanger, verschwieg es, brachte
das Baby - einen Jungen - im April heimlich zur Welt. Ihr Vater Michael, ein
Kfz-Schlosser bei der BSR, fand das Kind schließlich im Keller, mit einer
Plastiktüte über dem Kopf.
Und jetzt rauschen die Mutmaßungen durch Karlshorst. Was ist geschehen, was
haben wir nicht gesehen?
Die heile Welt, in der es faulte
Die ganze Familie war am 1. März zusammengekommen, es war Stefanies 19.
Geburtstag.
Die Eltern, ihre drei Geschwister (alle schon aus dem Haus), dazu Onkel, Tanten.
Man gratulierte - die Schwangerschaft bemerkte keiner. Einen Monat später die
Tragödie. Seither verweste das Kind, und Stefanie F. lebte weiter, als sei
nichts geschehen.
Ein einstöckiges Haus im Karlshorster Eisenbahner-Viertel. Der Rasen ist frisch
gemäht, der Garten gepflegt. Alles sauber, ordentlich, gerade. Stefanie galt
stets als Stubenhockerin, spielte gern mit ihrem grauen Kater "Felix." Freunde?
Kaum. Sie wollte Abitur machen, schaffte aber nur die 10. Klasse. Der Traum,
einmal Tierärztin zu werden - geplatzt. Zuletzt hatte ihr Mutter Christine eine
Ausbildung bei Kaufland verschafft. Am 1. September wäre es losgegangen.
Wie das Leben sonst gefüllt war?
Autoscooter, Besuche im Tierpark, Planschen im Garten, dort steht ein
Baumarktswimmingpool. Es heißt, sie habe irgendwann einen schmächtigen
Dunkelhaarigen kennengelernt, der erste Junge überhaupt an ihrer Seite. Aber ist
er auch der Vater?
Stefanie F.: böse, weil gleichgültig? Es hat doch immer wieder etwas
Erschütterndes, wenn sich die sogenannten heilen Welten, die sich Menschen
zurechtbauen, irgendwann als tragischer Versuch entpuppen, die Wahrheit zu
überlisten. Da ist von draußen alles sonnig - und hinter den Wänden ist es für
manche so gefühllos kalt, dass etwas Monströses langsam in die Höhe wächst.
Stefanie F. schwieg ihr Leben weg, sie versteckte alles Kranke.
Vielleicht hasste Stefanie ja den Mann, mit dem sie schlief. Vielleicht aber
auch nur sich selbst, bis zur Gleichgültigkeit.
Die Polizei holt die Leiche des Kindes ab. Stefanies Vater hatte sie alarmiert
Letzte Änderung: Donnerstag, 17. August. 2006, 09:20 Uhr
http://www.bz-berlin.de/aktuell/berlin/060817/baby.html
23.08.2006 WEGGEWORFENER SÄUGLING
http://www.express.de/servlet/Satellite?pagename=XP/index&pageid=1004370693460&rubrik=200&artikelid=1155296569979
Köln nimmt Abschied vom kleinen „Benedikt” Von THOMAS RAUFFMANN
Ein Blumenstrauß und ein Teddy schmückten den winzigen Sarg des kleinen
„Benedikt“.
Köln – Es war eine bewegende Beerdigung für einen Säugling, der einfach
weggeworfen worden war: Auf dem Nordfriedhof gaben am Mittwoch rund 100 Menschen
dem toten Baby „Benedikt Neurath“ das letzte Geleit.
So leicht, so klein, so traurig: Zwei dünne Schnüre reichten aus, um den kleinen
Holzsarg ins Erdreich hinabzulassen. Nordfriedhof, Flurstück 83 – hier fand
„Benedikt Neurath“ seine letzte Ruhe.
Ein Großteil der anwesenden Trauergäste waren Frauen. Wohl niemand kannte das
Kind zu Lebzeiten – das Schicksal des eigentlich Namenlosen rührte die meisten
trotzdem, viele weinten.
Dies vielleicht auch, weil sich zuvor niemand für das Wohl und den Tod des
kleinen Kindes interessiert zu haben scheint: Von der Mutter fehlt jede Spur,
auch weiß man nicht, wie und woran der Säugling gestorben ist. Klar scheint nur:
Das Kind war lebensfähig, ist nach der Geburt gestorben. Und schließlich in
einer Einkaufstüte weggeworfen worden.
Nun ruht „Benedikt Neurath“ in seinem kleinen Kiefernsarg. Eine traurige, aber
angemessene Beerdigung für ein Kind, zu dem sich niemand bekannt hat, dem erst
Ermittler einen Namen gaben. Den vom Fundort – dem Waldstück Neurather Weg in
Mülheim.
Ob das Baby von hier stammt oder bei einem kurzen Stopp am nahen
Autobahn-Zubringer abgeladen wurde, ist unklar. Auch, wenn „Benedikt“ nun
beerdigt ist – die Suche nach der Mutter verfolgt die Polizei weiter. Hinweise
an 0221 / 229 0
Friedrichshafen -Forschungsschiff sucht Babyleiche
Mehr als drei Wochen nachdem ein Berufsfischer am Bodensee den Fund einer
Babyleiche in seinem Netz gemeldet hat, fehlt von dem wieder ins Wasser
gerutschten Säugling weiter jede Spur. Eine erneute Suche blieb erfolglos.
Ein Forschungsschiff des Seenforschungsinstituts Langenargen war gestern im
Auftrag der Staatsanwaltschaft Ravensburg zum fünften Mal ausgelaufen, um
diesmal mit einem Spezial-Sonargerät einer amerikanischen Privatfirma den
Seegrund vor dem Bodenseeufer bei Friedrichshafen-Fischbach nach der Leiche zu
scannen.
"Wir haben das in Frage kommende, etwa 1.000 mal 450 Meter große Areal
kartiert", sagte Herbert Löffler vom Seenforschungsinstitut. Dabei wurden alle
den Schall reflektierenden Gegenstände aufgezeichnet. Einige davon wurden
bereits mit der ferngesteuerten Unterwasserkamera untersucht. In der kommenden
Woche sollen die restlichen Objekte noch unter die Lupe genommen werden. Sollte
auch dann die Babyleiche nicht gefunden werden, werde die Suche voraussichtlich
eingestellt, teilte ein Polizeisprecher mit.
Ein Fischer hatte am 4. August die Polizei über den Fund der Babyleiche
informiert. Beim Einholen eines Netzes habe er die in Stoff eingewickelte Leiche
eines Neugeborenen mit an die Wasseroberfläche gezogen. Das Bündel sei ihm
jedoch bei aufkommenden Wellenschlag durch ein vorbeifahrendes Passagierschiff
wieder entglitten und versunken, hatte der Fischer erklärt.
http://www.swr.de/nachrichten/bw/-/id=1622/nid=1622/did=1510290/2xwkkm/
Friedrichshafen Suche nach Babyleiche und Ermittlungen eingestellt
Die Suche nach einer Babyleiche im Bodensee ist nach vier Wochen eingestellt
worden, ebenso die Ermittlungen dazu. Das teilte die Ravensburger
Staatsanwaltschaft mit. Ein Fischer hatte die eingewickelte Leiche angeblich an
die Wasseroberfläche gezogen, dann aber wieder verloren.
Der Fischer hatte am 4. August die Polizei über den Fund der Babyleiche
informiert. Beim Einholen eines Netzes habe er die in Stoff eingewickelte Leiche
eines Neugeborenen mit nach oben gezogen. Das Bündel sei ihm jedoch bei
aufkommenden Wellenschlag durch ein vorbeifahrendes Passagierschiff wieder
entglitten und versunken, hatte der Fischer erklärt. Das Bündel sei mit einem
Stein beschwert gewesen. Laut Staatsanwaltschaft sind die Aussagen des Mannes
glaubwürdig.
Der Bodensee ist am Fundort etwa 50 Meter tief. Nach dem toten Säugling hatten
Polizei und Mitarbeiter des Seenforschungsinstituts in Langenargen mit Sonar und
Unterwasserkameras gesucht. Zuletzt war eine Privatfirma mit einem Spezialgerät
hinzugezogen worden.
Letzte Änderung am: 04.09.2006, 18.53 Uhr
http://www.swr.de/nachrichten/bw/-/id=1622/nid=1622/did=1528040/hdq916/
Dienstag, 5. September 2006 09:03
http://www.vol.at/vorarlberg/article/news-20060905-09030037
Suche nach Babyleiche eingestellt
Die Polizei Friedrichshafen hat ihre Suche nach der Babyleiche im Bodensee
eingestellt. Mit verschiedensten technischen Möglichkeiten wurde nach dem Baby
gesucht. Vor vier Wochen hatte ein Berufsfischer berichtet, er habe vor
Friedrichshafen einen toten Säugling im Fischernetz an Land gezogen, das Baby
sei ihm jedoch wegen des Wellenganges wieder entglitten, so der ORF.
Die Wasserpolizei suchte daraufhin die Stelle mit Hilfe eines Sonargerätes ab,
aber ohne Erfolg. Auch die Ermittlungen der Polizei an Land brachten keine
Erkenntnisse.
Quelle: ORF
Anklage 22.09.2006 Mutter ertränkte Säugling vor 28 Jahren
http://wien.orf.at/stories/138340/
Gegen eine sechsfache Mutter wird nun Anklage wegen Mordes erhoben, weil sie vor
28 Jahren ein Neugeborenes ertränkt haben soll. Die Frau ging selbst zur
Polizei, um ein spätes Geständnis abzulegen.
Mord verjährt nicht. Will Gewissen erleichtern
"Ich will mein Gewissen erleichtern", lautete die Begründung der mittlerweile 56
Jahre alte Frau.
Da Mord nicht verjährt, wird sich die Frau am 13. November vor einem
Schwurgericht im Straflandesgericht verantworten müssen.
Strafrahmen: zehn bis 20 Jahre Haft, sofern das Gericht nicht vom
außerordentlichen Milderungsrecht Gebrauch machen sollte.
Keine Mitwisser
Die Anklage beruht ausschließlich auf den Angaben der Mittfünfzigerin, da es
weder Tatzeugen noch Mitwisser gibt. Ein Psychiater, der im Rahmen des
gerichtlichen Vorverfahrens die gebürtige Kärntnerin untersucht hat, hält ihre
Angaben für glaubwürdig und zuverlässig.
Vor Familie und Freunden verheimlichte sie die Schwangerschaft. Liebhaber wollte
kein Kind
Die Kärntnerin war im Sommer 1968 nach Wien gezogen, wo sie einen Mann kennen
lernte, diesen heiratete und zwei Kinder zur Welt brachte. Die Ehe scheiterte
allerdings. Nach der Scheidung ging sie mit einem Studenten eine Affäre ein. Sie
wurde erneut schwanger.
Als sie ihrem Liebhaber davon erzählte, machte ihr dieser heftige Vorwürfe: Er
war verheiratet, ein außereheliches Kind kam für ihn nicht in Frage.
Die Frau bemühte sich in weiterer Folge, ihre Schwangerschaft zu verheimlichen,
indem sie ihren Bauch verband und weite Kleider trug. Der Student hatte die
Beziehung inzwischen beendet.
Da sie keine Möglichkeit sah, als allein erziehende Mutter von zwei Kindern im
Volksschulalter ein drittes zu ernähren, fasste sie ihren Angaben zufolge im
neunten Monat ihrer Schwangerschaft den Entschluss, dieses nach der Geburt zu
töten.
An das genaue Jahr kann sich die Frau nicht mehr erinnern. Babyleiche im Ofen
verbrannt
Wie in der Anklageschrift nachzulesen ist, leitete die hochschwangere Frau "am
4. April 1977 oder 1978" in ihrer Wohnung den Geburtsvorgang ein, nachdem sie
einen mit Wasser gefüllten Waschbottich und einen kleinen Abbrennofen
bereitgestellt hatte. Mit den Fingernägeln brachte sie die Fruchtblase zum
Platzen, ein Mädchen erblickte das Licht der Welt."
Durch mehrmaliges Eintauchen in den Bottich soll die damals 27 beziehungsweise
28 Jahre alte Frau das Neugeborene getötet haben. Die Leiche verbrannte sie im
Ofen, wobei sie laut Anklageschrift "zwei Mal nachheizte". Die Nachgeburt
entsorgte sie in einem Plumpsklo auf einer nahe gelegenen Baustelle.
Später vier weitere Kinder bekommen
Den Vater des Kindes ließ sie kurz danach wissen, sie habe "das Problem
beseitigt". Dem Mann genügte diese Information, er fragte nicht weiter nach.
Dann schwieg sich die Frau fast 30 Jahre lang über das Geschehene aus.
In den achtziger Jahren fand sie einen neuen Partner, heiratete ein zweites Mal
und brachte vier weitere Kinder gesund zur Welt, die mittlerweile großjährig
sind.
Zuletzt lebte die sechsfache Mutter von einem Pensionsvorschuss und war
bestrebt, die Studienberechtigungsprüfung abzulegen. Sie will Geschichte
studieren
Mainz Säugling mit Hammer erschlagen - Prozessauftakt
Eine 24 Jahre alte Frau muss sich seit heute wegen der Tötung ihres Neugeborenen
vor dem Schwurgericht verantworten. Die Staatsanwaltschaft wirft ihr vor, den
Säugling unmittelbar nach der Geburt Anfang Dezember 2005 mit einem Hammer
erschlagen zu haben.
Den Leichnam habe die in Worms lebende Frau in eine Plastiktüte verpackt und in
einen Müllcontainer geworfen. Die Frau habe das Baby nicht gewollt und die
Schwangerschaft vor ihren Angehörigen und Freunden verheimlicht, so die Anklage.
Sie sei zuvor bereits zwei Mal ungewollt schwanger geworden. Das erste Kind habe
sie abgetrieben, das zweite durch eine Fehlgeburt verloren.
Die Anwälte der Angeklagten sprachen von einer "menschlichen Tragödie". Die Frau
habe zum Zeitpunkt der Geburt unter einer tief greifenden Bewusstseinsstörung
gelitten. Sie sei schuldunfähig gewesen. Die Angeklagte selbst schwieg zu
Prozessbeginn.
Die 24-Jährige ist wegen Totschlags angeklagt. Das Gericht hat sieben
Verhandlungstage angesetzt.
28.09.2006
http://www.swr.de/nachrichten/rp/-/id=1682/nid=1682/did=1572614/1o26yz8/
Junge Frau soll nach der Geburt ihr Baby erstickt haben
20-Jährige wird jetzt wegen Totschlags angeklagt - Prozessbeginn steht nicht
fest
erstellt 29.09.06, 14:17h
http://www.mz-web.de/servlet/ContentServer?pagename=ksta/page&atype=ksArtikel&aid=1158738263527
Dessau/Klieken/dpa. Die Staatsanwaltschaft Dessau hat rund drei Monate nach dem
Tod eines Babys gegen eine 20-Jährige aus Klieken (Landkreis Anhalt-Zerbst)
Anklage erhoben. Die Frau soll am 1. Juli in der elterlichen Wohnung ihre
Tochter unmittelbar nach der Geburt erstickt haben. Der Frau wird Totschlag
vorgeworfen, teilte das Landgericht Dessau am Freitag mit. Sie bestreite die
Vorwürfe. Die Staatsanwaltschaft geht laut den Ermittlungen davon aus, dass das
neugeborene Kind mindestens eine Stunde, gegebenenfalls aber auch länger gelebt
hat.
Die Frau soll laut Anklage ihre Schwangerschaft auch ihren Eltern gegenüber bis
zuletzt verheimlicht, die äußeren Anzeichen mit einer angeblichen Erkrankung
begründet haben. Sie gab bei ihren Vernehmungen an, in der mit Wasser gefüllten
Badewanne entbunden zu haben. Nach Angaben der Frau ist das Kind ohne jedes
Lebenszeichen zur Welt gekommen. Sie selbst habe mit einer Schere die
Nabelschnur durchtrennt und das Baby für tot gehalten.
Hingegen sollen nach dem Ergebnis der rechtsmedizinischen Untersuchung
eindeutige Anzeichen dafür vorgelegen haben, dass der Säugling geatmet und auch
Schreie von sich gegeben hat. Der Beginn des Prozesses steht laut Landgericht
noch nicht fest. Die Frau ist weiter in Untersuchungshaft.
Mutter steht wegen Tötung ihres Neugeborenen vor Gericht - Italienerin aus Worms
erschlug Kind mit Hammer
Vom 28.09.2006 http://www.main-rheiner.de/region/objekt.php3?artikel_id=2543218
MAINZ (dpa) Eine 24 Jahre alte Frau muss sich von heute an wegen der Tötung
ihres Neugeborenen vor dem Mainzer Schwurgericht verantworten. Die
Staatsanwaltschaft wirft der in Worms lebenden Italienerin vor, sie habe den
Säugling unmittelbar nach der Geburt Anfang Dezember 2005 mit einem Hammer
erschlagen. Den Leichnam habe sie in Plastiktüten verpackt und in einen
Müllcontainer geworfen. Die Frau habe das Baby nicht gewollt und die
Schwangerschaft vor ihren Angehörigen und Freunden verheimlicht, so die Anklage.
Die 24-Jährige ist wegen Totschlags angeklagt. Das Gericht hat sieben
Verhandlungstage angesetzt.
Säugling mit Hammer erschlagen - Prozessauftakt
Eine 24 Jahre alte Frau muss sich seit heute wegen der Tötung ihres Neugeborenen
vor dem Schwurgericht verantworten. Die Staatsanwaltschaft wirft ihr vor, den
Säugling unmittelbar nach der Geburt Anfang Dezember 2005 mit einem Hammer
erschlagen zu haben.
Den Leichnam habe die in Worms lebende Frau in eine Plastiktüte verpackt und in
einen Müllcontainer geworfen. Die Frau habe das Baby nicht gewollt und die
Schwangerschaft vor ihren Angehörigen und Freunden verheimlicht, so die Anklage.
Sie sei zuvor bereits zwei Mal ungewollt schwanger geworden. Das erste Kind habe
sie abgetrieben, das zweite durch eine Fehlgeburt verloren.
Die Anwälte der Angeklagten sprachen von einer "menschlichen Tragödie". Die Frau
habe zum Zeitpunkt der Geburt unter einer tief greifenden Bewusstseinsstörung
gelitten. Sie sei schuldunfähig gewesen. Die Angeklagte selbst schwieg zu
Prozessbeginn.
Die 24-Jährige ist wegen Totschlags angeklagt. Das Gericht hat sieben
Verhandlungstage angesetzt.
Letzte Änderung am: 28.09.2006, 17.27 Uhr
http://www.swr.de/nachrichten/rp/-/id=1682/nid=1682/did=1572614/1o26yz8/index.html
03.10.06 08:22 http://shortnews.stern.de/shownews.cfm?id=639730&u_id=330694
Passau: Angestellte fand toten Säugling auf Förderband der
Biomüll-Sortierungsanlage
Die Polizei aus Passau teilte mit, dass am Montagmorgen von einer Angestellten
der Müllsortierungsanlage in Passau ein toter Säugling beim Sortieren von
organischem Abfall gefunden wurde.
Wie die Polizei weiter mitteilte, war das im siebten Monat zu früh geborene Kind
nach Angaben der Autopsie lebensfähig. Zum Tathergang und zur Person des toten
Mädchens konnten keine Angaben gemacht werden.
Nachforschungen der Polizei ergaben, dass der Leichnam des toten Mädchens bis zu
einer Woche in dem aus privaten Haushalten zusammengetragenen Biomüll der
umgebenden Bezirke der Stadt Passau gelegen hat.
Babyleiche im Biomüll gefunden
Passau (ddp). In einem Passauer Entsorgungs- und Recyclingzentrum hat eine
Mitarbeiterin beim Sortieren von Biomüll eine Babyleiche gefunden. Eine erste
Obduktion ergab nach Polizeiangaben, dass der am Montag entdeckte weibliche
Säugling etwa im siebten Schwangerschaftsmonat lebend geboren wurde. Die genauen
Todesumstände des 50 Zentimeter großen und 1300 Gramm schweren Babys hätten
zunächst nicht geklärt werden können. Hinweise auf Fremdeinwirkung seien nicht
gefunden worden. Die Leiche habe schätzungsweise bereits bis zu sieben Tage
gelegen.
Nach den Ermittlungen der Kriminalpolizei stammt der Müll, in dem die Leiche
gefunden wurde, aus Biotonnen privater Haushalte der niederbayerischen Gemeinden
Röhrnbach und Hauzenberg. Die Biotonnen seien am Freitag und Montag entleert und
in drei Containern beim Entsorgungs- und Recyclingzentrum angeliefert worden.
Bei der Durchsuchung des Biomülls ergaben sich laut Polizei keine Hinweise, die
zur Identifizierung des toten Mädchens beitragen können. Die Ermittler hoffen
nun auf Hinweise aus der Bevölkerung.
Ein Polizeisprecher sagte der «Passauer Neuen Presse», die Mutter des Kindes sei
womöglich in einer psychischen Ausnahmesituation gewesen und habe daher das Baby
in einer Biotonne abgelegt. Bis heute Vormittag gingen allerdings keine Hinweise
bei der Polizei ein, wie ein Sprecher auf ddp-Anfrage sagte.
03.10.2006 Sab http://www.e110.de/artikel/detail.cfm?pageid=67&id=77671
Baby-Leiche im Biomüll - Polizei ermittelt in Röhrnbach und Hauzenberg
4.10.06 17:20 Von: ELENA FECHTER
Ein grausiger Fund erschüttert die Region. Am Montagmorgen wurde in einem
Recyclingzentrum in Passau die Leiche eines neugeborenen Säuglings gefunden.
Eine Mitarbeiterin entdeckte das Baby beim Sortieren von Biomüll. Die
Ermittlungen von Polizei und Staatsanwaltschaft laufen auf Hochtouren.
Der kleine Körper des neugeborenen Mädchens war zwischen Biomüll versteckt. Eine
Mitarbeiterin des Entsorgungs- und Recyclingzentrums des ZAW Donau-Wald in
Passau-Hellersberg entdeckte das tote Baby am Montagmorgen. Wahrscheinlich lag
der Leichnam schon sieben Tage lang tot im Müll.
Die Kriminalpolizei Passau leitete sofort die Ermittlungen ein, die
Staatsanwaltschaft ordnete die Obduktion des Leichnams an.
Der Säugling war 50 Zentimeter groß und gerade mal 1300 Gramm schwer. Laut
Obduktionsbericht war das kleine Mädchen im siebten Schwanerschaftsmonat lebend
zur Welt gekommen. Die Rechtsmediziner konnten die genauen Todesumstände nicht
klären. Hinweise auf eine Fremdeinwirkung wurden an dem toten Säugling nicht
festgestellt. Wäre das Kind sofort ärztlich versorgt worden, hätte es gute
Überlebenschance gehabt, so die Pathologen.
Der Biomüll, in dem sich der kleine leblose Körper befand, stammt aus privaten
Haushalten aus der Gemeinde Röhrnbach im Landkreis Freyung-Grafenau und der
Stadt Hauzenberg im Landkreis Passau. Bereits am Dienstag begann die
Kriminalpolizei mit Hausbefragungen in den betroffenen Gebieten. Insgesamt
wurden in 1500 Biotonnen am Montag entleert. Die Ermittlungen der
Kriminalpolizei konzentrieren sich derzeit auf den Hauzenberger Raum – dort
wurden die Tonnen zuletzt geleert. Doch bis dato hat die Polizei keine heiße
Spur.
Auch das Gerücht von Massengentest in den Gegenden Hauzenberg und Röhrnbach
kursierten schon in den Medien. Diese Maßnahme steht allerdings vorerst nicht
zur Debatte. Erst wenn alle anderen Ermittlungsmaßnahmen nicht greifen würden,
müsste über DNA-Tests nachgedacht werden, so Fritz Grindinger, Pressesprecher
der Kriminalpolizei Passau.
Die Menschen in den betroffenen Gebieten sind fassungslos über den grausigen
Fund. Viele können nicht glauben, dass so etwas vor ihrer Haustüre passiert ist.
Bisher tappt die Polizei noch im Dunklen: sowohl was die Identität des kleinen
Mädchens als auch die der Mutter betrifft. Im Biomüll wurden keine weiteren
Anhaltspunkte gefunden. Die Polizei hofft jetzt auf Hinweise aus der
Bevölkerung.
Wer kann Angaben über eine Frau machen, die etwa im siebten Monat schwanger war
und jetzt der Verbleib des Kindes unbekannt ist?
Wer kennt eine Frau, die offensichtlich versuchte, ihre Schwangerschaft zu
verheimlichen?
Wem sind Personen in den zurückliegenden Tagen aufgefallen, die sich im Bereich
von Biotonnen in den Gemeinden Röhrnbach und Hauzenberg auffällig verhalten hat?
Auch die Bevölkerung außerhalb der genannten Gebiete ist aufgefordert, sich bei
etwaigen Beobachtungen an die Polizeidirektion Passau oder jede andere
Polizeidienststelle zu wenden. Es besteht die Möglichkeit, dass die Mutter aus
einer anderen Gegend stammt und die Babyleiche nur in Hauzenberg oder Röhrnbach
abgelegt hat.
Hinweise werden erbeten an die Kripe Passau unter 










0851 - 95 110
!
http://www.trp1.de/t3/index.php?id=37&no_cache=1&tx_ttnews%5Btt_news%5D=5398&tx_ttnews%5BbackPid%5D=29
Remagen Toter Säugling im Kreis Ahrweiler gefunden
Ein Nüssesammler hat in Remagen (Kreis Ahrweiler) einen toten Säugling gefunden.
Der Mann hatte das Mädchen, am Ufer des Flüsschens Ahr in einem Wiesengelände
entdeckt, so die Polizei am Freitag.<br />
Nach dem vorläufigen Obduktionsergebnis handelte es sich nicht um eine
Totgeburt. Es konnten keine Zeichen äußerer Gewalteinwirkung festgestellt
werden. Die Todesursache kann erst nach umfangreichen weiteren Untersuchungen,
festgestellt werden. Fest steht, dass das Baby von seiner Entwicklung her voll
ausgetragen und lebensfähig gewesen ist. Laut Polizei, verstarb der Säugling
vermutlich am vergangenen Mittwoch.<br />
Aufgefunden wurden das Kind eingewickelt in zwei Handtücher. In der Nähe wurde
auch ein Leinenbeutel gefunden, vermutlich wurde es darin an den Fundort
gebracht. Die Ermittlungsbehörden gehen derzeit davon aus, dass die Mutter
selbst das Kind, möglicherweise aus Verzweiflung, dort abgelegt hat. Die Suche
nach ihr läuft mit Hochdruck, da zu befürchten ist, dass auch sie einen schweren
gesundheitlichen Schaden davon getragen hat und sofortiger ärztlicher Behandlung
bedarf.<br />
Eine Groß angelegte Suchaktionen mit Bereitschaftspolizei, Diensthunden und
einem Hubschrauber rund um den Auffindeort blieben ohne Ergebnis. Die Ermittler
haben auch die Bevölkerung um Hinweise gebeten.</FONT></FONT></TD>
06.10.2006
http://www.fuldainfo.de/page/include.php?path=content/articles.php&contentid=11338&PHPKITSID=1adfe268af1b8a57ac551253eeefc046
Remagen -Haftbefehl gegen Mutter von getötetem Säugling
Im Fall des am Ufer der Ahr aufgefundenen toten Säuglings hat die Polizei eine
20-Jährige festgenommen. Gegen die Frau wurde Haftbefehl wegen Mordes erlassen.
Sie wird verdächtigt, ihr Kind vorsätzlich getötet und am Fundort abgelegt zu
haben.
Spurensuche am Ufer der Ahr
In einer ersten Vernehmung habe die Frau, die noch bei den Eltern wohnt, die Tat
eingeräumt, teilte die Polizei mit. Nach ihren eigenen Aussagen brachte sie das
Kind Mitte letzter Woche allein zur Welt und versteckte es zunächst. Sie habe
den Säugling dann am vergangenen Freitag mit einem Kissen erstickt und am darauf
folgenden Morgen auf der Wiese abgelegt. Zu ihrem Motiv gibt die 20-Jährige an,
sie habe aus Verzweiflung gehandelt. Sie befürchtete innerfamiliäre Konsequenzen
und hatte große Zukunftsängste. Ein Hinweis aus der Bevölkerung hatte die
Polizei auf die Spur der 20-Jährigen gebracht.
Leichenfund am Ufer der Ahr
Die Leiche des kleinen Mädchens war am Donnerstag am Ufer der Ahr entdeckt
worden. Die Obduktion ergab, dass das Kind nach der Geburt zumindest noch einige
Minuten gelebt haben muss. Spuren äußerer Gewalteinwirkung waren nicht gefunden
worden.
Der Leichnam war in zwei Handtücher gewickelt und wurde vermutlich in einem
Leinenbeutel an den Fundort in Remagen-Kripp gebracht. Er liegt rund 100 Meter
von einem Radweg entfernt. Ein Mann hatte das tote Kind entdeckt, als er dabei
war, Nüsse zu sammeln.
07.10.2006
http://www.swr.de/nachrichten/rp/-/id=1682/nid=1682/did=1594234/x1doqf/
Haftbefehl gegen Mutter von getötem Säugling
Koblenz/Remagen (dpa) - Eine 20 Jahre alte Frau aus Remagen hat ihr Kind wenige
Tage nach der Geburt getötet und den Leichnam auf einer Wiese abgelegt. Der tote
Säugling war am Donnerstag am Ufer der Ahr in Remagen entdeckt worden. Am späten
Freitagabend nahm die Polizei die 20-Jährige fest.
Gegen sie wurde am Samstag Haftbefehl wegen Mordes erlassen, wie die Polizei
mitteilte. Die 20-Jährige sagte den Ermittlern, sie habe aus Verzweiflung
gehandelt. Sie habe innerfamiliäre Konsequenzen gefürchtet und große
Zukunftsängste gehabt.
In ersten Vernehmungen gab die Frau an, das Kind Mitte vergangener Woche alleine
zur Welt gebracht und zunächst versteckt zu haben. Am Freitag vergangener Woche
habe sie das Mädchen dann erstickt, indem sie dessen Kopf in ein Kissen drückte.
Den Leichnam habe sie am nächsten Morgen auf der Wiese abgelegt. Dort hatte ihn
schließlich ein Nüssesammler gefunden.
Die junge Frau lebt laut Polizei in geordneten bürgerlichen Verhältnissen und
hat eine Lehrstelle. Sie wohnt noch bei ihren Elten. Ein Hinweis aus der
Bevölkerung hatte die Polizei auf die Spur der Frau gebracht.
Der tote Säugling war in zwei Handtücher eingewickelt. Am Fundort hatte die
Polizei einen Leinenbeutel entdeckt, der wohl zum Transport des Leichnams
diente.
Artikel vom: 07.10.2006 11:55
http://www.aichacher-nachrichten.de/Home/Nachrichten/Deutschland+Welt/sptnid,5_puid,1_regid,1_arid,810224.html
Mutter von getötetem Säugling festgenommen
07. Okt 2006 14:33 http://www.netzeitung.de/vermischtes/445160.html
Die Polizei hat die Mutter einer Frau festgenommen, die ihr Baby wenige Tage
nach der Geburt auf einer Wiese ablegte. Zuvor hatte sie es getötet. Die Frau
lebte in bürgerlichen Verhältnissen.
Eine 20 Jahre alte Frau aus Remagen hat ihr Kind wenige Tage nach der Geburt
getötet und den Leichnam auf einer Wiese abgelegt. Die Polizei konnte die Frau
ermitteln und festnehmen, wie sie am Samstag mitteilte. Die 20-Jährige hat das
Kind nach eigenen Angaben Mitte vergangener Woche alleine zur Welt gebracht und
zunächst versteckt.
Am Freitag vergangener Woche habe sie das Mädchen dann getötet und am nächsten
Morgen auf der Wiese in Remagen abgelegt. Dort hatte es schließlich am
Donnerstag ein Nüssesammler am Ufer der Ahr gefunden.
Die 20-Jährige sagte den Ermittlern, sie habe aus Verzweiflung gehandelt. Sie
habe innerfamiliäre Konsequenzen gefürchtet und große Zukunftsängste gehabt.
Die junge Frau lebt laut Polizei in geordneten bürgerlichen Verhältnissen und
hat eine Lehrstelle. Sie wohnt noch bei ihren Elten. Ein Hinweis aus der
Bevölkerung hatte die Polizei auf die Spur der Frau gebracht. Die 20-Jährige
sollte noch am Samstag dem Haftrichter vorgeführt werden. (nz)
ZEIT online, Tagesspiegel | 12.10.2006 17:41
Frankreich : 38-Jährige gesteht dreifachen Kindsmord
Das Geständnis einer Mutter, drei ihrer Kinder nach der Geburt getötet zu haben,
hat in Frankreich für Erschütterung gesorgt.
Tours - Nach monatelangem Rätselraten um den Fund zweier Babyleichen in einem
Gefrierschrank in ihrer Wohnung gestand die 38-jährige nach Angaben ihres
Anwalts, die beiden in den Jahren 2002 und 2003 in Südkorea zur Welt gebrachten
Kinder getötet zu haben. Aus dem Umfeld der Ermittler im zentralfranzösischen
Tours verlautete zudem, die Frau habe die Tötung eines dritten Babys gestanden,
das bereits im Juli 1999 in Frankreich zur Welt gekommen war. Die Leiche habe
sie verbrannt. Die Frau versicherte ihrem Anwalt zufolge, ihr Ehemann habe
nichts von ihren Taten und den vorangegangenen Schwangerschaften gewußt. Das
Paar hat gemeinsam zwei Kinder im Alter von elf und zehn Jahren.
Die Polizei war den Taten der Französin auf die Spur gekommen, nachdem ihr Mann
Ende Juli bei einer vorzeitigen Rückkehr aus dem Urlaub die zwei Babyleichen im
Gefierschrank entdeckt und den schrecklichen Fund gemeldet hatte. Das Paar lebte
zu dieser Zeit im südkoreanischen Seoul, wo der Mann als Ingenieur arbeitete.
Erste DNA-Tests, die in einem südkoreanischen Labor ausgewertet worden waren,
hatten bereits nachgewiesen, dass es sich bei dem Paar um die Eltern der toten
Babys handelte. Die beiden hatten aber beteuert, nichts über die Leichen zu
wissen, und die Verlässlichkeit des beauftragten Labors angezweifelt. Als auch
ein französisches Labor die Testergebnisse bestätigte, brach die Frau am
Mittwoch schließlich ihr Schweigen. Das Paar war am Dienstag festgenommen worden
und wurde nach dem Geständnis der Frau am Donnerstag einem Richter zum Verhör
vorgeführt. (tso/AFP)
http://www.zeit.de/news/artikel/2006/10/12/76987.xml
13.10.2006BARMBEK
http://www.mopo.de/2006/20061013/hamburg/politik/saeugling_lag_tot_im_gebuesch.html
Säugling lag tot im Gebüsch - Neugeborenes mit Nabelschnur in Plastiktüte WIEBKE
STREHLOW, S. BALASKO
Horrorfund in Barmbek: Ein Fußgänger hat gestern Nachmittag an der
Beethovenstraße die Leiche eines Säuglings in einer Plastiktüte entdeckt. Sie
wurde in einem Gebüsch am Rande einer Kita abgelegt.
Klaus Hornig (46) hat die Tüte bereits am Vormittag dort liegen sehen, sich aber
zunächst keine Gedanken gemacht. Auf dem Weg vom Einkaufen nach Hause sah er
erneut den schwarz-weiß-karierten Beutel der Marke "New Yorker" im Gebüsch
liegen. "Er sah noch so neu aus, da wollte ich schauen, was da drin ist. Mir ist
fast das Herz stehen geblieben, als ich das Baby sah", sagt der Mann mit
zitternder Stimme. Er rief einen Notarztwagen. Doch für das Neugeborene kam jede
Hilfe zu spät.
Der tote Säugling ist nun ins Institut für Rechtsmedizin gekommen. Bislang ist
noch nicht klar, welches Geschlecht er hat und wie er gestorben ist. Auch über
den Todeszeitpunkt ist noch nichts bekannt. Das soll nun das Institut für
Rechtsmedizin herausfinden.
Offenbar ist der Säugling gerade erst zur Welt gekommen. "Es hatte scheinbar
noch die Nabelschnur", sagte Polizeisprecher Ralf Meyer noch am Fundort.
Die Polizei sucht nun Zeugen, die gesehen haben, wie jemand diese markante Tüte
bei sich trug und im Gebüsch abgelegt hat. Wer kann Angaben zu einer Frau
machen, die schwanger war und in den letzten Tagen ein Kind hätte entbinden
müssen? Hinweise bitte an die Polizei unter Tel. 428656789.
Kriminalität - Passant entdeckt toten Säugling in einem Gebüsch
Ein Passant hat am Donnerstag in Barmbek ein totes Baby entdeckt. Das
Neugeborenes war in einer Plastiktüte eingewickelt. Die Polizei hat bisher keine
Spur von der Mutter - Mordkommission ermittelt. Von André Zand-Vakili
2005 in Rothenburgsort. Der Fall ist bis heute ungeklärt Foto: Zand-Vakili
Ein Passant hat am Donnerstag in Barmbek ein totes Baby entdeckt. Das
Neugeborene lag in einem Gebüsch in einer Plastiktüte. Die Mordkommission hat
die Ermittlungen übernommen. Hinweise darauf, wer die Mutter des Kindes ist,
oder wer den Säugling dort abgelegt hat, lagen der Polizei zunächst nicht vor.
Bereits am Morgen war Claus Hornig (46) in der Beethovenstraße eine
schwarz-weiße Plastiktüte aufgefallen. Als der Mann gegen 14.30 Uhr dort erneut
vorbei kam, lag die markante Tüte mit der Aufschrift "New Yorker" immer noch
dort. "Ich kam vom Einkaufen und wollte nach Hause. Mir war die Tüte
aufgefallen, weil sie noch so neu aussah", sagt der Mann. Neugierig nahm er die
Tüte auf und schaute hinein. Was er sah, ließ ihn zurückschrecken. In der Tüte
lag ein Säugling. Das Neugeborene war tot. "Mir ist fast das Herz stehen
geblieben", sagt der 46-Jährige.
Die alarmierte Polizei riegelte den Fundort ab. Beamte der Mordkommission und
der Spurensicherung rückten an. "Die Ermittlungen stehen noch ganz am Anfang",
sagte am späten Nachmittag Hauptkommissar Ralf Kunz. So war zunächst nicht
einmal klar, ob es sich bei dem toten Baby um ein Mädchen oder einen Jungen
handelt. "Das Kind wurde mitsamt der Tüte in die Rechtsmedizin gebracht, um es
dort zu untersuchen", sagt ein Beamter. Dadurch soll verhindert werden, dass
Spuren verloren gehen. In der Rechtsmedizin wird außerdem durch eine Obduktion
geklärt werden, ob der Säugling lebend zur Welt gekommen ist und wann er
gestorben ist. Durch Erkenntnisse über die Art der Abnabelung des Babys wird die
Polizei Hinweise darauf bekommen, ob das Kind unter ärztlicher Aufsicht oder
heimlich zur Welt gebracht wurde.
Einen vergleichbaren Fall hatte es zuletzt in Hamburg Anfang 2004 gegeben.
Damals war im Trauns-Park (Rothenburgsort) die Leiche eines kleinen Jungen
gefunden worden. Der Säugling hatte ebenfalls in einer Plastiktüte gelegen. Die
Obduktion ergab damals, dass der Junge lebend zur Welt gekommen war und erst in
der Plastiktüte erstickte. Die Polizei hatte versucht die Mutter über die DNA
aus der Nabelschnur des Babys zu ermitteln. Bis heute ist die Frau unbekannt. Im
Februar 2003 wurde in Sasel ein Säugling in eine Mülltonne geworfen. Auch dieses
Kind erstickte. Die damals 18-jährige Mutter ist nach monatelangen Ermittlungen
von der Polizei aufgespürt worden. Sie wurde Anfang vergangenen Jahres aus
Mangel an Beweisen von dem Vorwurf des Totschlags freigesprochen.
Im Fall Beethovenstraße hofft die Polizei auf Hinweise aus der Bevölkerung. "Wir
suchen Zeugen, die kürzlich in der Beethovenstraße oder in der näheren Umgebung
eine Person gesehen haben, die die markante schwarz-weiße Tüte bei sich hatte",
sagt Hauptkommissar Ralf Kunz. "Außerdem bitten wir Zeugen, die Angaben zu einer
Frau machen können, die schwanger war, in den vergangenen Tagen hätte entbinden
müssen, und die sich jetzt auffällig verhält beziehungsweise jetzt keinen
Säugling hat."
Hinweise nimmt die Verbindungsstelle des Landeskriminalamtes unter Telefon 42
86-5 67 89 entgegen.
Artikel erschienen am 13.10.2006
Kriminalität - Säugling in Plastiktüte ist kein Verbrechensopfer
Bei der Babyleiche aus einem Gebüsch an der Beethovenstraße (Barmbek) handelte
es sich um eine Totgeburt. Es ist ein Mädchen, das zu früh auf die Welt gekommen
ist. Jetzt sucht die Polizei die Mutter.
Hamburg - Bei der Babyleiche aus einem Gebüsch an der Beethovenstraße (Barmbek)
handelte es sich um eine Totgeburt. Es ist ein Mädchen, das zu früh auf die Welt
gekommen ist. Ein Passant hatte das tote Kind am Donnerstag entdeckt. "Das Baby
wies keine Verletzungen auf und hatte nie selbstständig geatmet. Das haben die
Untersuchungen im Institut für Rechtsmedizin eindeutig ergeben. Es liegt damit
keine Straftat vor und die Mordkommission hat ihre Ermittlungen wegen des
Verdachts eines Tötungsdeliktes eingestellt", sagt Hauptkommissar Ralf Kunz.
Trotzdem sucht die Polizei nach der Mutter. "Hier geht es uns um die
Gefahrenabwehr", sagt Polizeisprecher Ralf Meier. "Man muss davon ausgehen, dass
die Mutter nicht fachgerecht entbunden hat und für die Frau eine gesundheitliche
Gefährdung besteht."
Das sieht Leila Moysich vom Verein Sternipark, der das Projekt "Findelbaby"
betreibt, genauso. "Wir bieten der Mutter an, sich an uns zu wenden. Wir würden
sie beraten, ihr helfen und sie auch zu einem Arzt begleiten. Dabei bleibt ihre
Anonymität gewahrt", sagt Moysich. Sie nennt der Frau dazu die Möglichkeit, sich
unter der Notrufnummer 0800-4 56 07 89 bei Sternipark zu melden. Moysich kann
sich vorstellen, dass die Frau das Baby nicht haben, aber abgeben wollte.
Sternipark hat genau für solche Fälle vor sechs Jahren in Hamburg die erste
Babyklappe eingeführt. Das System ist denkbar einfach und effektiv. Es handelt
sich um eine 30 mal 70 Zentimeter große Stahlklappe, die leicht zu öffnen ist.
Dahinter steht ein Wärmebettchen, in das ein Säugling gelegt werden kann. Wird
die Babyklappe geöffnet, wird ein Signal ausgelöst. Mitarbeiter schauen sofort
nach dem Kind und versorgen es. Mittlerweile gibt es bundesweit 70 solcher
Babyklappen.
Dass die Frau ihr totes Baby nach der Geburt in eine Plastiktüte steckte und
einfach in einem Gebüsch ablegte, kann sich Moysich nur mit einer Panikreaktion
erklären. Offensichtlich hatte die Mutter das Kind heimlich entbunden. Darauf
deutet die laienhafte Abnabelung hin. Als sie merkte, dass das Kind tot war,
wusste sie womöglich nicht wohin mit dem Leichnam. Um unentdeckt zu bleiben,
konnte sie das Kind nicht würdig bestatten lassen. Möglicherweise hatte sie auch
ihre Schwangerschaft verheimlicht.
zv Artikel erschienen am
14.10.2006http://www.welt.de/data/2006/10/14/1070499.html
Sangerhausen - Säugling tot in der Wohnung gefunden
In Sangerhausen ist ein toter Säugling in einer Wohnung gefunden worden. Wie die
Staatsanwalt mitteilte, wird gegen die 33-jährige Mutter wegen unterlassener
Hilfeleistung ermittelt.
Hier wurde der Säugling tot in der Wohnung seiner Mutter gefunden.
Ein Anfangsverdacht auf Totschlag habe sich bislang nicht erhärtet. Die Sektion
des Kindes in der Rechtsmedizin Halle habe keine eindeutige Todesursache
ergeben. Weitere Untersuchungen müssten abgewartet werden. Mit den Ergebnissen
werde aber nicht vor Beginn der nächsten Woche gerechnet.
Die Mutter hatte angegeben, ihre sieben Wochen alte Tochter tot in der Wohnung
aufgefunden zu haben. Sie habe daraufhin eine Freundin informiert, die wiederum
die Polizei alarmierte. Die eintreffenden Beamten stellten bei der Mutter einen
Alkoholgehalt von mehr als zwei Promille fest.
Kritik am Jugendamt - Warnung vor Vorverurteilung
Zugleich wurde Kritik an den Behörden der Stadt laut. Der getrennt lebende Vater
des Kindes sagte, dem Jugendamt sei bekannt gewesen, dass die Mutter
alkoholkrank sei. Er habe das Amt mehrfach vor den Zuständen in der Wohnung
gewarnt. Die Mitarbeiter hätten ihn aber weggeschickt und nichts unternommen.
Das Jugendamt erklärte, Sozialarbeiter hätten die Frau regelmäßig besucht. Auch
die Staatsanwaltschaft warnte vor vorschnellen Verurteilungen. Die Behörde
teilte MDR 1 RADIO SACHSEN-ANHALT mit, beim zuständigen Jugendamt gebe es keine
Anzeichen auf Versäumnisse.
zuletzt aktualisiert: 14. Oktober 2006 | 16:06
http://www.mdr.de/nachrichten/3608222.html
Säugling tot in Wohnung gefunden
Staatsanwalt: Todesursache von Säugling in Sangerhausen noch unklar
Die Todesursache des Säuglings, der am Freitag in einer Wohnung in Sangerhausen
gefunden wurde, ist nach Angaben der Staatsanwaltschaft noch unklar. "Spuren
äußerlicher Gewalt gibt es nicht", sagte Staatsanwalt Klaus Wiechmann am Samstag
auf Anfrage. Zur Bestimmung der Todesursache seien chemisch- toxikologische
Untersuchungen notwendig.
14.10.2006 http://www.heute.de/ZDFheute/inhalt/28/0,3672,3988316,00.html
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Auch ein natürlicher Tod des sieben Wochen alten Mädchens sei nicht
auszuschließen. "Es kommt beispielsweise der plötzliche Kindstod in Frage",
sagte Wiechmann.
Vernehmung der Mutter ohne Erfolg
Die Vernehmung der 33 Jahre alten alkoholkranken Mutter habe bislang ebenfalls
keine wesentlichen Erkenntnisse ergeben. "Kurz zusammengefasst hat die Frau
gesagt, sie habe das Kind gefunden und da war es tot." Derzeit werde geprüft, ob
der Mutter der Vorwurf des Totschlags gemacht werden könne.
Zitat"Wir sind noch am Anfang unserer Ermittlungen."
Staatsanwalt Klaus Wiechmann "Wir sind noch am Anfang unserer Ermittlungen",
sagte Wiechmann. Die Frau sei am Freitagmorgen betrunken gewesen und habe einer
Freundin erzählt, dass ihr Kind wohl nicht mehr am Leben sei. Die Freundin habe
die Polizei benachrichtigt. Die Mutter lebte laut Wiechmann getrennt von ihrem
Lebensgefährten. Zu klären sei, warum das Jugendamt, das die Familie betreute,
das Baby trotz des problematischen sozialen Milieus in der Obhut der Mutter
gelassen habe.
Keine Parallelen zu Tod von Kevin
"Zu dem Fall in Bremen darf man noch keine Parallele ziehen, dafür wissen wir
hierzu noch einfach viel zu wenig", sagte der Staatsanwalt mit Blick auf den Tod
des zweijährigen Kevin. Dessen Leiche war am Dienstag im Kühlschrank des
drogensüchtigen Vaters entdeckt worden. Das Kind stand unter der Vormundschaft
des Staates. Vor dem Landgericht Stendal wird derzeit der Fall des zweijährigen
Benjamin verhandelt, dessen Eltern vorgeworfen wird, ihr Kind verhungert haben
zu lassen.
Mit den Ergebnissen der weiteren rechtsmedizinischen Untersuchungen der Leiche
wird Anfang der nächsten Woche gerechnet.
Todesursache von Säugling in Sangerhausen weiter unklar
16. Oktober 2006 14:48 Uhr
http://www.freenet.de/freenet/nachrichten/vermischtes/200610/200610_0aeae65652313fbb154791d3c2beb655.html
Sangerhausen/Halle (dpa) Die Ursache für den Tod der sieben Wochen alten Leonie
aus Sangerhausen in Sachsen-Anhalt wird nach Angaben der Ermittler frühestens an
diesem Mittwoch feststehen. Das teilte am Montag die Staatsanwaltschaft Halle
mit.
Plattenbau in Sangerhausen
Bis zur Klärung der Todesursache werde die Mutter des Mädchens nicht weiter
vernommen. «Ich brauche Fakten, die ich der Frau vorhalten kann», sagte
Staatsanwalt Klaus Wiechmann. Erste Untersuchungen zur Todesursache hatten kein
klares Ergebnis gebracht.
Die Babyleiche war am Freitag in einer Wohnung gefunden worden. Gegen die
33-jährige Mutter, bei der die Polizei am Freitag zwei Promille Alkohol
festgestellt hatte, wird wegen Verdachts auf Totschlag und unterlassene
Hilfeleistung ermittelt.
Frage, ob Säugling gelebt hat, bleibt offen VON CLEMENS SCHMINKE, 17.10.06,
07:15h
„Es ergibt sich das Bild eines lebensfähigen und reifen Kindes.“ So lautete das
Fazit, das gestern Rechtsmediziner Dr. Frank Glenewinkel im Prozess gegen Verena
P. zu der Frage zog, in welchem Zustand sich deren gestorbener Sohn bei der
Geburt befand. Die 22-Jährige ist wegen Totschlags angeklagt: Anfang Dezember
vorigen Jahres hat sie ihr drittes Kind im Toilettenraum eines Kölner
Innenstadt-Cafés zur Welt gebracht - und soll es anschließend getötet und in
einem Papierkorb abgelegt haben. Die zentrale Frage im Prozess ist, ob das Kind
bei der Geburt gelebt hat. Davon geht die Staatsanwaltschaft aus, weil Verena P.
bei der Vernehmung durch einen Kriminalbeamten entsprechende Angaben gemacht
habe. Die Verteidiger sind indes der Ansicht, damals sei es nicht mit rechten
Dingen zugegangen; daher dürften diese Aussagen nicht verwertet werden.
In allem habe das Neugeborene den Werten des Normbereichs entsprochen, sagte der
Rechtsmediziner, von der Größe (51,1 Zentimeter) und dem Gewicht (3335 Gramm)
über den Kopfumfang (34,5 Zentimeter) bis zum Wuchs von Zehen- und Fingernägeln
und der Farbe der Haut (rosig). Offen lassen musste der Sachverständige jedoch
die Frage, ob das Kind tatsächlich gelebt hat, mit eigener „aktiver
Atembewegung“. Zwar habe sich Luft in Lunge und Magen befunden, doch die könne
auch dadurch in die Organe gelangt sein, dass die Notärzte und die
Rettungsassistenten mit künstlicher Beatmung versucht hätten, das Kind zu
reanimieren. Eine „äußere Gewalteinwirkung“ auf das Baby sei ebenso wenig
nachzuweisen, fuhr der Mediziner fort, wie es Hinweise auf „vorher bestehende
krankhafte Veränderungen“ gebe, zum Beispiel Entzündungen oder Missbildungen.
Verena P., die bisher hinter verschlossenen Türen lediglich Angaben zur Person
gemacht hat, will sich am heutigen Prozesstag zum ersten Mal zum Geschehen auf
der Toilette äußern - wiederum unter Ausschluss der Öffentlichkeit.
http://www.ksta.de/html/artikel/1160572262599.shtml
Verena P. bestätigt damalige Aussage - Todesmutter gesteht: Säugling lebte noch
Ein überraschendes Geständnis legte Verana P. am Dienstag vor dem Landgericht
Köln ab. Sie bestätigte die Aussage, der Säugling habe nach der Geburt gelebt
indem sie Aussage bestätigte, die sie kurz nach der Tat im vergangenen Dezember
gegenüber der Polizei gemacht hatte. Aufgrund des schlechten gesundheitlichen
Zustands der Todesmutter hätte das damalige Geständnis vor Gericht wohlmöglich
nicht verwertet werden können.
Die 22-jährige Frau leide aber weiterhin unter Gedächtnislücken, teilt der der
Anwalt der angeklagten Anwalt Andreas Kerkhoff mit. Da es sich bei der Geburt um
eine Sturzgeburt gehandelt hatte, habe sie viel Blut verloren und sei einige
Male ohnmächtig geworden. Auch leide sie nach dem Ereignis unter Schuldgefühlen,
so dass sie "bewusst und unbewusst" versuche das Geschehene zu verdrängen, so
Kerkhoff gegenüber der "Kölnischen Rundschau".
Das Neugeborene war am 3. Dezember 2005 in einem Mülleimer auf der Damentoilette
eines Cafes gefunden worden. Eine Reinigungskraft hatte das Baby entdeckt,
nachdem sich eine ältere Frau über den blutverschmierten Toilettenboden
beschwert hatte.
(18.10.2006)
http://www.koeln.de/artikel/Koeln/Todesmutter-gesteht-Saeugling-lebte-noch-31325-1.html
Rätsel nach Fund eines Babyskeletts Wer kennt die Babystrickweste?
TERNBERG. Im Fall des Babyskeletts, das auf einem Grundstück in Ternberg
gefunden wurde, sind nun die Gerichtsmediziner am Zug. Sie sollen unter anderem
klären, wann der Säugling gestorben ist.
Die Staatsanwaltschaft Steyr hat Gerichtsmediziner beauftragt, die gefundenen
Knochen zu untersuchen. Es soll geklärt werden, wie lange sie bereits vergraben
waren und wie alt das Baby bei seinem Tod war. Fest steht bisher, dass an den
Knochen keine Spuren einer Gewalteinwirkung gefunden werden konnten. Wie lange
die Untersuchungen dauern, ist noch unklar.
Seitens der Ermittler hieß es, das Neugeborene sei vor mindestens fünf Jahren
vergraben worden, die Tat könne aber bis zu zwei Jahrzehnte zurückliegen.
Wie berichtet, hatte die Ternberger Unternehmerin Andrea Zerobin im Garten ihrer
Firma Teile eines Babyskeletts und eine Babystrickweste gefunden. Die Polizei
bestätigte gestern erneut ihren Verdacht, dass die Skelettteile von einem
Friedhof stammen könnten und pietätlos einfach ausgegraben wurden. Das
Firmengelände ist vor einem Jahr neu aufgeschüttet worden. Neben dem Skelett
wurde auch ein Fetzen gefunden, der von einem Friedhofskranz stammen könnte, die
OÖN berichteten darüber.
Gestern veröffentlichte die Polizei Fotos von der gefundenen Babystrickweste.
Aufgrund der langen Liegedauer kann davon ausgegangen werden, dass die
ursprüngliche Farbe dieses Jäckchens (auf dem Foto rosa) auch dunkler gewesen
sein kann.
Hinweise erbeten
Hinweise bitte an den Dauerdienst des Landeskriminalamtes Oberösterreich unter
der Telefonnummer 059133 / 40 - 3333 oder an die Polizeiinspektion in Ternberg
unter der Telefonnummer 059133 / 4155.
vom 21.10.2006
http://www.nachrichten.at/lokal/487133?PHPSESSID=c8a9b65ad3d00ddb7c7b4abee5f1a83c
SPIEGEL ONLINE - 30. Oktober 2006, 13:21 URL:
http://www.spiegel.de/panorama/justiz/0,1518,445450,00.html
TOTER SÄUGLING IM MÜLLEIMER Vier Jahre Haft für Mutter
In der Toilette eines Kölner Cafés hatte sie das Kind zur Welt gebracht - und es
einfach in einen Mülleimer gesteckt. Das Landgericht Köln verurteilte die
22-Jährige zu vier Jahren Gefängnis wegen Totschlags.
Köln - Obwohl sie bemerkt habe, dass ihr Kind lebte, habe sie den Säugling
einfach in einen Mülleimer gesteckt und dabei den Tod des Babys zumindest
billigend in Kauf genommen, sagte der Vorsitzende Richter in seiner
Urteilsbegründung. Die 22-Jährige wurde wegen Totschlags in einem minder
schweren Fall verurteilt. Der Richter bescheinigte der Angeklagten, die die
Schwangerschaft stets verheimlicht hatte, eine gewisse Unreife. Sie habe
sicherlich auch Angst gehabt, sagte er.
Eine Bewährungsstrafe sei in diesem Fall jedoch völlig unmöglich gewesen,
betonte der Richter. Die Frau habe das Kind bewusst in den Mülleimer gedrückt:
"Sie wollte es entsorgen, sie wollte es aus dem Weg räumen", so der Richter.
Die beiden Verteidiger hatten sich für eine Bewährungsstrafe oder eine höchstens
vier Jahre lange Haftstrafe ausgesprochen. Die Staatsanwaltschaft hatte fünf
Jahre Haft gefordert.
Die aus Grevenbroich stammende 22-Jährige hatte das Kind am 3. Dezember 2005 bei
einem Gruppenausflug zum Weihnachtsmarkt im Toilettenraum eines Kölner Cafés in
einer Sturzgeburt zur Welt gebracht. Den lebenden Säugling steckte sie in einen
Mülleimer, wo er später beim Reinigen der Toilettenkabine gefunden wurde. Alle
Reanimationsversuche der herbeigerufenen Notärzte waren vergeblich. Noch am
Abend desselben Tages war die junge Frau verhaftet worden.
Im Prozess hatte die Frau die Tat gestanden.
jjc/AP
Haftstrafe wegen Baby-Tod im Mülleimer 30. Okt 15:56
Eine Frau aus Köln hatte ihr Baby auf einer Toilette in den Mülleimer gesteckt.
Erst Stunden danach fanden Putzfrauen den inzwischen gestorben Säugling. Nun
muss die Mutter ins Gefängnis.
Wegen der Tötung ihres neugeborenen Babys hat das Landgericht Köln eine
22-Jährige Kölnerin zu vier Jahren Haft verurteilt. Die 5. Große Strafkammer sah
es als erwiesen an, dass die Frau das Kind in der Toilette eines Cafés zur Welt
brachte. Obwohl ihr klar gewesen sei, dass ihr Kind lebte, habe sie den Säugling
einfach in einen Mülleimer gesteckt und dabei den Tod des Babys zumindest
billigend in Kauf genommen, sagte der Vorsitzende Richter Heinz Hemmers in
seiner Urteilsbegründung.
Im Prozess hatte sie die Tat gestanden. Das Kind war nach Angaben der
22-Jährigen, der das Gericht eine gewisse Unreife bescheinigte, bei einem
One-Night-Stand gezeugt worden. Wie der Richter schilderte, hielt die Angeklagte
die Schwangerschaft danach geheim. Bei einem Gruppenausflug im vergangenen
Dezember bekam sie jedoch in einem Kölner Café starke Schmerzen und ging auf die
Toilette. Als sie wieder zu Bewusstsein kam, habe sie das atmende Kind zwischen
ihren Beinen liegen sehen, so der Vorsitzende.
Die gelernte Kinderpflegerin durchtrennte dem Gericht zufolge die Nabelschnur
mit einem Fingernagel und zwängte den Säugling zunächst in einen kleinen
Hygieneartikel-Behälter. Diesen habe sie in einem unbeobachteten Moment in den
größeren Mülleimer aus dem Toiletten-Vorraum geworfen und mit Papier bedeckt.
Fünf Jahre gefordert
Das Geständnis habe man zu Gunsten der Angeklagten gewertet, da es echte Reue
ausdrücke, sagte der Vorsitzende. «Ich weine jeden Abend um mein totes Kind»,
hatte die Angeklagte gesagt. «Das nehmen wir ihr ab», sagte Hemmers. Die
22-Jährige stelle sich der Verantwortung, «Aber es ist noch ein langer Weg, den
sie vor sich hat.»
Eine Bewährungsstrafe sei in diesem Fall jedoch völlig unmöglich gewesen,
betonte der Richter. Die beiden Verteidiger hatten sich in ihren Plädoyers für
eine Bewährungsstrafe oder eine höchstens vierjährige Haftstrafe ausgesprochen,
die Staatsanwaltschaft hatte fünf Jahre Haft gefordert. (nz)
Baby auf WC weggeworfen! 30.10.2006 | 16:57:37
KÖLN – «Sie wollte es aus dem Weg räumen»: So fasste der Richter den
schrecklichen Fall zusammen. Die Mutter gestand, ihr auf einem WC geborenes Kind
umgebracht zu haben.
Das Kind war bei einem One-Night-Stand gezeugt worden. Vielleicht verheimlichte
die 22-jährige Angeklagte auch deswegen ihre Schwangerschaft. Doch bei einem
Gruppenausflug im vergangenen Dezember hatte sie in einem Kölner Café starke
Schmerzen bekommen und war auf die Toilette gegangen. «Ihr wurde schwarz vor
Augen», sagte der zuständige Richter, Heinz Hemmers. Als sie wieder zu
Bewusstsein kam, habe sie das atmende Kind zwischen ihren Beinen liegen sehen.
Die als Kinderpflegerin arbeitende Frau durchtrennte die Nabelschnur mit einem
Fingernagel und zwängte den Säugling zunächst in einen kleinen
Hygieneartikel-Behälter. Diesen warf sie in den grösseren Mülleimer im
Toiletten-Vorraum und bedeckte ihn mit Papier. «Ihr kam es darauf an, dass der
Säugling nicht entdeckt wurde», sagte Richter Hemmers. Die 22-Jährige habe dann
die Toilettenkabine gereinigt, das Café verlassen und sich wegen ihrer Schmerzen
nach Hause bringen lassen.
Die Tat sei nicht geplant gewesen, war Hemmers überzeugt. Immerhin hat die Frau
bereits zwei Kinder und sei eigentlich kinderlieb und sozial eingestellt.
Vielmehr hatte die junge Frau befürchtet, man könnte ihr wegen dem unerwünschten
Kind die beiden Söhne wegnehmen.
Der Säugling war später beim Reinigen der Toilette entdeckt worden, konnte aber
nicht wiederbelebt werden. Über die Tischreservierung in dem Café hatte die
Polizei dann die Ausflugsgruppe ausfindig gemacht. Noch am Abend desselben Tages
war die 22-Jährige verhaftet worden und hatte ein Geständnis abgelegt, das sie
später vor Gericht wiederholte. Sie sagte auch: «Ich weine jeden Abend um mein
totes Kind.»
Jetzt wurde die Frau zu vier Jahren Haft verurteilt. Die 22-Jährige stelle sich
der Verantwortung, so der Richter. «Aber es ist noch ein langer Weg, den sie vor
sich hat.»
30.10.2006 Neugeborenes im Café getötet
http://www.rnz.de/tickerhome/00_20061030142021_Neugeborenes_im_Caf_getoetet.html
Köln (dpa) - Wegen der Tötung ihres Babys in einem Kölner Café ist eine
Kinderpflegerin zu vier Jahren Haft verurteilt worden. Die Richter des
Landgerichts Köln erkannten auf «Totschlag in einem minder schweren Fall». Zwei
Gutachter hatten zuvor eine verminderte Schuldfähigkeit der 22- Jährigen
ausgeschlossen. Die Angeklagte nahm das Urteil äußerlich gefasst entgegen. Sie
hatte im Dezember 2005 ihren gerade erst in der Toilette des Cafés entbundenen
Säugling kopfüber in einen Mülleimer gesteckt. Das Baby erstickte.
Copyright (c) rnz-online - Copyright (c) dpa - Deutsche Presseagentur
30. Oktober 2006 TOTER SÄUGLING IM MÜLLEIMER -Vier Jahre Haft für Mutter
In der Toilette eines Kölner Cafés hatte sie das Kind zur Welt gebracht - und es
einfach in einen Mülleimer gesteckt. Das Landgericht Köln verurteilte die
22-Jährige zu vier Jahren Gefängnis wegen Totschlags.
Köln - Obwohl sie bemerkt habe, dass ihr Kind lebte, habe sie den Säugling
einfach in einen Mülleimer gesteckt und dabei den Tod des Babys zumindest
billigend in Kauf genommen, sagte der Vorsitzende Richter in seiner
Urteilsbegründung. Die 22-Jährige wurde wegen Totschlags in einem minder
schweren Fall verurteilt. Der Richter bescheinigte der Angeklagten, die die
Schwangerschaft stets verheimlicht hatte, eine gewisse Unreife. Sie habe
sicherlich auch Angst gehabt, sagte er.
Eine Bewährungsstrafe sei in diesem Fall jedoch völlig unmöglich gewesen,
betonte der Richter. Die Frau habe das Kind bewusst in den Mülleimer gedrückt:
"Sie wollte es entsorgen, sie wollte es aus dem Weg räumen", so der Richter.
Die beiden Verteidiger hatten sich für eine Bewährungsstrafe oder eine höchstens
vier Jahre lange Haftstrafe ausgesprochen. Die Staatsanwaltschaft hatte fünf
Jahre Haft gefordert.
Die aus Grevenbroich stammende 22-Jährige hatte das Kind am 3. Dezember 2005 bei
einem Gruppenausflug zum Weihnachtsmarkt im Toilettenraum eines Kölner Cafés in
einer Sturzgeburt zur Welt gebracht. Den lebenden Säugling steckte sie in einen
Mülleimer, wo er später beim Reinigen der Toilettenkabine gefunden wurde. Alle
Reanimationsversuche der herbeigerufenen Notärzte waren vergeblich. Noch am
Abend desselben Tages war die junge Frau verhaftet worden.
Im Prozess hatte die Frau die Tat gestanden.
jjc/AP http://www.spiegel.de/panorama/justiz/0,1518,445450,00.html
03. November 2006 FRANKREICH Totes Baby in der Tiefkühltruhe
In der Tiefkühltruhe im Appartement einer vierfachen Mutter wurde die Leiche
eines Neugeborenen entdeckt. Der Ex-Freund der 39-jährigen Französin entdeckte
das tote Baby. Laut Obduktion wurde es erstickt.
Toulouse - Nach den jüngsten Untersuchungsergebnissen ist der Säugling im Sommer
2004 getötet worden. Bei der Autopsie wurde Tod durch Ersticken festgestellt,
teilte die Polizei in Toulouse mit. Die 36 Jahre alte Frau, die gelegentlich als
Verkäuferin arbeitet, sitze in Untersuchungshaft. Der Ex-Freund der vierfachen
Mutter hatte die Babyleiche in der Tiefkühltruhe in der Wohnung der Frau
gefunden.
Im Jahr 2006 wurden in Frankreich somit insgesamt neun Fälle von Kindstötung
aufgedeckt.
Erst vor drei Wochen waren Zwillinge in der Tiefkühltruhe eines französischen
Ehepaares in Seoul gefunden worden. Der 40 Jahre alte Ehemann hatte die Leichen
der Säuglinge am 23. Juli entdeckt und den Fund sofort der Polizei gemeldet.
Angesichts einer drohenden Mordanklage war das Paar nach Frankreich geflohen, wo
eine Genanalyse ihre Elternschaft nachwies. Ein drittes Kind hatte die Frau
vermutlich bereits 1999 in Frankreich zur Welt gebracht und getötet. Die genauen
Umstände der Taten und das Versteck der dritten Leiche sind noch unklar.
Das Paar war im Frühjahr 2002 nach Südkorea ausgewandert, wo es zuletzt mit
seinen zehn und elf Jahre alten Söhnen lebte. Der Mann war als Ingenieur oft in
Korea auf Dienstreise und wusste angeblich nichts von der erneuten
Schwangerschaft.
Am gestrigen Donnerstag wurde in der Bretagne die Leiche eines 14-monatigen
Jungen in einem Teich gefunden. Das Kind wurde seit Dienstagabend vermisst. Die
19-jährige Mutter hat bereits gestanden, dass sie den Jungen in den Teich
geworfen hat. Die näheren Umstände des Todes sind noch nicht geklärt.
jjc/dpa http://www.spiegel.de/panorama/justiz/0,1518,446344,00.html
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"Ich hielt das Kind für tot" Angeklagte sagt zum ersten Mal aus Von Silvia Dott
Vom 09.11.2006
http://www.wormser-zeitung.de/region/objekt.php3?artikel_id=2594439
Sie habe ihr Baby nicht mit dem Kopf auf den Boden geschlagen oder ihm sonst
Schädelverletzungen zugefügt: Gestern nahm die des Totschlags an ihrem
neugeborenen Kind angeklagte 24-Jährige zum ersten Mal vor dem Mainzer
Schwurgericht Stellung zu den schweren Vorwürfen. Sie habe sich in der Nacht der
Geburt von Gott verlassen gefühlt. Kritik übte sie vor allem an ihrer
Frauenärztin, der Polizei und der Ermittlungsrichterin.
Angst vor Behinderung Laut Anklage hatte die Bedienung in einem Wormser Eiscafé
ihre Schwangerschaft vor ihrer Mutter und dem Bruder geheim gehalten. "Ich
wollte meine Familie damit nicht belasten", sagte sie der Polizei. Erst in der
30. Woche will sie von der Schwangerschaft erfahren haben. Ihren Zustand habe
sie von sich fern gehalten, irgendwie verdrängt. Sie habe schreckliche Angst
davor gehabt, ein behindertes Kind zur Welt zu bringen. "Ich hatte doch weiter
viel Alkohol getrunken und geraucht."
In den frühen Morgenstunden des 2. Dezember 2005 brachte die Angeklagte
mutterseelenallein im Bad ihrer Familie einen Jungen zur Welt. Nach
Feststellungen von Rechtsmedizinern lebte der Säugling. "Ich hielt das Kind für
tot. Es hat weder geschrieen noch sich bewegt." Laut Staatsanwaltschaft tötete
die 24-Jährige den Säugling und warf ihn später verpackt in einer Plastiktüte in
den Müll.
Ein Hamburger Rechtsmedi-ziner hatte den Totschlagsvor-wurf ins Wanken gebracht.
Sei-ner Ansicht nach können die tödlichen Kopfverletzungen bei der unsachgemäß
durchgeführten Geburt entstanden sein. Daraufhin war die Wormserin aus der Haft
entlassen worden (wir berichteten).
Sie habe sich am Anfang selbst belastet, damit ihre Familie sie hasse. "Ich
wollte mich ja umbringen. Dann hätten sie nicht um mich trauern müssen", sagte
sie gestern. Für Falschaussagen habe es auch andere Gründe gegeben. So sei ein
Wormser Kripobeamter äußerst grob mit ihr umgegangen. Er habe gesagt: "Du bist
so verdorben, eine Mörderin. Ich kann Leuten so etwas ansehen." Dann soll er
gedroht haben: "Gib bloß alles zu, sonst schreit dich die Ermittlungsrichterin
zusammen. Die ist eben so."
Und genauso schlimm sei es gekommen. "Aus Angst sagte ich: Ja, ich habe das Baby
getö-tet." Deshalb stehe das nun so im Protokoll. Wahr sei jedoch, dass sie zwei
Tage nach dem Tod des Kindes mit einem Hammer auf die Plastiktüte ge-schlagen
habe. "Ich war wütend darüber, als Frau versagt zu haben."
Viele Vorwürfe Die Frauenärztin habe sich zu wenig um sie gekümmert, sie trotz
heftiger Schmerzen wieder zur Arbeit geschickt. Von ihr verordnete Zäpfchen
hätten die verfrühte Geburt ausgelöst. "Anfangs war ich wütend auf die Frau,
heute weiß ich, auch Ärzte machen Fehler."
Welche Vorwürfe sie sich denn selbst mache, wollte Vorsitzender Richter Hans E.
Lorenz wissen. Darauf sagte die Angeklagte: "Mir mache ich die meisten. Ich muss
sie ein Leben lang mit mir rumtra-gen."
Der Prozess wird fortgesetzt am 17. November. Das Gericht will weitere Zeugen
hören, auch Gutachter und Psychologen sollen noch vor Gericht erscheinen. Wann
das Urteil verkündet wird, steht noch nicht fest.
Feuerwehrmann findet neugeborenes Kind in WC -Frau will Schwangerschaft nicht
bemerkt haben VON LUTZ SCHNEDELBACH
Ihr sei schlecht und schwindlig, hatte die 23-jährige Verkäuferin in der
Bäckerei eines Treptower Baumarktes ihrer Kollegin am Sonnabend kurz nach acht
Uhr gesagt und war auf Toilette gegangen. Als sie nach einer halben Stunde noch
nicht wieder zurück war, machte sich die Kollegin Sorgen. Sie alarmierte die
Feuerwehr, die die verschlossene Toilettentür aufbrach. In der Toilette fanden
die Feuerwehrleute die Verkäuferin.
Die Wehrleute wurden stutzig, weil die Frau, als sie heraus trat, die Kabinentür
hinter sich schloss und zitterte. Außerdem klebte Blut an ihrer Kleidung. Sie
habe ihre Regel, sagte die Frau, und ins Krankenhaus wolle sie nicht. Als sich
die Feuerwehrleute in dem Toilettenraum umsahen, bemerkten sie eine Mülltüte,
die randvoll mit Papierhandtüchern gefüllt war, durch und durch mit Blut
getränkt. Dann öffnete ein Feuerwehrmann die geschlossene Kabinentür und
entdeckte ein Neugeborenes in der Kloschüssel. Der Junge war noch am Leben. Er
wurde zusammen mit der Frau sofort in eine Klinik gebracht. Nach Informationen
der Polizei erlitt das Kind Kopfverletzungen und hat nur geringe Chancen zu
überleben.
Die Frau behauptet, nichts von ihrer Schwangerschaft gewusst zu haben, sagten
Ermittler. Ihr Arzt habe ihr nicht gesagt, dass sie ein Kind erwarte, äußerte
die 23-Jährige bei der Polizei. Wegen ihres zunehmenden Bauchumfanges sei sie
zwar von Bekannten angesprochen worden, aber das erklärte sie sich mit der
Diagnose des Arztes. Der, so die Frau, soll ihr bei einer Untersuchung
mitgeteilt haben, dass sie Wasser im Bauch habe.
Die Polizei prüft jetzt, ob sie Ermittlungen gegen die Verkäuferin wegen
versuchten Totschlags einleitet. Es werde nicht ausgeschlossen, dass die Frau
ihr Kind zur Welt gebracht hat, um es anschließend verschwinden zu lassen. Es
sei auch möglich, dass sie tatsächlich nicht ahnte, schwanger zu sein, hieß es
gestern.
In Deutschland werden jährlich mehr als 30 Fälle bekannt, bei denen Säuglinge
zumeist von ihren Müttern getötet werden. Hinzu kommen Frauen, die ihre
neugeborenen Kinder aussetzen. Oft ist es die Angst vor den Eltern, die die
jungen Schwangeren kopflos handeln lässt, sagen Psychologen. In vielen Fällen
ist die Schwangerschaft ungewollt. Die Frauen verdrängen, dass sie ein Kind
erwarten. Sie empfinden das wachsende Leben in ihrem Bauch häufig als lästiges
Geschwür, das nach neun Monaten wieder verschwindet. Deshalb seien sie auch
nicht bereit, über Schwangerschaftsabbruch und Adoption nachzudenken oder den
Säugling in einer Babyklappe abzugeben.
Getötete oder ausgesetzte Säuglinge sind in Berlin jedoch relativ selten. Der
letzte spektakuläre Fall ereignete sich vor zwei Jahren in Weißensee. Eine
21-jährige Frau brachte aus Angst vor ihren Eltern ihr Kind heimlich zur Welt.
Nach der Geburt fuhr sie mit dem Jungen ins Krankenhaus Friedrichshain. Dort
sagte sie den Ärzten, dass sie den Säugling in einem Wartehäuschen gefunden
habe. Der Junge starb wenige Stunden später an einem irreparablen Herzfehler.
Berliner Zeitung, 13.11.2006
http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/print/berlin/603139.html
Schwerverletzter Säugling in Toilettenschüssel entdeckt
Die Feuerwehr hat ein neugeborenes Baby am Samstag aus der Toilettenschüssel
eines Baumarktes in Berlin-Köpenick gezogen.
Die 23 Jahre alte Mutter hatte laut Polizeiangaben vom Sonntag auf der Toilette
entbunden. Der Junge habe eine Kopfverletzung erlitten und nur geringe
Überlebenschancen. Es gebe keinen dringenden Verdacht einer Straftat. Das
Landeskriminalamt übernahm die weiteren Ermittlungen.
Laut Polizeibericht war die Feuerwehr am Samstag in den Baumarkt gerufen worden.
Dort befand sich eine Mitarbeiterin seit geraumer Zeit auf der Toilette. Es
wurden Blutspritzer gesehen.
Die Frau hinter der Toilettentür sprach von Kreislaufproblemen. Als die Tür von
aussen geöffnet wurde, kam die 23-Jährige sofort aus der Toilette heraus und
schloss die Tür hinter sich. Blutspritzer auf ihrer Kleidung erklärte sie mit
starken Regelblutungen.
Die Feuerwehr entdeckte schliesslich das frischgeborene, lebende Kind in der
Toilettenschüssel. Die Frau gab an, sie habe nichts von der Schwangerschaft
gewusst. Sie sei bei einem Arzt gewesen, der ihr nichts davon gesagt habe. Für
ihren zunehmenden Bauchumfang hatte die Frau nach Polizeiangaben eine Krankheit
verantwortlich gemacht.
http://www.20min.ch/news/kreuz_und_quer/story/20754076
Geburt in der Toilette - Gegen die Mutter wird jetzt ermittelt
Berlin (ddp-bln). Gegen die 23-Jährige, die am Samstag auf der Toilette einer
Bäckerei in Treptow-Köpenick ein Kind zur Welt brachte, wird wegen des Verdachts
auf versuchten Totschlag ermittelt. Wenn das Kind sterbe, könne das Delikt
allerdings neu bewertet werden, sagte ein Polizeisprecher heute. Kurz nach der
Geburt hatte die Polizei noch gesagt, ein dringender Tatverdacht auf eine
Straftat bestehe nicht.
Das Neugeborene war mit schweren Kopfverletzungen aufgefunden worden. Das Kind
sei lebensgefährlich erkrankt und werde beatmet, sagte ein Sprecher des
Klinikkonzern Vivantes. Es werde im Perinatalzentrum des Vivantes Klinikums
Neukölln behandelt und auf der Neugeborenenintensivstation versorgt.
Die junge Frau hatte sich in der Toilette einer Backstube in einem Baumarkt
eingeschlossen. Mitarbeiter hatten nach Polizeiangaben Blutspritzer gesehen und
die Feuerwehr alarmiert. Erst nachdem die Tür von außen geöffnet wurde, kam die
23-Jährige heraus. Ein Beamter entdeckte dann ein männliches Neugeborenes in der
Toilettenschüssel». Der Feuerwehr sagte die Frau, sie habe von der
Schwangerschaft nichts bemerkt. Ihren wachsenden Bauchumfang erklärte sie
nachfragenden Kollegen mit einer Krankheit.
13.11.2006 Sab aktualisiert: 17:34 Uhr
http://www3.e110.de/artikel/detail.cfm?pageid=67&id=78381
Das ist die Mutter, die ihr Baby nach der Geburt ins Klo- Becken warf
Eine Schwangerschaft will sie nicht bemerkt haben
Die 23-jährige Mutter aus Hellersdorf im Krankenhaus
Foto: Eric RichardIhre Augen wirken müde und glanzlos, die Haare sind strähnig,
ihre Körperhaltung ist verkrampft. Diese junge Mutter (23) hat wohl erst jetzt
begriffen, was ihr geschehen ist, was sie getan hat. Die Polizei ermittelt gegen
sie wegen versuchten Totschlags, weil sie am Sonnabendmorgen einen Jungen auf
einer Toilette im Baumarkt zur Welt gebracht und in das WC-Becken geworfen haben
soll. Mittlerweile liegt der Säugling im Brutkasten auf der
Neugeborenen-Intensiv-Station des Neuköllner Krankenhauses.
Gestern besuchte sie ihr Baby
"Das Kind wurde lebensgefährlich verletzt, wird beatmet, ist aber in einem
stabilen Zustand", sagte ein Sprecher des Vivantes-Klinikums.
Einzelheiten gab die Polizei nicht bekannt.
Die Mutter soll aber angegeben haben, keine Kindsbewegungen gespürt und deswegen
eine Schwangerschaft ausgeschlossen zu haben. Im Krankenhaus stellten die Ärzte
fest, dass das Baby im achten Monat zur Welt kam, voll entwickelt war.
Ermittler rätseln über das Motiv der jungen Frau aus Hellersdorf. Wollte sie das
Baby töten oder handelte sie aus Verzweifelung, als plötzlich die Wehen
einsetzten? Bekannte glauben, dass sie mit der Schwangerschaft seelisch
überfordert war, deswegen das Baby unabgenabelt in das WC legte und die
alarmierte Feuerwehr anlog. Viele Widersprüche. Denn erst im Oktober sei sie
beim Arzt gewesen, doch der Arzt habe angeblich die Schwangerschaft nicht
bemerkt, berichtet eine Freundin. Kolleginnen aus dem Baumarkt erklärte sie den
dicken Bach mit einer Krankheit.
Gestern kam die Mutter der Tatverdächtigen ins Krankenhaus, gemeinsam besuchten
sie das Baby.
eri, hb, nic Letzte Änderung: Dienstag, 14. November. 2006, 10:51 Uhr
http://www.bz-berlin.de/aktuell/berlin/061114/klo.html
Berlin STADTBILD - Verdrängte Bäuche WIEBKE HOLLERSEN - fragt sich, wie gut man
seine Kollegen kennen muss
Eine junge Frau kommt zur Arbeit, jeden Tag. Jeden Tag wird sie ein bisschen
dicker. Vor allem ihr Bauch wächst, aber auch ihre Brüste werden größer, ihr
Gesicht runder. Was eben passiert, wenn eine Frau schwanger ist, vor allem, wenn
das Baby bald kommt. Eine Schwangerschaft ist normalerweise nicht zu übersehen.
Am Sonntag hat eine 23-Jährige, die regelmäßig in einem Baumarkt in Treptow zur
Arbeit gekommen ist, sich dort im Backshop hinter die Theke gestellt und
Brötchen verkauft hat, auf der Toilette dieses Baumarktes ein Kind bekommen. Das
Baby lag in der Kloschüssel, die Feuerwehr holte es raus, seitdem ringt das
Kleine auf der Intensivstation mit dem Tod. Die Frau sagt, sie habe geglaubt,
nur Wasser im unteren Bauch zu haben. Psychologen sagen, dass Frauen in Notlagen
eine Schwangerschaft komplett verdrängen können.
Die selbe Diagnose gilt wahrscheinlich auch für die Menschen um eine Schwangere
herum. Eine Frau wird immer dicker, sie trägt vielleicht weite Kleidung, sie
isst vielleicht gern, sie redet von einer komischen Krankheit, irgendwas mit
Wasser im Körper. Wie genau möchte man seine Kollegen kennen? Vor allem: Wie
genau muss man sie kennen? Eine Schwangerschaft, die nicht normal ist, weil die
Schwangere selbst von ihr nichts wissen will, ist vielleicht gar nicht so schwer
zu übersehen.
Für das enge, persönliche Umfeld der jungen Frau gilt das nicht. Es gibt immer
wieder Eltern, die nicht genauer wissen wollten, warum ihre Töchter rund wurden.
Männer, die den schwangeren Bauch ihrer Frau sogar im Ehebett übersehen haben
wollen. Fälle von Verdrängung, die mindestens genau so schwer sind, wie die der
unbewusst werdenden Mütter. Und noch weniger glaubwürdig.
Die Chefin der jungen Frau hat am Sonntag immerhin die Feuerwehr gerufen, als
ihre Angestellte sich eine halbe Stunde auf der Toilette einsperrte, während sie
ihr Kind entband. Hätte die 23-Jährige ihre Wehen zu Hause bekommen, das Baby
läge vermutlich nicht mal auf der Intensivstation -sondern in irgendeinem
Müllcontainer.
Berliner Zeitung, 14.11.2006
http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/print/berlin/603391.html
Zustand des in der Toilette geborenen Kindes weiter kritisch
Berlin (ddp-bln). Der Zustand des am Samstag in der Toilette eines Baumarktes in
Treptow-Köpenick geborenen Kindes ist nach wie vor kritisch. Der Säugling
befindet sich noch immer auf der Neugeborenenintensivstation des Vivantes
Klinikum Neukölln, sagte ein Sprecher des Klinikkonzerns Vivantes heute.
Gegen die 23-jährige Mutter wird unterdessen wegen des Verdachts auf versuchten
Totschlag ermittelt. Die junge Frau hatte sich am Samstag in der Toilette einer
Backstube in einem Baumarkt eingeschlossen. Mitarbeiter hatten nach
Polizeiangaben Blutspritzer gesehen und die Feuerwehr alarmiert. Erst nachdem
die Tür von außen geöffnet wurde, kam die 23-Jährige heraus. Ein Beamter
entdeckte dann ein männliches Neugeborenes mit schweren Kopfverletzungen in der
Toilettenschüssel. Der Feuerwehr sagte die Frau, sie habe von der
Schwangerschaft nichts bemerkt. Ihren wachsenden Bauchumfang erklärte sie
nachfragenden Kollegen mit einer Krankheit.
16.11.2006 Sab http://www3.e110.de/artikel/detail.cfm?pageid=67&id=78441
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Hamburg -Findelkind "Lisa": Behörden bemerkten Schwangerschaft der Mutter nicht
Im Fall des Findelkindes "Lisa" haben die zuständigen Sozialdienste nichts von
der Schwangerschaft der Mutter bemerkt. Das bestätigte das Bezirksamt
Hamburg-Mitte NDR 90,3. Die 21-jährige Türkin hatte ihr Baby im März in einem
Krankenhaus zur Welt gebracht und es am vergangenen Samstag im Hauseingang eines
Mehrfamilienhauses zwischen Wilhelmsburg und Veddel ausgesetzt.
21-Jährige hat bereits zwei Söhne
"Wir sind selbst darüber geschockt, aber unsere Mitarbeiter haben die
Schwangerschaft der jungen Türkin nicht bemerkt", sagt Sorina Weiland,
Sprecherin des Bezirksamtes Mitte zu NDR 90,3. Die 21-Jährige habe auch nichts
davon erzählt. Mitarbeiter des Allgemeine Sozialen Dienstes (ASD) des
Bezirksamtes habe die Frau seit Juli vergangenen Jahres wöchentlich mehrere
Stunden lang besucht. Wegen ihrer schwierigen Lebensumstände habe die
21-Jährige, die bereits zwei Söhne hat, sozialpädagogische Familienhilfe
bekommen. Die junge Türkin hatte den Angaben zufolge ihren einjährigen Sohn
bereits in eine Pflegefamilie gegeben. Ihr ältestes Kind, ein drei Jahre alter
Junge, war bei ihr geblieben.
Schwangerschaft offenbar geschickt verborgen
Ihre dritte Schwangerschaft habe die junge Frau offenbar geschickt vor den
ASD-Familienhelfern verborgen, hieß es. Wie NDR 90,3 berichtet, kam die kleine
"Lisa" als Frühgeburt in einem Krankenhaus zur Welt. Die Mutter wurde am 5. Mai
entlassen. Dieser Vorgang wurde dem Bericht zufolge nicht an das Bezirksamt
weitergegeben. Eine Weiterleitung solcher Informationen geschehe nur bei
offensichtlichen Problemfällen, so das Bezirksamt. Im Krankenhaus wusste
offenbar niemand, dass die junge Mutter vom ASD betreut wird.
Taxifahrer brachte Polizei auf die Spur der Mutter
Die Hamburger Polizei war der Mutter der drei Wochen alten "Lisa" durch die
Zeugenaussage eines Taxifahrers auf die Spur gekommen. Der Mann hatte angegeben,
am vergangenen Samstag eine junge Frau mit einem Säugling zu verschiedenen Orten
in Hamburg gefahren zu haben. Schließlich habe sich die Frau in der Nähe des
Hauses, in dem später der Säugling gefunden wurde, absetzen lassen.
Mutter streitet Tat ab
Bei ihrer Vernehmung stritt die Frau NDR 90,3 zufolge ab, ihr Kind ausgesetzt zu
haben. Jemand anderes habe ihre Tochter in das Treppenhaus gelegt, so die
21-Jährige. Nach Einschätzung der Beamten verdrängt die Frau die Tat. In der
Wohnung der 21-Jährigen hätten die Beamten den Mutterpass für das kleine Mädchen
gefunden. Gegen die 21-Jährige werde wegen Aussetzung von Schutzbefohlenen
ermittelt, hieß es. Das Jugendamt des Bezirksamtes Harburg überprüfe derzeit die
familiäre Situation der Mutter, sagte Bezirksamtsleiter Thorsten Meinberg. Dabei
habe das Wohl der Kinder oberste Priorität. Solange werde die kleine "Lisa" in
der Obhut der Behörden bleiben. Am Dienstag war der Säugling einer Pflegefamilie
übergeben worden.
Findelkind Namen "Lisa Sonnenschein" gegeben
Das kleine Mädchen war in der Nacht zum Samstag vor einem Haus in der Harburger
Chaussee gefunden worden. Ein Bewohner eines Mehrfamilienhauses fand das Kind
auf einem Treppenabsatz, als er zwischen zwei und halb drei Uhr in der Nacht
nach Hause kam. Das gesunde Kind lag in Decken gewickelt in einem Korb.
Krankenschwestern des Harburger Krankenhauses Maria Hilf, in das der Säugling
zunächst gekommen war, hatten ihm den Namen "Lisa Sonnenschein" gegeben.
Stand: 11.05.2006 13:43
http://www1.ndr.de/ndr_pages_std/0,2570,OID2576350,00.html
Neugeborenes in der Babyklappe im Waldfriede
Während kürzlich eine junge Frau ihren Säugling in einem Einkaufswagen aussetzte
und eine andere ihr Neugeborenes tötete, lag in der Babyklappe des Zehlendorfer
Krankenhauses Waldfriede wieder ein Kind. "Das Neugeborene war krank und mußte
sofort intensiv-medizinisch betreut werden", sagte Gabriele Stangl, Leiterin des
Teams Babywiege Waldfriede. Inzwischen ginge es ihm aber gut.
Für Pastorin Stangl zeigt dieser Fall erneut, daß die Babyklappe Müttern in Not
Hilfe bietet, die angenommen wird. Den Ruf nach einem Verbot der Babyklappen,
der angesichts der jüngsten Fälle von Kindesaussetzung - und Tötung jetzt wieder
laut wurde, findet sie falsch. "Das Angebot Babyklappe darf allerdings nicht
isoliert betrachtet werden. Ebenso wichtig ist die Möglichkeit, sich ausführlich
beraten zu lassen und notfalls auch anonym entbinden zu können", betont Stangl.
"Die Behauptung, trotz Babyklappe würden immer mehr Kinder ausgesetzt, ist
falsch", sagt auch Ursula Künning. Die Wissenschaftlerin forscht seit Jahren zum
Thema. Es gebe viel zu wenig Babyklappen und keinerlei Öffentlichkeitsarbeit zu
diesem Angebot, weshalb ein Zusammenhang zwischen Findelkindern und Babyklappe
nicht hergestellt werden könne, sagt sie.
Während sich die Fachfrau für Adoption im Berliner Senat, Ulrike
Herpich-Behrens, gegen Babyklappe und anonyme Geburt ausspricht, "weil die
ursprünglich gedachte Zielgruppe mit diesen Angeboten nicht erreicht wird",
kommt Unterstützung vom Evangelischen Arbeitskreis der CDU/CSU. Dessen
Bundesvorsitzender Thomas Rachel, Bundestagsabgeordneter und parlamentarischer
Staatssekretär, spricht sich vehement für Angebote wie die des Krankenhauses
Waldfriede in Zehlendorf aus. Er geht davon aus, daß die Problematik demnächst
erneut von der Bundesregierung aufgegriffen wird und fordert: "Wir brauchen
dringend mehr Rechtssicherheit für Betroffene und Helfer." kö
Artikel erschienen am Mo, 8. Mai 2006
http://www.welt.de/data/2006/05/08/884142.html
Rettung in höchster Not -Die Möglichkeit, im Krankenhaus anonym zu entbinden,
half einer jungen Frau, sich für ihr Kind zu entscheiden von Regina Köhler
Ein Kind wollte Susanne B. nie, die Mutterrolle kam in ihrer Lebensplanung nicht
vor. "Ich habe keinerlei Gefühle für Kinder entwickeln können", erinnert sich
die 32Jährige, die selbst nie eine intakte Familie kennengelernt hat.
Inzwischen ist Susanne B. dennoch Mutter. Ihr zweieinhalbjähriger Sohn Joye ist
ein munteres Kerlchen, aufgeweckt und neugierig, wie das in diesem Alter sein
sollte. "Ich bin dankbar, daß es so gekommen ist", sagt Susanne. Ihr Dank gilt
vor allem Pastorin Gabriele Stangl und dem Team der Babyklappe des Zehlendorfer
Krankenhauses Waldfriede. Ohne deren Hilfe wäre ihre Geschichte nicht gut
ausgegangen, ist sie sich sicher. Jetzt will Susanne B. Frauen in ähnlicher
Situation Mut machen, sich Hilfe zu holen.
"Ich habe meine Schwangerschaft damals zu spät bemerkt", erinnert sich die junge
Frau. Monatelang sei es ihr gelungen, die Tatsache zu verdrängen. Als der Druck
immer größer wurde, sei ihr eingefallen, einmal etwas über den "Sternipark
Hamburg" gelesen zu haben. Frauen, die nicht wollen, daß irgendwer von ihrer
Schwangerschaft erfährt, können in der Einrichtung wohnen, in einem Krankenhaus
anonym entbinden und erst später entscheiden, wie es weitergehen soll. "Ich habe
bei Sternipark angerufen. Man riet mir, mich an das Team von Frau Stangl zu
wenden."
Susanne B. war in großer innerer Bedrängnis, wollte einfach das Kind nicht
haben, fühlte sich vollkommen unfähig, Mutter zu sein. Ihrem Mann hat sie nichts
erzählt, anderen wollte sie sich nicht anvertrauen. "Ich wußte einfach nicht
mehr aus noch ein, hatte die schlimmsten Gedanken und mein Leben nicht mehr im
Griff", erinnert sie sich. Die Gespräche mit Gabriele Stangl waren deshalb
Rettung in höchster Not. "Niemand wollte wissen, wie ich heiße oder wo ich
herkomme, man hat mir zugehört und mein Problem sehr ernst genommen." Langsam
wich der riesige Druck. Susanne fühlte sich gut aufgehoben, sah in der
Möglichkeit, anonym zu entbinden, einen Ausweg für sich und das Kind.
Kurz vor dem Entbindungstermin kam dann doch noch alles ganz anders. Die junge
Frau mußte plötzlich an einem Nabelbruch operiert werden. Auch das geschah im
Krankenhaus Waldfriede, wo man ihr Anonymität zugesichert hatte. "Als mein Mann
mich dort besuchte, konnte ich ihm die Schwangerschaft nicht mehr verheimlichen.
Er bat mich, das Kind zu behalten." Durch die Gespräche mit Gabriele Stangl
innerlich gestärkt, konnte sich Susanne B. schließlich für ihr Baby entscheiden
und ihre Anonymität aufgeben. Dieser Weg wäre unmöglich gewesen, hätte sie sich
in irgendeiner Weise gedrängt gefühlt, betont sie und ist deshalb von dem
Angebot, anonym entbinden zu können, absolut überzeugt. "Erst diese Möglichkeit
hat mir die innere Freiheit gegeben, nachzudenken und abzuwägen und mir gezeigt,
daß Hilfe da ist, egal, wie ich mich entscheide."
Heute kann sich die 32jährige ein Leben ohne ihren Sohn nicht mehr vorstellen.
Sie hat gelernt, was es heißt, eine Familie zu haben und für sie zu sorgen.
Manchmal weiß sie trotzdem nicht weiter. Dann ruft sie im Krankenhaus Waldfriede
an. Dort gibt man ihr Rat oder hört einfach nur zu. "Ich schaffe das, auch weil
es diese Hilfe gibt", sagt sie.
Artikel erschienen am Mo, 8. Mai 2006
http://www.welt.de/data/2006/05/08/884141.html
Mann findet Baby im Treppenhaus eines Wohnblocks
Die Schwestern der Säuglingsstation nennen das kleine, knapp drei Wochen alte
Mädchen "Lisa Sonnenschein", weil sie so gern strahlt. "Lisa Sonnenschein" wurde
ausgesetzt. In der Nacht zum Sonnabend fand Dzeladin Dervisi das in eine Decke
eingewickelte Baby im Treppenhaus eines Wohnblocks an der Harburger Chaussee und
alarmierte den Rettungswagen. Feuerwehrmänner brachten das Baby ins Krankenhaus
Maria Hilf, wo Ärzte das kleine Mädchen untersuchten.
Dabei stellten sie fest, daß das Baby als "Frühchen" auf die Welt gekommen war.
Entgegen der Befürchtungen der Ärzte befindet sich das Mädchen in einer guten
körperlichen Verfassung. Der 27 Jahre alte Angestellte einer Security-Firma
hatte am Abend mit Kollegen Billard gespielt. Als die Männer noch weiterziehen
wollten, setzte er sich ab. Gegen 1 Uhr 45 kam er nach Hause.
Im ersten Stock entdeckte der junge Mann das Baby. "Ich dachte zuerst, daß da
nur eine Decke liegt. Doch plötzlich bewegte sich etwas", sagt der 27jährige. Er
nahm das Baby mit in seine Wohnung und wärmte es. "Ich hatte Panik, daß die
Kleine in meinen Armen stirbt", sagte der Mann.
Das kleine Mädchen trug einen mint-grün und weiß gemusterten Strampler der Marke
"Baby-Club". Die Polizei sucht nun nach Zeugen, die die Mutter mit dem Kind
gesehen haben könnten. Hinweise nimmt die Polizei entgegen. zv
Artikel erschienen am Mo, 8. Mai 2006
http://www.welt.de/data/2006/05/08/884059.html Hamburg
Säugling im Treppenhaus ausgesetzt
Lisa Sonnenschein" nennen die Schwestern auf der Säuglingsstation des
Krankenhauses Mariahilf das Baby. Weil es so zufrieden wirkt. Aber auch, weil es
so viel Glück hatte. Glück, daß jemand den Säugling rechtzeitig entdeckt hat.
Ein Findelkind, etwa drei Wochen alt. Das winzige Mädchen lag auf einem
Treppenabsatz im ersten Stock eines viergeschossigen Hauses an der Harburger
Chaussee (Kleiner Grasbrook), eingewickelt in eine Decke. Ein Anwohner hatte das
Kind entdeckt und die Polizei alarmiert. Der Säugling kam ins Krankenhaus.
Es war am späten Abend, vielleicht auch schon nach Mitternacht in der Nacht zu
Sonnabend, als sich jemand Zutritt zu dem Mehrfamilienhaus verschafft haben muß
und den Säugling ablegte. Als Dzeladint D. gegen 1.45 Uhr von der Arbeit nach
Hause kam, fand er auf dem ersten Treppenabsatz das Baby. Der Säugling schlief
und war warm. Der 27jährige rief die Polizei, die zusammen mit einem
Rettungswagen zum Einsatzort fuhr. Das Mädchen, das unverletzt war, wurde zur
Beobachtung ins Krankenhaus Mariahilf gebracht.
Dort wurde festgestellt, daß es sich um einen etwa drei bis vier Wochen alten
Säugling handelt, 2400 Gramm schwer, der vermutlich als "Frühchen" auf die Welt
gekommen war. "Das Kind war in gutem Pflegezustand, die Körpertemperatur
zufriedenstellend", sagte Heiko Mattern, Oberarzt der Säuglingsstation. Das
kleine Mädchen sei bei der Geburt fachgerecht entbunden worden. Warum das Kind
in dem Haus abgelegt worden war, darüber konnte Mattern nur spekulieren:
"Womöglich waren die Eltern überfordert." Der Säugling werde weiterhin einige
Tage zur Beobachtung im Krankenhaus bleiben, hieß es gestern aus der Klinik.
Die Polizei sucht jetzt nach den Eltern des Mädchens. In dem viergeschossigen
Haus, wo es abgelegt wurde, sowie in der Nachbarschaft befragten Beamte die
Bewohner, doch dort kommt laut Ermittlern niemand als Mutter in Frage. Das
Findelkind war in eine lindgrüne Decke mit Stickereien gewickelt, trug einen
mintweißgemusterten Strampler und einen Body. Die Polizei fragt: Wer kann
Hinweise zu Personen geben, bei denen sich bis Sonnabend ein Säugling aufhielt,
der jetzt nicht mehr im Haus ist? Wer hat verdächtige Beobachtungen an dem Haus
Harburger Chaussee 117 gemacht, wo das Findelkind abgelegt wurde? Hinweise
werden unter Telefon 428 65 67 89 oder bei jeder Polizeidienststelle
entgegengenommen.
bem erschienen am 8. Mai 2006
http://www.abendblatt.de/daten/2006/05/08/560490.html
Findelkind "Lisa Sonnenschein" kommt in eine Pflegefamilie
Das Findelkind "Lisa Sonnenschein" wird schon bald in einer Pflegefamilie leben.
Voraussichtlich am Donnerstag werde der Säugling der Familie übergeben, sagte
gestern der Leiter des Bezirksamtes Harburg, Torsten Meinberg, dem Abendblatt.
"Wir haben mit der Familie schon mehrfach zusammengearbeitet, die Unterbringung
dort ist sehr empfehlenswert." Aus Sicht der Ärzte im Krankenhaus Mariahilf, wo
der Säugling seit Sonnabend nacht untergebracht ist, steht dem nichts im Wege:
"Es geht Lisa so gut, daß sie aus der Klinik entlassen werden kann. Sie ist
guter Dinge", sagte Dr. Heiko Mattern, Oberarzt auf der Kinder- und
Neugeborenen-Intensivstation.
Der Säugling war in der Nacht zu Sonnabend auf einem Treppenabsatz eines
Mehrfamilienhauses an der Harburger Chaussee (Kleiner Grasbrook) entdeckt
worden. Das Mädchen kam zur Beobachtung in die Klinik, wo ihm die Schwestern den
Namen "Lisa Sonnenschein" gaben.
Auch wenn der Säugling in eine Pflegefamilie kommt: Die elterliche Sorge werde
beim Jugendamt Harburg liegen, sagte Bezirksamtsleiter Meinberg. Zunächst bleibe
das Mädchen "für ein paar Wochen in der Pflegefamilie. Dann wird weiter
entschieden." Er gehe davon aus, so Meinberg, "daß die Polizei zumindest die
Mutter ermitteln wird". Wenn diese ihr Kind zurückhaben wolle, müsse entschieden
werden, "was für das Wohl des Kindes am besten ist". Unterdessen sucht die
Polizei weiter nach den Eltern des Mädchens. Unter anderem wurden Fotos an
mehrere Kliniken geschickt, in der Hoffnung, daß es dort jemand erkennt.
bem erschienen am 10. Mai 2006
http://www.abendblatt.de/daten/2006/05/10/561321.html
Säugling vor DRK-Wache ausgesetzt
Neugeborener Junge ist wohlauf/Polizei hofft auf Hinweise aus der Bevölkerung
Noch hat er nur einen Kosenamen: der am Samstag ausgesetzte Säugling.
Das rechte Bild zeigt den Fundort vor der DRK-Rettungsleitstelle.
Fotos: pdz51/Pierre Dietz
In diese auffällige Sporttasche war der Junge gepackt und vor der
Rettungsleitstelle in der August-Bebel-Straße ausgesetzt worden.
Foto: Polizei
Diesen Zettel fanden die Helfer bei dem Säugling.
Ob es sich um die Handschrift der Mutter handelt, stand bis gestern Abend noch
nicht fest.
Foto: Polizei
Vor der Rettungsleitstelle des Deutschen Roten Kreuzes in der
August-Bebel-Straße 59 ist am Samstag ein Säugling ausgesetzt worden. Dem Kind,
das sofort ins benachbarte GPR-Klinikum gebracht wurde, geht es den Umständen
entsprechend gut. Die Polizei fahndet nun nach der unbekannten Mutter.
Von Lars Hennemann
Gegen 18.55 Uhr am Samstag hat ein Rettungssanitäter den Neugeborenen vor der
Leitstelle entdeckt. Bei dem Säugling handelte es sich um einen erst wenige
Stunden alten, vermutlich deutschstämmigen Jungen, der bis auf eine leichte
Unterkühlung keine gesundheitlichen Schäden aufwies. Die Nabelschnur war
offenbar mit einer großen Büroklammer abgetrennt worden. Assistenzärztin Octavia
Pauli-de-Vries, die das Kind untersucht hat, betonte gestern im Gespräch mit der
"Main-Spitze", dass es dem Jungen den Umständen entsprechend gut gehe. Der
Säugling ist in einem Wärmebettchen allein auf einem Zimmer der Kinderstation
des GPR-Klinikums untergebracht worden. Die Ärzte und Schwestern, die sich
liebevoll um ihn kümmern, haben ihm auch schon einen Kosenamen gegeben, den sie
allerdings nicht verraten wollen.
Währenddessen hat das Fachkommissariat K10 der Kriminalpolizei Rüsselsheim die
Fahndung nach der unbekannten Mutter aufgenommen. Bislang fehlt von ihr jede
Spur. Die Beamten hoffen auf Hinweise aus der Bevölkerung, wie Polizeisprecher
Dieter Wüst gestern betonte: "Die Tasche, in die das Kind gepackt worden war,
ist sehr auffällig. Vielleicht kennt jemand diese Tasche." Der hellhäutige
Säugling war in einen hellen Damenpullover gewickelt und dann in die olivgrüne
Sporttasche mit hellblauen Seitenteilen und orangefarbenen Schlaufen gepackt
worden.
In der Tasche fand sich außerdem ein handgeschriebener Zettel. "Bitte kümmert
Euch um ihn, ich kann es nicht! Danke", stand darauf zu lesen. Auch von diesem
Zettel erhoffen sich Dieter Wüst und seine Kollegen einiges: "Das ist nicht die
Schrift eines jungen Mädchens. Es deutet eher auf eine ältere Person hin", so
Wüst. Auch sei der Zettel vermutlich nicht, so Wüst, in heller Aufregung,
sondern eher "ruhig und abgeklärt" geschrieben worden. Allerdings müsse dies
nicht zwangsläufig ein direkter Verweis auf die Mutter des Kindes sein. "Es ist
auch möglich, dass die Mutter den Zettel von einer anderen Person hat schreiben
lassen", so der Polizeisprecher.
Die Rüsselsheimer Grünen erneuerten am Wochenende die Forderung nach einer
Babyklappe. Die Statistik, so der Stadtverordnete Dennis Grieser, belege die
Notwendigkeit: 2001 hatte eine Mutter im Hasengrund ihr Neugeborenes aus dem
Badezimmerfenster geworfen, 2002 war ein ausgesetztes Baby am Horlachgraben
gefunden worden. Der Magistrat war 2004 nach einer öffentlichen Anhörung zu dem
Schluss gekommen, dass ein Babyfenster in Rüsselsheim nicht gebraucht werde.
Nach dem Vorfall vom Wochenende hat Grieser eine Anfrage an den Magistrat
gestellt, ob er an seiner Auffassung festhält.
Vom 20.02.2006 http://www.main-spitze.de/region/objekt.php3?artikel_id=2270301
Neugeborener Säugling in Rüsselsheim ausgesetzt Polizei hofft auf Hinweise aus
der Bevölkerung
Vom 20.02.2006 http://www.main-spitze.de/region/objekt.php3?artikel_id=2269668
loh. RÜSSELSHEIM Knapp zwei Tage nach dem Fund eines Neugeborenen in Rüsselsheim
fehlt von der Mutter jede Spur. Der Säugling wurde am Samstag in Rüsselsheim
ausgesetzt . Die Polizei in Rüsselsheim bittet um sachdienliche Hinweise auf
mögliche Eltern und die Aussetzung des Kindes unter der Rufnummer 06142 / 6960.
Auch jede andere Polizeidienststelle nimmt Hinweise entgegen.
Ein Rettungssanitäter fand den Säugling am Samstag gegen 19 Uhr vor der
Rüsselsheimer Rettungsleitstelle des Deutschen Roten Kreuzesspäter. Wie die
Polizei mitteilte, war das Kind bis auf eine leichte Unterkühlung wohlauf. Es
wurde noch am Samstag in das unmittelbar neben der Rettungsleitstelle liegende
Rüsselsheimer GPR-Klinikum gebracht.
Der Säugling war in einen weißen Damenpullover eingewickelt und in eine
olivgrüne Sporttasche mit hellblauen Seitenteilen und orangefarbenen Schlaufen
gepackt worden. In der Tasche befand sich außerdem ein handgeschriebener Zettel
mit einer Frauenschrift, auf dem die Bitte stand, sich um das Kind zu kümmern.
Bei dem Säugling handelt es sich um einen erst wenige Stunden alten, vermutlich
deutschstämmigen Jungen. Die Nabelschnur war mit einer großen Büroklammer
abgeklemmt worden.
Babyklappe: Erstmals Säugling in Tschechien abgelegt Mutter hinterlässt
Geburtsurkunde und Brief an Betreiber
Prag - In der sogenannten Babyklappe im GynCentrum im Prager Stadtteil Hloubetín
wurde erstmals ein Baby abgelegt.
Das vier Wochen alte Mädchen hatte am Freitag Abend eine Frau zurückgelassen,
die Zwillinge geboren hatte und der Meinung war, dass sie als Alleinerziehende
sich nicht um beide Kinder kümmern könne. Dies berichtet die Tageszeitung Lidové
noviny (Prag).
Ein ähnlicher beheizter Kasten, in den Mütter in Notsituationen anonym ihre
Kinder ablegen können, ist auch in Brünn in Betrieb. Bisher wurden aber weder in
Brünn noch in Prag Kinder in den umstrittenen Babyklappen abgelegt. Der Fall am
Freitag ist der erste in Tschechien.
Ungewöhnlich an dem Fall in Prag ist, dass die Mutter in der Babyklappe auch die
Geburtsurkunde und einen Brief hinterlassen hat, in dem sie ihren Entschluss
begründet. Erklärter Zweck der Babklappen ist es gerade, verzweifelten Müttern
als letzten Ausweg eine für das Baby sichere und für die Mutter anonyme Trennung
zu ermöglichen. Befürworter der Babyklappen erhoffen sich, so zu einem Rückgang
der Kindstötungen beizutragen.
Geburtsurkunde kompliziert Adoption
Mit diesem Brief wird eine Adoption des Kindes in gewisser Weise kompliziert, da
das Kind nicht anonym ist. Wäre seine Herkunft unbekannt, könnte ein Gericht
praktisch sofort über die Unterbringung in einer Ersatzfamilie entscheiden, was
jedoch nicht möglich ist, wenn der Name der Eltern oder der Mutter bekannt ist.
Das kleine Mädchen namens Sona befindet sich derzeit im Krankenhaus, nach
Auskunft der Ärzten ist es wohlauf, über sein weiteres Schicksal wird ein
Gericht entscheiden.
Die erste der umstrittenen Babyklappen sollte eigentlich im Geburtskrankenhaus u
Apolináre entstehen, dessen Betreiber, das Gesundheitsministerium, lehnte das
Projekt jedoch ab. Es bemängelt, dass die Nutzung der Babyklappen nicht
rechtlich geregelt sei und straflos das unverantwortliche Handeln von Eltern
unterstütze. Eine weitere Babyklappe soll in Kadan eingerichtet werden.
Tschechien Online, 20.2.2006
http://www.tschechien-online.org/news/1733-babyklappe-erstmals-saugling-tschechien-abgelegt/
WILLICH / TÖNISVORST Baby aus der Tonne geht es besser
Der an "Dickerboom" gefundene Säugling muss nicht mehr beatmet werden. Die
Mutter wird verhört. Der Staatsanwalt ermittelt wegen versuchter Tötung.
Kempen/Tönisvorst. "Dem Baby geht es eklatant besser", ist Peter Thomas,
Leitender Oberarzt der Krefelder Kinderklinik, froh. Der heute fünf Tage alte
Junge war am vergangenen Freitag in einer Grauen Tonne an der Gaststätte
"Dickerboom" in Unterweiden gefunden worden die WZ berichtete ausführlich. Der
Säugling wird nicht mehr beatmet, bekommt aber noch Blutdruck unterstützende
Substanzen. "Wir hätten nie gewagt, von dieser Entwicklung des Kindes zu
träumen", so Thomas gestern auf WZ-Anfrage.
Und auch die 40-Jährige, die den Kripo-Beamten vor Ort gestand, ein Kind geboren
zu haben, konnte mittlerweile verhört werden. Die Kempenerin räumt ein, nach der
Geburt das Kind sofort in eine Plastiktüte gesteckt und in die Abfalltonne an
der Gaststätte Dickerboom gelegt zu haben.
Die Staatsanwaltschaft Krefeld ermittelt inzwischen gegen die Frau wegen eines
versuchten Tötungsdeliktes. Zur Feststellung der Schuldfähigkeit wird die
40-Jährige zurzeit in einer psychiatrischen Klinik untersucht.
Mit der Mutter reden wird auch das Jugendamt der Stadt Kempen. Brigitte Beine
wurde bereits am vorigen Freitag zum Vormund des ausgesetzten Säuglings
bestellt. "Heute habe ich erstmal geklärt, wie das Kind am Standesamt angemeldet
werden kann. Das ist wegen seines Fundortes gar nicht so einfach", sagt die
Jugendamts-Mitarbeiterin.
Innerhalb von acht Tagen muss ein Neugeborenes angemeldet sein, das ist
gesetzlich vorgeschrieben. Jetzt sucht Brigitte Beine für den kleinen Jungen
einen Namen. "Wünsche der Mutter werden in die Überlegungen mit einfließen."
21.02.06 Von Barbara Leesemann Willich / Tönisvorst
http://www.wz-newsline.de/sro.php?redid=107935
KEMPEN Grausiger Fund: Säugling in Mülltonne
"Dickerboom"-Wirt fand den neugeborenen Jungen stark unterkühlt, aber lebend.
Unterweiden. Einfach nur seinen Müll entsorgen wollte gestern gegen 11 Uhr
Hans-Gerd Coenen, Wirt der Gaststätte "Dickerboom" in Unterweiden. Doch in der
Grauen Tonne lag ein Säugling, eingewickelt in eine Plastiktüte. Geschockt rief
er, wie seine Frau Adelheid später der WZ berichtet, die Polizei. Die eilte mit
Notarzt und Krankenwagen herbei. "Der Säugling lebt" beruhigt kurze Zeit später
Polizei-Sprecher Wolfgang Wiese auf dem Parkplatz der Kneipe an der K 11
zwischen Kempen und Krefeld.
Vor der offenen grünen Tür zum Innenhof versperrt ein rot-weiß gestreiftes Band
den Weg zu den dort abgestellten Mülltonnen. Dahinter gehen zwei Männer der
Spurensicherung ihrer Arbeit nach. Wiese berichtet auch von einer 40-jährigen
Frau, die den im Haus "Dickerboom" ermittelnden Beamten offenbarte: "Ich habe
ein Kind geboren." Doch mehr kann der Polizeisprecher nicht zum Tathergang
sagen. Denn die Kempenerin wurde zur psychologischen Betreuung in eine Klinik
gebracht. "Sie ist nicht ansprechbar. Wir können sie nicht vernehmen." Aber, so
Wiese, die Ermittlungen in einem Strafverfahren laufen.
In dem Mehrfamilienhaus, in dessen Erdgeschoss die Gaststätte betrieben wird,
leben laut Adelheid Coenen fünf Mieter. Dass die 40-Jährige schwanger gewesen
ist, habe niemand gewusst. Vermutlich habe sie es selbst nicht wahrgenommen.
Noch am Donnerstagabend soll sie sich, das ergibt die WZ-Recherche, über ihre
Gewichts-Zunahme gewundert haben. Ein anderer Kneipen-Gast spekuliert gegenüber
der WZ, dass sie damit entweder gezielt von ihrer Schwangerschaft ablenken
wollte oder tatsächlich nicht wusste, das sie ein Kind austrägt. Die Frau
verkehrt in Kreisen, die ihren Alkohol-Konsum bevorzugt in der Öffentlichkeit
ausüben. Dort soll sie auch einen festen Freund haben.
Der kleine Junge, für den das Kempener Jugendamt bereits die Vormundschaft
übernommen hat, liegt zurzeit auf der Intensivstation der Kinderklinik Krefeld.
Peter Thomas, Leitender Oberarzt, sagte gestern Abend über den Zustand des stark
unterkühlten Säuglings: "Es geht ihm momentan nicht gut." Nach seiner Aussage
wurde das Baby wahrscheinlich vier Wochen zu früh geboren und wiegt 2000 Gramm.
Thomas: "Es wurde mit nur 20 Grad Körpertemperatur eingeliefert. Wir können ihn
nur sehr langsam erwärmen." Ob das Herz des Kleinen Schaden genommen habe, könne
man noch nicht sagen. Auch über andere Verletzungen oder mögliche Behinderungen
gibt es noch keine Erkenntnisse. Eine Hirnblutung, die bei dem gesundheitlichen
Zustand des Kindes durchaus möglich sei, habe man durch Untersuchungen
ausschließen können.
18.02.06 Von Barbara Leesemann und Verena Schade © Westdeutsche Zeitung
http://www.wz-newsline.de/sro.php?redid=107730
Sonntag, 19. Februar 2006
http://www.sz-online.de/nachrichten/artikel.asp?id=1083391
Rüsselsheim: Säugling ausgesetzt
Rüsselsheim - In Rüsselsheim ist nach Polizeiangaben am Samstagabend ein
Neugeborener ausgesetzt worden. Ein Sanitäter habe das Baby vor der
Rettungsleitstelle des Deutschen Roten Kreuzes gefunden, teilte die Polizei mit.
Bei dem Säugling handele es sich um einen erst wenige Stunden alten, gesunden
Jungen, dessen Nabelschnur mit einer Büroklammer abgeklemmt worden sei. Das Kind
sei in einen Pullover gewickelt gewesen und habe in einer Sporttasche gelegen.
In der Tasche habe sich ein handgeschriebener Zettel mit der Bitte befunden,
sich um das Kind zu kümmern. (dpa)
Brandenburg 15.02.2006
http://archiv.tagesspiegel.de/archiv/15.02.2006/2353879.asp
Erster Säugling in Babyklappe abgelegt
Potsdam - Das kleine Mädchen war erst ein paar Stunden alt, aber kerngesund, als
es am Mittwoch vergangener Woche in die Babyklappe des Potsdamer
St.-Josefs-Krankenhauses gelegt wurde. Seit Montag sei das Kind nun bei einer
Pflegefamilie untergebracht, sagte Adelheid Lanz, die Leiterin des katholischen
Krankenhauses, das als einzige Einrichtung im Land Brandenburg seit Juni 2003
eine Babyklappe eingerichtet hat. Sie soll Müttern in Not ermöglichen, ihre
Neugeborenen anonym abzugeben, anstatt sie auszusetzen und in Lebensgefahr zu
bringen.
Es war das erste Mal, dass die Babyklappe genutzt wurde. Ihre Einrichtung war
vor drei Jahren umstritten. Gegner argumentierten, damit beschwöre man die
anonyme Abgabe der Babys geradezu herauf. Die Ministerien lehnten es unter
Hinweis auf ungeklärte rechtliche Fragen ab, weitere Klappen in Brandenburg
einzurichten. „Heute würden wir es begrüßen, wenn mehr Einrichtungen Babyklappen
anbieten würden“, sagt der Sprecher des Jugendministeriums, Thomas Hainz. Man
setze aber weiterhin vor allem auf präventive Angebote, auf Hilfen bereits
während der Schwangerschaft.
„Es wird aber immer Frauen geben, die wir damit nicht erreichen und die zu
Panikreaktionen neigen“, sagt der Cottbuser Leiter des Kinderschutzbundes,
Fritz-Rudolf Holaschke. Krassestes Beispiel sei jene Mutter aus Frankfurt
(Oder), die neun Babys nach der Geburt getötet haben soll (Tagesspiegel
berichtete). Und immer wieder werden Neugeborene auch in Brandenburg an Stellen
ausgesetzt, wo sie zu spät gefunden werden und sterben: im Müll, auf einer
öffentlichen Toilette oder im Schuhkarton. Sandra Dassler
Informationen gibt es im Internet unter www.adoption.de/info_babyklappe und
www.babyklappe.de. Auch unter der Telefonnummer 0800 111 0 222 erfahren
hilfebedürftige Mütter bundesweite Adressen
Neugeborenes in Babyklappe abgelegt
Lübeck - In der Lübecker Babyklappe ist erneut ein Kind abgelegt worden. Das
kleine Mädchen sei vermutlich noch nicht mal eine Stunde alt gewesen, als es in
das Wärmebettchen hinter der Klappe gelegt wurde, bestätigte die Leiterin des
Agape-Hauses, Friederike Garbe, am Freitag. Die kleine Dorothea, wie die
Betreuerinnen das Kind nennen, ist das fünfte Findelkind seit Einrichtung der
Klappe im Sommer 2000. Zuletzt wurde im Dezember 2005 ein Kind in der einzigen
Babyklappe Schleswig-Holsteins abgelegt. Die bundesweit erste Babyklappe
entstand in Hamburg. lno
Artikel erschienen am Sam, 11. Februar 2006
http://www.welt.de/data/2006/02/11/844027.html
ln-online/lokales vom 10.02.2006 01:00
Fünfter Säugling in der Babyklappe: Wo ist Dorotheas Mutter?
Friederike Garbe mit Findelkind Dorothea. Foto: Maxwitat/LN
Lübeck - Direkt nach der Geburt ist ein Mädchen in der Babyklappe abgelegt
worden. Dem Kind geht es gut. Aber es gibt Sorgen um die unbekannte Mutter.
Erneut ist ein Säugling bei der Lübecker Babyklappe abgegeben worden - und seine
Mutter wird dringend gesucht. "Wir glauben, dass die Frau dringend medizinische
Hilfe benötigt", sagt Friederike Garbe, Leiterin des Agape-Hauses in der
Mengstraße. Durch die dort montierte Babyklappe war am Mittwochabend ein gerade
geborenes Mädchen in das bereit gestellte Wärmebettchen gelegt und sofort Alarm
ausgelöst worden.
"Das Kind ist gesund, war aber nicht bekleidet, sondern in ein nasses, blutiges
Handtuch gewickelt", berichtet Friederike Garbe. Vor der Tür des Agape-Hauses
hätten die Mitarbeiter zudem eine Blutlache entdeckt. "Ich gehe davon aus, dass
es sich um eine überstürzte Geburt gehandelt hat. Die Mutter braucht Hilfe",
sagt Friederike Garbe. Es könnte unter Umständen sehr gefährlich für die
Gesundheit der Mutter werden, wenn sie nicht ärztlich versorgt wird. Garbe
appelliert an die Frau, sich unbedingt zu melden - direkt im Agape-Haus in der
Mengstraße 62 oder unter der Notfall-Nummer 01 60/ 80 43 041. "Wir sichern
absolute Anonymität zu", verspricht die Hausleiterin, "und wir können
medizinische Hilfe vermitteln." Friederike Garbe wäre auch über eine schlichte
Nachricht froh, "ich möchte wissen, wie es der Frau geht und welchen Namen ihr
Kind haben soll".
Vorerst wird das kleine Mädchen "Dorothea" genannt. Denn das "D" ist der vierte
Buchstabe im Alphabet, und das Kind ist das vierte Mädchen, das in der
Babyklappe abgelegt wurde. Insgesamt ist es das fünfte Findelkind, das seit
Einrichten der Babyklappe im Sommer 2000 dort anonym abgegeben wurde.
Bislang haben drei der betroffenen Mütter im Nachhinein einen Brief ans
Agape-Haus geschrieben und ihre Beweggründe erklärt. So etwas hilft den Kindern,
später mit der Situation umzugehen. Denn sie bekommen eine Identität. Die
Findelkinder kommen in Pflegefamilien und können später adoptiert werden. Erst
vor wenigen Wochen, kurz vor Weihnachten, wurde ebenfalls ein kleines Mädchen in
der Babyklappe gefunden. Nach der Kenntnis von Friederike Garbe hat sich dessen
Mutter bisher leider noch nicht gemeldet. Aber das Kind lebt mittlerweile bei
einer Pflegefamilie. Und gerade erst kam ein Brief der Pflegeeltern im
Agape-Haus an. Garbe: "Darin steht, dass es der Kleinen sehr gut geht."
Von Sabine Latzel und Sven Wehde, LN
http://www.kn-online.de/news/regional/luebeck.htm/1800519
Artikel vom 22.08.2005
EINSIEDELN Erneut Säugling in Babyfenster gelegt
Im Regionalspital Einsiedeln ist am Sonntag zum dritten Mal ein Säugling ins
Babyfenster gelegt worden. Das Mädchen ist gesund, bleibt aber für weitere
medizinische Abklärungen im Spital.
Das Neugeborene wurde am Sonntag kurz vor Mittag ins Babyfenster gelegt. Es ist
46 Zentimeter gross und wiegt 2470 Gramm, wie die Vormundschaftsbehörde des
Bezirks Einsiedeln mitteilte.
Diese bestellte dem Neugeborenen einen Vormund, der nun für sämtliche
rechtlichen Aspekte zuständig ist. Er übernimmt die gleichen Rechte und
Pflichten, die üblicherweise die Eltern wahrnehmen.
Der Vormund soll insbesondere dafür sorgen, dass die Privatsphäre des Kindes
gewahrt bleibt. Die Behörde will deshalb auch keine weiteren Auskünfte erteilen.
Sie ersucht die Mutter oder den Vater, sich zu melden. Die Anonymität bleibe
gewahrt.
Die Mutter oder der Vater des Kindes haben das Recht, das Kind bis zum Vollzug
der Adoption zurückzufordern. Bedingung ist, dass die Elternschaft festgestellt
werden kann und die Voraussetzungen für eine Aufnahme des Kindes gegeben sind.
Der Säugling ist das dritte Neugeborene, das ins umstrittene Babyfenster
Einsiedeln gelegt wurde. Das zweite Baby, das Anfang April ins Babyfenster
gebracht worden war, wurde Anfang August von den Eltern abgeholt. Im September
2002 war das erste Kind im Babyfenster gefunden worden.
Das Babyfenster wurde im 2001 eröffnet. Hinter der Einrichtung steht die
Schweizerische Hilfe für Mutter und Kind (SHMK). Sie sieht darin ein
Hilfsangebot für Mütter in extremen Situationen. Es sei eine Alternative zu
Schwangerschaftsabbruch oder Kindstötung und besser als Aussetzung.
Ein Gutachten des Bundesamtes für Justiz war zum Schluss gekommen, das
Babyfenster verletze Kinds- und Vaterrechte. Eine Mutter, die ihr Kind anonym
ins Fenster lege, handle nicht legal. (sda)
© AZ Medien Gruppe - Alle Rechte vorbehalten Gedruckt am 26.08.2005
POL-F: 050824 - 825 Frankfurt-Sachsenhausen: Weiblicher Säugling ausgesetzt
24.08.2005 - 15:35 Uhr, Polizeipräsidium Frankfurt am Main [Pressemappe]
Frankfurt (ots) - Einen neugeborenen weiblichen Säugling hat eine Zeugin heute
früh gegen 08.40 Uhr im Eingangsbereich des Hauses Hühnerweg 22, in dem eine
Alten- und Pflegestation sowie eine Schwimmschule untergebracht ist,
aufgefunden. Das Mädchen, das in einer auffälligen Tragetasche lag, wurde in
eine Kinderklinik gebracht. Nach Auskunft der Ärzte ist das Neugeborene gesund
und wohlauf und dürfte vermutlich erst ein oder zwei Tage alt sein.
Die Polizei fragt:
Ø Wer hat in den heutigen frühen Morgenstunden Personen beobachtet, die im
Eingangsbereich der o.a. Örtlichkeit einen Gegenstand abgelegt haben ?
Ø Wer hat in den heutigen Morgenstunden im Bereich des Auffindeortes sonstige
verdächtige Wahrnehmungen gemacht ?
Ø Wer kennt eine Frau, die kürzlich schwanger war und nunmehr kein Baby
vorweisen kann ?
Sachdienliche Hinweise nimmt die Polizei in Frankfurt unter Tel.: 










069-75551131
oder 










069-75554210
(Kriminaldauerdienst) entgegen.
(Karlheinz Wagner, 










069-75582115
)
Rufbereitschaft hat Herr Füllhardt, Telefon 0173-6597905ots Originaltext:
Polizeipräsidium Frankfurt am Main
Digitale Pressemappe:http://www.polizeipresse.de/p_story.htx?firmaid=4970
Rückfragen bitte an: Polizeipräsidium Frankfurt am Main
P r e s s e s t e l l e Telefon: 069 / 755-82110
Säugling vor Flensburger Klinik ausgesetzt
Vor einem Krankenhaus in Flensburg ist am Donnerstagmorgen ein Baby gefunden
worden. Nach Angaben der Flensburger Staatsanwaltschaft ist das Findelkind
gesund. Es befinde sich in guter Verfassung. "Das neugeborene Mädchen hatte noch
die Nabelschnur dabei und wurde nicht fachgerecht abgetrennt", sagte ein
Sprecherin der Behörde. Nun werde nach der Mutter sowie Zeugen, die
möglicherweise etwas beobachtet haben, gesucht. Die Klinikmitarbeiter gaben dem
Findelkind den Namen "Franzi".
Weiterer Verbleib von "Franzi" noch unklar
In Decken und Handtücher eingewickelt wurde das Mädchen in einer Sporttasche vor
dem St. Franziskus-Hospital abgestellt. Nach Angaben der behandelnden Ärzte
wurde das Baby in der Nacht zum Donnerstag geboren. Es ist 49 Zentimeter groß
und wiegt rund 3.200 Gramm. Immerhin habe die Mutter eine gewisse Fürsorge
gezeigt, denn der Säugling wurde bei einem Krankenhaus und nicht irgendwo
abgestellt, so die Staatsanwaltschaft. Im St. Franziskus-Hospital kam das
Mädchen nicht zur Welt, denn dort gibt es keine Geburtenabteilung. Nun wird über
den weiteren Verbleib von "Franzi" entschieden, denn eine Babyklappe wie in
Großstädten gibt es in Flensburg nicht.
Polizei: Nachsorge für Findelkind und Mutter wichtig
Die Mutter habe sich möglicherweise aus einer Notlage heraus zu diesem Schritt
entschlossen, vermutete ein Polizeisprecher. Erfahrungen in ähnlichen Fällen
haben ergeben, dass sich Mütter oft im Nachhinein doch für ein Leben mit ihrem
Kind entscheiden, wie der Sprecher weiter erklärte. Neben "Franzi" sei auch für
die Mutter bei dieser Ausnahmesituation ärztliche und psychologische Nachsorge
wichtig.
Norddeutscher Rundfunk
Illusionen der Resozialisierung Kolumne Kindermörder in Ost und West / von
Konrad Adam
Nach dem neunfachen Kindsmord in einem Dorf bei Frankfurt an der Oder ist die
Frage nach den Ursachen und Hintergründen des Verbrechens ziemlich schnell
gestellt - und ziemlich oberflächlich beantwortet worden. Das Meisterstück
lieferte eine Berliner Boulevardzeitung, die über den Fall und das, was der
Brandenburger Innenminister Jörg Schönbohm (CDU) mehr oder weniger ratlos dazu
bemerkt hatte, unter der Überschrift berichtete: "DDR Schuld am Kindermord". Das
hatte niemand so gesagt, wahrscheinlich so auch nicht gemeint; aber es herrscht
Wahlkampf, und da ist man mit Unterstellungen nicht eben zimperlich.
Kindsmordgeschichten gibt es nicht nur im Osten, es gibt sie auch in den alten
Bundesländern, in leider ziemlich großer Zahl. Pascal aus Saarbrücken, Jenny aus
Stuttgart, Felix aus Neu-Ebersdorf, Christina aus Stücklingen, Levke aus
Cuxhaven, Dennis aus Scharmbekstobel, Jennifer aus Neumünster, Adeline aus
Bremen und Christian, der letzte Fall, aus Berlin sind nur einige Namen aus
dieser grauenvollen Liste. Alle diese Morde wurden im Westen verübt; doch die
Frage, was daran typisch westlich sein könnte, ist niemals aufgekommen,
geschweige denn beantwortet worden.
Das fällt vor allem deshalb auf, weil es an gemeinsamen Merkmalen ja nicht
fehlt. Das Mordmotiv war jedesmal - sieht man vom Berliner Verbrechen an dem
Jungen Christian ab - von sexueller Art, die Kinder wurden vergewaltigt und
mißbraucht, bevor sie erschlagen oder stranguliert wurden. Durchweg alle Täter
waren einschlägig bekannt, die meisten auch schon vorbestraft, gegen den einen
oder anderen lag ein Haftbefehl vor, der aber nicht vollstreckt oder gegen
geringe Auflagen ausgesetzt worden war. Gemeinsam ist den genannten Fällen auch,
daß nach dem Abflauen der ersten Entrüstungswelle nichts geschah, zumindest
nichts zum Schutz der Allgemeinheit und der nächsten Opfer. Die Aufmerksamkeit
der Behörden galt der Resozialisierung der Täter, die ja nicht eigentlich
kriminell, sondern kriminalisiert worden waren; die öffentliche Sicherheit kam
erst danach.
Gewiß, der Kanzler sprach vor langer Zeit ein großes Wort: Kindsmörder sollten
weggeschlossen werden, für immer. Dabei ist es dann aber auch geblieben. Der
Gesetzgeber blieb untätig, mußte untätig bleiben, nachdem ihm von Rechtsexperten
wie Christian Pfeiffer bestätigt worden war, daß er bereits genug Möglichkeiten
in der Hand habe. Wenn das so ist: warum werden sie nicht genutzt? Warum kann
der Berliner Innensenator nicht handeln, sondern bloß nachdenken über seinen
Wunsch, die Täter schnell und nachhaltig aus dem Verkehr zu ziehen?
Sie alle stammen aus Verhältnissen, die man sozial randständig zu nennen pflegt,
aus zerbrochenen oder zerstörten, in ihrer Bindungsfähigkeit ruinierten und von
ihrem Erziehungsauftrag heillos überforderten Familien. Hier anzusetzen und sich
zu fragen, ob die Modernisierung des Familien-, des Unterhalts- und des
Sorgerechts nicht ein Holzweg war, weil sie die Kosten für den
Emanzipationsgewinn der Eltern den Kindern aufgehalst hat, scheint der Regierung
allerdings nicht in den Sinn zu kommen. Zwar hat jede von diesen Reformen das
Elternhaus in seinen Rechten und Möglichkeiten geschwächt; doch gelten sie nun
einmal als fortschrittlich, und an den Fortschritt darf man nicht rühren.
Wo immer etwas aus dem Ruder läuft, kennt dieser Staat nur eine Antwort: mehr
vom Gleichen. Also mehr Vorschriften, mehr Eingriffe, mehr Zwangsmaßnahmen, mehr
Jugendamt, mehr Jugendschutz, mehr Jugendhilfe. Was auf der Gegenseite dann
bedeutet: weniger Freiheit, weniger Vertrauen, weniger Verantwortung für sich
und die Seinen. Daß sich der Staat damit übernehmen könnte, weil er auch unter
günstigen Umständen nicht wettmachen kann, was in der Familie verlorenging, und
er das Übel, das er bekämpfen will, immer nur vergrößert: auf diesen Einfall
kommen die Behörden nie.
Schnell und energisch reagiert diese Regierung offenbar nur dann, wenn es
politisch ins Bild paßt. Nach Sebnitz etwa, wo eine fortschrittliche, aber
nervenschwache Frau, die zwischen Wahn und Wirklichkeit nicht mehr zu
unterscheiden vermochte, einer sensationswütigen Öffentlichkeit weismachen
konnte, daß ein paar Neonazis vor aller Augen ihr Kind im städtischen Freibad
ertränkt hätten. Sie wurde kurz darauf vom Kanzler in Person zur Audienz
empfangen. In keinem anderen Fall ist etwas Ähnliches bekanntgeworden.
Artikel erschienen am Mo, 12. September 2005 © WELT.de 1995 - 2005
SPIEGEL ONLINE - 12. September 2005, 19:49 URL:
http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,374360,00.html
USA Von hirntoter Frau entbundenes Baby ist tot
Alle Bemühungen, das Kind zu retten, waren vergebens: Nur sechs Wochen lang
überlebte ein Säugling, der in den USA per Kaiserschnitt von seiner hirntoten
Mutter entbunden worden war.
McLean/USA - Die Mutter des kleinen Mädchens war nach einem Gehirnschlag drei
Monate lang künstlich am Leben gehalten worden, um das Baby zu retten. Bei der
Entbindung im siebten Schwangerschaftsmonat wog das Neugeborene nur 812 Gramm
und war etwa 35 Zentimeter lang.
Der Zustand des Kindes habe sich im Laufe des Wochenendes rapide verschlechtert,
teilte die Familie heute mit. Es starb in einer Kinderklinik in Washington. Die
Mutter war unmittelbar nach der Geburt gestorben, weil die Apparate, die sie bis
dahin am Leben erhalten hatten, abgestellt wurden.
29.08.2005 - 10:00 Uhr, Wort und Bild - Apotheken Umschau [Pressemappe]
Baierbrunn (ots) - Das Hormon Oxytocin stärkt das Vertrauen in andere. Es wirkt
so stark, dass Menschen selbst bei finanziellen Risiken leichtsinnig werden,
berichtet das Gesundheitsmagazin „Apotheken Umschau“. Bei einem Test von
Wissenschaftlern der Uni Zürich entschieden 58 Freiwillige darüber, wie viel
Geld sie einem Treuhänder überlassen wollten. Eine Hälfte atmete vorher das
Hormon ein, die andere ein Scheinmedikament. Mit Oxytocin im Blut schenkten 45
Prozent dem Treuhänder größtes Vertrauen, ohne nur 21 Prozent. Die Natur nutzt
das bei der Geburt ausgeschüttete Hormon, um die Bindung zwischen Mutter und
Baby zu stärken.
14.01.2005 - 15:15 Uhr, Wort und Bild - Apotheken Umschau [Pressemappe]
Baierbrunn (ots) - Frauen mit großem Busen und schmaler Taille werden leichter
schwanger als hagere Geschlechtsgenossinnen, berichtet das Gesundheitsmagazin
"Apotheken Umschau". Herausgefunden hat dies ein internationales Forscherteam um
die HumanbiologinGrazyna Jasienska von der Universität Krakau (Polen). Die
aufregend gerundeten Frauen haben einen höheren Östradiol-Gehalt im Blut. Das,
so die Wissenschaftler, verschaffe ihnen eine zwei- bis dreimal höhere
Wahrscheinlichkeit, schwanger zu werden.
Kindstod durch Wärme Medizin
Warme Wetterlagen im Winter sind nach einer neuen Studie der Universität Zürich
die häufigste Ursache für das Phänomen des plötzlichen Kindstods. Eine
zwölfjährige Untersuchung hatte ergeben, daß 94 Prozent der Unglücksfälle mit
Föhn-Wetterlagen verbunden waren, so Ekkehart Paditz von der Babyhilfe
Deutschland. Gefahr bestehe, wenn Säuglinge übermäßig zugedeckt sind oder mit im
Elternbett nächtigen. dpa
Artikel erschienen am Sa, 5. Februar 2005
Diskussion um Babyklappen von Regina Köhler
Der neuerliche Fall einer Kindstötung bringt die Diskussion um die Babyklappen
wieder in Gang. Während die Krankenhäuser, die eine Babyklappe haben, diese als
Angebot für Frauen in höchster Not betrachten und auf die Zahl von 17 bisher
geretteten Babys verweisen, bezweifeln Kritiker, daß diese Zielgruppe erreicht
wird.
"Seit wir im Februar 2001 die Klappe eingerichtet haben, ist jedes Jahr
mindestens ein Kind auf diese Weise gerettet worden", betont Rainer Rossi,
Direktor der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin des Neuköllner Krankenhauses.
Natürlich wünscht auch er sich, daß Mütter in Not andere Hilfe annehmen.
"Trotzdem gehört es zur Realität, daß es einige Frauen gibt, die das - aus
welchen Gründen auch immer - nicht tun."
Die Zahl der Kindstötungen sei auch seit Bestehen der anonymen Angebote nicht
zurückgegangen, betont hingegen Ulrike Herpich-Behrens vom Landesjugendamt
Berlin. Sie plädiert für die Abschaffung der Babyklappen und fordert, das
Beratungsangebot für Schwangere auszubauen.
"Für Mütter in Not ist es wichtig, daß zunächst anonyme Beratung angeboten
wird", sagt Siegbert Heck, Chefarzt der Geburtshilfe Waldfriede. Das
Zehlendorfer Krankenhaus richtete im Jahr 2000 als erstes Berliner Krankenhaus
eine Babyklappe ein. Initiatorin war Pastorin Gabriele Stangl. "Unser Projekt
ist allerdings mit einer umfassenden Beratung und Betreuung der Frauen
gekoppelt."
Heck legt großen Wert auf diese Tatsache. Unkenntnis der staatlichen
Hilfsangebote, Angst vor Behörden, vor Strafverfolgung oder vor der eigenen
Familie, auch finanzielle Not bringe Frauen dazu, anonym entbinden zu wollen.
"Mit intensiven Beratungsgesprächen können wir den meisten diese Ängste nehmen."
Von etwa 60 Frauen, die seit 2000 im Waldfriede um Hilfe gebeten haben, hätte
nur eine ihre Anonymität nicht aufgegeben. "Für uns ist das ein absoluter
Erfolg", sagt Heck. Der Vorwurf der Kritiker, Angebote wie Babyklappe und
anonyme Beratung würden mißbraucht, sei damit widerlegt.
"Wir müssen endlich neben der biologischen Elternschaft die soziale in den
Vordergrund rücken", fordert Ursula Künning. Die Wissenschaftlerin war von 2001
bis 2003 Koordinatorin der Babyklappen von Diakonie und Caritas. Sie plädiert
für eine breite Diskussion: "Neben der kleinen, verbitterten Gruppe der Gegner
müssen auch andere angehört werden."
Artikel erschienen am Sam, 5. Februar 2005 © WELT.de 1995 - 2005
Schluss mit Babyklappen? 24.04.2006
CDU-Politikerin Philipp bezweifelt, dass Kindstötungen durch die Einrichtungen
verhindert wurden Von Marion Mück-Raab
Berlin - Für ein Verbot von Babyklappen und anonymer Geburt hat sich die
Bundestagsabgeordnete Beatrix Philipp ausgesprochen. Die Angebote hätten zwar
Findelkinder produziert, ihr Ziel, Leben zu retten, aber verfehlt. Dies sagte
die CDU-Politikerin dem ARD-Magazin „Fakt“ (heute um 21.45 Uhr in der ARD). „Die
Kindestötungen sind nicht zurückgegangen, die Aussetzungen sind nicht
zurückgegangen. Es gibt einen erheblichen Anstieg an so genannten Findelkindern,
das heißt eigentlich eine missbräuchliche Nutzung“, sagte Philipp.
Im April 2000 wurde in Hamburg die erste Babyklappe eröffnet, die es Frauen
ermöglichen sollte, ihre neugeborenen Kinder anonym abzulegen, statt sie zu
töten. Mittlerweile gibt es mehr als 80 Einrichtungen dieser Art im ganzen
Bundesgebiet. Darüber hinaus bieten Krankenhäuser in ganz Deutschland Frauen an,
anonym zu entbinden. Bis heute wurden nach ARD-Recherchen 300 bis 400 Kinder
anonym geboren. Weit mehr als 100 wurden in Babyklappen abgegeben. Bei diesen
Fällen handelt es sich aber nicht nur um Neugeborene. Mitunter wurden auch
Kinder, die schon einige Monate alt waren, in der Babyklappe entdeckt. Das
älteste Kind war fast zwei Jahre alt. Auch schwerbehinderte Kinder wurden anonym
abgelegt.
Im Gespräch mit dem Tagesspiegel warnte Philipp vor der Legalisierung anonymer
Geburten. Entsprechende Vorstöße wie erst jüngst durch ihre Fraktionskollegin
Maria Eichhorn (CSU) berührten die Grundfesten der Gesellschaft, sagte Philipp.
„Eltern haben Pflichten. Mit einem Recht auf Anonymität wird das auf den Kopf
gestellt. Eltern erhalten dadurch das Recht, sich aus der Verantwortung zu
stehlen.“
Beatrix Philipp, die in der Anfangszeit der Babyklappen noch zu den Befürwortern
zählte, sieht hier ein Indiz dafür, dass die Einrichtungen benutzt werden, um
sich eines unerwünschten Kindes unbürokratisch zu entledigen. Sie bezweifelt,
dass Kinder durch die Babyklappe vor dem Tod bewahrt wurden: „In den Fällen, in
denen Mütter sich wieder gemeldet haben, stellte sich heraus: Die Frauen wussten
wenig über andere Hilfsangebote.“ Eine Lebensgefahr für das Kind, betont sie,
habe hier nach Aussagen der Mütter aber nie bestanden.
Eine anonyme Abgabe von Kindern durch Babyklappen zu organisieren, hält Philipp
für unvertretbar: „Es hat immer Findelkinder gegeben“, sagte sie dem
Tagesspiegel. „Die wurden vor Klöstern, Kirchen oder auch Krankenhäusern
abgelegt. Also nachweislich so, dass sie schnell gefunden wurden. Es ist aber
etwas anderes, wenn der Staat eine Möglichkeit schafft, die zu Missbrauch
verleitet.“
Mehrere Anläufe des Gesetzgebers, die anonymen Angebote rechtlich abzusichern,
sind in den vergangenen Jahren gescheitert. Die Bundesregierung will nun erneut
prüfen, ob eine Legalisierung möglich ist. Philipp hält es für unwahrscheinlich,
dass es dafür eine Mehrheit geben wird. Zu groß seien die verfassungsrechtlichen
Hürden, zu groß die Bedenken von Familien- und Strafrechtlern. Doch den
bisherigen Zustand beizubehalten und die rechtswidrige Praxis zu dulden, hält
sie für unverantwortlich. Die psychischen Schäden, die bei Müttern und Kindern
entstünden, seien irreversibel. Auch aus diesem Grund plädiert sie dringend für
eine Regelung, Und die, so Philipp, könne nur darin bestehen, dass man
Babyklappen schließe und anonyme Geburten verbiete.
http://archiv.tagesspiegel.de/archiv/24.04.2006/2487360.asp
Zwei Kinder in zwei Monaten
Maricica Tescu brachte 59 Tage nach dem ersten Kind das zweite auf die Welt.
Bukarest - Fast zwei Monate nach der Geburt eines Buben hat eine Rumänin ein
weiteres Kind bekommen. Die 33-jährige Maricica Tescu habe aufgrund einer sehr
seltenen Deformation zwei Gebärmütter, sagte der Direktor des Krankenhauses von
Iasi im Nordosten des Landes, Mircea Onofriescu, am Montag.
Zwillinge
Zwei Niederkünfte innerhalb von 59 Tagen sei nicht nur eine Premiere in
Rumänien, sondern auch ein äußerst seltener Fall weltweit. Die Mutter sagte, sie
tue sich stets schwer, den Menschen zu erklären, dass es sich bei den beiden
Buben um Zwillingen handele, obwohl sie fast zwei Monate auseinanderlägen.
Artikel vom 08.02.2005 http://kurier.at/chronik/886366.php
Vertrauen geht durch die Nase
Als Spray verabreicht, erhöht das körpereigene Wohlfühl-Hormon Oxytocin den
Glauben an die Verläßlichkeit anderer Menschen von Barbara Witthuhn
Zürich - Die Vertrauensfrage ist in diesen Tagen in aller Munde. Bis 1. Juli
möchte der Bundeskanzler durch sie prüfen, ob die Mehrheit der
Bundestagsabgeordneten hinter ihm steht. Was aber ist eigentlich Vertrauen, und
wie entsteht es? Eine entscheidende biologische Komponente haben Forscher aus
der Schweiz und den USA nun aufgespürt. In der aktuellen Ausgabe des
Fachmagazins "Nature" berichten sie, daß das Hormon Oxytocin eine wichtige Rolle
für das menschliche Vertrauen spielt.
Oxytocin ist kein Unbekannter: Das Eiweißmolekül wird im Hirn aller Säugetiere
produziert. Es wird häufig auch als Kuschelhormon bezeichnet, da es während des
Stillens, bei zärtlicher Berührung und beim Orgasmus ausgeschüttet wird. Bei
stillenden Müttern wirkt es als Streßschutz, Mediziner können damit eine Geburt
einleiten und das Einschießen der Muttermilch anregen. Auch die häufig
wahrgenommene größere Vergeßlichkeit von stillenden Frauen läßt sich auf
Oxytocin zurückführen.
Aus der Tierwelt ist bekannt, daß es sich auf das Sozialverhalten auswirkt, so
bei den genetisch sehr ähnlichen Prärie- und Bergwühlmäusen. Während die
Präriewühlmäuse monogam leben und Männchen ihre Weibchen verteidigen und sich an
der Brutpflege beteiligen, zeigen die Bergwühlmäuse keine Präferenz für einen
Partner. Ein Unterschied bei den Tieren ist die Dichte der Oxytocin-Rezeptoren
im Gehirn, die bei den Präriewühlmäusen höher ist. Werden diese Rezeptoren
blockiert, gibt es bei den Weibchen keine Präferenz mehr in der Partnerwahl.
"Dort ist das Hormon in soziale Verhaltensweisen involviert, nämlich in die
Präferenz für einen Partner - im Prinzip also in eine Urform des Vertrauens",
sagt Professor Ernst Fehr von der Universität Zürich, einer der Autoren der
neuen Studie. "Wir haben spekuliert, daß es auch beim Verhalten des Menschen
eine wichtige Rolle spielen könnte - und das auch gefunden."
Die Forscher hatten dazu verschiedene Vertrauensexperimente mit insgesamt 194
männlichen Testpersonen durchgeführt, die sie in einer Spielsituation in
"Investoren" und "Treuhänder" aufteilten. Die Investoren konnten viermal
unterschiedlich hohe Geldbeträge bei wechselnden anonymen Treuhändern anlegen.
Der angelegte Betrag wurde dann vervierfacht. Ob und wieviel Geld die Investoren
danach zurückerhielten, entschied jedoch einzig der jeweilige Treuhänder. Eine
hohe Investition konnte demnach für den Investor großen Gewinn nach sich ziehen
- oder großen Verlust, wenn der Treuhänder das Vertrauen mißbrauchte. Die Hälfte
der Probanden bekam vor dem Experiment Oxytocin als Spray durch die Nase
verabreicht, die restlichen Probanden ein Placebo.
"Bei den Testpersonen, die Oxytocin bekamen, konnten wir ein deutlich erhöhtes
Vertrauen gegenüber den Treuhändern feststellen", berichtet Fehr. So
investierten von 29 Teilnehmern aus dieser Gruppe 45 Prozent den Maximalbetrag,
in der gleichgroßen Placebogruppe hingegen nur 21 Prozent, also weniger als die
Hälfte. Auch die durchschnittlichen Investitionen waren in der Oxytocin-Gruppe
erhöht. Bei den Treuhändern bewirkte das Hormon nichts. "Es erhöht demnach das
Vertrauen in andere Menschen, aber nicht die Vertrauenswürdigkeit", folgert
Fehr. Allerdings steigert Oxytocin nicht generell die Risikobereitschaft,
sondern nur das Vertrauen gegenüber anderen Menschen, wie ein weiteres
Experiment zeigte. In diesem entschied kein menschlicher Treuhänder über den
Gewinn des Investors, sondern ein Computer nach dem Zufallsprinzip. Hier zeigte
das Hormon keine Wirkung.
"Wir kennen nun das Verhalten, das Oxytocin auslöst, aber was genau geschieht,
ist noch eine Black Box", sagt Fehr. Die Forscher untersuchen daher zur Zeit mit
bildgebenden Verfahren, was im Gehirn vorgeht, wenn Probanden das Hormon
einnehmen. Sie hoffen, daß ihre Ergebnisse bei der Behandlung von Patienten mit
psychischen Störungen im Bereich des Sozialverhaltens nützen - dazu zählen etwa
Autismus oder soziale Phobie.
Aber eignet sich das Hormon nicht auch für Manipulationen? Ließe sich damit das
Abstimmungsverhalten im Bundestag ändern? Fehr bezweifelt das. "Oxytocin hat
eine Halbwertszeit von zwei Minuten in der Luft, und es ist fraglich, ob es über
die Luft überhaupt bis ins Gehirn gelangt." In ihren Experimenten hatten die
Forscher den Probanden dazu das Hormon tief in die Nase gesprüht. Davon
abgesehen ist es nicht das Hormon allein, welches das Verhalten der Menschen
bestimmt. "Wenn unsere Testpersonen nach jeder Runde ein Feedback bekommen
hätten und zweimal reingelegt worden wären, wette ich, daß sie bei einer dritten
Runde trotz Oxytocin nicht vertraut hätten", sagt Fehr. Persönliche Erfahrungen
schränken demnach die Gefahr ein, die in der vertrauenerweckenden Substanz
schlummert.
ALfA: "Abtreibung macht krank" ? Studie der Universität Oslo bestätigt
Lebensrechtler
Köln (ots) - "Abtreibung ist nicht nur tödlich für das Kind, sie macht auch
krank." Mit diesen Worten kommentierte die Bundesvorsitzende der Aktion
Lebensrecht für Alle (ALfA), Dr. med. Claudia Kaminski, heute in Köln eine in
der Zeitschrift Bio Med Central veröffentlichte Studie norwegischer
Wissenschaftler. "Die Studie zeigt, dass Frauen, die abgetrieben haben, eine
deutlich geringere Lebensqualität haben, erheblich häufiger und stärker unter
Stress, Angst, Schuld- und Schamgefühlen leiden als Frauen, die eine Fehlgeburt
erlitten haben", so Kaminski weiter. Die Ärztin stellte klar, dass es den vier
Verfassern der rund 50 Seiten umfassenden wissenschaftlichen Studie
(http://www.biomedcentral.com/content/3/1/18) keineswegs darum gegangen sei,
"die in Norwegen seit 1978 legalisierte vorgeburtliche Kindstötung in Frage zu
stellen". Vielmehr beschränkten sich die Autoren darauf, "Verständnis für die
Situation von Frauen nach einer Abtreibung zu wecken und eine psychische
Betreuung der Betroffenen anzuregen." Für die Studie hatten die Wissenschaftler
der Universität Oslo die psychische Gesundheit von insgesamt 120 Frauen nach
Abtreibung sowie nach Fehlgeburt untersucht und verglichen. Und zwar jeweils
nach zehn Tagen, sechs Monaten, zwei und fünf Jahren. Das Ergebnis: "Während
sich die Frauen nach einer Abtreibung zunächst oft besser fühlten, als
diejenigen, die eine Fehlgeburt erlitten, wendet sich das Blatt bereits nach
zwei Jahren vollkommen", so die ALfA-Bundesvorsitzende. Kaminski: "Die Studie
macht deutlich, dass die Behauptung, Abtreibung befreie Frauen, in dem sie statt
vom Kind vom 'Gebärzwang? entbinde, in das Reich der Legende gehört. Richtig
ist: Wer Abtreibungen befürwortet, trägt dazu bei, dass Frauen krank werden. Es
bleibt daher absurd, dass auch die neue Bundesregierung den Paragrafen 218 für
sakrosankt erklärt hat." ALfA e.V. ist Mitglied im Bundesverband Lebensrecht
(BVL). Originaltext: BVL Bundesverband Lebensrecht
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=52989
Pressekontakt: Aktion Lebensrecht für Alle e.V. (ALfA) Mobil: 










0172 2353550
Ottmarsgäßchen 8 86152 Augsburg Tel.: 










0821/51 20 31
Fax: 0821/15 64 07
Erschienen am: 09.10.2005
Säugling in Einkaufszentrum in Steffisburg gefunden
Steffisburg. SDA/baz. In einem Einkaufszentrum in Steffisburg BE ist ein
neugeborenes Mädchen gefunden worden. Das wenige Tage alte Findelkind ist
gesund. Zur seiner Herkunft gibt es aber noch keinerlei Anhaltspunkte. Die
Polizei sucht nach der Mutter.
Das Kind wurde am frühen Samstagnachmittag im «Saagi-Zentrum» des
Grossverteilers Coop von einer Kundin gefunden. Die Frau alarmierte die Polizei.
Das Baby war in einen Einkaufswagen gebettet worden. Dieser stand im Lift, der
die Einstellhalle mit dem Einkaufszentrum verbindet.
Nicht fachmännisch abgenabelt
Das Kind wurde von der Polizei ins Spital Thun gebracht, wo es sich am Sonntag
noch immer befand. Erste Untersuchungen zeigten, dass das gesunde, hellhäutige
Mädchen nicht fachmännisch abgenabelt worden war, wie die Kantonspolizei Bern
und das zuständige Untersuchungsrichteramt am Sonntag mitteilten.
Die Untersuchungsbehörden vermuten deshalb, dass das Kind vor drei bis fünf
Tagen bei einer Hausgeburt zur Welt gekommen sein dürfte. Als es gefunden worden
sei, habe das Kind einen gepflegten Eindruck gemacht, sagte ein Polizeisprecher
auf Anfrage. Es sei bekleidet und in ein buntes Badetuch eingewickelt gewesen.
Gute Lösung finden
Die Polizei sucht nach der Mutter des Findelkindes. Zunächst gehe es darum, eine
gute Lösung für beide zu finden, sagte der Polizeisprecher dazu. Hinweise
könnten von Zeugen kommen, die beobachteten, wer den Einkaufswagen im Lift
abgestellt hatte. Möglicherweise melde sich auch jemand aus dem Umfeld der
Mutter.
Eine Strafverfolgung stehe derzeit nicht im Vorderund, sagte der Sprecher
weiter. Welcher Straftatbestand erfüllt sei, müsste eine genaue Untersuchung
zeigen.
Werde die Mutter nicht gefunden, müssten das Spital Thun und die
Vormundschaftsbehörde von Steffisburg entscheiden, was mit dem Kind weiter
geschehen solle. Die Steffisburger Behörden seien zuständig, weil das Mädchen in
dieser Gemeinde gefunden worden sei.
© 2006 National Zeitung und Basler Nachrichten AG
Noch keine „heiße Spur Donnerstag, 1. Dezember 2005, 14:53 Uhr
von: GRENZLAND-NACHRICHTEN Kategorie: Grenzland
Süchteln. Am Montag, gegen 13.40 Uhr, teilte das Irmgardis Krankenhaus Süchteln
mit, dass dort im Keller beim Zigarettenautomaten ein neugeborenes Baby gefunden
worden sei.
Das im Süchtelner Irmgardis-Krankenhaus aufgefundene Neugeborene war in dieses
rosa Handtuch und in ein Stück grauen Fleece eingewickelt. Die Kripo bittet um
Hinweise aus der Bevölkerung, die zur Klärung des Falls beitragen können.
Der etwa einen Tag alte Junge war in Decken eingewickelt und lag auf einer
Wärmflasche. Augenscheinlich wurde er recht professionell abgenabelt. Der Junge
wurde mit dem Notarzt in eine Kinderklinik zur weiteren Untersuchung gebracht.
Die dortigen Ärzte diagnostizierten leichtes Untergewicht und eine zu niedrige
Körpertemperatur. Lebensgefahr bestand nicht. Das Baby ist etwa vier Pfund
schwer und cirka 45 Zentimeter groß.
Bislang hat die Kripo noch keine „heiße Spur“ bei der Fahndung nach der
Kindesmutter. Der Junge dürfte zwischen 13.15 und 13.30 Uhr am späteren Fundort
unter dem Zigarettenautomaten abgelegt worden sein. Ein Handwerker hatte das
Neugeborene im Keller gefunden und sofort das Krankenhauspersonal alarmiert. Ein
Pfleger nahm sich des kleinen Jungen an und sorgte für sofortige ärztliche
Hilfe. Der Säugling lag auf einem Wärmekissen.
Das Baby war in ein weißes Leinenlaken eingewickelt, das sehr wahrscheinlich aus
Krankenhausbeständen stammen dürfte und zur Erstversorgung des Findlings benutzt
wurde. Deshalb setzen die Ermittler ihre Hoffnung darauf, dass sie Hinweise auf
die beiden Gegenstände bekommen, die mit Sicherheit aus dem Besitz der
Kindesmutter bzw. aus ihrem direkten Umfeld stammen dürften.
Zudem war das Baby in ein hellrosafarbenes Frotteehandtuch der Marke „Tukan“
eingewickelt. Das rechteckige Handtuch hat an der kurzen Seite ein Ornament, das
auf einem dunkleren Rosafarbton aufgesetzt ist. Auch ein Stück mittelgrauer
Fleece, der einseitig mit einer schwarzen, leicht glänzenden Einfassung abgenäht
ist, war um das Baby gewickelt. Hierbei könnte es sich um ein aus einem
Kleidungsstück (Pullover/Sweatshirt) herausgeschnittenes Stoffstück handeln. Die
Kripo bittet daher um Hinweise zu den oben abgebildeten Gegenständen: Wer kann
sich erinnern, dass eine schwangere Frau diese Gegenstände gekauft oder besessen
hat?
Die Ermittler haben bisher keine Hinweise erhalten, die geeignet wären, die
Kindesmutter zu identifizieren. Ebenso ist nach wie vor unklar, ob die Mutter
oder eine andere Person den Säugling im Krankenhaus abgelegt hat. Die Polizei
bittet um Hinweise aus der Bevölkerung: Wer hat am Montag verdächtige
Beobachtungen in oder in der Nähe des Irmgardis Krankenhauses gemacht, die mit
der Kindesaussetzung in Zusammenhang stehen könnten? Wer kennt eine Frau, die
schwanger war und nun kein Baby hat? Wer kann sonstige sachdienliche Hinweise
geben, die zur Identifizierung der Mutter führen könnten? Hinweise nimmt das
Kriminalkommissariat 11 unter der Rufnummer 










02162/377-0
entgegen. Das
Strafgesetzbuch sieht in Paragraph 221 für „Aussetzung“ eine Freiheitsstrafe
vor.
„Philip Montag“, wie das Findelkind von Süchteln, vorläufig genannt wird, geht
es den Umständen entsprechend gut. Dies erklärte am Mittwoch der Chefarzt der
Kinderklinik St. Nikolaus des Allgemeinen Krankenhauses Viersen, Dr. Christoph
Aring: „Er ist stabil und außer Lebensgefahr, verträgt die erste Nahrung und
atmet alleine.“ Das Baby werde aber weiterhin intensivmedizinisch versorgt.
29.11.2005 FAHNDUNG NACH MUTTER Viersener Findelkind im Brutkasten Von THOMAS
FISCHER
Viersen: Baby in Klinik-Keller gefunden
Viersen – Im Drama um den Säugling, der am Montag im Keller eines Krankenhauses
gefunden wurde (EXPRESS berichtete), gibt es eine Nachricht, die Hoffnung macht:
Zwar wird der Junge künstlich ernährt und im Brutkasten gepflegt. Aber sein
Zustand ist stabil.
Das zwei bis drei Tage alte Baby wurde um 13.40 Uhr im Keller des St.
Irmgard-Krankenhauses vor einem Zigarettenautomaten gefunden. (EXPRESS
berichtete). Es war in ein rosafarbenes Frotteehandtuch und einen Fleece
gewickelt.
„Das zeigt: Die Mutter machte sich wohl doch Sorgen um ihren Sohn“, sagt Dr.
Christof Aring, Chefarzt der Kinderklinik, in der der Junge inzwischen
untergebracht ist. „Sie wollte, dass er gefunden wird.“
Nach Einschätzung der Ärzte ist Frühchen Philip (so der vorläufige Name) in der
37. Schwangerschaftswoche geboren. Aring: „Die Versorgung hat jemand gemacht,
der mit Neugeborenen umzugehen wusste.“
Der Säugling weist ein zu geringes Geburtsgewicht auf. Er wird im Brutkasten
gepflegt und künstlich ernährt. Und: „Der Junge hatte eine schwere Form der
Neugeborenengelbsucht“, so Aring. „Die haben wir intensivmedizinisch behandelt.“
Philip muss noch bis zu vier Wochen in der Klinik bleiben. Das Jugendamt der
Stadt Viersen übernimmt die Vormundschaft und sucht für acht Wochen eine
Pflegefamilie.
Dann kann das Adoptionsverfahren eingeleitet werden. „Wir hoffen, dass sich die
Mutter oder der Vater vorher melden“, sagt Amtsleiter Volker Lamerz.
Die Polizei hat noch keine Hinweise auf die Eltern erhalten und bittet die
Bevölkerung weiter um Unterstützung 










(02162) 3770
.
Wer hat am Montag zwischen 13.15 Uhr und 13.30 Uhr Verdächtiges in der Nähe des
Irmgardis-Krankenhauses beobachtet?
Wer kann sich erinnern, dass eine schwangere Frau ein rosafarbenes
Frotteehandtuch der Marke „TUKAN“ gekauft hat?
Oder wer kennt eine Frau, die schwanger war und nun kein Baby hat?
POL-BO: Bochum / Mutter überlässt Säugling unbekannter Passantin - Strafanzeige
erstattet
27.12.2005 - 12:24 Uhr, Polizei Bochum [Pressemappe]
Bochum (ots) - "Können Sie mal kurz auf mein Kind aufpassen? Ich möchte mir eben
Zigaretten holen!" Mit dieser Bitte wurde am vergangenen Freitag, 23.12.2005, um
22.00 Uhr, eine 25-jährige Frau aus Witten im Bochumer Hauptbahnhof
konfrontiert. Ehe sich die
Zeugin versah, war die Mutter des Kindes verschwunden und ließ diesesim
Kinderwagen zurück. Nachdem die Wittenerin ca. eine Stunde auf die Rückkehr der
Unbekannten gewartet hatte, suchte sie die Wache der Bundespolizei auf und bat
die Beamten um Hilfe. Diese erstatteten eine Strafanzeige und leiteten die
ersten Ermittlungen ein.
Am 24.12.2005, gegen 00:30 Uhr, meldete sich die 30 Jahre alte Mutter
telefonisch bei der Bochumer Polizei und teilte mit, dass ihr ihre Tochter
entzogen worden sei. Daraufhin wurde die Beschuldigte, die unter
Tabletteneinfluss stand, festgenommen und zur Wache gebracht.
Nach eigenen Angaben hatte die Bochumerin Tabletten eingenommen, was bei ihr zu
einem "Filmriss" geführt hätte. Daher könne sie nicht sagen, wo ihr Kind sei. Da
der Verdacht bestand, dass die als drogenabhängig bekannte Mutter den Tatbestand
der "Aussetzung" erfüllt haben könnte, wurde gegen sie eine Strafanzeige
erstattet.
Ihre acht Monate alte Tochter wurde zur Untersuchung in ein Krankenhaus
gebracht. Nach Angaben der behandelnden Ärzte ist das Kind gesund. Es wurde noch
in der Nacht in die Obhut des Jugendamtes übergeben, das das Mädchen bereits an
eine Pflegefamilie vermittelte.
ots Originaltext: Polizei Bochum Digitale Pressemappe:
http://www.polizeipresse.de/p_story.htx?firmaid=11530
Schleswig-Holstein: Mutter tötete Baby - Bewährungsstrafe
Das Flensburger Landgericht hat am Montag eine 22jährige wegen der Tötung ihrer
neugeborenen Tochter zu zwei Jahren auf Bewährung verurteilt.
Flensburg - Die Kammer ging wegen der besonderen Umstände von einem
minderschweren Fall des Totschlags aus. Es handle sich hier nicht um eine kühl
kalkulierende Frau, vielmehr habe sie sich in einem psychischen Ausnahmezustand
befunden. "Die Tat wird sie ein Leben lang begleiten", fügte der Vorsitzende
Richter hinzu. Die junge Frau hatte das Baby im Februar 2005 ohne fremde Hilfe
in der Gästetoilette ihres Elternhauses zur Welt gebracht. Direkt nach der
Geburt knebelte und strangulierte sie den Säugling. Der psychiatrische Gutachter
bescheinigte der Angeklagten eine erheblich beeinträchtigte Steuerungsfähigkeit
während der Tat und somit eine verminderte Schuldfähigkeit. Die junge Frau sei
geprägt von "Selbstunsicherheit und sozialen Ängsten und flüchte sich in
Streßsituationen in positive Bereiche", sagte der Psychiater: "Sie lebte in
einer anderen Welt und wurde bei der Geburt von der Biologie wieder eingeholt."
Artikel erschienen am Di, 27. Juni 2006
http://www.welt.de/data/2006/06/27/933431.html
reportage Wenn es um Kind oder Engel geht VON FRIEDERIKE GRÄFF
Sie haben ihn "Ulysse" genannt. Odysseus. Weil seine Eltern einen ungewöhnlichen
Namen für dieses Kind wollten, einen, der zeigt, dass es ein Kämpfer ist. "Diese
Kinder überleben die Geburt meist nicht", sagt die Frauenärztin nach der
Untersuchung. "Ich muss Sie auf die rechtliche Möglichkeit eines Abbruchs
aufmerksam machen." Wenn er sowieso stirbt, kann er so lange bleiben, hat Anja
Schröter* damals gedacht. Und versucht, weiterzumachen, als sei nichts
geschehen. Einfach weiter schwanger zu sein.
"Ein Überlebender", sagt einer der Ärzte, der beim Feinultraschall in der 20.
Schwangerschaftswoche zusehen darf, als Fortbildung, weil man so etwas selten
sieht: ein Kind mit Tetrasomie 12p. "Viele sterben ganz früh in der
Schwangerschaft", sagt der Arzt. Zysten in den Nieren, Zwerchfellbruch, Magen
und Darm steigen nach oben, schwerer Herzfehler, die Luftröhre nicht gesehen,
Lunge stark angegriffen, sechs Finger und Zehen. So hat es wohl später im
Obduktionsbericht gestanden. Sie kann das Kind auf dem Ultraschallbild sehen.
"Er hat mit dem Arm gefuchtelt und sich umgedreht". - "Ihr Kind ist nicht
lebensfähig", sagt der Arzt.
Auf der Rückfahrt von der Spezialpraxis sagt ihr Mann: "Ich kann so nicht
weiterleben. Das geht über meine Kräfte. Ich kann nicht ausgleichen, was du
Sylvie jetzt nicht geben kannst". Sylvie, das ist ihre zweijährige Tochter, das
gesunde Kind, das Anja Schröter fern gerückt ist, seit sie weiß, dass ihr
zweites krank ist. Später, als alles vorbei ist, wird sie sagen, dass ihr Mann
nur ausgesprochen habe, was sie nicht wahrhaben wollte. Dass sie an ihre Grenzen
gestoßen seien. Sie ruft in der Klinik an. "Wann würde es Ihnen passen?", fragt
man sie. Es ist doch kein Frisörbesuch, denkt sie. Es ist eine Abtreibung. Sie
ist in der 24. Woche schwanger. Die Geburt ist schwer. Es dauert zwölf Stunden,
bis das Kind zur Welt kommt. Es steckt noch in der Fruchtblase. "Engelspaket
nennt man das", sagt sie. Ihr Mann nimmt das tote Kind auf den Arm. "Schau mal,
es hat deine Nase", sagt er. Es ist der Moment, in dem sie so etwas wie Frieden
spüren.
Die Außenwelt findet, es war gut, das Kind abzutreiben. "Es hätte euer Leben
zerstört." Anja Schröter will es nicht hören. "Viele Leute verstehen nicht, dass
man dieses Kind liebt. Sie verstehen nicht, warum wir um das Kind trauern." Sie
beerdigen es im Familiengrab. Sie heben die Fotos auf, die sie im Krankenhaus
von Ulysse gemacht haben. "Nur etwas Gesundes ist gut genug für unsere
Gesellschaft", sagt Anja Schröter. "Ich habe Probleme damit."
Würde sie wieder schwanger werden, ginge sie auch wieder zu den pränatalen
Untersuchungen. Sie will nicht überrumpelt werden. "Aber den Tod des eigenen
Kindes kann man nicht vorbereiten", sagt sie noch.
*
Seit in ihrer Klinik der neue Chefarzt angetreten ist, sind immer mehr Frauen
gekommen, die eine Abtreibung machen lassen wollen. Es sind auch Frauen
gekommen, die eine Spätabtreibung haben machen lassen. Unter der alten Leitung
gab es kaum Schwangerschaftsabbrüche und nach der 24. Woche nur bei eindeutig
nicht lebensfähigen Kindern. Schließlich haben sich neben Ulrike Winkler* immer
mehr Hebammen geweigert, bei den Abtreibungen dabei zu sein, solange die
Rahmenbedingungen nicht geklärt sind: Wie werden die Frauen aufgeklärt und
beraten? Wer ist zuständig? Bis zu welcher Woche wird die Geburt eingeleitet?
"Für das eine Kind wird in der 25. Woche alles getan, damit es überlebt, und bei
dem anderen, das vielleicht nicht einmal so schrecklich krank ist, wird alles
getan, damit es nicht lebt", sagt die Hebamme. Die Schwestern fühlen sich
überfordert, die Ärzte weigern sich manchmal, die wehenauslösenden Tabletten zu
verabreichen. Monate sind vergangen, aber die Rahmenbedingungen für Abtreibungen
sind noch nicht geklärt.
Die Indikation stellt der Humangenetiker der Klinik aus. In den Beratungen wird
über mögliche Defizite des Kindes gesprochen, das vielleicht nie laufen oder nie
selbstständig essen wird. "Das Kind ist noch nicht als Individuum sichtbar. Es
ist klar, was das ausmacht", sagt Ulrike Winkler. Oft geht es bei den Gesprächen
darum, ob man dem Kind Leid ersparen könne. "Aber wer kann ermessen, ob es mehr
leidet, wenn es in der 25. Woche drei Tage lang mit Wehenmitteln traktiert wird
oder nach einer normalen Geburt nach drei Tagen an seiner Krankheit stirbt?"
Häufig sind es Kinder mit Downsyndrom. Dann wird nicht über das Leid gesprochen,
weil sie als fröhlich gelten, sondern über das Gefühl, überfordert zu sein, oder
über Berufspläne. Es kommen auch Mütter, deren Kinder einen offenen Rücken
haben. Manche dieser Kinder sind querschnittgelähmt, andere können sich normal
bewegen. Die Zeitungen schreiben meist nur über Fälle, in denen ein Kind
entgegen der eigentlichen Absicht lebend zur Welt kommt.
Aber Ulrike Winkler beschäftigen die Kinder, die in der 18. Woche tot zur Welt
kommen nicht weniger als diejenigen, die in der 24. Woche lebend geboren werden.
Dabei ist sie niemand, die sich über die Mütter empören würde. Es geht ihr um
den Entscheidungsprozess, in dem sich die Eltern für oder gegen das Kind
entscheiden. "Alle sagen über die Pränataldiagnostik, es sei keine Selektion.
Aber eigentlich ist sie es doch. An den genetischen Krankheiten kann sie nichts
ändern, die Therapiemöglichkeiten sind minimalst."
In der Universitätsklinik, an der sie ausgebildet wurde, hat sie einmal ein
Neugeborenes in einer Pappschale in der Abstellkammer gefunden. Ein Kind, das
nicht lebensfähig war, aber noch lange japste. "Es gibt keine Regeln dafür, es
ist nicht vorgesehen", sagt Ulrike Winkler. "Wir haben uns eine Technik an Land
gezogen, mit der wir auf der menschlichen Ebene keinen adäquaten Umgang haben".
Sie hat das Gefühl, dass die Frauen tun, was man von ihnen erwartet. Wer 35
Jahre alt ist, geht zur Fruchtwasseruntersuchung, weil ein Kind mit Downsyndrom
niemandem zuzumuten ist. Aber wenn sich die Mutter zu einer Spätabtreibung
entschließt, möchte niemand davon wissen. "Mein Hauptwiderwille", sagt Ulrike
Winkler, "ist, dass die Kinder in gut und schlecht sortiert werden. Es ist
schlecht für das Seelenheil einer Gesellschaft."
*
Am Tag bevor Sandrine Weber* schwanger wurde, sagte sie zu ihrem Mann: "Ein Kind
wäre schön." In der 14. Woche misst der Arzt die Nackenfalte des Kindes: 2,5 mm.
Das ist breiter als normal. Es kann ein Hinweis auf einen Herzfehler oder auf
eine Trisomie sein. Die einzige Möglichkeit für eine sichere Diagnose, so sagt
man ihr, ist eine Fruchtwasserpunktierung. In den Nächten hat sie Albträume von
riesigen Spritzen. "Die Freude am Ganzen war schon weg", sagt sie. "Das war der
Anfang vom Ende." Sie entscheidet sich mir ihrem Mann für die
Fruchtwasseruntersuchung. "Wenn wir wissen, dass alles in Ordnung ist, können
wir es dann genießen", sagt er. Im Ultraschallbild sieht sie die Finger des
Kindes, alles ist da. "Ich habe mich verliebt ins eigene Kind", sagt sie. Bei
der neuen Messung ist die Breite der Nackenfalte normal. Zwei Wochen später ruft
die Ärztin an: "Ihr Kind hat Trisomie 18. Es ist nicht lebensfähig. Sie werden
abtreiben, ich mache das nicht, Sie müssen zu Frau B."
Sandrine Weber sagt zu ihrem Mann: "Ich kann mir einen Abbruch nicht vorstellen,
ich bin schon zu verliebt in das Kind." "Was ist das für ein Leben für so ein
Kind?", fragt er. "Aber vielleicht leidet es nicht", sagt sie. "Wenn das Kind so
zu uns kommt, ist es unsere Aufgabe." Der Arzt schreibt auf ihren
Überweisungsschein: "Trisomie 18. Konfliktschwangerschaft". "Warum?", fragt sie.
"Weil Sie sich so viele Fragen stellen." Irgendwann sagt ihr Mann: "Ich
akzeptiere deine Entscheidung, egal wie sie ausfällt." Sie bitten um einen
Besuchstermin in einer Klinik, die die Abtreibung machen könnte. In der Klinik
nimmt man an, dass sie zur Abtreibung kommen. Das Zimmer ist schon vorbereitet.
Sandrine Weber trifft eine Frau, die ein Kind mit Wasserkopf geboren hat. "Ich
fand es mutig, sich die Chance zu geben, das Kind lebend zu sehen, das Kind
selbst sterben zu sehen." Sie glaubt nicht, dass sie das Gleiche kann. Sie fragt
in einem Internetforum: "Wie treffe ich so eine Entscheidung?" Sie schreibt Pro-
und Contra-Liten, aber sie findet keine Entscheidung.
Eines Nachts träumt sie, dass sie das Kind zur Welt bringt. Es ist in diesem
Traum mit der Spätabtreibung einverstanden. Sie entscheidet sich für den
Abbruch. Sie mit dem schwangeren Bauch und ihr Mann suchen ein Grab für das Kind
aus. Bei der Geburt in der 21. Woche will sie keine Betäubung, sie möchte dabei
sein. Sie nennen das Kind Matthis. Die Geburtsanzeige schicken sie auch den
Ärzten. Sandrine Weber fängt an, bei der Lebenshilfe mitzuarbeiten, sie
organisiert Spielabende für geistig Behinderte. Die Untersuchungen vor der
Geburt würde sie nicht wieder machen. "Ich will nie wieder vor so einer
Nachricht stehen." Und sie glaubt, dass sie jetzt die Kraft hätte für ein
behindertes Kind. "Es wird mein Leben nicht kaputtmachen."
* alle Namen geändert
taz Nr. 7593 vom 17.2.2005, Seite 5, 309 Zeilen (TAZ-Bericht), FRIEDERIKE GRÄFF
POL-K: 060413-4-K Säugling von Hauskatze gerettet
http://www.presseportal.de/polizeipresse/p_story.htx?nr=810842
13.04.2006 - 12:23 Uhr, Polizei Köln [Pressemappe]
Köln (ots) - Den Instinkten einer Katze ist es zu verdanken, dass in den
heutigen Morgenstunden (13.04.2006) in Köln-Höhenhaus ein vor einer Haustür
abgelegter Säugling rechtzeitig aufgefunden und so vor einer lebensbedrohlichen
Unterkühlung bewahrt wurde.
Gegen 05.30 Uhr hörte der Bewohner (35) eines Einfamilienhauses in der Straße
"Am Emberg" lautes Miauen einer Katze vor dem Gebäude. Als er die Haustür
öffnete, fand er auf der Treppe im Eingangsbereich einBettlaken, in dem ein
männlicher Säugling eingewickelt war.
Da er keine Personen in der näheren Umgebung feststellte, nahm er den bereits
unterkühlten Jungen mit ins Haus und verständigte sofort einen Rettungswagen.
Nach Aussagen des eingesetzten Notarztes war der bereits unterkühlte, ansonsten
aber gesunde Säugling erst wenige Stunden alt.
Er wurde in eine Kölner Kinderklinik gebracht.
Vermutlich war das Baby bewusst vor dem zu diesem Zeitpunkt bereits beleuchteten
Wohnhaus abgelegt worden, damit der Junge frühzeitig gefunden wird.
Eine Mordkommission hat die Ermittlungen aufgenommen.
Die Polizei fragt in diesem Zusammenhang:
Wer hat in der Straße "Am Emberg" bzw. in der Umgebung zum fraglichen Zeitpunkt
Personen oder Fahrzeuge beobachtet die mit der Aussetzung des Säuglings in
Zusammenhang stehen könnten?
Wer kann Angaben zur Mutter des Säuglings machen?
Hinweise bitte an das Kriminalkommissariat, KK 11, Tel.: 










0221-229-0
. (ka)
ots Originaltext: Polizei Köln Digitale Pressemappe:
http://www.polizeipresse.de/p_story.htx?firmaid=12415
Babyblues statt Mutterglück - Drei Viertel aller jungen Mütter vorübergehend
traurig gestimmt
Baierbrunn (ots) - 70 bis 80 Prozent aller jungen Mütter überrascht im
Wochenbett der "Babyblues". Meist überkommt sie am dritten Tag die Traurigkeit.
„Dieser Stimmungsabfall ist ganz normal und hat mit der hormonellen Umstellung
zu tun“, erklärt Christine
Hornstein vom Psychiatrischen Zentrum Nordbaden im Apothekenmagazin
„Baby&Familie“. In der Regel verschwinde der Babyblues um den zehntenTag nach
der Geburt wieder. Ob vielleicht doch ein behandlungsbedürftiges, ernsteres
Leiden entstanden ist, ist nicht ganz einfach zu beurteilen: „Meist sind die
Symptome einer Depression von Anfang an schwerer“, sagt Christine Hornstein.
Hält die depressive Verstimmung länger an, sollte die Frau psychologische Hilfe
suchen.
Dammschnitt bei Entbindung nutzlos
Der Dammschnitt schadet in vielen Fällen den Frauen mehr als er hilft
Bei Entbindungen bringt ein Dammschnitt in der Regel keinen Nutzen. Eine
systematische Analyse bisheriger Studien kommt sogar zu dem Ergebnis, dass die
so genannte Episiotomie manchen Frauen mehr schadet als hilft. Der Nutzen des
Verfahrens, bei dem die Geburtsöffnung durch einen Einschnitt an der Scheide
künstlich geweitet wird, ist schon seit 20 Jahren umstritten.
Manche Mediziner glauben, dass eine Schnittwunde nach der Geburt besser verheilt
als ein Riss. Zudem soll der Eingriff die Wahrscheinlichkeit von
Beckenbodenproblemen wie etwa Inkontinenz verringern. Mediziner der Universität
von North Carolina überprüften die bisherigen Studien auf den Nutzen der
Episiotomie bei Geburten ohne größere Komplikationen.
Wundheilung
Demnach verheilten die Wunden ohne Dammschnitt schneller als nach einem solchen
Eingriff. Auch Komplikationen bei der Wundheilung traten ohne Dammschnitt nicht
gehäuft auf. Außerdem schützte die Episiotomie nicht vor Inkontinenz. Frauen,
bei denen der Schnitt vorgenommen wurde, hatten danach sogar häufiger Schmerzen
beim Geschlechtsverkehr. "In den meisten Fällen hat die Episiotomie keinerlei
Nutzen, und sie kann Frauen schaden", bilanziert der Mediziner John Thorp im
"Journal of the American Medical Association".
Artikel vom 13.05.2005 |apa,ap |grü
Donnerstag 11. August 2005, 14:01 Uhr Gehirnfördernder Einfluss auf das
ungeborene Kind
(mp) - Schwangere Frauen fördern die Gehirnentwicklung ihres ungeborenen Kindes
am besten, wenn sie ein ganz normales und abwechslungsreiches Leben führen:
abends ins Kino gehen oder ein gutes Buch lesen, sich mit Freunden treffen,
soziale Kontakte pflegen und Spaß haben. Das sorgt für gute Stimmung, auch im
Mutterleib. "Bloß nicht sich schonen und passiv auf die Geburt warten", rät
Professorin Dr. Petra Wahle von der Fakultät für Biologie der Ruhr-Universität
Bochum. Denn durch ein aktives Leben werden gute Voraussetzungen geschaffen, um
einen ganz speziellen Grundstock an Botenstoffen im Gehirn des Kindes anzulegen.
Und dieser ist wichtig, da im Notfall im Erwachsenenalter darauf zurückgegriffen
werden kann, wie etwa bei einem epileptischen Anfall, der dadurch gedämpft
werden kann. Gehirnnervenzellen üben in den ersten Lebensmonaten ihre
Funktionsfähigkeit. Dabei stellen sie verschiedene Botenstoffe her und spielen
quasi alle ihre Möglichkeiten durch, bis sie sich für ein Repertoire entscheiden
und für später Reserven anlegen. Die so genannten Interneuronen können so
lebenslang den antiepileptischen Botenstoff Neuropeptid Y (NPY) ausschütten,
wenn der Körper zum Beispiel einen epileptischen Anfall produziert. Professorin
Wahle und ihr Team untersuchen jetzt, wann das Gehirn welche Lernschritte
durchläuft. Die Erkenntnisse könnten weiteren Aufschluss geben, ob und welche
stillen Reserven noch gebildet werden und inwieweit sich das Wissen medizinisch
nutzen lässt.
24. Januar 2006 MEDIZIN
Warum es in harten Zeiten weniger Jungen gibt
Lange haben Forscher gerätselt, warum in Krisenzeiten weniger Jungen als sonst
geboren werden. Eine Studie untermauert jetzt die Theorie, dass dahinter ein
Notprogramm steckt, das die Chance auf Weitergabe der eigenen Gene steigern
soll.
Obwohl Männer als das "starke Geschlecht" bezeichnet werden, sterben sie früher
als Frauen, und selbst im Mutterleib ist das Sterberisiko männlicher Föten
größer als das weiblicher. In Zeiten von Umweltkatastrophen, Kriegen oder
extremen Wirtschaftskrisen und Hungersnöten zeigt sich dies in der Geburtenrate
noch deutlicher.
Neugeborene: In Krisenzeiten kommen weniger Jungen zu Welt
Wissenschaftler vermuten, dass die Gebärmutter unter Stress männliche Embryos
und Föten eher spontan abstößt als weibliche. Als Erklärung dafür kursieren zwei
Theorien: Die Abstoßung schwächerer männlichen Föten ist entweder ein aktiver
Eingriff des Körpers der Mutter, um Platz zu schaffen für Töchter oder stärkere
Söhne - und damit der Erhaltung der Art zu dienen. Oder, so die alternative
Erklärung, es liegt kein mütterlicher Eingriff vor: Der Stress schädige den
Körper der Mutter und die Föten so sehr, dass die schwächsten der grundsätzlich
empfindlicheren Jungen es nicht bis zur Geburt schafften.
Ralph Catalano und Tim Bruckner von der University of California in Berkeley
haben nun eine Studie veröffentlicht, der zufolge Theorie Nummer eins eher
zutrifft. Die Forscher werteten die Lebensdaten der zwischen 1751 und 1912
geborenen Schweden statistisch aus. Sie fanden heraus, dass in manchen Jahren
zwar weniger Jungen auf die Welt kamen, die dann jedoch länger lebten als
eigentlich zu erwarten war.
Dieser Zusammenhang spricht für die Theorie der natürlichen Auslese, schreiben
Catalano und Bruckner im Fachblatt "Proceedings of the National Academy of
Sciences": Die männlichen Föten, die trotz widriger Umstände geboren wurden,
waren robuster und hatten damit eine vergleichsweise hohe Lebenserwartung. Die
ungewollte "Abtreibung" schwächerer männlicher Föten könne vom Drang gesteuert
sein, für das Überleben des eigenen Geschlechts zu sorgen. Weiblicher Nachwuchs
sorge eher für den Erhalt der eigenen Art als männlicher.
Um weitere Hinweise auf die richtige Theorie zu bekommen, müsse die Studie aber
mit anderen Bevölkerungsgruppen wiederholt werden, kommentieren die
Wissenschaftler.
Ehepaar wollte mit totem Baby ins Flugzeug 12. Jan 2005 15:41
Mit dem Leichnam ihres Babys im Arm ist eine in Graz lebende Ägypterin von
Sicherheitsbeamten am Wiener Flughafen aufgehalten worden. Sie wollte mit ihrem
Mann das Kind in der Heimat beerdigen.
Ein ägyptisches Ehepaar hat versucht, mit einem toten Kind in einer Tasche ein
Flugzeug zu besteigen. Die in Graz lebenden Eltern wollten laut der Polizei am
Mittwoch vom Wiener Flughafen Schwechat nach Kairo fliegen.
Die Passkontrolle hatten beide bereits erfolgreich passiert, dann jedoch
stoppten Sicherheitsbeamte das Ehepaar. Sie forderten die Frau auf zu zeigen,
was sie in einer Decke eingewickelt bei sich trage. Es war die Leiche eines
Mädchens, das im Alter von 15 Monaten gestorben war.
In der Heimat bestatten
Bei einer Vernehmung sagten die Eltern aus, sie wollten das tote Kind in der
Heimat beisetzen. Nach Angaben der Polizei gibt es keinen Hinweis auf ein
Gewaltverbrechen. Das Kind sei von Geburt an schwer behindert gewesen.
Der Transport von Toten ist in Österreich nur mit amtlicher Genehmigung und über
Bestattungsunternehmen erlaubt. (nz)
http://www.netzeitung.de/ausland/320744.html
SPIEGEL ONLINE - 27. April 2006, 12:25 URL:
http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,413260,00.html
Mutteralarm in Deutschland
Eine Hölle namens Familie Von Reinhard Mohr
Ein Gespenst geht um in Deutschland. Die gute alte Familie wird angesichts des
Geburtenschwunds zur neuen Gesellschaftsutopie erklärt. Anscheinend haben wir
alles vergessen: die autoritäre Enge, die Seelenqualen und Gewaltexzesse in den
Terrorgemeinschaften der eigenen vier Wände.
Die Familie ist, so heißt es nun allenthalben, vom Aussterben bedroht und wäre
doch unser aller Rettung, wie Frank Schirrmacher in seinem aktuellen Bestseller
"Minimum" weissagt. Eine Wagenburg gegen die Unbilden des Lebens.
Längst vergessen scheint Karl Kraus' zeitlose Wahrheit: "Das Familienleben ist
ein Eingriff in das Privatleben".
DPATrügerisches Familienidyll: Unschuld längst verloren
Plötzlich wird die gute alte Familie wieder zur nagelneuen Gesellschaftsutopie,
zum heiligen Gral einer ziellos individualisierten Welt, in der keine Kinder
mehr geboren und nicht einmal "zeitaufwendig gesund gekocht" wird, wie
"Tagesschau"-Sprecherin Eva Herman erschreckt festgestellt hat.
Die Frauen machen derweil, was sie wollen - Karriere! Bauchnabelpiercing!
Selbstverwirklichung! - statt ihrem familiären "Schöpfungsauftrag" zur Schaffung
häuslichen Glücks konsequent nachzukommen. Auf diese Weise geht nicht nur der
Nachwuchs verloren, sondern auch Harmonie und Seelenheil.
Schuld daran sind die Feministinnen, selbstgefällige Karrierefrauen und die
68er, mit denen das ganze Elend selbstverständlich anfing.
Familie ist nur das Liebesnest
Aber ganz dunkel erinnert sich der eine oder die andere daran, dass da noch
etwas war, früher, ganz ganz früher - lange bevor die Generation Golf vor lauter
Begeisterung über das stets gut gefüllte Nutellaglas und den von Mami flauschig
weich gewaschenen Bademantel gar nicht mehr zu Hause ausziehen wollte.
War da nicht was - Familie nicht nur als Liebesnest, Notgemeinschaft und
Zweckverband, sondern auch als Terrorgemeinschaft, die kleine Hölle in den
eigenen vier Wänden? Waren die Patientinnen Sigmund Freuds etwa frustrierte
RTL-Moderatorinnen, die ihren Schöpfungsauftrag vergessen hatten? Spielen die
bürgerlichen Liebes- und Familientragödien Strindbergs, Ibsens, Wedekinds und
vieler anderer Autoren des zwanzigsten Jahrhunderts etwa im TV-Container von
"Big Brother"? Waren "Ekel Alfred" oder "Al Bundy" samt ihrer "schrecklich
netten" Familien vielleicht Erfindungen von grünen Männchen auf dem Mars?
Ist die Familie nicht seit jeher ein erstrangiger Quell für schwerste psychische
und sexuelle Deformationen gewesen? War sie nicht immer auch ein Ort von
Seelenqualen und Gewaltexzessen aller Art, nicht zuletzt von Mord und Totschlag?
Gibt es nicht überhaupt erst deshalb staatliche Familienfürsorge, Jugendämter
und andere Behörden, die im schlimmsten Falle eingreifen müssen? Sind die
jüngsten Familientragödien mit mehrfachem Kindsmord, Verhungernlassen,
Vergewaltigung durch den Vater und anderen Unsagbarkeiten schon vergessen, wenn
der Wetterbericht kommt?
Verlorene Unschuld
Und ist es nicht der Gipfel der Heuchelei, von jener Institution namens Familie
die Lösung unserer Probleme zu erwarten, deren perfektes Funktionieren zur Zeit
des Nationalsozialismus eine der verlässlichsten Stützen des
menschenverachtenden Regimes war?
Es ist eine Binsenweisheit, aber offenbar muss man an sie erinnern: Die Unschuld
der Familie ist längst verloren - wie die aller bürgerlichen Institutionen. Es
gibt kein Zurück in eine vermeintlich heile Welt, sondern nur die Suche nach
neuen Formen und Kombinationen. Phantasie ist gefragt statt simpler Nostalgie,
Kreativität statt reaktionärem Kitsch.
Frau Herman und allen anderen frisch getauften Hohepriestern der Family Values
sei gesagt: Wer völlig "intakte" Familien sucht, soll doch in die arabische Welt
schauen, in Iran und den Irak, nach Sizilien oder nach Berlin-Kreuzberg. Da
herrscht sie noch, die "jahrtausendealte" Familientradition.
Dort existiert jene muslimisch-archaische Parallelwelt des Patriarchats, in der
es "ein vom Familienverband losgelöstes 'Ich' gar nicht gibt", wie die
Soziologin Necla Kelek zu Recht sagt. "Der Sohn ist dem Vater, dem älteren
Bruder, dem Onkel sowie Gott gegenüber zu 'Respekt', sprich Gehorsam,
verpflichtet ... Die Männer kontrollieren die Frauen im Namen der Familie.
Diesem Islam fehlt das Konzept der entscheidungsfähigen, moralisch
verantwortlichen Person vollkommen."
Allah, Stolz und Ehre
Allah, Stolz und Ehre - das ist alles, was zählt. Die Würde des Menschen ist
antastbar, wenn es dem Familienrat gefällt, einem autoritär-archaischen
Kollektiv.
Und es ist kein Zufall, dass die demographisch rasant wachsenden jungen
Gesellschaften der arabisch-islamischen Welt mit ihren dominanten
Familienstrukturen durchweg undemokratisch, ja totalitär geprägt sind.
Die moderne Pest der Selbstmordattentate ist eben nicht nur religiös-ideologisch
motiviert: Sie hat ihren Kern auch in der autoritären Familie, in der die
Unterdrückung von Freiheit, Individualität und Sexualität Gesetz ist.
Die "tapferen" Mütter selbst "opfern" ihre Söhne für den Dschihad, gebären für
den Tod, der das Heil im Paradies verspricht. Auch der jüngste Berliner
"Ehrenmord" an Hatan Sürücü war ja eine reine "Familienangelegenheit".
Auch in Europa wurden Kinder erst im Laufe des 19. Jahrhunderts als halbwegs
eigenständige Persönlichkeiten betrachtet, die Schutz und Anerkennung verdienen.
Wie lang der Weg zur selbstverständlichen Würde und Gleichberechtigung des
einzelnen war, zeigt ein harmloser Rückblick in die "Geschichte des privaten
Lebens" (Philippe Ariès und Georges Duby, 1993), in die Beschreibung des Alltags
einer italienischen Familie um 1900: "Meine Mutter hat nie mit uns am Tisch
gesessen. Nicht einmal sonntags. Sie ist in der Küche geblieben und hat in der
Küche gegessen." Eine andere Frau erzählt: "Ich weiß noch, wie wir uns abends in
der Küche auf den Boden gehockt haben, um zu essen. Wir haben mit den Fingern
gegessen, Gabeln gab es nur für die Männer."
Hundert Jahre später dürfen die Frauen mit am Tisch sitzen und mit Gabeln essen.
Und auch sonst fast alles, was Männer dürfen. Jetzt aber sollen sie wieder die
"Gnade der schöpfungsgewollten Aufteilung" spüren, die ihnen "von der Natur
zugedachten Aufgaben" erfüllen, die "Entweiblichung" stoppen und die Familie
wieder ins jahrtausendealte Recht setzen.
Original-Ton Eva Herman: "Wer einmal den Wert häuslichen Friedens in Harmonie
und Wärme kennen lernen durfte, einen Ort, der Sicherheit, Glück und
Seelenfrieden gibt, weiß, wovon die Rede ist."
Autoritäre Enge, provinzielle Spießigkeit
Also reden wir lieber nicht vom Ausnahmezustand bei Polizei, Feuerwehr und
Seelsorgestellen aller Art, wenn die großen "Familienfeste", allen voran
Weihnachten, vor der Tür stehen. Reden wir nicht von den Hunderttausenden von
Psychoanalyse- und Therapiestunden, in denen schwer gestörte Väter-Töchter- oder
Mütter-Sohn-Beziehungen repariert werden müssen. Reden wir nicht von den
Jahrzehnten, die es zuweilen dauert, bis aus einer mit
Minderwertigkeitskomplexen behafteten Tochter eine selbstbewusste Frau oder aus
einem verklemmten Söhnchen ein souveräner Mensch wird, auch wenn er nicht den
väterlichen Betrieb übernimmt - oder gerade deshalb.
Erinnern wir uns nur noch einmal kurz daran, warum denn Ende der sechziger,
Anfang der siebziger Jahre Tausende junger Leute es gar nicht abwarten konnten,
von zu Hause auszuziehen, manche schon mit 16, 17, andere ein paar Jahre später.
Nicht wenige brachen für Jahre ihren Kontakt zur Familie völlig ab und trampten
durch die Welt. Sehr viele zogen in eine Wohngemeinschaft und suchten ein
anderes, freieres Leben. Lag das etwa daran, dass sie statt der Bibel Marx und
Mao gelesen hatten?
Die Wahrheit ist: Sie hielten es zu Hause einfach nicht mehr aus - in all der
autoritären Enge und provinziellen Spießigkeit. Sie wollten freie Subjekte sein,
Individuen mit ungeahnten Möglichkeiten der Lebensgestaltung - das also, was bis
dahin nur Reichen und Künstlern, dem großen Geld und der Bohème, zu Gebote
stand.
Rasch wurde die Wohngemeinschaft zur Ersatzfamilie und durchlief vielfältige
Irrungen und Wirrungen. Dennoch gibt es seitdem keinen Weg mehr zurück.
Die komplizierte und gewiss konfliktreiche Patchwork-Familie von 2006 ist eine
direkte Folge all der Freiheitserfahrungen in den vergangenen Jahrzehnten.
Es stimmt: Die Emanzipation des Subjekts hat ihren Preis. Aber er kann nicht
darin bestehen, die gewonnene Freiheit einfach wieder einzukassieren. Diesen
Preis würde Evchen Herman zuallerletzt entrichten. Schöpfungsauftrag hin oder
her.
Aber gut, dass wir mal drüber gesprochen haben.
Für tot erklärter Säugling beginnt auf Friedhof zu weinen
http://www.20min.ch/news/kreuz_und_quer/story/11167800
Eine vermeintliche Totgeburt in Indien hat sich zum freudigen Erstaunen der
Eltern als sehr lebendig herausgestellt.
Ärzte in einem Spital in Neu Delhi hatten dem Rikscha-Fahrer Rakesh Babbar und
seiner Frau Bharti Kumar am Freitag mitgeteilt, dass ihr Kind tot zur Welt
gekommen sei. Dem Vater überreichten sie den in Tücher gehüllten Säugling.
Was dann passierte, hörte sich an wie ein Wunder: «Rakesh trug das Kind zum
Friedhof und nahm die Tücher ab, um die Riten zu vollziehen. Dann fing das Kind
zu weinen an», sagte der Onkel des Kindes, Ashok Kumar Vohra, am Samstag der
Nachrichtenagentur afp.
Die jungen Eltern seien nun «sehr glücklich», sagte Vohra. Gegen das Spital
hätten sie Klage eingereicht. Der Säugling, der im siebten Monat zur Welt
gekommen sei, befinde sich auf der Intensivstation.